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Hintergrundbericht Umweltprädikat Passat ... - Volkswagen AG

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Der <strong>Passat</strong><br />

<strong>Umweltprädikat</strong> – <strong>Hintergrundbericht</strong>


Inhalt<br />

Einleitung 3<br />

Zusammenfassung 4<br />

1 Der <strong>Passat</strong> 6<br />

2 Umweltbilanzen zur ökologischen Produktbewertung und -optimierung 7<br />

2.1. Sachbilanz (Life Cycle Inventory – LCI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.2. Umweltwirkungsabschätzung (Life Cycle Impact Assessment – LCIA) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.3. Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.4. Umsetzung bei <strong>Volkswagen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3 Die untersuchten Fahrzeuge der Baureihe <strong>Passat</strong> 12<br />

3.1. Ziel und Zielgruppe der Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.2. Funktion und funktionelle Einheit der untersuchten Fahrzeugsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.3. Untersuchungsrahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.4. Umweltwirkungsabschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

3.5 Datengrundlage und Datenqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

4 Modellannahmen und Festlegungen der Umweltbilanz 20<br />

5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung 22<br />

5.1. Werkstoffverteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

5.2. Sachbilanzergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

5.2.1. Dieselmotorisierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

5.2.2. Benzinmotorisierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

5.3. Umweltprofile der Fahrzeuge im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

5.3.1. Dieselfahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

5.3.2. Benzinfahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

6 Bauteilspezifische Bewertung – der Formhärtprozess 43<br />

7 Altfahrzeugverwertung mit dem VW-SiCon-Verfahren 46<br />

8 Wir entwickeln Mobilität weiter 50<br />

9 Fazit 52<br />

10 Gültigkeitserklärung 53<br />

Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Literatur und Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

2


Einleitung<br />

Einleitung<br />

Der <strong>Passat</strong> ist eines der erfolgreichsten Autos Europas, weil er immer wieder auch an<br />

die Herausforderungen des Umweltschutzes angepasst werden konnte. <strong>Volkswagen</strong><br />

ist sich als Großserienhersteller seiner Verantwortung für mehr Klima- und Ressourcenschutz,<br />

und damit für eine nachhaltige Mobilität, bewusst. Deshalb haben wir<br />

uns das Ziel gesetzt, jedes neue Modell in allen Bereichen besser zu machen als<br />

seinen Vorgänger. Das gilt ganz besonders für die Umwelteigenschaften. Auch der<br />

<strong>Passat</strong> erfüllt diese Anforderungen auf vorbildliche Weise.<br />

Die Umweltperformance seiner Fahrzeuge und Technologien dokumentiert Volks-<br />

wagen in Form von <strong>Umweltprädikat</strong>en. Die ersten <strong>Umweltprädikat</strong>e wurden dem<br />

<strong>Passat</strong> und dem Golf verliehen, was sowohl bei den Kunden als auch bei den Medien<br />

ein äußerst positives Echo hervorrief. Mit den <strong>Umweltprädikat</strong>en informieren wir<br />

unsere Kunden, Aktionäre und weitere Interessenten innerhalb und außerhalb des<br />

Unternehmens ausführlich darüber, wie <strong>Volkswagen</strong> seine Produkte und Prozesse<br />

umweltfreundlicher gestaltet und welche Erfolge wir dabei erzielen.<br />

Grundlage der <strong>Umweltprädikat</strong>e sind detaillierte Umweltbilanzen gemäß ISO 14040/44,<br />

die durch unabhängige Sachverständige, in diesem Fall vom TÜV NORD, geprüft<br />

werden. Im Sinne einer integrierten Produktpolitik werden so nicht nur einzelne<br />

Umweltaspekte, wie z.B. die Fahremissionen eines Fahrzeugs, sondern der gesamte<br />

Lebenszyklus eines Produkts untersucht. Dies bedeutet, dass sämtliche Prozesse von<br />

der Herstellung über die Nutzung bis zur Verwertung, sozusagen „von der Wiege bis<br />

zur Bahre“, untersucht werden.<br />

Auch auf diesem Gebiet haben wir bereits eine Tradition: Seit 1996 erstellt <strong>Volkswagen</strong><br />

Umweltbilanzen seiner Fahrzeuge und einzelner Komponenten mit dem Ziel, diese<br />

hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit zu optimieren. Die umweltschutzrelevante<br />

Verbesserung des <strong>Passat</strong> liegt uns dabei als wichtiger Schritt – hin zu einer nachhaltigen<br />

Mobilität für alle – besonders am Herzen. Mit dem vorliegenden <strong>Umweltprädikat</strong><br />

präsentieren wir die Ergebnisse einer vollständigen Umweltbilanz und weisen<br />

damit den kontinuierlichen Fortschritt von <strong>Volkswagen</strong> im Bereich einer umweltbezogenen<br />

Produktoptimierung nach.<br />

3


Zusammenfassung<br />

Zusammenfassung<br />

Die vorliegende Umweltbilanz zeigt die Umweltprofile ausgewählter <strong>Passat</strong>-Mo-<br />

delle der Bauart Variant im Vorgänger-Nachfolger-Vergleich. Dazu haben wir das<br />

mit Abstand meistverkaufte Modell, den 2,0 TDI mit Dieselpartikelfilter (DPF ® )<br />

und 103kW, mit seinem fast gleichstarken Vorgänger (2,0 TDI, 100 kW) und dem<br />

besonders sparsamen <strong>Passat</strong> 2,0 TDI DPF ® BlueMotion (81 kW) verglichen. Bei<br />

den Benzinern wurde ein Modell mit 1,4-Liter-TSI-Motor (90 kW) und 7-Gang-<br />

DSG ® einem vergleichbar motorisierten Vorgänger (2,0 MPI, 85 kW) gegenüber<br />

gestellt. Darüber hinaus haben wir den mit Erdgas betriebenen <strong>Passat</strong> 1,4 TSI<br />

EcoFuel DSG ® (110 kW) 1 mit einem gleichstarken Referenzmodell mit Benzinmotor<br />

aus der vorherigen Baureihe (1,8 MPI, 110 kW) verglichen.<br />

Die Bewertung der Fahrzeuge findet dabei nicht nur anhand der Emissionen, die<br />

sie während ihrer Nutzungsphase, also der reinen „Fahrzeit“, ausstoßen, sondern<br />

über den gesamten Lebensweg von der Produktion bis zur Entsorgung statt. Relativ<br />

schnell wurde deutlich, dass die Nachfolgermodelle in fast allen Bereichen, den<br />

sogenannten Umweltwirkungskategorien, zum Teil signifikante Verbesserungen<br />

aufweisen. Hierbei treten die größten<br />

Fortschritte auch in den Bereichen mit<br />

den mengenmäßig relevantesten Umweltwirkungen<br />

auf, so beim Treibhauseffekt,<br />

beim Versauerungs- und beim<br />

Sommersmogbildungspotenzial. Zu<br />

Gewässereutrophierung und Ozonabbau<br />

tragen die untersuchten Fahrzeuge<br />

hingegen nur geringfügig bei.<br />

Des Weiteren lässt sich festhalten, dass<br />

die Verbesserungen zum größten Teil<br />

1 Der <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel ist bivalent ausgelegt, d.h. er ist sowohl mit Erdgas als auch mit Benzin<br />

(Super) zu betreiben. Als Vergleichsfahrzeug dient daher ebenfalls ein Modell mit Ottomotor.<br />

4<br />

Die Umweltbilanz schließt die<br />

Produktion von Kraftstoff und<br />

Fahrzeug sowie die Nutzungs-<br />

phase und Verwertung ein.


Zusammenfassung<br />

auf einen reduzierten Kraftstoffverbrauch, die<br />

dadurch reduzierten Fahremissionen und die<br />

vermiedenen Umweltlasten bei der Kraftstoffherstellung<br />

zurückzuführen sind. Hinzu<br />

kommen die Vorteile durch Leichtbaumaßnahmen<br />

und kleiner dimensionierte Motoren<br />

bei gleicher Leistung.<br />

Diese Verbesserungen sind umso erwähnens-<br />

werter, als dass durch gestiegene Anforderungen<br />

an Sicherheitsstandards, höhere Ansprüche<br />

an den Komfort und durch eine insgesamt<br />

größere Karosserie auch das Fahrzeuggewicht<br />

der Nachfolgemodelle etwas gestiegen ist.<br />

Bezogen auf den Treibhauseffekt und den gesamten<br />

Lebenszyklus der Fahrzeuge bedeutet<br />

dies unter dem Strich für das TDI-Modell eine<br />

Entlastung von etwa zehn Prozent gegenüber<br />

seinem Vorgänger. Der BlueMotion wartet mit<br />

einem noch besseren Wert von minus 19 Prozent<br />

auf. Bei den Benzinern erzielt der 1,4 TSI DSG ®<br />

eine Verbesserung um etwa 22 Prozent. Und<br />

mit dem erdgasbetriebenen TSI EcoFuel lassen<br />

sich im Vergleich zum Referenzmodell mit Benzinmotor<br />

sogar 32 Prozent der zum Treibhauseffekt<br />

beitragenden Emissionen einsparen. Diese Gesamtreduktion der Treibhausgase<br />

hat eine durchaus relevante Größe, denn sie entspricht beispielsweise beim <strong>Passat</strong> 1,4<br />

TSI DSG ® gegenüber seinem Vorgängermodell fast zehn Tonnen CO2. Das ist mehr als<br />

für die gesamte Herstellung eines <strong>Passat</strong> Variant 1,4 TSI DSG ® verursacht wird (ca. 6,4<br />

Tonnen).<br />

Aber auch in den anderen Wirkungskategorien wurden Reduzierungen erreicht. So<br />

liegen die Umweltlasten des <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel DSG ® hinsichtlich Sommersmog<br />

um 23 Prozent und bei der Versauerung um 25 Prozent unter denen des Referenzmodells.<br />

Beide Dieselmodelle warten in punkto Sommersmogpotenzial ebenfalls mit<br />

geringeren Belastungen auf. Einzig hinsichtlich Versauerung sind die Einflüsse aufgrund<br />

des höheren Herstellungsaufwands des Nachfolgermodells leicht angestiegen.<br />

In der Summe haben wir somit das Ziel, unsere Fahrzeuge technisch weiter zu entwickeln<br />

und gleichzeitig umweltverträglicher zu machen, erreicht. Besonders der<br />

erdgasbetriebene <strong>Passat</strong> macht deutlich, welche Verbesserungen mit einer konsequent<br />

verfolgten Strategie zur Effizienzsteigerung z.B. bei der Reduktion klimarelevanter<br />

Emissionen erzielt werden können.<br />

5


1 Der <strong>Passat</strong><br />

Der <strong>Passat</strong><br />

Mit dem <strong>Passat</strong> läutete Volkswa-<br />

gen vor über 35 Jahren eine neue<br />

Ära des Automobilbaus ein.<br />

Damals ahnte jedoch niemand,<br />

welche technischen Fortschritte<br />

dieses Modell später auszeichnen<br />

würde. Gerade einmal drei<br />

verschiedene Benzinmotoren in<br />

einer Karosserievariante standen<br />

zur Markteinführung zur Auswahl;<br />

der erste Diesel folgte erst<br />

fünf Jahre später. Im Laufe der<br />

Zeit kamen jedoch zahlreiche<br />

Neuerungen hinzu, die nicht nur<br />

Fahreigenschaften und Ausstattung<br />

verbesserten, sondern auch den Umweltschutz. So wurde der <strong>Passat</strong> nicht nur<br />

eines der erfolgreichsten Modelle von <strong>Volkswagen</strong>, sondern eines der beliebtesten<br />

Autos in Europa überhaupt. Bis heute haben wir über 13 Millionen Einheiten von ihm<br />

verkauft. Und ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht abzusehen.<br />

Von Modellgeneration zu Modellgeneration haben wir den <strong>Passat</strong> immer wieder mit<br />

entscheidenden technischen Entwicklungen an die Herausforderungen des Marktes<br />

und die Ansprüche der Kunden angepasst. Bedeutete das anfangs vor allem Frontantrieb<br />

und Wasserkühlung, so zeigte er sich später sowohl als überlegenes Konzept hinsichtlich<br />

Komfort und Fahrleistungen, als auch hinsichtlich Verbrauchs- und Emissionsreduzierung.<br />

Höhepunkt dieser Entwicklung ist der erdgasbetriebene <strong>Passat</strong> TSI EcoFuel,<br />

der heute so wenig Schadstoffe emittiert wie kein anderes <strong>Passat</strong>-Modell vor ihm. So<br />

läutete der Bestseller also nicht nur eine neue Ära in der Modellpolitik von <strong>Volkswagen</strong><br />

ein, sondern ist auch eine Antwort auf immer wieder neue Fragen zum Umwelt- und<br />

Ressourcenschutz.<br />

Und das ist bis heute so geblieben. Denn <strong>Volkswagen</strong> verfolgt das Ziel, Fahrzeuge so<br />

zu entwickeln, dass sie ganzheitlich betrachtet jeweils bessere Umwelteigenschaften<br />

aufweisen als ihre Vorgängermodelle. Unter ganzheitlich verstehen wir die Betrachtung<br />

des gesamten Produktlebenszyklus – von der Herstellung bis zur Verwertung.<br />

Damit wir dieses Vorhaben schaffen, haben wir die „Umweltziele der Technischen<br />

Entwicklung“ aufgestellt. Diese beinhalten bestimmte Vorgaben für die Bereiche<br />

Gesundheitsschutz, Klimaschutz und Ressourcenschonung. Konkrete Maßnahmen<br />

für einzelne Fahrzeuge werden darauf aufbauend festgeschrieben und verfolgt. Neben<br />

der Entwicklung besonders effizienter Antriebe setzt <strong>Volkswagen</strong> zur Verbrauchs- und<br />

Emissionssenkung vor allem auf eine verbesserte Energieeffizienz der elektrischen<br />

Komponenten im Fahrzeug, auf die Optimierung von Roll- und Luftwiderstand sowie<br />

auf Leichtbau.<br />

6


2 Umweltbilanzen zur ökologischen Produktbewertung und -optimierung<br />

Umweltbilanzen zur ökologischen Produktbewertung<br />

und -optimierung<br />

Die Umweltziele der Marke <strong>Volkswagen</strong> besagen, dass wir unsere Fahrzeuge so entwickeln,<br />

dass sie ganzheitlich bessere Umwelteigenschaften aufweisen als das betreffende<br />

Vorgängermodell. Dabei verstehen wir unter ganzheitlich die Betrachtung<br />

des gesamten Produktlebenszyklus – sozusagen von der Wiege bis zur Bahre.<br />

Abbildung 1: Umweltziele der technischen Produktentwicklung zu Produkten der Marke <strong>Volkswagen</strong><br />

7


2 Umweltbilanzen zur ökologischen Produktbewertung und -optimierung<br />

Mit dem vorliegenden <strong>Umweltprädikat</strong> gehen wir der Frage nach, welche Bedeutung alle<br />

diese technischen Entwicklungen für das Umweltprofil des <strong>Passat</strong> haben. Dazu haben wir<br />

ausgewählte Modelle sowohl mit Diesel- als auch Benzinmotoren verglichen. Entscheidend<br />

für das Umweltprofil eines Produkts ist der Einfluss, den es während seiner gesamten<br />

„Lebensdauer“ auf die Umwelt ausübt. Das bedeutet, dass wir uns bei der Betrachtung<br />

nicht nur auf den Zeitraum des Fahrbetriebs beschränken, sondern auch die Phasen davor<br />

und danach, also Produktion und Verwertung, bilanzieren. In allen Phasen dieses Lebenszyklus<br />

entstehen Emissionen und Abfälle bzw. werden Energie und Ressourcen verbraucht.<br />

Erst eine Bilanz sämtlicher Einzelprozesse, sozusagen „von der Wiege bis zur Bahre“, lässt<br />

eine Bewertung und einen Vergleich verschiedener Fahrzeuge und Technologien zu. Genau<br />

dies ermöglichen Lebenszyklusanalysen (englisch: Life Cycle Assessment oder LCA), die<br />

<strong>Volkswagen</strong> als Umweltbilanzen bezeichnet. Unsere Umweltbilanzen beschreiben die mit<br />

einem Produkt verbundenen Umweltwirkungen präzise und quantifizierbar, und gewährleisteten<br />

somit eine genauere Beschreibung des Umweltprofils auf einer vergleichbaren<br />

Datengrundlage. Um den hohen Anspruch an die Qualität und die Vergleichbarkeit der<br />

Ergebnisse der Umweltbilanzen sicherzustellen, ist deren Erstellung nach der Normenreihe<br />

