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Geologischer Wanderführer - AlpCity

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Der Austritt wird verursacht durch den Staueffekteiner Seeton-Decke, die bei der Anlage von Baugrubenim Ortsbereich von Grainau immer wiederaufgeschlossen wird. Der Brücklesbach nimmt denvom Plateau der Neuneralm kommenden Alplebach(Quellwasser) auf und mündet im Untergrainauer Feldin den Krepbach.Nun überqueren Sie die Waxensteinstraße und folgendem Wanderweg in Richtung Badersee. Der Wegführt anfangs steil bergauf.GEO 3:Rosensee und BaderseewaldNN-Höhe 745–790 mRechts unterhalb des Wanderweges ist das grünklareWasser des Rosensees zu erkennen. Der See liegt aufPrivatgrund und ist nicht öffentlich zugänglich. Seinemaximale Fläche beträgt rund 3.500 m 2 , die größteWassertiefe etwa 4 m (bei hohem Wasserstand). DasStillgewässer liegt vollständig in der Bergsturzmasse;die Ufer und Seegrund bildenden Sturzblöcke sindgut zu erkennen. Es herrscht Analogie zum Badersee(GEO 4): Die Speisung erfolgt allein durch Grundwasser,oberirdische Zu- und Abflüsse fehlen; aufgrundder Lage in einer oberflächenabflusslosen Mulde istvon einem Blindsee zu sprechen. Ungewöhnlich ist diehohe Schwankung des Wasserspiegels: Sie beträgt bisetwa 2 m. Offenbar ist der Ablauf durch die knapp östlichbeginnende Seetondecke gestaut (siehe GEO 2).Bei Niedrigwasserstand zerfällt der See in zwei Teilflächen.Bei mittlerem und hohem Wasserstand lässtsich beobachten, wie der Grundwasserstrom an derwestlichen (vom Betrachtungspunkt aus linken) Eckein den See eintritt.Die unruhige Geländeoberfläche des bewaldetenHinterbichel-Rückens, durch die der Weg führt, istcharakteristisch für grobblockige Bergsturz-Trümmermassen(zur Entstehung siehe GEO 1). Muldenund Aufragungen wechseln einander in rascher Folgeab. Wie an zahlreichen Öffnungen im Waldbodenzu erkennen, ist der Untergrund von Kleinhohlräumendurchzogen und hoch durchlässig; alles Niederschlagswasserversickert flächenhaft, ohne oberirdischeRinnsale zu bilden.Folgen Sie nun weiter dem Wanderweg, dann kommenSie an den Badersee. Gehen Sie auf der Nordseitedes Sees am Hotel vorbei und genießen Sie den einmaligenBlick auf die Kette der Waxensteine und Riffelwände.GEO 4: Badersee NN-Höhe 766 mDer See weist eine Fläche von 12.810 m 2 auf (Länge177 m, Breite 131 m, Umfang 580 m). Die grobenBergsturzblöcke prägen das morphologische Erscheinungsbilddes Sees und seines Umfeldes. Der größteBlock bildet im Ostteil des Sees eine kleine, bewachseneInsel. Zwischen den Blöcken des Seegrundes liegtheller Sand. Die mittlere Wassertiefe liegt im Westteildes Seebeckens bei 2–3 m, im Ostteil bei 5–6 m; diemaximale Tiefe beträgt 8 m (Senke zwischen Inselund Südufer). Die Sohle des Sees besteht im Westteilgroßteils aus Sand, im Ostteil vorwiegend aus Blöcken.Den Untergrund des Seebeckens bilden feinkörnigeSedimente, die abdichtend wirken.Ebenso wie der Rosensee (GEO 3) weist der Baderseeoberirdisch weder Zu- noch Abfluss auf. Er istTeil eines starken Grundwasserstrom-Systems, das dieBergsturz-Trümmermasse des Hinterbichels durchfließt.Man kann beobachten, wie das Grundwasser amWestufer an mindestens drei Stellen aus Blockwerk inden See eintritt. Dagegen sind die Ablaufstellen kaumauszumachen. Der Abfluss durchströmt teilweise denRosensee und tritt am Brücklesbach-Ursprung (GEO 2)wieder zutage. Im Gegensatz zum Rosensee schwanktder Wasserstand des Badersees nur um etwa 0,7 m.Mehrjährige Messungen an zwei Quellen am Westuferdes Sees ergaben eine mittlere Wassertemperaturvon 8,3 °C bzw. 8,7 °C (Minimum 7,9 °C, Maximum8,9 °C). Die ganzjährig niedrige Temperatur des Seeserklärt sich aus der ständigen, starken Durchströmungmit kühlem Grundwasser. Erwärmung des Seewassersim Sommer und Abkühlung im Winter findet nur inunbedeutendem Umfang statt. Deshalb friert der Seenie zu, ist aber auch als Badesee ungeeignet. Auch dieaußerordentliche Klarheit und hohe Sichttiefe desSees resultiert aus der ganzjährigen Durchspülung mitnährstoffarmem Grundwasser bei gleichzeitigem Fehlenvon Oberflächenzufluss, der Trübungspartikel undorganische Stoffe eintragen könnte.10 11

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