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Ausgabe 1/07 - Flughafen Stuttgart

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FLUGBLATTDas Stuttgar ter <strong>Flughafen</strong>magazin1/20<strong>07</strong>Ramp Agent beim TurnaroundBahn frei!WesterweiterungAufbruch beginntmit AbbruchNeues Maß ab MaiUmdenken beimHandgepäck


Nonstopin die Türkei:Antalyaund Izmir** One-Way-Preis zzgl. 23,– e Service Charge/Kerosinzuschlag, begrenzte Verfügbarkeit.www.sunexpress.de<strong>Stuttgart</strong> C Antalya 4 x wöchentlich<strong>Stuttgart</strong> C Izmir 3 x wöchentlichC innertürkische Linienverbindungen ab Antalya, Adana, IzmirHotline: 0180-59 59 590 (0,12 e/Min. Inland)


Sehen, lesen, durchstarten!4 Schnell wieder startklarOb Notausgang, Abflugebene oderToilette: An einem <strong>Flughafen</strong> zeigen vieleZeichen, wo es langgeht. Ganz ähnlicheSymbole hat der Künstler Matt Mullicanauf riesige bunte Banner gedruckt undin Terminal 1 aufgehängt.Kunst überdimensional17Man nennt ihn auch den Kapitän aufdem Boden: Der Ramp Agent sorgtdafür, dass in der Zeit zwischenLandung und Abflug einer Maschinealles glatt läuft. Trödeln kann er nicht.Fokus <strong>Flughafen</strong>Geschäftsführerinterview„Die Konkurrenz schläft nicht“ 6HandgepäckDie Creme reist nur noch eingetütet 9Freiwillige HelferNur keine Eile 12WesterweiterungAufbruch beginnt mit Abbruch 15ReisezielMaltaPotpourri im Inselstaat 10Treffpunkt STRPromisWillkommen am <strong>Flughafen</strong> 16ReisefestivalVorgeschmack auf Sommerurlaub 18Jubiläum500.000ster Besucher gewinnt Rundflug 20NetzwerkAirlinePioniere vom Polarkreis 22Airport<strong>Flughafen</strong>ausbau nach Schweizer Art 24BusinessWenn Polstermöbel in die Luft gehen 26Baden-AirparkDie Million als Ziel 29Liebe Flugblatt-Leser!Der Rückblick aufs Jahr 2006 fällt für den<strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> erfreulich aus. Erneutwar das Passagierwachstum höher als anden meisten anderen deutschen Flughäfen.Erstmals über zehn Millionen Fluggäste – eintoller Erfolg. Wer so etwas vor zwanzig Jahrenvorhergesagt hätte, wäre ausgelacht worden.Zeitzeugen der jahrzehntelangen Diskussionenum den <strong>Flughafen</strong>ausbau erinnern sich nochgut an die Zweifel der Kritiker in den Jahrenzwischen 1975 und 1986, als es um künftigeEntwicklungen des Luftverkehrs von und nachBaden-Württemberg ging. Von Fantasiezahlenwar da die Rede, wenn darüber diskutiertwurde, ob die Fluggastzahlen irgendwann einmalin ferner Zukunft auf sechs oder gar achtMillionen Menschen steigen würden … DieRealität hat selbst optimistische Schätzungenmittlerweile weit übertroffen. Und weltweitsprechen Experten noch einmal von einerVerdoppelung der Passagierzahlen in denkommenden zwanzig Jahren.Auch die Zahl der angebotenen Flugziele hatim abgelaufenen Jahr erneut zugenommenund wird im kommenden Sommerflugplanweiter wachsen. Damit bietet der <strong>Flughafen</strong><strong>Stuttgart</strong> den in Baden-Württemberg (aberauch den angrenzenden Bundesländern undLändern) lebenden Menschen eine ausgezeichneteAusgangsbasis für ihre GeschäftsundUrlaubsreisen. <strong>Stuttgart</strong> ist ein klassischerMittelstreckenflughafen, die Kunden könnenhier aus einem kompletten Angebot auswählen.Von hier sind alle Länder Europas und dieangrenzenden Gebiete schnell und bequemzu erreichen. Und ebenso erreichen Fluggästeaus der Gegenrichtung Baden-Württemberg– sei es, um Geschäfte zu machen oder hier zuurlauben.Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen IhresFlugblatts!Volkmar KrämerLeiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


F o k u s F l u g h a f e nEinmal umdrehen, bitte!Wenn am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> eine Maschine gelandet undzu ihrer Parkposition gerollt ist, muss alles ganz schnell gehen.Gerade für Günstigairlines gilt: Nach dem Flug ist vor dem Flug.Oft liegt zwischen Kommen und Gehen nur eine knappe halbeStunde, in der das Flugzeug wieder startklar gemacht wird. Indiesen entscheidenden Minuten gibt es eine Person, die alleFäden in der Hand hält: der Ramp AgentGespräch unter vier Augen: Ramp Agent und Flugkapitän tauschen sichgründlich aus über Koffer, Passagiere und das Wetter auf der Strecke.Den Großputz im Günstigfliegermacht die Flugbegleiterin.Die Maschine aus London-Stanstedist pünktlich. Sie wird an diesemMittwochmorgen gegen zehn Uhr am<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> landen. EineViertelstunde vorher verlässt HenrikSickinger sein Büro am Rande desVorfelds, setzt sich in einen Kleinbusund fährt zu der Parkposition, auf diedas Flugzeug der Germanwings rollenwird. Der 27-jährige <strong>Stuttgart</strong>erist Ramp Agent und dafür zuständig,dass alles, was an und in einerMaschine zwischen Landung undStart passiert, wie am Schnürchenklappt. „Das Tolle an meinem Jobist, dass kein Tag wie der andereist“, sagt Sickinger.An Position 50 angekommen,springt er aus dem Kleinbus undsucht den Boden ab. Sollten hierkleinere Abfälle wie Kofferräder oderMetallteilchen herum liegen, mussder Ramp Agent sie schleunigst entfernen.Solche Gegenstände könntendas Flugzeug beschädigen. Dochheute ist alles in Ordnung, auch dasTankauto und der Gepäckwagenstehen schon bereit. Nur 25 Minutenhaben alle beteiligten MitarbeiterZeit, das Flugzeug auf den nächstenStart vorzubereiten – so lange dauertder sogenannte Turnaround. FürHenrik Sickinger ist das schon diegemütliche Variante: „Wenn es seinmuss, kann man ein Flugzeug auchin 17 Minuten startklar machen.Dann müssen aber alle Beteiligtenan einem Strang ziehen.“Nur wenig später rollt die Maschinean, die Bremsklötze werden angebrachtund die Türen gehen auf.Unter dem aufmerksamen Blick vonHenrik Sickinger steigen die erstenPassagiere die Fluggasttreppehinunter. Gerade als eine Reisendeden Ramp Agenten nach demVerbleib ihres Kinderwagens fragt,holt ein junger Mann Feuerzeug undZigaretten aus der Jackentasche.„Hallo“, ruft Sickinger ihm energischzu, „Rauchen ist auf demVorfeld streng verboten!“ InSekundenschnelle verschwindendie Glimmstängel wieder inder Kleidung des Reisenden, dermit hochrotem Kopf zu dem wartendenPassagierbus eilt. „Der war


Noch hat Henrik Sickinger dasFlugzeug an der langen Leine.Er gibt dem Piloten letzte Infos,dann geht es los.kein Einzelfall“, berichtet HenrikSickinger später. „Manche Fluggästedenken, dass sie sich eine Zigaretteanstecken dürfen, sobald sie an derfrischen Luft sind.“Ramp Agent- Wörtlich übersetzt ist der RampAgent der Koordinator auf demVorfeld. Der Begriff kommt ausdem Englischen und wird hierzulandeeinfach deutsch bzw.schwäbisch ausgesprochen.- Eine klassische Ausbildung zumRamp Agenten gibt es nicht. Ineinem vierwöchigen Kurs kannman sich für diesen Beruf spezialisieren,am Ende steht einePrüfung.- Der <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>beschäftigt zurzeit insgesamt41 Ramp Agenten, daruntersind sieben Frauen.Nachdem der letzte Passagier in denBus eingestiegen ist, läuft Sickingerauf die andere Seite der Maschine.Hier wird gerade das Gepäck entladen,alles läuft planmäßig, es ist10:<strong>07</strong> Uhr. Der Ramp Agent machtsich jetzt im Laufschritt auf denWeg ins Cockpit, in der Hand wichtigeDokumente für den Piloten: dasLoadsheet, auf dem das Gewichtdes neuen Gepäcks aufgeführt ist,und das Boarding-Sheet mit denPassagierzahlen. Mit Hilfe dieserDaten legt der Flugkapitän fest, welcheMengen Kerosin die Maschinefür den Weiterflug braucht. HenrikSickinger setzt den Piloten auchüber die aktuelle Wetterlage auf derFlugstrecke in Kenntnis und machtihn auf sämtliche Besonderheitenaufmerksam – zum Beispiel, dassheute drei Babys mit an Bord sind.Bevor der Ramp Agent das Innereder Maschine verlässt, wirft er einenkurzen Blick in die Kabine: Wie beiGünstigairlines üblich, säubern hierdie Flugbegleiterinnen selbst Sitzeund Gang. Henrik Sickinger nicktden jungen Frauen kurz zu, renntdann nach draußen zum Tankteamund teilt diesem die benötigteKerosinmenge mit. Inzwischen ist eszehn nach zehn, der Wagen mit demneuen Gepäck ist schon da, undSickinger gibt den Beladern eilig denLadeplan weiter. Auf diesem stehtauch, wie die Mitarbeiter das Gepäckverteilen müssen. „Ich kontrollierewährend des Ladevorgangs immerwieder, ob die Koffer und Taschenan der richtigen Stelle sind“, soSickinger. „Der Schwerpunkt desFlugzeugs muss ja stimmen.“Inzwischen passiert alles gleichzeitig:Tanken, Beladen und Putzen, auchdie neuen Passagiere werden schonherbeigefahren. Henrik Sickinger hatein Auge auf jeden Vorgang – undpackt selbst mit an, wenn ein TeamAlles in Ordnung? Ramp Agent Sickinger prüft, ob die Koffer ins richtigeFlugzeug geladen werden. Nicht dass es böse Überraschungen gibt.in Zeitnot gerät. „Ich mag es richtiggern, wenn Action ist“, sagt der<strong>Stuttgart</strong>er Ramp Agent. „Ich habeschon oft selbst Koffer eingeräumtoder Abfälle in der Kabine eingesammelt.“Große Verzögerungen wärentatsächlich problematisch: Verpasstdie Maschine den Zeitpunkt, zu demsie losfliegen sollte, muss sie unterUmständen eine ganze Stunde warten.„Aber selbst wenn es richtighektisch wird: Wir kontrollieren dasBetanken und Beladen lieber einmalzu viel als zu wenig – die Sicherheitgeht immer vor“, betont Sickinger.Um 10:20 Uhr besteigen die erstenFluggäste die fertig betankteund geputzte Maschine. HenrikSickinger checkt zum letzten Maldas Gepäck, und während dieReisenden ihre Plätze einnehmen,startet er zu einem finalenKontrollgang um das Flugzeug. AlleKlappen sind zu, die Mitarbeiter desBodenverkehrsdienstes nehmendie Fluggasttreppen ab, und HenrikSickinger setzt seine Kopfhörer auf.Direkt unter der Flugzeugschnauzekabelt er sich ein und tauscht mitdem Piloten letzte Informationenaus. Als der Flugkapitän signalisiert,dass er abrollbereit ist, stöpselt sichUmgedreht zum Weiterflug – mit neuer Kraft voraus geht’s Richtung Startbahn.Gegen Müdigkeit hilft eine DosisKerosin in den Flügel.Henrik Sickinger wieder aus undgeht zur Seite. Sein hoch gestreckterDaumen ist das Zeichen zum Start.Es ist genau 10:24 Uhr.


