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Werk Kassel 2009 (1,8 MB) (PDF; 1 - Volkswagen AG

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Umwelterklärung <strong>2009</strong><br />

<strong>Werk</strong> <strong>Kassel</strong>


Inhalt<br />

Grundlagen<br />

4 Umweltschutz im Gesamtprozess<br />

6 Umweltpolitik von <strong>Volkswagen</strong><br />

8 Umweltleistung<br />

10 Entwicklung, Produktion und Erzeugnisse<br />

16 Umweltmanagement-System<br />

20 Umweltprüfung und Ermittlung<br />

der Umweltaspekte<br />

22 Erarbeitung von Umweltprogrammen<br />

und -zielen<br />

Zum <strong>Werk</strong><br />

K 2 Standortdaten<br />

K 3 Der Standort<br />

K 6 Besonderheiten und Entwicklung<br />

K 8 Umweltaspekte und Umweltdaten<br />

Umweltdaten<br />

K 15 In-/Output<br />

K 17 Umweltprogramme<br />

K 19 Gültigkeitserklärung<br />

Anhang<br />

23 Abkürzungen und Erklärungen<br />

24 Weitere Informationen<br />

25 Impressum<br />

Die Angaben dieser Umwelterklärung beziehen sich auf das Bilanzjahr 2008. Sie enthält Teile der „Gemeinsamen<br />

Umwelterklärung <strong>2009</strong>“, die alle Daten der <strong>Werk</strong>e Wolfsburg, Braunschweig, <strong>Kassel</strong>, Emden, Salzgitter,<br />

Dresden und Hannover (<strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge) gesammelt dokumentiert.<br />

Die „Gemeinsame Umwelterklärung <strong>2009</strong>“ erhalten Sie unter der auf der letzten Seite angegebenen Adresse<br />

bzw. zum Download unter www.volkswagen-umwelt.de.<br />

3


Umweltschutz im Gesamtprozess<br />

Prof. Dr. Jochem Heizmann<br />

und Bernd Osterloh<br />

Umweltorientierte Unternehmensführung ist eine<br />

der Grundlagen unserer Unternehmenskultur. Nur<br />

wer soziale, ökonomische und ökologische Aspekte<br />

berücksichtigt, kann nachhaltig wirtschaften, umweltgerecht<br />

handeln und Beschäftigung sichern.<br />

Dies spiegelt sich auch in der Umweltpolitik von<br />

<strong>Volkswagen</strong> wider, die in der Präambel zwei wesentliche<br />

Anforderungen festschreibt:<br />

die kontinuierliche Verbesserung der Umweltverträglichkeit<br />

unserer Produkte über den gesamten<br />

Lebenszyklus<br />

die Verringerung der Beanspruchung natürlicher<br />

Ressourcen unter Berücksichtigung wirtschaftlicher<br />

Gesichtspunkte<br />

Hierzu haben wir uns – im Bewusstsein unserer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung als weltweit tätiges<br />

Unternehmen – freiwillig verpflichtet.<br />

Die Reduktion von Kraftstoffverbrauch und CO - 2<br />

Emissionen bestimmt zunehmend die Entwicklung<br />

von Fahrzeugantrieben ebenso wie verschärfte<br />

Abgasstandards. Bei der Verbrauchsreduzierung hat<br />

<strong>Volkswagen</strong> Maßstäbe gesetzt – genannt seien hier<br />

der doppelt aufgeladene TSI-Motor, der bei geringem<br />

Verbrauch eine hohe Leistung erbringt, und das<br />

Doppelkupplungs-Getriebe (DSG). Unter der Dachmarke<br />

BlueMotionTechnologies bündelt <strong>Volkswagen</strong><br />

innovative Technologien und Produkte, die umweltverträgliche<br />

Mobilität ohne Verzicht auf Dynamik<br />

und Alltagstauglichkeit ermöglichen. Maßstäbe<br />

werden beispielsweise gesetzt mit dem sparsamen,<br />

doppelt aufgeladenen TSI-Motor, der bei geringem<br />

Verbrauch eine hohe Leistung erbringt, und dem<br />

Doppelkupplungs-Getriebe (DSG).<br />

4<br />

Ein herausragendes Beispiel ist der neue Golf Blue-<br />

Motion, der mit 77-kW-Maschine nur 3,8 l Diesel pro<br />

100 km benötigt, dies entspricht einem CO -Ausstoß<br />

2<br />

von nur 99 g/km.<br />

Ziel ist es auch, an den einzelnen Standorten in allen<br />

Betriebsbereichen effiziente, umweltschonende<br />

Fertigungsprozesse zu verwirklichen. Umweltschutz<br />

wird mehr und mehr in die Prozesse integriert; damit<br />

wird der Einsatz von nachgeschalteten Reinigungsanlagen<br />

künftig zwar nicht überflüssig, aber<br />

immer weiter verringert. Ressourcenschonung und<br />

Wirtschaftlichkeit müssen und können nach unserer<br />

Überzeugung Hand in Hand gehen.<br />

Seit 1995 beteiligt sich <strong>Volkswagen</strong> freiwillig am Öko-<br />

Audit-Verfahren der Europäischen Union. Durch die<br />

regelmäßige Durchführung von internen und externen<br />

Umweltaudits werden die Umweltmanagement-<br />

Systeme ständig überprüft und weiter optimiert.<br />

Die eigenverantwortliche Festlegung von Zielen und<br />

Programmen fordert jährlich alle Organisationseinheiten<br />

der Standorte und ermöglicht die ständige<br />

Verbesserung der Umweltleistung.


Umweltschutz im Gesamtprozess<br />

Prof. Dr. Jochem Heizmann<br />

und Bernd Osterloh<br />

Wirkungsvoller Umweltschutz ist jedoch nicht allein<br />

eine Frage von Technik und Organisation. Entscheidend<br />

sind vor allem die Menschen, die verantwortungsbewusst<br />

planen, bedienen und steuern.<br />

Schulungen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

und Sensibilisierung zu ständiger Verbesserung haben<br />

uns auf das heutige Niveau geführt. Gute Ideen<br />

und besondere Leistungen werden mit dem internen<br />

Umweltpreis belohnt.<br />

Prof. Dr. Jochem Heizmann<br />

Konzernvorstand Produktion<br />

<strong>Volkswagen</strong><br />

Die Standorte Wolfsburg, Braunschweig, <strong>Kassel</strong>,<br />

Emden, Salzgitter, Dresden und Hannover verstehen<br />

sich als Partner für Gesellschaft und Politik, die<br />

einen offenen Dialog mit Behörden und Öffentlichkeit<br />

über bedeutende Umweltauswirkungen führen.<br />

Die vorliegende Umwelterklärung ist ein wichtiger<br />

Baustein unserer aktiven Informationspolitik.<br />

Bernd Osterloh<br />

Vorsitzender Gesamtbetriebsrat<br />

<strong>Volkswagen</strong><br />

5


Umweltpolitik von <strong>Volkswagen</strong><br />

Präambel<br />

<strong>Volkswagen</strong> entwickelt, produziert und vertreibt<br />

weltweit Automobile zur Sicherstellung individueller<br />

Mobilität. Das Unternehmen trägt Verantwortung<br />

für die kontinuierliche Verbesserung der Umweltverträglichkeit<br />

seiner Produkte und die Verringerung<br />

der Beanspruchung der natürlichen Ressourcen<br />

unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Gesichtspunkte.<br />

6<br />

Es macht daher umwelteffiziente fortschrittliche<br />

Technologien weltweit verfügbar und bringt sie über<br />

den gesamten Lebenszyklus seiner Produkte zur<br />

Anwendung. Es ist an allen Standorten Partner für<br />

Gesellschaft und Politik bei der Ausgestaltung einer<br />

sozialen und ökologisch nachhaltigen positiven<br />

Entwicklung.


Umweltpolitik von <strong>Volkswagen</strong><br />

Grundsätze<br />

1. Es ist das erklärte Ziel von <strong>Volkswagen</strong>, bei all<br />

seinen Aktivitäten die Einwirkungen auf die Umwelt<br />

so gering wie möglich zu halten und mit den eigenen<br />

Möglichkeiten an der Lösung der regionalen<br />

und globalen Umweltprobleme mitzuwirken.<br />

2. Es ist das Ziel von <strong>Volkswagen</strong>, hochwertige<br />

Automobile anzubieten, die den Ansprüchen seiner<br />

Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit,<br />

Sicherheit, Qualität und Komfort in gleicher<br />

Weise gerecht werden.<br />

3. Zur langfristigen Sicherung des Unternehmens<br />

und zur Steigerung seiner Wettbewerbsfähigkeit<br />

erforscht und entwickelt <strong>Volkswagen</strong> ökologisch<br />

effiziente Produkte, Prozesse und Konzepte für individuelle<br />

Mobilität.<br />

4. Das Umweltmanagement von <strong>Volkswagen</strong> stellt<br />

auf der Grundlage der Umweltpolitik sicher, dass gemeinsam<br />

mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern,<br />

Handelspartnern und Verwertungsunternehmen die<br />

Umweltverträglichkeit seiner Automobile und<br />

Fertigungsstandorte einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

unterworfen ist.<br />

5. Der Vorstand von <strong>Volkswagen</strong> überprüft regelmäßig<br />

die Einhaltung der Umweltpolitik und -ziele<br />

sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagement-Systems.<br />

Dies schließt die Bewertung<br />

der erfassten umweltrelevanten Daten ein.<br />

6. Die offene und klare Information sowie der<br />

Dialog mit Kunden, Händlern und der Öffentlichkeit<br />

sind für <strong>Volkswagen</strong> selbstverständlich. Die Zusammenarbeit<br />

mit Politik und Behörden beruht auf<br />

einer handlungsorientierten und vertrauensvollen<br />

Grundhaltung und bezieht die Notfallvorsorge an<br />

den einzelnen Produktionsstandorten mit ein.<br />

7. Alle Mitarbeiter von <strong>Volkswagen</strong> werden entsprechend<br />

ihren Aufgaben im Umweltschutz informiert,<br />

qualifiziert und motiviert. Sie sind zur Umsetzung<br />

dieser Grundsätze sowie zur Erfüllung der gesetzlichen<br />

und behördlichen Auflagen im Rahmen ihrer<br />

jeweiligen Aufgabenstellung verpflichtet.<br />

7


Umweltleistung<br />

CO 2 -Emissionen am Beispiel<br />

des Passat Variant 2,0 TDI<br />

Herstellung<br />

Kraftstoffbereitstellung<br />

Fahremissionen<br />

Verwertung<br />

Umweltschutz ist für den <strong>Volkswagen</strong> Konzern auf<br />

lange Sicht kein Kosten-, sondern ein Wertschöpfungstreiber,<br />

der dem Unternehmen den Weg zu<br />

effizienteren Fertigungsprozessen und zu zukunftsfähigen<br />

Produkten weisen kann. Der <strong>Volkswagen</strong><br />

Konzern bekennt sich zum integrierten Umweltschutz.<br />

Dieser erstreckt sich auf alle Fertigungsprozesse<br />

und auf den gesamten Lebenszyklus der<br />

Produkte, wobei in die Bilanzierungen die Daten<br />

von der Rohstoffherstellung bis zur Verwertung<br />

der Altfahrzeuge eingehen („von der Wiege bis zur<br />

Bahre“). Klare Zielstellung des <strong>Volkswagen</strong> Konzerns<br />

ist es, als global engagierter Mobilitätsdienstleister<br />

umweltoptimierte Fahrzeuge aus umweltoptimierter<br />

Fertigung anzubieten.<br />

Für die Umsetzung einer solchen Fertigung<br />

wurden aus 11 Umweltstandards 22 konzernweit geltende<br />

Umweltgrundsätze erarbeitet. Diese Grundsätze<br />

beinhalten strategische Leitlinien und technische<br />

Vorgaben, um weltweit ein vergleichbares<br />

Umweltniveau in unseren Fertigungsstätten<br />

8<br />

70,9 %<br />

0,4 %<br />

9,1 %<br />

19,6 %<br />

sicherzustellen. Dabei ist es das vorrangige Ziel,<br />

wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Lösungen<br />

zu realisieren, um den Einsatz von Ressourcen zu<br />

minimieren und zu einer langfristigen Kostenreduzierung<br />

beizutragen. In den Umweltgrundsätzen<br />

werden sowohl allgemeine Prinzipien als auch auf<br />

die einzelnen Prozesse bezogene, spezifische Anforderungen<br />

festgelegt.<br />

Eines der derzeit aktuellsten Umweltthemen ist der<br />

Ausstoß von klimarelevanten Treibhausgasen. Im<br />

Zusammenhang mit dem Auto geht es dabei fast<br />

ausschließlich um das Kohlendioxid (CO ). Die seit<br />

2<br />

über 10 Jahren bei <strong>Volkswagen</strong> durchgeführten Umweltbilanzierungen<br />

(gemäß ISO-Norm 14040) kommen<br />

zu dem Ergebnis, dass im Lebenszyklus eines<br />

Kraftfahrzeugs der weitaus überwiegende Teil des<br />

CO -Ausstoßes während der Nutzungsphase auftritt.<br />

2<br />

Fahremissionen und Kraftstoffherstellung machen<br />

dabei den größten Anteil aus.


