Kubus Export [pdf, 6 MB] - GB* Gebietsbetreuung Stadterneuerung

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46 “Ganz grundsätzlich, feministisches Bewusstsein ist ein politisches Bewusstsein, eine politische Haltung, die Herrschaftsverhältnisse kritisiert, die aufgrund der Körperlichkeit entstehen.” (Petra Unger) “Und es ist auch aus der Mode geraten, politisches Handeln als eine Kritik an den Herrschaftsverhältnissen zu sehen.” (P.U.) “Wenn man sich die autonomen Frauengruppen ansieht, die ganzen Institutionen, ob Frauenzeitschriften, Frauenberatungsstellen, Mädchenberatungsstellen, die Kämpfen permanent um ganz wenig Budget. Und da möchte ich drauf aufmerksam machen, dass die Frauenministerin ein erbärmliches Budget hat.” (P.U.) “Die Männer haben Seilschaften, die Frauen Netzwerke, aber so schlecht sind die Frauen nicht unterwegs und sie kennen sich gut. Und es gibt ein paar Nieschen, wo es um viel Geld geht, um viel Macht und viel Prestige, die sind emanzipationsresistent. Das ist z.B. die Architektur, wo es um viel Geld und Prestige geht, Justiz, eines der rückschrittlichsten Felder auch auf der Uni, und da ist die Wirtschaft. Und keiner thematisiert, dass die Privatwirtschaft in all den Umverteilungsbelangen, in den sozialpolitischen Belangen gescheitert ist. Da gibt es das alles nicht, was wir im öffentlichen Dienst Stück für Stück durchkämpfen können, weil es jetzt über Jahrzehnte die Idee gegeben hat, Wirtschaftstreibende haben keine andere gesellschaftliche Verpflichtung, als möglichst viel in ihre eigene Tasche zu wirtschaften.” (P.U.) Petra Unger (c) Sonja Stepanek “Ich würde sogar sagen: Sanktionen! Positiv ist immer gut, aber es braucht immer wieder auch Sanktionen und Einschränkungen, um zu zeigen, so geht’s nicht.” (P.U.) “Junge Männer sind im öffentlichen Raum oft mehr gewaltbedroht, haben Angst z.B. alleine am Gürtel zu gehen. Der gefährliche Raum für die Frauen ist der private Raum, dort passiert Gewalt. Das passiert für Frauen wesentlich weniger im öffentlichen Raum, obwohl das in den Köpfen noch so verankert ist.” (P.U.) “...da sind wir beim nächsten Problem, die Medien sind ja auch emanzipationsresistent.” (P.U.) “Bewusstsein heisst noch immer nicht Verhaltensänderung.” (Martina Malyar) “Und wir haben die Aufgabe ständig einen Gegenpol zu bilden und zu sagen: “schaut her, es gibt viele gute Frauenprojekte” z.B. im Skywalk, Zaha Hadid Bau, sozusagen eine bauliche Frauenspange.” (M.M.) Martina Malyar (c) Sonja Stepanek

