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Vom Althaus zum Niedrigenergiehaus - Volders

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Zeitgemäß Sanieren<strong>Vom</strong> <strong>Althaus</strong><strong>zum</strong> <strong>Niedrigenergiehaus</strong>


Inhaltsverzeichnis581314161718252729303436373840Zeitgemäß SanierenMehr Wohnqualität und weniger HeizkostenVorbildliche SanierungenSanierungskonzeptBestandsaufnahme und PlanungCheckliste BestandsaufnahmeNeue BautechnikWärmedämmungAusführungsqualitätFenster und VerglasungenNeue HaustechnikHeizungsanlagenWarmwasserbereitungWohnraumlüftung mit WärmerückgewinnungDer Energieausweis und EnergieberatungEnergieausweisEnergieberatungsstellen


Fast 40 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs inTirol werden für das Heizen von Gebäuden aufgewendet.Dabei brauchen alte, unsanierte Gebäude etwa dasZehnfache an Energie von Niedrigstenergiehäusern.Die Tiroler Energiestrategie 2020 hat es sich <strong>zum</strong> Zielgesetzt, die Anzahl der umfassenden Sanierungen vonderzeit 1 Prozent auf 3 Prozent zu heben. Mit neuerBautechnik ist es möglich, den Bedarf sowie die Emissionenauf einen Bruchteil des bisherigen zu senken. EinBlick in diese Broschüre eröffnet Ihnen neue Möglichkeiten,Geld zu sparen und unsere Umwelt zu schonen.Anton SteixnerLandeshauptmann-Stellvertreter und EnergielandesratModerne Bau- und Haustechnik ist ein zentrales Anliegender Tiroler Landesregierung und wird auch entsprechendgefördert. Im Vordergrund steht dabei natürlichdas Wohl der Tiroler Familien: Durch neue Dämmmethoden,qualitativ hochwertige Fenster und moderne Heiztechnikkann ein Höchstmaß an Wohnqualität erreichtsowie mehr als die Hälfte der Heizkosten eingespartwerden. Die Wohnraumsanierung stellt eine großeHerausforderung dar. Die vorliegende Broschüre sollhelfen, diese Herausforderung erfolgreich zu meistern.Hannes GschwentnerLandeshauptmann-Stellvertreter und WohnbaureferentSeit Beginn der 90er Jahre hat sich in der Bau- und Haustechnikein enormer Wandel vollzogen. Zeitgemäß saniertheute nur, wer am neuesten Stand der Energietechnikist. Das gilt nicht nur im Hinblick auf die steigendenEnergiepreise. Auch die wachsenden Ansprüche an einehohe Wohnqualität sind nur so zu erfüllen. Energie Tirollegt mit „Zeitgemäß Sanieren – vom <strong>Althaus</strong> <strong>zum</strong> <strong>Niedrigenergiehaus</strong>“einen praxisnahen Leitfaden für Bauherrenvor. Neben wichtigen Tipps und Hinweisen sollSanierern vor allem in der Planungsphase eine wichtigeHilfestellung geboten werden.DI Bruno OberhuberGeschäftsführer Energie Tirol4


Zeitgemäß SanierenMehr Wohnqualitätund weniger HeizkostenDie häufigsten Gründe für Sanierungen sind die Behebungvon Bauschäden, gestiegene Ansprüche an den Wohnkomfortund hohe Energiekosten. Wer energiesparend saniert,profitiert zweimal: Ein <strong>Niedrigenergiehaus</strong> sichert hoheWohnqualität und spart Heizkosten.Die gängigsten Vorurteile gegenüber Niedrigenergiehäusern(??) sind: „zu teuer“ und „architektonisch zu ausgefallen“.Obwohl von der Baupraxis längst widerlegt, wissennur die wenigsten Bauherren, dass <strong>Niedrigenergiehaus</strong>qualitätprinzipiell in jedem Baustil erreichbar ist.Die folgenden Vorbildbeispiele veranschaulichen die Vielfaltder Geschmäcker und Stilrichtungen. Sie zeigen aberauch, dass mit nur geringen Kosten ein hoher Wohnstandarderreichbar ist.5


Der Wohnkomfort in alten Häusern lässt oft zuwünschen übrig: Zugige Fenster, kalte Wände undBöden – die Folgen davon sind Frösteln und Kältegefühleim Winter und in den Übergangszeiten.Und das, obwohl die Heizung auf Hochtouren läuftund hohe Heizkosten die Geldtasche ordentlichbelasten.Trotz intensivem Heizenist es in alten Häusernoft sehr unbehaglich. DerGrund: Die Temperaturenvon Boden-, Wand- undFensterflächen habenwesentlichen Einfluss aufdas Wohlbefinden. Je kältersie sich anfühlen, umsounangenehmer fühlen wiruns. Eine hohe Raumlufttemperaturkann diesesDefizit nur unzureichendausgleichen.Mehr Wohnqualität: Warme Wändeund angenehme RaumtemperaturenWas die wenigsten wissen: Für die neue energiesparendeBautechnologie spricht besonders die hoheWohnqualität. Denn im Gegensatz zu herkömmlichenSanierungen werden bei Sanierungen auf<strong>Niedrigenergiehaus</strong>qualität Außenwände, Deckenund Kellerwände stark gedämmt und hochqualitativeVerglasungen eingesetzt. Dadurch steigendie Temperaturen der Bauteile und Temperaturunterschiedeim Raum, die zentrale Ursache fürUnbehaglichkeit und Zuglufterscheinungen sind,werden ausgeglichen. Im sehr gut gedämmtenHaus liegen die Temperaturen der umgebendenOberflächen übrigens nur ein bis zwei Grad Celsiusunter der Raumlufttemperatur.Aber auch das Heizsystem hat großen Einfluss aufdas Wohlbefinden. Systeme mit hohem Strahlungsanteilwie Wand- oder Fußbodenheizungen werdenals sehr angenehm empfunden. Die so genanntenNiedertemperatur-Verteilsysteme mit Vorlauftemperaturenunter 45 Grad Celsius sind für Häuser mitsehr geringem Heizbedarf besonders geeignet. ImGegensatz dazu führen Systeme mit Hochtemperaturradiatoren(Temperatur bis zu 70°) zu Staubverschwelungen,die das Gefühl von zu trockenerLuft hervorrufen. Hinzu kommt, dass Heizsystemewie die Wärmepumpe und die teilsolare Raumheizungnur auf Basis eines Niedertemperatur-Verteilsystemseffizient einzusetzen sind.Gute Rechner wissen:Eine energietechnischhochwertige Sanierungist eine der besten Geldanlagen,die es derzeit gibt.Die Belohnung liegt auch inder weit gehenden Unabhängigkeitvon Schwankungender Energiepreise.Weniger Heizkosten:Geringer Energieverbrauch und hohe RenditeEin großes Plus der neuen Bau- und Haustechnikist der geringe Energieverbrauch. Bei Sanierungenauf <strong>Niedrigenergiehaus</strong>qualität können im günstigstenFall über zwei Drittel der Heizkosten eingespartwerden. Allerdings können gerade beiSanierungen bauliche Voraussetzungen und vorgegebeneRahmenbedingungen den Spielraumeinengen.Gute Rechner wissen, eine energietechnisch hochwertigeSanierung ist eine der besten Geldanlagen,die es derzeit gibt. Das gilt umso mehr, als schwereinzuschätzen ist, wie sich die Energiekosten entwickelnwerden. Durch den geringen Energieverbrauchund die Nutzung von erneuerbaren Energieträgernverringert der Bauherr seine Abhängigkeitvon schwankenden Energiepreisen.Hinzu kommt, dass sich Maßnahmen, wie die Dämmungder obersten Geschoßdecke oder beispielsweisedie Installation von Thermostatventilen beiHeizkörpern, ganz einfach und kostengünstig realisierenlassen. Auch die Investitionskosten für höhereDämmstärken rechnen sich.6