ISO 14040 [14040 2006] geregelt. Dies beinhaltet insbesondere die Prüfung der Ergebnisse<br />

durch einen unabhängigen Sachverständigen. Im vorliegenden Bericht wurde die<br />

kritische Prüfung durch den TÜV NORD vorgenommen.<br />

Beim Erstellen einer Umweltbilanz wird zuerst genau definiert, welchem Zweck sie dienen<br />

soll und an welche Zielgruppe sie sich richtet. Mit der Festlegung des Untersuchungsrahmens<br />

werden die zu untersuchenden Systeme über die Systemfunktion, die Systemgrenzen2<br />

und die funktionelle Einheit3 eindeutig beschrieben. Weiterhin wird die Methode der<br />

Umweltwirkungsabschätzung, die untersuchten Umweltwirkungskategorien, die Bewertungsmethode<br />

und ggf. das Allokationsverfahren4 nach ISO 14040 festgelegt. Die einzelnen<br />

Schritte zur Erstellung einer Umweltbilanz werden nachfolgend kurz beschrieben.<br />

Sachbilanz (Life Cycle Inventory – LCI)<br />

Mit dem Erstellen der Sachbilanz erfolgt die Datenerfassung für alle Prozesse des Untersuchungsrahmens.<br />

Dabei werden für jeden Prozess sowohl Inputs (Rohstoffe und<br />

Energieträger) als auch Outputs (Emissionen und Abfälle) ermittelt, die sich alle auf<br />

den definierten Untersuchungsrahmen beziehen (siehe Abbildung 2).<br />

Energie<br />

&<br />

Ressourcen<br />

Herstellung<br />

Verwertung<br />

Abbildung 2: Input- und Outputströme zur Erstellung einer Sachbilanz<br />

Produktion<br />

Nutzung<br />

Emissionen<br />

&<br />

Abfälle<br />

2 Über die Festlegung der Systemgrenzen wird der Bilanzrahmen auf die Prozesse und Stoffströme, die zur Erreichung des definierten<br />

Ziels der Studie notwendigerweise untersucht werden müssen, eingegrenzt.<br />

3 Mit der funktionellen Einheit wird der Nutzen der untersuchten Fahrzeugsysteme quantifiziert und die Vergleichbarkeit sichergestellt.<br />

4 Bei Prozessen mit mehreren In- und Outputs werden mittels Allokation die durch das untersuchte Produktsystem verursachten Flüsse<br />

zugeordnet.<br />

8


2 Umweltbilanzen zur ökologischen Produktbewertung und -optimierung<br />

Die Sachbilanz eines gesamten Produktlebenszyklus umfasst eine Vielzahl verschiedener<br />

Input- und Outputströme, die zur Erstellung der Sachbilanz aufsummiert werden.<br />

Umweltwirkungsabschätzung (Life Cycle Impact Assessment – LCIA)<br />

Eine Sachbilanz quantifiziert lediglich Inputs und Outputs des untersuchten Systems.<br />

Um eine Aussage über die potenziellen Umweltwirkungen treffen zu können, werden<br />

in einem nachfolgenden Schritt – der Wirkungsabschätzung – die verschiedenen Stoffströme<br />

entsprechenden Umweltwirkungskategorien zugeordnet. Für jede Umweltwirkungskategorie<br />

wird dabei eine Indikatorsubstanz festgelegt, z.B. Kohlendioxid (CO2)<br />

für die Wirkungskategorie Treibhauseffektpotenzial. Danach werden alle Stoffe, die<br />

ebenfalls zum Treibhauseffekt beitragen, mit sogenannten Äquivalenzfaktoren in<br />

CO2-Äquivalente umgerechnet. 5<br />

Produktlebenszyklus<br />

Kraft- und Werkstoff-<br />

Herstellung<br />

CO2 CH4 NOX ...<br />

Produktion Nutzung Verwertung<br />

CO2 VOC ... CO2 VOC NOX ... CO2 SO2 NOX ...<br />

Sachbilanz<br />

NCH4 NVOC NCO2 NNOX N...<br />

Wirkungsabschätzung<br />

Treibhauseffekt Sommersmog Versauerung Eutrophierung ...<br />

Normierung<br />

der Umweltlasten mit Einwohnerdurchschnittswerten:<br />

Wie viele Einwohner verursachen die gleiche Umweltwirkung wie das untersuchte Produkt?<br />

Abbildung 3: Vorgehensweise zur Wirkungsabschätzung<br />

Gängige Umweltwirkungskategorien sind beispielsweise Treibhauseffektpotenzial,<br />

Sommersmogpotenzial, Versauerungspotenzial oder Eutrophierungspotenzial.<br />

Auswertung<br />

In der abschließenden Auswertung werden die Ergebnisse aus Sachbilanzierung und Wirkungsabschätzung<br />

interpretiert und ausgewertet. Die Bewertung erfolgt hierbei unter<br />

Bezugnahme auf das definierte Ziel und den Untersuchungsrahmen der Umweltbilanz.<br />

5 Die Indikatorsubstanz für den Treibhauseffekt ist Kohlendioxid (CO2). Alle Stoffe, die zum Treibhauseffektpotenzial beitragen, werden<br />

mit einem Äquivalenzfaktor in CO2-Äquivalente umgerechnet. So besitzt beispielsweise Methan (CH4) ein 25-fach höheres Treibhaus-<br />

effektpotenzial als CO2. Konkret bedeutet dies, dass Emission von je 1 kg CO2 und 1 kg CH4 zu einem Netto-Treibhauseffektpotenzial<br />

von 26 kg CO2-Äquivalenten führt. Auf diese Weise werden alle Emissionen, die zum Treibhauseffekt beitragen, zusammengefasst.<br />

9


2 Umweltbilanzen zur ökologischen Produktbewertung und -optimierung<br />

Umsetzung bei <strong>Volkswagen</strong><br />

<strong>Volkswagen</strong> hat langjährige Erfahrungen mit Umweltbilanzen zur Produkt- und Prozess-<br />

optimierung gesammelt. In der Durchführung und Veröffentlichung von Ganzfahrzeug-<br />

bilanzen nehmen wir sogar eine Vorreiterrolle ein. So haben wir bereits 1996 als erster<br />

Automobilhersteller eine Sachbilanzstudie (für den Golf III) erstellt und veröffentlicht<br />

[Schweimer und Schuckert 1996]. Seitdem haben wir weitere Fahrzeuge bilanziert und<br />

die Ergebnisse teilweise auch veröffentlicht [Schweimer 1998; Schweimer et al. 1999;<br />

Schweimer und Levin 2000; Schweimer und Roßberg 2001]. Diese Bilanzen dienen im<br />

Sinne einer beschreibenden Bilanz vornehmlich der Identifizierung sogenannter umweltbezogener<br />

hot spots im Lebenszyklus eines Fahrzeugs. Seitdem haben wir die Untersuchungen<br />

auch auf Produktions-, Kraftstoffherstellungs- und Verwertungsprozesse<br />

ausgedehnt [Bossdorf-Zimmer et al. 2005; Krinke et al. 2005b]. Seit 2007 informieren<br />

wir Kunden und Öffentlichkeit mit <strong>Umweltprädikat</strong>en über die Umwelteigenschaften<br />

unserer Fahrzeuge [<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> 2007a, <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> 2007b].<br />

Zudem investiert <strong>Volkswagen</strong> langfristig in die Weiterentwicklung und Optimierung<br />

der Umweltbilanzmethodik. Durch intensive Forschung konnten wir beispielsweise<br />

den Arbeitsaufwand der Sachbilanzerstellung erheblich verringern.<br />

Ein Ergebnis der Forschungsarbeit ist das sogenannte slimLCI-Schnittstellensystem<br />

[Koffler et al. 2007], mit dem sich durch Automatisierung nicht nur der Arbeitsaufwand<br />

der Ganzfahrzeugbilanzierung deutlich reduzieren, sondern auch die Konsistenz und<br />

Qualität der erstellten Umweltbilanzmodelle weiter verbessern ließ. Dies ist besonders<br />

deshalb ein erheblicher Fortschritt, da zur Erstellung einer Ganzfahrzeugbilanz Tausende<br />

von Teilen und damit verbundene Vorketten und Prozesse erfasst werden müssen.<br />

Abbildung 4 illustriert die Teilevielfalt eines Ganzfahrzeugs am Beispiel des Golf V.<br />

Abbildung 4: Demontagestudie des Golf V<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass alle Teile und Komponenten eines Fahrzeugs wiederum<br />

aus diversen Einzelteilen und Materialien bestehen und mittels einer Vielzahl von Pro-<br />

10


2 Umweltbilanzen zur ökologischen Produktbewertung und -optimierung<br />

zessen hergestellt werden, welche ihrerseits auf Energie, Betriebsmittel oder andere Vor-<br />

produkte angewiesen sind, wird die Komplexität der Modellierung deutlich. Hinzu kommt,<br />

dass das korrekte Abbilden aller Prozesse ein hohes Maß an Expertenwissen, eine breite<br />

Datenbasis sowie detaillierte Informationen zu Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen<br />

voraussetzt. Mit dem slimLCI-Schnittstellensystem besteht die Möglichkeit, diese<br />

Detailgenauigkeit in Umweltbilanzmodellen auch für komplette Fahrzeuge hinreichend<br />

vollständig abzubilden. Die Grundlage eines Umweltbilanz- bzw. Produktmodells bilden<br />

die Fahrzeugstücklisten der Technischen Entwicklung sowie Materialdaten, die aus dem<br />

Materialinformationssystem MISS der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> ausgelesen werden. Das slimLCI-<br />

Schnittstellensystem besteht im Wesentlichen aus zwei Schnittstellen, die über einen definierten<br />

Verfahrensablauf (Algorithmus) die Fahrzeugdaten aus den genannten Datensystemen<br />

in die Umweltbilanzierungssoftware GaBi6 übertragen (siehe Abbildung 5).<br />

Abbildung 5: Ablauf einer Ganzfahrzeugbilanzierung mit dem slimLCI-Schnittstellensystem<br />

Mit Hilfe von Schnittstelle 1 werden Informationen aus den Fahrzeugstücklisten (Teilebezeichnung<br />

und Anzahl) den zugehörigen Bauteilinformationen (Werkstoffe und Gewichte)<br />

aus MISS7 zugeordnet, in eine sogenannte Transferdatei übertragen und anschließend<br />

qualitätsgeprüft (manuelle Konsolidierung). Schnittstelle 2 sorgt im Anschluss<br />

daran für die Verknüpfung der Daten der Transferdatei mit den dazugehörigen<br />

Datensätzen in der Bilanzierungssoftware GaBi. So werden jedem Material, wie z.B.<br />

Stahlblech, die in der Datenbank vorhandenen Prozesse der Materialherstellung, Umformung<br />

und Weiterverarbeitung zugeordnet. Das erzeugte Fahrzeugmodell in GaBi<br />

bildet somit die gesamte Herstellung des untersuchten Fahrzeugs über alle Verarbeitungsstufen<br />

ab. Mit dem slimLCI-Schnittstellensystem sind wir somit in der Lage, Umweltbilanzen<br />

von Fahrzeugen in kürzester Zeit zu erstellen und kontinuierlich einzusetzen,<br />

um der stetig wachsenden Nachfrage nach umweltbezogenen Produktinformationen<br />

gerecht zu werden.<br />

6 GaBi ® ist eine Umweltbilanzierungssoftware der Firma PE International.<br />

7 MISS ist ein <strong>Volkswagen</strong> internes EDV-Werkzeug, mit dem die Werkstoffzusammensetzung eines Bauteils ermittelt werden kann.<br />

11<br />

slimLCI<br />

MISS<br />

Materialdaten Schnittstelle 1 Transferdatei Schnittstelle 2 Produktmodell<br />

Datenbank<br />

definierter Prozess<br />

Produkt-<br />

Stückliste<br />

manuelle<br />

Konsolidierung<br />

elektronische Daten<br />

GaBi<br />

manuelle Verarbeitung


3 Die untersuchten Fahrzeuge der Baureihe <strong>Passat</strong><br />

Die untersuchten Fahrzeuge<br />

der Baureihe <strong>Passat</strong><br />

Mit dem „<strong>Umweltprädikat</strong> <strong>Passat</strong>“ beschreibt und ana-<br />

lysiert <strong>Volkswagen</strong> die Umweltwirkungen ausgewählter<br />

<strong>Passat</strong>-Modelle. Dazu haben wir einen Vergleich von<br />

Modellen mit Diesel- und Benzinmotoren der aktuellen<br />

Baureihe (<strong>Passat</strong> B6) 8 mit ihren jeweiligen Vorläufern<br />

(<strong>Passat</strong> B5) durchgeführt. Die Ergebnisse beruhen auf<br />

Umweltbilan-zen, die den Normen DIN EN ISO 14040 und<br />

14044 entsprechen. Alle für die Erstellung dieser Umweltbilanzen<br />

notwendigen Definitionen und Beschreibungen<br />

wurden in Übereinstimmung mit den genannten Normen<br />

erstellt und werden nachfolgend erläutert.<br />

Ziel und Zielgruppe der Untersuchung<br />

<strong>Volkswagen</strong> erstellt Umweltbilanzen bereits seit über zehn Jahren, um seine Kunden,<br />

Aktionäre und weitere Interessenten innerhalb und außerhalb des Unternehmens detailliert<br />

über die Umweltwirkungen von Fahrzeugen und Komponenten zu informieren.<br />

Das Ziel der vorliegenden Umweltbilanz ist die Beschreibung der Umweltprofile<br />

des Typs <strong>Passat</strong> Variant mit Diesel- und Benzinmotoren im Vorgänger-Nachfolger-<br />

Vergleich. Dazu haben wir das mit Abstand meistverkaufte Modell, den 2-Liter-TDI<br />

mit 100 kW9 , mit seinem fast gleichstarken Nachfolger dem 2,0 TDI DPF ® (103 kW) 10<br />

sowie dem besonders sparsamen <strong>Passat</strong> 2,0 TDI DPF ® BlueMotion (81 kW) verglichen.<br />

Bei den Benzinern wurde ein Modell mit 2-Liter-MPI-Motor (85 kW) 11 einem vergleichbaren<br />

Nachfolger mit moderner TSI-Motorisierung (1,4 TSI, 90 kW) und 7-Gang-DSG ®12<br />

gegenüber gestellt.<br />

Zusätzlich haben wir als leistungsäquivalentes Vergleichspaar den <strong>Passat</strong> Variant mit<br />

1,8-Liter-MPI-Motor (110 kW) 13 als Referenzmodell aus der vorherigen Baureihe sowie<br />

den neuen, mit Erdgas betriebenen <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel DSG ® (110kW) 14 verglichen. 15<br />

Gemäß dem EcoFuel-Konzept wird der <strong>Passat</strong> TSI EcoFuel primär mit Erdgas in einem<br />

speziell dafür ausgerüsteten Turbo-Direkteinspritzertriebwerk betrieben. Durch seine<br />

bivalente Auslegung kann das Fahrzeug aber ebenso mit Benzin fortbewegt werden.<br />

Für die Bilanzierung wird daher ebenfalls ein Fahrzeug mit Ottomotor zum Vergleich<br />

herangezogen.<br />

8 Die Nachfolgerfahrzeuge repräsentieren die zur Drucklegung am Markt verfügbaren Modelle<br />

9 6,3 l/100km (NEFZ) 170g CO2/km<br />

10 5,7 l/100km (NEFZ) 148g CO2/km<br />

11 8,7 l/100km (NEFZ) 209g CO2/km<br />

12 6,5 l/100km (NEFZ) 154g CO2/km<br />

13 8,4 l/100km (NEFZ) 202g CO2/km<br />

14 6,8 m 3 /100km (NEFZ) 121g CO2/km<br />

15 Es wurde jeweils die verbrauchsgünstigste Motor-Getriebe-Kombination für den Vergleich herangezogen. In<br />

der Regel ist dies ein Modell mit Handschaltgetriebe, beim <strong>Passat</strong> 1,4 TSI und <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel jedoch die<br />

Variante mit dem 7-Gang-DSG ® . Der durch das Doppelkupplungsgetriebe erzielte Komfortgewinn wird in der<br />

Bilanz nicht bewertet.<br />

12


Hubraum [cm 3 ]<br />

Leistung [kW]<br />

Getriebe<br />

Kraftstoff<br />

Emissionsklasse<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

[km/h]<br />

Beschleunigung<br />

0-100 km/h [s]<br />

Max. Drehmoment [Nm]<br />

DIN Leergewicht [kg]<br />

Zuladung [kg]<br />

Kraftstoffbehältervolumen<br />

[l bzw. kg (Erdgas)]<br />

3 Die untersuchten Fahrzeuge der Baureihe <strong>Passat</strong><br />

Funktion und funktionelle Einheit der untersuchten Fahrzeugsysteme<br />

Als funktionelle Einheit der Bilanzierung ist der Personentransport (5-Sitzer) über<br />

eine festgelegte Gesamtdistanz von 150.000 Kilometern im Neuen Europäischen<br />

Fahrzyklus (NEFZ) bei vergleichbaren Gebraucheigenschaften (z.B. Fahrleistungen)<br />

definiert (siehe Technische Daten).<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B5<br />

