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Das Musikmaterial zu Freunde, das<br />
Leben ist lebenswert, Charles<br />
Lewinskys soeben in Karlsruhe mit viel<br />
Erfolg uraufgeführtes Musik-Stück über<br />
den vergessenen Texter Fritz Löhner-Beda<br />
(»Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren«),<br />
<strong>der</strong> nach einer ruhmreichen Karriere<br />
im Wien <strong>der</strong> 20er Jahre 1942 in<br />
Auschwitz umgebracht wurde, liegt jetzt<br />
vor.<br />
WimS – Welt im Spiegel, so hieß die<br />
berühmte Beilage <strong>der</strong> Zeitschrift pardon,<br />
und so heißt auch die Collage aus den<br />
darin veröffentlichten Texten von Robert<br />
Gernhardt, die Charles Lewinsky zusammengestellt<br />
hat: 51 kurze Szenen,<br />
Sketche, Minidramen, aus denen die<br />
Theater ihre eigene Auswahl treffen<br />
können. Im September wird Charles<br />
Lewinsky die Collage im Casino in Winterthur<br />
selbst uraufführen. In dem Ruhm, <strong>der</strong><br />
Robert Gernhardt als Dichter zuteil wird,<br />
geht sein einziges Theaterstück ein<br />
bisschen unter: Dabei zeigt Die Toscana-Therapie<br />
mit Witz und Verve, wie<br />
es ist, wenn die »Toscana-Fraktion« in <strong>der</strong><br />
Toscana Ferien macht.<br />
Mit King Kongs Töchter von Theresia<br />
Walser eröffnet das Stadttheater<br />
Osnabrück die nächste Saison. Im Juni<br />
wird das Stück beim Festival de Sitges in<br />
Ana Maria Silvestres Regie zum ersten<br />
Mal in Spanien zu sehen sein.<br />
Die Deutsche Erstaufführung von Tom<br />
Lanoyes Theaterstück Mamma<br />
Medea, das Rainer Kersten ins Deutsche<br />
übertragen hat, inszeniert Sebastian<br />
Nübling am schauspielhannover für den<br />
18.1.2003. Eine Woche später folgt das<br />
Theater Nürnberg, Regie führt Georg<br />
Schmiedleitner, <strong>der</strong> dort auch schon<br />
Margaretha di Napoli inszeniert<br />
hatte. Die Auskopplung dieses Königinnendramas<br />
aus dem opus magnum<br />
SCHLACHTEN! von Lanoye/Perceval<br />
haben bereits mehrere Theater unternommen.<br />
Anfang nächster Spielzeit kommt<br />
Margaretha di Napoli auch am<br />
Theater Hof und am Stadttheater Osnabrück<br />
heraus, wo zudem erstmals Eddy<br />
the King und Dirty Rich Mod<strong>der</strong>focker<br />
<strong>der</strong> Dritte nachinszeniert<br />
werden.<br />
Olive-Generation von Tanjana<br />
Tsouvelis kommt nächste Spielzeit an<br />
den Freien Kammerspielen Magdeburg<br />
zur Uraufführung. Regie führt Christian<br />
Schlüter. Die in Berlin und Athen lebende<br />
Autorin arbeitet zur Zeit an einem neuen<br />
Stück mit dem Titel Treibeis, die sehr<br />
zeitnahe Emanzipationsgeschichte einer<br />
jungen Frau. Ein Kammerspiel für drei<br />
Personen (1D–2H). Mehr darüber im<br />
nächsten Heft.<br />
Peter Fleischmann inszeniert Hansjörg<br />
Schnei<strong>der</strong>: <strong>der</strong> Filmregisseur, <strong>der</strong> unter<br />
an<strong>der</strong>em Martin Sperrs Jagdszenen<br />
aus Nie<strong>der</strong>bayern verfilmt hat,<br />
widmet sich am Hans Otto Theater in<br />
Potsdam Hansjörg Schnei<strong>der</strong>s berühmter<br />
Sennentuntschi. Premiere ist am<br />
15.Juni.<br />
Felicitas Kielinger spielt Die Wortlose,<br />
die Titelfigur in Wilfried Happels<br />
Monolog, <strong>der</strong> am 10.April im Gostner<br />
Hoftheater in Gisela Hoffmanns Regie zur<br />
Uraufführung kommt. Der in Berlin<br />
lebende Wilfried Happel, <strong>der</strong> mit Das<br />
Schamhaar und Mordslust bekannt<br />
wurde, arbeitet zur Zeit an zwei neuen<br />
Stücken. Mehr darüber demnächst.<br />
Rechtzeitig zu seinem 200. Geburtstag<br />
ist Alexandre Dumas <strong>der</strong> Ältere ins<br />
Pariser Panthéon aufgenommen worden.<br />
Warum nicht auch in einen Spielplan?<br />
Zum Beispiel mit dem von Urs Widmer<br />
wie<strong>der</strong>entdeckten und übersetzten<br />
Intrigenstück Die Rache <strong>der</strong> Marquise, mit<br />
vier glanzvollen Rollen für 2D und 2H.<br />
O<strong>der</strong> mit Tim Krohns Bearbeitung des<br />
spätgotischen Melodrams Das Palais <strong>der</strong><br />
Lüste: »eine Hommage an das große<br />
romantische Volkstheater« (Roger Planchon).<br />
Die Deutsche Erstaufführung<br />
bei<strong>der</strong> Stücke ist noch offen.<br />
Angestrichen<br />
glauben sie mir!<br />
ich würde meine wut lieber für die<br />
Erkämpfung eines schönen ziels<br />
einsetzen / das problem ist nur dass<br />
alle schönen ziele schon erkämpf sind<br />
/ natürlich könnte ich mit meinem<br />
koffer in einen an<strong>der</strong>en teil <strong>der</strong> welt<br />
wan<strong>der</strong>n / irgendwohin wo die schönen<br />
ziele noch schöne ziele sind und<br />
dort einen schönen / kampf führen /<br />
aber es tut mir leid die schöne söldnerin<br />
ist eine witzfigur<br />
Aus: Thea Dorn, Bombsong<br />
Thea Dorns »Divendoppel« Marleni<br />
um Marlene Dietrich und Leni Riefenstahl<br />
hatte im März am renommierten, 700<br />
Plätze fassenden Gogol-Theater in Moskau<br />
Premiere.<br />
In <strong>der</strong> vierten Lieferung ihrer für das<br />
Thalia Theater entstehenden Sammlung<br />
Magazin des Glücks verlässt Dea<br />
Loher die Tagesaktualität. Entstanden ist<br />
eine kleine Hommage an Alberto Giacometti:<br />
Hund. Premiere ist am 6.April,<br />
wie<strong>der</strong> in Andreas Kriegenburgs Regie.<br />
Das ganze Magazin des Glücks<br />
erscheint im Sommer in <strong>der</strong> Theaterbibliothek.