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Kinder unter drei Jahren im Kindergarten (1'520 kb) - Bayern

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3. DIE KONZEPTION ÜBERPRÜFEN UND NEU AUSRICHTEN4243Folgende Aspekte sollten bei der Gestaltung der Eingewöhnungsphaseberücksichtigt werden (Griebel &Niesel, 2004; Laewen, Andres & Hédervári, 2000b):1. VorbereitungEin rechtzeitiger Kontakt zu den Eltern mit persönlichemGespräch und Vorinformation über Bedeutung, Dauerund Ablauf der Eingewöhnung schafft die Grundlage fürdie gemeinsame Gestaltung der elternbegleiteten Eingewöhnung.Denn wichtige Voraussetzung für die erfolgreicheBewältigung des Übergangs ist, dass alle Beteiligtensich darüber einig sind, welche Schritte <strong>im</strong> Rahmender Eingewöhnung notwendig sind, welche Bedeutungsie haben und was jeder zu einem Gelingen beitragenkann. Auch sollte der Beginn der Eingewöhnung zeitlichnicht unmittelbar mit anderen einschneidenden oderbelastenden Ereignissen, wie beispielsweise dem Wiedereinstiegin die Berufstätigkeit, zusammenfallen. DieEltern sollten sich einen gewissen zeitlichen Rahmenschaffen, um auf unvorhergesehene Ereignisse, etwaeine Erkrankung des Kindes oder der Bezugserzieherin,flexibel reagieren zu können. In den ersten sechs bisacht Wochen sollte das Kind die Einrichtung nur halbtagsbesuchen. Um sich <strong>im</strong> Einrichtungsalltag zurechtzufinden,brauchen Eltern Zeit und Informationen, etwa überden Tagesablauf und die Gruppe.Die pr<strong>im</strong>äre Bezugsperson (z. B. Mutter, Vater, Großmutter)begleitet das Kind während der Eingewöhnungszeitund gibt ihm emotionalen Rückhalt. Sie verhält sich eherpassiv, geht aber aufmerksam und feinfühlig mit den Bedürfnissendes Kindes um und <strong>unter</strong>stützt das Interessedes Kindes am Kontakt zur Erzieherin. Das Wickeln undFüttern wird zunächst von der pr<strong>im</strong>ären Bezugspersonund erst dann von der Erzieherin übernommen, wenndas Kind dazu bereit ist.2. Aufgabe der ErzieherinFür die Eingewöhnung braucht das Kind eine konstanteBezugserzieherin. Die Bezugserzieherin lässt sich Zeit,das Vertrauen von Eltern und <strong>Kinder</strong>n wachsen zu lassen,und n<strong>im</strong>mt dann Kontakt zum Kind auf, wenn diesesdurch sein Verhalten seine Bereitschaft signalisiert.3. Dauer und Ablauf der EingewöhnungDie Dauer der Eingewöhnung richtet sich nach den individuellenBedürfnissen der <strong>Kinder</strong> und Eltern. Die Eingewöhnungsphaseist frühestens dann beendet, wenn dasKind eine stabile Beziehung zur Erzieherin aufgebaut hat,d. h., wenn es sich von der Erzieherin trösten lässt. Imfolgenden Schaubild ist der Ablauf der Eingewöhnungnach dem Berliner INFANS-Modell dargestellt (Laewen,Andres & Hédervári, 2000a; 2000b; vgl. auch Beller,2002).Grundphase (Tag 1–3)Mutter/ Vater kommt mit dem Kind zusammen in die Einrichtung, beide bleiben ca. eine Stunde <strong>im</strong> Gruppenraum.In den ersten <strong>drei</strong> Tagen erfolgt kein Trennungsversuch.Wichtigste Aufgabe der Eltern: „sicherer Hafen“ für das Kind seinErster Trennungsversuch (ab 4. Tag)Einige Minuten nach der Ankunft <strong>im</strong> Gruppenraum verabschiedet sich die Mutter/der Vater vom Kind,verlässt den Raum und bleibt in der Nähe. Max<strong>im</strong>ale Trennungszeit 30 Minuten.Ziel: vorläufige Entscheidung über die Dauer der Eingewöhnungsphase je nach Wohlbefinden des KindesKürzere Eingewöhnungszeitca. 1 WocheDie Zeiträume ohne Mutter/ Vater inder Gruppe werden vergrößert.Mutter/ Vater bleibt in der Einrichtung.StabilisierungsphaseSchlussphaseca. 2 WochenLängere Eingewöhnungszeitca. 2–4 WochenErst ab dem 7. Tag findet ein neuer Trennungsversuchstatt. Erst wenn sich das Kind von derErzieherin nach der Trennung trösten lässt,werden die Zeiträume ohne Mutter/ Vater in dennachfolgenden Tagen allmählich vergrößert.Mutter/ Vater bleibt in der Einrichtung.Mutter/ Vater hält sich nicht mehr in der Einrichtung auf, ist jedoch jederzeit telefonisch erreichbar,falls die Tragfähigkeit der neuen Beziehung zur Erzieherin noch nicht ausreicht,um dem Kind in herausfordernden Situationen emotionalen Rückhalt zu geben.

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