2,0 TDI DPF ®<br />

1968<br />

100<br />

6-Gang<br />

manuell<br />

Diesel<br />

Euro 4<br />

205<br />

10,0<br />

335<br />

(bei 1900<br />

U/min)<br />

1489<br />

591<br />

62<br />

Untersuchungsrahmen<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6 2,0 TDI DPF ®<br />

Blue Motion<br />

1968<br />

81<br />

5-Gang<br />

manuell<br />

Diesel<br />

Euro 5<br />

196<br />

11,9<br />

250<br />

(bei 1750<br />

U/min)<br />

1468<br />

602<br />

70<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B5<br />

2,0 MPI<br />

Der Untersuchungsrahmen wurde so definiert, dass die betrachteten Prozesse und<br />

Stoffe vollständig rückverknüpft, d.h. im Sinne der ISO 14040 auf der Ebene von Elementarflüssen<br />

modelliert wurden. Dies bedeutet, dass nur solche Stoff- und Energieflüsse<br />

die Bilanzgrenzen überschreiten, die ohne vorherige Behandlung von Menschen<br />

der Natur entnommen bzw. in diese entlassen werden. Einzige Ausnahme bilden die<br />

in der Verwertungsphase erzeugten Materialfraktionen.<br />

Die Herstellungsphase der Fahrzeuge wurde durch die Modellierung der Herstellungs-<br />

und Verarbeitungsprozesse aller verbauten Fahrzeugteile und Komponenten erfasst.<br />

Die Modellierung umfasst hierbei alle Schritte von der Rohstoffgewinnung über die<br />

Halbzeugherstellung bis zur Fertigung.<br />

13<br />

Tabelle 1: Technische Daten der Vergleichsfahrzeuge<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6<br />

2,0 TDI DPF ®<br />

1968<br />

103<br />

6-Gang<br />

manuell<br />

Diesel<br />

Euro 5<br />

206<br />

10,1<br />

320<br />

(bei 1750 -<br />

2500 U/min)<br />

1497<br />

673<br />

70<br />

1984<br />

85<br />

5-Gang<br />

manuell<br />

Benzin (Super)<br />

Euro 4<br />

194<br />

11,5<br />

172<br />

(bei 3500<br />

U/min)<br />

1398<br />

591<br />

62<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6<br />

1,4 TSI DSG ®<br />

1390<br />

90<br />

7-Gang DSG ®<br />

Benzin (Super)<br />

Euro 4<br />

198<br />

10,8<br />

210<br />

(bei 1500 -<br />

4000 U/min)<br />

1429<br />

651<br />

70<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B5<br />

1,8 MPI<br />

1781<br />

110<br />

5-Gang<br />

manuell<br />

Benzin (Super)<br />

Euro 4<br />

214<br />

9,4<br />

210<br />

(bei 1750<br />

U/min)<br />

1406<br />

594<br />

62<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6 1,4 TSI<br />

EcoFuel DSG ®<br />

1390<br />

110<br />

7-Gang DSG ®<br />

Erdgas (CNG)<br />

Euro 5<br />

208<br />

9,7<br />

220<br />

(bei 1500 -<br />

4000 U/min)<br />

1577<br />

623<br />

22 [kg Erdgas]


3 Die untersuchten Fahrzeuge der Baureihe <strong>Passat</strong><br />

In der Nutzungsphase wurden alle relevanten Prozesse von der Rohstoffförderung über die<br />

Kraftstoffbereitstellung bis zum direkten Fahrbetrieb modelliert. Die Analyse der Kraftstoffbereitstellung<br />

umfasst den Transport von der Lagerstätte zur Raffinerie, die Raffination<br />

sowie den Transport von der Raffinerie zur Tankstelle. Die Wartung der Fahrzeuge ist nicht<br />

Bestandteil der Untersuchung, da bereits in früheren Studien nachgewiesen wurde, dass<br />

davon keine wesentlichen Umweltbelastungen ausgehen [Schweimer und Levin 2000].<br />

Die Modellierung der Verwertungsphase umfasst die Verwertung der Fahrzeuge nach dem<br />

VW-SiCon-Verfahren. Bei diesem Verfahren werden im Gegensatz zu herkömmlichen Recyclingpfaden<br />

auch nichtmetallische Schredderreststoffe so aufbereitet, dass sie Primärrohstoffe<br />

substituieren können. Mit diesem Verfahren lassen sich etwa 95 Prozent des Fahrzeuggewichts<br />

verwerten. Die Umweltbilanz des VW-SiCon-Verfahrens wird in Kapitel 6<br />

näher erläutert.<br />

Für die aus den Verwertungsprozessen resultierenden Sekundärrohstoffe wurden in der<br />

Umweltbilanz keine Gutschriften erteilt. Lediglich die Aufwendungen und Emissionen<br />

der Verwertungsprozesse wurden dargestellt. Dies entspricht der unvorteilhaftesten Annahme<br />

(worst case) 16 , da in der Realität meist Sekundärrohstoffe aus der Fahrzeugverwertung<br />

wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Durch diese Rückführung<br />

können Primärrohstoffe ersetzt und somit die Umweltlasten, die bei deren Herstellung<br />

auftreten, vermieden werden.<br />

Abbildung 6 stellt den Untersuchungsrahmen der Umweltbilanz grafisch dar. Für sämtliche<br />

Prozesse der Herstellungs-, Nutzungs- und Verwertungsphase wurde Europa (EU15) als<br />

Bezugsraum gewählt.<br />

Untersuchungsrahmen<br />

Rohstoffförderung<br />

Werkstoffproduktion<br />

Komponentenherstellung<br />

Förderung Pipeline<br />

Transport Raffination<br />

Transport Tankstelle<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Herstellung Nutzung Verwertung<br />

Wartung<br />

Abbildung 6: Untersuchungsrahmen der Umweltbilanz<br />

16 Ein „worst case“ beschreibt den ungünstigsten anzunehmenden Fall. In diesem Fall entspricht der „worst case“<br />

der ungünstigsten Ausprägung der Modellparameter der Verwertungsphase.<br />

14<br />

Energie- und Rohstoffbereitstellung<br />

Gutschriften


3 Die untersuchten Fahrzeuge der Baureihe <strong>Passat</strong><br />

Umweltwirkungsabschätzung<br />

Die Wirkungsabschätzung basiert auf der CML-Methodik, die an der niederländischen<br />

Universität Leiden entwickelt wurde [Guinée und Lindeijer 2002]. Die Bewertung von<br />

Umweltwirkungspotenzialen beruht bei dieser Methode auf anerkannten naturwissenschaftlichen<br />

Modellen. Insgesamt wurden fünf Umweltwirkungskategorien17 als relevant<br />

identifiziert und untersucht:<br />

• Eutrophierungspotenzial<br />

• Ozonabbaupotenzial<br />

• Sommersmogbildungspotenzial<br />

• Treibhauseffektpotenzial für einen Bezugszeitraum von 100 Jahren<br />

• Versauerungspotenzial<br />

Die genannten Umweltwirkungskategorien wurden deshalb ausgewählt, weil sie für<br />

den Automobilbereich von besonderer Bedeutung sind und auch in anderen automobilbezogenen<br />

Umweltbilanzen regelmäßig Anwendung finden [Schmidt et al. 2004; Krinke<br />

et al. 2005a]. Die in Umweltbilanzen ermittelten Umweltwirkungen werden dabei in<br />

verschiedenen Einheiten gemessen. So werden beispielsweise das Treibhauseffektpotenzial<br />

in kg CO2-Äquivalenten und das Versauerungspotenzial in kg SO2-Äquivalenten<br />

angegeben. Um die verschiedenen Einheiten vergleichbar zu machen, wird eine sogenannte<br />

Normierung durchgeführt. Normierung bedeutet in dieser Studie, dass die<br />

Bilanzergebnisse auf die Umweltlasten bezogen werden, die ein Einwohner der EU-15<br />

durchschnittlich pro Jahr hervorruft. Für die Umweltwirkungskategorie Treibhauseffektpotenzial<br />

und das Bezugsjahr 2001 sind dies beispielsweise etwa 12,6 Tonnen<br />

CO2-Äquivalente (siehe Tabelle 2).<br />

Tabelle 2: Einwohnerdurchschnittswerte in der EU 15<br />

bezogen auf einen Einwohner im Jahr 2001 [PE International 2003]<br />

Umweltwirkungskategorie<br />

Eutrophierungspotenzial<br />

Ozonabbaupotenzial<br />

Sommersmogbildungspotenzial<br />

Treibhauseffektpotenzial<br />

Versauerungspotenzial<br />

per capita<br />

33,22<br />

0,22<br />

21,95<br />

12.591,88<br />

72,85<br />

Einheit<br />

kg PO4 -Äquivalente<br />

kg R11 -Äquivalente<br />

kg Ethen -Äquivalente<br />

kg CO2 -Äquivalente<br />

kg SO2 -Äquivalente<br />

Auf diese Weise lassen sich Aussagen über das Maß treffen, mit dem ein Produkt zu den<br />

Gesamtumweltlasten innerhalb der Europäischen Union beiträgt, und die Ergebnisse<br />

auf einer gemeinsamen Größenachse grafisch darstellen. Zudem macht es die Ergebnisse<br />

verständlicher und ermöglicht eine Gegenüberstellung der Umweltwirkungen.<br />

17 Eine ausführliche Beschreibung dieser Umweltwirkungskategorien befindet sich im Glossar.<br />

15


3 Die untersuchten Fahrzeuge der Baureihe <strong>Passat</strong><br />

In Tabelle 2 haben wir die errechneten Einwohnerdurchschnittswerte der einzelnen<br />

Wirkungskategorien aufgeführt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die<br />

Normierung keine Aussage über die ökologische Relevanz einzelner Umweltwirkungen<br />

macht, also keine Werthaltung bezüglich der Wichtigkeit einzelner Umweltwirkungen<br />

enthält.<br />

Datengrundlage und Datenqualität<br />

Die zur Bilanzierung verwendeten Daten lassen sich in Produkt- und Prozessdaten einteilen.<br />

Produktdaten beschreiben das Produkt an sich und umfassen u.a.:<br />

• Angaben zu Teilen, Stückzahlen, Gewicht und Werkstoffen<br />

• Angaben zu Kraftstoffverbrauch und Emissionen während der Nutzung<br />

• Angaben zu Verwertungsmengen und -verfahren<br />

Prozessdaten sind Daten zu Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen, wie der Strombereitstellung,<br />

der Werkstoff- und Halbzeugherstellung, der mechanischen Fertigung<br />

sowie der Herstellung von Kraftstoff und Betriebsmitteln. Diese Daten werden entweder<br />

aus kommerziellen Datenbanken entnommen oder fallspezifisch von <strong>Volkswagen</strong><br />

selbst erhoben.<br />

Bei der Verwendung der Datensätze achten wir auf eine Auswahl von möglichst reprä-<br />

sentativen Daten. Das bedeutet, dass die Daten die Werkstoffe, Verarbeitungs- und<br />

sonstigen Prozesse in technologischer, zeitlicher und geografischer Hinsicht bestmöglich<br />

abbilden. Hauptsächlich wird dabei auf veröffentlichte Industriedaten zurückgegriffen.<br />

Außerdem wurden möglichst aktuelle Daten ausgewählt, die Europa als Bezugsraum<br />

aufweisen. Wo europäische Daten nicht vorlagen, wurden deutsche Verhältnisse<br />

abgebildet. Für die untersuchten Fahrzeuge haben wir stets die gleichen Vorkettendaten<br />

für Energieträger und Werkstoffe gewählt. Dies bedeutet, dass Unterschiede<br />

zwischen den Vorgänger- und Nachfolgermodellen ausschließlich auf veränderten<br />

Bauteilgewichten, Werkstoffzusammensetzungen, <strong>Volkswagen</strong>-Fertigungsprozessen<br />

sowie Fahremissionen, nicht aber auf Veränderungen in der Rohstoff-, Energie- und<br />

Zulieferindustrie beruhen.<br />

Das Umweltbilanzmodell der Fahrzeugproduktion wurde mit Hilfe der von <strong>Volkswagen</strong><br />

entwickelten slimLCI-Methodik aufgebaut (siehe Kapitel 1). Als Datenquellen für die<br />

relevanten Produktdaten werden hierbei Fahrzeugstücklisten verwendet, anhand derer<br />

Gewichts- und Werkstoffinformationen aus dem <strong>Volkswagen</strong> Materialinformationssystem<br />

MISS ausgelesen werden. Diese Informationen werden in einem nachfolgenden<br />

Schritt mit den entsprechenden, in der Umweltbilanzierungssoftware GaBi hinterlegten<br />

Prozessdaten verknüpft.<br />

Durch die weitestgehende Standardisierung verfügbarer Werkstoffeinträge, Verarbei-<br />

tungsprozesse und der zugehörigen Datenauswahl in GaBi stellt slimLCI diese Infor-<br />

mationen auf konsistente und transparente Weise bereit.<br />

16


3 Die untersuchten Fahrzeuge der Baureihe <strong>Passat</strong><br />

Abbildung 7: Exemplarischer Auszug aus der Teilestruktur des <strong>Passat</strong> BlueMotion<br />

Die slimLCI-Methodik gewährleistet daher neben einer hohen Detailgenauigkeit der<br />

Modellierung auch einen hohen Qualitätsstandard der LCA-Modelle. Abbildung 7 zeigt<br />

einen Auszug aus dem Teilebaum des Modells <strong>Passat</strong> BlueMotion, wie er für die Modellierung<br />

aus der Stückliste übernommen wurde.<br />

17


3 Die untersuchten Fahrzeuge der Baureihe <strong>Passat</strong><br />

Für die Modellierung der Nutzungsphase wurden für die Kraftstoffvorketten repräsenta-<br />

tive Datensätze der Bilanzierungssoftware GaBi herangezogen. Als mittlere Transportdi-<br />

stanz der konventionellen Kraftstoffe in Europa wurden 200 Kilometer angenommen.<br />

Der Transport von Erdgas über das europäische Pipelinenetz und die damit verbundenen<br />

Umweltlasten ist in den GaBi-Datensätzen bereits erfasst. Weiterhin wurden die energetischen<br />

Aufwendungen für die Kompression des Erdgases an der Tankstelle in der Bilanz<br />

berücksichtigt. 18<br />

Die direkten Fahremissionen der konventionell angetriebenen Modelle wurden für die<br />

limitierten Emissionen (CO, NOX und HC) individuell nach den Emissionsgrenzwertklassen<br />

Euro 4 bzw. Euro 5 modelliert (siehe Tabelle 1 und Tabelle 3).<br />

Tabelle 3: Grenzwerte nach Euro 4 und Euro 5<br />

Kohlenmonoxid-Emissionen (CO)<br />

Stickoxid-Emissionen (NOX)<br />

Kohlenwasserstoffemissionen (HC)<br />

davon NMHC<br />

NOX+HC-Emissionen<br />

Partikel-Emissionen<br />

Grenzwert Euro 4 Grenzwert Euro 5<br />

Benzin<br />

[g/km]<br />

1,00<br />

0,08<br />

0,10<br />

Diesel<br />

[g/km]<br />

Diese Modellierung entspricht ebenfalls der Annahme des ungünstigsten Falls („worst<br />

case“), da die tatsächlichen Emissionen zum Teil weit unter den gesetzlich zulässigen<br />

Höchstwerten liegen (siehe Tabelle 4). Dadurch ergibt sich, dass die in den Ergebnisgrafiken<br />

dargestellten limitierten Nutzungsphasenemissionen höher ausfallen als sie<br />

in der Realität tatsächlich auftreten.<br />

Der Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge wird aus den ermittelten CO2-Emissionen der Fahr-<br />

zeuge berechnet und ist ebenfalls in Tabelle 4 dargestellt. Alle Verbrauchs- und Emissions-<br />

messwerte wurden anhand der Richtlinien 80/268/EWG und 70/220/EWG [EU 2001; EU<br />

2004] sowie der Verordnung 692/2008 [EU 2008] zur Typprüfzulassung erstellt und entsprechen<br />

den Werten, die zur Typprüfzulassung an das Kraftfahrtbundesamt übermittelt<br />

wurden. Der Schwefelgehalt von Benzin wurde mit zehn ppm19 angenommen.<br />

0,50<br />

0,25<br />

0,30<br />

0,025<br />

Benzin<br />

[g/km]<br />

1,00<br />

0,06<br />

0,10<br />

0,068<br />

0,005*<br />

Diesel<br />

[g/km]<br />

0,50<br />

0,18<br />

0,23<br />

0,005<br />

* mit Direkteinspritzung<br />

18 Um die notwendige Energiedichte für den Einsatz als Kraftstoff zu erzeugen, wird Erdgas an der Tankstelle in<br />

Kompressoranlagen komprimiert und zwischen gespeichert. Die elektrische Energie für die Kompressoren und<br />

Nebenaggregate wird über das Stromnetz bereitgestellt. Erdgas wird in Form von CNG bei 200 bar an die<br />

