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Kinder unter drei Jahren im Kindergarten (1'520 kb) - Bayern

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3. DIE KONZEPTION ÜBERPRÜFEN UND NEU AUSRICHTEN5657Die Gesamtatmosphäre ist wichtigBeeinträchtigen Lärm und Konflikte die Atmosphäre inder Gruppe für <strong>Kinder</strong> und Erwachsene, müssen dieErwachsenen nicht nur das Verhalten der <strong>Kinder</strong> in denBlick nehmen, sondern beobachten, <strong>unter</strong> welchenUrsachen und Bedingungen Konflikte entstehen. EinigeFragen, denen Erzieherinnen nachgehen können, sind(Niesel, 2008):_ Entspricht die Raumgestaltung (Innenräume undAußenbereich) den Bedürfnissen aller <strong>Kinder</strong>? Gibt esgenügend Platz für Bewegung und ausreichend ruhigeEcken für ungestörtes Spiel?_ Trägt das Materialangebot dazu bei, Konflikte entstehenzu lassen? Ist es altersangemessen, hat esanregenden Charakter, steht es in der richtigen Anzahl/Menge zur Verfügung? Erlaubt die Aufbewahrung undDarbietung den <strong>Kinder</strong>n, selbst auszuwählen?_ Sind Raumgestaltung und Materialangebote klar, übersichtlichund herrscht hinreichende Ordnung?_ Sind <strong>Kinder</strong> über- oder <strong>unter</strong>fordert?_ Hat jedes Mädchen/jeder Junge ausreichend Möglichkeiten,Spielpartnerinnen bzw. -partner ähnlichenAlters und gleichen Geschlechts zu finden?_ St<strong>im</strong>mt die Beziehungsqualität von erwachsener Bezugspersonzu jedem Jungen/jedem Mädchen?_ Bekommt jeder Junge/jedes Mädchen genügend Aufmerksamkeitaußerhalb von konflikthaften, emotionalnegativ getönten Situationen?Die Tagesplanung verändert sich mit den <strong>Kinder</strong>nDie Tagesplanung mit jungen <strong>Kinder</strong>n verändert sich mitdem Aktionsradius und den größer werdenden Freiräumenfür die Jüngsten – der individuelle Rhythmusder <strong>Kinder</strong> <strong>unter</strong> <strong>drei</strong> <strong>Jahren</strong> <strong>unter</strong>scheidet sich vomGruppenrhythmus. Die Planung des Tagesablaufs derJüngsten orientiert sich an den individuellen AktivitätsundRuhezeiten und berücksichtigt auch die Essensgewohnheiten,die die <strong>Kinder</strong> aus ihrer Familie mitbringen.Ihre Spielphasen sind häufig kürzer, weil Konzentrationund Ausdauer sich noch nicht so lange aufrechterhaltenlassen. Aber schon Kleinkinder zeigen Interessen undVorlieben und wählen sich auch bevorzugte Spielpartnerinnenund Spielpartner.Die Erzieherin erkennt und reagiert angemessen aufdie Signale emotionaler Anspannung, Überforderungoder Müdigkeit. Sie bietet Trost und Körperkontakt undsorgt für die Befriedigung der physiologischen Bedürfnissewie Trinken, Essen oder Schlaf. Auch in diesenSituationen ist die sprachliche Begleitung wichtig. Auchsehr junge <strong>Kinder</strong> werden freundlich angesprochenund gefragt, bevor etwas „mit ihnen“ gemacht wird.Diese Regel gilt auch für die älteren <strong>Kinder</strong>, die sichoft gerne und – wenn sie noch keine Erfahrungen mitjüngeren <strong>Kinder</strong>n haben – manchmal fürsorglicher alses den Empfängern lieb ist, um die Kleinen kümmern.Zunehmend orientieren sich auch die jungen <strong>Kinder</strong> amRhythmus der Gesamtgruppe (z. B. auch be<strong>im</strong> gemeinsamenEssen in angenehmer Atmosphäre, auch wennsie selbst schon vorher gegessen haben). Die Strukturdes Tages sollte <strong>im</strong>mer auch Gelegenheiten bieten, beidenen sich auch die Jüngsten allmählich als Teil derGemeinschaft erleben können. Schon sehr junge<strong>Kinder</strong> werden die älteren <strong>Kinder</strong> nachahmen, eigeneIdeen entwickeln und bald beginnen, Spiele mit anderenzu initiieren.Die Kleinen von heute sind die Großen von morgen<strong>Kinder</strong>, die vor ihrem dritten Geburtstag eine Tageseinrichtungmit erweiterter Altersmischung besuchen,erleben eine hohe Kontinuität in ihren sozialen Beziehungen,ihre Spielpartnerinnen und Spielpartner, ihreFreunde und Freundinnen bleiben ihnen länger erhaltenals <strong>Kinder</strong>n, die zunächst eine Krippe und dann einen<strong>Kinder</strong>garten besuchen, und sie haben die Chance aufstabile Beziehungen zu den pädagogischen Fachkräften.Ähnliches gilt für die Eltern, die in den Erzieherinnennicht nur verlässliche Ansprechpartnerinnen erleben,sondern auch ihre Verbundenheit durch ihr Engagementfür die Einrichtung zum Ausdruck bringen. Auchinnerhalb der Elternschaft können sich <strong>unter</strong> der Perspektiveder längeren gemeinsamen Kita-Jahre leichterFreundschaften und Vernetzungen zum Wohle der<strong>Kinder</strong> entwickeln.Die <strong>Kinder</strong>, die vom frühesten Alter an in ihrer Kita mit<strong>Kinder</strong>n <strong>unter</strong>schiedlichsten Alters aufwachsen, werden,wenn sie selbst die „Großen“ sind, mit großer Selbstverständlichkeitund hoher sozialer Kompetenz die neuen„Kleinen“ in ihrer Einrichtung willkommen heißen,ihnen Hilfe und Unterstützung gewähren und sich anihnen freuen, wenn sie auch ausreichend Zeit und Möglichkeitenfür Aktivitäten mit ihren Gleichaltrigen haben.

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