F o k u s f l u g h a f e nAuch 2006 bescherte dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> wieder ein volles Vorfeld – und zehn Millionen Passagiere innerhalb eines Jahres.„Die Konkurrenz schläft nicht“2006 war für den <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> erneut ein sehr erfolgreichesJahr, das unter anderem zum ersten Mal zehn MillionenPassagiere brachte. 20<strong>07</strong> stehen bedeutende Entscheidungenan – etwa, ob nach jahrelangen Verhandlungen das Bahnprojekt<strong>Stuttgart</strong> 21 genehmigt wird. Die Geschäftsführer desLandesflughafens, Professor Georg Fundel und Walter Schoefer,geben im Flugblatt-Interview ihre Einschätzung, was der<strong>Flughafen</strong> tun muss, um auch in der Zukunft konkurrenzfähigzu bleibenFlugblatt: Im Herbst hat ganzBaden-Württemberg gespanntnach Berlin geschaut. Dennoch istdie Entscheidung über <strong>Stuttgart</strong> 21erneut verschoben worden. Wasbedeutet das für den <strong>Flughafen</strong>?Fundel: Diese Verzögerung bereitetuns große Sorgen! Wir hoffen,dass Verkehrsminister Tiefenseeim Frühjahr, wenn das Land neueDaten zur Wirtschaftlichkeit desProjekts auf den Tisch legt, vonder Sache überzeugt sein wird. Fürden <strong>Flughafen</strong> und für die gesamteRegion wäre die Realisierung von<strong>Stuttgart</strong> 21 ein klarer Gewinn. DasEinzugsgebiet der Passagiere würdesich deutlich vergrößern.Schoefer: Aktuell benutzen nuretwa 60 Prozent aller Fluggästeaus Baden-Württemberg den<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>. Das ist inder Tat steigerungsfähig. Wir könnenes uns auf Dauer nicht leisten,dass ein Großteil unserer Bürgervon Frankfurt oder Zürich abfliegt.Mit dem geplanten Filderbahnhofwären der <strong>Flughafen</strong> und auch dieMesse aus allen Richtungen schnellerreichbar – selbst bei Stau auf denStraßen. Wenn <strong>Stuttgart</strong> 21 realisiertwird, haben wir hier auf den Fildernein Paradebeispiel für Intermodalität,das in ganz Europa einmalig ist. DieAutobahn, der Zug- und Flugverkehrergänzen sich optimal.Professor Georg Fundel und Walter Schoefer plädieren für <strong>Stuttgart</strong> 21,damit die Infrastruktur um <strong>Flughafen</strong> und Messe optimal wird.


Flugblatt: Stichwort Landesmesse.Kritiker befürchten ein Verkehrschaosauf den Fildern – zum Beispiel beider Messeeröffnung im kommendenOktober. Auch Sie, ProfessorFundel, haben davor gewarnt. Wiegroß schätzen Sie die Gefahr ein,dass Landesmesse und <strong>Flughafen</strong>sich beim Thema Verkehr dauerhaftbeeinträchtigen?Fundel: Prinzipiell können sichbeide Partner gut ergänzen. Diegroßen Publikumsmessen Familieund Heim sowie die ReisemesseCMT sind im November und imJanuar, also in den schwächeren<strong>Flughafen</strong>monaten. Dennoch mussbeim Thema Verkehr auf den Fildernprinzipiell etwas passieren, denn wirhaben heute schon auf der B 27 undder A 8 ohne Messebetrieb regelmäßigStau, im Berufsverkehr bis zu15 Kilometern. Ein wichtiger Schrittist, dass die S-Bahn-Strecke zwischen<strong>Flughafen</strong> und Hauptbahnhofausgebaut wird. Hoffentlich fahrendann bald an den Wochenenden undFeiertagen längere Züge in einemdichteren Takt. Letzten Endes wirddie Verkehrsgunst mit entscheiden,wie gut die Qualität von Messe und<strong>Flughafen</strong> ist.Flugblatt: Wer so viel plant, rechnetdoch gewiss mit einem weiterenWachstum der Fluggastzahlen. Wiesind Ihre Prognosen für die kommendenJahre?Schoefer: Sicherlich sind wir nachden positiven Passagierzahlen von2006, die deutlich über unserenErwartungen lagen, optimistisch.Doch man darf bei allerEuphorie nicht übersehen, dassdie Konkurrenz nicht schläft. DerFrankfurter <strong>Flughafen</strong> strebt an,von fünfzig auf achtzig MillionenPassagiere jährlich zu wachsen,München von dreißig auf fünfzig.Wenn wir hier nicht hinten anstehenund letzten Endes Arbeitsplätzein der Region gefährden wollen,müssen wir handeln. Schonheute sind wir stundenweise amKapazitätslimit. Ein wichtiger Schrittin Richtung Konkurrenzfähigkeitist die Westerweiterung, in derenRahmen bis zu zwanzig neueAbstellpositionen geschaffen werdensollen. Die vorbereitendenBauarbeiten dazu haben schon imOktober begonnen.Flugblatt: Der Wunsch nach demErhalt der Konkurrenzfähigkeit beinhaltetja auch, dass der <strong>Flughafen</strong>eine Ergänzungsbahn andenkt. Wasmachen die Pläne?Fundel: Zurzeit prüfen Fachleute,was überhaupt möglich ist undwie sinnvoll eine weitere StartundLandebahn ist. Sie untersuchenden betriebswirtschaftlichenNutzen eines solchen Ausbausebenso wie die Auswirkungenauf die Landwirtschaft. Auch diepotenzielle Lärmbelastung wird insVisier genommen. Das Ergebnis derGutachter erwarten wir im kommendenSommer. Bis eine neue Bahnjedoch in Betrieb gehen könnte,würden weitere zehn Jahre vergehen.Deshalb wäre es falsch, mit derUntersuchung zuzuwarten.Schoefer: Wir arbeiten in denSpitzenstunden an der Kapazitätsgrenze.Sinn macht eine zweiteBahn nur, wenn sie uns zusätzlicheKapazität bringt. So könntenwir mehr Flüge zu Zeiten anbieten,die für unsere Passagiere attraktivsind. Außerdem geht es auch umAusweichmöglichkeiten im Winter.Im Moment steht der Betrieb, bisder Schnee geräumt ist.Flugblatt: Würde aber eine neueBahn nicht wesentlich mehr Fluglärmbedeuten?Schoefer: Das ist zweifelloseiner der Schlüsselpunkte derUntersuchung – und auch für unsereNachbarn! Ich sehe uns hier gefordert,damit möglichst wenig neueBetroffenheiten entstehen und, wodies doch geschieht, der passiveLärmschutz ergänzt wird.Fundel: Prinzipiell ist der Konfliktzum Thema Fluglärm kaum lösbar,weil da subjektive Ansichten aufeinandertreffen. Es gibt Anwohner aufden Fildern, die das Gefühl haben,Damit die Fluggasttreppe in<strong>Stuttgart</strong> auch weiterhin gut gefülltist, denken die Geschäftsführerüber die Ausbaumöglichkeiten desAirports nach.dass es lauter geworden ist, dabeiist das nach objektiven Messungendefinitiv nicht der Fall. Man hat leidervergessen, wie laut es früherwar. Die Flugzeuge sind ja über dieJahre deutlich leiser geworden, aberes sind natürlich mehr als früher.Deshalb engagieren wir uns kontinuierlichfür den Schallschutz: Beiunserem letzten Ausbau haben wirbeispielsweise rund fünfzig MillionenEuro für Schallschutzfenster ausgegeben.Weitere drei Millionen Eurofür die Lärmsanierung Filder werdengerade abgearbeitet.Service mit PersönlichkeitBerufskleidungsservice • WaschraumhygieneSchmutzfangmatten • ArbeitsschutzHotel- und Gastronomie • ConsultingBardusch GmbH & Co. KG · Textil-MietdiensteRötelstraße 2 · 74<strong>07</strong>6 HeilbronnTel.: 0 71 31/ 76 15 - 0service@bardusch.dewww.bardusch.de


F o k u s f l u g h a f e nUmsteigen in den SüdenVier gewinnt: Die blauen Hapag-Maschinen wollen alle etwa gleichzeitigRichtung Süden abheben.Auch in diesem Winter leuchtet dasVorfeld des <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>san drei Wochentagen blau. Nach2003 und 2005 ist erneut dasDrehkreuz der Airline Hapagflyzu Gast, das Passagiere aus ganzDeutschland über <strong>Stuttgart</strong> in wärmereGefilde bringt. Dienstags, donnerstagsund freitags steigen dieFluggäste am baden-württembergischenLandesflughafen zu und um.Ihre Reiseziele sind unter anderenKairo, Hurghada und Sharm el Sheiksowie Marrakesch oder Tel Aviv. Die<strong>Flughafen</strong>-Mitarbeiter sind durchdas Drehkreuz im Winterhalbjahrgut beschäftigt – schließlich kommenallein am verkehrsreichstenDienstag über 3.000 Passagierein 13 Maschinen samt entsprechendemGepäck an den Airport.In der Regel sind anderthalbStunden Zeit, um einen Drehkreuz-Flieger nach der Landung wieder aufden Weg zu schicken; die kürzesteUmsteigedauer beträgt 50 Minuten.Um allen Koffern, Reisetaschen undRucksäcken Herr zu werden, hat der<strong>Flughafen</strong> zum ersten Drehkreuzvor drei Jahren einen zusätzlichenAuch in <strong>Stuttgart</strong> scheint im Winter die Sonne. Aber in Hurghada ist sie wärmer.Gepäckverteiler aufstellen lassen.Auf diesem Band wird das kompletteDrehkreuz-Gepäck verladenund neu verteilt. Auch innerhalbdes Fluggastgebäudes werdendie Kapazitäten während derUmsteigetage ausgeweitet. DieHapag-Passagiere warten in einemextra bereitgestellten Bereich zwischenTerminal 3 und 4; zudeminformieren mehrere zusätzlicheingesetzte Mitarbeiterinnen derTerminalaufsicht über Wege undGates. All das geschieht noch bisMärz – dann ist der Winter unddamit das Drehkreuz zu Ende.Nachteinsatz wenn’s Winter wirdSchnee geschippt wird auf dem Vorfeld nur im Konvoi.Mindestens 180 <strong>Flughafen</strong>beschäftigteverfolgen den Wetterberichtin den Winterwochen sehrgespannt. Denn wenn es hierzulandefriert und schneit und VäterchenFrost auch vor dem <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> nicht haltmacht, sinddie Winterdienstmitarbeiter gefragt– oft mitten in der Nacht. Jeweilsfünfzig von ihnen haben eine WocheBereitschaft und können jederzeitangefunkt werden. Dann müssendie freiwilligen Helfer schnell zum<strong>Flughafen</strong> gelangen und in eines der36 großen Schneeräumfahrzeugespringen. In einem Konvoi, den dasTeam schon ab Mitte Oktober trainierthat, ziehen die Winterdienstlerdann in den gelben Schneepflügenihre Bahnen und verbannen dasweiße Nass von der Start- undLandebahn sowie vom Vorfeld. Mitvon der Partie ist meist eine dergrößten Schneefräsen Europas, dieSchneemengen über fünfzig Meterweit schleudern kann.Die aufwendigen Schneepflugaktionensind aber nur ein Teil derwinterlichen Nachteinsätze. Auchdie Flugzeuge selbst müssen freigeräumt– oder besser gesagt enteistwerden. Hier sind die Männerder Lufthansa Technik gefragt, diein Zusammenarbeit mit der FirmaWISAG den gefrorenen Tragflächenmit Sprühfahrzeugen, sogenanntenEisbären und Elefanten, zu Leiberücken. Gerade feine Klareisschichtensind für das Laienauge kaum zuerkennen, können aber den Starteines Flugzeugs deutlich behindern.Um die Maschinen wieder aufzutauen,spritzen die Mitarbeiter einbiologisch abbaubares Gemisch ausWasser und Enteisungsmittel auf dieOberfläche.Völlig überraschend kommt derfrostige Ernstfall für die <strong>Flughafen</strong>-Winterhelfer in der Regel nicht.Der Deutsche Wetterdienstwarnt die technische Leitstelledes <strong>Flughafen</strong>s vor, und auchdas Glatteisfrühwarnsystemam <strong>Flughafen</strong> liefert verlässlicheDaten: Es besteht aus 14Temperaturfühlern, die sich auf derStart- und Landebahn sowie imBoden der Rollwege befinden. Undfalls Frau Holle doch einmal schnellerals die Meteorologen sein sollte,rückt die <strong>Flughafen</strong>feuerwehr ausund hält die wichtigsten Flächen frei,bis die Winterdienstmitarbeiter samtFahrzeugen einsatzbereit sind.


