Kubus Export [pdf, 6 MB] - GB* Gebietsbetreuung Stadterneuerung
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(c) Wolfgang Schneider<br />
Ausschnitt aus der Zusammenfassung der Gespräche von Elisabeth Mayerhofer<br />
VALIE EXPORTs Arbeit ist eine Skulptur, aber auch ein Raum, der betreten und benutzt werden kann und damit eine Art<br />
Hybrid. Sie kann als Symbol für ungleiche Machtverteilung gelesen werden, für den alltäglichen Kampf der Frauen für gesellschaftlich<br />
Sichtbarkeit und Repräsentation. Wie Künstlerinnen und Wissenschafterinnen diese Notwendigkeit benennen,<br />
sich Raum aneignen und feministische Öffentlichkeit produzieren war Inhalt der Veranstaltungsreihe.<br />
Die Lage des KUBUS EXPORT am Wiener Westgürtel an der Grenze zwischen dem 8. und dem 16. Bezirk mit ihren unterschiedlichen<br />
BewohnerInnenstrukturen, schließt direkt an die Frage nach den Öffentlichkeiten an, die durch Kunstprojekte<br />
im sozialen Raum generiert werden können. In diesem Kontext wurde mehrfach festgehalten, dass jede Art der Bespielung<br />
vorab deutlich machen sollte, welche Publika erreicht und aktiviert werden wollen. Sabine Folie hat die Möglichkeit in den<br />
Raum gestellt, den KUBUS EXPORT<br />
als einen weiteren künstlerischen Offspace<br />
zu nutzen, wobei sich hier aufgrund<br />
der Transparenz die Frage nach<br />
der Vermittlung stellt, nachdem sich<br />
zeitgenössische Kunst in den meisten<br />
Fällen nicht von selbst erklärt. Unumgänglich<br />
ist dabei aber die hohe<br />
„site-specificity“ der jeweiligen Arbeit,<br />
die präzise auf den lokalen Sozialraum<br />
eingehen muss. Silja Tillner wies auf die<br />
sehr spezifische räumliche Situation hin<br />
und den Umstand, dass jedes Kunstprojekt<br />
direkt für den KUBUS EXPORT<br />
konzipiert werden muss.<br />
Transparenz und Sichtbarkeit<br />
Transparenz ermöglicht auf vielfältige<br />
Arten und Weisen die Sichtbarmachung<br />
von Phänomenen, Personen und<br />
deren Leistungen, die bislang verborgen waren. Diese Intention war die Triebfeder für VALIE EXPORT, den <strong>Kubus</strong> EXPORT<br />
im Jahr 2000 mit der MA 57 und der architektonischen Umsetzung von Silja Tillner zu errichten. In einer Stadt mit einer<br />
verschwindend kleinen Anzahl an Denkmälern für Frauen sollte ein Denkmal für Frauen errichtet werden. Allerdings sollte<br />
dieses Denkmal gleichzeitig eine Nutzung als Ausstellungsraum zulassen und aktuellen Produktionen von Künstlerinnen eine<br />
Präsentationsfläche geben. Silja Tillner zufolge war eine permanente Bespielung des Raumes geplant, wobei die Projekte<br />
konkret auf die (rauhe) Umgebung des Gürtelgebietes Bezug nehmen sollten. VALIE EXPORT betonte die Offenheit des<br />
Raumes, der gerade durch seine Transparenz PassantInnen und AnrainerInnen sowohl zur Rezeption als auch zur Partizipation<br />
anrege. Der <strong>Kubus</strong> EXPORT könnte somit als durchsichtige Bresche zwischen den nach wie vor durch den Gürtel<br />
getrennten Bezirken fungieren.