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Kinder unter drei Jahren im Kindergarten (1'520 kb) - Bayern

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4. SO KANN DIE ALTERSGEMISCHTE EINRICHTUNG FUNKTIONIEREN6869Erzieherinnen, die bereits mit der erweiterten Altersmischungmit <strong>Kinder</strong>n von einem Jahr bis zum Schuleintrittarbeiten, sprechen häufig davon, dass sie für die Kleinenund die Großen zwei parallele Tagesverläufe haben,die den Bedürfnissen der jungen <strong>Kinder</strong> nach flexiblenEssens- und Ruhezeiten und älteren nach ungestörtenanspruchsvolleren Tätigkeiten mit ähnlich alten <strong>Kinder</strong>nRechnung tragen. Aber jeden Tag gibt es Fixpunkte, zudenen sich die ganze Gruppe trifft, und regelmäßig gibtes Projekte, zu denen alle <strong>Kinder</strong> ihren altersgemäßenBeitrag leisten. Positive Entwicklungsmöglichkeiten inden verschiedenen Alterskonstellationen ergeben sichalso nicht von allein durch die Gruppenzusammensetzung,sondern sind davon abhängig, wie Erwachseneihre Erziehungsaufgabe verstehen und umsetzen. Inaltersgleichen, altersähnlichen und altersfernen Spielpartnerschaftenstecken spezifische Erfahrungsmöglichkeiten,die entdeckt und gefördert werden müssen.Um den Bedürfnissen der verschiedenen Altersgruppengerecht zu werden, sind Differenzierungen <strong>im</strong> Tages-,Wochen- und Jahresverlauf nötig.Das Ziel: Qualitätsgewinn für alleDie Erfahrungen aus den Anfängen der Praxis mit der erweitertenAltersmischung haben den Blick auf folgendekritische Punkte gelenkt:Die pädagogischen Fachkräfte benötigen ein breiteresFachwissen und eine hohe pädagogische Aufmerksamkeit,damit das positive Potenzial dieser Strukturausgeschöpft werden kann.Die pädagogischen Fachkräfte, die <strong>Kinder</strong> und auch dieEltern brauchen ein gewisses Maß an Erfahrung mitdieser Struktur, um die positiven Möglichkeiten für dasLeben in der Tageseinrichtung umsetzen zu können.Das Wohlbefinden jedes einzelnen Kindes ist einwichtiger Gradmesser dafür, dass es die EntwicklungsundBildungschancen seiner Umgebung bestmöglichnutzen kann.Mädchen und Jungen wollen nicht nur zu deutlich jüngerenoder älteren <strong>Kinder</strong>n Kontakte und Beziehungenhaben, sondern vor allem auch zu gleichaltrigen <strong>Kinder</strong>nihres Geschlechts. Daher ist die Öffnung der Gruppenein wichtiges Mittel, um diesem Bedürfnis gerecht zuwerden.Das Zusammengehörigkeitsgefühl der <strong>Kinder</strong> einerGruppe und einer Einrichtung wird durch gemeinsameTätigkeiten und Angebote angeregt, zu denen alle<strong>Kinder</strong> entsprechend ihres Entwicklungsstandes einenBeitrag leisten.Eine offene Kommunikation ist erforderlich, um dieWünsche und Bedürfnisse der Eltern wahrzunehmenund mit ihnen abzust<strong>im</strong>men. Dies gilt besonders da, woneue Angebotsformen auch für die Eltern mit Unsicherheitenverbunden sind.Für die <strong>Kinder</strong>, die bereits in der Tageseinrichtung sind,ändert sich vieles. Gibt es ein Forum (z. B. eine <strong>Kinder</strong>konferenz),in dem die <strong>Kinder</strong> regelmäßig Mitspracheund Beteiligung (aus)üben können? Gibt es neueRegeln, die mit den <strong>Kinder</strong>n gemeinsam festgelegtwerden sollten? Können sie bei der Umgestaltung ihreWünsche äußern?Die Einstellungen aller Beteiligten – Träger, Fachberater,Leitungen, Gruppenleitungen und Eltern – spielen beiEinführung und Durchführung der erweiterten Altersmischungeine entscheidende Rolle.Die Arbeits- und Rahmenbedingungen müssenden veränderten pädagogischen Anforderungen angepasstwerden.Das sagt der Bayerische BildungsundErziehungsplan→ Kapitel 6.2.1 <strong>Kinder</strong> verschiedenenAlters (S. 129ff.)„Schärfung des pädagogischen Blicks: Aus der Sicht derjüngeren <strong>Kinder</strong> scheint es offensichtlich zu sein, warumältere Spielkameraden attraktive Partner sind – aber wasgenau sind ihre Motive? Und was macht jüngere <strong>Kinder</strong>für die älteren in Spiel- und Lernsituationen attraktiv? Woliegen die Motive der älteren <strong>Kinder</strong>, die sich jüngerenzuwenden? Durch gezielte Beobachtungen … lassensich gelungene und weniger gelungene Situationensammeln, anhand derer die pädagogischen Fachkräfteerkennen können, was für die Älteren und was für dieJüngeren der Gewinn an der jeweiligen Situation ist undwie dieses Miteinander pädagogisch weiter entwickeltwerden kann.“ (S. 131f.)

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