Die Creme reist nurnoch eingetütetSchnell haben die Passagiere des <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s gelernt, dass ihre Getränke, Kosmetikaund Schreibgeräte nur noch eingeschränkt mit ins Handgepäck dürfen. Für die Airportmitarbeiterwaren die ersten Tage vor und nach der Einführung der neuen EU-Richtlinie aufregend. Siehaben Informationsmaterial erstellt, Tüten verschenkt und geduldig alle Fragen beantwortet.Ihr Organisationsgeschick dürfen sie im Mai wieder unter Beweis stellen: Ab dann darf dasHandgepäck nur noch eine bestimmte Größe habenMit dem Montag kam bei so manchemFluggast das Erwachen.Gerade eilige Passagiere hattensich in den ersten Stunden des 6.Novembers siegesgewiss bei denSicherheitskontrollen angestelltund waren dann verblüfft. KeineZahnpasta, kein Haargel und auchkein Textmarker durften einfachso mit ins Flugzeug genommenwerden. Alle Flüssigkeitsbehältermussten kleiner sein als 100 Milliliterund allesamt in eine durchsichtigePlastiktüte. Vor allem fürGeschäftsreisende, die oft nurmit Handgepäck reisen, begannan diesem Tag das Umdenken.Die Mitarbeiter des <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong>s halfen den Reisendendabei. Schon im Vorfeld ließ derAirport Informationsflyer und großePoster herstellen, die – angebrachtüberall in den Terminals – kaumjemand übersehen konnte. An jedemEingang wurden Tische angebracht,an denen <strong>Flughafen</strong>mitarbeiter undBundespolizei in den ersten beidenWochen aktiv informierten unddie Passagiere notfalls umpackenkonnten.„In der ersten Zeit haben wir unserPersonal aufgestockt, pro Tagwaren zehn Kontrolleure und vierBeamte der Bundespolizei mehr daals sonst“, berichtet Peter Just vonder Bundespolizei. Sein Eindruckvon den Fluggästen war trotz derneuen Situation überwiegend positiv.Die meisten hätten verstanden,dass die Einschränkungen ihrereigenen Sicherheit dienen. Die EU-Richtlinie war nach den vereiteltenFlüssigsprengstoff-Attentaten amLondoner <strong>Flughafen</strong> im vergangenenSommer erlassen worden. „Es gabnur wenige Passagiere, die wütendgeworden sind, wenn sie ihreGetränke oder Kosmetika hierlassenmussten“, so Just. „Und außerdemhaben die Leute es schnell gelernt.Die meisten Fluggäste brachten nachwenigen Tagen alle Flüssigkeitenbrav im richtigen Behälter und ineinem Plastikbeutel mit.“Diesen Eindruck bestätigt SusanneHermann, Leiterin des BereichsVerkehrslenkung am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong>. „Wir haben mehrals 55.000 Plastiktüten bestellt,damit auch die unvorbereitetenPassagiere ihre Cremedosen undParfumfläschchen nicht hierlassenmussten“, sagt Hermann. „Am erstenTag hatten wir über 8.000 verteilt,direkt danach nur noch 1.000täglich.“ Auch wer jetzt noch vomFlüssigkeiten-Gesetz überraschtwerden sollte, hat am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> die Chance, schnell einenPlastikbeutel zu erstehen – für 50Cent im Laden Bon Voyage.Nachdem <strong>Flughafen</strong> und Passagieresich rasch an die Änderungengewöhnt haben, werden im Mai20<strong>07</strong> die EU-Richtlinien erweitert.Ab dann darf das Handgepäck nichtmehr größer als 56 mal 45 mal 25Zentimeter sein. „Am besten vordem Flug die Lieblingstasche fürsHandgepäck mal abmessen“, rätSusanne Hermann den Reisenden.Handgepäckmaße nehmen kannman schon jetzt in Terminal 1.Ab Mai wird es zur Pflicht.Die sechs goldenen Regelnfürs Handgepäck:Katja Schmigiel von der Terminalaufsicht zeigt, was in die Tüte kommt –unter anderem Getränke, Zahnpasta, Lip-Gloss oder auch Textmarker.• Vor der Reise durchsichtigen und wieder verschließbaren 1-Liter-Beutel besorgen. Alle Behältnisse mit Flüssigkeiten müssen hier rein.• Nur kleine Behältnisse mit Flüssigkeiten mitnehmen. Sie dürfen nichtmehr als 100 Milliliter fassen.• Achtung: Zu den verbotenen Flüssigkeiten zählen auch Dinge, mitdenen man vielleicht nicht rechnet – beispielsweise Textmarker,Pralinen mit Alkohol oder die Zahnpasta. Im Zweifelsfall denGegenstand mit in den Koffer packen und beim Check-In aufgeben.• Ausnahmen sind Medikamente und Babynahrung. Sie dürfen außerhalbdes Plastikbeutels transportiert werden.• Duty-free-Artikel, die an Flughäfen der EU oder an Bord einesFlugzeuges einer EU-Fluggesellschaft gekauft wurden, dürfen mit –aber nur in einer Tüte, die an der Verkaufsstelle versiegelt wird.• Ab Mai 20<strong>07</strong> nur noch Handgepäck mitnehmen, das nicht größer istals 56 mal 45 mal 25 Zentimeter.


R e i s e z i e lDer Ritterorden hat auf der Mittelmeerinsel viele Spuren hinterlassen –beispielsweise eine stabile Festung und das berühmte Malteserkreuz.Potpourri imInselstaatWer in Malta Urlaub macht, muss auf kaum etwas verzichten.Hier scheint die südeuropäische Sonne, es gibt italienischesEssen und englische Sprachkurse. Kulturliebhaber werdenebenso zufrieden die Heimreise antreten wie Wassersportler –und die Insel der Gegensätze bestimmt schon bald vermissenWer bei Malta taucht, wird nicht enttäuscht. Das Wasser ist klar, dieVegetation üppig – und es gibt versunkene Schiffe für Entdeckungstouren.Sie waren alle auf Malta. Zunächstdie Jungsteinzeit-Menschen, die rätselhafteTempelanlagen hinterließen.Dann die Römer, die ab 200 v. Chr.die Mittelmeerinsel beherrschten,später Araber und Franzosen. Derschiffbrüchige Paulus soll dasChristentum höchstpersönlich nachMalta gebracht haben, Hollywood-Dreharbeiten brachten Popeye. Diebritischen Besatzer sorgten für zahlreichePubs, den Linksverkehr unddie zweite Amtssprache – Englisch.Es ist heutzutage also schwer, aufMalta das typisch Maltesische aus-zumachen. In den Städten stehenbarocke Bauten neben Wohnhäusernmit orientalisch anmutendenBalkonen. Die Malteser sind erzkatholisch,sprechen aber einen arabischenDialekt. Und in Restaurantskann man zur italienischen Pizzabritisches Bier bestellen.Für die über eine Million Touristen,die jährlich die Mittelmeerinselbesuchen, sind gerade dieseGegensätze reizvoll – ebenso wieder Sonnenschein von Frühjahr bisHerbst, die Strände und die zahlreichenWassersportangebote.10


Schüler und Studenten reisennach Malta, um in mediterranemKlima Englischvokabeln zu pauken.Die Sprachkurse werden vonJahr zu Jahr begehrter, die lernwilligenReisenden kommen ausganz Europa. Allein in dem kleinenKüstenabschnitt zwischen Sliemaund St. Julian’s gibt es inzwischenzwanzig Sprachinstitute.Die beiden zusammengebautenStädte gelten als die typischstenTouristenzentren Maltas.Sliema ist die größte Ortschaft derMittelmeerinsel mit einer langenUferpromenade – eine beliebteFlaniermeile. Die Jugend zieht esabends in St. Julien’s Diskothekenund Bars, tagsüber kann man hierbaden gehen oder einen Tauchkursabsolvieren. Tatsächlich liegt Malta ineiner der schönsten Tauchgegendenim Mittelmeer, das Wasser ist hiersehr klar. Sporttaucher können versunkeneSchiffe erkunden,rund um die Insel liegenWracks in 20 bis 40Meter Tiefe.Kopflos und mitRubensfigur: die Fat Ladyder Jungsteinzeit.Doch auch wasserscheue Besucherhaben genügend Gelegenheiten, aufMalta in eine komplett andere Welteinzutauchen. Zu den beliebtestenSehenswürdigkeiten des Eilandsgehören die bis zu 5.800 Jahrealten Steinzeittempel, die größtenstehen in Tarxien, Hagar Qim undMnajdra sowie bei Xaghra auf derNachbarinsel Gozo. Die Geschichteder megalithischen Bauten ist bisheute nicht vollständig geklärt; alssicher gilt, dass sie kultische Stättenwaren. Die frühen Siedler auf Maltaerrichteten die Tempel aus bis zufünf Meter hohen und 1.000 Tonnenschweren Steinquadern – wie, darüberkann nur spekuliert werden.Bei Ausgrabungen fanden Forscherzudem Steinstatuen in unterschiedlichenGrößen, heute bekanntunter dem Namen „Fat Persons“.Tatsächlich sind diese Figuren,die mit großer WahrscheinlichkeitGroßen Fang machen auf Malta seit Jahrhunderten die Fischer in ihrentraditionellen Booten.Gottheiten repräsentierten, gutbeleibt. Einige der kleineren Statuensind im Archäologischen Museumin Maltas Hauptstadt Valletta ausgestellt.Valletta wurde 1566 in allerEile errichtet. Maltas damaligesOberhaupt, der Großmeister JeanParisot de la Valette, legte denGrundstein – ein Jahr nach der„Großen Belagerung“, bei der dieKreuzritter des JohanniterordensMalta vier Monate lang erfolgreichgegen die Osmanen verteidigt hatten.Vor diesem Hintergrund erklärensich die massiven Festungsanlagenvor den Toren der Stadt und die quadratischangelegten Straßen: Beieinem feindlichen Angriff solltendie Truppen in Windeseile zu ihrenBastionen kommen. Im Zentrum derStadt prägen Kirchen, Paläste undRepräsentationsbauten das Bild. EineBesichtigung lohnen das ManoelTheatre in der Old Theatre Street,der Hafen Grand Harbour sowie derGroßmeisterpalast. Obwohl es vonaußen nicht so wirkt, beherbergtdie ehemalige Machtzentrale desOrdens und der heutige Sitz desmaltesischen Parlaments prachtvollebarocke Innenräume.Wer es lieber ursprünglich mag,ist auf Gozo und Comino genaurichtig. Die beiden kleinerenNachbarinseln bilden mit Malta einArchipel, sind aber viel stärker vonder Landwirtschaft geprägt als dasHaupteiland. Der Sage nach istGozo der Ort, auf dem die NympheKalypso den verirrten Odysseussieben Jahre lang gefangen hielt.Nur etwa drei Quadratkilometergroß ist Comino, was übersetzt„Kreuzkümmel“ bedeutet. Den kannman auf der ehemaligen Pirateninselheute nicht mehr ernten. Stattdessenist Comino vor allem wegen der„Blauen Lagune“ beliebt: eine kleineBucht, die eine der attraktivstenBadestellen im ganzen Mittelmeerist. In den Sommermonaten ist dasInselchen daher gut bevölkert, einenfesten Wohnsitz haben hier allerdingsnur vier Personen; zudem istdie Polizeistation manchmal besetzt.Es gibt genau eine Hotelanlage aufComino, von April bis Oktober kannman Zimmer buchen – oder einfachauf Malta wohnen und zu einemTagesausflug vorbeikommen.Gut erhalten sind die megalithischen Tempel, die es auf Malta und Gozo zu sehen gibt.Ab Ende März fliegt Germanwingsvon <strong>Stuttgart</strong> nach Luqa, woMaltas <strong>Flughafen</strong> liegt. Zweimalin der Woche, dienstags undsamstags, können Touristenzwischen beiden Orten hin- undherreisen. Der Flug dauert knappzweieinhalb Stunden.11


F o k u s F l u g h a f e nDen <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> kenntHeinz Wörner wie seine Westentasche.Sein Wissen teilt er mitjedem, der Hilfe braucht.Nur keine EileWer sich am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> verläuft oder andere Probleme hat, landet nicht selten bei denFreiwilligen Helfern der Kirchlichen Dienste. Bei ihnen findet man etwas, das gerade währenddes <strong>Flughafen</strong>-Hochbetriebs eine Seltenheit ist: ZeitAn einem <strong>Flughafen</strong> kann es oftgar nicht schnell genug zugehen. InWindeseile werden die Maschinenabgefertigt, Gepäckstücke auf die<strong>Ausgabe</strong>bänder gewuchtet oderPassagiere eingecheckt. Doch währenddie Klackertafeln im Minutentaktdie nächste Verbindung anzeigenund die meisten Fluggäste zielstrebigzu ihren Gates hasten, bleibenauch immer wieder Menschen stehenund schauen hilflos umher. „Dassind die Leute, die ich anspreche“,sagt Jutta Student. Die Rentnerin isteine von 25 freiwilligen Helfern, diesich gemeinsam mit zwei hauptamtlichtenSeelsorgern am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> um die Passagiere undBesucher kümmert, die während desHochbetriebs sonst untergehen würden.Dazu gehören ältere Menschen,die den Weg nicht kennen, ebensowie verzweifelte Au-Pairs, die geradeohne eine richtige Telefonnummer in<strong>Stuttgart</strong> gelandet sind.Auch Heinz Wörner ist eigentlichRentner. Der 67-Jährige arbeiteteinmal die Woche am Stand derFreiwilligen Helfer in Terminal 1. „Ichfreue mich da immer richtig drauf“,sagt Wörner. „Schöne Kleider anziehen,von daheim wegfahren undviele interessante Leute treffen. Undabends habe ich etwas zu erzählen!“Zum Beispiel von der älteren Dameim Rollstuhl, die an Ostern zurück inihre Heimat in den USA fliegen wollteund von ihrer Familie einen Tagzu früh an den <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>gefahren wurde. „Wir haben ihr eineÜbernachtungsmöglichkeit besorgt“,berichtet Heinz Wörner.In der Hauptsache besteht seinAlltag als Freiwilliger <strong>Flughafen</strong>-Helfer jedoch aus den vielen kleinenGesten: Weg erklären, Zeichendeuten – und die Menschen an dieHand nehmen. „Wenn sich jemandverlaufen hat, bringe ich die Personeinfach an den Ort, zu dem sie wollte“,so Wörner. „Die meisten sindüberrascht und fragen mich, ob daswirklich geht. Ich sage dann, ja, ichhabe doch Zeit.“ Glaubensthemendiskutiert der Rentner in denTerminals eher selten. „Ich schickeMenschen mit religiösen Fragengern zu unseren hauptamtlichenSeelsorgern. Schließlich haben dieja Theologie studiert“, sagt Wörnerund lächelt verschmitzt.Die beiden, die Theologie studierthaben, heißen Otto Rapp undPeter Völkel. Die beiden <strong>Flughafen</strong>-Seelsorger wählen die FreiwilligenHelfer aus, die zwar alle eine christlicheGrundeinstellung mitbringenund Mitglied in einer der beidengroßen Kirchen sein sollten: „Aberdie Unterstützung, die sie am Standleisten, ist in der Regel ganz praktischerNatur“, sagt Rapp. So halfJutta Student während der Fußball-Weltmeisterschaft einem verzweifeltentunesischen Fan, seine verloreneKreditkarte wieder zu finden.„Ich bin mit ihm zur Polizei gegangen,habe übersetzt – und michmit ihm gefreut, als die Karte wiederauftauchte“, erinnert sich dieFreiwillige Helferin. Enthusiastischlud der Tunesier sie dann in seineHeimat ein.„Ich habe auch kürzlich eineEinladung bekommen – nachGriechenland“, erzählt StudentsKollegin Claudia Hoppenkamps.Sie hatte einem Ehepaar ausAthen geholfen. Zunächst traf die12