Fahrzeuge abgeben.<br />

18


Kraftstoff<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

(innerorts/außerorts/<br />

kombiniert) [l/100km bzw.<br />

m 3 /100km(Erdgas)]*<br />

Emissionsklasse<br />

Kohlendioxid-Emissionen<br />

kombiniert [g/km]<br />

Kohlenmonoxid-<br />

Emissionen (CO) [g/km]<br />

Kohlenwasserstoff-<br />

Emissionen (HC) [g/km]<br />

davon NMHC [g/km]<br />

Stickoxid-Emissionen<br />

(NOX) [g/km]<br />

NOX + HC -Emissionen<br />

[g/km]<br />

Partikel-Emissionen<br />

[g/km]<br />

3 Die untersuchten Fahrzeuge der Baureihe <strong>Passat</strong><br />

Tabelle 4: Verbrauch und Emissionswerte der Vergleichsfahrzeuge<br />

Die Modellierung der Fahrzeugverwertung wurde anhand der Daten des VW-SiCon-Ver-<br />

fahrens sowie mit Hilfe repräsentativer Datensätze der GaBi-Datenbank modelliert.<br />

Abschließend kann festgestellt werden, dass alle für die Zielsetzung dieser Studie relevanten<br />

Daten erfasst und hinreichend vollständig modelliert wurden. 20 Durch die Modellierung der<br />

Fahrzeugsysteme anhand von Fahrzeugstücklisten lässt sich vor allem die Vollständigkeit<br />

der Modellierung der Herstellungsphase sicherstellen. Die Automatisierung eines Großteils<br />

der notwendigen Arbeitsschritte führt außerdem dazu, dass Unterschiede in den Ergebnisse<br />

ausschließlich auf veränderte Produktdaten, nicht aber auf Abweichungen in der Modellierungssystematik<br />

zurückzuführen sind.<br />

19 Zwar wird in einigen Ländern noch kein Kraftstoff mit einem Schwefelgehalt von 10 ppm angeboten, doch auch<br />

bei einem höheren Schwefelgehalt wäre der Anteil der Schwefelemissionen während der Nutzungsphase immer<br />

noch vernachlässigbar gering<br />

20 Vollständigkeit im Sinne der ISO 14040 ist immer in Bezug zum Ziel der Untersuchung zu sehen. In diesem Fall<br />

bedeutet sie, dass die wesentlichen Werkstoffe und Verarbeitungsprozesse abgebildet werden. Verbleibende<br />

Datenlücken sind unvermeidbar, gelten aber für alle Vergleichsobjekte gleichermaßen.<br />

19<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B5<br />

2,0 TDI DPF ®<br />

Diesel<br />

(8.4 / 5.1 / 6.3)<br />

Euro 4<br />

170<br />

0,256<br />

0,206<br />

0,267<br />

0,003<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6<br />

2,0 TDI DPF ®<br />

Diesel<br />

(7.3 / 4.7 / 5.7)<br />

Euro 5<br />

148<br />

0,305<br />

0,164<br />

0,197<br />

0,0001<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6 2,0 TDI DPF ®<br />

Blue Motion<br />

Diesel<br />

(6.3 / 4.1 / 4.9)<br />

Euro 5<br />

129<br />

0,236<br />

0,123<br />

0,151<br />

0,0002<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B5<br />

2,0 MPI<br />

Benzin (Super)<br />

(12.2 / 6.8 / 8.7)<br />

Euro 4<br />

209<br />

0,337<br />

0,016<br />

0,016<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6<br />

1,4 TSI DSG ®<br />

Benzin (Super)<br />

(8.3 / 5.5 / 6.5)<br />

Euro 4<br />

154<br />

0,275<br />

0,046<br />

0,023<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B5<br />

1,8 MPI<br />

Benzin (Super)<br />

(11.4 / 6.6 / 8.4)<br />

Euro 4<br />

202<br />

0,350<br />

0,032<br />

0,037<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6 1,4 TSI<br />

EcoFuel DSG ®<br />

Erdgas (CNG)<br />

(8.8 / 5.6 / 6.8)<br />

Euro 5<br />

121<br />

0,094<br />

0,049<br />

0,0059<br />

0,025<br />

* Gesamtdurchnittsverbrauch nach NEFZ


4 Modellannahmen und Festlegungen der Umweltbilanz<br />

Modellannahmen und Festlegungen der<br />

Umweltbilanz<br />

Im Folgenden sind alle für die Erstellung der Umweltbilanz festgelegten Rahmenbe-<br />

dingungen und Modellannahmen gleichermaßen dargestellt.<br />

Tabelle 5: Annahmen und Festlegungen der Umweltbilanz<br />

Ziel der Umweltbilanz<br />

• Vergleich der Umweltwirkungen der Vorgänger- und Nachfolgermodelle<br />

ausgewählter <strong>Passat</strong>-Fahrzeuge mit Diesel- und Benzinmotoren<br />

Untersuchungsrahmen<br />

20<br />

Funktion der Systeme<br />

• Personentransport (5-Sitzer)<br />

Funktionelle Einheit<br />

• Personentransport (5-Sitzer) über eine festgelegte Gesamtdistanz von 150.000<br />

Kilometern im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) bei vergleichbaren<br />

Gebraucheigenschaften (z. B. Fahrleistungen)<br />

Vergleichbarkeit<br />

• Vergleichbare Fahrleistungen<br />

• Fahrzeuge in der Basisausstattung<br />

Systemgrenzen<br />

• Die Systemgrenzen schließen den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge ein<br />

(Herstellungs-, Nutzungs- und Verwertungsphase).<br />

Abschneidekriterien<br />

• Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge sind nicht Teil des Untersuchungsrahmens.<br />

• Es werden keine Gutschriften für anfallende Sekundärrohstoffe vergeben.<br />

• In GaBi-Datensätzen angewandte Abschneidekriterien, wie in der Softwaredokumentation<br />

beschrieben (www.gabi-software.de)<br />

• Explizite Abschneidekriterien wie Gewichts- oder Relevanzgrenzen wurden<br />

nicht angewendet.<br />

Allokation<br />

• In GaBi-Datensätzen angewandte Allokationen, wie in der Softwaredokumentation<br />

beschrieben (www.gabi-software.com)<br />

• Keine weiteren Allokationen angewandt


4 Modellannahmen und Festlegungen der Umweltbilanz<br />

Datengrundlage<br />

• <strong>Volkswagen</strong>-Fahrzeugstücklisten<br />

• Werkstoff- und Gewichtsinformationen aus dem VW-internen Material-<br />

informationssystem (MISS)<br />

• Technische Datenblätter<br />

• Technische Zeichnungen<br />

• Grenzwerte für limitierte Emissionen gemäß der gültigen EU-Vorschriften<br />

• Die verwendeten Daten der Weiterverarbeitung entstammen entweder der<br />

GaBi-Datenbank oder wurden in Zusammenarbeit mit <strong>Volkswagen</strong>-Standorten,<br />

Lieferanten oder Industriepartnern erhoben.<br />

Bilanzergebnisse<br />

• Werkstoffzusammensetzungen gemäß VDA-Norm 231-106<br />

• Sachbilanzergebnisse umfassen die Emissionen an CO2, CO, SO2, NOX,<br />

NMVOC, CH4 sowie energetische Ressourcen.<br />

• Die Wirkungsabschätzung umfasst die Umweltwirkungskategorien Eutro-<br />

phierungspotenzial, Ozonabbaupotenzial, Sommersmogbildungspotenzial,<br />

Treibhauseffektpotenzial für einen Bezugszeitraum von 100 Jahren sowie<br />

Versauerungspotenzial.<br />

• Normierung der Ergebnisse auf Einwohnerdurchschnittswerte (EDW)<br />

Software<br />

• Umweltbilanzierungssoftware GaBi, sowie als unterstützende Tools<br />

GaBi DfX-Tool und slimLCI-Schnittstelle<br />

Auswertung<br />

21<br />

• Bewertung von Sachbilanz- und Wirkungsabschätzungsergebnissen unter-<br />

teilt in Lebenszyklusphasen und Einzelprozesse<br />

• Gegenüberstellung von Wirkungsabschätzungsergebnissen der Vergleichs-<br />

fahrzeuge<br />

• Interpretation der Ergebnisse


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Werkstoffverteilungen<br />

Die in Abbildung 8 dargestellte Werkstoffverteilung eines <strong>Passat</strong> BlueMotion entspricht<br />

der VDA-Norm für Werkstoffklassifizierung [VDA 1997]. 21 Diese Informationen geben<br />

Auskunft über die Materialzusammensetzung der untersuchten Fahrzeuge.<br />

Stahl- und Eisenwerkstoffe<br />

Leichtmetalle, Guss- und<br />

Knetlegierungen<br />

Buntmetalle, Guss- und<br />

Knetlegierungen<br />

Sondermetalle<br />

Polymerwerkstoffe<br />

Prozesspolymere<br />

Sonstige Werkstoffe und<br />

Werkstoffverbunde<br />

Elektronik und Elektrik<br />

Betriebsstoffe und<br />

Hilfsmittel<br />

Werkstoffverteilung<br />

<strong>Passat</strong> BlueMotion<br />

61 %<br />

Abbildung 8: Werkstoffverteilung des <strong>Passat</strong> BlueMotion<br />

21 Bezogen auf das Leergewicht nach DIN 70020 ohne Fahrer und inklusive 90 Prozent Tankfüllung.<br />

7 %<br />

3 %<br />

0,01 %<br />

2 %<br />

3 %<br />

0,03 %<br />

5 %<br />

Der <strong>Passat</strong> BlueMotion besteht zu 61 Prozent aus Stahl und Eisenwerkstoffen und zu<br />

19 Prozent aus diversen Kunststoffen, sogenannten Polymerwerkstoffen. Leichtmetalle<br />

wie Aluminium und Magnesium machen etwa sieben Prozent und Buntmetalle wie<br />

Kupfer und Messing sowie Verbundwerkstoffe jeweils etwa drei Prozent aus. Zu den<br />

Verbundwerkstoffen zählen beispielsweise Keramiken und Glas oder nachwachsende<br />

Rohstoffe. Als Betriebsstoffe werden Öle, Kraftstoffe, Brems- und Kühlflüssigkeit sowie<br />

das Waschwasser bezeichnet, die zusammen einen Anteil von rund fünf Prozent am<br />

Gesamtgewicht betragen. Die restlichen etwa zwei Prozent bestehen aus Prozesspolymeren,<br />

wie z.B. Lacken. Der extrem geringe Anteil an Elektrik/Elektronik ist darauf zurückzuführen,<br />

dass die in diesen Bauteilen verwendeten Werkstoffe anhand der MISS-<br />

Daten detailliert aufgeschlüsselt werden und anderen VDA-Kategorien zugeordnet<br />

werden können. Die Werkstoffverteilungen unterscheiden sich für die untersuchten<br />

Fahrzeuge, wie aus Tabelle 6 ersichtlich ist, nur unwesentlich.<br />

22<br />

19 %


DIN Leergewicht [kg]<br />

Stahl- und Eisenwerkstoffe<br />

Leichtmetalle, Guss- und<br />

Knetlegierungen<br />

Buntmetalle, Guss- und<br />

Knetlegierungen<br />

Sondermetalle<br />

Polymerwerkstoffe<br />

Prozesspolymere<br />

Sonstige Werkstoffe und<br />

Werkstoffverbunde<br />

Elektronik und Elektrik<br />

Betriebsstoffe und<br />

Hilfsmittel<br />

5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Tabelle 6: Werkstoffverteilungen<br />

Werte gerundet<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B5<br />

2,0 TDI DPF ®<br />

1489<br />

62%<br />

7%<br />

2%<br />

0,02%<br />

20%<br />

1%<br />

3%<br />

0,03%<br />

5%<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6<br />

2,0 TDI DPF ®<br />

1497<br />

61%<br />

7%<br />

3%<br />

0,01%<br />

19%<br />

2%<br />

3%<br />

0,03%<br />

5%<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6 2,0 TDI DPF ®<br />

Blue Motion<br />

1468<br />

61%<br />

7%<br />

3%<br />

0,01%<br />

19%<br />

2%<br />

3%<br />

0,03%<br />

5%<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B5<br />

2,0 MPI<br />

Es lässt sich somit feststellen, dass die Werkstoffverteilung bei den beiden Dieselnach-<br />

folgermodellen sowie dem 1,4 TSI DSG ® gegenüber den Vorgängern in etwa gleich ge-<br />

blieben ist. Beim 1,4 TSI EcoFuel fällt hingegen ein leicht erhöhter Anteil an Stahl- und<br />

Eisenwerkstoffen auf. Diese Verschiebung in der Werkstoffzusammensetzung ist insbesondere<br />

auf den erhöhten Stahleinsatz für die drei Erdgastanks zurück zu führen.<br />

Sachbilanzergebnisse<br />

Die Angaben zu den Sachbilanzen sind in die drei Lebenszyklusphasen Herstellung,<br />

Nutzung und Verwertung untergliedert. Bei der Nutzungsphase wird zwischen dem<br />

Umwelteinfluss durch die Kraftstoffbereitstellung und den direkten Fahremissionen<br />

unterschieden. Der für die Verwertung dargestellte Beitrag führt nur den Anteil der<br />

Verwertungsprozesse an den Gesamtumweltlasten auf, enthält jedoch keine Gutschriften<br />

für anfallende Sekundärrohstoffe.<br />

Dieselmotorisierungen<br />

In Abbildung 9 wird deutlich, dass die Emissionen des <strong>Passat</strong> 2,0 TDI wie Kohlendioxid<br />

(CO2), Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxide (NOX) hauptsächlich während der Fahrzeugnutzung<br />

verursacht werden.<br />

23<br />

1398<br />

62%<br />

7%<br />

2%<br />

0,03%<br />

21%<br />

1%<br />

2%<br />

0,03%<br />

5%<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6<br />

1,4 TSI DSG ®<br />

1429<br />

62%<br />

8%<br />

2%<br />

0,05%<br />

19%<br />

1%<br />

3%<br />

0,03%<br />

5%<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B5<br />

1,8 MPI<br />

1406<br />

62%<br />

8%<br />

2%<br />

0,03%<br />

20%<br />

2%<br />

2%<br />

0,03%<br />

5%<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6 1,4 TSI<br />

EcoFuel DSG ®<br />

1594<br />

65%<br />

7%<br />

2%<br />

0,01%<br />

18%<br />

1%<br />

3%<br />

0,02%<br />

4%


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Sachbilanz<br />

<strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 TDI<br />

[34,2 t] [124,8 kg] [32,7 kg] [56,6 kg] [20,1 kg] [41,6 kg] [496,7 GJ]<br />

Kohlendioxid<br />

(CO 2 )<br />

Fahrzeugherstellung<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Fahremissionen<br />

Verwertung<br />

Kohlenmonoxid<br />

(CO)<br />

Schwefeldioxid<br />

(SO 2 )<br />

Stickoxide<br />

(NO X )<br />

Abbildung 9: Sachbilanzdaten des <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 TDI<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

(NMVOC)<br />

Methan<br />

(CH 4 )<br />

Primärenergiebedarf<br />

Im Gegensatz dazu wird sowohl die Emission von Methan (CH4) als auch der Verbrauch<br />

von Primärenergie durch die Kraftstoffbereitstellung (d.h. vom Bohrloch bis zur Tankstelle)<br />

dominiert. Wegen des angenommenen geringen Schwefelgehalts im Kraftstoff hat<br />

die Herstellungsphase wiederum einen bedeutenden Anteil an den Schwefeldioxidemissionen.<br />

Über den gesamten Lebenszyklus des <strong>Passat</strong> 2,0 TDI werden etwa 34,2 Tonnen CO2<br />

emittiert. Der Gesamtenergiebedarf beläuft sich auf ca. 497 GJ.<br />

Die Sachbilanzen für den <strong>Passat</strong> 2,0 TDI und den aktuellen <strong>Passat</strong> BlueMotion unter-<br />

scheiden sich qualitativ nicht grundlegend (siehe Abbildung 10 und Abbildung 11). Aller-<br />

dings sind sowohl der niedrigere Energiebedarf als auch die geringeren Emissionen<br />

beider Modelle gegenüber dem Vorgänger deutlich zu erkennen. So sinkt beim 2,0 TDI<br />

der Energiebedarf von knapp 497 auf 460 GJ und der CO2-Ausstoß beträgt nur noch 30,8<br />

statt 34,2 Tonnen. Noch besser steht der BlueMotion da. Er benötigt pro Modell etwas<br />

mehr als 408 GJ Energie, der CO2-Ausstoß beträgt lediglich 27,6 Tonnen CO2.<br />

24


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Sachbilanz<br />

<strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI<br />

Kohlendioxid<br />

(CO 2 )<br />

Fahrzeugherstellung<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Fahremissionen<br />

Verwertung<br />

Kohlenmonoxid<br />

(CO)<br />

Schwefeldioxid<br />

(SO 2 )<br />

Stickoxide<br />

(NO X )<br />

Abbildung 10: Sachbilanzdaten des <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI<br />

