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Kubus Export [pdf, 6 MB] - GB* Gebietsbetreuung Stadterneuerung

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geheißen „Sie sind Künstlerin, warum machen Sie einen Film?“ Ich habe gesagt: “Weil ich halt eine Filmproduktion machen<br />

will, ich bin ja keine Rechenschaft schuldig”. Dann haben sie gesagt „ok, aber Sie werden sicherlich durchfallen.“ Was soll<br />

ich darauf sagen? Dann haben sie gemeint: „Wir stellen Ihnen jetzt nur eine Frage, die Sie sicher nicht beantworten können:<br />

Was ist ein Triangel?” Da habe ich gesagt, “das hat was mit 3 zu tun”. “Ja, aber was ist ein Triangel?” Ich habe geantwortet:<br />

„So ganz genau kann ich es nicht sagen“. „Ich sage es Ihnen, weil das werden Sie nie erraten: Ein Triangel ist, wenn man eine<br />

Hauptkopie hat und 2 Nebenkopien macht für die anderen Festivals”. Auf jeden Fall habe ich die Prüfung bestanden und ich<br />

kann mich noch erinnern, der Novotny ist auch dort gewesen – er hat, glaube ich, ein Jahr später die Prüfung gemacht - und<br />

gefragt, wie es mir gegangen ist. Und dann hatte ich meine Filmproduktion, die dann gelaufen ist und das war auch gut aber<br />

bei der “Praxis der Liebe”, das war dann schon ein größeres Budget und das war dann auch mit Gefahren verbunden, weil es<br />

ja viel zu aufwändig ist und wirklich viel Arbeit war. Aber es ist der normale Schritt bei uns in Österreich mit einer Filmrolle<br />

dann in kommerzielle Kinos zu gehen.<br />

EK: Ich würde gerne an der Stelle unseren Dialog einmal aufmachen und fragen, ob es aus dem Publikum Fragen an VALIE<br />

EXPORT gibt?<br />

Publikum 1: Mich würde eigentlich auch Ihre Überlegung zu diesem Kunstwerk in dem wir gerade sitzen, zum transparenten<br />

Raum interessieren. Ich bin heute auch deshalb gekommen um einmal hier, mitten im Verkehr, zu sitzen. Ich wohne in der<br />

Nähe und wenn man ihn leer von aussen sieht, ist es eben ein durchsichtiger <strong>Kubus</strong>. Wie waren da Ihre künstlerischen<br />

Überlegung?<br />

VE: Es war kein Auftrag, es war eine Einladung vom Frauenbüro. Die Einladung ging aber aus von der Architektin Silja Tillner,<br />

die hier sitzt. Da wurde ich eingeladen hier in dieser Brücke etwas zu machen, wo Frauen sich treffen oder zusammenkommen<br />

können. Also ein Ort, wo man auch Filme vorführen kann oder wie jetzt Gespräche führen kann. Und das war für mich<br />

sehr interessant und das war auch vollkommen richtig einerseits, aber andererseits wollte ich ein Kunstwerk schaffen. Für<br />

mich ist das eine künstlerische Installation. Die Durchführung des Ganzen hat Silja Tillner gemacht mit ihrem Architekturbüro.<br />

Was mir bei dieser Sache auch ganz wichtig war, dass es hier nur Verbindungsteile mit Glas gibt und keine Metallteile, es ist<br />

ein reiner Glaskubus. Da könnten Sie die Frau Tillner fragen, es hat Monate gedauert, bis wir die Genehmigung bekommen<br />

haben diesen transparenten Raum hier zu bauen. Weil man gesagt hat, das gibt es nicht, das kann man nicht machen, das<br />

hält nicht, was weiß ich, aber es wurden dann von ihrem Büro Gutachten eingeholt, ich glaube aus London, damit man das<br />

bauen konnte. Und für mich ist das ambivalent: Einerseits soll es ein Raum sein wo man sich treffen und etwas veranstalten<br />

kann, aber andererseits ist es für mich eine künstlerische Installation. Also beides zusammen.<br />

Publikum 1: Ich meine vor allem die Überlegung der Transparenz zum Beispiel: Wenn man herinnen etwas macht, wird man<br />

draußen gesehen und umgekehrt sieht man alles, was draußen ist. Das ist ja eine grundlegende Sache.<br />

VE: Ja, damit man den urbanen Raum rundherum sieht und auch den Verkehrsfluss, der in beide Richtungen geht, den Lärm<br />

– heute ist es ein bisschen zu viel, weil der Regen viel Lärm macht – aber es ist auch interessant, wenn die U-Bahn oben fährt,<br />

das hat immer so einen urbanen Lärm. Und die Transparenz überhaupt soll etwas von innen nach außen vermitteln, und nicht<br />

abgeschlossen sein. Dass man nicht reingehen muss und dann ist man gefangen, sondern man kann es sich auch schon von<br />

außen überlegen, ob man hier hineingehen möchte.<br />

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