Freiwillige Helferin im Terminalnur auf einen verzweifelten älterenMann, der kein Wort Deutsch sprach.„Er hatte schon die Gepäckausgabeverlassen, konnte nicht mehr zurückund war offensichtlich mit seinenNerven am Ende“, so Hoppenkamps.Als sie trotz der Sprachbarriere herausfand,dass der Reisende seineFrau vermisste, ging die Helferinohne zu zögern den Weg zurück –und traf auf die griechische Gattin,die gerade eingehakt von zweiPolizisten Richtung Ausgang lief.„Als ich dann auch noch ihre Kinder,die in <strong>Stuttgart</strong> leben, benachrichtigthatte, war kein Halten mehr“, sagtHoppenkamps und lacht.Sie glaubt, dass die FreiwilligenHelfer vor allem ein offenes Ohrbrauchen – und ein Gespür dafür,wann es angebracht ist, mit einemMenschen in Kontakt zu treten. „Wirwollen ja nicht aufdringlich sein“,sagt sie. Siegfried Weiß, der seit zweiJahren zum Helferteam dazu gehört,stimmt zu: „Wir beobachten dieLeute erst eine Zeitlang, bevor wirsie ansprechen.“ Erst kürzlich hater sich lange mit einem wartendenAbholer unterhalten, der seit demTod seiner Frau völlig verbittert war.Sind die Probleme jedoch zu groß,geht es um akute Notfälle oder gardarum, eine Todesnachricht zu übermitteln,springen die hauptamtlichenSeelsorger und andere Experten ein.„Wir müssen abschätzen, wenndie Situation eine Nummer zu großfür uns ist“, sagt Siegfried Weiß,der seinen Job vor allem deswegenliebt, weil er helfen kann undjedes Mal neue Leute kennenlernt.Schmunzelnd fügt er hinzu: „Naja,und weil ich eben regelmäßig zum<strong>Flughafen</strong> komme.“Unterwegs im Auftrag des Herrn lösen Siegfried Weiß, Claudia Hoppenkamps,Jutta Student und Heinz Wörner (von links nach rechts) fast jedesauch noch so säkulare Problem.Mehr Koffer kreisenauf dem BandEinmal um die ganze Welt ist so mancher Koffer schon gereist, der am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> ankommt.Hier reist er allerdings nur noch ein paar Mal im Kreis.Treuen <strong>Flughafen</strong>-Benutzern wirddie Veränderung gleich aufgefallensein: In der Gepäckausgabe inTerminal 1 stehen seit Oktober neue<strong>Ausgabe</strong>bänder. Früher waren esfünf, jetzt sind es nur noch zwei ovaleRundläufe, auf denen ankommendeKoffer, Rucksäcke und Reisetaschenlanden. Trotz der Reduzierungbleibt die Geschwindigkeit, mitder das Gepäck zu den Wartendengelangt, die gleiche. Die neuen<strong>Ausgabe</strong>bänder haben mit je 56Meter Länge mehr Kapazität als dieausrangierten Vorgängermodelle– und die Passagiere, die danebenwarten, mehr Platz. Ausgetauschtwurden die 1989 gebautenGepäckbänder zum einen ausAltersgründen, aber auch wegeneiner neuen EU-Verordnung, aufdie der <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> reagierthat. Vor dem Umbau fuhrenKoffer und Co. auf den Bändern vonder sogenannten Luftseite in denöffentlichen Bereich, die Landseite,und durch einen Tunnel in der Wandwieder zurück. Das ist nun nichtmehr möglich. Stattdessen legendie <strong>Flughafen</strong>-Mitarbeiter luftseitigdas Gepäck auf ein Band; durch eineschräge Auflage landet es direkt aufdem neuen Koffer-Karussell undkreist jetzt nur noch landseitig.13


f o k u s f l u g h a f e nMit Panoramablick aufs VorfeldIn bester Nachbarschaft: So wird das Mövenpick-Hotel im September aussehen.Schon jetzt reservieren viele Messeveranstalter die schicken Räume.Dass auf der Fläche zwischenTerminals und Messegelände geradeein Hotel entsteht, ist inzwischenleicht vorstellbar. Innerhalb wenigerWochen ist neben dem <strong>Flughafen</strong>-Parkhaus P6 ein beeindruckenderBau herangewachsen, der seinefinale Höhe von sechs Etagen längsterreicht hat. Optimistisch buchendie ersten Gäste daher auch schonZimmer im neuen MövenpickAirport-Hotel, das voraussichtlichim September 20<strong>07</strong> seine Pfortenöffnet – und unter anderem miteinem 400 Quadratmeter großenWellnessbereich lockt.„Wir haben jetzt schon Reservierungenfür 2012 entgegengenommen,sagt Simona Pasqualin,Verkaufsleiterin im bereits bestehendenMövenpick-Hotel am <strong>Flughafen</strong>.„Das hängt mit den Messen undKongressen zusammen, derenTermine die Veranstalter ja schonwissen.“ Immerhin, die Badezimmerkönnten die ersten Besucher schonbesichtigen – zumindest von außen.Kompakt wurden im Oktober 326Bäderzellen geliefert und am Stückeingesetzt. Die Feinarbeit folgt allerdingsnoch, denn gerade die exklusivenRäume sind später ganz individuelleingerichtet.Die größte Suite beispielsweise ist71 Quadratmeter groß, hat eine freistehende Badewanne und bietetden direkten Blick auf die Start- undLandebahn. „Näher am <strong>Flughafen</strong>kann man nur wohnen, wenn mandirekt in den Terminals sein Zelt aufschlägt“,sagt Jürgen Köhler, Chefder zwei Mövenpick-Hotels. Dassdie beiden Häuser in Konkurrenzzueinander stehen werden, glaubt ernicht: „Durch die neue Messe werdenwir insgesamt sehr viel mehrBedarf haben. Außerdem werden diePreise das regeln“, so Köhler. EineNacht im alten Mövenpick kostete82 bis 210 Euro, im neuen zahlendie Gäste zwischen 100 und 295Euro.Neuer Wechselladerim Einsatz Ladung, wechsel dich – der knallrote Neuzugang spart 24 Fahrgestelle.Die Feuerwehr des <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong>s hat zwei Neuzugängezu verzeichnen: ein leuchtrotesWechsellader-Trägerfahrzeug sowieeinen Rettungswagen, der auf denetwas unkomplizierteren NamenRTW-1 hört. Beide Fahrzeuge ersetzenältere Modelle, Wechselladergibt es inzwischen drei am Airport.Auf diesen Wagen passen dieAbrollbehälter, in denen sich dieGefahrgutausrüstung und andereGerätschaften befinden. DasPraktische: Die Feuerwehr kannihre 24 Abrollbehälter immer wiederneu auf die drei Wechselladerverteilen bzw. austauschen – undbraucht nicht 24 extra Fahrgestelle.Zudem kann der neue Wechselladermit einer Seilwinde aufwarten, mitderen Hilfe man schwere Lastenbewegen kann.14


Aufbruch beginnt mit AbbruchAuf dem Vorfeld des <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong>s hat mit dem Abriss derHalle Q im Herbst eine größereUmbauphase begonnen. Die HalleQ, in der der Bodenverkehrsdienst(BVD) bislang unter anderemKleingeräte und Transportbänderlagerte, war das älteste originalerhaltene Gebäude auf dem Vorfeld.Es wurde 1967 errichtet und weichtnun einer größeren BVD-Gerätehalle,die Richtung Norden auf Höhe derbeiden benachbarten Hangarsabschließen wird. Der Abbruchder Halle Q und die Errichtung desneuen Gebäudes kosten rund vierMillionen Euro. Die jetzige BVD-Gerätehalle wird nach Fertigstellungder neuen abgerissen – dies wirdvorrausichtlich im Sommer 20<strong>07</strong>der Fall sein. Danach steht für dasTanklager, das sich in der Nähe derPforte West befindet, ein Umzugvor der Tür: Das Lager, in dem dasKerosin für die Flugzeuge aufbewahrtwird, wandert an die Stelle derehemaligen BVD-Gerätehalle. Dasemsige Gebäuderücken ist Auftaktfür die geplante Erweiterung derFlugzeug-Parkpositionen RichtungWesten. Zu Stoßzeiten ist es auf demVorfeld schon jetzt äußerst knapp,neue Abstellflächen sollen aus denPlatznöten heraushelfen.Kleiner Bagger mit großem Auftrag:Die Mauer muss weg!Kraut und Rüben ohne SchadstoffeEiner wissenschaftlichen Untersuchung zufolge ist das Filderkraut beim<strong>Flughafen</strong> kerngesund. Guten Appetit!Das Gemüse auf den Fildern gedeihtprächtig – dank des besondersfruchtbaren Bodens dort. Skeptikerhatten in der Vergangenheit jedochimmer wieder geunkt, dass Krautund Co. stark mit Schadstoffenbelastet sein müssten, lägen doch<strong>Flughafen</strong>, die A 8 und die B 27in unmittelbarer Nähe zum Acker.Dass dies eine Fehleinschätzungist, hat kürzlich das Chemischeund Veterinäruntersuchungsamt<strong>Stuttgart</strong> in einer Studie bewiesen.Die Experten untersuchten SalatundKrautproben aus drei Zonen,die jeweils unterschiedlich weitweg vom Landesflughafen und denSchnellstraßen lagen. Das Gemüsewurde mit Kraut und Salat aus derGegend um Bietigheim-Bissingenbei Ludwigsburg verglichen. DasErgebnis: Das Filder-Gemüse wieskeine besonderen Belastungen durchden regen Auto- und Flugverkehrauf. Bei einzelnen Giftstoffenlagen die Werte sogar meilenweitunter der kritischen Grenze:„Die Werte für Schwermetalle wieBlei und Cadmium waren um denFaktor zehn kleiner als die in derRechtsverordnung vorgeschriebenenGrenzwerte“, so die Studie.Einem üppigen Festmahl, in demFilderkrautköpfe die Hauptrolle spielen,steht also nichts mehr im Weg.15


T r e f f p u n k t s t rWillkommen am <strong>Flughafen</strong>Fast erdrückt vor lauter Begeisterung wurde Königin Silvia, als sie EndeNovember zur Bambiverleihung reiste. Am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> empfingenGünther Oettinger und singende Schüler die schwedische Majestät,die den Bambi für ihr weltweites Engagement für Kinder bekam.Lionel Richie bekam beim SWR 3 New Pop Festival den Pionier-Of-Pop-Award für besondere Dienste in der Popmusik verliehen. Der Sänger vonNummer-Eins-Hits wie „Three Times a Lady“ oder „Say You, Say Me“flog sichtlich gut gelaunt aus Baden-Württemberg ab.Auf dem Weg zu einem Konzertin Baden-Baden traf sichSchmusesänger Ronan Keatingzu einem Kurzinterview mitRadio 7 am <strong>Flughafen</strong>. Das Ex-Boyzone-Mitglied war mit seinerCombo gerade aus Dublin eingeschwebt– ganz volksnah miteinem Günstigflieger.Die Königin von Bhutan, die mitvollem Namen Ashi Sangay ChodenWangchuck heißt, feierte mit demBietigheimer Stadtrat WolfgangPfeiffer dessen 60. Geburtstag. DerArzt ist Honorarkonsul des kleinenLandes zwischen China und Indien;Majestät hingegen eine von vierKöniginnen von Bhutan.Wenn es schnell gehen muss, steigtauch Hartmut Mehdorn gern in einFlugzeug und fährt beim nächstenMal dann wieder mit der Bahn –vielleicht.Sorgte mit seinen Memoirenfür mächtig Wirbel: AltkanzlerGerhard Schröder reiste über den<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> zu einemVortrag nach Bad Boll.16