25<br />

[30,8 t] [122,2 kg] [33,4 kg] [45,5 kg] [18,9 kg] [39,7 kg] [460,0 GJ]<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

(NMVOC)<br />

Methan<br />

(CH 4 )<br />

Primärenergiebedarf


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Sachbilanz<br />

<strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI BlueMotion Technology<br />

Kohlendioxid<br />

(CO 2 )<br />

Fahrzeugherstellung<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Fahremissionen<br />

Verwertung<br />

Kohlenmonoxid<br />

(CO)<br />

Schwefeldioxid<br />

(SO 2 )<br />

Stickoxide<br />

(NO X )<br />

Abbildung 11: Sachbilanzdaten des <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI BlueMotion<br />

Benzinmotorisierungen<br />

In den folgenden Abbildung 12 und Abbildung 13 sind zunächst die Sachbilanzergebnisse<br />

der zwei mit konventionellem Ottokraftstoff angetrieben Vergleichsmodelle dargestellt.<br />

Es ist zu erkennen, dass im Vergleich zu den Sachbilanzergebnissen der Dieselfahrzeuge<br />

bei den Benzinern die Herstellungsphase einen geringeren Anteil an den<br />

Gesamtumweltlasten aufweist. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass die<br />

Herstellung von Benzinfahrzeugen etwas weniger Umweltlasten verursacht als die<br />

von Dieselfahrzeugen, und zum anderen darauf, dass durch den höheren Verbrauch<br />

auch der Beitrag der Nutzungsphase am Lebenszyklus anteilig größer ist.<br />

Insgesamt ergeben sich für den <strong>Passat</strong> Variant 2,0 MPI CO2-Emissionen von 43,4 Ton-<br />

nen und ein Energiebedarf von ca. 601 GJ (siehe Abbildung 12).<br />

26<br />

[27,6 t] [121,4 kg] [31,4 kg] [44,3 kg] [18,0 kg] [36,3 kg] [408,4 GJ]<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

(NMVOC)<br />

Methan<br />

(CH 4 )<br />

Primärenergiebedarf


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Sachbilanz<br />

<strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 MPI<br />

[43,4 t] [201,0 kg] [47,5 kg] [36,8 kg] [33,5 kg] [50,1 kg] [600,7 GJ]<br />

Kohlendioxid<br />

(CO 2 )<br />

Fahrzeugherstellung<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Fahremissionen<br />

Verwertung<br />

Kohlenmonoxid<br />

(CO)<br />

Schwefeldioxid<br />

(SO 2 )<br />

Stickoxide<br />

(NO X )<br />

Abbildung 12: Sachbilanzdaten des <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 MPI<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

(NMVOC)<br />

Methan<br />

(CH 4 )<br />

Primärenergiebedarf<br />

Das Nachfolgermodell <strong>Passat</strong> Variant 1,4 TSI DSG ® verursacht 9,7 Tonnen weniger<br />

CO2-Emissionen und weist auch einen deutlich geringeren Energiebedarf auf (siehe<br />

Abbildung 13). Dies ist die direkte Folge des geringeren Kraftstoffbedarfs gegenüber<br />

dem Vorgängermodell. Durch den signifikanten Einfluss der Nutzungsphase – d.h.<br />

Kraftstoffbereitstellung und Fahremissionen – auf das Endergebnis führt der deutlich<br />

reduzierte Verbrauch entsprechend auch zu einer Reduzierung aller anderen Sachbilanzgrößen.<br />

27


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Sachbilanz<br />

<strong>Passat</strong> Variant B6 1,4 TSI DSG ®<br />

[33,7 t] [200,3 kg] [37,9 kg] [32,8 kg] [29,5 kg] [41,8 kg] [474,4 GJ]<br />

Kohlendioxid<br />

(CO 2 )<br />

Fahrzeugherstellung<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Fahremissionen<br />

Verwertung<br />

Kohlenmonoxid<br />

(CO)<br />

Schwefeldioxid<br />

(SO 2 )<br />

Stickoxide<br />

(NO X )<br />

Abbildung 13: Sachbilanzdaten <strong>Passat</strong> Variant B6 1,4 TSI DSG ®<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

(NMVOC)<br />

Methan<br />

(CH 4 )<br />

Primärenergiebedarf<br />

Die Darstellung der Sachbilanzergebnisse des <strong>Passat</strong> Variant 1,8 MPI und des erdgasbetriebenen<br />

<strong>Passat</strong> Variant 1,4 TSI EcoFuel erfolgt in Abbildung 14 und Abbildung 15.<br />

Die Ergebnisse des 1,8 MPI ähneln weitgehend denen des zuvor betrachteten <strong>Passat</strong><br />

Variant 2,0 MPI.<br />

28


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Sachbilanz<br />

<strong>Passat</strong> Variant B5 1,8 T<br />

[42,2 t] [201,0 kg] [45,4 kg] [36,6 kg] [32,4 kg] [48,5 kg] [583,3 GJ]<br />

Kohlendioxid<br />

(CO 2 )<br />

Fahrzeugherstellung<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Fahremissionen<br />

Verwertung<br />

Kohlenmonoxid<br />

(CO)<br />

Schwefeldioxid<br />

(SO 2 )<br />

Abbildung 14: Sachbilanzdaten <strong>Passat</strong> Variant B5 1,8 MPI<br />

Stickoxide<br />

(NO X )<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

(NMVOC)<br />

Methan<br />

(CH 4 )<br />

Primärenergiebedarf<br />

Die Sachbilanz für den <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel unterscheidet sich davon sowohl qualitativ als<br />

auch quantitativ (siehe Abbildung 15). Mit Ausnahme der Methanemissionen (CH4) ist<br />

gegenüber dem konventionell betriebenen Vergleichsmodell eine Erhöhung des Einflusses<br />

der Herstellungsphase in allen Sachbilanzgrößen festzustellen. 22 Bei den Emissionen von<br />

Schwefeldioxid und Stickoxiden ist die Herstellung sogar dominierend. Dies ist zum einen<br />

darauf zurückzuführen, dass die Herstellung des <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel aufgrund des Verbaus<br />

verschiedener Zusatzteile tatsächlich geringfügig höhere Umweltlasten verursacht.<br />

Bedeutsamer für das qualitative Verhältnis ist jedoch die allgemeine Verminderung der<br />

Emissionsniveaus in der Nutzungsphase. Diese beeinflusst die anteilige Vergrößerung<br />

des Beitrags der Herstellungsphase am Lebenszyklus weitaus entscheidender.<br />

22 Bei der Emission von Methan weist die Sachbilanz für den <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel im Gegensatz zum <strong>Passat</strong> 1,8<br />

MPI einen relevanten Anteil für die Fahremissionen aus. Dies ist durch die Vorgaben des neuen Abgasstandards<br />

Euro 5 zu erklären, der zwar für das neue Erdgasfahrzeug nicht aber für das Vorgängermodell gilt (siehe Tabelle 3<br />

und Tabelle 4). Nach den Bestimmungen des Euro 4 Standards erfolgt die Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen<br />

aggregiert über einem Summenparameter (HC). In Abbildung 14 sind diese komplett Teil der NMVOC-Emissionen<br />

aus dem Fahrbetrieb. Für Fahrzeuge die der Typprüfung nach dem Euro 5 Standard entsprechen, gilt außer-<br />

dem ein expliziter Grenzwert für alle Kohlenwasserstoffe außer Methan (NMHC). Die Differenz aus diesem Grenz-<br />

wert und der Höchstmenge für HC bildet den Modellwert der Methanemission im Fahrbetrieb des <strong>Passat</strong> 1,4 TSI<br />

EcoFuel in Abbildung 15.<br />

29


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Sachbilanz<br />

<strong>Passat</strong> Variant B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ®<br />

[27,6 t] [200,6 kg] [34,4 kg] [25,7 kg] [21,9 kg] [79,1 kg] [502,0 GJ]<br />

Kohlendioxid<br />

(CO 2 )<br />

Fahrzeugherstellung<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Fahremissionen<br />

Verwertung<br />

Kohlenmonoxid<br />

(CO)<br />

Schwefeldioxid<br />

(SO 2 )<br />

Stickoxide<br />

(NO X )<br />

Abbildung 15: Sachbilanzdaten <strong>Passat</strong> Variant B6 1,4 TSI EcoFuel<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

(NMVOC)<br />

Methan<br />

(CH 4 )<br />

Primärenergiebedarf<br />

Aus den absoluten Zahlen lassen sich die Einsparungen des neuen Erdgasfahrzeugs<br />

gegenüber dem mit konventionellem Benzin betrieben Referenzmodell ablesen. So<br />

beträgt der CO2-Ausstoß beim <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel nur noch 27,6 statt 42,2 Tonnen<br />

und der Energiebedarf sinkt von ca. 583GJ auf 502GJ. Lediglich bei den Methanemissionen<br />

weist die Sachbilanz eine Erhöhung beim neuen Modell aus. Dieser Anstieg liegt<br />

in der Vorkette der Erdgasbereitstellung begründet. Im Hinblick auf den Treibhauseffekt<br />

über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs ist die Erhöhung um 30,6kg<br />

allerdings immer noch vernachlässigbar klein (siehe Abbildung 27).<br />

30


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Umweltprofile der Fahrzeuge im Vergleich<br />

Auf Basis der ermittelten Sachbilanzdaten werden Wirkungsabschätzungen für die<br />

beschriebenen Umweltwirkungskategorien vorgenommen. Die Wirkzusammenhänge<br />

aller erfassten Emissionen werden berücksichtigt und anhand von wissenschaftlichen<br />

Modellen potenzielle Umweltwirkungen ermittelt (siehe Abbildung 3).<br />

Dieselfahrzeuge<br />

In Abbildung 16 ist deutlich zu erkennen, dass die hier untersuchten Fahrzeuge die<br />

größten Beiträge – bezogen auf die Gesamtumweltlasten in der Europäischen Union<br />

– bei den Kategorien Treibhauseffekt, Versauerung und Sommersmog leisten. Die<br />

Kategorien Eutrophierungspotenzial und Ozonabbaupotenzial liefern demgegenüber<br />

geringe Werte. Aus diesem Grund beschränken sich die nachfolgenden Erläuterungen<br />

der Ergebnisse auf die drei zuvor genannten Umweltwirkungskategorien.<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

Vergleichende Umweltprofile <strong>Passat</strong>-Dieselfahrzeuge (absolut)<br />

Einwohnerdurchschnittswerte EU 15, 2001<br />

CO 2 -Äquivalente<br />

[t]<br />

35,3<br />

31,8<br />

28,5<br />

Ethen-Äquivalente<br />

[kg]<br />

13,6 12,9 12,5<br />

74,1 67,1 64,2<br />

0,40 0,38 0,36<br />

Treibhauseffekt Sommersmog Versauerung Ozonabbau<br />

Vorgänger/Referenz<br />

<strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI<br />

SO 2 -Äquivalente<br />

[kg]<br />

<strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI BlueMotion Technology<br />

R11-Äquivalente<br />

[g]<br />

PO 4 -Äquivalente<br />

[kg]<br />

8,5 7,1 6,9<br />

Abbildung 16: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 TDI, <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI und<br />

<strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI BlueMotion (absolut)<br />

31<br />

Eutrophierung


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Wie aus Abbildung 17 außerdem ersichtlich ist, sinken die Umweltlasten vom Vor-<br />

gängermodell <strong>Passat</strong> Variant 2,0 TDI zum Nachfolger <strong>Passat</strong> Variant 2,0 TDI in allen<br />

betrachteten Wirkungskategorien, wobei die Reduktionen beim Treibhauseffekt am<br />

größten sind. Der <strong>Passat</strong> BlueMotion reduziert die Umweltlasten im Vergleich sogar<br />

noch erheblich stärker.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

60<br />

40<br />

32<br />

20<br />

Vergleich der Umweltwirkungen über den Lebenszyklus (Dieselmodelle)<br />

in Prozent<br />

-10%<br />

Treibhauseffekt<br />

Vorgänger<br />

-19%<br />

<strong>Passat</strong> Variant 2,0 TDI<br />

-5,5%<br />

Sommersmog<br />

<strong>Passat</strong> Variant 2,0 TDI Blue Motion Technology<br />

-8%<br />

-9%<br />

Versauerung<br />

Abbildung 17: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 TDI, <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI und<br />

<strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI BlueMotion (relativ)<br />

Die Reduktion um zehn Prozent beim Treibhauseffektpotenzial beim <strong>Passat</strong> 2,0 TDI ent-<br />

spricht Reduktion einer Einsparung des Treibhauseffekts von etwa 3,5 /Sommersmogs<br />

Tonnen CO2-Äquivalenten und beim <strong>Passat</strong><br />

BlueMotion über den (minus Lebenszyklus 19 Prozent) (Benzinermodelle)<br />

von ca. 6,8 Tonnen CO2-Äquivalenten. Woraus diese<br />

Reduktionen<br />

in Prozent<br />

im Einzelnen resultieren wird in Abbildung 18 deutlich. Dort sind die<br />

absoluten Umweltwirkungen auf die einzelnen Lebenszyklusphasen aufgeteilt. Wie<br />

bereits bei der Untersuchung der Sachbilanzdaten deutlich wurde, treten die rele-<br />

-22% -32%<br />

-9% -23%<br />

vantesten 100 Veränderungen während des Fahrzeuggebrauchs und der damit zusammenhängenden<br />

Kraftstoffherstellung auf. Der Großteil der erzielten Verbesserungen resul-<br />

tiert also direkt (geringere Fahremissionen) und indirekt (weniger Kraftstoffproduktion)<br />

80<br />

aus dem niedrigeren Kraftstoffverbrauch.<br />

-13%


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

Aufteilung der Umweltwirkungen in Lebensphasenabschnitte für<br />

<strong>Passat</strong>-Dieselfahrzeuge (Detail)<br />

Einwohnerdurchschnittswerte EU 15, 2001<br />

Treibhauseffekt<br />

Vorgänger<br />

<strong>Passat</strong> Variant 2,0 TDI<br />

<strong>Passat</strong> Variant 2,0 TDI<br />

BlueMotion Technology<br />

Sommersmog Versauerung<br />

Verwertung<br />

Fahremissionen<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Herstellung<br />

Abbildung 18: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 TDI, <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI und<br />

<strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI BlueMotion (Detail)<br />

Die nachfolgende Abbildung 19 verdeutlicht die beschriebenen Umweltwirkungen in<br />

Relation zueinander sowie als Verlauf über den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge.<br />

Die Verhältnisse von Herstellung, Nutzung und Verwertung für die einzelnen Umweltwirklungen<br />

sind gut zu erkennen. Insbesondere der Treibhauseffekt wird vor allem<br />

durch die Fahrzeugnutzung beeinflusst (größter Zuwachs über die Laufleistung).<br />

Demgegenüber verteilen sich die Belastungen bezüglich Versauerung und Sommer-<br />

smog gleichmäßiger über alle Phasen des Lebenszyklus. Die ebenfalls deutlichen<br />

Einsparungen an Umweltlasten hier, sind insbesondere auf den höheren Abgasstandard<br />

der Nachfolgermodelle zurückzuführen.<br />

33


Vorgänger<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6 2,0 TDI<br />

<strong>Passat</strong> Variant<br />

B6 2,0 TDI<br />

BlueMotion Technology<br />

5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

Vergleich der Umweltprofile – Dieselmodelle<br />

Einwohnerdurchschnittswerte EU 15, 2001<br />

Herstellung Nutzung Verwertung<br />

0 km 150.000 km<br />

Laufleistung<br />

Abbildung 19: Vergleich der Umweltwirkungen über den Lebensweg – Dieselmotorisierungen<br />

34<br />

Treibhauseffekt<br />

Versauerung<br />

Sommersmog


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Benzinfahrzeuge<br />

Der Vergleich der beiden konventionell betriebenen Benzinfahrzeuge ergibt, dass die<br />

größten potenziellen Umweltwirkungen beim Sommersmog, dem Treibhauseffekt und<br />

der Versauerung auftreten. Und auch in diesem Fall erreicht das Nachfolgermodell in<br />

allen Wirkungskategorien geringere Werte als sein Vorgänger (siehe Abbildung 20).<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

Vergleichende Umweltprofile <strong>Passat</strong>-Benzinerfahrzeuge (absolut)<br />

Einwohnerdurchschnittswerte EU 15, 2001<br />

CO 2 -Äquivalente<br />

[t]<br />

44,76<br />

34,81<br />

Treibhauseffekt<br />

Ethen-Äquivalente<br />

[kg]<br />

20,57 18,69<br />

Vorgänger/Referenz<br />

<strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI DSG ®<br />

SO 2 -Äquivalente<br />

[kg]<br />

75,23<br />

R11-Äquivalente<br />

[g]<br />

Sommersmog Versauerung Ozonabbau Eutrophierung<br />

Abbildung 20: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 2,0 MPI und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI DSG ® (absolut)<br />