Herausforderung Sanierung:Sofortmaßnahmen und gute GesamtplanungDie Sanierung eines <strong>Althaus</strong>es stellt wegen der unterschiedlichenRahmenbedingungen meist höhereAnforderungen als die Errichtung eines Neubaus.Dabei hängt es wesentlich vom Bestand ab, welcheMaßnahmen Sinn machen. Auch passiert es, dassunvorhergesehene Mängel und Bauschäden auftreten,auf die sofort reagiert werden muss. Nichtalles wird im Vorhinein abschätzbar sein, sicher aberist: Eine gute Planung ist eine wesentliche Voraussetzungfür gutes Gelingen. Deswegen sollten, auchwenn vorerst nur minimale Maßnahmen geplantsind, die einzelnen Sanierungsschritte immer imRahmen eines Gesamtkonzepts gesetzt werden.Das gilt besonders für den Finanzplan des Bauherrn:Eine falsche Abfolge der Sanierungsschrittekann nicht nur viel Ärger bedeuten, sondern kostetauch viel Geld. Im Kapitel Sanierungskonzept werdendie wichtigsten Voraussetzungen, wie z.B. dieBestandserhebung und die Festlegung der Sanierungsziele,angesprochen.Eine falsche Abfolgeder Sanierungsschrittezieht nicht nur viel Ärgernach sich, sondern kostetauch viel Geld. Deswegen:Gut geplant ist halbgebaut!Gute Information:Neueste Technik und KostenplanungSeit Anfang der neunziger Jahre haben neue Energietechnologiendas Baugeschehen radikal verändert.Für die Zukunft saniert heute nur, wer dieaktuellen Entwicklungen in der Bau- und Energietechnikberücksichtigt. Genaue Information im Vorfeldzeigt nicht nur alle Möglichkeiten auf, sieschützt auch vor unangenehmen finanziellen Überraschungen.Das Ziel der Broschüre ist, Einblick in die wichtigstenPunkte neuer Bau- und Haustechnik zu gebenund möglichst viele praxisnahe Anleitungen zubieten. Die einzelnen Kapitel beschreiben dabeiim Wesentlichen die wichtigsten Komponentender Niedrigenergiebauweise.Manchmal war es nicht ganz einfach, den Anspruch,sowohl eine allgemeine Einführung als auch eineVielzahl brauchbarer Tipps für Sanierer zu geben,zu erfüllen. Wir hoffen dennoch, dass die Broschürefür den interessierten Leser <strong>zum</strong>indest eine ersteEinführung ist und wichtige Hinweise gibt. Damitwäre ein Etappenziel, das vom <strong>Althaus</strong> <strong>zum</strong> Traumhausführt, schon erreicht.Für die Zukunft saniertnur, wer auf die neuestenBau- und Haustechnikensetzt.Abb 1 – 4 | VorbildlicheSanierungen Tiroler Wohngebäude7


VorbildlicheSanierungenMinimaler Energieverbrauchund hoheWohnqualität machen das<strong>Niedrigenergiehaus</strong> zurzeitgemäßen Bauform.Die gängigsten Vorurteile gegenüber energiesparendemBauen sind: „zu teuer“ und „architektonisch zu ausgefallen“.Die folgenden Vorbildbeispiele veranschaulichen die Vielfaltder Geschmäcker und Stilrichtungen. Sie zeigen aberauch, dass mit nur geringen Mehrkosten ein hoher Wohnstandarderreichbar ist.8


Abb 5 | Die Fassade wurde miteiner geölten Lärchenholzschalungneu gestaltet.Abb 6 | <strong>Vom</strong> Wohn- und Aufenthaltsbereichführen großflächigeSchiebetüren in den Garten.Haus Ladstätter:Altes Blockhaus mit moderner ArchitekturDem auf <strong>Niedrigenergiehaus</strong>-Standard saniertenGebäude sieht man das ursprünglicheHolzblockhaus aus den 30er Jahrennicht mehr an. Der Bauherr konnte dieWohnqualität mit geringem Kostenaufwandauf zeitgemäßen Standard heben.Die Energiesparmaßnahmen beim HausLadstätter konzentrieren sich vor allem aufdie Wärmedämmung. Die großen Fensterflächenbeim neuen Zubau wurden miteiner besonders guten Glasqualität ausgestattet.Vor der Sanierung lag der Energieverbrauchbei ca. 2.100 Liter Heizöl pro Jahr. Heuteliegt der Bedarf trotz Nutzflächenerweiterungum 23 m 2 bei ca. 560 Liter Heizöl.Energietechnisches Sanierungskonzept:• sehr gute Wärmedämmung der Außenwändemit Mineralwolle, Verkleidung mitLärchenholzverschalung• hohe Fensterqualitäten• konsequente Vermeidung von Wärmebrücken(Entfernung des Südbalkons,Überdämmung der Fenster)• Warmwasserbereitung durch Solaranlage(ausreichende Solarerträge trotzlanger Verschattung des Gebäudes inder kalten Jahreszeit)Abb 7 – 8 | Das Haus Ladstätter vorund während der Sanierung.Nutzfläche: 140 m 2Heizwärmebedarf:vor Sanierung: 180 kWh/m 2 anach Sanierung: 40 kWh/m 2 a (78% Reduktion)Zubau in FertigteilbauweiseDämmung Altbau:Außenwände: 11 cm Holzblockwand mit 20 cmMineralwolle, Lärchenholzschalung geölt(U = 0,14 W/m 2 K); Dach: Sparrendach mit 27 cmMineralwolle (U = 0,13 W/m 2 K); Fenster: Holzfensterin Lärche, Rahmen überdämmt (U W= 1,20 W/m 2 K);Kellerdecke: Holzbalkendecke mit 15 cm Mineralwolleund 10 cm EPS-Platten (U = 0,13 W/m 2 K)Dämmung Zubau:Außenwände: Holzfertigteile mit 24 cm Mineralwolle(U = 0,14 W/m 2 K); Flachdach: Holzfertigteil mit 24 cmMineralwolle (U = 0,14 W/m 2 K); Fenster: Holzfensterin Lärche, Rahmen überdämmt (U W= 0,90 W/m 2 K);Boden <strong>zum</strong> Erdreich: 20 cm extrudiertes Polystyrol(U = 0,15 W/m 2 K)Heizung: derzeit noch die bestehende ÖlheizungSolaranlage: 6 m 2 Kollektorfläche zurWarmwasserbereitungSonstiges: Das Haus liegt südseitig an einer starkbefahrenen Straße. Um einen guten Lärmschutz zuerzielen, wurde der Wohnbereich abgesenkt unddie Belichtung über Oberlichten sichergestellt.9


Abb 10 | 12 m 2 hochselektiverKollektor ins Süddach integriert.Abb 9 | Große FensterflächenRichtung Süden mit Fixverglasungen.Abb 11 | Haus Kreuzer vorder Sanierung.Abb 12 | Aufsparrendämmung.Haus Kreuzer:Sanierung mit neuester Bau- und HaustechnikDas in den 50er Jahren errichtete Gebäudewurde vom Bauherrn ein Jahr vor derSanierung gekauft. Der Wohnkomfort warextrem schlecht: In den beheizten Räumenlag die Durchschnittstemperatur bei 19° C.Der Energieverbrauch betrug ca. 3.000 LiterHeizöl, und das, obwohl das Gebäude nur<strong>zum</strong> Teil beheizt wurde.Das umfassend sanierte Haus wurde mithoher Wärmedämmung, großen Südfensternund neuester Haustechnik auf höchstenWohnstandard gebracht. Der Jahresverbrauchfür Heizung und Warmwasserliegt bei 2.000 kg Pellets.Energietechnisches Sanierungskonzept:• sehr gute Dämmung der Außenwände• hohe Fensterqualitäten• Nutzung der Sonnenenergie durchvergrößerte Fensterflächen nach Südenund Änderung der Raumaufteilung(Vergrößerung des Wohnraums)• Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung• Pelletszentralheizung• Warmwasserbereitung über eineSolaranlageNutzfläche: 150 m 2Heizwärmebedarf:vor Sanierung: 160 kWh/m 2 anach Sanierung: 34 kWh/m 2 aDämmung:Außenwände: Ziegelmauerwerk mit 16 cmMineralwolle (U = 0,20 W/m 2 K)Dach: 14 cm Zwischensparrendämmung und16 cm Aufsparrendämmung (U = 0,13 W/m 2 K)Fenster: Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung(U w= 0,90 W/m 2 K)Keller: 10 cm Mineralwolle (U = 0,31 W/m 2 K)Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung:Gegenstromwärmetauscher mit 85 % Wärmerückgewinnungsgrad,ErdreichwärmetauscherSolaranlage: 12 m 2 hochselektiver Kollektor ins Süddachintegriert, Neigung 35°, Pufferspeicher 800 lRegenwassernutzungsanlage: 8 m 3 Tankfür Garten und ToiletteHeizung: Die Ölheizung wurde durch eineneue Pelletszentralheizung ersetzt.10Abb 13 | Vorstehender Blindstock(Fensterrahmen) zur optischenReduktion der Dämmstärke.