Im Zeichen des TerminalsDer Künstler Matt Mullicanstellt seine berühmten Bannermit riesigen Piktogrammenzum ersten Mal an einem <strong>Flughafen</strong>aus – dem <strong>Stuttgart</strong>erÜbersehen kann man sie nicht. DieFahnen, die im Terminal 1 direktüber der Ebene 4 hängen, sindacht mal sieben Meter groß undtragen Leuchtfarben. Auf den buntenBannern sind Zeichen abgebildet,ein Kopf, die Weltkugel odervier Punkte. „Dahinter steckt einbestimmtes System“, erklärt derKünstler Matt Mullican. Der 55-jährige Amerikaner entwickelt seitBeginn der Siebzigerjahre Modelle,die die Welt aus seiner Sicht erklären.Mullican, dessen Werke unteranderem im New Yorker Museumof Modern Art oder dem CentrePompidou in Paris ausgestellt sind,ist ein multimedialer Künstler. Erfertigt Zeichnungen an, erstelltSkulpturen oder drückt seine Ideenmittels Performances, also theaterähnlichenDarstellungen, aus.Die Piktogramm-Ausstellungin Terminal 1, die ein Gemeinschaftsprojektmit dem <strong>Stuttgart</strong>erKunstmuseum ist, ist für MattMullican etwas Besonderes. Er hatseine Werke immer wieder an öffentlichenOrten gezeigt, beispielsweiseam Bahnhof Berlin Alexanderplatz,aber noch nie an einem <strong>Flughafen</strong>.„Dabei liebe ich Flughäfen“, sagtder Künstler. „Mindestens einmalim Monat reise ich nach Europaund komme immer viel zu früh anden Airport, um die Atmosphäredort zu genießen.“ Es ist ein bedeutenderUnterschied für ihn, ob seineBanner in einem Museum odereben in einem Terminal hängen. Ein<strong>Flughafen</strong> sei in der Regel viel größer– schon allein die Glasscheiben,vor denen die Banner in <strong>Stuttgart</strong>hingen, seien gigantisch. „DasLicht, das durch diese Fenster jenach Tageszeit oder Wetter immeranders hineinfällt, verändert meineKunst. Das finde ich spannend“,sagt Mullican.Auch für Dr. Marion Ackermann,Direktorin des Kunstmuseums<strong>Stuttgart</strong>, hat gerade der <strong>Flughafen</strong>Trotz Jetlag tapfer bei der Ausstellungseröffnung:Bannerkünstler Matt Mullican am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>.als Ausstellungsort für Piktogrammeeinen besonderen Reiz. „In denTerminals weisen sowieso vieleklare, einfache Zeichen denPassagieren und Besuchern denWeg“, so Ackermann. „Jetzt sindähnliche Zeichen im unmittelbarenUmfeld plötzlich Kunst und nicht soleicht verständlich. Ein spannenderKontrast! Möglicherweise werdenMullicans Flaggen uns veranlassen,vermeintlich selbstverständlicheZeichen zu hinterfragen.“Der Zugang zu den Piktogrammenbleibt, wie bei Ausstellungen imöffentlichen Raum so üblich, zugroßen Teilen den Betrachtern selbstüberlassen. Matt Mullican gibt jedochbereitwillig Interpretationshilfe:„Die vier Punkte auf grünem GrundWenn in Terminal 1 die buntenFahnen wehen, ist Interpretierenangesagt. Wer die Zeichen nichtversteht, darf auch einfach nurgenießen.sind die vier Elemente, also dieWeltordnung. Die Erdkugel auf Blauist die Welt als Ganzes, der Globusim Viereck zeigt hingegen unserebeschränkte Wahrnehmung derDinge“, so der Künstler. Der weißeKasten mit Loch auf schwarzenHintergrund bilde das Zeichen ansich ab, der Kopf auf der roten Flaggezeige die subjektive Wahrnehmungjedes Einzelnen. „Ich denke aber,dass auch den Besuchern, denenso eine Interpretation fremd ist, dieGröße der Ausstellung und das schöneFarbspiel ins Auge stechen wird“,so Mullican.Parallel zu Matt Mullicans Banneram <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> zeigt dasKunstmuseum <strong>Stuttgart</strong> in einergroß angelegten Ausstellung weitereWerke, die sich mit dem ThemaPiktogramm beschäftigen, unteranderem von Sigmar Polke, A.R.Penck, Lars Arrhenius oder WilliBaumeister. Zudem sind weitereWerke von Matt Mullican zu sehen.Die Ausstellung „Piktogramme– Die Einsamkeit der Zeichen“ imKunstmuseum läuft bis zum 25.Februar 20<strong>07</strong>.17


t r e f f p u n k t s t rVorgeschmack auf SommerurlaubDer Breakdance lebt! Die „FloorRock Kids“ bewiesen, dass die inden Achtzigern beliebte Tanzsportartnoch längst nicht ausgestorben ist.006_1190 RZ01 AZ.qxp 31.08.2006 17:47 Uhr Seite 1Bei der Urlaubsschnäppchenjagdin Terminal 3 wurden dieReisefestival-Besucher von allenSeiten gut unterhalten.Beim Reisefestival gab’sSchnäppchenpreise, Kinderprogrammund eine großeShowbühneDraußen Regen, drinnen Sonne: DasReisefestival lockte im Novemberrund 10.000 ferienlustige Besucheran den <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>. Beifünfzig Reiseveranstaltern undFluggesellschaften konnten sieEin Ferienhäuschen auf Mallorca? Oder doch lieber die Hotelanlage auf denKanaren? Die Familien, die zahlreich beim Reisefestival erschienen waren,hatten die Qual der Wahl.ihren Sommerurlaub buchen odersich über Schnäppchen informieren.Auch den Kindern wurde es andiesem Nachmittag nicht langweilig.Während ihre Eltern Kataloge mitHotelanlagen durchblätterten, tobtensie sich auf der Hüpfburg aus, ließensich schminken oder trainierten miteinem Flugsimulator.Durchtrainiert waren auch die Gästeauf der großen Showbühne. Themawar „Weltmeister“, gekommenwaren die „Floor Rock Kids“, derzeitan der Weltspitze im Breakdance,Katrin Matzuschita und ChristianSzüle, weltweit ungeschlagen imTischfußball, und zwölf Mädchenund Jungen, die weltmeisterlich„Sport Stacking“ vorführten. Bei dieserDisziplin muss man in WindeseileBecher zu Pyramiden stapeln. Wemdas alles immer noch zu bodenständigwar, konnte sich ein Ticket füreinen Rundflug mit einem CondorAirbus A 320 kaufen oder es gewinnen.Mit einem launigen Pilotenim Cockpit und einem Glas Sekt inder Hand flogen 170 Reisefestival-Besucher zur Zugspitze – und kamengerade noch rechtzeitig zurück, umbei der Gepäckversteigerung einenmit überraschendem Inhalt gefülltenKoffer zu ergattern.CMT 20<strong>07</strong> Super-Gewinnspiel!Fliegen ab <strong>Stuttgart</strong> nonstop in alle Welt.Rätseln, gewinnen und nach Amerika, Afrika oder ins europäische Ausland fliegen! Die Gewinne sind u.a. gesponsert von:Zu gewinnen sind unter anderem 10 x 2 Flugscheine ab und bis <strong>Stuttgart</strong>:• 2 Flüge nach Tampa, Florida mit Delta Air Lines, 7 Nächte Trade Winds Island Ressort, holiday autos Mietwagen• 2 Flüge nach Namibia mit Air Namibia, 7 Tage Allrad-Fahrzeug ASCO• 2 Flüge nach Gran Canaria mit Condor, 1 Woche Halbpension im Fünfsternehotel Dunas La Canaria, Transfers• 2 Flüge nach Budapest mit MALEV, 3 Übernachtungen in einem Superior DANUBIUS HOTEL mit Frühstück• 2 Flüge nach Graz mit Lufthansa, 3 Übernachtungen Viersternehotel und mehr von Graz Tourismus• 5 x 2 Flüge nach Amsterdam, Athen/Thessaloniki, Streckennetze der HLX und GERMANWINGS, Europanetz der SWISS• 3 Fluss-Kreuzfahrten, jeweils 1 Kabine für 2 Personen: 10-tägige Fluss-Kreuzfahrt Frankreich auf „MS Mistral“mit Biblische Reisen8-tägige Donaureise auf Viersterne-Fluss-Schiff mit nicko tours7-tägige Fluss-Kreuzfahrt Oberägypten auf Viersterne-Fluss-Schiff mit TUI• 1 Reisemobil für 4 Tage von Mercedes-Benz• 1 Hymer Camp für 1 Wochesowie 65 weitere Preise im Gesamtwert von € 25.000CMT Besucher und Interessenten finden das CMT 20<strong>07</strong> Super-Gewinnspiel an den CMT-/<strong>Flughafen</strong>-Infocountern.Die öffentliche Auslosung erfolgt am 21.01.20<strong>07</strong>, um 16 Uhr am Stand vom <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>, Halle 4.1 Empore.18


Neue Jobs bei HLX in <strong>Stuttgart</strong>Die beiden deutschen FluggesellschaftenHapagfly und HLX werdenim nächsten Frühjahr unter einemgemeinsamen Markennamen auftreten.Im Vorfeld der geplantenIntegration veröffentlichten die beidenAirlines bereits im September2006 zusammen einen Flugplan fürdas kommende Jahr, der ab April gilt.Neue <strong>Stuttgart</strong>er Verbindungen wer-den Istanbul und Izmir sein. Bereitsmit dem aktuellen Winterflugplanerhöhte die HLX ihr Angebot anSitzplätzen in der baden-württembergischenLandeshauptstadt um 53Prozent. Vom <strong>Stuttgart</strong>er Engagementdes TUI-Konzerns profitieren jedochnicht nur die Fluggäste. HLX undHapagfly wollen für die Zeit nachder Integration 150 neue Mitarbeiterfür ihre Station in <strong>Stuttgart</strong> suchen.Die Bewerbungsphase hat bereitsbegonnen, ab Anfang 20<strong>07</strong> werdendie Neuen zu Flugbegleiternausgebildet. „<strong>Stuttgart</strong> ist für unseiner der wichtigsten und größtenStandorte in der Bundesrepublik. Wirhaben hier neun Flugzeuge stationiertund wollen fast zwei MillionenPassagiere befördern“, sagt RolandKeppler, Vorsitzender der HLX-Geschäftsführung. Der neue Airline-Verbund wird deutschlandweit eineFlotte von 56 Maschinen haben undrund 2.500 Mitarbeiter beschäftigen.20<strong>07</strong> wollen HLX und Hapagflygemeinsam mehr als 13,5 MillionenPassagiere befördern und somitdie drittgrößte FluggesellschaftDeutschlands werden.Bald auf Gemeinschaftskurs: Hapagfly und HLX verschmelzen zu einer Airline und erhöhen ihr Angebot in <strong>Stuttgart</strong>. Das schafft Jobs.Genialer Colaniim TerminalAuf der ganzen Welt für seineKunstobjekte bekannt: Luigi Colani.Für Designerfreunde ist Luigi Colaniseit den Fünfzigerjahren einer derganz Großen. Der 78-jährige Künstlerist durch seine Werke, deren Formenoft Vorbilder in der Natur haben,weltweit berühmt geworden. Zu seinenbekanntesten Objekten zählenAutos, die er für bekannte Markenentworfen hat, eine Kugelküchesowie eine Spiegelreflexkamera.Am <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> stellt derehemalige Student für Aerodynamikseine Flugobjekte aus, darunter diebeiden Cessna-großen FlugzeugeFanliner und Pontresina sowie elfkleinere Modelle. Einige der Colani-Flugobjekte erinnern stark an Getierund Pflanzenwelt in Gewässern.Wer das mit eigenen Augen sehenmöchte, hat vom 9. Februar bis 4.März in Terminal 1 die Gelegenheitdazu.Veranstaltungen29.10. – Ausstellung Matt Mullican „Piktogramme –04.02.<strong>07</strong> Die Einsamkeit der Zeichen“in Kooperation mit dem Kunstmuseum <strong>Stuttgart</strong>, Terminal 113.01. – Der <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> ist auf der CMT-Urlaubsmesse21.01.<strong>07</strong> mit einem großen Gewinnspiel vertreten.20.01.<strong>07</strong> Theater am Airport: Lokstoff spielt „Top Dogs“, 20 Uhr17.02.<strong>07</strong> Karten im Vorverkauf der Kulturgemeinschaft <strong>Stuttgart</strong>17.03.<strong>07</strong>21.04.<strong>07</strong>09.02. – Ausstellung Luigi Colani:04.03.<strong>07</strong> Design-Flugobjekte am <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>.02.03.<strong>07</strong> Midnight-Shopping: Alle <strong>Flughafen</strong>-Läden habenbis Mitternacht geöffnet.Mehr Informationen zu den Veranstaltungen am <strong>Flughafen</strong>finden Sie im Internet unter www.stuttgart-airport.comunter dem Stichwort Erlebniswelt.19


