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Kinder unter drei Jahren im Kindergarten (1'520 kb) - Bayern

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1. NEUE PERSÖNLICHE UND FACHLICHE ANFORDERUNGEN2021Bisher wurde die Zusammenarbeit mit den Eltern meist„Elternarbeit“ genannt, d. h. man ging davon aus,dass die Einrichtung die Initiative ergreift, die Anlässebest<strong>im</strong>mt und auf die Eltern als Kunden zugeht. Nunwird zunehmend von einer „Erziehungs- und Bildungspartnerschaft“gesprochen. Damit wird Erziehungund Bildung des Kindes als gemeinsame Aufgabe vonEltern, Erzieherinnen und Kind verstanden (Textor, 2005).Maßgeblich für das Gelingen dieser Partnerschaft sinddie Beziehungen zwischen Erzieherin und Kind sowiezwischen Eltern und Erzieherin. Schließlich lassen sicherst auf der Grundlage einer tragfähigen BeziehungKonflikte und Probleme gemeinsam lösen. Oftmals wirddies in der Praxis übersehen und Elterngespräche werdenerst dann geführt, wenn den Eltern Probleme wieetwa aufgetretene Verhaltensauffälligkeiten der <strong>Kinder</strong>mitgeteilt werden sollen (Gruber & Schnabel, 2007).Eine solche Vorgehensweise erweist sich als großeBelastung für die Erziehungspartnerschaft, da vor allemMütter in solchen Situationen in einer Abwehrreaktiondazu neigen, die Kompetenz der Erzieherin abzuwerten(Peitz, 2004). Als Folge davon kann die Zusammenarbeitgerade mit den Eltern blockiert werden, deren <strong>Kinder</strong> siein besonderem Maße bräuchten.Eine positive und tragfähige Beziehung zwischen Elternund Erzieherin kann gelingen, wenn sie grundsätzlichgeprägt ist von_ Vertrauen und Wertschätzung für einander und denBeitrag des anderen zur Entwicklungsbegleitung,auch angesichts verschiedener Wahrnehmungen undDenkweisen,_ Transparenz der pädagogischen Arbeit, indem denEltern fortlaufend Einblick in den Alltag der Einrichtungermöglicht wird,_ Dialog und Offenheit <strong>im</strong> kurzen Austausch zwischenTür und Angel, aber auch in regelmäßigen längerenEntwicklungsgesprächen, in welchen die kindliche Entwicklung<strong>im</strong> Mittelpunkt steht und die Beobachtungender Erzieherin mit den Eltern geteilt werden.Bildungspartnerschaft ist eng verknüpft mit der Erziehungspartnerschaftund kann verwirklicht werden,indem Eltern die Möglichkeit haben, in die pädagogischeArbeit mit einbezogen zu werden. So können Eltern undErzieherinnen einzelne Bildungsangebote gemeinsamplanen und durchführen, andererseits können Elterndazu angeregt werden, Bildungsinhalte zu Hause aufzugreifenund zu vertiefen. Auch für die Bildungspartnerschaftist es wesentlich, dass Eltern mitbest<strong>im</strong>men undMitverantwortung übernehmen können, sinnvolle undnicht überfordernde Aufgaben übernehmen, Anerkennungfür ihr Engagement erhalten und davon überzeugtsind, dass ihre Aktivitäten ihren <strong>Kinder</strong>n zugute kommen(Textor, 2006a).Fachwissen, das weiterhilftWas brauchen Eltern der <strong>unter</strong>Dreijährigen?Im Zusammenhang mit der Altersöffnung ist es wichtig,dass die Eltern hinter der Entscheidung stehen, ihr Kindeiner altersgemischten <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung anzuvertrauen.Schließlich können nur überzeugte Eltern ihremKind die nötige Sicherheit für diesen Übergang vermitteln,vor allem dann, wenn die Eltern zu Beginn der Eingewöhnungsphaseden Trennungsschmerz ihrer <strong>Kinder</strong>aushalten müssen (Haug-Schnabel, 2005). Geht es umdie Eingewöhnung, so ist zu bedenken, dass auch dieEltern begleitet werden müssen. Schließlich müssensich auch die Eltern erstmals für längere Zeit in eineraußerfamiliären Umgebung von ihrem Kind trennen.Ist für die Familie alles neu, so kommen die Eltern mitbest<strong>im</strong>mten Vorstellungen, Wünschen, Befürchtungenund Vorerfahrungen. Nicht <strong>im</strong>mer überwiegen diepositiven Gefühle, so dass die ersten Erfahrungen undEindrücke in der neuen Umgebung darüber entscheiden,ob Zweifel und Ängste zunehmen oder die Freude undNeugier über die neuen Möglichkeiten überwiegen.Doch ist gerade die Zeit der Eingewöhnung gut geeignet,einen partnerschaftlichen Kontakt zu den Elternaufzubauen, da sie in dieser Phase besonders offen undgesprächsbereit sind (Griebel & Niesel, 2006). So könneneinfühlsame Gespräche <strong>im</strong> Vorfeld, während undzum Abschluss der Eingewöhnungsphase die gedanklichenund emotionalen Prozesse von Eltern, Kind undErzieherin thematisieren und die Beziehungen stärken.

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