Abb 18 | Mit einer hochwertigenDämmung der Gebäudehülle unddem Einsatz von „französischenFenstern“ mit Dreischeiben-Wärmeschutzverglasungwird der niedrigeHeizwärmebedarf erreicht.Abb 19 | Das Mehrfamilienhaus Kolpvor der Sanierung.Haus Kolp:Sanierung auf PassivhausstandardDie Sanierung des dreigeschoßigen Mehrfamiliengebäudesmit einer Nutzfläche vonca. 300 m² auf Passivhausstandard stellteArchitekt und ausführende Bauunternehmenvor eine große Herausforderung. Wichtigwaren dabei die Überzeugung und derWunsch der Bauherren, den Energieverbrauchund damit auch die Energiekostenmaximal zu senken.Bereits der erste Winter hat gezeigt, dasssich die Erwartungen erfüllt haben. So mussder Holzvergaserkessel in der kalten Jahreszeitnur alle drei Tage beschickt werden.Die Bauherren loben besonders auch dasbehagliche Raumklima durch den Einbaueiner Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.Energietechnisches Sanierungskonzept:• sehr gute Dämmung der Gebäudehülle• hohe solare Gewinne durch den Einbauvon „französischen Fenstern“ mitDreischeiben-Wärmeschutzverglasung• Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung• 21 m 2 Solarkollektorfläche für dieWarmwasserbereitung und Raumheizung• Holzvergaserkessel für den Restwärmebedarf• barrierefreie Gestaltung des gesamtenGebäudesNutzfläche: 294,06 m 2Heizwärmebedarf:vor Sanierung: 278 kWh/m 2 anach Sanierung: 8 kWh/m 2 aDämmung:Außenwände: 30 cm Polystyrol-Dämmung(U-Wert: 0,1 W/m²K)Dach: 14 cm Zellulosedämmung zwischen Sparrenund 16 cm Aufdachdämmung (U-Wert: 0,099 W/m²K)Fenster: Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung(U w~ 0,85 W/m²K)Keller: Decke KG zu EG: 14 cm Zellulose zwischenBalken und 25 cm Lattung mit Zellulose ausgeblasen(U-Wert 0,1 W/m²K)Lüftungsanlage mit Erdwärmetauscher undWärmerückgewinnung:Wärmebereitstellungsgrad 85 %Solaranlage: 21 m² Flachkollektor mitHeizungseinbindungHeizung: Die Restwärme für die Fußbodenheizungwird über einen neuen Holzvergaserkessel bereitgestellt. Der bestehende Ölkessel wurde ausKomfortgründen belassen.Abb 20 – 21 | Die eingebauteWohnraumlüftungsanlage trägtwesentlich zur Behaglichkeit und <strong>zum</strong>angenehmen Raumklima bei.11


Abb 14 – 16 | Der städtischeWohnbau wird in fünf Abschnittensaniert.Eichhof:Städtischer Wohnbau vorbildlich saniertDer Eichhof im Innsbrucker Stadtteil Pradlist mit 400 Wohnungen die bisher größteWohnanlage in Tirol, die energietechnischvorbildlich saniert wurde. Die Dämmungder Fassaden der 1938 mit großzügigen Innenhöfenerrichteten Anlage erfolgte von2002 bis 2005. Insgesamt sind 34.000 m 2Außenwand mit 10 bis 12 cm Mineralwollegedämmt und mit neuen Holzfensternversehen worden. Der Großteil der altenEtagenheizungen wurde durch neue Gasthermenersetzt.In den nächsten Jahren sollen sowohl dieDächer als auch die Kellerdecken thermischsaniert werden. Zum Vorteil für die Bewohner,die bereits jetzt von großen Komfortsteigerungenund halbierten Heizkostensprechen.Energietechnisches Sanierungskonzept:• Wärmedämmung der Außenwände,der Dächer und der Kellerdecken• Holzfenster mit Wärmeschutzverglasungen• Einbau neuer Gasthermen• Energiesparlampen in den StiegenhäusernDämmung:Außenwände: 10 (bei den ersten Abschnitten),jetzt 12 cm Mineralwolle auf 38 cm Hohlziegelmauerwerk(U-Wert alt = 1,03 W/m 2 K,U-Wert neu = 0,24 – 0,27 W/m 2 K)Fenster: Holzfenster mit Zweischeiben-Wärmeschutzverglasung(U g -Wert: 1,10 W/m 2 K)Heizung: Die alten Etagenheizungen wurdendurch neue Gasthermen ersetzt.12Abb 17 | Der Fassadendämmungund dem Fenstertausch folgt diethermische Sanierung von Dach,Boden und Keller.


SanierungskonzeptAuch wenn anfangs nur geringfügige Maßnahmen beabsichtigtsind – der kluge Bauherr plant die einzelnen Sanierungsschritteauf Grundlage eines umfassenden Sanierungskonzepts.Detaillierte Information und Planung im Vorfeldsind der beste Schutz vor Bauschäden und unangenehmenfinanziellen Überraschungen.13


Bestandsaufnahme und PlanungRealistische Angeboteund detaillierte Kosteneinschätzungenkönnen nurauf Basis einer genauenPlanung erfolgen.Bauprofis wissen aus Erfahrung: Die Sanierung eines Altbaus ist meistanspruchsvoller als die Errichtung eines Neubaus. Eine gute und kostengünstigeGesamtplanung setzt eine gewissenhafte Bestandsaufnahme,eine sorgfältige Festlegung der Sanierungsziele sowie einen verbindlichenAblaufplan für die einzelnen Sanierungsschritte voraus.BestandsaufnahmeAm besten erfolgt eine Begehung des Hauses oderder zu sanierenden Wohnung in Begleitung einesExperten. Der Zustand des Objektes sollte dabeiexakt erhoben werden. Wichtig ist auch, vorhandenePläne bereit zu halten sowie Verbrauchsdatenfür Heizung und Strom zu berücksichtigen.Die Verbrauchsdaten erlauben eine ungefähre Abschätzungdes Heizwärmebedarfs des Gebäudes.Die Bestandsaufnahme gibt gerade bei <strong>Althaus</strong>sanierungenwesentlichen Aufschluss über den Zustanddes Gebäudes und des Heizsystems. Auchden Ursachen von baulichen Mängeln, wie beispielsweiseSchimmelbildung, sollte auf den Grund gegangenwerden. Denn erst durch eine Ursachenabklärungkönnen die richtigen Maßnahmen gesetztwerden. 2Abb 22 | Mit Thermografieaufnahmenwerden Schwachstellen sichtbar gemacht.Die Voraussetzungenfür den Bezug von Energiesparförderungensolltenim Planungsprozess bereitsberücksichtigt werden.Festlegung der SanierungszieleNach der Bestandsaufnahme kann mit der Planungbegonnen werden.Der Bauherr sollte am Beginn die Sanierungszieleklar festlegen. Dazu müssen die eigenen Wünscheund Vorstellungen genau überlegt werden.Die wichtigsten Bereiche, die festzulegen sind,betreffen:• die Wohnqualität,• den Platzbedarf und die funktionalenAnforderungen,• den Energieverbrauch,• die optische Gestaltung und• den Kostenrahmen.Voraussetzung dafür ist, über gute Informationenzur neuesten Bau- und Haustechnik zu verfügen.Denn gleich wie im Neubau hat sich im vergangenenJahrzehnt auch bei der Sanierung vieles verändert.Wichtige Fragen zu den Sanierungszielen• Ist eine umgehende Behebung von Bauschädennotwendig?• Reichen die Informationen über alle Angeboteneuester Bau- und Haustechnik aus?• Mit welchen Maßnahmen kann man einenzeitgemäßen Wohnstandard erreichen?• In welcher Reihenfolge werden die geplantenSanierungsschritte am besten umgesetzt?• Wie sieht der Sanierungszeitplan aufgrundfinanzieller Vorgaben aus?• Welche Dämmstärken sind für ein angenehmesund ausgeglichenes RaumklimaVoraussetzung?• Wie hoch muss der Dämmstandard sein undwelche Fensterqualitäten benötigt man, umdie angestrebten Heizkosteneinsparungenzu erreichen?• Welche Kriterien muss man beachten, umhochqualitative Fenster zu bekommen?• Welche Erwartungen stellt man an das Heizsystemhinsichtlich Bedienungskomfort,Versorgungssicherheit, Brennstoffkosten,Investitionskosten und Umweltfreundlichkeit?• Soll die zukünftige Warmwasserbereitungüber Solaranlage, Wärmepumpe, Heizanlageoder über Strom erfolgen?14


