13.07.2015 Aufrufe

Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...

Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...

Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.5 Die Waldgeschichte <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>Gábor Mátyás und Patrick BonfilsEiszeiten undRefugialgebieteNacheiszeitlicheWan<strong>der</strong>ungWährend <strong>der</strong> letzten Eiszeit (vor etwa 115’000–10’000 Jahren) war <strong>der</strong> Alpenraummit Eis bedeckt. Eisfreie Stellen gab es vor allem in den Südalpen. Hier dürftenjedoch nur klimatisch anspruchslose Kraut- und Straucharten überdauert haben; dieeinheimischen <strong>Eiche</strong>n überlebten die Vereisung in geschützten Refugien Südeuropas[20,32] . Auf Grund <strong>der</strong> Verbreitungsmuster von fossilen Pollenfunden wirdangenommen, dass die Hauptrefugien auf die iberische und apenninische Halbinselsowie auf die Balkanhalbinsel begrenzt waren [39,82] . Ein weiteres Hauptrefugiumwird im Kaukasus vermutet [31,60] .Die Wie<strong>der</strong>einwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong> nach Mittel- und Nordeuropa begann vor etwa13’000 Jahren und erfolgte in zwei Schritten [15] . In einem ersten Schritt (vor13’000–11’000 Jahren) wan<strong>der</strong>te die <strong>Eiche</strong> aus den primären Eiszeitrefugien in dieRegion <strong>der</strong> Pyrenäen, Alpen und Karpaten ein. In einem zweiten Schritt (vor10’000 bis 6000 Jahren) breitete sie sich von diesen sekundären Refugien nachNorden aus. Bei <strong>der</strong> Ausbreitung spielten vermutlich verschiedene Tierarten, wiebeispielsweise <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>lhäher (Garrulus glandarius L.), eine wichtige Rolle [47,78] .Abb. 13:Schematische Verteilung vonprimären und sekundärenRefugialgebieten <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>während <strong>der</strong> letzten Eiszeitund ihre postglazialen Wan<strong>der</strong>ungswegein Europa.(Abbildung verän<strong>der</strong>t aus[60])Der Ablauf <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>besiedlung wurde durch die Klima- und Bodenverhältnissesowie die Konkurrenzfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong> gegenüber <strong>der</strong> bestehenden Vegetationvon Birken, Kiefern, Haseln und <strong>Eiche</strong>nmischwald-Elementen wie Ulmen, Linden,Eschen und Ahorn bestimmt [25,49] . Somit lief die nacheiszeitliche <strong>Eiche</strong>nwaldentwicklungin verschiedenen Regionen unterschiedlich ab.<strong>Eiche</strong>nmischwaldzeitDie <strong>Eiche</strong> erreichte die südliche Grenze <strong>der</strong> heutigen Schweiz vor etwa 11’000 Jahren;bis vor 9000 Jahren breitete sie sich im ganzen Tessin aus [69] . In die Nordschweizwan<strong>der</strong>te sie vor rund 9000 Jahren vermutlich von Osten und Westen ein,wobei sich die beiden Einwan<strong>der</strong>ungswege etwa im zentralen Mittelland getroffen26 För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!