Planungs- und Genehmigungsmanagement beim Brenner Basistunnel

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278 Planungs- und Genehmigungsmanagement beim Brenner Basistunnel(theoretisch ermittelte Risikovorsorge mitmittlerer und hoher Eintrittswahrscheinlichkeitund die erwartbaren, aber derzeit wederquantifizierbaren noch identifizierbaren Risiken).Mit dieser Risikovorsorge errechnensich die prognostizierten Gesamtkosten desBrenner Basistunnels bezogen auf den1.1.2010 auf € 8.062 Mio.Für die Interventionsmöglichkeiten zurSteuerung der Kostenentwicklung sowohl inder Planungs- als auch in der Ausführungsphasekann beispielsweise auf ein holistischesprobabilistisches Kostensteuerungsprozessmodellzurückgegriffen werden(Girmscheid, 2007). Dadurch sollen geradebei großen Infrastrukturprojekten mit öffentlichenInvestoren mögliche Kostenüberschreitungenüberwacht und gesteuert werden.28.6 KommunikationBei allen Infrastruktur- und Bauprojekten, soauch beim Brenner Basistunnel, ist die Öffentlichkeitsarbeitbesonders wichtig. Dieseerfolgt in vielfältiger Weise und auf verschiedenenEbenen. Das Wichtigste ist derdirekte Kontakt mit der Bevölkerung und einekontinuierliche transparente Kommunikation.Während der 2. Hälfte der Genehmigungsplanungwurde die betroffene Bevölkerungkonstant über den Projektverlauf informiert.Dies erfolgte durch Vorträge, Publikationenund direkte Kontakte. Zusätzlichwurde in den Bahnhofsbereichen von Innsbruckund Franzensfeste ein Informationszentrumeingerichtet. Dort werden anhandvon Modellen und Grafiken das Ausmaß desProjektes und der Tunnelbau veranschaulicht.Beide Infozentren sind an den Wochentagenzugänglich und mit Fachpersonalbesetzt. Von hier aus werden auch Tunnelbesucheorganisiert und man erhält Informationenüber das Projekt sowie über den gesamtenTEN-Korridor Berlin–Palermo.Während der Bauphase können in Abstimmungmit der Bauleitung und den Baufirmendie Tunnelbaustellen besichtigt werden.Im Jahresrhythmus werden „Tage der offenenBaustellen“ veranstaltet. Die Bevölkerungkann die Baustellen besichtigen und einendirekten Einblick in den Tunnelbaugewinnen.5. Merkregel: Eine transparente Kommunikationwährend der Planungs-, Genehmigungs-und Bauphase kann bei großen Infrastruktur-und Bauprojekten für eine erfolgreicheAbwicklung entscheidend sein!28.7 AusblickDer Brenner Basistunnel als transeuropäischeVerkehrsinfrastruktur wird Realität. MitVerantwortung, Sachkenntnis und unter Berücksichtigungder Erfahrungen von anderenTunnel- und Bahnprojekten soll der Bau vorangetriebenwerden. Wichtig sind dabeifachkundige und teamfähige Mitarbeiter, diebereit sind, Verantwortung trotz mancher bürokratischerund politisch oder kulturell bedingterHürden zu übernehmen.LiteraturBergmeister, K.: Brenner Basistunnel – Lebensräumeund Verkehrswege. Tappeinerverlag– Lana. 2008, 171 SeitenBergmeister, K.: Brenner Basistunnel – DerTunnel kommt. Tappeinerverlag – Lana.2011, 263 SeitenBLS ALP Transit AG: Lötschberg BasistunnelSchlussberichte. Thun: Eigenverlag,2008DARTS – Durable and reliable tunnelstructures – the comprehensive decisiontool. Informations: Steen Rostam COWIKongens Lyngby. Project GRD1-255633.2004Feik, R.: Elektronisch gestütztes Risikomanagementim Bauwesen. Dissertation.Schriftenreihe: Bauwirtschaft und ProjektmanagementHeft Nr. 14, UniversitätInnsbruck, 2006Girmscheid, G.: Holistisch kybernetischesKostensteuerungsprozessmodell – Pro-
Planungs- und Genehmigungsmanagement beim Brenner Basistunnel 279jektentwicklungsphase. In: Bauingenieur,11/2007Quick, H.; Bergmeister, K.; Facchin, E.; Michael,J.: Aicha-Mauls on the BrennerBase Tunnel – status of the works andresults. In: Geomechanics and Tunneling.Ernst § Sohn Company, 2010, p. 520 –533ÖGG – Richtlinie: Kostenermittlung für Projekteder Verkehrsinfrastruktur unter Berücksichtigungrelevanter Projektrisiken.Salzburg 2005
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