Richtige Abfolge der SanierungsschritteNach Festlegung der Sanierungsziele geht es andie Planung der einzelnen Sanierungsschritte. Dabeiist auf die Abfolge der Maßnahmen besonderszu achten. Mängel oder Bauschäden müssen sofortbehoben werden. Wichtig dabei ist, das Gesamtkonzeptimmer im Auge zu behalten. 3 Eine Problematikbei Sanierungen ist der „Zugzwang“, derbeim Beheben bestimmter Mängel auftreten kann.AblaufschemaSanierungBestandsaufnahme: Gesamterhebungdes GebäudesFormulierung derSanierungszieleErstellung desSanierungskonzeptsUmsetzung derMaßnahmenBeispiel 1: Aufgrund eines Defekts der Heizanlagesteht ein Kesseltausch an. Um die Heizkosten in denGriff zu bekommen, denkt der Bauherr schon längerdaran, Dämmmaßnahmen zu setzen. Wegen derAktualität zieht er aber die Erneuerung der Heizanlagevor, ohne die Dämmmaßnahmen einzuplanen.Werden später Dämmmaßnahmen gesetzt, istdie Anlage überdimensioniert und arbeitet durchhäufiges Ein- und Ausschalten der Anlage mit geringemWirkungsgrad. Das schlägt sich nicht nurfinanziell zu Buche, sondern auch der Schadstoffausstoßist erhöht. Grundsätzlich sollte deswegenzuerst immer die Gebäudehülle saniert werden.Beispiel 2: Werden Fenstertausch und Außenwanddämmunggleichzeitig durchgeführt, kann viel Geldgespart werden: So muss das Baugerüst nur einmalerrichtet werden. Aber auch beim Einbau der Fensterergeben sich Vorteile: Um den Anschluss desneuen Fensterstocks an den Bestand fachgerechtauszuführen, muss der Stock überdämmt und dichtangeschlossen werden. Das schließt Schimmelgefahraus. Werden beide Maßnahmen gleichzeitigdurchgeführt, ist dies auf einfache Weise möglich.Voraussetzung füreine kostengünstige Sanierungist eine durchdachteAbfolge der einzelnenSanierungsmaßnahmen.Keinesfalls sollte nach demPrinzip „Löcher stopfen“vorgegangen werden. Denndas kann ins Geld gehen.Dieser Rat gilt auch, wennvom Bauherrn vorläufig nurgeringfügige Maßnahmenbeabsichtigt sind.Abb 2315


Checkliste BestandsaufnahmeEine Verbesserung des Wohnkomforts sowie Schadensbehebungensind häufig genannte Gründe für Sanierungen. Voraussetzung für dasErreichen der Sanierungsziele ist die genaue Kenntnis des technischenZustands des Gebäudes sowie aller rechtlichen Vorgaben und Auflagen.Erst eine genaue „Bestandsaufnahme“ macht eine strukturierte undKosten sparende Vorgangsweise möglich.Bereiche Erhebungen AnsprechpartnerRecht Eigentumsverhältnisse Bezirksgericht, GrundbuchNutzungsrechte und DienstbarkeitenBezirksgericht, GrundbuchFlächenwidmungs- und Bebauungsplan Gemeinde (Bauamt) *BaubewilligungGemeindeBaugeschichte Objektgeschichte, Baustufen und Umbauten Vorbesitzer, Nachbarn, Gemeinde,Handwerker und BaumeisterFotosVorbesitzer, Nachbarn, Archive,GemeindechronikenBestandsaufnahmeBautechnik Recherche vorhandener Pläne Vorbesitzer, Gemeinde,Vermessungsamt, ArchiveSichtung der Planunterlagen und Überprüfungihrer RichtigkeitBauaufnahme bei unzureichenden PlänenBau- und Werkstoffe (eventuell vorhandene Problemstoffe),Aufbau, Konstruktion sowie verwendeteTechnikenBauschadens-, Mängel- und UrsachenerhebungÜberprüfung der Statik (Tragverhalten und Tragfähigkeitsnachweis)Architekt, BaumeisterArchitekt, BaumeisterArchitekt, Baumeister, BauphysikerArchitekt, Baumeister, Bauphysiker,BauchemikerStatikerBrandschutz Berücksichtigung der Brandschutzvorschriften bereits Architekt, Baumeister, Brandschutzinder Planungsphasesachverständiger, Gemeinde,Brandverhütungsstelle TirolSchallschutz Berücksichtigung der Anforderungen an den BauphysikerSchallschutz (z.B. Trittschall bei Deckenkonstruktionen)Haustechnik Heizung, Kamin, Sanitäranlagen, Wasser, Kanal, Lüftung, Architekt, Haustechnikplaner, Heizungs-Elektrik, Beleuchtung, bestehende Leitungsführungen,und Lüftungstechniker, Elektriker,SchächteSanitärfachmannEnergieverbrauch Ermittlung des Verbrauchs über Rechnungen, Architekt, Baumeister, Technisches Büro,Berechnung der U-Werte, Berechnung des bestehenden Energie Tirolund gewünschten Heizwärmebedarfs* Im Folgenden wird darauf verzichtet,das Bauamt explizit zu erwähnen.16


Neue BautechnikSanierungen stellen hohe Ansprüche an Bauherren und ausführendeUnternehmen. Das gilt speziell für die neuen Bautechniken.Entscheidend bei der energiesparenden Bauweisesind: gute Wärmedämmung, hohe Fensterqualität, Reduktionvon Wärmebrücken, Luft- und Winddichte.Ein Bündel von aufeinanderabgestimmtenMaßnahmen entscheidetüber die bautechnischeAusführungsqualität desGebäudes.17