“Stereotypen, das beginnt schon als Kind im Säuglingsalter. Da wird schon zugeschrieben, was wir sind, welche Eigenschaften wir haben. Und wir tun es immer wieder. Man nennt es “doing gender”... Bei Gender Mainstreaming geht es ja um das Bewusstsein. Wie werden Rollen gemacht, wie fest stecken wir in diesen Rollen, wie und mit welchen Maßnahmen können wir sie auflösen? Das ist die feministische Brille, wenn sie die einmal aufhaben, kriegen sie sie nicht mehr runter. Dann sehen sie das immer durch diese Brille.” (Petra Unger) “Mir ist es wichtig nicht aus dem Blick zu verlieren, es geht um Macht, Herrschaft und Ressourcen.” (P.U.) (c)sonja stepanek “Bei der Planung war nicht das Überthema Angsträume zu entfernen, sondern “open minded spaces” im Gegensatz zu “single minded spaces”, einen öffentlichen Raum zu schaffen, der für alle da ist, der Nutzungen offen lässt und nicht überdefiniert ist.” (Silja Tillner) “Der öffentliche Raum am Gürtel wird von allen Generationen und Bewohnergruppierungen angenommen. Das war das Ziel.” (S.T.) “Räume sind architektonisch und sozial gesteuert, architektonisch kann nicht alles gelenkt werden, denn dann kommt noch das Soziale ins Spiel und das macht mit dem Raum dann wieder was Eigenes Unvorhergesehenes. Weil menschliches Handeln immer unvorhergesehen ist. Ich kann gewisse Dinge mit baulichen Maßnahmen beeinflussen, was die Leute dann damit/daraus machen, das ist die Unbekannte, die bleibt.” (Petra Unger) “Ich laufe immer Gefahr, wenn ich sage: “ich muss besonders auf die Bedürfnisse von Mädchen und Frauen eingehen”, dass ich die Stereotype verfestige.” (P.U.) “Warum werden die Männer nicht solidarisch, kommen in die Gänge und unterstützen das Projekt? Wo ist die Männer- solidarität mit den Frauenanliegen? Es wird immer uns zugeschoben, wir müssen uns um die Geschlechterthematik kümmern, um das Geld. Ich hätt gerne, dass die Männer in diese Richtung was tun.” (P.U.) “…das ist für Künstlerinnen ein undurchschaubarer Bürokratiedschungel, wo sie überall Genehmigungen anfordern müssen, dabei gäbe so viele Leute, die gerne hier eine Installation machen würden.” (Silja Tillner) 47

“Stereotypen, das beginnt schon als Kind im Säuglingsalter. Da wird schon zugeschrieben, was wir sind, welche Eigenschaften<br />

wir haben. Und wir tun es immer wieder. Man nennt es “doing gender”... Bei Gender Mainstreaming geht es ja um<br />

das Bewusstsein. Wie werden Rollen gemacht, wie fest stecken wir in diesen Rollen, wie und mit welchen Maßnahmen können<br />

wir sie auflösen? Das ist die feministische Brille, wenn sie die einmal aufhaben, kriegen sie sie nicht mehr runter. Dann<br />

sehen sie das immer durch diese Brille.” (Petra Unger)<br />

“Mir ist es wichtig nicht aus dem Blick zu verlieren, es geht um Macht, Herrschaft und Ressourcen.” (P.U.)<br />

(c)sonja stepanek<br />

“Bei der Planung war nicht das Überthema Angsträume zu entfernen,<br />

sondern “open minded spaces” im Gegensatz zu “single minded spaces”, einen<br />

öffentlichen Raum zu schaffen, der für alle da ist, der Nutzungen offen lässt<br />

und nicht überdefiniert ist.” (Silja Tillner)<br />

“Der öffentliche Raum am Gürtel wird von allen Generationen und Bewohnergruppierungen<br />

angenommen. Das war das Ziel.” (S.T.)<br />

“Räume sind architektonisch und sozial gesteuert, architektonisch kann nicht alles gelenkt werden, denn dann kommt noch<br />

das Soziale ins Spiel und das macht mit dem Raum dann wieder was Eigenes Unvorhergesehenes. Weil menschliches<br />

Handeln immer unvorhergesehen ist. Ich kann gewisse Dinge mit baulichen Maßnahmen beeinflussen, was die Leute dann<br />

damit/daraus machen, das ist die Unbekannte, die bleibt.” (Petra Unger)<br />

“Ich laufe immer Gefahr, wenn ich sage: “ich muss besonders auf die Bedürfnisse von Mädchen und Frauen eingehen”, dass<br />

ich die Stereotype verfestige.” (P.U.)<br />

“Warum werden die Männer nicht solidarisch, kommen in die Gänge und unterstützen das Projekt? Wo ist die Männer-<br />

solidarität mit den Frauenanliegen? Es wird immer uns zugeschoben, wir müssen uns um die Geschlechterthematik kümmern,<br />

um das Geld. Ich hätt gerne, dass die Männer in diese Richtung was tun.” (P.U.)<br />

“…das ist für Künstlerinnen ein undurchschaubarer Bürokratiedschungel, wo sie überall Genehmigungen anfordern müssen,<br />

dabei gäbe so viele Leute, die gerne hier eine Installation machen würden.” (Silja Tillner)<br />

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