Umweltleistung<br />

Auf der Grundlage von ausgewählten Umweltbilanzen<br />

wird bei <strong>Volkswagen</strong> seit 2007 das Umweltprädikat<br />

erarbeitet. Damit zeichnet <strong>Volkswagen</strong> bei<br />

Fahrzeugen und Technologien den ökologischen<br />

Fortschritt gegenüber Vorgänger- bzw. Vergleichsmodellen<br />

aus. Das Prädikat informiert die Kunden,<br />

Aktionäre und weitere Interessenten innerhalb und<br />

außerhalb des Unternehmens darüber, wie bei<br />

<strong>Volkswagen</strong> Fahrzeuge, Komponenten und Prozesse<br />

umweltfreundlicher gestaltet werden und welche Erfolge<br />

wir dabei erzielen. [www.umweltpraedikat.de]<br />

Wichtig ist es, den Energieverbrauch und damit<br />

zusammenhängend den CO -Ausstoß im gesamten<br />

2<br />

Lebenszyklus eines Fahrzeugs so niedrig wie möglich<br />

zu halten. Für die Produktion eines Fahrzeugs<br />

werden vor allem Strom und Wärme benötigt. Einen<br />

Teil davon erzeugt <strong>Volkswagen</strong> an den Standorten<br />

in eigenen Kraftwerken, die zum Teil dem europäischen<br />

Emissionshandelssystem unterliegen. Mit<br />

zahlreichen zentralen und dezentralen Maßnahmen<br />

wird daran gearbeitet, die Fertigungsprozesse, aber<br />

auch die Infrastruktur in den <strong>Werk</strong>en noch energieeffizienter<br />

zu gestalten. Hier geht der Standort<br />

Emden mit dem Fernwärmebezug aus einem Biomasseheizkraftwerk<br />

einen neuen klimaschonenden<br />

Weg. Ausdruck aller Bemühungen zur ständigen Verbesserung<br />

der Umweltleistung ist die Zertifizierung<br />

aller <strong>Volkswagen</strong> Produktionsstätten entsprechend<br />

der EMAS-II-Verordnung bzw. der Norm ISO 14001.<br />

Die Reduktion aller relevanten Schadstoffemissionen<br />

und die Verminderung von Energieverbrauch<br />

und Treibhausgas-Emissionen sind vorrangige Ziele<br />

der Kraftstoff- und Antriebsstrategie von <strong>Volkswagen</strong><br />

(aktuelle Beispiele sind das Direktschaltgetriebe mit<br />

Doppelkupplung und sieben Gängen sowie die TSI-<br />

Motoren, die sehr gute Leistungswerte mit geringem<br />

Verbrauch verbinden). Kurz- und mittelfristig liegt<br />

die Konzentration auf Effizienzsteigerungen und auf<br />

CO -neutralen Biokraftstoffen der zweiten Generati-<br />

2<br />

on, die zwar aus Biomasse gewonnen werden, aber<br />

kaum in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion<br />

stehen. Ziel dieser Strategie ist es, sparsame, agile<br />

und zugleich preislich attraktive Fahrzeuge für den<br />

breiten Markt zu schaffen.<br />

Durch Einsatz des Instruments Lebenszyklusanalyse<br />

hat sich gezeigt, dass es in Einzelfällen sinnvoll<br />

sein kann, auf energieintensivere Produktionsverfahren<br />

umzustellen. So wird im <strong>Werk</strong> <strong>Kassel</strong> beim<br />

Formhärten mehr Wärmeenergie verbraucht als<br />

beim konventionellen Umformen. Da die entstehenden<br />

Bauteile aber eine deutlich erhöhte Festigkeit<br />

aufweisen, wird zu ihrer Herstellung weniger Stahl<br />

benötigt und das Gewicht der Karosserie wird um 20<br />

kg reduziert. Mit jedem Passat B6 werden in der Nutzungsphase<br />

mit ca. 174 kg sehr viel mehr CO -Äqui-<br />

2<br />

valente eingespart, als für die Fertigung zusätzlich<br />

emittiert wurden.<br />

Zur Dokumentation der Umweltleistung und zur<br />

Darstellung der Verbesserungen werden auch bei<br />

<strong>Volkswagen</strong> geeignete Kennzahlen gebildet. Diese<br />

Umweltdaten werden gemäß einer internen Norm<br />

an jedem Standort ermittelt, geprüft und freigegeben.<br />

Bei der Darstellung von Kennzahlen beschränkt<br />

sich <strong>Volkswagen</strong> auf absolute Zahlen, die sich auf<br />

das jeweilige Geschäftsjahr beziehen. Die Umrechnung<br />

auf Produkteinheiten zur Bildung spezifischer<br />

Kennzahlen macht angesichts der breiten und heterogenen<br />

Produktpalette der Standorte kaum Sinn.<br />

9


Entwicklung, Produktion und Erzeugnisse<br />

Umweltgrundsätze<br />

Produkt<br />

Die Konzern-Umweltgrundsätze dienen als Leitlinie<br />

für alle Marken und Regionen, unter Berücksichtigung<br />

der regionalen Möglichkeiten. Um unserer<br />

Verantwortung gegenüber Kunden, Gesellschaft und<br />

Umwelt gerecht zu werden, ist die stetige Verbesserung<br />

der Konzern-Produkte auch hinsichtlich der<br />

Umweltverträglichkeit und der Ressourcenschonung<br />

Bestandteil der Unternehmenspolitik. Der<br />

umsichtige Umgang mit den ökologischen Herausforderungen<br />

bestimmt unser Handeln und unsere<br />

Prozesse.<br />

Es leiten sich folgende Zielfelder ab:<br />

1. Klimaschutz<br />

- Reduzieren der Treibhausgas-Emissionen<br />

- Reduzieren des Verbrauchs im Testzyklus und im<br />

realen Fahrbetrieb<br />

- Unterstützen kraftstoffsparender Fahrweisen<br />

2. Ressourcenschonung<br />

- Verbessern der Ressourceneffizienz<br />

10<br />

- Erreichen einer bestmöglichen Verwertbarkeit<br />

unter Berücksichtigung innovativer Verwertungstechnologien<br />

- Einsetzen nachwachsender Rohstoffe und Rezyklatmaterialien<br />

- Entwickeln und Bereitstellen alternativer Antriebstechnologien<br />

- Ermöglichen der Nutzung alternativer Kraftstoffe<br />

und anderer Energiespeichersysteme unter Berücksichtigung<br />

regionaler Gegebenheiten<br />

3. Gesundheitsschutz<br />

- Reduzieren limitierter und nicht limitierter Emissionen<br />

- Vermeiden der Verwendung von Gefahr- und<br />

Schadstoffen möglichst im Sinne der weltweit<br />

strengsten Materialgesetzgebungen<br />

- Minimieren der Innenraum-Emissionen inklusive<br />

Geruch<br />

- Reduzieren der Außen- und Innengeräuschwerte


Entwicklung, Produktion und Erzeugnisse<br />

Fahrzeugfertigung<br />

Logistik<br />

Für jedes Fahrzeug sind mehrere Tausend Teile<br />

programm- und zielgerecht zusammenzuführen.<br />

Dies bedeutet exakte Produktionsplanung, präzise<br />

Organisation und termingerechten Transport. Jedes<br />

Teil muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen<br />

Einbauort sein. Großrechner steuern die Anlieferung<br />

der Einzelteile sekundengenau. Diese komplizierten<br />

Abläufe erfordern eine detaillierte Logistik. Sie<br />

beginnt im Beschaffungsbereich, der bei der Zulieferindustrie<br />

die benötigten Teile, Baugruppen und<br />

Komponenten einkauft. Größere Materialmengen<br />

werden für alle <strong>Werk</strong>e zentral beschafft. Per Bahn<br />

oder Lkw erreichen die Materialien das <strong>Werk</strong> und<br />

möglichst ohne Zwischenlagerung direkt die Produktion.<br />

Den reibungslosen Ablauf gewährleistet in<br />

allen Fertigungsstufen die <strong>Werk</strong>logistik. Ein Fließschema<br />

auf Seite 13 verdeutlicht die Abläufe, die im<br />

Folgenden beschrieben werden.<br />

Karosserie<br />

An erster Stelle in der Prozesskette steht das Presswerk.<br />

Ausgangsmaterial für die meisten Karosserieteile<br />

ist Feinblech in Rollenform (Coils). Die<br />

Bearbeitung erfolgt mit Scheren, Stanzen und<br />

Tiefziehpressen. Dabei entstehen Bodengruppen,<br />

Dächer, Rahmenprofile, Motorhauben, Heckklappen<br />

und Türen. Aus Sicht des Umweltschutzes sind<br />

hier die Anwendung großer Mengen an Zieh- und<br />

Hydraulikölen und das Auftreten von Lärm, Erschütterungen<br />

und Schwingungen besonders zu<br />

beachten. Um die Materialeffizienz des Prozesses<br />

zu optimieren und gleichzeitig die Abfallmenge zu<br />

verkleinern, wird ständig daran gearbeitet, durch<br />

Verbesserung des Zuschnitts und durch Weiternutzung<br />

von ausgestanzten Blechen die Coils möglichst<br />

gut auszunutzen.<br />

Im nächsten Arbeitsschritt fügen Automaten in<br />

nahezu selbsttätigen Fertigungslinien die Einzelteile<br />

zur Rohkarosserie. Wesentliche Fügetechnik ist das<br />

energieeffiziente Punktschweißen, es kommen aber<br />

auch Verfahren wie Kleben und Laserschweißen zur<br />

11


Wolfsburg<br />

Braunschweig<br />

<strong>Kassel</strong><br />

Emden<br />

Salzgitter<br />

Hannover<br />

Dresden<br />

Fahrzeuge Aggregate Leichtmetallgießerei diverse Komponenten<br />

Golf/Golf-Plus,<br />

Tiguan, Touran<br />

Passat/Passat CC<br />

Passat Variant<br />

Caravelle, Multivan,<br />

Transporter<br />

Phaeton<br />

Fertigung an den Standorten<br />

Getriebe, aufbereitete<br />

Motoren<br />

Anwendung. Viele Maschinen werden hydraulisch<br />

betrieben. Die entsprechenden Aggregate befinden<br />

sich in Auffangwannen. Sie bewahren den Untergrund<br />

im Fall einer Betriebsstörung vor austretender<br />

Hydraulikflüssigkeit.<br />

Lackieren<br />

Nach dem Entfetten, Spülen und Passivieren erhalten<br />

die Karossen in mehreren Arbeitsgängen<br />

verschiedene Lackschichten. Sie schützen das<br />

Metall vor Korrosion und geben dem Fahrzeug die<br />

gewünschte Farbe. Besondere Umweltrelevanz haben<br />

die Lackierereien, weil sie 1. relativ viel Energie<br />

verbrauchen, 2. organische Lösemittel einsetzen und<br />

3. mit dem Lackschlamm einen gefährlichen Abfall<br />

erzeugen. Außerdem müssen große Abwassermengen<br />

behandelt werden.<br />

Deswegen wird ständig daran gearbeitet, den Wirkungsgrad<br />

des Lackauftrags zu erhöhen, den Lack<br />

also möglichst verlustarm zu applizieren.<br />

12<br />

Lenkungsteile,<br />

Kunststoffteile<br />

Fahrwerksteile Achsen, Lenkgetriebe,<br />

Kunststoffteile<br />

Getriebegehäuse,<br />

Zylinderkurbelgehäuse<br />

Abgasanlagen<br />

Motoren Motorenkomponenten<br />

Zylinderköpfe, Saug-<br />

rohre, Fahrwerksteile<br />

Wärmetauscher<br />

Presswerk Karosseriebauteile<br />

Hierbei kommen überwiegend Wasserlacke mit<br />

einem äußerst geringen Lösemittelanteil zum Einsatz.<br />

Die oberste Schicht, der Klarlack, muss die Karosserie<br />

gegen vielfältige äußere Einflüsse schützen<br />

sowie höchsten Qualitätsanforderungen genügen<br />

und enthält deshalb einen größeren Anteil organischer<br />

Lösemittel. Beim Trocknungsprozess verdunsten<br />

die Lösemittel und werden in nachgeschalteten<br />

Anlagen verbrannt. Die dabei entstehende<br />

Wärme wird wiederum zum Beheizen des Lacktrockners<br />

genutzt. Die Lösemittelemissionen unterliegen<br />

regelmäßiger Überwachung. Alle Grenzwerte werden<br />

eingehalten bzw. unterschritten. Abschließend erfolgt<br />

die Konservierung. Dabei werden die Hohlräume<br />

mit Heißwachs geflutet – ein lösemittelfreier und<br />

deshalb umweltverträglicher Vorgang.


Gießerei<br />

Aluminium/Magnesium<br />

Einsatz von Leichtmetallschrotten<br />

Mechanische <strong>Werk</strong>stätten<br />

Getriebe, Motoren, Achsen,<br />

Bremsen, Felgen, Kleinteile<br />

Härterei<br />

Konservierung, Galvanik,<br />

Tauchlackierung<br />

Kunststoffteilefertigung<br />

Stoßstange, Armaturentafel,<br />

Karosserieteile<br />

Fremdherstellung<br />

Vormontage<br />

Montage<br />

stark umweltrelevante Bereiche umweltrelevante Bereiche wenig umweltrelevante Bereiche<br />

umweltrelevante Bereiche (nicht im Verantwortungsbereich von <strong>Volkswagen</strong>)<br />