WärmedämmungVoraussetzung für die effiziente Wärmedämmung eines Gebäudes sindgroße Dämmstärken, angepasste Materialien und Dämmsysteme. Einwesentlicher Punkt ist auch die Qualität der Ausführung. Nur durch siekann eine entsprechende Dämmwirkung erzielt werden.DämmstärkenMit der Dämmung der Gebäudehülle wird der Energieverbrauch für dienächsten 30 bis 40 Jahre festgelegt. Die Stärken der Wärmedämmungder Außenwände, des Dachs und der Kellerdecke sind dabei von zentralerBedeutung für die Energieverluste des Gebäudes.Dämmstärken einzelner BauteileMindestdämmstärkenEmpfehlungAußenwand 14 cm 20 cmOberste Geschoßdecke 22 cm 30 cmZwischensparrendämmung 28 cm* 38 cm*Aufsparrendämmung** 14 cm 20 cmDämmung der Kellerdecke 10 cm 16 cm* exkl. 4 cm gedämmte Installationsebene** Wärmeleitwert (l-Wert) = 0,025; alle anderen Dämmmaterialien = 0,04Vergleich U-Werte (W/m 2 K) von Altbauten und thermisch sanierten GebäudenGebäudeteile Altbau Niedrigenergie- Passivhaus/Niedrigstungedämmthaus (Kat. B) energiehaus (Kat. A, A+, A++)Außenwand 0,60 – 2,40 0,15 0,10Fenster und Türen (inkl. Rahmen) 2,50* – 4,60 1,10 0,80Decke gegen Außenluft 0,70 – 1,80 0,15 0,10(Dach, Durchfahrten, …)Decke zu unbeheizten Räumen 0,50 – 1,70 0,20 0,10(Kellerdecke)Erdberührte Wände 1,10 – 4,00 0,20 0,10Erdberührte Fußböden 1,50 – 2,60 0,20 0,10* KastenfensterMindestdämmstärkenErfahrungen zeigen, dass die bisher üblichenDämmstärken sowohl energietechnisch als auchökonomisch betrachtet zu gering sind. In der folgendenTabelle werden die Mindestdämmstärken,die keinesfalls unterschritten werden sollten, aufgelistet.Die Werte beziehen sich auf übliche Dämmmaterialienfür die entsprechende Anwendung.Der U-WertDer U-Wert ist eine Kennzahl, die Auskunft überden Wärmeschutz eines Bauteils gibt. Früher k-Wertgenannt, beschreibt er, wie viel Wärme durch einenBauteil verloren geht. Ein hoher U-Wert bedeutethohe Wärmeverluste. Umgekehrt bedeutet einniedriger U-Wert geringe Wärmeverluste. Das heißt,je niedriger der U-Wert, desto besser die Wärmedämmung.Die Kennzahl ermöglicht damit einenVergleich des Dämmstandards einzelner Bauteile.Die Einheit des U-Wertes ist W/m 2 K. Ein doppelterU-Wert bedeutet doppelte Energieverluste.Dämmstärken bei AußenwändenDämmstärken bei DächernDie Abstimmung derU-Werte der einzelnen Bauteileist empfehlenswert.Das Ziel sollten ausgeglicheneDämmstärkenum die gesamte Gebäudehüllesein.18Große Dämmstärken sind im Außenwandbereichaufgrund des hohen Flächeanteils besonders wichtig.Um U-Werte im <strong>Niedrigenergiehaus</strong>-Standard(U-Wert = 0,15 W/m 2 K) zu erreichen, sind je nachDämmsystem (siehe Seite 21) verschieden großeDämmstärken zu empfehlen. Das Wärmedämmverbundsystemerfordert Stärken von etwa 20 cm.Konstruktionen mit Holzlatten wie bei Vorhangfassadenbenötigen ca. 15% höhere Dämmstärken.Neben finanziellen Überlegungen spielen bei derEntscheidung über die Höhe der Dämmstärke baulicheGegebenheiten eine Rolle (Grenz- und Gebäudeabstände,Laibungstiefen, …).Die Außenwände sollten auf der Nord-, Ost-, SüdundWestseite mit der gleichen Dämmstärke versehenwerden: Eine schlecht gedämmte Südwandverursacht nicht nur jede Nacht, sondern auch anallen sonnenarmen Tagen hohe Energieverluste.Wärme steigt bekanntlich auf, deswegen sollte aufdie Dämmung des Dachs besondere Aufmerksamkeitgerichtet werden. Hinzu kommt, dass dieDachdämmung auch kostenmäßig günstig ist. Beider thermischen Sanierung sollte <strong>zum</strong>indest einU-Wert von 0,18 W/m 2 K angestrebt werden. Beider Zwischensparrendämmung entspricht das mitherkömmlichen Dämmstoffen einer Dämmstärkevon ca. 28 cm, für die oberste Geschoßdecke etwa22 cm. Der Unterschied ergibt sich aus der schlechterenDämmwirkung durch die Holzkonstruktionbei der Zwischensparrendämmung.Für den <strong>Niedrigenergiehaus</strong>-Standard (0,15 W/m 2 K)sind Dämmstärken von 30 bis zu 40 cm erforderlich.Dämmstärken bei KellerdeckenDie Dämmstoffdicke auf der Kellerdecke richtetsich nach der vorhandenen Raumhöhe im Kellerund nach der verbleibenden Höhe für Fenster- undTürstürze. Mindestens 10 cm sollten angestrebtwerden.


DämmmaterialienDie Entscheidung für die Wahl eines bestimmten Dämmstoffs hängt vonverschiedenen Faktoren ab. Eine wichtige Rolle spielen Dämmwirkung,Dampfdurchlässigkeit, Ökologie und Kosten.RaumklimaIm Allgemeinen werden Raumtemperaturen von20 bis 22° C als angenehm wahrgenommen. Dieempfundene Raumtemperatur hängt dabei vonder Oberflächentemperatur der Wände, der Fenster,des Bodens, der Decke und selbstverständlichvon der Raumlufttemperatur selbst ab. Prinzipiellwerden kalte Oberflächen als unangenehm empfunden.Ein Beispiel: Die Oberflächentemperatur liegt beieiner ungedämmten Außenwand auf der Innenseitebei ca. 12° C. Trennwände zwischen den Räumenerreichen meist 21° C. Durch den Unterschied von9° C entsteht eine Strahlungsasymmetrie im Raum,die als unangenehm empfunden wird. Temperaturdifferenzensind ab 3° C spürbar. 6Oberflächentemperatur derraumumschließenden Bauteile [° C]30282624222018161412noch10810 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30Raumlufttemperatur [° C]Je höher die OberflächentemperaturenderWände, Fenster, des Bodensund der Decke sind, umsobehaglicher ist das Raumklima.Abb 24 | ThermischeBehaglichkeitbehaglich behaglich 19Dämmwirkung und DampfdurchlässigkeitDer Wärmeleitwert eines Stoffes (Lambda-Wert)gibt Auskunft über die Wärmeleitfähigkeit einesMaterials. Als Regel gilt: Je kleiner der Wert, umsobesser ist die Dämmwirkung des Stoffes. Der l-Wertist vom Hersteller zu erfragen (technische Produktinformation).Bei den technischen Anforderungen spielt dieDampfdurchlässigkeit eine wichtige Rolle: So kannnicht jeder Dämmstoff auf jedes Mauerwerk aufgebrachtwerden, ohne dass es zu Problemen mitdem Dampfdurchgang durch den Bauteil kommt.Geschäumte Dämmstoffe wie Polystyrol oder Polyurethanweisen einen höheren Dampfdiffusionswiderstandauf. Bei der Verwendung ist in Kombinationmit einem Ziegelmauerwerk besondere Aufmerksamkeiterforderlich. Materialien wie Mineralwolle,Hanf, Zellulose oder Mineralschaumplatten sind indiesem Fall bauphysikalisch besser geeignet.0,008 Vakuumdämmung0,025 – 0,030 Polyurethan0,035 – 0,038 extrudiertes Polystyrol (XPS)0,034 – 0,040 Zellulose0,034 – 0,042 Mineralwolle, Hanf, Flachs, Schafwolle0,035 – 0,040 expandiertes Polystyrol (EPS)0,040 – 0,045 Kork, Mineralschaumplatte0,046 – 0,050 Schaumglas0,100 HolzwolleleichtbauplatteEin schlechter Lambda-Wert (l ) kann durch höhereDämmstärken ausgeglichenwerden.Abb 25 | Wärmeleitwert:Je kleiner der Wert, umso besserist die DämmwirkungDie KostenHeizkosteneinsparungen, aber auch die erwartetenPreisentwicklungen am Brennstoffmarkt, macheneine hohe Dämmung zu einer sicheren und gutverzinsten Investition.Über eine Kosten-Nutzen-Rechnung lässt sich feststellen,wie lang es dauert, bis sich eine Dämmmaßnahmedurch die eingesparten Heizkostenamortisiert. Je nach eingesetztem Dämmstoff undAusführung ergeben sich Zeiträume von fünf bis40 Jahren.Rentabilitätwirtschaftlich empfohleneDämmstärken auf einemassive Außenwand0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 30 40Dämmstärke [cm]Abb 26 | Rentabilität vonDämmmaßnahmen


