PROGRAMM - DAGA 2012
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152 DAGA 2012 Programmüber kleine Schall- bzw. Lichtöffnungen an den Hof angeschlossen sind.Die zur Anwendung gekommenen Messverfahren, die Durchführung,Auswertung und Ergebnisse der Messungen sollen hier dokumentiertwerden. Als Resultat wird eine Bewertung der Hörsamkeit und Sprachverständlichkeitdes Innenhofs der Villa Imperiale vorgenommen und dieFrage diskutiert, ob es sich bei den Hohlkörpern in den Ecktürmen umVitruvsche Gefäße handelt, deren akustische Wirkung von den damaligenSchauspielern genutzt werden konnte.Mi. 14:50 Spectrum B Raumakustik 1Beispiel Villa Imperiale (Pesaro, Italien): Interdisziplinäre Betrachtungeines Hoftheaters der RenaissanceD. Buggert a , J. Pieper a , J.P. Fricke b und K.-H. Lorenz-Kierakiewitz ca Lehrstuhl für Baugeschichte, RWTH Aachen;b MusikwissenschaftlichesInstitut der Universität zu Köln; c Peutz Consult GmbHDas Verständnis der historischen Entwicklung des neuzeitlichen Theaterswird mehrheitlich von der Entwicklung des Bühnenapparates unddessen perspektivischen bzw. spielpraktischen Möglichkeiten abgeleitet,während die Akustik in der Betrachtung eine untergeordnete Rollespielt. Dies liegt zum einen daran, dass außer den oftmals diskutiertenVitruvschen Schallgefäßen in den zeitgenössischen Architekturtraktatenkeine Aussagen zur Wechselwirkung zwischen Raum und Klang getroffenwerden und diese Disziplin scheinbar keine Rolle gespielt hat. Zumanderen sind nur wenige Theaterbauten aus der formativen Phase desBautyps im 16. Jh. erhalten, die eine akustische Untersuchung möglichmachen. Mit den umfassenden architekturhistorischen Forschungenzur Villa Imperiale ist es gelungen, die Theaternutzung des Hofes derVilla mit seinem ausgeklügelten Gangsystem nachzuweisen. Auf dieserGrundlage konnten im bis heute nahezu unveränderten Gebäude diePositionen von Sprechern und Zuschauern in praktischen Experimentenund akustischen Messungen untersucht werden. Im Ergebnis der interdisziplinärenBetrachtung wird deutlich, dass der Hof bespielbar ist undauch den akustischen Anforderungen einer Spielstätte gerecht wird. Eskann also angenommen werden, dass es sehr wohl Faustregeln zur Dimensionierungvon Theaterbauten gegeben hat, die auch klangliche Eigenschaftender Räume berücksichtigt haben. Zur Klärung dieser Fragebedarf es weiterer interdisziplinärer Arbeit an weiteren Gebäuden.Mi. 15:15 Spectrum B Raumakustik 1Bühnen- und Orchestergrabenakustik OpernhäuserM. Lautenbach a und K.-H. Lorenz-Kierakiewitz ba Peutz bv; b Peutz Consult GmbHMusiker und Sänger müssen in Opernhäusern unter akustisch erschwertenRandbedingungen zusammenarbeiten. Aus raumakustischerund inszenierungstechnischer Sicht bezüglich Klangentwicklung undBalance zwischen Sängern und Orchester ergibt sich ein Orchestergrabenals traditionelles und logisches Element eines Opernhauses. Der
Programm DAGA 2012 153”unterirdische” Platz im Orchestergraben ist für die Balance zwischenOrchester und Sängern vorteilhaft. Insbesondere für große Opernbesetzungenermöglicht dies, die Klangfülle eines vollständigen Orchesters(ca. 100 Musikern) zu erreichen, ohne dass die Sänger akustisch imHintergrund verschwinden. Dies kann vor allem durch einen Orchestergrabenerreicht werden, welcher zum Saal nur teilweise geöffnet ist, mitBayreuth als extremen Vorbild. Für Musiker ist es eine Herausforderung,unter diesen Bedingungen zu arbeiten und insbesondere zusammenzuarbeiten:Musiker und Sänger haben meist keine direkte Sichtverbindunguntereinander, im Orchestergraben ist es oft ziemlich bis sehr lautund die Sänger stehen meist in einem schallabsorbierenden Bühnenbildund Vorhängen. In diesem Beitrag wird versucht, die noch zu Verfügungstehenden Übertragungswege zwischen Musikern und Sängern zu definierenund akustisch zu bewerten. Diese Untersuchungen basieren aufLiteraturrecherchen und raumakustischen Messungen in der StaatsoperBerlin, Festspielhaus Bayreuth, Deutschen