Montage<br />

Anschließend erfolgt der Zusammenbau des Fahrzeugs<br />

an weitgehend automatisierten Montagelinien.<br />

Hierbei komplettieren meist vorgefertigte<br />

Baugruppen und Module (unter anderem Cockpit,<br />

Sitze, Antriebseinheit) das Automobil. So besteht<br />

beispielsweise die Antriebseinheit aus Motor, Getriebe<br />

und Vorderachse. Diese stammen überwiegend<br />

aus der Produktion anderer <strong>Werk</strong>e des Konzerns.<br />

Nach der Montage fährt das Fahrzeug mit eigenem<br />

Antrieb zu den Einstellständen. Hier prüfen Mitarbeiter<br />

die Funktion von Motor, Bremsen, Lenkung<br />

und Scheinwerfern. Auf einem Rollenprüfstand<br />

Presswerk<br />

Karosseriebau<br />

Lackiererei<br />

Hohlraumkonservierung<br />

Nachbehandlung<br />

Prüfstände<br />

absolviert das Auto eine erste Probefahrt.<br />

Bisher müssen die Fahrzeuge vor der Auslieferung<br />

an den Kunden entwachst werden, was unter Einsatz<br />

organischer Lösemittel geschieht. Zum Jahresende<br />

2007 wurde deshalb die Transportkonservierung<br />

durch einen Oberflächenschutz aus Klebefolien<br />

oder Transportschutzhauben, die teilweise wiederverwendbar<br />

sind, ersetzt.<br />

Im Anschluss fahren die Automobile zur Verladerampe<br />

und per Bahn bzw. Lkw zu den Händlern.<br />

13


Entwicklung, Produktion und Erzeugnisse<br />

Komponentenfertigung<br />

Die Produktion von Komponenten ist neben der<br />

Fahrzeugherstellung ein Fertigungsschwerpunkt der<br />

Standorte. So werden zahlreiche Aggregate und Baugruppen,<br />

beispielsweise Getriebe, Motoren, Achsen,<br />

Abgasanlagen und Kunststoffteile, konzernintern<br />

hergestellt. Drei Beispiele:<br />

Getriebe<br />

Je nach Typ bestehen Getriebe aus 400 bis 800 Einzelteilen:<br />

Gehäuse, Zahnräder, Wellen, Wälzlager,<br />

Flansche, Synchronisationseinrichtungen, Schaltelemente<br />

und Kleinteile. Die Gießerei fertigt Leichtmetall-Getriebegehäuse.<br />

Hierbei wird in hohem Maß<br />

Recyclingmaterial genutzt. Zahnradrohlinge bekommen<br />

ihre Grundform in der Schmiede, wobei immer<br />

mehr versucht wird, schon hier eine möglichst endkonturnahe<br />

Form zu erreichen. Die nachfolgende<br />

Bearbeitung kann dann erheblich reduziert werden.<br />

Den nächsten Arbeitsgang – die spanabhebende<br />

Bearbeitung – leistet der Bereich Mechanik. Hierbei<br />

eingesetzte Kühlschmierstoffe werden ständig<br />

14<br />

regeneriert und so lange wie möglich wiederverwendet.<br />

Das erklärte und systematisch verfolgte<br />

Umweltziel ist hier der weitestgehende Einsatz von<br />

Trockenbearbeitung und Minimalmengenschmierung,<br />

was technisch bei vielen, aber nicht allen<br />

Bearbeitungsschritten möglich ist. Die Folge ist die<br />

zunehmende Eliminierung großer Mengen an Kühlschmierstoffen.<br />

Anfallende Metallabfälle gelangen nach sortenreinem<br />

Trennen erneut in den Produktionskreislauf.<br />

In der Härterei erhalten Zahnräder und Wellen ihre<br />

Verschleißfestigkeit, wobei je nach Einsatzbereich<br />

unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen,<br />

wie beispielsweise Einsatzhärten, Salzbadhärten,<br />

Induktionshärten und Carbonitrieren.<br />

Motoren<br />

In der mechanischen Fertigung entstehen aus angelieferten<br />

Gussteilen und Rohlingen Motorblöcke,<br />

Zylinderköpfe und Kurbelwellen. Für die spangebenden<br />

Bearbeitungsverfahren wie Fräsen, Bohren,<br />

Drehen, Schleifen und Honen gilt das Gleiche wie


Entwicklung, Produktion und Erzeugnisse<br />

Komponentenfertigung<br />

für den Bereich Getriebebau: Es gelingt in immer<br />

mehr Abschnitten der mechanischen Fertigung,<br />

durch Verwendung optimierter <strong>Werk</strong>zeuge auf Verfahren<br />

umzustellen, die den Einsatz von minimalen<br />

Schmiermengen erlauben.<br />

Komponenten, die im Motor besonders großen<br />

Kräften ausgesetzt sind, erhalten durch eine chemisch-physikalische<br />

Behandlung oder mittels<br />

Plasmaverfahren eine höhere Verschleißfestigkeit.<br />

In weiteren Produktionsbereichen werden Pleuel,<br />

Nockenwellen, Ventile, Tassenstößel, Lager und eine<br />

Vielzahl weiterer Motorkomponenten gefertigt. Der<br />

Zusammenbau der Aggregate erfolgt anschließend<br />

auf Montagelinien. In Einstellständen werden die<br />

Motoren auf ihre Funktion geprüft. Die Serienüberwachung<br />

erfolgt auf Motorprüfständen. Dort finden<br />

neben einem Leistungstest auch die Messung des<br />

Verbrauchs und die Kontrolle der Emissionswerte<br />

statt. Durch den zunehmenden Einsatz von Kalttests<br />

können hierbei Kraftstoff und Schadstoff- sowie CO - 2<br />

Emissionen eingespart werden. Vor dem Abtransport<br />

in die fahrzeugbauenden <strong>Werk</strong>e wird ein Teil der<br />

Aggregate mit einer Schutzschicht aus Wachs versehen,<br />

wobei keine organischen Lösemittel mehr<br />

eingesetzt werden.<br />

Kunststoffteile<br />

Die Kunststofftechnik stellt beispielsweise Kraftstofftanks,<br />

Stoßstangen, Gehäuse, Verkleidungen und<br />

Instrumententafeln her. Hier wird mit modernsten<br />

Methoden wie Mehrkomponenten-Spritzgießen,<br />

Gas-Innendruckverfahren und Hinterspritztechnik<br />

produziert. Zum Einsatz gelangt in unterschiedlicher<br />

Intensität Recyclinggranulat. Es stammt aus<br />

eigenen Produktionsabfällen.<br />

15


Umweltmanagement-System<br />

Umweltschutz hat bei <strong>Volkswagen</strong> einen festen Platz<br />

im Management. Wirkungsvolle Organisationsstrukturen<br />

im Sinne von EMAS unterstützen die nachhaltige<br />

Unternehmenstätigkeit in Forschung, Planung<br />

und Produktion. Sie werden werkübergreifend festgelegt,<br />

standortspezifisch präzisiert und umgesetzt.<br />

Organisation<br />

Sowohl Umweltmanagement-System (UMS) als<br />

auch Umweltmanagement-Handbuch der Marke<br />

<strong>Volkswagen</strong> sind für alle Standorte verbindlich. Das<br />

Handbuch fixiert zentrale Abläufe sowie Verantwortlichkeiten<br />

und definiert die Rahmenbedingungen<br />

für das Umweltmanagement der <strong>Werk</strong>e. In jedem<br />

Kapitel wird zunächst auf die allgemein geltenden<br />

Bestimmungen eingegangen. Im Anschluss werden<br />

jeweils die auf die einzelnen Standorte abgestimmten<br />

Regelungen, Zuständigkeiten und Abläufe<br />

beschrieben.<br />

Günter Damme<br />

Umweltmanagementvertreter<br />

Marke <strong>Volkswagen</strong><br />

16<br />

Konzernaufgaben<br />

Der Vorstand Forschung und Entwicklung trägt die<br />

oberste Verantwortung für das Betreiben genehmigungsbedürftiger<br />

Anlagen (§ 52a BImSchG und § 53<br />

KrW-/AbfG).<br />

Mit der konzernweiten Koordination aller Umweltschutzaktivitäten<br />

ist die Hauptabteilung<br />

Umwelt betraut.<br />

Die Arbeitsgebiete erstrecken sich dabei auf produkt-<br />

und produktionsbezogene Aspekte; dazu<br />

gehört auch die Durchführung der internen Umwelt-Audits.<br />

Weiterhin kümmern sich Teams zukunftsbezogen<br />

um künftige Strategien im<br />

Umweltschutz und um Konzepte zur Sicherstellung<br />

der Mobilität bei ständig steigender Belastung von<br />

Ballungsgebieten.<br />

Der Leiter Umwelt zeichnet für die Aufrechterhaltung<br />

des gesamten Umweltmanagement-Systems<br />

verantwortlich. Er ist der Umweltmanagementvertreter<br />

der Marke <strong>Volkswagen</strong> und koordiniert die<br />

Umweltbeauftragten der <strong>Werk</strong>e.<br />

Die Fahrzeuge der Marken <strong>Volkswagen</strong> und<br />

<strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge werden ganz überwiegend<br />

von den rund 9.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern der Technischen Entwicklung (TE) in<br />

Wolfsburg entworfen und konstruiert. Um bereits<br />

in dieser frühen Phase des Produktlebenszyklus<br />

Aspekte des Umweltschutzes zu berücksichtigen,<br />

ist bei <strong>Volkswagen</strong> ein Umweltbeauftragter für die<br />

Belange des Produkts eingesetzt. Seine Mitarbeiter<br />

bestimmen für jedes neue Projekt auf der Basis der<br />

bereits erwähnten „Umweltgrundsätze Produkt“<br />

umweltrelevante Vorgaben und achten auf deren<br />

Verwirklichung.


Zentralbereiche der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong><br />

Vorstand Forschung und Entwicklung<br />

Verantwortlicher nach § 52 a BlmSchG<br />

Konzernforschung<br />

Vorsitzender Konzern-Steuerkreis Umwelt<br />

Umweltschutz<br />

Umweltmanagementvertreter Marke <strong>Volkswagen</strong><br />

Umwelt Produktion<br />

Audit-Team<br />

Technische Entwicklung<br />

Umweltbeauftragter für das Produkt<br />

<strong>Volkswagen</strong> Logistics GmbH<br />

Gefahrgutbeauftragter<br />

Umweltmanagement-System<br />

Sogenannte Umweltpaten betreuen die Fahrzeugprojekte<br />

von den ersten Vorplanungen bis zum<br />

Produktionsstart aus Umweltsicht.<br />

Ein aktuelles Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

der Fachbereiche und die beratende Tätigkeit<br />

des Umweltbeauftragten stellen die Modelle<br />

der BlueMotion-Serie dar, die in ihren jeweiligen<br />

Klassen besonders günstige Verbrauchs- und Emissionswerte<br />

aufweisen. Der neue POLO BlueMotion ist<br />

mit einem Verbrauch von 3,3 l Diesel/100 km und 87<br />

g CO /km der sparsamste Fünfsitzer der Welt.<br />

2<br />

Der Geschäftsbereich Technische Entwicklung<br />

erhielt bereits 1996 eines der ersten Zertifikate nach<br />

der internationalen Norm ISO 14001.<br />

Im Konzernstrategiekreis-Umwelt (KSK-U) werden<br />

konzernweite Umweltstrategien entwickelt und es<br />

wird sichergestellt, dass die <strong>Volkswagen</strong> Umweltgrundsätze<br />

in allen Geschäftsbereichen und an allen<br />

Standorten eingehalten werden. In diesem Gremium<br />

sind die Marken des Konzerns, die Standortregionen<br />

sowie Experten aus der Konzernzentrale vertreten.<br />

Standorte<br />

<strong>Werk</strong>management<br />

<strong>Werk</strong>leiter/Standortmanagement<br />

Umweltschutz<br />

Umweltbeauftragter<br />

und Umweltmanagementbeauftragter<br />

des<br />

Standortes<br />

<strong>Werk</strong>logistik<br />

<strong>Werk</strong>koordinator Gefahrgut<br />

Fertigung<br />

Betreiber umweltrelevanter<br />

Anlagen,<br />

beauftragte Person nach<br />

GbV, Sachkundige für<br />

Umweltschutz<br />

Ein weiteres wichtiges Instrument sind die Regionalkonferenzen,<br />

die den fachlichen Austausch zwischen<br />

der Konzernzentrale und den regionalen Umweltbeauftragten<br />

an den lateinamerikanischen, südafrikanischen<br />

und ostasiatischen Standorten gewährleisten.<br />

Konkrete Umweltschutzmaßnahmen werden<br />

durch Sensibilisierung der Mitarbeiter, durch<br />

Know-how-Transfer und das Formulieren von Zielvereinbarungen<br />

angestoßen.<br />

Der Gefahrgutbeauftragte ist als Stabsstelle der Zentralen<br />

Konzern-Logistik zugeordnet. Er kontrolliert<br />

zentral die Einhaltung der Vorschriften zur Beförderung<br />

gefährlicher Güter. Unterstützung erhält er von<br />

<strong>Werk</strong>koordinatoren und beauftragten Personen nach<br />

Gefahrgutbeauftragten-Verordnung (GbV) in den<br />

einzelnen <strong>Werk</strong>en.<br />

In einem in Wolfsburg regelmäßig tagenden<br />

Konzernarbeitskreis „Energiemanagement“ treffen<br />

sich Vertreter der über 40 Standorte des Konzerns.<br />

Hier wird über neue energiesparende Techniken<br />

berichtet und es werden Erfahrungen ausgetauscht<br />

sowie weiterführende Strategien erarbeitet.<br />

17


Umweltmanagement-System<br />

Vorstand Forschung und Entwicklung<br />

Generalbevollmächtigter Konzernforschung<br />

KSK-U Umwelt-Marken-Ausschuss (UMA)<br />

<strong>Werk</strong>aufgaben<br />

Die oberste Leitung an den Standorten (<strong>Werk</strong>leiter,<br />

Leiter des Betriebes) ist aufgrund der Organisationspflicht<br />

für die Einhaltung der Umweltpolitik und des<br />

Umweltrechts durch den Aufbau und die Umsetzung<br />

organisatorischer Strukturen und Berichtswege verantwortlich.<br />

Hierfür werden die erforderlichen Delegationsmaßnahmen<br />

getroffen. Bei Abweichungen<br />

vom Normalbetrieb sind Meldewege festgelegt.<br />

An jedem Standort ist je ein Umweltbeauftragter<br />

eingesetzt, der in Personalunion Betriebsbeauftragter<br />

für Immissionsschutz, für Abfall und für<br />

Gewässerschutz ist. Er kontrolliert mithilfe seiner<br />

Mitarbeiter die Wirksamkeit fertigungsbezogener<br />

Umweltschutzmaßnahmen, berät die Anlagenbetreiber,<br />

erfasst und bewertet die Umweltdaten des<br />

Standorts.<br />

18<br />

Leiter Konzernforschung<br />

Umweltmanagementbeauftragter<br />

der Marke<br />

<strong>Volkswagen</strong><br />

Umweltbeauftragter<br />

Produkt<br />

Umweltbeauftragter<br />

Produktion<br />

Umwelt<br />

Umwelt<br />

Strategie u. Mobilität<br />

A000<br />

bis A-Klasse<br />

Umwelt<br />

Produkt<br />

Umweltpaten der TE-Produktlinien/Marke <strong>Volkswagen</strong><br />

B-<br />

bis D-Klasse<br />

Umweltbeauftragte der Standorte<br />

Umwelt<br />

Produktion<br />

Nutzfahrzeuge Module<br />

Wolfsburg Emden Hannover Zwickau Pamplona Weitere<br />

Standorte<br />

Der Umweltbeauftragte fungiert gleichermaßen<br />

als Umweltmanagementvertreter für das standortbezogene<br />

Umweltmanagement-System und ist in<br />

Umweltbelangen Teilnehmer der obersten Leitungsebene.<br />

Die Umweltmanagementvertreter kontrollieren<br />

die Einhaltung der umweltbezogenen Regelungen<br />

und sind federführend mit der Umsetzung<br />

standortspezifischer Umweltprogramme betraut. Sie<br />

informieren regelmäßig sowohl die <strong>Werk</strong>leitung als<br />

auch die Belegschaft und wirken so darauf hin, die<br />

Vorgaben der Umweltpolitik von <strong>Volkswagen</strong> zu<br />

erfüllen.<br />

Die Sachkundigen für Umweltschutz unterstützen<br />

den Umweltbeauftragten und die Betreiber der umweltrelevanten<br />

Anlagen innerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches<br />

bei der Umsetzung des betrieblichen<br />

Umweltschutzes. Sie werden entsprechend


Umweltmanagement-System<br />

ausgebildet und wirken im Umfeld ihres Arbeitsplatzes<br />

auf das Einhalten von Umweltgesetzen, die<br />

Berücksichtigung der Umweltpolitik von <strong>Volkswagen</strong><br />

in der täglichen Arbeit und auf die Bereitschaft zur<br />

kontinuierlichen Verbesserung des Umweltschutzes<br />

hin. Das Verzeichnis aller geltenden gesetzlichen<br />

Regelungen wird permanent gepflegt und über<br />

das konzernweit installierte Intranet zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Information, Verbesserungsideen<br />