Abb 27 | ÖkologischeDämmstoffeBaustoffe, die FKW,HFKW, FCKW, HFCKW oderSF 6 enthalten, sindwegen ihrer Klimaschädlichkeitzu vermeiden.Buchtipp:Ökologie der Dämmstoffe,Österreichisches Institut fürBaubiologie und -ökologie,Donau-Universität Krems,Zentrum für Bauen undUmwelt (Hrsg.),Springer Verlag, Wien 2000Ökologische DämmstoffeDie Zahl der Dämmstoffe hat sich in den vergangenenJahren wesentlich erweitert. Neben denherkömmlichen Dämmmaterialien werden zunehmendökologische Dämmstoffe angeboten.Hanf, Flachs und Schafwolle. Hanf- und Flachsdämmstoffesind als Platten, Matten, Filze oderStopfwolle erhältlich. Die meisten Produkte eignensich als Zwischensparrendämmung im Dachbereich,als Füllung in Holzbauwänden oder als Trittschalldämmung.Die Produkte sind entweder mit Polyesterfaserngebunden oder „Natur pur“ mit Stärkeerhältlich. Einen ähnlichen Anwendungsbereichwie Flachs- und Hanfdämmstoffe hat Schafwolle.Mineralschaumplatten. Die Mineralschaumplattensind geschäumte Platten aus rein mineralischenRohstoffen wie Quarzmehl, Weißkalk und Zement.Sie eignen sich ausgezeichnet für Wärmedämmverbundsysteme.Die Platten sind dampfdiffusionsoffen,behindern daher den Wasserdampfaustauschzwischen Innen und Außen nicht, undsind unbrennbar.Zellulose. Zellulosefasern sind Altpapierflocken,die in die Konstruktion eingeblasen werden. DieEinblasmethode bietet dann Vorteile, wenn es darumgeht, komplexe Hohlräume gut mit Dämmmaterialzu füllen. Außerdem sind sie preisgünstig.Allerdings muss der Verarbeiter gut geschult sein,damit wirklich der gesamte Hohlraum vollständigausgeblasen wird. Ein Nachteil der Zellulosefasernist die Staubentwicklung beim Einblasen.Wichtige Hinweise. Ein aus ökologischer Sichtsehr schwieriges Thema ist die Dämmung vonBauteilen, die hohen Belastungen durch Feuchtigkeitausgesetzt sind, wie <strong>zum</strong> Beispiel erdberührteBauteile oder Sockeldämmungen. Oft werden indiesem Bereich XPS-Platten eingesetzt, die miteinem Treibmittel (HFKW) hergestellt werden. Ausökologischen Gründen sollten mit CO 2oder Luftgeschäumte Platten (HFKW-frei) oder EPS-Automatenplatteneingesetzt werden (Voraussetzungfür Wohnbauförderung).Möglichst vermieden werden sollten Montageschäume.Ein generelles HFKW-Verbot bei Beauftragungverhindert <strong>zum</strong>indest, dass HFKW-hältigeSchäume eingesetzt werden. Montageschaum alleinist außerdem für den luftdichten Anschluss auchnicht gut geeignet, der Einsatz von Klebebändernist notwendig. Alternativen <strong>zum</strong> Montageschaumsind Mörteln (z. B. bei Türstöcken), Ausstopfen mitZöpfen aus natürlichen Fasern (Hanf, Flachs, Kokos,etc.) oder das Setzen des Fensterstocks in dieDämmschicht.Die größte Hürde für den Einsatz von ökologischenMaterialien ist weniger der Preis, sondern der erhöhtePlanungsaufwand. Oft ist nicht klar: „WelcheProdukte gibt es überhaupt, woher bekomme ichsie und wer kann sie richtig verarbeiten?“ Der Bauherrist dadurch besonders gefordert.Auszug aus: Mötzl Hildegund, Ökologische Dämmstoffe, inEnergie Perspektiven Tirol 01/200320


DämmsystemeAußenwändeZur Dämmung der Außenwände kommen das Wärmedämmverbundsystemund die Vorhangfassade <strong>zum</strong> Einsatz. Die Wahl des Dämmsystemshängt von der gewünschten Oberfläche ab: Bei verputzten Fassadenwird mit einem Verbundsystem, bei verkleideten Fassaden wird miteiner Vorhangfassade gearbeitet. Für schützenswerte Fassaden bietetsich die Innendämmung an.Verputzte Fassaden:WärmedämmverbundsystemWer auf die Optik einer Putzfassade wert legt, dersollte auf ein Wärmedämmverbundsystem, auchVollwärmeschutz genannt, zurückgreifen.Das Wärmedämmverbundsystem besteht ausDämmstoffplatten, die mit Hilfe eines speziellenKlebemörtels direkt auf den vorhandenen Außenputzgeklebt werden. In der Regel müssen dieDämmplatten zusätzlich verdübelt werden. Darüberwird eine Schicht mit Armierungsmörtel undArmierungsgewebe aufgebracht. Die Armierunggleicht Temperaturschwankungen aus, die Spannungenim Dämmsystem erzeugen, und dient alsGrundlage für den Außenputz. 712 3 456Beim Wärmedämmverbundsystemkönnennach einiger Zeit die angebrachtenDübel in Form vonPunkten auf der Fassadesichtbar werden. Abhilfeschafft das Einfräsen derDübel und das Aufbringenvon Dämmstoffkappen.Abb 28 |Wärmedämmverbundsystem1: Innenputz; 2: Mauerwerk; 3: alter Außenputz;4: Dämmstoff gedübelt; 5: Armierungsgitter; 6: AußenputzBeim Wärmedämmverbundsystem ist es wichtig,nicht einzelne Bestandteile des Systems zu kaufen,sondern ein vollständig aufeinander abgestimmtesSystem (Dämmplatte, Kleber, Gewebe, etc.).Vor dem Aufbringen der Dämmung muss der Zustandder Wände überprüft werden. Wird Feuchtigkeitfestgestellt, müssen Maßnahmen getroffenwerden. Als Folge der Feuchtigkeit kann es zurVersalzung des Mauerwerks und damit zu Bauschädenkommen. Für eine Trockenlegung stehenverschiedene Methoden zur Verfügung. Die gängigstensind: das Einschieben von nicht rostendenBlechen, Mauerwerksperren durch Injektionsmitteloder elektrophysikalische Methoden.Beachten Sie beimWärmedämmverbundsystemdie Verarbeitungsrichtliniender QualitätsgruppeVollwärmeschutz.www.waermeschutz.atAbb 29 | Kleberauftrag: Damitsich die Dämmplatten nichtnach einiger Zeit wölben unddie Dämmung hinterströmt wird(Matratzeneffekt), muss der Klebernach der Punkt-Wulst-Methodeaufgebracht werden.Das Aufbringen vonWärmedämmputz auf ungedämmteAußenwände istenergietechnisch unzureichend.Dämmputz kannmaximal 5 cm dick aufgebrachtwerden, das entsprichteiner Dämmstoffstärkevon 2,5 cm.21


Verkleidete Fassaden:Hinterlüftete VorhangfassadeMit Windpapieren oderdünnen Holzfaserplattenkann der Dämmstoff vor„Durchlüftung“ geschütztwerden. Ein durchlüfteterDämmstoff verhält sichwie ein dicker Wollpullover,durch den der Windhindurchpfeift: Er hältnicht warm. Zieht man einedünne Windjacke überden Pullover, ist man vorKälte geschützt. Bei derDämmung verhält es sichgleich: Vor allem fasrigeDämmstoffe, die durchlüftetwerden, verlieren einenTeil ihrer Wirkung.Hinterlüftete Vorhangfassaden werden oft als Witterungsschutzoder zur Verschönerung der Fassadeeingesetzt. Als Verkleidung dienen Faserzementplatten,Holzschalungen, Kunststein, etc.Beim Errichten einer Vorhangfassade wird zunächsteine Unterkonstruktion an der Außenwand angebracht.Der Dämmstoff wird zwischen Holzlattenan der Wand befestigt. Dadurch verschlechtert sichdie Dämmwirkung geringfügig, was durch größereDämmstärken (mind. 18 cm) ausgeglichen werdensollte.Die Verkleidung wird auf Holzlatten im Abstand vonetwa 4 cm zur Dämmschicht angebracht. Über diedadurch geschaffene hinterlüftete Ebene kann dieentstehende Feuchtigkeit abgeführt werden. Aufdie Ausführung der Hinterlüftung ist besonders zuachten: Öffnungen für die Zu- und Abfuhr der Luftdürfen nicht vergessen werden. Zuletzt wird dieVerkleidung angebracht. 8 Vorhangfassaden lasseninteressante Gestaltungsmöglichkeiten zu. Allerdingssind sie in der Regel teurer als Wärmedämmverbundsystemeund benötigen mehr Platz.34657Abb 30 | Hinterlüftete Fassade211: Innenputz2: Mauerwerk3: alter Außenputz4: Dämmstoff zwischenLattung überkreuzt5: Winddichtung (Folie,Papier oder Platte)6: Hinterlüftungsebene(vertikale Lattung)7: VerkleidungInnendämmungDie Außendämmungist der Innendämmung ausbauphysikalischen Gründenvorzuziehen.Um das Eindringen vonFeuchte aus der Raumluftzu vermeiden, muss bei fastallen Dämmstoffen auf derInnenseite eine Dampfbremseangebracht werden.Diese Dichtungsebenemuss sorgfältig ausgeführtsein, sonst kann durchundichte Stellen feuchtwarmeRaumluft in dieKonstruktion dringen.Dies kann zu Pilzbefallund Schäden am Mauerwerkführen. 10Bei Gebäuden mit erhaltenswerten und/oder denkmalgeschütztenFassaden kann meist keine Dämmungvon außen angebracht werden. Die einzigeMöglichkeit den Wärmeschutz zu verbessern, ist indiesem Fall die Innendämmung. 9Die Entscheidung für ein bestimmtes Dämmsystemhängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazugehören die Dämmwirkung, die verfügbare Raumflächeund die Beschaffenheit der Wandoberfläche.Auf Wärmebrücken ist speziell zu achten (<strong>zum</strong> BeispielAnschlussstelle Decke zu Außenwand). Hiergeht nicht nur besonders viel Energie verloren,sondern es besteht auch die Gefahr von Bauschädendurch Schimmelbildung. Eine Überdämmungdieser Bereiche ist zu empfehlen, allerdings optischoft schwierig zu bewerkstelligen.Auch bei der Innendämmung sind je nach Unterkonstruktionverschiedene Oberflächen wie Putz,Holzschalungen, Gipskartonplatten, etc. möglich.Innendämmungen sollten in jedem Fall nur unterBeteiligung von Fachleuten ausgeführt werden!Neben einer klassischen Konstruktion von Dämmmaterialienzwischen Latten (siehe Abbildung 31)können auch druckfeste Dämmplatten verwendetwerden. 114531 2Abb 31 | Innendämmung:Dämmung mit Verkleidung8671: Verkleidung(Gipskartonplatte,Holzschalung, etc.)2: Lattung/Installationsebene3: Dampfbremse4: Klebeband mit Putzgitter5: Innendämmungzwischen Holzlattung6: alter Innenputz7: Mauerwerk8: AußenputzBeispiel: Dampfdurchlässige DämmplattenCalciumsilikatplatten wirken wegen ihrer speziellenbauphysikalischen Eigenschaften stark regulierend.Sie können Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen,vorübergehend speichern und bei sinkender Luftfeuchtigkeitwieder abgeben. Calciumsilikatplattensind leicht einzubauen und gegen Schimmelpilzeresistent. Außerdem kann der Innenputz direkt aufdie Platten aufgebracht werden, allerdings dürfenkeine dichten Oberflächenbeschichtungen verwendetwerden.22


