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Planungs- und Genehmigungsmanagement beim Brenner Basistunnel

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<strong>Planungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Genehmigungsmanagement</strong> <strong>beim</strong> <strong>Brenner</strong> <strong>Basistunnel</strong> 277Risiken sind in der Regel voneinander abhängig.Deshalb ist es sinnvoll, das Schadensausmaß<strong>und</strong> die Eintretenshäufigkeit getrenntzu modellieren. Bei der Modellierungder Eintretenswahrscheinlichkeit kann einePoissonverteilung verwendet werden.Zur Beurteilung können beispielsweisesogenannte Ausmaßklassen (<strong>beim</strong> AlptransitGotthardtunnel angewandt) für bestimmteProjektanforderungen (z. B.: Kosten, Zeiten)definiert werden.Ausmassklasse Kosten TermineNiedrigMittelGross< 10 mioEuro10 mio bis100 mio Euro> 100 mioEuro< 2 Monate2 Monate bis12 Monate> 1 JahrTabelle 2: Beispielhafte Festlegung von Projektanforderungen(siehe [BLS ALP Berichte 2008])Die Risikoanalyse wird jährlich aktualisiert<strong>und</strong> mit externen Fachleuten reflektiert.Wichtig ist jedoch auch die Einbindung dereigenen Mitarbeiter, um die Sensibilität zuerhöhen <strong>und</strong> die Bereitschaft zur aufmerksamenÜberwachung zu gewährleisten.4. Merkregel: Eine Risikoanalyse <strong>und</strong> einbegleitetes Risikomanagement hilft Risikenzu erkennen <strong>und</strong> durch Maßnahmen zu reduzierenoder vermeiden. Die Risikoanalysemuss periodisch unter Einbindung der Projektbeteiligtenaktualisiert werden.28.5 KostenmanagementIm allgemeinen werden die Baukosten bzw.Basiskosten als Summe von Einheitspreisen,von Risikokosten <strong>und</strong> Valorisierungskostenerrechnet [Darts, 2004]. Die Gesamtkostendes <strong>Brenner</strong> <strong>Basistunnel</strong>s wurden unter Berücksichtigungder Gr<strong>und</strong>lage der ÖGG-Richtlinie: Kostenermittlung für Projekte derVerkehrsinfrastruktur [ÖGG, 2005] ermittelt.Diese setzen sich aus den Basiskosten (B),aus den Kostenanteilen für die Risiken (R),den Kostenanteilen für die Gleitung (G) <strong>und</strong>die Valorisierung (V) zusammen:GK = B + R + G+ VPrognostizierte Gesamtkosten weisen imRegelfall eine Streubreite auf. Bei Kostenermittlungenfür Infrastrukturprojekte gehtman (auch nach der ÖGG-Richtlinie) vomMedianwert aus. Der Medianwert ist derjenigeWert, der mit gleicher Wahrscheinlichkeitunter- bzw. überschritten wird. Nur beieiner Normalverteilung (Gaus’sche Verteilung)fällt der Medianwert mit dem Mittelwertzusammen.Die Kosten des <strong>Brenner</strong> <strong>Basistunnel</strong>swurden auf der Gr<strong>und</strong>lage des Einreichprojektes2008 großteils mit der Positionsmethodeermittelt. Zusätzlich wurden die Kostender vorgeschriebenen UVP-Maßnahmen<strong>und</strong> der externen Bewertung berücksichtigt.Auch wurde eine Valorisierung der prognostiziertenGesamtkosten vom 1.7.2006 biszum 1.1.2010 durchgeführt.KostengruppeRohbau 65 %Ausrüstung 15 %Management <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>einlöse 12,5 %Risikovorsorge 7,5 %Gesamt (Preisbasis 01.01.2010) 7460 Mio. €Im Risikoanteil wurden auf der Gr<strong>und</strong>lageeiner analytischen Risikoanalyse die identifiziertenRisiken mit einer höheren <strong>und</strong> mittlerenEintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigt.Zur Berücksichtigung der erwartbaren,aber derzeit noch nicht identifizierbaren <strong>und</strong>quantifizierbaren Risiken wurde auf derGr<strong>und</strong>lage der österreichischen ÖGG-Richtlinie:„Kostenermittlung für Projekte derVerkehrsinfrastruktur“ (Version 2005) eineAbschätzung der notwendigen Risikovorsorgeaufgr<strong>und</strong> von langjährigen Erfahrungswertenfür Infrastrukturprojekte vorgenommen[9]. Dieser zusätzliche Anteil errechnetsich auf € 602 Mio. Aufgr<strong>und</strong> der österreichischenÖGG-Richtlinie errechnet sich einegesamte Risikovorsorge auf € 1.144 Mio.

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