Die Mitarbeiter aller Standorte erhalten regelmäßig<br />

Unterweisungen, Schulungen und Informationen<br />

zum Umweltschutz. Sie sind über das Ideenmanagement<br />

ständig aufgefordert, an der Gestaltung von<br />

Arbeitsplätzen, Effizienzsteigerung von Arbeitsabläufen<br />

und Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes<br />

mitzuwirken. 2001 verlieh <strong>Volkswagen</strong> erstmalig<br />

einen internen Umweltpreis. Seit 2008 können<br />

sich neben Teilnehmern aus Deutschland auch die<br />

Mitarbeiter der europäischen Standorte beteiligen.<br />

Die Auszeichnungen werden jährlich in den drei<br />

Kategorien Produkt, Produktion und persönliches<br />

Engagement (Sonderpreis) vergeben.<br />

Prämiert werden mit dem Sonderpreis Mitarbeiter,<br />

die von sich aus die Initiative ergreifen und Ideen<br />

für einen Beitrag zum Schutz der Umwelt entwickeln<br />

und auch umsetzen.<br />

Die Preisträgerthemen für das Jahr 2008 sind:<br />

Produkt:<br />

- Einsatz antimonfreier Bremsbeläge<br />

- Änderung der Programmierung von Park- und<br />

Standlichtfunktion bei Fahrzeugen<br />

- Kühlmittelzusatz aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

Produktion:<br />

- Optimierung des Verfahrens zur Zahnradherstellung<br />

- Spanlose Herstellung von Kegelrädern<br />

- Neuartiges Lackierverfahren mit erheblicher Reduzierung<br />

des Einsatzes von Energie, Wasser, Lack<br />

Sonderpreis für persönliches Engagement:<br />

- Verbindung von Ausbildungsinhalten mit ökologischen<br />

und sozialen Projekten<br />

- Konzeption und Umsetzung der Dachmarke Blue-<br />

Motion Technologies<br />

- Einsatz bei der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />

von Fahrzeugen<br />

Externe Wirkung<br />

Auch Lieferanten und Zulieferer werden in den Umweltschutz<br />

einbezogen. Aufbauend auf den bestehenden<br />

Vorgaben wie Materialempfehlungen und<br />

-verbote und Umweltlastenhefte wurde im Dialog<br />

mit Geschäftspartnern ein Konzept zur Nachhaltigkeit<br />

entwickelt, in das umweltbezogene und soziale<br />

Grundsätze integriert sind. Diese Anforderungen<br />

basieren auf <strong>Volkswagen</strong> eigenen Leitlinien und<br />

orientieren sich an externen internationalen Standards,<br />

zu denen sich <strong>Volkswagen</strong> als multinationaler<br />

Konzern bekennt. Wichtige Elemente sind u. a. ein<br />

Fragebogen für einen Selbstcheck des Lieferanten,<br />

ein Unterstützungsangebot durch ein Experten-<br />

Team, fallbezogene Stichproben vor Ort, ausführliche<br />

Kommunikation über die B2B-Lieferantenplattform<br />

im Internet.<br />

19


Umweltprüfung und Ermittlung der Umweltaspekte<br />

Die ersten Umweltprüfungen an den sechs Standorten<br />

erfolgten im Zeitraum von 1995 bis 1999 durch<br />

die Konzernabteilung Umwelt Produktion. Hierbei<br />

kamen die Methoden Umwelt-Audit und U-Risk<br />

zum Einsatz. Während U-Risk im Rahmen der Erstaufnahme<br />

zur Ermittlung des anlagenbezogenen<br />

Risikopotenzials pro Standort einmal angewandt<br />

wurde (in späteren Durchläufen wurden nur die Änderungen<br />

am Standort betrachtet), handelt es sich<br />

beim Umwelt-Audit um eine kontinuierliche Methode,<br />

die jährlich erfolgt. U-Risk wurde im Jahr 2001<br />

durch ein Verfahren zur Ermittlung und Bewertung<br />

der Umweltaspekte eines Standorts abgelöst (SEBU).<br />

Umwelt-Audit<br />

Im Rahmen der Umwelt-Audits werden Umweltorganisation,<br />

Umweltrecht sowie Umwelttechnik<br />

anhand von Befragungen, Begehungen und mittels<br />

Checklisten überprüft. Die Mitglieder der Audit-<br />

Teams sind unabhängig und rhetorisch sowie technikspezifisch<br />

geschult. Die Befragung trifft sowohl<br />

das Management als auch die Mitarbeiter vor Ort.<br />

Eine Dokumentenprüfung ergänzt diese Analyse.<br />

Hierbei erfolgen auch die Sichtung der Auflagen aus<br />

Genehmigungsbescheiden und die Prüfung der Vollständigkeit<br />

gesetzlich geforderter Unterlagen, wie<br />

beispielsweise Gefahrstoffkataster und Nachweisbücher.<br />

Die Ergebnisse der Umweltprüfung münden in<br />

Handlungsempfehlungen für jede untersuchte Organisationseinheit.<br />

Zur Optimierung der Zertifizierungsverfahren wurde<br />

2006 das Konzept für eine Verbundzertifizierung entwickelt.<br />

Dabei werden für die deutschen Standorte<br />

das EMAS-Verfahren und die internationale Norm<br />

ISO 14001 zusammengeführt. Die osteuropäischen<br />

Standorte der Marken <strong>Volkswagen</strong> und<br />

20<br />

<strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge sowie der französische<br />

Standort Molsheim (Marke Bugatti) werden mit<br />

den deutschen Fabriken im Verbund nach ISO 14001<br />

zertifiziert.<br />

Salzgitter<br />

Wolfsburg<br />

Braunschweig<br />

Emden<br />

Hannover<br />

<strong>Kassel</strong><br />

EMAS-Validierungen inklusive ISO 14001<br />

Zwickau<br />

K-EFU<br />

Dresden<br />

ISO-14001-Verbundzertifizierung<br />

Chemnitz<br />

TE<br />

WOB<br />

Bratislava<br />

Molsheim<br />

Martin<br />

Poznan<br />

Bewertung per Matrix<br />

Mit Inkrafttreten der novellierten EMAS-Verordnung<br />

erfolgte die Einführung einer neuen Methode zur<br />

Ermittlung und Bewertung wesentlicher Umweltaspekte.<br />

Im ersten Schritt dieser Methode ermittelt<br />

das Audit-Team die objektive Umweltauswirkung<br />

des Standorts. Hierfür werden Daten und Informationen<br />

erfasst und mit einem festgelegten Maßstab<br />

bewertet. Die Einstufung der datenbasierten,<br />

quantitativen Aspekte (z. B. CO -Emissionen) stützt<br />

2<br />

sich auf die Methode der ökologischen Knappheit<br />

(BUWAL 1998), für die qualitativen Aspekte (z. B. Verhalten<br />

von Fremdfirmen) wurden eigene Kriterien<br />

definiert. In einer Matrix werden die Umweltaspekte<br />

den jeweiligen Unternehmensbereichen gegenübergestellt<br />

und die Ergebnisse der Bewertung dokumentiert<br />

(vgl. Abb.). Sehr wichtige Umweltaspekte<br />

erscheinen rot, wichtige gelb und weniger wichtige<br />

grün.


Umweltaspekt <strong>Werk</strong> gesamt <strong>Werk</strong>technik Transportwesen Lackiererei Presswerk Karosserie Montage<br />

Abfall<br />

Abwasser<br />

Abluft<br />

Wärme<br />

Strom<br />

Verkehr<br />

Geruch<br />

Lärm<br />

Altlasten<br />

Flächenversiegelung<br />

Organisation/<br />

Qualifi kation<br />

externe<br />

Dienstleister<br />

Notfallsituation<br />

Tabelle<br />

Ableitung von Umweltzielen<br />

Aus jeder Art des Wirtschaftens resultieren Umweltauswirkungen,<br />

die unvermeidbar sind. Die Farbe<br />

der Bewertung sagt aus, welche Umweltaspekte am<br />

jeweiligen Standort besondere Bedeutung besitzen.<br />

Das dargestellte Ergebnis trifft zunächst noch keine<br />

Aussage über mögliche Verbesserungspotenziale.<br />

Dies wird in einem weiteren Schritt ermittelt. Sind<br />

Verbesserungspotenziale in Abhängigkeit von der<br />

eingesetzten bis hin zur prinzipiell möglichen Technologie<br />

abzuleiten, können diese jetzt als Umweltziel<br />

formuliert werden und ins Umweltprogramm<br />

einfließen. Die Matrix liefert dem Bereich also eine<br />

Hilfestellung in der Form, dass erkannte Verbesserungspotenziale<br />

in roten Feldern mit einer größeren<br />

Priorität zu bewerten sind als solche in grünen Feldern.<br />

Die Handlungsempfehlungen aus Audit-Berichten<br />

liefern dabei zusätzliche ergänzende Hinweise.<br />

sehr wichtig wichtig weniger wichtig<br />

Beispiel<br />

Eine Lackiererei wird unter Einhaltung aller gesetzlich<br />

geforderten Grenzwerte betrieben. Das Audit-<br />

Team bewertet sie hinsichtlich des Umweltaspekts<br />

„Emissionen in die Luft“ dennoch mit rot. Ursache:<br />

In diesem Bereich fallen im Verhältnis zur restlichen<br />

Fabrik die wesentlichen Abluftemissionen an.<br />

Die Lackiererei prüft nun im Gespräch mit internen<br />

Umweltschutz-Experten und dem Umweltaudit-<br />

Team, durch welche technischen oder organisatorischen<br />

Maßnahmen der Umweltaspekt „Emissionen<br />

in die Luft“ weiter zu verbessern ist.<br />

Das Ergebnis einer solchen Untersuchung können<br />

Umweltziele sein (beispielsweise die Einführung<br />

anderer Lacksysteme oder effizienterer Auftragsverfahren).<br />

Jedoch könnte auch festgestellt werden,<br />

dass die Anlagen nach dem Stand der Technik<br />

betrieben werden und eine weitere Verringerung der<br />

Emissionen derzeit nicht möglich ist. In diesem Fall<br />

wäre es zulässig, trotz Einstufung als „sehr wichtiger<br />

Aspekt“ keine Umweltziele zu definieren.<br />

21


Erarbeitung von Umweltprogrammen und -zielen<br />

Das Umweltprogramm eines Standorts beschreibt<br />

die zur Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes<br />

vereinbarten Zielkategorien und zu deren<br />

Konkretisierung geplante Einzelziele.<br />

Um Maßnahmen schnell und effizient umzusetzen,<br />

werden von der obersten Leitung des jeweiligen<br />

Standorts Verantwortliche benannt, Zeiträume festgelegt<br />

und Budgets zugeordnet.<br />

Umweltprogramme in den <strong>Werk</strong>en der <strong>Volkswagen</strong><br />

<strong>AG</strong> weisen neun gleichrangige Zielkategorien auf:<br />

1. Verbesserung der Grundlage umweltrelevanter<br />

Daten<br />

2. Verbesserung der indirekten und der produktbezogenen<br />

Umweltaspekte<br />

3. Verbesserung der Umweltschutztechnik und des<br />

Immissionsschutzes<br />

4. Verbesserung des Boden- und Grundwasserschutzes<br />

5. Verbesserung des Abfallmanagements<br />

6. Verbesserung des Naturschutzes<br />

7. Verbesserung umweltrelevanter Ausbildungs-<br />

22<br />

und Informationsmaßnahmen<br />

8. Verbesserung der Organisation<br />

9. Ressourceneinsparung<br />

Den Status quo der einzelnen Ziele und Maßnahmen<br />

eruieren die Verantwortlichen regelmäßig mit Zielverfolgungstabellen.<br />

Sie kennzeichnen abgearbeitete<br />

Ziele mit einem Erledigungsvermerk und nehmen<br />

neue Ziele auf. Die sieben standortspezifischen Teile<br />

dieser Umwelterklärung verdeutlichen diese Vorgehensweise<br />

und enthalten das Umweltprogramm des<br />

jeweiligen Standorts in Tabellenform. Der Jahresvergleich<br />

innerhalb dieser Aufstellung macht die<br />

langfristige Entwicklung nachvollziehbar.<br />

Eventuelle Probleme, die zu verzögerter Realisierung<br />

eines Ziels führen können (beispielsweise Behinderungen<br />

durch langfristige Genehmigungsverfahren,<br />

Schwierigkeiten bei der technischen Umsetzung),<br />

werden in Fußnoten erläutert. Hiervon betroffene<br />

Ziele tragen eine gelbe Markierung. Abgearbeitete<br />

Ziele sind grün hinterlegt. Das Umweltprogramm<br />

wird jährlich kontrolliert und aktualisiert.


<strong>Werk</strong> <strong>Kassel</strong>


Standortdaten<br />

Mitarbeiter: 13.009 (Anfang <strong>2009</strong>)<br />

Produkte: Getriebe, Zylinderkurbelgehäuse,<br />

Press- und Karosserieteile,<br />

Abgasanlagen, aufbereitete<br />

Motoren und Getriebe, Vertrieb<br />

von Originalteilen<br />

Kapazität: u. a. 2,7 Mio. Getriebe, 78 Mio.<br />

Press- und Karosserieteile, 4,2<br />

Mio. Abgasanlagen pro Jahr,<br />

50.000 aufbereitete Motoren<br />

und Getriebe<br />

Fläche: - <strong>Werk</strong><br />

- Aggregateaufb.<br />

- Kat.-Recycling<br />

Die im Jahr <strong>2009</strong> vorgelegten aktualisierten Zahlen<br />

und Aussagen des <strong>Kassel</strong>er Teils der Umwelterklärung,<br />

die sich auf das Betrachtungsjahr 2008<br />

<strong>Werk</strong>leiter<br />

Prof. Dr. Becker<br />

K2<br />

ca. 280 Hektar<br />

185.289 m²<br />

980 m²<br />

Bebauungsgrad: ca. 38 %<br />

EMAS-Daten<br />

Erstvalidierung November 1998<br />

letzte Revalidierung November 2007<br />

letztes und aktuelles<br />

Überwachungsaudit<br />

beziehen, wurden durch Umweltgutachter der TÜV<br />

Nord Cert Umweltgutachter GmbH auf sachliche<br />

Richtigkeit überprüft.<br />

Umweltbeauftragter<br />

Rupert Zeh<br />

November 2008<br />

November <strong>2009</strong>


Der Standort<br />

Das <strong>Werk</strong> <strong>Kassel</strong> befindet sich innerhalb der Gemarkung<br />