Dämmung des DachsNicht nur aus Energiespargründen, sondern auch wegen der Überhitzungsgefahrim Sommer sollten Dächer ausreichend gedämmt werden.Bei geneigten Dächern bietet sich bei ausgebautem Dachgeschoß dieZwischensparren- oder Aufsparrendämmung an. Bei unbewohntemDachgeschoß ist die Dämmung einfach durch Auflegen von Dämmplattenauf die oberste Geschoßdecke möglich.ZwischensparrendämmungAls Sparren werden die tragenden Holzbalken bezeichnet,die ein wesentlicher Bestandteil des Dachstuhlssind. Der Raum zwischen den Sparren wirdmit Dämmung ausgefüllt. Meist sind die Sparrenfür die erforderlichen Dämmstärken zu wenig hoch.Hier ist es sinnvoll, nicht nur zwischen den Sparrenzu dämmen, sondern durch eine zusätzliche Lattungquer zu den Sparren eine weitere Dämmebenezu schaffen. In diese Ebene können dann Elektroundandere Installationen untergebracht werden.Sie ermöglicht auch, die Unterkonstruktion für dieInnenverkleidung exakt auszurichten, und verringertobendrein mögliche Wärmeverluste über dieSparren. Für die Konstruktion ist eine Dampfbremse– meist in Form von Folien – erforderlich. Sie verhindertdas Eindringen von zuviel Feuchtigkeit indie Dämmebene. Sie sollte maximal ein Drittel indie Dämmebene gerückt werden.12119105847 632 1Abb 32 | Zwischensparrendämmung1: Verkleidung (Gipskartonplatte,Holzschalung, etc.)2: Lattung/Installationsebene3: Dampfbremse4: Dämmung5: Staffelholz6: Dämmung7: Dachsparren8: Holzschalung9: Winddichtung (diffusionsoffen)10: Staffelholz/Hinterlüftung11: Konterlattung12: DachdeckungIst das Dach schon ausgebaut, aber noch nicht gedämmt,kann nachträglich ein Dämmstoff in dieSparrenzwischenräume eingeblasen werden. Diebestehende Verkleidung muss dabei nicht entferntwerden. Das ist allerdings nur möglich, wenn einAufsparrendämmungabgeschlossener, dichter Hohlraum zwischen denSparren vorhanden ist, also Dachhaut und Innenverkleidungintakt sind. Für diese Maßnahme isteine Dampfdiffusionsberechnung sehr zu empfehlen.12Mit einer Dampfdiffusionsberechnungwird festgestellt, wo sichder Taupunkt im Innereneines Bauteils befindet bzw.ob sich Kondensat bildenkann und damit die Gefahrvon Bauschäden besteht.Bei ausgebauten Dächern wird sehr häufig dieDämmung über den Sparren angebracht. Die Aufsparrendämmungbietet sich besonders dann an,wenn das Dach erneuert wird. Dabei sollte ein abgestimmtesSystem gewählt werden. Diese Dämmsystemebestehen aus Dämmplatten, Halterungenund Folien. Während die tragende Dachkonstruktionerhalten bleibt, entsteht nach außen ein völligneues Dach. Damit keine Schwachstelle in derDämmung entsteht, ist auf einen lückenlosen Anschlusszwischen Dach- und Außenwanddämmung(siehe Seite 25) besonders zu achten. 13Bei der Aufsparrendämmung kommen meistDämmstoffe wie alukaschiertes Polyurethan oderextrudiertes Polystyrol <strong>zum</strong> Einsatz. Übliche Plattenstärkenbei alukaschiertem Polyurethan sind 14bis 20 cm. Wird druckfeste Mineralwolle verwendet,müssen die Dämmstärken erhöht werden.85 642 31Abb 33 | Aufsparrendämmung71: Dachsparren2: Holzbrandschutzschalung F303: Dampfbremse4: Dämmung (direkt auf dieSparren geschraubt)5: Unterspannbahn (diffusionsoffen)6: Staffelholz/Hinterlüftung7: Konterlattung8: Dachdeckung23


1: Deckenputz2: tragende Decke(Beton- oder Holzbalkendecke)521343: Dämmstoff (Hinweis:Nicht-druckfeste Plattenmüssen zwischen Lattungverlegt werden.)4: begehbare Platte oder Estrich5: hochgezogene DämmungAbb 34 | Dämmung derobersten GeschoßdeckeDämmung der obersten GeschoßdeckeIn Gebäuden mit unbewohntem, aber zugänglichemDachraum ist die Dämmung der oberstenGeschoßdecke eine einfache und preiswerte Maßnahme.Um den begehbaren Boden als Lagerflächezu erhalten, können beispielsweise Dämmmaterialien(Mineralwolle, Kork, EPS, etc.) in zweiSchichten zwischen kreuzweise verlegten Polsterhölzernaufgebracht werden. Eine kreuzweise Verlegungvermindert Wärmeverluste über die Polsterhölzer.Darüber wird eine belastbare Plattegelegt. Eine weitere Möglichkeit ist, druckfesteDämmstoffe ohne Polsterhölzer mit einer Platte alsAbdeckung aufzubringen. Dieser Aufbau ist auchals fertiges System erhältlich. Erhöhte Brandschutzanforderungenkönnen durch spezielleBrandschutzplatten erfüllt werden.FlachdächerBei Dächern ist dieDampfdiffusion ein wichtigerPunkt. Nur bei einemrichtigen Aufbau bleibt dasDach auf Dauer trocken.Flachdächer sind Dächer mit einer Neigung von0 – 10°. Bei Flachdächern ist besonderes Augenmerkauf die Ableitung des Niederschlagswassersund die Dichtheit zu richten. Eine wärmetechnischeVerbesserung ist dann besonders günstig,wenn die Abdichtung ohnehin erneuert werdenmuss. 14 Bezüglich der Dämmstärken sind Flachdächergleich wie geneigte Dächer zu behandeln.Der U-Wert sollte bei maximal 0,18 W/m 2 K liegen,das entspricht etwa 22 cm Dämmmaterial. Anzustrebensind Dämmstärken von 30 bis zu 40 cm.Übersehen werden darf auf keinen Fall die Dämmungder Attika, die den Dachrand bildet. Auchdieser Bereich muss vollständig mit Dämmstoffeingepackt werden.Dämmung der Kellerdecke11109648375211: Bodenbelag2: Unterlagsmatte3: Estrich4: Ausgleichsfolie5: Trittschalldämmung6: Betondecke7: Dämmstoff8: Innenputz9: Mauerwerk10: Dämmstoff11: AußenputzIn Erdgeschoßwohnungen wird häufig über „Fußkälte“geklagt. Weil die Kellerdecke häufig nichtgegen den unbeheizten Keller gedämmt ist, entstehengeringe Temperaturen am Fußboden. DieFolge: hohe Energieverluste und teilweise auchSchimmelpilzbildung.Mit einer Dämmung auf der Unterseite der Kellerdeckeist dieses Problem in den Griff zu bekommen.Bei Massivdecken werden Dämmplatten an die Kellerdeckegeklebt und/oder gedübelt. Dabei richtetsich die Dämmstoffdicke nach der vorhandenenRaumhöhe im Keller und nach der verbleibendenHöhe für Fenster- und Türstürze. Dämmstärken vonmindestens 10 cm sollten angestrebt werden.Abb 35 | Dämmungder KellerdeckeKellerdecken mit gewölbter und gerippter Unterseitekönnen nur mit Hilfe einer Unter- oderTragkonstruktion nachträglich gedämmt werden.Dabei müssen alle Fugen und Randanschlüsse soausgeführt werden, dass keine Hinterlüftung derDämmung stattfinden kann. 1524