t r e f f p u n k t s t r500.000ster Besucher gewinnt RundflugStolz auf seinen Flug-Gutschein: Jubiläumsgast Heinz Scheurenbrand.Eigentlich wollte Heinz Scheurenbrandmit seinem Sportverein AnfangNovember nur den <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> besichtigten. Doch alser mit seinen Teamkollegen vomTSV Denkendorf im Vortragsraumdes Airports saß, startete dort nicht,wie sonst üblich, der <strong>Flughafen</strong>-Film. Stattdessen rief <strong>Flughafen</strong>-Mitarbeiter Frank Dizinger denverdutzten Rentner nach vorneund gratulierte ihm herzlich: HeinzScheurenbrand war der 500.000steBesucher, der im Rahmen einer offiziellenFührung den Landesflughafenbesuchte. Der Jubiläumsgast bekameinen Gutschein über einen Rundflugfür zwei Personen geschenkt undfreute sich sichtlich: „Den Flugmache ich gemeinsam mit meinemBruder, der ist Spotter und jedenzweiten Tag am <strong>Flughafen</strong>“, soScheurenbrand. Auch er selbstkommt gern und regelmäßig anden Airport, meistens am Sonntagzum Kaffeetrinken. Die zweistündigeFührung durch die Terminals,Gepäckanlage und über das Vorfeldgenoss Heinz Scheurenbrand sichtlich:Seinen Gutschein gab er nichtmehr aus der Hand.Die Anzahl der Führungen istmit dem <strong>Flughafen</strong> gewachsen.Die ersten offiziellenBesichtigungen gab es 1975, imselben Jahr kamen rund 4.000Besucher. Managte bis vor wenigenJahren ein hauptamtlichterMitarbeiter alle Führungen, soist heute ein Team aus mehrerenPersonen im Einsatz. Siezeigen den inzwischen über26.000 Besuchern im Jahr, washinter den Kulissen des Airportspassiert. Besonders beliebt sinddie Führungen bei Vereinen undSchulklassen – für letztere istdie Besichtigung im Rahmeneines begrenzten Kontingentskostenfrei. Anmeldungen sindmöglich über das Internet unterwww.stuttgart-airport.com (unterdem Menüpunkt Erlebniswelt)sowie telefonisch nur dienstagsund donnerstags zwischen 14und 16 Uhr unter der Nummer<strong>07</strong>11/948-2326.Tanken rund umdie UhrOb früh, ob spät – Sprit gibt es am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> jetzt auch mittenin der Nacht.Am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> kann seitEnde November 24 Stunden amTag getankt werden. Zusätzlichzur bestehenden Shell-Tankstellehat am östlichen Ende der<strong>Flughafen</strong>randstraße, an derKreuzung Richtung Plieningen,eine OMV-Tankstelle ihre sechsZapfsäulen geöffnet. Ein Team aus15 Mitarbeitern kassiert nicht nurdas Benzingeld, sondern bietetauch Kuchen und Bockwürste an:in einem Bistro, das sich in einemNebenraum des Tankstellenshopsbefindet. Reisende können sich währenddes kulinarischen Genussesüber den aktuellen Flugverkehrinformieren, Bildschirme zeigenAnkünfte und Abflüge an. Und egalwann Passagiere und Besucher jetztam <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> ankommen:Der Sprit wird ihnen so schnellnicht ausgehen.20


Als ob man Businessklasse reisen würdeDie Zeiten, in denen Fliegen demwohlbetuchten Teil der Bevölkerungvorbehalten waren, gehörenlängst der Vergangenheit an. SeitKurzem gilt das am <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong> auch für die schickstenWartebereiche im Terminal – dieLounges. War es bis vor wenigenWochen so, dass nur Passagiereder Businessklasse und Vielfliegerdiese Ruhezonen benutzen durften,gibt es inzwischen eine Alternativefür alle Fluggäste, die in Besitz einesFlugtickets sind und 15 Euro zahlenoder einen Priority Pass haben: dieElli-Beinhorn-Lounge, benannt nacheiner der berühmtesten Fliegerinnender Dreißigerjahre. Der neu eingerichteteRaum, in dem 16 Gäste Platzhaben, befindet sich direkt über Gate173 in Terminal 1. Wie in den etab-lierten Lounges kann man hier beimFernsehen oder Zeitunglesen entspannen,auf dem mitgebrachtenLaptop im Internet surfen oder sichmit kleinen Snacks und Getränkenerfrischen. Geöffnet ist der Raumtäglich von 6:00 bis 20:00 Uhr.Weitere Informationen erhalten interessiertePassagiere per Mausklickunter www.chilloutlounges.deoder direkt am Ticketschalter derS. <strong>Stuttgart</strong> Ground Services GmbHin Terminal 3.Außer der Elli-Beinhorn-Loungebeherbergt der <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>noch vier weitere Lounges: die AirFrance Lounge, die British AirwaysExecutive Club Lounge sowie dieSenator-Lounge und die Business-Lounge von Lufthansa.Nie mehr ohneKrankenscheinins AuslandIn Ruhe auf das Boarding warten:Die Elli-Beinhorn-Lounge ist offen für alle Fluggäste.Pink gewickelt fliegtsich’s besserKlären am <strong>Flughafen</strong> Fragen rund um die Gesundheit: DAK-MitarbeiterSabine Eberhardt (schwarzhaarig), Heike Goldmann (blond) und JochenTübinger (Kurzhaarschnitt).Eine Garantie für Gesundheit imUrlaub kann die DAK nicht verkaufen.Aber dass sich Reisende im Auslandnicht in den finanziellen Ruin stürzenmüssen, wenn sie einen Arztbrauchen, dafür ist die DeutscheAngestellten-Krankenkasse unteranderem da. Seit vergangenemHerbst ist die DAK mit einer Filialeim Terminal 3 des <strong>Stuttgart</strong>er<strong>Flughafen</strong>s präsent. „Wir wolltendorthin, wo die Menschen sind“, soIngo Ruh, Bezirksgeschäftsführervon der DAK <strong>Stuttgart</strong>. Praktischfür alle Flugreisende: Haben sie vordem Urlaub vergessen, eine Auslandskrankenversicherungzu beantragen,können sie diese nun kurzfristigdirekt am <strong>Flughafen</strong> bekommen.Am DAK-Counter gibt es jenach Reiseland ganz rasch entsprechendeBerechtigungsscheine zurBehandlung – und natürlich auchsonst alle Informationen zum ThemaGesundheit.Wer ganz sichergehen möchte, dasssein Gepäck wie aus dem Ei gepelltam Urlaubsort ankommt, kann esjetzt einwickeln lassen. Seit AnfangOktober präsentiert sich die FirmaFly in den Terminals mit einemGerät, das Koffer und Co. in einepinke Folie packt. Diese schütztdie Habseligkeiten der Passagierevor widrigen Umständen wie etwaRegen und Schnee oder Stößen.Die <strong>Stuttgart</strong>er Fluggäste reagiertenin den ersten Wochen interessiert.Viele ließen Reisetaschen und Koffereinpacken, aber auch Kindersitzeund Fahrräder. Für sieben Euro proStück können die Passagiere ihreSiebensachen einschweißen lassen– übrigens in dieser Form zumersten Mal an einem deutschen<strong>Flughafen</strong>: Die Firma Fly kommteigentlich aus Italien und hat ihreerste Deutschlandfiliale in <strong>Stuttgart</strong>eröffnet.Think pink:Mit Folie bleibt der Koffer schön.21


n e t z w e r kNach einem anstrengenden Tag sammeln sich die Finnair-Maschinen am Heimatflughafen Vantaa in Helsinki. Manche von ihnen kommen aus Asien zurück.Pioniere vom PolarkreisDie Finnair ist eine derältesten Fluglinien überhaupt.Sie entwickelte sichvom kleinen inländischenTr a n s p o r t u n t e r n e h m e nzu Europas Asien-AirlineNummer EinsEuropas moderne Seidenstraße führtüber Skandinavien. Erst im vergangenenOktober hat Finnair, Finnlandsgrößte Airline, eine neue Verbindungnach Delhi aufgenommen und zweiMonate später ihre Flüge nach Tokioverdoppelt. Aktuell fliegt Finnairzehn Ziele in Asien an, 20<strong>07</strong> sollenes noch mehr werden. Diesmacht die Fluggesellschaft attraktivfür viele europäische Passagiere:Sie kommen von Helsinki, demHauptstandort von Finnair, schnellernach Asien als von den meistenanderen westlichen Städten – unddas seit mittlerweile über fünfzehnJahren. „Wir waren die Ersten, die1992 nach Japan auf der Polarrouteflogen, als Russland-Überflüge nochnicht möglich waren“, so JukkaHienonen, Präsident von Finnair, ineinem Stern-Interview.Finnairs Gründer, Bruno Lucander,hätte sich über die gesundeEntwicklung seines Unternehmenssicherlich gefreut. Er begannmit einem Flugzeug und siebenAngestellten. Aus diesen sind mittlerweile69 Maschinen, über 100Flugziele und 9.400 Mitarbeitergeworden. 2005 beförderte Finnairüber 8,5 Millionen Passagiere,Tendenz steigend. Darunter sindauch immer mehr Fluggäste aus<strong>Stuttgart</strong>. Im Jahr 2000 kam dieFinnair an den Landesflughafenund beförderte von hier aus gerademal hundert Passagiere. FünfJahre später waren es stolze 30.000Fluggäste, die mit Finnair den<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> bereisten.Kalte Nasen für PilotenDabei fing für Finnair 1923 allesganz klein an. Finnair-GründerDie ersten Finnair-Piloten waren hart im Nehmen. Im offenen Cockpit ging es auch im tiefsten Winter auf Reise– Frostbeulen gab es gratis.22


Lucander arbeitete für eine estnischeFluglinie, die damals an die JunkersFlugzeugwerke in Deutschlandverkauft wurde. Fasziniert von derJunkers F13, die dort zum Einsatzkam, beschloss Lucander, eine eigeneFluglinie zu gründen. Großzügigstellte Junkers dem Pionier einFlugzeug und bekam dafür dieHälfte der Anteile an dem neuenUnternehmen: der Aero O/Y.Lucander war überzeugt, dassseine Junkers F13 für die hartenBedingungen im Norden bestensgeeignet war. Das ersteGanzmetallflugzeug der zivilenLuftfahrt bot ganzen vier PassagierenPlatz, die in Polster- oder Korbsesselnsaßen. Sie kamen in den Genuss vonHeizung und Beleuchtung, währendzwei Piloten im offenen Cockpit froren.Im Sommer setzte Lucander dieMaschine als Wasserflugzeug ein– bei mehr als 60.000 Seen im Landdurchaus gewinnbringend. Wintersbekam das Flugzeug Skier untergeschnallt.Dass alle Finnair-Flugbegleiterinnenblond sind, ist natürlich einKlischee!Die Fabelwelt auf dem Finnair-Flieger kann sich mitfreuen: Seit Jahren geht es steil bergauf mit der Airline.Der erste Flug ging 1924 vonHelsinki nach Tallin, Stockholm warbald die zweite Linienverbindung.Positive Schlagzeilen bekam AeroO/Y, als sie sich 1928 an der Suchenach Umberto Nobiles Luftschiffbeteiligte. Der Wissenschaftler warauf dem Rückweg vom Nordpolbei Spitzbergen abgestürzt undwurde von einem Piloten der AeroO/Y gerettet. Als Lucander einJahr später starb, übernahm seinNachfolger Gunnar Stahle eine etablierteFluglinie mit vier Maschinen.Investoren im Land kauften Junkers-Anteile, sodass die Aero O/Y nunganz in finnischer Hand war. MehrereJunkers Ju 52 mit 14 Sitzplätzenwurden in Dienst gestellt, Riga undBerlin als Linienziele angeflogen.Zwangspause im Krieg und NeubeginnFür die Olympischen Spiele 1940in Helsinki erwartete Stahlemehr Verkehr und bestellte neueFlugzeuge. Der Ausbruch desKrieges durchkreuzte jedoch seineExpansionspläne. Die Luftwaffe eignetesich die Flotte der Aero O/Y an,mehr als die Hälfte der Maschinenging verloren. Als Privatunternehmenhätte die Fluglinie nach dem Kriegkaum Überlebenschancen gehabt.So übernahm der finnischeStaat die Mehrheit der Anteile. DerAufschwung ließ nicht lange auf sichwarten: Bald standen Kopenhagenund Amsterdam im Flugplan, und1952, als die Olympischen Spiele inHelsinki nachgeholt wurden, transportierteAero O/Y erstmals über100.000 Passagiere. 1953 folgte dieUmbenennung in Finnair.Mit Jets in den SüdenIn den 60er-Jahren stieg die Zahlder Fluggäste rapide. Die Finnairrüstete auf Caravelle-Jets um,die 73 Sitzplätze hatten und 800Kilometer pro Stunde schafften.Im Linienverkehr ging es nun nachFrankfurt, Hamburg, London, Parisund Zürich. Ab 1962 bot die Finnairals eine der ersten Fluglinien auchCharterflüge nach Teneriffa, Mallorcaund Rimini – der sonnige Südenlockte die Nordlichter. Den erstenSprung über den Atlantik wagte dieFinnair 1969 von Helsinki nach NewYork, mit einer viermotorigen DC-8für 140 Passagiere.In den folgenden Jahren wurde dasFlugnetz weiter ausgebaut: Ab 1977war Montreal buchbar, dann dieStrecke Helsinki–Madrid, mit 2.947Kilometern seinerzeit die längsteNonstop-Route in Europa. 1982kamen Seattle und Los Angelesdazu, zehn Jahre später schließlichdie berühmte Tokio-Verbindung: Mitder Finnair konnte man nun erstmalsnonstop von Europa nach Japanfliegen. Tatsächlich sieht JukkaHienonen auch für die Zukunft dasmeiste Wachstumspotenzial in denFlügen nach Japan, China, Thailandund Indien: „Unsere Verbindungenzwischen Europa und Asien werdenauch in den kommenden Jahren derSchlüssel zu rentablem Wachstumsein. Dies wird auch HelsinkisPosition als Gateway zwischen Ostund West stärken“, so der Finnair-Präsident.Ihr HotelHotel<strong>Stuttgart</strong>-Airport nur wenige Minuten vom <strong>Flughafen</strong> entfernt Shuttleservice täglich von 04.00 bis 13.00 Uhrund von 15.00 bis 24.00 Uhr kostenfreies early-morning-breakfast von04.00 bis 06.00 Uhr Wireless Highspeed Internetzugang großzügige, komfortable Zimmer warten auf SieKarl-Benz-Strasse 257<strong>07</strong>94 FilderstadtTelefon (<strong>07</strong>11) 70 90-0Telefax (<strong>07</strong>11) 70 90-100ascotairport@ascothotels.dewww.ascothotels.deIst doch naheliegend !23