Baunatal in einem ausgewiesenen Industriegebiet.<br />

Diese nordhessische Kleinstadt mit derzeit<br />

rund 28.000 Einwohnern liegt etwa 5 Kilometer<br />

südlich von <strong>Kassel</strong>. <strong>Volkswagen</strong> erwarb 1957 das Gelände<br />

der ehemaligen Henschel Flugmotoren GmbH.<br />

Bereits ein Jahr später begannen 25 Mitarbeiter<br />

zunächst mit der Aufbereitung von Käfer-Motoren,<br />

wenig später kamen Getriebe und andere Fahrzeugteile<br />

hinzu.<br />

Bedeutung ab 1960<br />

Einen deutlichen Aufschwung nahm die Fabrik mit<br />

Beginn der Getriebefertigung 1960.<br />

Die Zunahme der Fertigungszahlen führte dazu,<br />

dass der Standort <strong>Kassel</strong> zum sogenannten Getriebe-<br />

Leitwerk des <strong>Volkswagen</strong> Konzerns aufstieg. Kennzeichnend<br />

für diese Produktion sind Anlagen für<br />

nahezu jede Art der mechanischen Metallbearbeitung<br />

einschließlich Härtereien mit den der Störfallverordnung<br />

unterliegenden Anlagen Ammoniakund<br />

Propangaslager. Später wurden dem Standort<br />

ein Presswerk, zwei Tauchlackieranlagen, eine<br />

Schmiede, ein großes Schmelzwerk – unter anderem<br />

für Aluminiumschrott – und eine Leichtmetallgießerei<br />

angegliedert. Das Aluminium-Umschmelzwerk<br />

verarbeitet eigene sowie fremd angelieferte Schrotte<br />

mit einer genehmigten Schmelzleistung von 380 t<br />

pro Tag. Die aufgeschmolzenen Aluminiumlegierungen<br />

werden in Druckgießmaschinen vor allem zu<br />

Getriebe- und Zylinderkurbelgehäusen verarbeitet.<br />

Dependancen<br />

Daneben gehören zu dem Standort zwei kleinere<br />

Dependancen in der Lilienthalstr. 140 in <strong>Kassel</strong> Bettenhausen<br />

(Aggregateaufbereitung) sowie auf dem<br />

Gelände von Thyssen Krupp Expersite, in der Holländischen<br />

Straße 195 in <strong>Kassel</strong> Rothenditmold, eine<br />

angemietete Halle für das Katalysatorenrecycling.<br />

Diese beiden Dependancen sind integraler Bestandteil<br />

der <strong>Werk</strong>organisation und mit allen wichtigen<br />

Organisationseinheiten des Standortes vernetzt.<br />

Das Katalysatorrecycling als kleine Kostenstelle<br />

gehört organisatorisch zur Abgasanlagenfertigung<br />

und die Aggregateaufbereitung ist dem Getriebebau<br />

zugeordnet. Die Entsorgung von Abfällen und von<br />

industriellen Abwässern wird über bzw. durch die<br />

OE Umweltschutz geleistet.<br />

In der Aggregateaufbereitung werden gebrauchte<br />

Motoren, Getriebe und andere Fahrzeugteile durch<br />

den Aufbereitungsprozess (Zerlegen, Reinigen etc.)<br />

wieder für den Pkw-Betrieb nutzbar gemacht. Dadurch<br />

werden energieintensive Bearbeitungsschritte<br />

(Schmelzen, Gießen etc.) einer Neuproduktion<br />

vermieden, was letztlich zur Ressourcenschonung,<br />

Material- u. Energieeffizienzsteigerung beiträgt.<br />

Durch die Verlagerung der Aggregateaufbereitung<br />

in das alte Industriegebiet im <strong>Kassel</strong>er Osten (die<br />

Grundstücksfläche von 185.289 m² entspricht ca. 8 %<br />

der <strong>Werk</strong>fläche) konnten leerstehende Gebäude des<br />

Vorbesitzers weiter genutzt und im Gegenzug Freiflächen<br />

im <strong>Werk</strong> <strong>Kassel</strong> für die Fertigung neuer,<br />

K3


moderner Schalt- und Automatikgetriebe geschaffen<br />

werden.<br />

In der nach Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigten<br />

Katalysator-Recyclinganlage werden in einer<br />

980 m² großen Halle jährlich ca. 200.000 Katalysatoren<br />

und Dieselpartikelfilter sowie ca. 55.000 Katalysatoren<br />

aus der Fertigung mechanisch demontiert.<br />

Dabei anfallende metallische Wertstoffe sowie die<br />

nicht mehr gebrauchsfähigen Monolithen werden<br />

dem externen Recycling zugeführt.<br />

K4<br />

Eigene Trinkwassergewinnung und Abwasserbehandlung<br />

Der Standort wird durch den Betrieb vier eigener<br />

Tiefbrunnen autark mit Trinkwasser für Produktionszwecke<br />

und sanitäre Belange versorgt. Das<br />

anfallende Abwasser wird in mehreren dezentralen<br />

Abwasservorbehandlungsanlagen dem Stand der<br />

Technik entsprechend vorbehandelt. In einer zentralen<br />

physikalisch-chemischen und biologischen Kläranlage<br />

(Ausbaugröße von 50.000 Einwohnergleichwerten<br />

(EGW)) wird das Abwasser unter Einhaltung<br />

der Einleitgrenzwerte in den kleinen Fluss Bauna<br />

eingeleitet. Durch langjährige gewässerbiologische<br />

Untersuchungen kann der gute Zustand der Bauna<br />

nachgewiesen werden.<br />

Seit Mitte des Jahres 2007 werden in der Kläranlage<br />

am Standort auch Abwässer von zwei externen Deponiebetreibern<br />

mit behandelt.


Eigene Deponie<br />

Das <strong>Werk</strong> <strong>Kassel</strong> betreibt auf dem Betriebsgelände<br />

eine etwa 6 ha große Deponie. Auf dieser werden<br />

werktypische Abfälle – wie z. B. Klärschlämme,<br />

Ofenausbruch sowie Bauschutt und Erdaushub –<br />

eingelagert. Die Deponie ist mit einer dem Stand der<br />

Technik entsprechenden Basis- und Oberflächenabdichtung<br />

ausgestattet. Das anfallende Deponiesickerwasser<br />

wird in der zentralen Kläranlage des<br />

<strong>Werk</strong>es behandelt. Die werkeigene Deponie ist seit<br />

2007 als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert.<br />

Weltweite Originalteile-Versorgung<br />

Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage des Standortes<br />

am Schnittpunkt wichtiger Schienen- und Straßenverbindungen<br />

wählte <strong>Volkswagen</strong> das <strong>Werk</strong> Ende der<br />

60er-Jahre als Standort für das Original-Teile-Centern<br />

(OTC) zur Versorgung des gesamten Konzern-<br />

Vertriebsnetzes.<br />

Das OT Depot <strong>Kassel</strong> mit den Original Teile Centern<br />

1 bis 5, dem FIB (Center für Fahrzeugintelligente<br />

Bauteile) sowie den Außenlägern und <strong>Werk</strong>lagerhallen<br />

ist als erstes Weltdepot des Vertriebs Originalteile<br />

das Herzstück der weltweiten OT-Logistik. Auf<br />

einer Lagerfläche von mehr als 1 Mio. m² ist das<br />

Sortiment an Originalteilen der Konzernmarken<br />

<strong>Volkswagen</strong>, Audi, <strong>Volkswagen</strong> Nutzfahrzeuge, Seat<br />

und Skoda mit rund 400.000 Sortimentspositionen<br />

untergebracht.<br />

Für den Vertrieb Originalteile arbeiten am Standort<br />

2.400 Mitarbeiter. Es erfolgen Lieferungen in mehr<br />

als 170 Länder. Täglich werden ca. 1.900 t Originalteile<br />

versendet.<br />

K5


Besonderheiten und Entwicklung<br />

Produkte<br />

Die Weltwirtschaftskrise hat dazu geführt, dass die<br />

Anzahl der produzierten Getriebe im Jahr <strong>2009</strong> leicht<br />

rückläufig war. Zurzeit werden überwiegend kleine<br />

Getriebe nachgefragt. Das Modell DQ 200 spielt hierbei<br />

eine besonders große Rolle.<br />

Verstärkung der Entwicklungsaktivität<br />

Der Elektroantrieb als Herz eines umweltfreundlichen<br />

Elektroautos, das im Jahr 2010 die Marktreife<br />

erlangen und in Serienproduktion gehen soll, wird<br />

am Standort <strong>Kassel</strong> entwickelt. Hierzu wird die<br />

Entwicklungsabteilung des <strong>Werk</strong>es personell aufgestockt.<br />

Ziel ist es, bereits am Jahresende <strong>2009</strong> einen<br />

ersten Prototyp des Antriebs in einen eigens umgerüsteten<br />

Kleinwagen einzubauen. Der Standort hat<br />

so die Chance, sich innerhalb des <strong>Volkswagen</strong> Konzerns<br />

auch bezogen auf die eigenen F&E-Aktivitäten<br />

weiterzuentwickeln und die vorhandene Kernkompetenz<br />

auszubauen.<br />

K6<br />

Neue Verfahren<br />

Ab dem Jahr <strong>2009</strong> wird in der Gießerei das sogenannte<br />

Thixomolding-Verfahren für die Serienfertigung<br />

von Kleinteilen aus Magnesium (z. B. Sitzschalen<br />

und Halterungen für Kopfstützen) eingesetzt. Mit<br />

diesem Verfahren können Magnesiumlegierungen<br />

quasi im „Spritzgussverfahren“ verarbeitet werden.<br />

Durch diese Form des Leichtbaus lassen sich<br />

schwerere <strong>Werk</strong>stoffe ersetzen, Wanddicken reduzieren<br />

und die Anzahl von Bauteilen, die zusammengefügt<br />

werden müssen, vermindern. Das alles führt<br />

im Ergebnis zur Gewichtsreduktion im Fahrzeug.<br />

Auch das Verfahren selbst kommt ohne den bei der<br />

Magnesiumverarbeitung sonst üblichen Einsatz<br />

klimaschädlicher Gase aus. Im Ergebnis wird so in<br />

mehrfacher Hinsicht ein bedeutender Beitrag zur<br />

Senkung des Treibhauseffekts geleistet.<br />

Neue Baumaßnahmen<br />

Das <strong>Werk</strong> stellt einen Teil seiner Dachfläche einem<br />

Investor für die umweltfreundliche Stromerzeugung<br />

mittels Photovoltaik zur Verfügung. Die Anlage hat<br />

eine Leistung von 1 MWp und besteht aus 5.556 einzelnen<br />

Solarmodulen. Durch die PV-Anlage, die auf<br />

der Halle 6 im Jahr <strong>2009</strong> installiert wurde, können<br />

ca. 230 Vier-Personen-Haushalte ein ganzes Jahr mit<br />

Strom versorgt werden. Im Vergleich mit konventioneller<br />

Stromerzeugung lassen sich durch diese<br />

Anlage jährlich bis zu 576 t CO einsparen.<br />

2


Naturschutz/Biodiversität<br />

Für den Standort soll bis zum Jahr 2011 ein Naturschutzkonzept<br />

erarbeitet werden, dessen Ziele ein<br />

Renaturierungsplan der Bauna und die Erstellung<br />

neuer Ausgleichsmaßnahmen sind. Die Renaturierungsmaßnahmen<br />

werden für den gesamten Lauf<br />

der Bauna sowie für ihr 47 km² großes Einzugsgebiet<br />

geplant. Die Umsetzung der Maßnahmen soll<br />

in Kooperation mit den anliegenden Gemeinden,<br />

zuständigen Behörden, Naturschutzvereinen und<br />

der Universität <strong>Kassel</strong> erfolgen. Der Naturschutzplan<br />

soll auch neue Ausgleichsmaßnahmen außerhalb<br />

des <strong>Werk</strong>geländes beinhalten. Zusätzlich sollen<br />

zu allen bisherigen und zukünftigen Maßnahmen<br />

Landschaftspflegepläne ausgearbeitet werden.<br />

Spezialkompetenz Klimaschutz<br />

Die Abteilung Kältetechnik innerhalb der <strong>Werk</strong>technik<br />

der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> am Standort <strong>Kassel</strong> hat im<br />

Interesse des Klimaschutzes ihre Spezialkompetenz<br />

im Bereich Kältetechnik weiter ausgebaut und dafür<br />

gesorgt, dass das eingesetzte Personal die persönlichen<br />

Voraussetzungen nach § 5 der Chemikalienklimaschutzverordnung<br />

erfüllt. Ziel ist es, als interner<br />

Dienstleister im Auftrag der unterschiedlichen<br />

Anlagenbetreiber des <strong>Werk</strong>es alle kältetechnischen<br />

Einrichtungen gemäß Artikel 3 Abs. 1 der Verordnung<br />

(EG) Nr. 842/2006 zu installieren, zu warten und<br />

instand zu halten und in diesem Rahmen u. a. Dichtheitsprüfungen<br />

sowie die Rückgewinnung der eingesetzten<br />

Kältemittel durchzuführen. Das Personal<br />

erfüllt als Inhaber von Sachkundezertifikaten nach<br />

Artikel 5 die Personalkategorie I nach Artikel 4 der<br />

Verordnung (EG) Nr. 303/2008. Es sind alle erforderlichen<br />

<strong>Werk</strong>zeuge und Verfahren vorhanden, um die<br />

genannten Arbeiten durchzuführen.<br />

Kompetenzteam Energie<br />

Ein neu gegründetes Kompetenzteam Energie verfolgt<br />

am Standort konsequent das Ziel, die Energieeffizienz<br />

von Maschinen und Prozessen weiter zu<br />

erhöhen. Zurzeit entfallen durchschnittlich beispielsweise<br />

ca. 65 % des gesamten Stromverbrauchs<br />

einer Schleifmaschine auf die Betriebsbereitschaft<br />

– und nur ca. 35 % auf die Teilefertigung. Diese<br />

Diskrepanz gilt es weiter zu verringern. Lieferanten<br />

werden in Zukunft verpflichtet, den exakten Energieverbrauch<br />

der zu liefernden Maschinen unter<br />

Berücksichtigung von Parametern wie Taktzeit und<br />

Stückzahlen in ein Energieblatt einzutragen. Die<br />

Energieeffizienz wird somit zum Vergabekriterium.<br />

Im Rahmen der Maschinenabnahme werden die<br />

Angaben des Lieferanten dann durch konkrete Messungen<br />

verifiziert. Nur solche Maschinen, bei denen<br />

die Angaben des Energieblattes mit den Messergebnissen<br />

übereinstimmen, werden akzeptiert.<br />

K7


Umweltaspekte und Umweltdaten<br />

Bedeutung und Entwicklung<br />

Fertigungseinheiten (St.)<br />

Getriebe<br />

Zylinderkurbelgehäuse<br />

Abgasanlagen<br />

Die Umweltaspekte werden regelmäßig mittels eines<br />

von der Konzerneinheit Umwelt Produktion entwickelten<br />

Verfahrens bewertet.<br />

Die Entwicklung der Umweltaspekte wird entscheidend<br />

durch die Produktion beeinflusst, wenngleich<br />

ein Anstieg der Produktion nicht zwangsläufig einen<br />

Anstieg der Umweltbelastung nach sich zieht, wie<br />

auch umgekehrt ein Rückgang der Produktion nicht<br />

zu einem proportionalen Rückgang wesentlicher<br />

Umweltaspekte für den Standort führt.<br />

Allein die Betriebsbereitschaft von Ver- und Entsorgungsanlagen<br />

verursacht bereits eine bedeutende<br />

Grundlast. So entfallen im <strong>Werk</strong> <strong>Kassel</strong> nur ca. 36 %<br />