PO 4 -Äquivalente<br />

[kg]<br />

Das lebenszyklusweite Treibhauseffektpotenzial wird durch den <strong>Passat</strong> 1,4 TSI DSG ®<br />

im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich gesenkt. Die Kombination mit einem Auto-<br />

matikgetriebe, die gewöhnlich zu einer Verbrauchssteigerung gegenüber einem Hand-<br />

schaltgetriebe führt, reduziert im Falle des 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG ®<br />

den Kraftstoffverbrauch. Dies belegt an dieser Stelle das Innovationspotenzial des DSG ®<br />

und die damit verbundene Kraftstoffersparnis. Insgesamt werden bei der angenommen<br />

Fahrleistung von 150.000 km die Treibhausgasemissionen um fast zehn Tonnen CO2-Äquivalente<br />

pro Fahrzeug reduziert.<br />

35<br />

62,80<br />

0,45<br />

0,40<br />

6,16 5,60


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

In Abbildung 21 werden die Veränderungen der Umweltlasten vom <strong>Passat</strong> 2,0 MPI zum<br />

Nachfolger <strong>Passat</strong> 1,4 TSI mit DSG ® relativ zueinander dargestellt. Es ist zu erkennen,<br />

dass die Umweltwirkungen Sommersmogbildungspotenzial um neun Prozent und die<br />

der Versauerung um 17 Prozent gesunken sind. Beim Treibhauseffekt entspricht die<br />

vorher dargestellte Reduktion von ca. zehn Tonnen CO2-Äquivalenten einer Reduktion<br />

um 22 Prozent.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Umweltwirkungen über den Lebenszyklus<br />

relativ zu <strong>Passat</strong> B5 2,0 MPI<br />

Treibhauseffekt<br />

Vorgänger<br />

<strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI DSG ®<br />

-22% -9% -17%<br />

Sommersmog Versauerung<br />

Abbildung 21: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 2,0 MPI und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI DSG ® (relativ) 23<br />

23 Die Kombination des 1,4-Liter-TSI-Motors mit einem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe (6,7 l/100km (NEFZ)<br />

159g CO2/100km) anstelle des DSG ® führt zu Einsparungen gegenüber dem Vorgängermodell von 20 Prozent<br />

beim Treihauseffekt, 16 Prozent bei der Versauerung und 9 Prozent beim Sommersmog.<br />

36


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Abbildung 22 gibt Aufschluss darüber, woher diese Veränderungen im Einzelnen stam-<br />

men: Wie auch schon zuvor bei den Dieselmotorisierungen, wird der Großteil der<br />

Reduktionen des Nachfolgemodells <strong>Passat</strong> 1,4 TSI mit DSG ® durch den niedrigeren<br />

Kraftstoffverbrauch erzielt. Es ist deutlich zu erkennen, dass sowohl die Fahremissionen<br />

als auch die Lasten durch die Kraftstoffbereitstellung beim Nachfolger geringer<br />

ausfallen. Weiterhin ist zu erkennen, dass die Herstellung des Nachfolgermodells<br />

geringfügig höhere Umweltlasten verursacht. Diese werden jedoch durch die Verbesserungen<br />

in der Nutzungsphase und bei der Kraftstoffbereitstellung weit mehr als<br />

ausgeglichen. Die Verwertungsphase hat auch bei den Benzinfahrzeugen nur einen<br />

vernachlässigbar geringen Einfluss auf die Umweltlasten.<br />

3,6<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

Aufteilung der Umweltwirkungen in Lebensphasenabschnitte für<br />

<strong>Passat</strong>-Benzinerfahrzeuge (Detail)<br />

Einwohnerdurchschnittswerte EU 15, 2001<br />

Treibhauseffekt<br />

Vorgänger<br />

<strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI DSG ®<br />

Sommersmog Versauerung<br />

Verwertung<br />

Fahremissionen<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Herstellung<br />

Abbildung 22: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 2,0 MPI und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI DSG ® (Detail)<br />

37


Vorgänger<br />

<strong>Passat</strong><br />

B6 1,4 TSI DSG ®<br />

5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Die Abbildung zeigt ebenfalls, in welcher Größenordnung sich die Einsparungen an<br />

Umweltlasten bewegen: So ist zu erkennen, dass die Minderung beim Treibhauseffekt<br />

vom <strong>Passat</strong> 2,0 MPI zum <strong>Passat</strong> 1,4 TSI mit DSG ® in der Nutzungsphase alle Emissionen<br />

aus der Fahrzeugherstellung ausgleichen und sogar noch weitere Emissionen kompensieren<br />

kann. Dies bedeutet, dass der <strong>Passat</strong> 1,4 TSI DSG ® während der Nutzungsphase<br />

gegenüber seinem Vorgänger weit mehr CO2-Äquivalente (ca. 10 Tonnen) einspart<br />

als im Rahmen seiner gesamten Herstellung emittiert werden (ca. 6,4 Tonnen<br />

CO2-Äquivalente pro Fahrzeug).<br />

Die Nutzungsphase der Benziner dominiert den Treibhauseffekt noch stärker als bei<br />

den Dieselmodellen (siehe Abbildung 23). Die geringeren Werte des <strong>Passat</strong> 1,4 TSI mit<br />

DSG ® sind eindeutig zu erkennen. Die Vorteile beim Versauerungs- und Sommersmogbildungspotenzial<br />

sind ebenfalls auf den niedrigeren Kraftstoffverbrauch und die damit<br />

verbundenen geringeren Umweltlasten der Kraftstoffbereitstellung zurückzuführen.<br />

3,6<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

Vergleich der Umweltprofile – Benzinermodelle<br />

Einwohnerdurchschnittswerte EU 15, 2001<br />

Herstellung Nutzung Verwertung<br />

Treibhauseffekt<br />

Versauerung<br />

Sommersmog<br />

0 km 150.000 km<br />

Laufleistung<br />

Abbildung 23: Vergleich der Umweltwirkungen über den Lebensweg – <strong>Passat</strong> B5 2,0 MPI und <strong>Passat</strong> B6<br />

1,4 TSI DSG ®<br />

38


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

In der Abbildung 24 werden die Umweltwirkungen des konventionellen Benziners<br />

<strong>Passat</strong> 1,8 MPI und des erdgasbetriebenen <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel DSG ® gegenüberge-<br />

stellt. Es wird ersichtlich, dass der <strong>Passat</strong> EcoFuel gegenüber dem Vergleichsfahrzeug<br />

in allen betrachteten Wirkungskategorien erheblich reduzierte Werte aufweist – außer<br />

beim Ozonabbau. Die erhöhten Werte von zum Ozonabbau beitragender Substanzen<br />

resultiert insbesondere aus den Vorketten der Erdgasförderung sowie aus der Stromerzeugung<br />

für die Kompression des Erdgases. Allerdings bewegen sich die potentiellen<br />

Umweltwirkungen beim Ozonabbau sowie bei der Eutrophierung im Vergleich zu den<br />

anderen Wirkungskategorien in eher geringen Größenordnungen.<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

Vergleichende Umweltprofile <strong>Passat</strong>-Benzinerfahrzeuge (absolut)<br />

Einwohnerdurchschnittswerte EU 15, 2001<br />

CO 2 -Äquivalente<br />

[t]<br />

43,47<br />

29,53<br />

Treibhauseffekt<br />

Ethen-Äquivalente<br />

[kg]<br />

20,03<br />

Vorgänger/Referenz<br />

15,49<br />

Sommersmog Versauerung Ozonabbau Eutrophierung<br />

<strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ®<br />

SO 2 -Äquivalente<br />

[kg]<br />

72,87<br />

54,52<br />

R11-Äquivalente<br />

[g]<br />

0,44<br />

0,81<br />

PO 4 -Äquivalente<br />

[kg]<br />

6,13 4,56<br />

Abbildung 24: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 1,8 MPI und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ® (absolut)<br />

39


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Abbildung 25 zeigt die Minderungspotenziale für die drei Wirkungskategorien mit den<br />

höchsten Einwohnerdurchschnittswerten. Die größte Reduzierung im Vergleich zum<br />

Referenzmodell erbringt der <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel DSG ® beim lebenszyklusweiten Treibhauseffektpotenzial.<br />

Insgesamt werden bei der angenommen Fahrleistung von 150.000<br />

km die Treibhausgasemissionen um 32 Prozent d.h. fast 14 Tonnen CO2-Äquivalente pro<br />

Fahrzeug reduziert. Auch die Beiträge zum Sommersmog und zur Versauerung können<br />

durch das Erdgaskonzept mit Reduzierungen um 23 Prozent bzw. 25 Prozent erheblich<br />

gesenkt werden.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Umweltwirkungen über den Lebenszyklus<br />

relativ zu <strong>Passat</strong> B5 1,8 T<br />

Treibhauseffekt<br />

Vorgänger/Referenz<br />

-32% -23% -25%<br />

<strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ®<br />

Sommersmog Versauerung<br />

Abbildung 25: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 1,8 MPI und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ® (relativ) 24<br />

24 Die Kombination des 1,4-Liter-TSI-Motors mit einem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe (7,0 m3/100km (NEFZ)<br />

124g CO2/100km) anstelle des DSG ® führt zu Einsparungen gegenüber dem Referenzmodell von 31 Prozent beim<br />

Treihauseffekt, 25 Prozent bei der Versauerung und 23 Prozent beim Sommersmog.<br />

40


5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Abbildung 26 spezifiziert die Ursachen dieser Veränderungen anteilig für die ver-<br />

schiedenen Lebenszyklusphasen. Auch beim Vergleich des konventionellen und des<br />

erdgasbetriebenen Benziners ergeben sich in jeder der drei Wirkungskategorien die<br />

entscheidenden Reduzierungen während des Fahrzeuggebrauchs und der damit zusammenhängenden<br />

Kraftstoffherstellung. Auch hier resultiert der Großteil der erzielten<br />

Verbesserungen also direkt (geringere Fahremissionen) und indirekt (weniger Kraftstoffproduktion)<br />

aus dem niedrigeren Kraftstoffverbrauch. Dabei wirkt sich das Erreichen<br />

der höheren Emissionsklasse durch den <strong>Passat</strong> 1,4 TSI EcoFuel noch zusätzlich<br />

reduzierend aus. Aus der Abbildung sind weiterhin geringfügig höheren Umweltlasten<br />

in der Herstellungsphase des Erdgasfahrzeugs zu entnehmen, die insbesondere aus<br />

der Produktion verschiedener Zusatzteile resultieren. Diese werden jedoch durch die<br />

Einsparungen in der Nutzungsphase weit mehr als ausgeglichen. Sowohl beim Referenzmodell<br />

für diesen Vergleich <strong>Passat</strong> 1,8 MPI als auch beim Erdgasfahrzeug werden die<br />

Umweltlasten durch die Verwertungsphase nur unwesentlich beeinflusst.<br />

3,6<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

Aufteilung der Umweltwirkungen in Lebensphasenabschnitte für<br />

<strong>Passat</strong>-Benzinerfahrzeuge (Detail)<br />

Einwohnerdurchschnittswerte EU 15, 2001<br />

Treibhauseffekt<br />

Vorgänger/Referenz<br />

<strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ®<br />

Sommersmog Versauerung<br />

Verwertung<br />

Fahremissionen<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Herstellung<br />

Abbildung 26: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 1,8 MPI und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ® (Detail) 25<br />

25 Die Kraftstoffbereitstellung umfasst ebenfalls die Emissionen aus der Erzeugung der Strommenge, die zur<br />

Kompression des Erdgases an der Tankstelle notwendig ist.<br />

41


Vorgänger/<br />

Referenz<br />

<strong>Passat</strong><br />

B6 1,4 TSI<br />

EcoFuel DSG ®<br />

5 Ergebnisse der Umweltbilanzierung<br />

Aus der nachfolgenden Abbildung 27 wird das Einsparpotenzial des <strong>Passat</strong> 1,4 TSI<br />

EcoFuel DSG ® für die beschriebenen Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus<br />

deutlich. Die Einsparungen in der Nutzungsphase wirken sich insbesondere<br />

auf die Reduzierung des Treibhauseffektes signifikant aus. Die Belastungen beim<br />

Versauerungs- und Sommersmogbildungspotenzial sind dahingegen weitaus gleichmäßiger<br />

über alle Phasen des Lebenszyklus verteilt. Die Vorteile hier sind ebenfalls<br />

auf den niedrigeren Kraftstoffverbrauch und die damit verbundenen geringeren Umweltlasten<br />

der Kraftstoffbereitstellung sowie auf den höheren Abgasstandard des Erdgasmodells<br />

zurückzuführen.<br />

3,6<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

Vergleich der Umweltprofile – Benzinermodelle<br />

Einwohnerdurchschnittswerte EU 15, 2001<br />

Herstellung Nutzung Verwertung<br />

Treibhauseffekt<br />

Versauerung<br />

Sommersmog<br />

0 km 150.000 km<br />

Laufleistung<br />

Abbildung 27: Vergleich der Umweltwirkungen über den Lebensweg – <strong>Passat</strong> B5 1,8 MPI und <strong>Passat</strong> B6<br />

1,4 TSI EcoFuel DSG ®<br />

42


6 Bauteilspezifische Bewertung – der Formhärtprozess<br />

Bauteilspezifische Bewertung<br />

– der Formhärtprozess<br />

Im Zusammenhang mit der Bewertung des gesamten Lebenszyklus unserer Fahrzeuge,<br />

betrachten und bewerten wir spezifisch auch neuartige Bauteilkonzepte und Prozesse<br />

über den gesamten Lebenszyklus. Ein Beispiel für eine solche ganzheitliche Optimierung<br />

auf der Bauteilebene ist der Formhärtprozess, der erstmals im <strong>Passat</strong> B6 in größerem<br />

Umfang zum Einsatz kam. Dabei wird der Zielkonflikt, Karosseriegewicht und Materialeinsatz<br />

zu reduzieren und gleichzeitig die Karosseriesteifigkeit zu erhöhen, mit einem<br />

speziellen thermischen Umformprozess, dem sogenannten Formhärten, gelöst. Beim<br />

B6 konnte durch den Einsatz von diversen formgehärteten Bauteilen das Karosseriegewicht<br />

um ca. 20 Kilogramm im Vergleich zur konventionellen Bauweise reduziert werden.<br />

Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass sich durch den Formhärtprozess aufgrund<br />

gesteigerter Festigkeit bei gleichbleibender bzw. gestiegener Crashsicherheit geringere<br />

Wandstärken realisieren lassen. Außerdem bietet der Formhärtprozess die Möglichkeit,<br />

bei komplexen Bauteilgruppen auf üblicherweise erforderliche Verstärkungen zu verzichten,<br />

wodurch sich die Anzahl der verwendeten Teile reduzieren lässt.<br />

Abbildung 28: Formgehärtete Bauteile der <strong>Passat</strong> B6 Karosserie (Limousine)<br />

Dabei ist der Prozess des Formhärtens allerdings energieaufwendiger als der konventionelle<br />

Produktionsprozess, weshalb die Frage nach Einsparungen der damit verbundenen Um-<br />

weltlasten in der Produktion durch gewichtsabhängige Kraftstoffersparnis während der<br />

Nutzungsphase berechtigt ist.<br />

Aus diesem Grund haben wir für den Formhärtprozess ebenfalls eine separate Umwelt-<br />

bilanz erstellt. Dazu wurde das Umweltprofil des Formhärtprozesses im <strong>Volkswagen</strong>werk<br />

Kassel mit dem einer konventionellen Umformung verglichen. Der Lebenszyklus enthält<br />

die Phasen der Herstellung, Nutzung und Verwertung der Karosserie und reicht von der<br />

Rohstoffentnahme aus der Natur, über Werkstoff- und Bauteilproduktion sowie Nutzung<br />

bis zur Verwertung am Ende des Produktzyklus. Als zu bewertende Umweltwirkungen<br />

wurden auch in dieser Studie Treibhauseffekt, Sommersmogpotenzial, Versauerungspotenzial<br />

sowie Eutrophierungspotenzial untersucht.<br />

43


6 Bauteilspezifische Bewertung – der Formhärtprozess<br />

Der Formhärtprozess zeichnet sich im Vergleich zur konventionellen Umformung durch<br />

folgende Eigenschaften aus:<br />

• Höherer Energieverbrauch<br />

• Geringeres Bauteilgewicht - daraus resultierend geringer Stahlbedarf<br />

• Geringerer Stahlbedarf aufgrund geringerer Teileanzahl<br />

• Kraftstoffersparnis in der Nutzungsphase durch geringere Bauteilgewichte<br />

Bei der rein standortbezogenen Betrachtung des Formhärtprozesses im Werk Kassel zeigt<br />

sich, dass das Formhärten im Vergleich zur konventionellen Umformung zu höheren Umweltlasten<br />

führt. Der Grund hierfür ist der größere Energiebedarf pro Karosserie. Dies<br />

führt beispielsweise in der Wirkungskategorie Treibhauseffekt zunächst zu einer Mehremission<br />

von etwa 22 Kilogramm CO2-Äquivalenten. Die weitergehende Betrachtung<br />

zeigt aber, dass dieses Plus an direkten Emissionen aus der Herstellung über den gesamten<br />