n e t z w e r k<strong>Flughafen</strong>ausbaunach Schweizer ArtIn Zürich liegt der wichtigste<strong>Flughafen</strong> der Schweiz undeiner der größten in Europa.Dass der Airport kontinuierlichmodernisiert und ausgebautwurde, ist auch den ZürcherBürgern zu verdanken: Siehatten MitspracherechtDer Stadtchronist war optimistisch.Als die Verantwortlichen desKantons Zürich 1946 die Fläche desehemaligen Artillerieschießplatzesbei Kloten zum neuen Flugfelderklärten, schrieb er in seineBücher, dass es nun gelungen sei,„ein für den <strong>Flughafen</strong> sehr geeignetesGelände bereitzustellen, dasdank seinem Umfang jeder zukünftigenEntwicklung gewachsen seindürfte“. Schon zehn Jahre spätersollte sich seine Vermutung alsFehleinschätzung erweisen. DerAnbruch des Jetzeitalters und deutlichsteigende Flugbewegungen hattendie erste von insgesamt fünf UmundAusbauphasen des SchweizerVorzeigeflughafens zur Folge.Heute landen und starten jährlichrund 270.000 Maschinen am<strong>Flughafen</strong> Zürich und bedienen148 Ziele in 67 Ländern, darunterDelhi, Singapur, New York undJohannesburg. Bei seinen Fluggästenist der Airport beliebt: Laut eineraktuellen Passagierumfrage ist derZürcher der achtbeste <strong>Flughafen</strong>weltweit – nur eine von zahlreichenAuszeichnungen, darunter auch zumdritten Mal in Folge der World TravelAward 2006 für den besten europäischen<strong>Flughafen</strong>. Auf drei Start- undLandebahnen wickelt Zürich seinenLuftverkehr ab; die jüngste Piste mitZum VergleichZRHIn Dock E wird die Hälfte des Passagierverkehrsabgewickelt – bei fast18 Millionen Fluggästen insgesamtim Jahr gibt es also viel zu tun.3.300 Meter Länge kam 1976 währendder dritten Bauetappe hinzu.Die Gelder für diese und alle anderenUmbaumaßnahmen geneh-STRGesamtfläche rund 800 Hektar 390 HektarBahnlängen 3700/3300/2500 Meter 3.345 MeterPassagiere 2005 17,88 Millionen 9,4 MillionenFlugbewegungen 2005 267.363 160.400FlugverbindungenZwischen <strong>Stuttgart</strong> und Zürich herrscht täglich reger Flugverkehr.Sechsmal am Tag startet eine Maschine der Swiss von Baden-Württembergs Landesflughafen in Richtung Schweiz und kommt wiederzurück, sonntags fliegt sie fünfmal hin und her. Die Reisezeit dauert gerademal eine Fußballspiel-Halbzeit: Nach 45 Minuten ist der Flug vorbei.24


migten nicht nur der ZürcherKantonsrat, sondern immer auch dieZürcher selbst. Wie in der Schweizüblich, wurden die Bürger bei jedemBauvorhaben zur Urne gebeten. Meistsegnete der Souverän die Pläne der<strong>Flughafen</strong>betreiber und Politiker abund stimmte nur selten dagegen– so allerdings 1957. Damals solltedas ursprüngliche Terminal umzwei Fingerdocks erweitert und diebeiden Start- und Landebahnendeutlich verlängert werden. DieKosten hätten sich für Zürich auf75 Millionen Franken belaufen. Daserschien der Mehrheit der Bürger zuteuer, erst ein Jahr später genehmigtensie ein neues Kreditbegehrenvon 48 Millionen Franken. Dasreichte immerhin für ein größeresVorfeld, neue Passagierbusse unddie Verlängerung der Start- undLandebahnen – wenn diese auchetwas bescheidener ausfiel alsursprünglich geplant.Gleich einverstanden waren dieZürcher mit der Idee, ihren <strong>Flughafen</strong>zu privatisieren. Nach der Fusionder ursprünglichen Betreiber, der<strong>Flughafen</strong>-Immobilien-Gesellschaftund der <strong>Flughafen</strong>direktion Zürich,hatte die <strong>Flughafen</strong> Zürich AG am 1.April 2000 ihren ersten Betriebstag.Fünf Tage später präsentierte sichdie private Aktiengesellschaft mitdem Markennamen Unique – undist seither äußerst erfolgreich. DenJahresgewinn von 2005 über 59Millionen Franken wird die AG 2006voraussichtlich auf rund 75 Millionensteigern. Gründe dafür sind ausUnternehmenssicht unter anderemdie starke Verkehrsentwicklung,die allgemein gute Wirtschaftslageund die Kaufkraft ihrer Passagiere,die diese in 116 Läden sowie 31Bars und Restaurants unaufhörlichunter Beweis stellen. Ein Großteilder Shops und gastronomischenEinrichtungen entstand währendder fünften und vorläufig letztenBauetappe zwischen 2000 und2004.Auf den jahrelang geerntetenLorbeeren gedenkt sich die <strong>Flughafen</strong>betreiberinallerdings nichtauszuruhen. 2008 feiert der ZürcherIm Airside Center gibt es interessante Ausblicke – aber auch vieleRestaurants und Shops, die die Reisenden fleißig heimsuchen.Wenn der <strong>Flughafen</strong> Zürich noch größer werden will, muss er die Bürger befragen. In der Schweiz geht nichts ohneVolksabstimmung.Airport seinen 60. Geburtstag, imgleichen Jahr findet in der Schweizund in Österreich die Fußball-Europameisterschaft statt. „Wirwollen bei den EM-Besucherneinen positiven Eindruck hinterlassen.Sie sollen den <strong>Flughafen</strong>Zürich als funktionalen, benutzerfreundlichenund zentralenStartpunkt ihrer Schweizreise kennenlernen“,wünscht sich Unique-Geschäftsführer Josef Felder. „Mirliegt viel am positiven Image unseresTores zur Schweiz.“Dieses Image soll durch die Eröffnungeines neuen <strong>Flughafen</strong>hotels, ebenfallsim Jubiläumsjahr, noch verstärktwerden. 2008 bringt für Uniqueeine weitere Herausforderung:das Inkrafttreten des Schengen-Abkommens, in dessen Rahmenmehrere europäische Staaten in denNeunzigerjahren vereinbart hatten,an ihren gemeinsamen Grenzenkeine Passkontrollen mehr durchzuführen.Die Schweiz wird in einemJahr den Schengen-Staaten beitreten;für den <strong>Flughafen</strong> Zürichbedeutet dies, dass er die internationalenPassagiere getrennt abfertigenmuss. Um die Reisendenbesser nach Schengen- undNichtschengen-Bürgern sortieren zukönnen, überlegt sich die Unique-Leitung unter anderem, das 2005Höchst amused war die englischeKönigin Elisabeth II. von der Eröffnungdes <strong>Flughafen</strong>bahnhofs 1980.zum Veranstaltungsort umfunktionierteDock B wieder für den normalenFlugbetrieb zu öffnen. Events, soUnique, finden dann möglicherweiseauf dem Open Air Areal 102 oder aufder Zuschauerterrasse vom DockE statt. Wo die große <strong>Flughafen</strong>-Geburtstagsparty steigt, ist allerdingsnoch ein Geheimnis.25


N e t z w e r kWenn Polstermöbelin die Luft gehenFlugzeugsitze sollen robustsein, platzsparend undäußerst langlebig. Sie müsseneinen Crashtest bestehen,und jede Airline bestellt denBezug in einer anderen Farbe.Die Recaro Aircraft Seatingkennt diese Ansprüche nurzu gut: Seit knapp 40 Jahrenist das Unternehmen auf diefliegenden Sitzmöbel spezialisiertund beliefert heute diehalbe Welt damitAirbus und Boeing haben wenigstenseine Gemeinsamkeit: ihreFlugzeugsitze. Sowohl der europäischeals auch der amerikanischeGigant unter den Flugzeugbauernbestellt sein Sitzmobiliar beiRecaro Aircraft Seating, einemTraditionsunternehmen mit Sitz inSchwäbisch Hall. In der Branchezählt Recaro zu den drei größtenHerstellern weltweit; beider Produktion der Sitze für dieEconomyclass sind die Spezialistensogar die Nummer Eins. Rund1.000 Mitarbeiter produzieren derzeitan acht Standorten weltweit,der Umsatz lag 2005 bei fast 130Millionen Euro.Die Fliegerei war jedoch nicht vonBeginn an das Spezialgebiet derFirma. Als Recaro 1969 den erstenSitz für die Lufthansa entwickelte,hatte das Unternehmenschon über sechzig Jahre produziert– für Autos. Den Grundsteinlegte der Sattlermeister WilhelmReutter, der 1906 in <strong>Stuttgart</strong>-Zuffenhausen eine Karosseriefirmains Leben rief. Das Unternehmenflorierte rasch, die Auto-Union undPorsche gehörten zu den bestenKunden. Nach turbulenten KriegsundNachkriegsjahren kaufteDr. Manfred Egner, VorsitzenderThilo der Geschäftsführung Höpfl von von RecaroReusch Aircraft Deutschland Seating.Porsche 1963 das Karosseriewerkin Zuffenhausen. Das Unternehmenfirmierte um in Recaro GmbH & Co.,baute Sportsitze und verlegte seineFertigung nach Schwäbisch Hall.„Der <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong> ist einewichtige Drehscheibe für uns: Wirhaben Kunden auf der ganzenWelt und sind aufs Flugzeugangewiesen. Wir besuchen unsereKunden regelmäßig, und unsereKunden kommen oft zu uns.Der internationale <strong>Flughafen</strong> in<strong>Stuttgart</strong> ist dabei wegen seinerNähe zu unserem Headquarterin Schwäbisch Hall von großerBedeutung. Der schnellste Weg zuunseren Kunden führt uns häufigüber <strong>Stuttgart</strong>.“26


