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Geologischer Wanderführer - AlpCity

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GEO 10: Untersee NN-Höhe 975 mDer schmale Untersee ist vom Hauptbecken durcheine Schwelle getrennt, deren Scheitel bei Mittelwasserstandnur 0,6 m unter dem Seespiegel liegt unddie bei Niedrigwasser-stand trockenfällt. Über dieseSchwelle aus Bergsturztrümmern führt der Steg desSeerundweges. Der unterirdische Abfluss des Eibseesfindet im Untersee statt. Bei Niedrigwasserstand (wieim Sommer/Herbst 2003) lässt sich unter dem Steg beobachten,wie das Wasser vom Weitsee zum Unterseeströmt bzw. die hoch durchlässige Schwelle auch unterirdischquert.Hydrologische Berechnungen des unterirdischenAbflusses aus dem Eibsee-Becken ergaben für niedrigeWasserstände etwa 300 l/s und für sehr hohe Wasserständerund 800 l/s; der mittlere Abfluss wird auf450 l/s geschätzt. Als Wiederaustritt des Seeabflusseskommen nur die rund 1,7 km nordöstlich des Unterseesgelegenen Krepbachquellen mit ihren mutmaßlichenFolgeaustritten im Bereich von Grainau-Dorf inBetracht (siehe GEO 2, 4, 6).Gehen Sie nun über den Steg und genießen Sie denwunderbaren Rundweg um den Eibsee. An den nachfolgendbeschriebenen Stellen werden Sie auch das jeweiligeHinweisschild vorfinden.GEO 11:Steingringpriel (Forstamtsseale)NN-Höhe 975 mDer Bergsturz hat den Nordteil des ursprünglichenEibsee-Beckens teilweise verfüllt. Aufgrund des unruhigenKleinreliefs der Trümmermasse ist das Norduferdurch Buchten reich gegliedert. Im Hinterland desUfers liegen vier Kleinseen, die mit dem Hauptbeckenin unterirdischer hydraulischer Verbindung stehenund deshalb stets dieselbe Wasserspiegelhöhe wie derWeitsee aufweisen; aus gleichem Grund schwankt ihrWasserstand ebenso stark wie der des Weitsees. Wirstehen hier am größten und tiefsten dieser Kleinseen.GEO 12: Wankle NN-Höhe 990 mWankle bedeutet kleine Lichtung, genützt als Weidefläche.Der Ort liegt etwas oberhalb des Weges, wirdheute nicht mehr beweidet und wächst deshalb mitFichten allmählich zu.Blick über den Eibsee auf die schroffen, massigenSteilwände des Zugspitz-Massives (rechts) und derdaran anschließenden Waxenstein-Kette (links); dieWandflucht erreicht eine relative Höhe bis 1260 m.In Falllinie des Zugspitz-Gipfels liegt die viereckigeNische des Bayerischen Schneekares. Dort brach dergewaltige Bergsturz aus, dessen Ablagerungen dieLandschaft des Raumes Eibsee—Grainau maßgeblichprägen (siehe GEO 1, 3, 4, 7–11).Im Fußbereich der Wandzone erscheint ein gebänderter,schrofiger, überwiegend von Latschen bewachsenerSockel, der an seiner Oberkante eine Verflachung(Bärenheimatkopf, links) aufweist, doch ebenfalls sehrsteil bis über 400 Höhenmeter abbricht. Dieser Sockelbesteht aus Alpinem Muschelkalk, der zweitältestenGesteinseinheit des Wettersteingebirges. Er reicht, vonlinks nach rechts flach ansteigend, im SW hinauf biszum Ehrwalder Kopf (auf dem von dort abfallendenGrat die Stütze der Tiroler Zugspitz-Seilbahn). Es handeltsich um eine Folge geschichteter, bis etwa 500 mmächtiger Kalksteine; als Besonderheiten sind eineknollig-wellige Ausbildung (Wurstelbänke) sowie Lagenvon grünem vulkanischem Tuff (Pietra verde) zunennen. Zwischen Bärenheimatkopf und dem GroßschuttkegelRiffelriss verläuft im Muschelkalk ein langgestreckter Quellhorizont (siehe auch GEO 6 und 8),dessen abstürzende Bäche man bis zum Eibsee herunterrauschen hört.Dominierender Wandbildner des betrachtetenRaumes ist der auf dem Muschelkalk-Sockel liegendeWettersteinkalk. Der sehr reine, nur im unteren Bereichpartienweise dolomitische Kalkstein tritt teils inmassiger (Schwammriffe), teils in bankiger Ausbildung(Algenrasen) auf. Seine Mächtigkeit erreicht imZugspitzmassiv bis über 1000 m. Der Wettersteinkalkneigt zu Verkarstung und unterirdischer Entwässerung.Beim Bau des Zahnradbahn-Tunnels der BayerischenZugspitzbahn wurden Höhlen angeschnitten.Die Bedeutung des Wettersteinkalkes als Kluft- undKarstwasserleiter ist besonders augenfällig in derHöllentalklamm, wo das im Gesteinskörper fließendeWasser über zahllose Spalten und Röhren zutage tritt.Das Paket aus Muschelkalk und Wettersteinkalk isttektonisch über eine Serie jüngerer Gesteine gescho-20 21

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