des Energiebedarfs direkt auf die Teilefertigung. Die<br />

Grundlast für die Betriebsbereitschaft der Maschinen<br />

beträgt ca. 51 %. Der restliche Energiebedarf von<br />

ca. 13 % entfällt auf die Versorgung der Infrastruktur.<br />

Die Produkte können im Hinblick auf deren Bearbeitungsintensität<br />

sehr unterschiedlich sein.<br />

Auch das Abfallaufkommen kann trotz sinkender<br />

Produktion steigen, wenn beispielsweise durch Umbaumaßnahmen<br />

oder Sanierungen Abfälle entsorgt<br />

werden müssen, die während der normalen Produktion<br />

nicht anfallen. Aus den genannten Gründen<br />

ist es wichtig, die Zahlen im Jahresvergleich sehr<br />

differenziert zu analysieren und jedes Jahr erneut zu<br />

bewerten.<br />

K8<br />

5.000.000<br />

4.000.000<br />

3.000.000<br />

2.000.000<br />

1.000.000<br />

2006 2007 2008<br />

Nachfolgende Erläuterungen geben einen Überblick<br />

über die Entwicklung der Zahlen sowie der Umweltaspekte<br />

des Standortes.<br />

Produktionsvolumen<br />

Die Getriebeproduktion konnte im Jahresvergleich<br />

2007/2008 um mehr als 4 % gesteigert werden. Bei<br />

den Zylinderkurbelgehäusen betrug der Zuwachs<br />

knapp 11 %, während die Produktion von Abgasanlagen<br />

im gleichen Umfang rückläufig war. Die Fertigung<br />

von Pressteilen und aufbereiteten Motoren befand<br />

sich in etwa auf Vorjahresniveau. Auch bei den<br />

Aggregateteilen konnte im Betrachtungszeitraum ein<br />

Anstieg um etwa 6 % realisiert werden.<br />

Abfallwirtschaft<br />

Im Verlauf des Jahres 2008 fand eine Neustrukturierung<br />

des Personals im Bereich der Abfallwirtschaft<br />

statt. So wurde die Stelle des technischen Sachbearbeiters<br />

– als zentraler Ansprechpartner für alle<br />

abfallrelevanten Fragen im <strong>Werk</strong> – neu besetzt. Auch<br />

wurden die Prozesse durch die Neustrukturierung<br />

der Verantwortlichkeiten bis auf die Ebene der Gruppenleiter<br />

weiter optimiert.<br />

Diese und weitere Änderungen im operativen Geschäft<br />

sollen in die Überarbeitung des Entsorgungsleitfadens<br />

einfließen, die für das Jahr <strong>2009</strong> geplant<br />

ist.


Abfall (t)<br />

Verwertung<br />

Beseitigung<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

Tabelle<br />

Das gesamte Abfallaufkommen ist im zugrunde<br />

gelegten Jahresvergleich 2007/2008 mengenmäßig<br />

um knapp 2 % gesunken. Dabei steht eine Senkung<br />

bei den Abfällen zur Verwertung von ca. 15 % einer<br />

Erhöhung bei den Abfällen zur Beseitigung von ca.<br />

47 % gegenüber.<br />

Innerhalb der Abfälle zur Verwertung, die ca. 2/3 der<br />

gesamten Abfallanfallmenge ausmachen, befindet<br />

sich die Entwicklung bei den gefährlichen Abfällen<br />

(- ca. 2 %) und den nicht gefährlichen Abfällen (+<br />

ca. 2 %) innerhalb der normalen jährlichen Schwankungsbreite.<br />

Der Rückgang der Gesamtmenge hier<br />

resultiert somit in erster Linie aus dem Beitrag der<br />

nicht produktionsbedingten Abfälle. Im Vergleich<br />

zum Betrachtungszeitraum 2007 fand eine Senkung<br />

der Tonnage um etwa 4.700 t statt. Im Jahr 2007<br />

konnte im Rahmen der Fahrstraßensanierungsmaßnahmen<br />

im gesamten <strong>Werk</strong>gelände angefallener<br />

unbelasteter Bauschutt direkt verwertet werden. Im<br />

Jahr 2008 waren kaum geeignete Anfallmengen für<br />

entsprechende Maßnahmen vorhanden.<br />

Bei den Abfällen zur Beseitigung befinden sich die<br />

nicht gefährlichen Abfälle knapp unter dem Vorjahreswert<br />

(ca. - 1,5 %). Die produktionsbedingt angefallenen<br />

gefährlichen Abfälle sind um ca. 12 % angestiegen.<br />

Signifikante Ursachen für diese Entwicklung<br />

sind die gestiegene Produktion im Bereich Zylinderkurbelgehäuse<br />

sowie erhöhte Qualitätsansprüche<br />

bei der Metallbearbeitung in verschiedenen<br />

2006 2007 2008<br />

Bereichen der Fertigung. So mussten beispielsweise<br />

knapp 150 t mehr Filterstäube aus der Abgasbehandlung<br />

des Aluminium-Umschmelzwerkes einer<br />

Entsorgung zugeführt werden (Produktionssteigerung)<br />

und ca. 60 t mehr Stäube aus Strahlanlagen<br />

(gestiegene Qualitätsansprüche).<br />

Den größten Beitrag zum Anstieg der Abfälle zur<br />

Beseitigung leisten die nicht produktionsbedingten<br />

Abfälle, die sich im Betrachtungszeitraum um knapp<br />

3.500 t erhöht haben. Diese Menge kann fast vollständig<br />

auf die Sanierung der Halle 4 zurückgeführt<br />

werden, bei der belasteter Bauschutt in erheblichem<br />

Umfang angefallen ist (ca. 3.200 t). Auch der im Rahmen<br />

vorbeugender Instandsetzung durchgeführte<br />

regelmäßige Austausch der Gleisbetten der <strong>Werk</strong>eisenbahn<br />

hat hierzu einen bedeutenden Beitrag<br />

geleistet (ca. 100 t).<br />

K9


Energiebedarf und Immissionsschutz<br />

Immissionsschutz ist für den Standort ein bedeutender<br />

Umweltaspekt. Im Jahr 2008 war trotz der<br />

erheblichen Produktionssteigerung ein nur leichter<br />

Anstieg des Verbrauchs an elektrischer Energie (ca.<br />

+ 4,6 %) festzustellen. Dies werten wir als Erfolg, da<br />

durch die verstärkte Betrachtung der Betriebskosten<br />

bei neuen Maschinenprojekten einem größeren Anstieg<br />

des Verbrauchs elektrischer Energie erfolgreich<br />

entgegengewirkt werden konnte.<br />

Es erfolgte parallel auch eine deutliche Erhöhung<br />

des Wärmeenergiebedarfs (ca. + 11,4 %), wobei die<br />

technische Wärme (ca. + 1,2 %) nur unwesentlich,<br />

die Raumwärme aber wesentlich (ca. + 16,8 %) angestiegen<br />

ist. Letztlich lag der Wärmeenergiebedarf im<br />

Jahr 2008 insgesamt aber noch deutlich unter dem<br />

Niveau des Jahres 2006. Daraus lässt sich ableiten,<br />

dass vor allem witterungsbedingte Einflüsse (kalter<br />

Winter 2008) diese Entwicklung begründen.<br />

Der Brennstoffeinsatz (Erdgas) für verschiedene<br />

Verbrennungsprozesse im Schmelzwerk, der Lackiererei,<br />

der Härterei und der Schmiede ist im zugrunde<br />

gelegten Jahresvergleich um ca. 5,3 % gestiegen. Dies<br />

hängt vor allem mit der Steigerung des Produktionsausstoßes<br />

zusammen und erklärt auch die Erhöhung<br />

des CO -Ausstoßes auf der Outputseite. Gegenläufig<br />

2<br />

zu dieser Entwicklung konnte der Kohlenmonoxidausstoß<br />

um ca. 28 % gesenkt werden.<br />

K10<br />

Hier zeigen sich die Erfolge aus den ergriffenen<br />

technischen Maßnahmen der Vorjahre im Schmelzwerk,<br />

wie z. B. der Einbau einer automatischen<br />

Sauerstoffzuführung bei der Verbrennung.<br />

Die Emissionen von Stäuben (ca. - 18 %) und flüchtigen<br />

organischen Verbindungen (VOC ca. - 21 % )<br />

zeigen im Jahresvergleich deutliche Senkungen.<br />

Der Rückgang an Stäuben erklärt sich durch den<br />

Einsatz sehr hochwertiger Filterschläuche im<br />

Schmelzwerk. Hierdurch ist eine wesentlich effizientere<br />

Staubabscheidung möglich.<br />

Die Reduktion bei den VOC-Emissionen kann auf<br />

verschiedene Entwicklungen zurückgeführt werden:<br />

Zum einen wurde im Bereich Abgasanlagenfertigung<br />

eine Reinigungsanlage für Metallteile technisch umfassend<br />

modernisiert. Hierdurch konnte messtechnisch<br />

eine Halbierung der Emission nachgewiesen<br />

werden. Zum anderen wurden bestimmte Emittenten<br />

in der Schmiede (Ölbäder) für die Fertigungsprozesse<br />

des Jahres 2008 weniger häufig als in den<br />

Vorjahren benötigt.


Energie (MWh)<br />

Abluft (t)<br />

Elektrische Energie<br />

Brennstoffeinsatz (Gas)<br />

Wärmeenergie<br />

Staub<br />

Kohlenmonoxid (x 10)<br />

Stickoxide (x 10)<br />

VOC (x 10)<br />

Kohlendioxid (x 1.000)<br />

Kälteanlagen (St.)<br />

FCKW-/H-FCKW-Anlagen<br />

FKW-/H-FKW-Anlagen<br />

klimaneutrale<br />

Anlagen<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

2006 2007 2008<br />

Tabelle<br />

2006 2007 2008<br />

2006 2007 2008<br />

K11


Kältemittelmenge [kg]<br />

FCKW/H-FCKW Menge<br />

FKW/H-FKW Menge<br />

klimaneutrale<br />

Menge<br />

In der Umwelterklärung 2008 haben wir erstmals darüber<br />

berichtet, dass wir das Klimabelastungspotenzial,<br />

das durch den Einsatz von H-FCKW und H-FKW<br />

in Kälteanlagen am Standort besteht, langfristig<br />

deutlich reduzieren wollen. Dort wurden als Beispiel<br />

bereits die Vorteile der an einigen Anlagen erprobten<br />

Umrüstung von klassischen Kompressionskälteanlagen<br />

an Metallbearbeitungsmaschinen auf Plattenwärmetauscher<br />

dargestellt.<br />

Im Rahmen der im Jahr 2008 eingeleiteten Substitutionsstrategie<br />

für das Kältemittel R 22 wurden<br />

nun weitere Erfolge erzielt. Konkret erfolgte der<br />

Austausch eines Kältetrockners, der bislang mit<br />

dem Kältemittel R 22 betrieben wurde, durch eine<br />

deutlich kleinere, aber ebenso leistungsfähige<br />

Verbundkälteanlage, die nun mit dem Kältemittel R<br />

134a arbeitet. Der Vorteil für den Klimaschutz ergibt<br />

sich in zweierlei Hinsicht: Zum einen hat die neue<br />

Anlage einen geringeren GWP-Wert beim eingesetzten<br />

Kältemittel (R 22 = 1700, R 134a = 1300), zum<br />

anderen aber wird bei der modernen Anlage nur ein<br />

Bruchteil der Kältemittelmenge benötigt, um die<br />

erforderliche Kälteleistung zu erbringen: Während in<br />

der alten Anlage ca. 1 t Kältemittel eingesetzt wurde,<br />

braucht man in der neuen Verbundanlage nur noch<br />

insgesamt ca. 125 kg. Dadurch reduziert sich das<br />

Treibhauspotenzial des Kältemittels allein in diesem<br />

Beispiel von seinerzeit ca. 1.768 t CO -Äquivalent auf<br />

2<br />

nunmehr noch 162,5 t CO -Äquivalent, nicht berück-<br />

2<br />

sichtigt sind dabei die Einspareffekte durch den<br />

K12<br />

4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

2006 2007 2008<br />

verringerten Energiebedarf der neuen Anlage. Die<br />

Leistungsregelung des Kältemittelverdichters, die<br />

durch Frequenzumrichter erfolgt, bewirkt auch eine<br />

Energieeinsparung von durchschnittlich 35 % gegenüber<br />

herkömmlichen Lösungen.<br />

Insgesamt gestaltet sich die Substitution des ab<br />

dem Jahr 2015 verbotenen Kältemittels R 22 aber<br />

sehr schwierig, da die am Markt zurzeit verfügbaren<br />

Alternativen zu diesem Kältemittel durchweg ein<br />

höheres Klimaschädigungspotenzial besitzen und<br />

klimaneutrale Alternativen in den wenigsten Einsatzgebieten<br />

verfügbar sind bzw. aus betriebswirtschaftlichen<br />

Gründen noch nicht infrage kommen.<br />

Deshalb lässt sich eine deutliche Reduktion des<br />

durchschnittlichen GWP-Wertes pro eingesetztem<br />

Kilogramm Kältemittel derzeit kaum erreichen.<br />

Wir betrachten es jedoch als Zwischenerfolg, dass<br />

trotz des gestiegenen Kältebedarfs die Gesamtmenge<br />

des eingesetzten Kältemittels in den letzten 3 Jahren<br />

deutlich reduziert werden konnte.<br />

Hierzu sind vor allem zwei Maßnahmen zu benennen,<br />

die zu der Entwicklung beigetragen haben:<br />

1. Verbesserte Planungsvorgaben bei Neubeschaffungen<br />

von Kälteanlagen im Hinblick auf die Auslegung<br />

der Anlage. Es findet ein Kommunikationsprozess<br />

zwischen den Planungsabteilungen und den<br />

Instandhaltungseinheiten statt.<br />

2. Konsequente Verschrottung von alten FCKW-haltigen<br />

Kühlschränken und Schaltschränken.