Vom Auto- zum FlugzeugsitzOb British Airways oder Lufthansa,KLM, Qantas oder Swiss: Übersechzig Airlines lassen inzwischenRecaro-Flugsitze in ihreMaschinen einbauen. Nachdemdie Passagierzahlen Ende derSechzigerjahre unaufhörlich stiegen,erkannte das Unternehmenin Schwäbisch Hall den neuenAbsatzmarkt und machte es denneuen Flugreisenden bequem.Schon bald lockte Lufthansa ihreErste-Klasse-Passagiere der Jumbo-Jets mit gemütlichen Schlafsesseln:den „Senator Sleepers“ von Recaro.Damals wie heute müssen dieFlugzeugsitze eine harte Belastbarkeitsprobeüberstehen, bevorsie ausgeliefert werden. Im firmeneigenenTestcenter werdendie neuen Modelle kräftig gerüttelt,auf Stoßfestigkeit geprüft, mitIn Schwäbisch Hall liegt der Firmensitz der Recaro Aircraft Seating, die einfliegendes Polstermöbel nach dem anderen baut.einem Kerosin-Brenner bearbeitetund schließlich 15 Minuten langmit 280 Liter Wasser pro Minutegeduscht. Schließlich müssen sieallen Anforderungen an Sicherheitund Langlebigkeit genügen. Sollteim Ernstfall doch einmal etwaskaputtgehen, können Airlines ihreSitze überall reparieren lassen: Inden Neunzigerjahren wurde dazueigens ein weltweites Servicenetzaufgebaut. Zudem stattet Recaronicht nur neue Flugzeuge aus, auchältere Bestuhlungen werden beimsogenannten Refurbishment ersetzt– ein weiterer wichtiger Absatzmarktfür Recaro.Mit Schwung aus der KriseMeilensteine derFirmengeschichte1906 Sattlermeister Wilhelm Reuttergründet eine Karosseriefirma fürAutomobile1963 Reutter firmiert um in Recaro GmbH& Co. und produziert Sportsitze fürPorsche1969 Erste Flugzeugsitze in Lizenz1971 Erster Flugzeugsitz der MarkeRecaro Aircomfort1997 Neubau einer modernen Produktionsanlagein Schwäbisch Hall2000/2001Neue Technische Center inSchwäbisch Hall und Friedrichshafen2006 Weltpremiere zum 100. Geburtstagder Firma: Der Single-Beam-Sitz fürdie Economyclass mit nur einemstatt wie bisher zwei tragendenHolmen gibt deutlich mehr Freiheitfür die SchienbeineBitte Platznehmen! Auchdie alten Stühlesind noch bequem.Den klassischen Flugzeugsitz hatRecaro immer wieder variiert. 1993erfanden die Schwäbisch Hallerden „Convertible Seat“ (CVS): Mitwenigen Handgriffen kann damitdie Bestuhlung in der Kabine vonEconomy auf Business umgerüstetwerden. Auch der Full-Flat-Premium-Sitz, in dem Business-Passagiere fast waagerecht schlummernkönnen, wurde ein richtigerVerkaufsschlager. Nach 2002 brachtensinkende Preise und ein harterKonkurrenzkampf der Firma vorübergehendVerluste. Recaro baute um,straffte Abläufe und schrieb 2005wieder Gewinn. Für die Zukunft sindneue Standorte in Polen und Chinageplant. Und: Wer mit Air China 2008zur Olympiade nach Peking fliegt,wird ausschließlich auf Recaro-Sitzen Platz nehmen.Recaros Spezialität:Economy-Class-SitzeDie Einzelteile werden vonZulieferern weltweit gefertigt undbei Recaro von Hand zusammengebaut.Die Endmontage dauertbis zu fünf Stunden, die fertigenSitze wiegen zwischen 11 und15 Kilogramm – je nach KundenundStreckenanforderung. EinRecaro-Economy-Sitz kostetzwischen 1.200 und 3.500Euro; ist er mit aufwendigerUnterhaltungstechnik ausgestattet,ist er 10.000 Euro wert.Wie der Blick in die Produktionshalle zeigt, sind Flugzeugsitze heiß begehrt.27


l a n d u n g e nAirbus A319CJSpannweite: 34,09 mLänge:33,80 mReichweite: 11.600 kmMax. Startgewicht: 76 tSitzplätze: VIP-AusstattungZur Verleihung des Ehrendoktortitels der Philosophie an der Universität Tübingen weilte Scheich Sultan bin Mohammed al Kasimi aus dem kleinenEmirat Sharjah am Persischen Golf für ein paar Tage in Baden-Württemberg. Die Anreise erfolgte mit seinem persönlichen Airbus A319CJ.Airbus A330-200Spannweite: 60,30 mLänge:59,00 mReichweite: 12.300 kmMax. Startgewicht: 230 tSitzplätze: VIP-AusstattungDieser Airbus A330-200 steht der Herrscherfamilie des Emirats Katar, das für seinen Reichtum an Erdöl und Erdgas bekannt ist, exklusiv zurVerfügung. Da er von der VIP-Abteilung der Qatar Airways betrieben wird, trägt er ebenfalls die Farben der nationalen Fluggesellschaft.Boeing 757-200Spannweite: 38,05 mLänge:47,34 mReichweite: 7.315 kmMax. Startgewicht: 114 tSitzplätze: 204Die Altrocker der Rolling Stones heizten dem Publikum bei ihrem Konzert im Gottlieb-Daimler-Stadion wieder kräftig ein. Als Transportmittel auf ihrerEuropa-Tour nutzten sie exklusiv diese Boeing 757-200 der englischen Titan Airways, deren Innenraum entsprechend angenehm gestaltet wurde.Boeing MD-11FSpannweite:Länge:Reichweite:Max. Startgewicht:Max. Zuladung:51,77 m61,24 m6.800 km284 t91 tDie amerikanische Federal Express, die größte Frachtfluggesellschaft der Welt, verfügt über ein weltumspannendes Netzwerk für den Transport vonTerminfracht. Diese Boeing MD-11F flog jedoch, abweichend von ihrer sonstigen Tätigkeit, einen Frachtflug für das amerikanische Militär.28


N e t z w e r kDie Million als ZielGünther Jauchs Kandidaten und der Baden-Airpark haben das gleiche Ziel: möglichst schnellan die Million kommen. Was für die Quizsendungsteilnehmer jedoch der schnöde Mammon ist,sind für die Tochter des <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Flughafen</strong>s die Passagierzahlen. 2006 haben über 820.000Fluggäste den <strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) benutzt, in etwas über einem Jahrkönnte nach Einschätzung der Betreiber die magische Grenze von einer Million erreicht sein„Wir sind da sehr optimistisch“,sagt FKB-Geschäftsführer ManfredJung. „Schließlich bekommenwir 20<strong>07</strong> weitere interessanteVerbindungen dazu, wie etwa dieTagesrandverbindung der Air Berlinnach Hamburg.“ Neu im nächstenSommerflugplan stehen auchCharterflüge nach Lanzarote, Riminiund Jerez de la Frontera. Das größtePlus des Baden-Airparks sei aber derLinienverkehr, so Jung. Die preiswertenStrecken nach Barcelona,Berlin, Dublin, Rom, Marseille,Pisa und London sind nicht nurbei Touristen, sondern gerade beiGeschäftsreisenden sehr gefragt:Rund 30 Prozent der Linienfliegerreisen aus beruflichen Gründen.Auch die für einen <strong>Flughafen</strong>sehr günstigen Parktarife erleichternso manchem Passagierdie Entscheidung, vom Baden-Airpark abzuheben. RegelmäßigeKennzeichenzählungen haben ergeben,dass die Sparfüchse, die ihrAuto an Deutschlands zweitgrößtemRegionalflughafen abstellen, zurHälfte aus Baden-Württemberg kommen,zu 25 Prozent aus Rheinland-Pfalz, zu jeweils zehn Prozent ausHessen und Frankreich sowie zufünf Prozent aus dem Saarland.Inzwischen ist sogar die EuropäischeUnion auf den prosperierendenAirport aufmerksam geworden. DerFBK wurde als Referenzflughafenfür eine Studie ausgewählt, welchedie Wirtschaftlichkeit vonRegionalflughäfen untersucht.Das Ergebnis wird die Messlattedafür sein, ob bereits bestehendeoder geplante Regionalflughäfenaus Brüssel gefördert werden.Die Expertengruppe, die die EU-Studie erstellt, wählte den FKB alsFallbeispiel für die Bundesrepublikaus, weil er die meisten Kriterien füreinen wirtschaftlich erfolgreichenRegionalflughafen erfüllt. In derBegründung für die Auswahl heißtes: „Der <strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden liegt strategisch günstig. SeinEinzugsbereich garantiert mit seinerWirtschaftsstruktur und den rund16,5 Millionen Menschen ein ausreichendesKundenpotenzial. Er bietetgünstige Preis-Leistungs-Paketein puncto Parken und Flug, was zuständig steigenden Passagierzahlenführt. Und er schafft zusammen mitdem Gewerbepark immer mehrArbeitplätze in der Region.“EAE_AZ_STR-FMO_Flugblatt+3mm 10.<strong>07</strong>.2006 16:22 Uhr Seite 1Von <strong>Stuttgart</strong> nach Münster/Osnabrückoneway ab7 inkl. allerNoch viel Platz zum Ausdehnen:Baden-Airpark aus der Vogelperspektive.49,-Gebühren ** Bei Buchung via Hotline oder Internet zzgl. 10 D Service-Feepro Ticket. Begrenztes Kontingent.Jetzt buchen unter www.eae.aero oder 018 05 - 878 323 (0,12 D/Min.)29


B u c h t i p p sFür Bücherwürmer und LeserattenLiteraturempfehlungen von Christiane Ziegler, Treffpunkt Buch – Buchhandlung am <strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong>, Terminal 1, Ebene 4Geheimtipps rund um den GlobusDieses Buch ist der ultimative Begleiter für alle, die gerne reisenund Neues entdecken. 1.000 der schönsten Ziele rund um denGlobus werden hier vorgestellt. Das Besondere daran: Neben denvielen traumhaften und bekannten Sehenswürdigkeiten aus jedemKontinent gibt es auch eine Fülle von Geheimtipps, wie die Fahrtmit dem Eisbrecher in Lappland, die Geisterflotte der Lagune vonChuuk in Mikronesien, das Schwimmen mit Seekühen in Floridaund vieles mehr. Aber auch besondere Hotels und Restaurants,schöne Museen und Veranstaltungen sind dabei.Deutsche <strong>Ausgabe</strong> · 1000 Places to see before you die ·Könemann Verlag · 3-8331-2133-5 · € 10,00Fliegereigeschichten für KinderHeute soll er endlich wahr werden, derTraum vom Fliegen! Otto Lilienthal steigtin das Gestell, das er mit seinem kleinenBruder Gustav aus Buchenholz gebauthat. Er breitet die Arme wie Flügel aus.Dann holt er noch einmal Tief Luft undläuft los …Fünf spannende Geschichten und zusätzlicheSachseiten bieten viel Wissenswertesrund um das Thema Flugzeuge: Wiesahen die ersten Fluggeräte aus? Wiefunktioniert ein Hubschrauber? Und waspassiert eigentlich auf einem <strong>Flughafen</strong>?Für Kinder im Lesealter ab 8 Jahren, ingroßer Fibelschrift.Rainer Crummenerl · FlugzeugwissenLoewe Verlag · ISBN 3-78555664-0 ·€ 6,80Ferien nach den FerienWir reisen, um das Glück zu finden. Bereits in derSchlange am <strong>Flughafen</strong> befallen uns Zweifel. Müssenall diese Leute mit? Das Urlaubsland selbst leuchtetnicht halb so farbenfroh wie im Katalog, zumal wir dieKontaktlinsen vergessen haben. Die Ferienwohnungscheint extrem preisbewusst eingerichtet, dasHotel liegt am Autobahnring. Mit rätselhaftenWegbeschreibungen verirren wir uns auf der Suchenach Kirchen, Schlössern und Museen, um kulturellesInteresse vorzutäuschen. Auf Studienfahrtensitzen wir die Zeit in Restaurants ab, in denen derReiseleiter Provision einstreicht. Stets haben wirdas Gefühl, das Beste zu verpassen. Erst wenn wirerschöpft nach Hause zurückkehren, wissen wir, waswir wollten und nun brauchen: Urlaub.Dietmar Bittrich · Urlaubsreif · Hoffmann undCampe Verlag · ISBN 3-455-40008-6 · € 14,95FLUGBLATTErscheint vierteljährlich,Auflage 65.000 ExemplareHerausgeber<strong>Flughafen</strong> <strong>Stuttgart</strong> GmbHPF 23 04 61, 70624 <strong>Stuttgart</strong>Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon: <strong>07</strong> 11/9 48-37 53,E-Mail: presse@stuttgart-airport.comRedaktionVolkmar Krämer (verantwortlich)Rebekka KnaußBeiträge in diesem HeftWolf-Dieter Ebersbach, Rebekka Knauß, VolkmarKrämer, Nico Ruwe, Beate Schleicher, Carola Scholz,Christiane ZieglerKoordination, LayoutWerbeagentur Beck GmbH & Co. KG,73732 Esslingen, Telefon: <strong>07</strong> 11/93 78 93-0E-Mail: info@werbeagentur-beck.deInternet: www.werbeagentur-beck.deAnzeigenverwaltungBeck Medien- und Verlags-GmbHKarin Weber, 73732 EsslingenTel. <strong>07</strong> 11/33 59 16, Fax <strong>07</strong> 11/93 78 93-9,E-Mail: info@beckmedien.deDruckF&W Mayer Service&Print,Schelztorstr. 50, 73728 EsslingenBildnachweisArchitekten Reichel + Stauth, GünterBergmann, Roberto Bulgrin, Andreas Dürr,<strong>Flughafen</strong> Karlsruhe/Baden-Baden, <strong>Flughafen</strong><strong>Stuttgart</strong> GmbH, <strong>Flughafen</strong> Zürich,Finnair, Fremdenverkehrsamt Malta, HLX,Bernd Kemper, Rebekka Knauß, MatthiasLindner, Kathrin Lohneis, Recaro AircraftSeating, Maks Richter, Andreas Rudlof, BeateSchleicher, Carola Scholz, Bernd Waldhauer,Caroline Wenzel, Dirk Weyhenmeyerwww.stuttgart-airport.comFlugblattist titelschutz- und warenzeichenrechtlichgeschützt. Für unverlangt eingesandteManuskripte und Fotos wird keine Haftungübernommen. Zitate aus dem Inhalt sind beiQuellenangabe erwünscht, Belege erbeten. DieAngaben in dieser Publikation beruhen auf sorgfältigenRecherchen der Autoren. Herausgeberund Autoren können jedoch keine Haftung fürVollständigkeit und Richtigkeit der Angaben indieser Publikation übernehmen. Für den Inhaltder Anzeigen sind die Inserenten verantwortlich.Alle Rechte vorbehalten.Es gilt die Anzeigenpreisliste Juli 200430


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