Lebenszyklus wieder kompensiert wird (Siehe Abbildung 29). Entscheidende Einflussfaktoren<br />

sind hier der geringere Stahlbedarf bei der Karosserieherstellung sowie der reduzierte<br />

Kraftstoffbedarf während der Nutzung berücksichtigt.<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Vergleich der Umweltprofile<br />

von Formhärten und konventioneller Umformung<br />

-21%<br />

174 kg CO 2 -<br />

Äquivalente<br />

-10%<br />

0,1 kg SO 2 -<br />

Äquivalente<br />

-25%<br />

0,1 kg Ethen-<br />

Äquivalente<br />

Treibhauseffekt Versauerung Sommersmog Überdüngung<br />

Abbildung 29: Vergleich der Umweltprofile von Formhärten und konventioneller Umformung<br />

44<br />

konventionelle<br />

Umformung<br />

Formhärtprozess<br />

Stahlherstellung<br />

Nutzung<br />

Karosserie B6<br />

-20%<br />

0,02 kg PO 4 -<br />

Äquivalente<br />

Prozesse


6 Bauteilspezifische Bewertung – der Formhärtprozess<br />

Somit besitzt die formgehärtete Karosserie im Vergleich zu der standortbezogenen<br />

Betrachtung über ihren gesamten Lebenszyklus deutliche Vorteile in ihrem Umweltprofil,<br />

die – je nach Wirkungskategorie – zwischen zehn und 25 Prozent gegenüber der<br />

konventionellen Umformung betragen. In Absolutwerten ausgedrückt bedeutet dies<br />

für die Wirkungskategorie Treibhauseffekt eine Einsparung von 174 Kilogramm CO2-<br />

Äquivalenten.<br />

Das Ergebnis ist zum einen auf die Stahleinsparung von ca. 68 Kilogramm bei der<br />

Karosserieherstellung und zum anderen auf die Kraftstoffeinsparung während der<br />

Nutzungsphase (ca. 50 Liter über 150.000 Kilometer) aufgrund des geringeren Gewichts<br />

zurückzuführen.<br />

Der Einfluss der Produktionsprozesse im Werk Kassel ist demnach im Vergleich zu den<br />

anderen Prozessketten eher gering. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass<br />

• der Formhärtprozess bei einer rein standortbezogenen Betrachtung des Werks<br />

Kassel ein schlechteres Umweltprofil im Vergleich zur konventionellen Umformung<br />

besitzt.<br />

• bei einer Erweiterung des Bilanzrahmens auf den gesamten Lebenszyklus der<br />

Karosserie eine Trendumkehr im Ergebnis erfolgt.<br />

• die formgehärtete Karosserie über ihren gesamten Lebenszyklus deutliche<br />

Vorteile gegenüber der konventionell umgeformten besitzt und diese zu einer<br />

Einsparung von ca. 174 Kilogramm CO2-Äquivalenten führen.<br />

• die Prozesse im Werk Kassel eine untergeordnete Bedeutung innerhalb des<br />

gesamten Lebenszyklus einnehmen.<br />

Durch die Erweiterung des Blic kWinkels lässt sich in diesem Fall eine sogenannte<br />

Win-Win-Situation erreichen und gilt als Beispiel für erfolgreiches Life-Cycle-Management.<br />

Die Vorraussetzung hierfür ist die Einbeziehung aller Akteure entlang der<br />

Wertschöpfungskette und erfordert die konsequente Umsetzung der Analyse des<br />

gesamten Lebenszyklus im Produktentstehungsprozess.<br />

45


7 Altfahrzeugverwertung nach dem VW-SiCon-Verfahren<br />

Altfahrzeugverwertung mit<br />

dem VW-SiCon-Verfahren<br />

Das der Umweltbilanz für die Fahrzeugverwertung<br />

zugrunde liegende VW-SiCon-Verfahren wurde von<br />

<strong>Volkswagen</strong> und der SiCon GmbH gemeinsam mit<br />

weiteren Technologiepartnern entwickelt. Ziel des<br />

Verfahrens ist es, durch gezielte Aufbereitung und<br />

Veredelung aus Altfahrzeugen Stoffströme zu erzeugen,<br />

die in bereits bestehenden Anlagen als Sekundärrohstoffe<br />

anstelle von kostbaren Primärrohstoffen eingesetzt<br />

werden. Die Stoffe müssen deshalb die Qualitätsstandards<br />

der entsprechenden Anlagenbetreiber erfüllen.<br />

Dabei sind sowohl prozess- als auch produktund<br />

emissionsrelevante Anforderungen einzuhalten.<br />

Eine weitere Vorgabe bei der Entwicklung des Verfahrens<br />

bestand darin, dass die Stoffströme nur in solchen<br />

Prozessen eingesetzt werden sollen, für die grundsätzlich<br />

eine ausreichend große Aufnahmekapazität existiert<br />

und die damit langfristig und flächendeckend als Abnehmer<br />

zur Verfügung stehen können. Aktuell stellt sich<br />

die Situation so dar, dass mehr Sekundärrohstoffe aus<br />

dem VW-SiCon-Prozess eingesetzt werden könnten als<br />

vorhanden sind. Zur Erreichung der Ziele wurden potenzielle<br />

Anlagenbetreiber bzw. Abnehmer von Stoffströmen<br />

frühzeitig in die Prozessentwicklung integriert.<br />

Damit konnte sichergestellt werden, dass die Anforderungen<br />

der Anlagenbetreiber an die einzusetzenden Stoffströme hinsichtlich deren<br />

chemischer und physikalischer Eigenschaften erfüllt werden. Parallel zur verfahrenstechnischen<br />

Entwicklung wurden Umweltbilanzen erstellt, um so das Umweltprofil<br />

unterschiedlicher Verfahrensoptionen zu untersuchen und zu bewerten.<br />

Dieses Vorgehen, insbesondere aber der konstruktive Dialog mit Technologiepartnern<br />

entlang der Wertschöpfungskette, ist ein wichtiger Baustein für erfolgreiches Life Cycle<br />

Management. Beim VW-SiCon-Verfahren wird das zu verwertende Altfahrzeug zunächst<br />

trocken gelegt, bestimmte Bauteile werden demontiert und anschließend wird die Restkarosse<br />

geschreddert. Die Schredderrückstände werden verschiedenen Separationsprozessen<br />

unterworfen und weiter veredelt. So entstehen die Fraktionen Schredderflusen,<br />

Schreddersand und Schreddergranulat sowie eine PVC-angereicherte Kunststofffraktion.<br />

Diese werden dann einer stofflichen Verwertung zugeführt. Etwa fünf Prozent<br />

des Fahrzeuggewichts sind nicht wieder verwertbar und werden als Abfall entsorgt.<br />

Abbildung 30 gibt einen Überblick über den Ablauf des VW-SiCon-Verfahrens.<br />

46


7 Altfahrzeugverwertung nach dem VW-SiCon-Verfahren<br />

Abbildung 30: Altfahrzeugverwertung nach dem VW-SiCon-Verfahren<br />

Die gezielte Aufbereitung der Schredderrückstände für die nachfolgende Verwertung<br />

ist in Abbildung 31 dargestellt. Das Schreddergranulat besteht aus einer PVC- und<br />

metallarmen Kunststofffraktion, mit der Schweröl als Reduktionsmittel im Hochofen<br />

ersetzt werden kann. Zuvor wird eine PVC-reiche Fraktion abgetrennt. Das PVC kann<br />

z.B. mit dem Vinyloop ® -Prozess26 zurück gewonnen werden. Die primär aus Sitzschäumen<br />

und Textilfasern zusammengesetzten Schredderflusen ersetzen Kohlestaub als<br />

Entwässerungshilfsmittel in der Klärschlammaufbereitung. Der Schreddersand aus<br />

verschiedenen Metallstäuben, Lackpartikeln, Rost, Sand und Glas ist für den Einsatz<br />

als Schlackebildner in der Nichteisen-Metallurgie geeignet. Das im Schreddersand enthaltene<br />

Kupfer kann in Kupferhütten zurück gewonnen werden. Erwähnenswert ist,<br />

dass aus heutiger Sicht das Kupfer allerdings nur durch die Anwendung des VW-SiCon-<br />

Verfahrens, mittels Abtrennung einer organikarmen und mit Silikat und Kupfer angereicherten<br />

Sandfraktion in Verbindung mit hochwertigem Recycling, einer Produktion<br />

wieder zugänglich gemacht werden kann. Diese Form des Recyclings ist eine der<br />

wenigen Rohstoffquellen, von denen zahlreiche europäische Industriebereiche abhängig<br />

sind.<br />

26 Ein von der Firma Solvay entwickeltes Verfahren mit dem aus PVC-reichen Schredderresten PVC zurückgewon-<br />

nen werden kann.<br />

47<br />

Schadstoffentfrachtung/<br />

Trockenlegung,<br />

Demontage<br />

Altfahrzeug<br />

Betriebsflüssigkeiten,<br />

Räder, Batterien,<br />

Katalysatoren<br />

Ersatz- und<br />

Austauschteile<br />

Schredder und Separation der Schredderrückstände<br />

Schredder<br />

FE-<br />

Schrott<br />

VW-SiCon<br />

Prozess<br />

Nicht-<br />

FE-Metalle<br />

Schreddergranulat<br />

Schredderflusen<br />

Schreddersand<br />

PVC-<br />

Fraktion<br />

Rückstände


7 Altfahrzeugverwertung nach dem VW-SiCon-Verfahren<br />

Abbildung 31: Gezielte Veredelung der Stofffraktionen aus dem VW-SiCon-Verfahren<br />

Selbstverständlich haben wir auch für das VW-SiCon-Verfahren eine Umweltbilanz<br />

erstellt, in der es mit einer Demontage und anschließenden werkstofflichen Verwertung<br />

verglichen wurde [Krinke et al 2005]. Abbildung 32 zeigt die Ergebnisse dieser<br />

Studie. Es wird deutlich, dass das Verfahren in den Umweltwirkungskategorien Treibhaus-,<br />

Versauerungs-, Sommersmog- und Eutrophierungspotenzial Vorteile aufweist.<br />

Die größte Reduktion wird mit 29 Prozent beim Treibhauseffektpotenzial erzielt, die<br />

geringste beim Eutrophierungspotenzial (neun Prozent). Des Weiteren wurden im<br />

Rahmen der Untersuchung zahlreiche Sensitivitäten berechnet, um den Einfluss so<br />

verschiedener Faktoren wie Transportentfernung, Demontagetiefe, Substitutionsverhältnis<br />

von Sekundär- zu Primärkunststoffen oder der Materialzusammensetzung der<br />

Altfahrzeuge zu ermitteln. Es zeigte sich, dass die aus Abbildung 32 ableitbare Aussage<br />

auch unter eher nachteiligen Randbedingungen bestehen bleibt: das VW-SiCon-Verfahren<br />

ist einer Demontage von Kunststoffbauteilen aus Umweltsicht auf jeden Fall<br />

vorzuziehen.<br />

48<br />

Hauptprozess der Schredderrückstandsaufbereitung<br />

FE<br />

Nicht-<br />

FE<br />

Schredderrückstände<br />

Rohgranulat<br />

Rohflusen<br />

Kundenspezifische Aufarbeitungsschritte<br />

Granulat<br />

Hochofen<br />

PVC-<br />

Fraktion<br />

Vinyloop ®<br />

Flusen Sand<br />

Rohsand<br />

Klärschlammkonditionierung<br />

Rückstand<br />

Nicht-FE-Sekundärschmelzhütten<br />

Beseitigung


7 Altfahrzeugverwertung nach dem VW-SiCon-Verfahren<br />

0%<br />

-20%<br />

-40%<br />

-60%<br />

-80%<br />

Vergleichende Ökobilanz<br />

potenzielle Umweltentlastung in Prozent<br />

Treibhauspotenzial VersauerungsSommersmogpotenzialpotenzial -71%<br />

VW-SiCon Verfahren<br />

Demontage<br />

-87%<br />

-83%<br />

Überdüngungspotenzial<br />

Abbildung 32: Vergleichende Umweltbilanz des VW-SiCon-Verfahrens mit der Demontage von Kunststoffbauteilen<br />

Für das VW-SiCon-Verfahren wurde Volks-<br />

wagen im Jahr 2006 der Europäische<br />

Umweltpreis und der Umweltpreis des<br />

Bundesverbands der Deutschen Industrie<br />

verliehen. Weitere Informationen zum<br />

VW-SiCon-Verfahren sowie die entsprechenden<br />

Berichte zum Download finden<br />

Sie im Internet unter:<br />

www.mobilitaet-und-nachhaltigkeit.de.<br />

49<br />

-94%


8 Wir entwickeln Mobilität weiter<br />

Wir entwickeln Mobilität weiter<br />

<strong>Volkswagen</strong> erforscht und testet unterschiedliche Technologien<br />

für eine nachhaltige Mobilität. Sie sind Bestandteil unserer Antriebs-<br />

und Kraftstoffstrategie, die einen Bogen von den aktuellen<br />

Benzin- und Dieselmotoren mit ihrem Optimierungspotenzial<br />

über Hybridkonzepte und Motoren mit CCS-Brennverfahren bis<br />

hin zu Elektrofahrzeugen mit Batterie- oder Brennstoffzellentechnik<br />

spannt.<br />

Gemeinsam mit Partnern entwickeln wir z.B. Verfahren für Kraft-<br />

stoffe aus unterschiedlichen Rohstoffen. Vor allem Biokraftstoffe<br />

der zweiten Generation wie SunFuel ® , die aus Biomasse hergestellt<br />

werden können und bei der Verbrennung nur so viel CO2<br />

freisetzen, wie die Pflanzen vorher beim Wachstum aufgenommen haben, sind hier zu<br />

nennen. SunFuel ® kann aus allen Arten von Biomasse und Biomassereststoffen hergestellt<br />

werden, weshalb er nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht.<br />

Der synthetische Kraftstoff wird bereits heute in der weltweit ersten Produktionsanlage<br />

im sächsischen Freiberg hergestellt und im Versuch getestet. Technisch betrachtet,<br />

könnte SunFuel ® bereits heute Benzin und Diesel ersetzen.<br />

Mit Hochdruck arbeitet<br />

<strong>Volkswagen</strong> auch<br />

an Fahrzeugen mit<br />

Hybridtechnologie,<br />

die sich besonders<br />

für den Innenstadtverkehr<br />

und Ballungszentren<br />

anbieten.<br />

Verschiedene Prototypen<br />

sind bereits in<br />

Erprobung. VielversprechendeErgebnisse<br />

erwarten wir vom Flottenversuch des Golf TwinDrive, der sowohl über einen<br />

Verbrennungs- als auch über einen Elektromotor plus Lithium-Ionen-Batterie verfügt.<br />

Das Besondere am TwinDrive ist, dass der Verbrennungsmotor den Elektroantrieb<br />

unterstützt und nicht umgekehrt. Dadurch lässt sich eine rein elektrische, emissionsfreie<br />

Stadtfahrt über längere Distanzen besonders gut realisieren. Die Reichweite des<br />

TwinDrive beträgt im elektrischem Fahrbetrieb gut 50 Kilometer. Das reicht für die Mehrzahl<br />

der täglichen Fahrten völlig aus. Die Akkus können an jeder Steckdose innerhalb<br />

von rund vier Stunden wieder aufgeladen werden. Im Gegensatz zum Verbrennungsmotor<br />

verursacht der Elektroantrieb keine direkten Emissionen. Ab 2010 werden bis zu<br />

20 Fahrzeuge in Berlin und Wolfsburg im Flottenversuch Elektromobilität unterwegs<br />

sein, um den Elektrobetrieb im Alltag zu testen und die unbestrittenen Vorteile dieses<br />

50


8 Wir entwickeln Mobilität weiter<br />

Prinzips zu bestätigen. In einem Null-Emissions-Prototypen der zukünftigen<br />

Kleinwagenmodellreihe „New Small Family“ zeigte <strong>Volkswagen</strong> bereits einen<br />

Elektromotor, der seine Energie aus einem Verbund von zwölf<br />

Lithium-Ionen-Batterien bezieht. Ausschließlich per Batterie<br />

betrieben bewältigt auch dieses Fahrzeug bereits die durchschnittlichen<br />

Tagesdistanzen im heutigen innerstädtischen<br />

Verkehr.<br />

Die Zukunft gehört dem Elektroantrieb, davon ist <strong>Volkswagen</strong><br />

überzeugt. Ob jedoch elektrisch betriebene Fahrzeuge in Zukunft<br />

aus sogenannten Plug-in-Batterien mit Strom versorgt werden<br />

oder die Energie aus einer Brennstoffzelle beziehen, ist noch<br />

nicht abzusehen. Im Rahmen seiner Antriebs- und Kraftstoffstrategie<br />

erforscht <strong>Volkswagen</strong> auch die Potenziale der Brennstoffzellentechnologie.<br />

