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44 “Da gibt es dieses Sich-Selbst-Vergewissern, dass wir eh emanzipiert sind, ohne genau hinzuschauen, ohne mit der Frau mit dem Kopftuch zu reden, ob sie wirklich unterdrückt ist. Da müsste man genauer hinschauen und sich auch untereinander austauschen.” (Petra Unger) “Einerseits ist es ein Fortschritt, dass junge Frauen bis 30 extreme Diskriminierungserfahrungen ausblenden können, bzw. sie vielleicht nicht haben, und das ist ein Erfolg der Frauenbewegung. Aber dann, sobald sie Kinder kriegen, ist es offensichtlich, wer zuhause bleibt, wer weniger Geld kriegt, wer die meiste Arbeit im Haushalt macht und dann zeigt sich auch für die weiße Mittelschicht - Österreicherin, dass ihr Mann gar nicht so emanzipiert ist, wie er tut und es gleichzeitig die Struktur auch nicht erlaubt. Also würde er daheim bleiben wollen, hätte er das selbe Wiedereinsteigerproblem wie sie, schlechterer Arbeitsplatz, schlechtere Bezahlung, Absinken in der Berufskarriere, weil wir einfach noch immer das Alleinverdienermodell als gesamtgesellschaftliches Konzept haben.” (P.U.) “...aber man muss einmal davon sprechen, dass diese Vereinbarkeit für die Väter geschaffen werden muss.” (P.U.) Renate Kaufmann (c) Sonja Stepanek “Erfolg kam erst, als wir Gender Mainstreaming Pilotbezirk wurden, vom Stadtrat auserwählt, da durften wir auch Richtlinien und Vorgaben erarbeiten, die mittlerweile für ganz Wien gelten, aber die erst möglich wurden, als die Stadt nicht nur “ihr dürft”, sondern “ihr sollt” gesagt hat.“ (Renate Kaufmann) “Die Emanzipationswelle in den 70er Jahren durfte ich miterleben, in den 80er schwächte sie ab und ich habe das Gefühl, wir sind den Männern irgendwie aufgesessen.” (R.K.) “Wenn nicht bald eine Kehrtwendung eintritt, dass wieder mehr Frauen dieses solidarische Bewusstsein spüren und bereit sind mit der Politik gemeinsam für andere, gemeinsam mit den Schwächeren zu kämpfen, dann haben es die Männer geschafft, dann haben sie eine sehr schlagkräftige Emanzipationsbewegung der letzten Jahrzehnte zerschlagen.” (R.K.) Petra Unger (c) Sonja Stepanek
“Frauen netzwerken noch immer schlechter als Männer.” (Martina Malyar) “...fürs Netzwerken braucht man allerdings Zeit und ich stelle selber fest, mit zwei Kindern, die Zeit habe ich oft nicht.” (M.M.) “Mir ist nicht nur wichtig als Frau Politik für Frauen zu machen, sondern mit Frauen zu machen. Deswegen sind mir bei allen Bürgerbeteiligungs- projekten ganz wichtig, dass speziell immer auch Frauen eingebunden sind.” (M.M.) Silja Tillner (c) Sonja Stepanek “Mir ist auch aufgefallen, dass es zurückgegangen ist, es fehlen noch vielmehr sichtbare Frauen, die auch wirklich Einfluss haben, um eine gewisse Frauenförderung voranzutreiben.” (Silja Tillner) “Bei Baubesprechungen bin ich prinzipiell die einzige Frau, abgesehen von einer Schreibkraft.” (S.T.) “In Amerika da gibt es “women owned” und “minority owned” business und bei allen Vergaben, Bauvergaben, öffenlichen Vergaben kriegt man dafür Punkte. Und wenn man Frauenanteile in der Firma hat, kriegt man Punkte und wird höher gereiht. (S.T.) Renate Kaufmann, Martina Malyar (c) Sonja Stepanek 45
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