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Strukturierter Dialog in der Herzchirurgie

Strukturierter Dialog in der Herzchirurgie

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<strong>Strukturierter</strong> <strong>Dialog</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Herzchirurgie</strong>:Verbesserung durch Zielvere<strong>in</strong>barungen190das im Erfassungsjahr 2005 e<strong>in</strong>e auffällig hoherisikoadjustierte Sterblichkeitsrate <strong>in</strong> <strong>der</strong> isoliertenKoronarchirurgie verzeichnete. In diesem Krankenhauswurde auch die <strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>ische Behandlungnach e<strong>in</strong>er herzchirurgischen Operation vonHerzchirurgen durchgeführt. Das fachliche Können<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Intensivstation tätigen Oberärzte wurdedurch den Chefarzt <strong>der</strong> herzchirurgischen Abteilungsubjektiv als sehr gut empfunden. Allerd<strong>in</strong>gs verfügteke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Oberärzte über e<strong>in</strong>e formale <strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>ischeZusatzqualifikation. Daher wurdemit dem Krankenhaus vere<strong>in</strong>bart, dass die auf <strong>der</strong>Intensivstation tätigen Oberärzte <strong>in</strong>nerhalb vonsechs Monaten nach <strong>der</strong> Begehung des Krankenhausesdie freiwillige Zusatzbezeichnung „SpezielleHerzchirurgische Intensivmediz<strong>in</strong>“ erwerben. DieUmsetzung <strong>der</strong> Zielvere<strong>in</strong>barung wurde anhand <strong>der</strong>anonymisierten Zeugnisse überprüft.Erfolgsfaktor: Verantwortung <strong>der</strong>KrankenhausleitungE<strong>in</strong> wesentlicher Erfolgsfaktor e<strong>in</strong>er auf kont<strong>in</strong>uierlicheVerbesserung ausgelegten Philosophie e<strong>in</strong>esKrankenhauses ist die Unterstützung durch dieKrankenhausleitung. Dies zeigte sich beson<strong>der</strong>s imFalle e<strong>in</strong>es Krankenhauses mit auffällig hoherKrankenhaussterblichkeit im Erfassungsjahr 2005.Abbildung 1: Entwicklung <strong>der</strong> risikoadjustierten Krankenhaussterblichkeitvon drei Krankenhäusern mit auffällighohen Sterblichkeitsraten im Erfassungsjahr 2005Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität12%10%8%6%4%2%0%2005JahrKrankenhaus AKrankenhaus BKrankenhaus C2006 2007Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Kontaktaufnahme im Strukturierten<strong>Dialog</strong> hatte <strong>der</strong> Chefarzt <strong>der</strong> herzchirurgischenAbteilung das Krankenhaus verlassen. DieKrankenhausleitung nahm als Reaktion auf denStrukturierten <strong>Dialog</strong> umfangreiche organisatorischeund personelle Umstrukturierungen vor. Dabei wurdenneben dem kommissarischen Leiter <strong>der</strong> herzchirurgischenAbteilung von Anfang an auch die an<strong>der</strong> Behandlung herzchirurgischer Patienten beteiligtenkardiologischen und anästhesiologischenAbteilungen e<strong>in</strong>bezogen.Die BQS-Fachgruppe <strong>Herzchirurgie</strong> hat diesenProzess begleitet: Das Krankenhaus lieferte regelmäßigeBerichte, auf <strong>der</strong>en Grundlage bei Bedarfgezielt Verbesserungsmaßnahmen vere<strong>in</strong>bart werdenkonnten. So wurde etwa e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äreFallkonferenz etabliert, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komplikationen nachherzchirurgischen Operationen strukturiert aufbereitetwerden. Die Entwicklung <strong>der</strong> Krankenhausergebnissewurde anhand e<strong>in</strong>er vierteljährlichenDatenübermittlung geprüft, wobei die Ergebnisse<strong>der</strong> Auswertungen auch an das Krankenhauszurückgemeldet wurden.Sechs Monate nach <strong>der</strong> Neubesetzung <strong>der</strong>Chefarztstelle <strong>der</strong> herzchirurgischen Abteilung führtenVertreter <strong>der</strong> BQS-Fachgruppe <strong>Herzchirurgie</strong>e<strong>in</strong>e Begehung des Krankenhauses durch, um sichvor Ort e<strong>in</strong>en Überblick über den Stand <strong>der</strong> Umstrukturierungsmaßnahmenzu verschaffen. DieExperten <strong>der</strong> BQS-Fachgruppe <strong>Herzchirurgie</strong> kamenübere<strong>in</strong>stimmend zu dem Schluss, dass <strong>in</strong> demKrankenhaus mittlerweile Strukturen und Prozesseetabliert s<strong>in</strong>d, die e<strong>in</strong>e qualitativ hochwertigeBehandlung herzchirurgischer Patienten ermöglichen.Entwicklung <strong>der</strong> Krankenhaussterblichkeitbei auffälligenKrankenhäusernDie Zielvere<strong>in</strong>barungen im Strukturierten <strong>Dialog</strong>fokussieren nicht explizit auf e<strong>in</strong>e Senkung <strong>der</strong> risikoadjustiertenKrankenhaussterblichkeit. Stattdessenwerden Wege zur Optimierung <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternenProzesse und <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternen Kommunikation aufgezeigt.Abbildung 1 zeigt jedoch, dass sich auch dieSterblichkeitsraten auffälliger Krankenhäuser imzeitlichen Verlauf deutlich verbessern.Aus methodischen Gründen s<strong>in</strong>d nur die Ergebnisse<strong>der</strong>jenigen Krankenhäuser dargestellt, die im Erfassungsjahr2005 auffällige Krankenhaussterblichkeitsratenverzeichneten. Auch die Krankenhäuser,die im Erfassungsjahr 2006 auffällig wurden, habensich 2007 verbessert. E<strong>in</strong>e Aussage über die Nachhaltigkeitdieser Verbesserung wird jedoch frühestensEnde 2008 möglich se<strong>in</strong>.

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