So haben<br />

wir z.B. eine in ihrer Form<br />

weltweit einzigartige Hochtemperatur-Brennstoffzelle<br />

(HT-BZ) entwickelt. Sie<br />

kommt weitgehend ohne<br />

die zahlreichen Nachteile<br />

der verbreiteten Niedrigtemperatur-Systeme<br />

aus.<br />

Die HT-BZ wird das Gesamtantriebssystem<br />

im Auto<br />

leichter und kompakter,<br />

standfester und preiswerter<br />

machen. <strong>Volkswagen</strong> geht davon aus, dass die Testphase der<br />

ersten HT-BZ-Prototypen ab 2009 beginnt. Die ersten Serienfahrzeuge<br />

können jedoch nicht vor dem Jahr 2020 erwartet werden.<br />

Wichtigste Motivation für eine stärkere Elektrifizierung ist die<br />

Nutzung von Energie aus regenerativen Quellen wie z.B. Windund<br />

Solarenergie oder Wasserkraft. Idealerweise sollte der Strom<br />

für den Elektromotor direkt zu „tanken“ sein. Dieses Antriebskonzept<br />

bietet den Vorteil eines deutlich höheren Gesamtwirkungsgrades,<br />

da die elektrische Energie direkt für den Antrieb genutzt<br />

würde und der verlustreiche Umweg über die Wasserstofferzeugung<br />

ausbliebe.<br />

51


9 Fazit<br />

Fazit<br />

Als eines der erfolgreichsten Mittelklassemodelle Europas erfüllt der <strong>Passat</strong> von Volks-<br />

wagen nicht nur hohe Ansprüche an Sicherheit, Komfort und Fahrleistungen, sondern<br />

er erreicht auch hinsichtlich einer umweltgerechten Produktentwicklung einen sehr<br />

hohen Standard. Die Umweltbilanz des <strong>Passat</strong> dokumentiert sämtliche Fortschritte,<br />

die in diesem Bereich gegenüber dem Vorgängermodell erzielt wurden. Die Angaben<br />

im vorliegenden <strong>Umweltprädikat</strong> basieren auf der Umweltbilanz des <strong>Passat</strong>, die vom<br />

TÜV NORD geprüft und zertifiziert wurde. Das TÜV-Gutachten bestätigt, dass die Umweltbilanz<br />

auf zuverlässigen Daten beruht und die Methode, mit der sie erstellt wurde,<br />

den Anforderungen der ISO-Normen 14040 und 14044 entspricht. Der <strong>Passat</strong> zeichnet<br />

sich durch günstigen Kraftstoffverbrauch und niedrige Emissionen während der Nutzungsphase<br />

und geringe Umwelteinflüsse während der Herstellungs- und Wiederverwertungsphasen<br />

aus. Das Modell bietet damit eine insgesamt bessere Ökobilanz als<br />

sein Vorgänger.<br />

52<br />

Alle Angaben entsprechen den zum Zeitpunkt der Drucklegung vorhandenen Kenntnissen.


10 Gültigkeitserklärung<br />

Gültigkeitserklärung<br />

Die für das <strong>Umweltprädikat</strong> <strong>Passat</strong> getroffenen Aussagen sind durch die Umweltbilanz<br />

des <strong>Passat</strong> abgesichert. Mit dem Zertifikat wird bestätigt, dass die Umweltbilanz auf<br />

zuverlässigen Daten beruht und die Methode, mit der sie erstellt wurde, den Anforderungen<br />

der ISO- Normen 14040 und 14044 entspricht.<br />

Den ausführlichen Bericht des TÜV NORD finden Sie im Anhang.<br />

53


Glossar<br />

Glossar<br />

Allokation<br />

Die anteilige Zuweisung von Sachbilanzgrößen auf die Verursacher<br />

bei Prozessen, die mehrere Outputflüsse aufweisen.<br />

Einwohnerdurchschnittswert (EDW)<br />

Einheit für auf einen Einwohner eines geografischen Überschrift Bezugsraum für Kreisdiagramm<br />

normierte Umweltlasten.<br />

Headline for pie chart<br />

Eutrophierungspotenzial<br />

(auch Überdüngungspotenzial) Beschreibt<br />

eine übermäßige Nährstoffzufuhr in Gewässer<br />

[oder Böden], die zu einer unerwünschten<br />

Verschiebung der Artenzusammensetzung<br />

führen kann. Sekundär resultiert aus der<br />

Überdüngung von Gewässern eine Sauerstoffzehrung<br />

und damit Sauerstoffmangel.<br />

Referenzsubstanz für die Eutrophierung ist<br />

Phosphat (PO4), zu dem alle anderen wirk-<br />

samen Substanzen (z.B. NOX, NH3) ins Ver-<br />

hältnis gesetzt werden.<br />

Ozonabbaupotenzial<br />

Beschreibt die Fähigkeit von Spurengasen, in<br />

die Stratosphäre aufzusteigen und dort in<br />

einem katalytischen Prozess Ozon abzubauen.<br />

Besonders halogenierte Kohlenwasserstoffe<br />

sind an diesem Abbauprozess beteiligt, bei<br />

dem die Schutzfunktion der natürlichen Ozon-<br />

schicht eingeschränkt oder zerstört wird. Die<br />

Ozonschicht schützt vor zu hoher UV-Strahlung<br />

und dadurch vor Schädigung der Gene oder<br />

vor Störungen der Photosynthese bei Pflanzen.<br />

Die Referenzsubstanz für das Ozonabbaupotenzial<br />

ist R11, zu dem alle anderen wirksamen<br />

Substanzen (z.B. FCKW, N2O) ins Verhältnis<br />

gesetzt werden.<br />

54<br />

NO X<br />

Luftschadstoffe<br />

NH 3<br />

Überschrift für Kreisdiagramm<br />

Headline for pie chart<br />

Stratosphäre<br />

15 – 50 km<br />

UV-Strahlung<br />

PO 4 NO 3 NH 4<br />

FCKW<br />

Abwasser<br />

N 2 O<br />

Düngung<br />

Absorption


Glossar<br />

Sommersmogbildungspotenzial<br />

Beschreibt die Bildung von Photooxidantien<br />

wie Ozon, PAN u.a., die sich aus Kohlenwasserstoffen,<br />

Kohlenmonoxid (CO) und<br />

Stickoxiden (NOx) unter dem Einfluss von<br />

Sonnenlicht bilden können. Photooxidantien<br />

können die menschliche Gesundheit und<br />

die Funktion von Ökosystemen beeinträch-<br />

tigen sowie Pflanzen schädigen. Die Refe-<br />

renzsubstanz für das Sommersmogbildungspotenzial<br />

ist Ethen, zu dem alle anderen<br />

wirksamen Substanzen (z.B. VOC, NOX, CO)<br />

ins Verhältnis gesetzt werden.<br />

Treibhauseffektpotenzial<br />

Beschreibt die Emissionen von Treibhausgasen,<br />

die zu einer Zunahme der Wärmeabsorption<br />

der Sonnenstrahlung in der Atmosphäre führen<br />

und dadurch zu einer Erhöhung der globalen<br />

Durchschnittstemperatur beitragen können. Die<br />

Referenzsubstanz für das Treibhauseffektpotenzial<br />

ist CO2, zu dem alle anderen wirksamen<br />

Substanzen (z.B. CH4, N2O, SF6, VOC) ins Ver-<br />

hältnis gesetzt werden.<br />

* Aus Konsistenzgründen zu vorhergehenden Untersuchungen<br />

wird in dieser Studie für die Emission von Methan noch<br />

ein CO2-Äquivalenzfaktor von 23 angenommen.<br />

Versauerungspotenzial<br />

Beschreibt die Emission versauernder Stoffe<br />

wie SO2, NOx u.a., die vielfältige Auswirkungen<br />

auf Böden, Gewässer, Ökosysteme,<br />

biologische Organismen und Material (z.B.<br />

Gebäude) besitzen. Beispiele dafür sind das<br />

Waldsterben oder das Fischsterben in Seen.<br />

Die Referenzsubstanz für das Versauerungspotenzial<br />

ist SO2, zu dem alle anderen wirk-<br />

samen Substanzen (z.B. NOX, NH3) ins Ver-<br />

hältnis gesetzt werden.<br />

Umweltwirkungskategorie<br />

Umweltkenngröße, die ein Umweltproblemfeld<br />

beschreibt (z.B. Sommersmogbildung)<br />

55<br />

Sommersmogbildungspotential<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

Stickoxide<br />

OZON<br />

Überschrift für Kreisdiagramm<br />

Headline for pie chart<br />

UV-Strahlung<br />

Infrarotstrahlung<br />

Überschrift für Kreisdiagramm<br />

Headline for pie chart<br />

H 2 SO 4<br />

HNO 3<br />

Klima<br />

trocken und warm<br />

Absorption<br />

CO 2<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

Stickoxide<br />

Reflektion<br />

SO 2<br />

FCKW<br />

CH 4<br />

NO X


Literatur und Quellenverzeichnis<br />

Literatur und Quellenverzeichnis<br />

[14040 2006] International Organization for Standardization: ISO 14040: Environmental Management – Life Cycle<br />

Assessment – Principles and Framework. 2. Aufl. Genf: International Organization for Standardization.<br />

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Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion der TU Karlsruhe.<br />

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[EU 2004] 70/220/EWG Europäische Union: Richtlinie des Rates über die Kohlendioxidemissionen und den<br />

Kraftstoffverbrauch von Kraftfahrzeugen. Brüssel: Europäische Union.<br />

[EU 2004] VERORDNUNG (EG) Nr. 692/2008 DER KOMMISSION vom 18. Juli 2008 zur Durchführung und<br />

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[Guinée und Lindeijer 2002] Guinée, J. B.; Lindeijer, E.: Handbook on Life Cycle Assessment: Operational guide<br />

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Im Internet unter www.etseq.urv.es/aga/lcm2005/99_pdf/Documentos/AE12-2.pdf.<br />

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PE International GmbH.<br />

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Thiel, C.: Life Cycle Assessent of Lightweight and End-Of-Life Scenarios for Generic Compact Class Vehicles.<br />

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[Schweimer und Roßberg 2001] Schweimer, G. W.; Roßberg, A.: Sachbilanz des SEAT Leon. Wolfsburg: <strong>Volkswagen</strong><br />

<strong>AG</strong>.<br />

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klassifizierung im Kraftfahrzeugbau – Aufbau und Nomenklatur. Frankfurt: Verband der Automobilindustrie e.V.<br />

56


Abkürzungsverzeichnis<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

AP Acidification Potential (Versauerungspotenzial)<br />

CH4 Methan<br />

CML Centrum voor Milieukunde Leiden (Niederlande)<br />

CO Kohlenmonoxid<br />

CO2 Kohlendioxid<br />

DIN Deutsche Industrienorm<br />

DPF Dieselpartikelfilter<br />

DSG Doppelkupplungsgetriebe<br />

EDW Einwohnerdurchschnittswert<br />

EN Europäische Norm<br />

EP Eutrophication Potential (Eutrophierungspotential)<br />

FCKW Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />

GJ Gigajoule<br />

GWP Global Warming Potential (Treibhauseffektpotenzial)<br />

HC Hydrocarbons (Kohlenwasserstoffe)<br />

IMDS International Material Data System (Internationales Materialdatensystem)<br />

KBA Kraftfahrtbundesamt<br />

kW Kilowatt<br />

LCA Life Cycle Assessment (Umweltbilanz)<br />

LCI Life Cycle Inventory (Sachbilanz)<br />

MISS Material Information System (Material Informationssystem)<br />

MPI Ottomotoren mit Saugrohreinspritzung<br />

N2O Distickstoffoxid<br />

NEFZ Neuer Europäischer Fahrzyklus<br />

NH3 Ammoniak<br />

Nm Newtonmeter<br />

NMVOC Non-methane Volatile Organic Compounds<br />

NOX Stickoxide<br />

(Kohlenwasserstoffe ohne Methan)<br />

ODP Ozone Depletion Potential (Ozonabbaupotenzial)<br />

PAN Peroxyacetylnitrat<br />

PO4 Phosphat<br />

POCP Photochemical Ozone Creation Potential (Sommersmogbildungspotenzial)<br />

ppm parts per million<br />

PVC Polyvinylchlorid<br />

R11 Trichlorfluormethan (CCl3F)<br />

SET Simultaneous Engineering Team<br />

SF6 Schwefelhexafluorid<br />

SO2 Schwefeldioxid<br />

TDI Direkteinspritzende turboaufgeladene Dieselmotoren<br />

TSI Direkteinspritzende turboaufgeladene Ottomotoren<br />

VDA Verband der Automobilindustrie e.V.<br />

VOC Volatile Organic Compounds (flüchtige organische Kohlenwasserstoffe)<br />

57


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Umweltziele der technischen Produktentwicklung zu Produkten der Marke <strong>Volkswagen</strong> 7<br />

Abbildung 2: Input- und Outputströme zur Erstellung einer Sachbilanz. . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Abbildung 3: Vorgehensweise zur Wirkungsabschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Abbildung 4: Demontage des Golf V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Abbildung 5: Ablauf einer Ganzfahrzeugbilanzierung mit dem slimLCI-Schnittstellensystem . . . . . 11<br />

Abbildung 6: Untersuchungsrahmen der Umweltbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Abbildung 7: exemplarischer Auszug aus der Teilestruktur des <strong>Passat</strong> BlueMotion . . . . . . . . . . 17<br />

Abbildung 8: Werkstoffverteilung des <strong>Passat</strong> BlueMotion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Abbildung 9: Sachbilanzdaten des <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 TDI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Abbildung 10: Sachbilanzdaten des <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI DPF. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Abbildung 11: Sachbilanzdaten des <strong>Passat</strong> Variant B6 BlueMotion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Abbildung 12: Sachbilanzdaten des <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 MPI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Abbildung 13: Sachbilanzdaten <strong>Passat</strong> Variant B6 1,4 TSI DSG ® . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Abbildung 14: Sachbilanzdaten <strong>Passat</strong> Variant B5 1,8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Abbildung 15: Sachbilanzdaten <strong>Passat</strong> Variant B6 1,4 TSI Ecofuel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Abbildung 16: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 TDI, <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI<br />

und <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI BlueMotion (absolut) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Abbildung 17: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 TDI, <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI<br />

und <strong>Passat</strong> Variant B6 1,9 TDI BlueMotion (relativ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Abbildung 18: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> Variant B5 2,0 TDI, <strong>Passat</strong> Variant B6 2,0 TDI<br />

und <strong>Passat</strong> Variant B6 1,9 TDI BlueMotion (Detail) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Abbildung 19: Vergleich der Umweltwirkungen über den Lebensweg – Dieselmotorisierungen . . . . 34<br />

Abbildung 20: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 2,0l MPI und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI DSG ® (absolut) . . . . 35<br />

Abbildung 21: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 2,0l MPI und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI DSG ® (relativ) . . . . 36<br />

Abbildung 22: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 2,0l MPI und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI DSG ® (Detail) . . . . . 37<br />

Abbildung 23: Vergleich der Umweltwirkungen über den Lebensweg – <strong>Passat</strong> B5 2,0l MPI<br />

und <strong>Passat</strong> B6 1,4l TSI DSG ® . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Abbildung 24: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 1,8l T und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ® (absolut) . 39<br />

Abbildung 25: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 1,8l T und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ® (relativ) . . 40<br />

Abbildung 26: Umweltwirkungen von <strong>Passat</strong> B5 1,8l T und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ® (Detail) . . 41<br />

Abbildung 27: Vergleich der Umweltwirkungen über den Lebensweg – <strong>Passat</strong> B5 1,8 T<br />

und <strong>Passat</strong> B6 1,4 TSI EcoFuel DSG ® . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Abbildung 28: Formgehärtete Bauteile der <strong>Passat</strong> B6 Karosserie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Abbildung 29: Vergleich der Umweltprofile von Formhärten und konventioneller Umformung . . . . 44<br />

Abbildung 30: Altfahrzeugverwertung nach dem VW-SiCon-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Abbildung 31: Gezielte Veredelung der Stofffraktionen aus dem VW-SiCon-Verfahren . . . . . . . . 48<br />

Abbildung 32: Vergleichende Umweltbilanz des VW-SiCon-Verfahrens mit der Demontage<br />

58<br />

von Kunststoffbauteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49


Tabellenverzeichnis<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Technische Daten der Vergleichsfahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Tabelle 2: Einwohnerdurchschnittswerte in der EU 15, bezogen auf einen Einwohner im Jahr 2001 . . 15<br />

Tabelle 3: Grenzwerte nach Euro 4 und Euro 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Tabelle 4: Verbrauch und Emissionswerte der Vergleichsfahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Tabelle 5: Annahmen und Festlegungen der Umweltbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20/21<br />

Tabelle 6: Werkstoffverteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

59


© <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong><br />

Konzernforschung Umwelt Produkt<br />

Brieffach 011/1774<br />

38436 Wolfsburg<br />

Januar 2009

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