Lärm<br />

Auch das Thema Lärm ist für den Standort <strong>Kassel</strong><br />

aufgrund der nahe liegenden Wohngebiete ein bedeutender<br />

Umweltaspekt.<br />

Bei Neuplanungen und relevanten Änderungen<br />

bestehender Anlagen und Gebäude werden generell<br />

schalltechnische Prognosen erstellt, um auch künftig<br />

die Einhaltung der Immissionsrichtwerte zu gewährleisten.<br />

Wasserwirtschaft<br />

Die Frischwasserfördermenge ist im Jahresvergleich<br />

2007/2008 produktionsbedingt um ca. 10 % gestiegen.<br />

Eine Nutzung des erfassten Regenwassers für<br />

Produktionszwecke war erneut nicht möglich, weil<br />

dieses Wasser die erforderlichen technischen Qualitätskriterien<br />

nicht erfüllt.<br />

Ein kleiner Teil des Frischwassers wird aufgrund<br />

erhöhter technischer Anforderungen einzelner Anlagen<br />

als vollentsalztes Wasser (VE-Wasser) aufbereitet.<br />

Der VE-Wasser-Verbrauch ist im Betrachtungszeitraum<br />

von 114.685 m³ im Jahr 2007 auf 125.866 m³<br />

im Jahr 2008 um knapp 10 % gestiegen.<br />

Der ausgesprochen hohe Stand in der Abwasserreinigungstechnik<br />

wurde auch im Jahr 2008 umgesetzt.<br />

Die Abwasserbelastung ist somit im Vergleich zu<br />

anderen Umweltaspekten eher von untergeordneter<br />

Bedeutung.<br />

Die CSB-Fracht – als wichtigster Abwasserwert des<br />

<strong>Werk</strong>es – konnte gegenüber dem Jahr 2007 um knapp<br />

10 % gesenkt werden. Dieser Erfolg kann vor allem<br />

darauf zurückgeführt werden, dass Leckagen des Hydraulikmediums<br />

Wasserglykol an Druckgießmaschinen<br />

durch organisatorische Maßnahmen erheblich<br />

reduziert werden konnten.<br />

Die Gesamt-Phosphor-Fracht ist im letzten Jahr<br />

ebenfalls deutlich um ca. 29 % zurückgegangen.<br />

Es wurden nur noch 61 kg/a, d. h. in etwa 4 % der<br />

rechtlich erlaubten Menge in den Vorfluter eingeleitet.<br />

Dies ist der absolut niedrigste Wert der letzten<br />

10 Jahre. Hauptursache für diese Entwicklung ist die<br />

Erhöhung des Anteils phosphatfreier Reiniger bei<br />

unterschiedlichen Fertigungsprozessen.<br />

Auch bei der Gesamt-Stickstoff-Fracht zeigt sich<br />

eine deutliche Veränderung zum Vorjahr (ca. + 87<br />

%). Diese ist jedoch absolut unkritisch, weil sich<br />

die Erhöhung der Fracht weit unter den erlaubten<br />

Grenzwerten befindet. Wir leiten nur ca. 11,5 % der<br />

genehmigten Mengen ein.<br />

Die in den Belebungsbecken ablaufenden Prozesse<br />

Nitrifikation und Denitrifikation werden so eingestellt,<br />

dass sich der Schadstoffabbau in erster Linie<br />

auf die Eliminierung von für Wasserorganismen<br />

giftige Substanzen (Nitrit) konzentriert. Dies wurde<br />

durch eine sehr gute Sauerstoffzufuhr (geringe<br />

Lüfterstillstandszeiten) in den Belebungsbecken der<br />

Kläranlage erreicht.<br />

K13


Wasser (m 3 )<br />

Frischwasser<br />

Regenwassernutzung<br />

Abwasser<br />

Die Gewässergüte der Bauna wird nach der Beurteilungssystematik<br />

der neuen EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

in die Klasse 3 als „mäßig belastet“ eingestuft.<br />

Die Bandbreite dieser Klasse reicht vom Belastungsfaktor<br />

2,10–2,75. Unterschreitungen der Bandbreite<br />

führen innerhalb der fünfstufigen Klasseneinteilung<br />

zu einer besseren Klasse, Überschreitungen zu einer<br />

schlechteren. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang<br />

ist die Tatsache, dass die Tätigkeit des <strong>Werk</strong>es<br />

die Qualität des Wassers in der Bauna aufgrund der<br />

hohen Leistungsfähigkeit der eigenen Kläranlage<br />

nur noch sehr geringfügig beeinflusst. Die Bauna<br />

erreicht die <strong>Volkswagen</strong> Einleitstelle „vorbelastet“<br />

mit dem Faktor 2,03–2,09. Nach der Einleitstelle des<br />

<strong>Werk</strong>es beträgt dieser Faktor im Mittelwert 2,12.<br />

Abwasserfrachten (kg)<br />

BSB 5 (x 100)<br />

ges. Phosphor (x 10)<br />

ges. Stickstoff (x 100)<br />

CSB (x 1.000)<br />

K14<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

2006 2007 2008<br />

Verkehr und Verpackungsaufkommen<br />

Die Optimierung des wichtigen Umweltaspektes<br />

Verkehr ist ein Ziel, das mit unterschiedlichen Maßnahmen<br />

kontinuierlich verfolgt wird.<br />

Die Verpackungsplanung und die Verpackungsweiterentwicklung<br />

fokussieren beispielsweise stets<br />

materialreduzierte Verpackungen, um den Gewichtsanteil<br />

und die dadurch verursachten Umweltbelastungen<br />

beim Transport so gering wie möglich<br />

zu halten und gleichzeitig die hohen Qualitätsansprüche<br />

der Kunden zu befriedigen. In vielen Fällen<br />

wird von einer Einwegverpackung abgesehen und<br />

zur Mehrwegverpackung übergegangen, dafür steht<br />

beispielsweise die Ausweitung des Einsatzes von<br />

Faltpaletten.<br />

2006 2007 2008


Tabelle<br />

Ein weiterer wichtiger Ansatz ist die Entwicklung<br />

von Modellbausteinen. Hierbei wird die Einsetzbarkeit<br />

von verschiedenen Fahrzeugkomponenten in<br />

unterschiedlichen Fahrzeugtypen erreicht. Dadurch<br />

ergibt sich ein moderater Anstieg der Teilevielfalt.<br />

Dies bedeutet auch, dass weniger Verpackungssorten<br />

im Lagerbestand vorgehalten werden müssen,<br />

sowie eine höhere Frequentierung der bestehenden<br />

Verpackungsvarianten über alle weltweiten Handelsstufen.<br />

Gefahrenpotenzial<br />

Den korrekten Umgang mit Gefahrgütern stellt ein<br />

Gefahrgutbeauftragter sicher. Der Gefahrgutbeauftragte<br />

veranlasst Schulungsmaßnahmen und führt<br />

regelmäßig – unterstützt durch eine Vielzahl beauftragter<br />

Personen für Gefahrgut in den relevanten<br />

Betriebsbereichen – Kontrollen durch.<br />

Auch innerhalb der Originalteile-Logistik stellt der<br />

Umgang mit Gefahrgut und Gefahrstoffen einen besonders<br />

sensiblen Bereich dar. Diese Stoffe werden<br />

im OT-Depot <strong>Kassel</strong> in separaten Lagerbereichen<br />

bevorratet. Während die Hallen 11, 11a, 12 und 16 ca.<br />

5.500 Lokationen zur Lagerung z. B. von Airbags,<br />

Gurtstraffern und Batterien bieten, dient die Halle<br />

18 mit ca. 4.800 Lokationen zur Lagerung von bis zu<br />

2 Mio. Litern an brennbaren Gasen, Flüssigkeiten<br />

und Feststoffen oder wassergefährdenden Stoffen.<br />

Eine tagesaktuelle Gefahrgutdatenbank sorgt für die<br />

notwendige Transparenz.<br />

Im Untergrund der Halle 4 – im Bereich der ehemaligen<br />

Aggregateaufbereitung – wurde eine großflächige<br />

ca. 2.000 m² umfassende Bodenverunreinigung<br />

mit chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKWs) festgestellt.<br />

Diese CKW-Verunreinigung – mit einem abgeschätzten<br />

Potenzial von 5.000 kg im Boden – ist nach<br />

umweltgesetzlichen Vorgaben zu sanieren. Hierzu<br />

wurde ein Sanierungskonzept mit den Behörden<br />

abgestimmt und genehmigt.<br />

Die im Boden vorhandenen CKWs werden über<br />

acht ca. 10 m tiefe Bodenluftabsaugpegel und eine<br />

Aktivkohlefilteranlage geführt und gereinigt. Diese<br />

hochmoderne Absaug- und Filteranlage wurde<br />

Mitte August 2008 in Betrieb genommen. Jeder<br />

einzelne Absaugpegel kann mit einem speziellen<br />

Schadstoffdetektor auf den CKW-Gehalt analysiert<br />

werden. Hierüber werden dann – je nach Konzentrationshöhe<br />

– einzelne Absaugpegel gezielt zu- oder<br />

abgeschaltet, was den Sanierungsprozess erheblich<br />

verbessert. Eine automatisierte Daten- und Auswerteeinheit<br />

optimiert den Überwachungsprozess und<br />

die behördlich geforderte Dokumentation. In dem<br />

kurzen Zeitraum bis zum Jahresende 2008 konnten<br />

schon nahezu 200 kg CKWs aus dem Boden entfernt<br />

werden. Diese rückgewonnene CKW-Menge übersteigt<br />

um den Faktor 200 die aus den beiden schon<br />

vorhandenen CKW-Grundwassersanierungsanlagen<br />

(Halle 2, Weststraße) zurückgewonnene Menge.<br />

K15


Entwicklung der umweltrelevanten Input-Output-Daten<br />

Einsatzstoffe [t]<br />

2007 2008<br />

Eisen/Stahl 435.896 459.672<br />

Leichtmetall 109.525 99.438<br />

Buntmetall 11.384 12.102<br />

Zusammenbauten 15.225 28.213<br />

Umweltrelevante Hilfs- u.<br />

Betriebsstoffe<br />

35.729 29.805<br />

Glas, Keramik, Naturstoffe 4.091 4.530<br />

Verpackungsmaterial 698 759<br />

Kraftstoffe (m 3 ) 1.680 1.690<br />

Technische Gase [Nm³]<br />

Stickstoff 5.156.576 5.053.263<br />

Sauerstoff 5.989.929 6.025.528<br />

Acetylen 7.125 4.830<br />

Kohlendioxid 46.589 51.683<br />

Argon 766.235 799.624<br />

Ammoniak 432.750 414.267<br />

Energie [MWh]<br />

Elektrische Energie 539.751 1 564.748 1<br />

Brennstoffeinsatz (Gas) 189.436 199.412<br />

Wärmeenergie 350.112 2 389.972 2<br />

Wasser [m³]<br />

Frischwasser [m³] 1.011.015 3 1.110.643 4<br />

Genutztes Regenwasser [m³] 1.909 0<br />

Input – Einsatz von Stoffen und Energie<br />

Die Tabelle zeigt die Entwicklung des In- und Outputs<br />

umweltrelevanter Parameter im Vergleich der Jahre 2007<br />

und 2008.<br />

K16<br />

Fertigungseinheiten [St.]<br />

2007 2008<br />

Motoren 5 43.000 42.000<br />

Zylinderkurbelgehäuse 694.000 768.000<br />

Abgasanlagen 4.201.000 3.742.000<br />

Getriebe 2.709.000 2.819.000<br />

Press-/Karosseriebauteile 77.921.000 77.103.000<br />

Aggregateteile 44.378.000 47.334.000<br />

Abfälle [t]<br />

Verwertung (gesamt) 31.901 26.959<br />

Nicht gefährlicher Abfall 7.333 7.497<br />

Gefährlicher Abfall 19.474 19.075<br />

Nicht produktionsspezifi scher<br />

Abfall<br />

5.094 387<br />

Beseitigung (gesamt) 8.868 13.022<br />

Nicht gefährlicher Abfall 1.762 1.734<br />

Gefährlicher Abfall 6.014 6.749<br />

Nicht produktionsspezifi scher<br />

Abfall<br />

1.092 6 4.539 7<br />

Metallischer Abfall 186.461 183.320<br />

Abwasser [m³] 682.928 8 681.228 8<br />

Abwasserfrachten (kg) 9<br />

CSB 92.737 10 83.657 10<br />

BSB 5 1.391 1.417<br />

ges. Phosphor 86 61<br />

ges. Stickstoff 1.623 3.036<br />

Abluft (t)<br />

Kohlendioxid 11 38.231 40.242<br />

Kohlenmonoxid 256 186<br />

Stickoxide 218 233<br />

VOC 178 142<br />

Staub 56 46<br />

Output – Entstehung von Produkten


Kommentare:<br />

1 Hierin sind die Verbrauchswerte der Dependancen enthalten. Im Bereich Katalysator-Recycling lag der Stromverbrauch<br />

im Jahr 2007 bei 67 MWh und im Jahr 2008 bei 68 MWh. Im Bereich Aggregateaufbereitung lag der<br />

Stromverbrauch im Jahr 2007 bei 6.555 MWh und im Jahr 2008 bei 7.265 MWh.<br />

2 Hierin sind die Verbrauchswerte der Dependancen enthalten. Im Bereich Katalysator-Recycling lag der Wärmebedarf<br />

im Jahr 2007 bei 307 MWh und im Jahr 2008 bei 193 MWh. Im Bereich Aggregateaufbereitung lag der<br />

Bedarf an Wärme im Jahr 2007 bei 7.590 MWh und im Jahr 2008 bei 7.400 MWh.<br />

3 Hierin sind 114.685 m³ vollentsalztes Wasser enthalten. Der ebenfalls enthaltene Wasserverbrauch der Dependancen<br />

beträgt für den Bereich Katalysator-Recycling 118 m³ und für den Bereich Aggregateaufbereitung 24.132<br />

m³.<br />

4 Hierin sind 125.866 m³ vollentsalztes Wasser enthalten. Der ebenfalls enthaltene Wasserverbrauch der Dependancen<br />

beträgt für den Bereich Katalysator-Recycling 136 m³ und für den Bereich Aggregateaufbereitung 9.784<br />

m³.<br />

5 Hierbei handelt es sich ausschließlich um aufbereitete Motoren.<br />

6 Von den separat ausgewiesenen nicht produktionsspezifischen Abfallmengen zur Beseitigung wurden ca. 127 t<br />

als nicht gefährlicher Abfall und 965 t als gefährlicher Abfall entsorgt.<br />

7 Von den separat ausgewiesenen nicht produktionsspezifischen Abfallmengen zur Beseitigung wurden ca. 221 t<br />

als nicht gefährlicher Abfall und ca. 4.318 t als gefährlicher Abfall entsorgt.<br />

8 Hierin sind die Verbrauchswerte der Dependancen sowie von fremden Anlieferern enthalten. Im Bereich<br />

Katalysator-Recycling lag die Abwassermenge im Jahr 2007 bei 118 m³ und im Jahr 2008 bei 136 m³. Im Bereich<br />

Aggregateaufbereitung lag die Abwassermenge im Jahr 2007 bei 24.132 m³ (3.731 m³) und im Jahr 2008 bei 9.784<br />

m³ (3.347 m³), d. h. jeweils in Höhe der Frischwasserbezugsmenge. Alkalische und saure Abwässer (Werte in<br />

Klammern) aus diesem Bereich, die als Teilmenge im Abwasserstrom enthalten sind, werden separat erfasst und<br />

mittels Saugwagen in das <strong>Werk</strong> transportiert und in der zentralen Kläranlage aufbereitet. Das restliche Abwasser<br />

wird als Indirekteinleiter über die städtische Kanalisation einer Kläranlage der <strong>Kassel</strong>er Entwässerungsbetriebe<br />

