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Geologischer Wanderführer - AlpCity

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niert im Hauptdolomit Schrofengelände und es fallenbeträchtliche Schuttmassen an.GEO 16: Weiherkopf NN-Höhe 1020 mHier, fast 50 Höhenmeter über dem felsigen Süd-Ufer des Sees, besteht ein auffallender Unterschied zurvorherigen steilen, meist trockenen Schutthalde: flacheresGelände, dichter Bewuchs, feuchte Lehmböden,zahlreiche Quellen und Wasserläufe. Ursache hierfürist das Auftreten tonreicher, leicht verwitternder, wasserstauenderGesteine: am Weg Kössener Schichten,zwischen Weg und Seeufer Malm- und Neokom-Aptychenschichten(siehe auch GEO 12). Der Untergrundist sehr labil (siehe unten), so dass an einer Stelle schonder gesamte Weg abrutschte.Bei den Kössener Schichten handelt es sich um eineWechselfolge von Kalken und Mergeln. Kennzeichnendist der hohe Reichtum an Fossilien, vor allem anMuscheln und Brachiopoden. Das stets vorkommendeMineral Pyrit (FeS 2) verursacht nach Oxidation zu Eisen-III-Verbindungendie für die Kössener Schichtenebenfalls typische gelbliche bis rostbraune Anwitterungsfarbe.Aus der Verwitterung der Mergel gehenmächtige Lehmdecken hervor. Ihr hoher Tongehaltbedingt die charakteristischen hydrologischen undgeomorphologischen Merkmale der Kössener Schichten:Sie fungieren als Wasserstauer, was zum Auftretenvieler kleinerer Quellen und (in flacheren Lagen) zuVersumpfung führt. In Hanglage besitzen sie starkeNeigung zu Blaikenbildung und zu Rutschungen. DasGestein ist meist von Schutt überdeckt und nur fleckenhaftaufgeschlossen. Seine Mächtigkeit beträgt imbetrachteten Gebiet 180–200 m.Die Aptychenschichten des Malms bestehen ausdünnbankigen bunten Kalken, die des Neokoms ausgrüngrauen Mergelkalken und Mergeln. Erstere bildenSchrofengelände und in Gräben Wasserfallstufen,Letztere Ausraumzonen mit sumpfigen Lehmböden(Wasserstauer). Die Mächtigkeit dieser Gesteinsserienbeträgt am Eibsee-Südufer jeweils 15 m. Bildungsraumwar in beiden Fällen die küstenferne Tiefsee.GEO 17: Schöngänge NN-Höhe 977 mHier liegt ein ausgedehnter Schwemmkegel, der sichals Delta in den See vorgebaut hat. Über eine Längevon rund 400 m findet sich breiter, glatter Kies-Strandmit konvexer Uferlinie. Die Komponenten des Kiesesbestehen aus hellem Wettersteinkalk und sind kantenrundbis leicht gerundet. Der Bachlauf, der dieseSchotter-Ablagerung aufgeschüttet hat, fehlt heute.Von der Spitze des Schwemmkegels führt ein Trockentalüber die ehemalige Seealm hinauf bis zum Fuß derhohen Wandflucht unter dem Bayerischen Schneekar(darin verläuft die Skipiste Riffelriss–Eibsee). Vermutlichwaren es Starkregen-Ereignisse katastrophalenAusmaßes, die den Abgang riesiger Muren aus denWänden herunter bis zum See ausgelöst haben. DieBergsturz-Trümmermassen wurden dabei überschüttet.Die Existenz von schottergefülltem Trockental undSchwemmkegel weist auf Klimabedingungen (nachdem Bergsturz-Ereignis, also in den letzten 4000 Jahren)hin, die sich von den heutigen deutlich unterscheiden.GEO 18: Frillensee NN-Höhe 975 mDer Name des Sees rührt von Frille oder Elritze(Phoxinus phoxinus) her, einem kleinen Süßwasser-Fisch. Das Ufer des bei mittlerem Wasserstand maximalrund 5 m tiefen Sees wird weitestgehend ausBergsturz-Blöcken gebildet; nur im jenseitigen Südost-Zipfel des Sees erscheint eine helle Kiesbank, wobei essich um Schotter handelt, der von einem kleinen Bachaufgeschüttet wurde (vergleiche Station GEO 17). ZurEntstehung und Hydrologie des Sees gilt analog dasbei Station GEO 11 Mitgeteilte: Der Bergsturz hat denSee vom ursprünglichen Eibsee-Becken abgetrennt.Wie bei den Kleinseen am Nordufer des Eibsees stehtder Frillensee mit dem Hauptbecken in unterirdischerhydraulischer Verbindung und weist deshalb stets dieselbeWasserspiegelhöhe wie der Eibsee auf; aus gleichemGrund variiert sein Wasserstand ebenso starkwie der des Eibsees.Hier endet der geologische Wanderweg. Folgen Sienun weiter dem Eibseerundweg bis zum öffentlichenParkplatz (dort Bushaltestelle) oder bis zum Bahnhofder Bayerischen Zugspitzbahn (oberhalb des Parkplatzes).24 25

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