Oper am Rhein Düsseldorfund Oper Köln. Dazu geben Untersuchungen an Maßstabmodellen weitereInformationen, welche Modifikationen möglich sind, um die Übertragungzwischen Musiker und Sängern zu verbessern.Mi. 15:40 Spectrum B Raumakustik 1Das neue Proben- und Konzertsaalgebäude der MusikhochschuleDresdenM. EspigMüller-BBM GmbHDas 2008 fertiggestellte Proben- und Konzertsaalgebäude für die Hochschulefür Musik ”Carl Maria von Weber” in Dresden stellt nicht nurein architektonisches Highlight in Dresden dar, sondern erfüllt auchhohe bau- und raumakustische Ansprüche. Neben 30 neuen Einzel-Überäumen, szenischem Probensaal, Bibliothek und Bewegungsraumstellt der Proben- und Konzertsaal für bis zu 450 Zuhörer das Herzstückdes Gebäudes dar. Ausgehend von den städtebaulich vorgegebenenRandbedingungen und dem Zuschnitt des Baugrundstücks wurdevon den Architekten ein Saalgebäude entworfen, das Elemente desklassischen Rechtecksaals mit denen der freien Saalform vorteilhaftkombiniert. Zur Anpassung der raumakustischen Eigenschaften stehender Musikhochschule variable Schallabsorptionsflächen im Wandbereichund am Orchesterpodium zur Verfügung. Der Vortrag beleuchtetausgewählte Schwerpunkte der bau- und raumakustischen Planungen,ausgehend von den Entwürfen der Gewinner des Architekturwettbewerbsüber alle Planungsphasen hinweg bis hin zur baubegleitendenÜberwachung und Objektübergabe an den Nutzer.
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Programm <strong>DAGA</strong> <strong>2012</strong> 153”unterirdische” Platz im Orchestergraben ist für die Balance zwischenOrchester und Sängern vorteilhaft. Insbesondere für große Opernbesetzungenermöglicht dies, die Klangfülle eines vollständigen Orchesters(ca. 100 Musikern) zu erreichen, ohne dass die Sänger akustisch imHintergrund verschwinden. Dies kann vor allem durch einen Orchestergrabenerreicht werden, welcher zum Saal nur teilweise geöffnet ist, mitBayreuth als extremen Vorbild. Für Musiker ist es eine Herausforderung,unter diesen Bedingungen zu arbeiten und insbesondere zusammenzuarbeiten:Musiker und Sänger haben meist keine direkte Sichtverbindunguntereinander, im Orchestergraben ist es oft ziemlich bis sehr lautund die Sänger stehen meist in einem schallabsorbierenden Bühnenbildund Vorhängen. In diesem Beitrag wird versucht, die noch zu Verfügungstehenden Übertragungswege zwischen Musikern und Sängern zu definierenund akustisch zu bewerten. Diese Untersuchungen basieren aufLiteraturrecherchen und raumakustischen Messungen in der StaatsoperBerlin, Festspielhaus Bayreuth, Deutschen Oper am Rhein Düsseldorfund Oper Köln. Dazu geben Untersuchungen an Maßstabmodellen weitereInformationen, welche Modifikationen möglich sind, um die Übertragungzwischen Musiker und Sängern zu verbessern.Mi. 15:40 Spectrum B Raumakustik 1Das neue Proben- und Konzertsaalgebäude der MusikhochschuleDresdenM. EspigMüller-BBM GmbHDas 2008 fertiggestellte Proben- und Konzertsaalgebäude für die Hochschulefür Musik ”Carl Maria von Weber” in Dresden stellt nicht nurein architektonisches Highlight in Dresden dar, sondern erfüllt auchhohe bau- und raumakustische Ansprüche. Neben 30 neuen Einzel-Überäumen, szenischem Probensaal, Bibliothek und Bewegungsraumstellt der Proben- und Konzertsaal für bis zu 450 Zuhörer das Herzstückdes Gebäudes dar. Ausgehend von den städtebaulich vorgegebenenRandbedingungen und dem Zuschnitt des Baugrundstücks wurdevon den Architekten ein Saalgebäude entworfen, das Elemente desklassischen Rechtecksaals mit denen der freien Saalform vorteilhaftkombiniert. Zur Anpassung der raumakustischen Eigenschaften stehender Musikhochschule variable Schallabsorptionsflächen im Wandbereichund am Orchesterpodium zur Verfügung. Der Vortrag beleuchtetausgewählte Schwerpunkte der bau- und raumakustischen Planungen,ausgehend von den Entwürfen der Gewinner des Architekturwettbewerbsüber alle Planungsphasen hinweg bis hin zur baubegleitendenÜberwachung und Objektübergabe an den Nutzer.