(KEB) zugeleitet. Im Jahr 2008 wurden zudem erneut Abwässer von fremden Anlieferern (sog. Deponiesickerwasser)<br />

in einer Größenordnung von 1.657 m³ (Enka-Abwasser) und 997 m³ (Wabern-Abwasser) angenommen<br />

und in der zentralen Kläranlage des <strong>Werk</strong>s aufbereitet.<br />

9 Andere Abwasserparameter (Kupfer, Blei, Quecksilber, Kohlenwasserstoffe etc.) werden ebenfalls gemessen, befinden<br />

sich aber im Bereich oder unterhalb der Nachweisgrenze.<br />

10 Die Abwasserfrachten, die als Indirekteinleiter durch die Aggregateaufbereitung an die KEB abgegeben werden,<br />

sind nicht dargestellt. Der gemessene Mittelwert CSB lag im Jahr 2008 bei 258,92 mg/l. Der Einleitungsgrenzwert<br />

hingegen liegt bei 600 mg/l.<br />

11 Aus Verbrennungsprozessen im Schmelzwerk, der Lackiererei, der Härterei und der Schmiede.<br />

K17


Ziel-<br />

Nr.<br />

Ziele Maßnahme Kategorie Termin Abarbeitungsstand<br />

1 Verbesserung der betrieblichen Kennzahlen Entwicklung einer Wasser-/Abwasserbilanz unter Einbeziehung<br />

spezifi scher Fertigungskennzahlen (Aggregateaufbereitung)<br />

2 Sicherstellung der langfristigen Nutzbarkeit der<br />

<strong>Werk</strong>fl äche als Industriestandort<br />

3 Einleitung von Maßnahmen zur Umsetzung der<br />

konzernweiten Kältemittelstrategie<br />

4 Qualitative Verbesserung der Abwasserbehandlung<br />

im Bereich der Emulsionen<br />

5 Erstellung u. Abarbeitung eines Zeit- und Maßnahmenplans<br />

im Bereich VAwS auf der Grundlage der<br />

Sachverständigenprüfung<br />

6 Ausweitung der organisatorischen und technischen<br />

Aktivitäten in der Abfallwirtschaft<br />

7 Erarbeitung von Naturschutzkonzepten für den<br />

Standort<br />

8 Erhöhung des Anteils aufbereiteter Bauteile bei<br />

allen aufbereitbaren Aggregaten (Motoren,<br />

Getriebe)<br />

K18<br />

Einbau mehrerer Abwasserverbrauchsuhren bei relevanten<br />

Großabnehmern an VE-Wasser<br />

Entwicklung eines Konzeptes zur Bewertung der Anstrom-<br />

und Abstromverhältnisse Altlast Deponie<br />

Errichtung neuer Grundwassermessstellen zur Optimierung<br />

laufender Sanierungen<br />

Erarbeitung eines Controllinginstruments für Wasserverbräuche<br />

1 2011 1<br />

1 2010<br />

2 <strong>2009</strong><br />

1 2010<br />

1 2010 2<br />

Neubau eines zusätzlichen Trinkwasserförderbrunnens 2 2010 2<br />

Untersuchungen zur vertikalen und räumlichen Verteilung<br />

der AKW-Bodenverunreinigung im Bereich eines<br />

ehemaligen Flugmotorenprüfstandes<br />

Erstellung eines dreidimensionalen Grundwassermodells<br />

für den Standort<br />

Erhöhung des Anteils umweltfreundlicher Kältemittel<br />

(GWP


Ziel-<br />

Nr.<br />

Ziel Maßnahme Kategorie Termin Abarbeitungsstand<br />

9 Primärenergieeinsparung je Produktionseinheit<br />

(Strom/Erdgas/Technische Wärme/Raumwärme)<br />

Beseitigung der Druckluftleckagen in Halle 2 9 2011 5<br />

Optimierung der Drucklufterzeugung durch Anschaffung<br />

eines neuen drehzahlgeregelten und verbrauchsgesteuerten<br />

Kompressors (Aggregateaufbereitung)<br />

Austausch von 2.880 Bürofenstern <strong>2009</strong><br />

Austausch von Fenstern im Rahmen der Herrichtung von<br />

Gebäude 4 für Produktionszwecke (Aggregateaufbereitung)<br />

Verringerung von Wärmeverlusten durch Isolierung<br />

wärmeführender Versorgungsleitungen (Aggregateaufbereitung)<br />

Entwicklung eines standortspezifi schen neuen Logistikkonzeptes<br />

Optimierung des Beleuchtungskonzepts für Gebäude 45<br />

(Aggregateaufbereitung)<br />

Berücksichtigung des ganzheitlichen Ansatzes bei<br />

Maschinenbeschaffungen durch verstärkte Betriebskostenbetrachtung<br />

Erarbeitung eines Konzepts CO 2 -neutrale Fabrik (Aggregateaufbereitung)<br />

10 Verringerung von transportbedingten Emissionen Umsetzung des neuen Logistikkonzepts gemäß Konzernrollout.<br />

Einführung der Cross-Dock-Funktionalität<br />

11 Einführung eines Energiemanagement-Systems<br />

gem. DIN EN 16.001<br />

12 Ausbau und Optimierung von Rücknahmekonzepten<br />

sowohl VO-intern als auch im Markt<br />

13 Aufrechterhaltung bzw. Verbesserung der hohen<br />

Umweltstandards im Vertrieb Originalteile<br />

Aktualisiertes Umweltprogramm <strong>2009</strong><br />

Probeeinsatz von Dieselpartikelfi ltern bei <strong>Volkswagen</strong><br />

<strong>Werk</strong>lokomotiven. Bei positiven Ergebnissen werden<br />

die Lokomotiven des <strong>Werk</strong>s <strong>Kassel</strong> ab 2010 mit dieser<br />

Technik ausgerüstet<br />

Aufnahme des Themas Energieeffi zienz in das Umweltlastenheft<br />

Erarbeitung eines Konzepts zur Potenzialanalyse und<br />

Durchführung von Energieworkshops zur bereichsbezogenen<br />

Ableitung von nachhaltigen Energiesparmaßnahmen<br />

2011 1<br />

2011 1<br />

<strong>2009</strong><br />

<strong>2009</strong><br />

2011 1<br />

<strong>2009</strong><br />

2010<br />

3 2011<br />

2010<br />

9 2010<br />

2010<br />

Durchführung von 8 Energieworkshops 2010<br />

Schonung von Ressourcen durch Sicherung von Rohstoffen<br />

und Einsatz von Recyclingmaterialien. Hieraus<br />

ergeben sich Einsparungen an CO 2<br />

Speziell bei der Verpackung von Originalteilen, der<br />

Verringerung des Transportvolumens und der Energieeffi<br />

zienzsteigerung (OTC-5)<br />

Maßnahme, die in der Vergangenheit geplant, aber noch nicht begonnen wurde<br />

Neue Maßnahme in dieser Umwelterklärung<br />

Maßnahme begonnen<br />

Maßnahme mitten in der Umsetzung<br />

Abschluss der Maßnahme ist absehbar<br />

Maßnahme abgeschlossen<br />

9 <strong>2009</strong><br />

9 <strong>2009</strong><br />

rote Zahl = der ursprünglich geplante Termin wurde auf den angegebenen Termin nach hinten verschoben<br />

K19


Kommentare:<br />

1 Aufgrund der höheren Priorisierung der neuen Maßnahme „Erarbeitung des Konzepts CO -neutrale Fabrik“<br />

2<br />

wird dieses Vorhaben auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.<br />

2 Das Grundwassermodell wird voraussichtlich im März 2010 vorliegen, dadurch verschiebt sich die Realisierung<br />

der Maßnahme auf das Jahr 2010.<br />

3 Die Erreichung eines durchschnittlichen GWP-Wertes von 1.500 pro eingesetztem Kilo Kältemittel lässt sich im<br />

vorgesehenen Zeitplan nicht realisieren, da die heute am Markt verfügbaren Alternativen zu H-FCKW-Kältemitteln<br />

größtenteils deutlich stärker zum Treibhauseffekt beitragen und klimaneutrale Alternativen zzt. aus wirtschaftlichen<br />

Gründen noch nicht infrage kommen. Es müssen zunächst Szenarien erarbeitet werden, aus denen<br />

abgeleitet werden kann, mit welchen Einzelmaßnahmen die effizientesten Zielbeiträge geleistet werden<br />

können.<br />

4 Zunächst ist eine Neubewertung der Maßnahme durch das Management aus politisch-strategischen Gründen<br />

bis Ende 2010 vorzunehmen.<br />

5 Durch das Energie-Effizienzteam müssen die erkannten Defizite in der Druckluftversorgung sowie die Leitungsverluste<br />

zunächst priorisiert werden, bevor einzelne Maßnahmen festgelegt werden.<br />

K20


K21


Die nächste konsolidierte Umwelterklärung wird spätestens im November 2010 zur Validierung vorgelegt werden.<br />

<strong>Werk</strong> <strong>Kassel</strong><br />

<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong><br />

Rupert Zeh, Umweltschutzbeauftragter<br />

Brieffach 4400<br />

34219 Baunatal<br />

Telefon: +49 561 490 24 80<br />

E-Mail: rupert.zeh@volkswagen.de<br />

Dieser Standort verfügt über ein Umweltmanagement-System.<br />

Die Öffentlichkeit wird im Einklang mit dem Gemeinschaftssystem<br />

für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung über<br />

den betrieblichen Umweltschutz dieses Standortes unterrichtet.<br />

K22


Abkürzungen und Erklärungen<br />

AOX Adsorbierbare organische Halogenverbindungen<br />

BImSchG Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />

BSB Summenparameter, beschreibt die Men-<br />

5<br />

ge der unter definierten Bedingungen<br />

biologisch abbaubaren Stoffe<br />

BUWAL Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft<br />

(Schweiz)<br />

CKW Chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />

CO, CO Kohlenmonoxid, Kohlendioxid<br />

2<br />

CSB Summenparameter, beschreibt die<br />

Menge der unter definierten Bedingungen<br />

chemisch abbaubaren Stoffe<br />

EMAS Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement<br />

und die Umweltbetriebs -<br />

prüfung (eco-management and auditscheme)<br />

FeCl3 Eisen(III)chlorid<br />

FCKW Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />

GbV Gefahrgutbeauftragtenverordnung<br />

KD Kundendienst<br />

KSS Kühlschmierstoffe<br />

KrW-/AbfG Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />

LAU-/HBV- Anlagen, in denen mit wassergefähr-<br />

Anlagen denden Stoffen umgegangen wird<br />

MWh Megawattstunden<br />

NOx Stickoxide<br />

OE Organisationseinheit<br />

SEBU System zur Ermittlung und Bewertung<br />

von Umweltaspekten<br />

SO2 Schwefeldioxid<br />

TPM Total Productive Management<br />

UF Ultrafiltration<br />

UIS Umweltinformations-System<br />

UMS Umweltmanagement-System<br />

VAwS Verordnung über Anlagen zum Umgang<br />

mit wassergefährdenden Stoffen<br />

VOC Volatile organic compounds (flüchtige<br />

organische Stoffe)<br />

VBH/KTL Vorbehandlung und Kathodische<br />

Tauchlackierung; im Lackierprozess<br />

Tauchverfahren, in denen erste Korrosionsschutzschichten<br />

aufgetragen<br />

werden.<br />

23


Weitere Informationen<br />

Informationen zum Umweltschutz bei <strong>Volkswagen</strong><br />

finden Sie in weiteren Broschüren und im Internet.<br />

Der Nachhaltigkeitsbericht von <strong>Volkswagen</strong><br />

<strong>2009</strong>/2010<br />

Im September <strong>2009</strong> hat die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong><br />

unter dem Motto „Driving ideas“ ihren dritten<br />

konzernweiten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt.<br />

Der Bericht umfasst alle Konzernbereiche mit den<br />

beiden Markengruppen <strong>Volkswagen</strong> und Audi, den<br />

Geschäftsbereichen Nutzfahrzeuge und Finanzdienstleistungen<br />

sowie allen Gesellschaften, an<br />

denen der Konzern mit über 50 % beteiligt ist.<br />

Schwerpunkte des Konzern-Nachhaltigkeitsberichts<br />

bilden die Strategien und Maßnahmen des Konzerns<br />

zur Weiterentwicklung im Bereich Antriebe und<br />

Kraftstoffe, zur Beschäftigungssicherung sowie zur<br />

Kundenorientierung.<br />

Bestelladresse: <strong>Volkswagen</strong> Distributionsservice,<br />

Postfach 1450, 33762 Versmold<br />

www.mobilitaet-und-nachhaltigkeit.de<br />

Informationsportal zum Umweltschutz mit Berichten,<br />

Interviews und Nachrichten. Ständig aktualisiert<br />

bietet diese Site aktuelle News, Informationen<br />

zum Umweltschutz an den internationalen Standorten<br />

von <strong>Volkswagen</strong>, Tipps zum ökologischen<br />

Fahren, Hintergrundwissen zu Themen wie Öko-Audit<br />

und nachhaltige Entwicklung, umweltbezogene<br />

Informationen zu einzelnen <strong>Volkswagen</strong> Modellen<br />

und vieles mehr.<br />

24<br />

Ansprechpartner<br />

Umwelt Strategie und Mobilität<br />

Dr. Daniel Sascha Roth<br />

Telefon: 05361-9-49171<br />

E-Mail: daniel-sascha.roth[at]volkswagen.de<br />

Öko-Audit und Umweltschutz<br />

Wissenswertes zum Thema Umweltschutz und Öko-<br />

Audit erfahren Sie beim Umweltbundesamt in Berlin.<br />

Unter anderem hält es unter der Rubrik „Umwelt<br />

im Netz“ eine umfangreiche Linkliste bereit.<br />

Umweltbundesamt<br />

Postfach 1406, 06813 Dessau<br />

Telefon: 0 340-21 03-0<br />

Internet: www.umweltbundesamt.de


Impressum<br />

Herausgeber dieser Umwelterklärung<br />

ist die <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>. Verantwortlich<br />

für den Inhalt des standortübergreifenden<br />

Teils ist der Konzernbereich Umwelt<br />

(Wolfsburg). Verantwortlich für die enthaltenen<br />

standortspezifischen Teile sind die<br />

Umweltbeauftragten der jeweiligen <strong>Werk</strong>e.<br />

<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong><br />

Günter Damme<br />

Brieffach 1896<br />

38436 Wolfsburg<br />

guenter.damme[at]volkswagen.de<br />

Visuelles Konzept/Umsetzung<br />

FOUR MOMENTS - Marken. Design. Kommunikation.<br />

25


©<strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong><br />

Stand: Februar 2010

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