Kubus Export [pdf, 6 MB] - GB* Gebietsbetreuung Stadterneuerung
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GENDER RAUM MACHT<br />
Projektpräsentation der Gruppe „maxi transpi“<br />
DI in Irene Bittner, Mag a Julia Edthofer (Lehrende)<br />
IKA - Institut für Kunst und Architektur, Akademie der bildenden Künste<br />
in Kooperation mit VIEW - Vision Entwicklung Westgürtel<br />
Im Rahmen der Umgestaltung des Wiener Gürtels wurden neben der Verbesserung der Geh- und Radwege sowie der<br />
allgemeinen Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum auch Maßnahmen aufgrund eines verstärkt geführten Sicherheitsdiskurs<br />
in der Planung aufgegriffen. Der Begriff “Angstraum” bezeichnet dabei als unsicher und gefährlich konstruierte<br />
Orte im Stadtraum. Er wird häufig in Kombination mit der Geschlechterkategorie “Frau” verwendet, was von feministischen<br />
Sozial- und PlanungswissenschafterInnen als Fortführung der Viktimisierung von Frauen kritisiert wird. Darüber hinaus wird<br />
auch die zunehmende Ethnisierung der Gefahr in Angsträumen problematisiert. Als Abschlussprojekt der Lehrveranstaltung<br />
„Gender Raum Macht“ wurden im <strong>Kubus</strong> EXPORT Positionen der Studierendengruppe „maxi transpi“ zu diesem Thema<br />
gezeigt.<br />
Der „<strong>Kubus</strong> EXPORT - der transparente Raum“ als ein komplett einsehbarer, begeh-, versperr- und überwachbarer Glaswürfel<br />
wurde auch als Statement zum Sicherheitsdiskurs der Angsträume begriffen. Zudem befindet er sich an einem Ort,<br />
an dem vor der Gürtelumgestaltung Sexarbeit als eine zu bekämpfende Problematik postuliert wurde. “maxi transpi“ griff<br />
das Thema vielschichtig in einer künstlerisch-räumlichen Intervention inklusive Vortrag, der das Zusammenwirken der<br />
Kategorien „Gender“ und „Ethnisierung“ bezüglich der „Moral Panics“ über Sexarbeit am Wiener Gürtel darstellte, auf. Dazu<br />
wurden Gergana Schrenk von der antirassistischen Migrantinnen-Selbstorganisation MAIZ und Mag.a Faika A. El-Nagashi<br />
vom Verein LEFÖ eingeladen, über aktuelle Arbeitsbedingungen und über Schwierigkeiten des arbeitsrechtlichen Kampfes<br />
von und für Sexarbeiterinnen zu sprechen.<br />
Ergänzend zum Vortrag der beiden Aktivistinnen wurde eine architektonisch-räumliche Intervention im <strong>Kubus</strong> installiert,<br />
mit der das ambivalente Verhältnis von öffentlich und privat in Bezug auf Sexarbeit gesetzt wurde. Der 1:1 Grundriss eines<br />
Hotelzimmers wurde am Boden des <strong>Kubus</strong> angebracht und verwies damit auf die ambivalente Konstruktion des „privaten<br />
Raums“ als geschützten und daher sicheren Raum. Die Installation sollte darauf hinweisen, dass Sexarbeit zunehmend aus<br />
dem öffentlichen Raum in Nischen verdrängt wird und dass dies – neben einer konstanten Stigmatisierung – neue Unsicherheiten<br />
für Sexarbeiterinnen schafft.<br />
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