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Kubus Export [pdf, 6 MB] - GB* Gebietsbetreuung Stadterneuerung

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gespräch auch zum Thema Kunst und Feminismus und es war das erste Symposium im europäischen Raum, das dieses<br />

Thema behandelt hat. Beim Symposium selbst waren nicht nur Künstlerinnen, sondern auch Leute wie der Gorson (Peter<br />

Gorson, österreichischer Kunstwissenschafter), oder andere Kunsttheoretiker eingeladen. Es ist nicht primär darum gegangen,<br />

jetzt hier nicht anderssprachig, gendersprachlich zu arbeiten, sondern primär sollte die Ausstellung Künstlerinnen vorstellen,<br />

welche Kunst es von Frauen nach 1945 gibt, Video Art, Konzept Art, Land Art, sowieso Kunst, die in Wien kaum beachtet<br />

wurde, eigentlich nicht beachtet wurde. Und wenn die Kunst dann doch in der Öffentlichkeit war oder man Zeitschriften und<br />

Kataloge erreicht hat, es ja nur Künstler waren und nicht Künstlerinnen. Es war Musik, es war Literatur- Mayröcker, Jelinek,<br />

Gerstl, Waltraud Seilhofer aus Linz, also es war recht breit, es war eine sehr schöne Ausstellung, obwohl sie nicht groß war<br />

und sie war auch sehr positiv rezipiert in den Medien, hat große Artikel gehabt, wo man wirklich gemerkt hat, das erste Mal<br />

wird überlegt, dass es Künstlerinnen gibt. 1972 habe ich ein Manifest dazu geschrieben, ein Manifest zur Frauenkunst, das<br />

hab ich genannt „die Zukunft der Frauen ist die Zukunft der Kunstgeschichte“, dass man sie auch in die Kunstgeschichte<br />

integriert und reinbringt. Und es war auch sehr überraschend, dass die Leute, die zur Ausstellung kamen, wirklich bis runter<br />

in die Grünangergasse standen, um sich das anzuschauen. Natürlich ambivalent diese Sache, es war ja klar, einerseits anzuschaun,<br />

was ist es denn und andererseits schon auch die Neugierde, weil doch auch bekannte Namen dabei waren, wie<br />

Birgit Jürgensen (österreichische Fotografin und Zeichnerin), Brigitte Rosenbach. Für mich war nur enttäuschend, dass es<br />

keine internationale Ausstellung werden konnte, aber es war auch unmöglich, die Gelder dafür aufzutreiben. Und aus dieser<br />

Ausstellung heraus habe ich dann fast 10 jahre später immer wieder den Dieter Ronte angesprochen, ob er nicht eine Ausstellung<br />

machen will im 20er Haus, und er hat mir zugesagt, wir können eine große Ausstellung machen. Ich hab dazu Silvia<br />

Eiblmayr zur Organisation eingeladen, weil ich sie dazumal kennenlernte, und wir haben dann die Ausstellung gemacht.<br />

Mit dabei war noch Monika Prischlmayer. Zur Ausstellung dazu gab es dann noch ein Symposium, das Kathrin Pichler<br />

gemacht hat, weil ich damals schon in Amerika meinen Job hatte und sehr oft drüben war und einfach keine Zeit hatte. Ich<br />

hab das Filmprogramm zusammengestellt und Heidi Grundmann das Videoprogramm. So waren ganz prägnante und starke<br />

Begleitprogramme bei dieser Ausstellung dabei. Elsa Prohaska hat die Architektur gemacht, ja man muss sagen, es war ein<br />

Frauenschicksal - man muss ja lachen drüber - es ist ein großer Spiegelartikel erschienen, es wurde nur der Direktor des 20er<br />

Hauses erwähnt, das 20er Haus selbst, aber wir Kuratorinnen wurden überhaupt nicht erwähnt.<br />

EK: Sie haben ja dann auch die Zusammenarbeit mit Silvia Eiblmayr fortgesetzt, jetzt bei der Kuratierung des österreichischen<br />

Biennalebeitrags, können sie da noch ein bisschen was dazu erzählen?<br />

VE: Ich hab sie ja eingeladen und meine Intention war, dass sich unsere Wege ja immer wieder berühren, sie war Leiterin vom<br />

Salzburger Kunstverein und dann auch Innsbruck, wir wurden oft eingeladen zu gemeinsamen Vorträgen oder Symposien,<br />

unsere Wege haben sich also immer wieder berührt und sind auseinander gegangen. Ich hab mir gedacht, das wäre ganz<br />

schön mit so einem Menschen mal wieder eine gemeinsame Arbeit zu machen. Das war so eine Intention, und die andere<br />

war als Modell für die Biennale, dass ich sag, es ist eine Kunsthistorikerin und eine Künstlerin, dieses Modell, die beiden<br />

künstlerischen Positionen zusammenzubringen und diese Ausstellung zu machen. Das war meine Intention für die Biennale.<br />

EK: Sie haben zuvor gesagt, dass sie schon 1975 vorhatten, hier eine internationale Ausstellung zu machen und dass man<br />

darüber lokal ja gar nichts gewusst hat. Wo ist ihr Ansporn, ihre Neugierde hergekommen, ihr Wissen, wie haben sie sich das<br />

angeeignet, wie haben sie recherchiert, ja das alles hervorgebracht, um das überhaupt dann zeigen zu können?<br />

VE: 1966 und 1967 war ich sehr viel im Ausland, vor allem in Schweden und London. Das sind Orte, an denen die Bibliotheken

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