AusführungsqualitätEine gute Dämmwirkung hängt nicht nur vom gewählten Dämmmaterialund von der Dämmstärke ab, sondern auch von der Ausführungsqualität.Um die gewünschte Dämmwirkung zu erreichen und Bauschädenzu verhindern, muss besonders auf die Vermeidung von Wärmebrückenund auf die Luft- und Winddichte geachtet werden.Vermeidung von WärmebrückenWärmebrücken sind Bauteile, über die vermehrtWärme nach außen dringt. Ursachensind geometrische Gegebenheiten (Gebäudeecken)oder konstruktive Schwachstellen.Besonders gefährdet sind Übergangsstellenwie Balkone oder Fenster. Wärmebrückenkönnen nicht nur einen höheren Energieverbrauchverursachen, sondern sind auchverantwortlich für eine Durchfeuchtungder betroffenen Stellen, was zu Schimmelbildungführen kann und sich unangenehmauf das Raumklima auswirkt.Beispiel: AußenwandeckeWärmebrücken treten an Außenwandeckenauf, weil in den Ecken die Oberflächenstärker abkühlen. Der Grund dafürist, dass durch die größere äußere Oberflächeder Wand im Eckbereich mehr Wärmenach außen dringt. Durch eine lückenloseWärmedämmung steigen die Oberflächentemperaturenund Wärmebrücken werdenentschärft oder beseitigt.Außenwand ohne DämmungU = 0,95 W/m²KAußentemperatur -15° C-13° C-7° C0° C+10° C+15° Cca. 12° CInnenraumtemperatur 20° CAußenwand mit 12 cm DämmungU = 0,25 W/m²KAußentemperatur -15° C-13° C-7° C0° C+10° C+15° C+17° Cca. 16° CInnenraumtemperatur 20° CAbb 36 | Oberflächentemperaturenohne und mit DämmungBeispiel: Durchgehend betonierteBalkonplatteDurchgehend betonierte Balkonplattenwirken wie eine Kühlrippe und leiten dieRaumwärme ungehindert nach außen.Die beste Lösung dafür ist die Abtrennungder Balkonplatte und die Errichtung einesneuen, vorgestellten Balkons in Leichtbauweise.Da dies meist nicht möglich odergewünscht ist, kann durch das „Einpacken“der Balkonplatte das Problem vermindertwerden. Empfehlenswerte Dämmstärkenliegen bei 6 bis 8 cm. Berücksichtigt werdenmuss der Austrittsbereich der Balkontüren.AußenBalkonplatteInnenLuft- und WinddichteUndichtheiten in der Gebäudehülle führenähnlich wie Wärmebrücken zu hohen Wärmeverlustenund sind häufig die Ursachefür Bauschäden. Die Wirkung von kleinenFugen und Ritzen wird meist unterschätzt.Die warme und feuchte Raumluft kannvon innen in die Fugen eindringen und dieBausubstanz durchfeuchten. Dies kann <strong>zum</strong>assiven Bauschäden und in der Folge zuSchimmelbildung führen.Gerade bei der Sanierung kann sich dieHerstellung der Luft- und Winddichte alssehr schwierig erweisen: Unzugängliche Bereiche,verschiedenste Materialien aus demBestand und komplizierte Dachstuhlkonstruktionenstellen erhöhte Anforderungen.Jede Durchdringung der luftdichten Ebene,beispielsweise durch Abluftrohre undKamin, ist eine potenzielle Gefahrenstelle.Beispiel: FenstereinbauÄußerst wichtig ist der luft- und winddichteEinbau der Fenster. Dies kann durch Klebebänder,die auf Stock und Mauerwerkaufgebracht werden, erreicht werden. DasAbkleben mit speziellen Klebebändernschützt vor unerwünschten Zuglufterscheinungenund ist wichtig für einen gutenSchallschutz. Denn durch Ritzen und Fugengeht nicht nur Energie verloren, auch Lärmdringt in den Wohnraum. Ein Ausschäumender Zwischenräume allein genügt nicht!Beispiel: AnschlussstelleDachschräge – WandBei Dächern sollte unbedingt eine luft- undwinddichte Konstruktion angestrebt werden.Durch Berücksichtigung der Dampfdichtesowie einer vollständigen Luft- undAbb 37 | Durchgehend betonierteBalkonplatteWinddichtung bleibt das Dach auf Dauertrocken, und die Holzkonstruktion entgehtder Gefahr zu faulen. Besonders geachtetwerden sollte auf alle Fugen und Anschlusspunkte:<strong>zum</strong> Beispiel auf die Stöße vonDämmplatten und Dichtungsfolien oderden Anschluss Dach zu Außenwand.Die Winddichtung befindet sich immer aufder Außenseite der Dachkonstruktion. Siewird als Unterspannbahn (Folie) oder alsfestes Unterdach (z. B. Holzfaserplatte) ausgebildet.Die Luftdichtung bzw. Dampfbremseliegt immer auf der Innenseite derDachkonstruktion. Sie verhindert, dassFeuchtigkeit aus der warmen Raumluftdurch Fugen in die Konstruktion dringt.Dabei kommt es auf eine besonders sorgfältigePlanung und Ausführung an. 1625


Prüfung der Luft- und Winddichte:Blower-Door-TestDer Blower-Door-Test ist eine Gesamtprüfung derLuftdichtheit eines Gebäudes. Mit Hilfe eines Ventilatorswird durch Einblasen von Luft in das GebäudeÜberdruck bzw. durch Absaugen von LuftUnterdruck erzeugt. Die Dichtheit errechnet sichaus der geförderten Luftmenge pro Stunde im Verhältniszur Kubatur des Innenraums. Als Ergebnisdes Tests erhält man die Fehlluftrate (n 50). Wenn anden Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnunggedacht wird, sollte die Fehlluftrateunter 1 liegen. Das bedeutet, dass das Luftvolumendes Gebäudes über Fugen und Ritzen beieinem Druckunterschied von 50 Pascal einmalpro Stunde ausgetauscht wird. Bei nicht saniertenGebäuden kann der Luftaustausch auch weit über10 liegen.Abb 38 | Blower-Door-TestDie relative Luftfeuchtigkeitin einem Raumhängt von der Temperatur,der Anzahl der Personenund dem Lüftungsverhaltenab. Eine vierköpfigeFamilie „verdunstet“ proTag durch Kochen,Duschen, Blumen gießen,etc. ca. elf Liter.Beim Umbau sollteauf die Verwendung vongeeigneten Materialien, dieFeuchte aufnehmen undabgeben können, geachtetwerden: Kalkputze oderunbehandeltes Holz helfen,Feuchtigkeit zu puffern.SchimmelbildungDie Bildung von Schimmelpilzen basiert auf folgendemPrinzip: Bei geringer Oberflächentemperaturund/oder hoher Luftfeuchtigkeit entstehtan der Wand ein feiner Wasserfilm. Bei einer Flascheaus dem Kühlschrank ist das Prinzip deutlichzu sehen. Beim Herausnehmen schlägt sich sofortFeuchtigkeit auf der kalten Oberfläche nieder. Diesefeuchten Bereiche bilden den idealen Nährbodenfür das Schimmelwachstum.Die wichtigsten Maßnahmen gegen SchimmelSchimmelbildung hat gewöhnlich nicht eine Ursacheallein, meist treffen schlechte Wärmedämmungund falsche Lüftungsgewohnheiten aufeinander.Die wichtigsten Gegenmaßnahmen sind:• sehr gute Wärmedämmung,• die Vermeidung von Wärmebrücken,• luft- und winddichte Gebäudehülle,• richtiges Lüftungsverhalten.Richtiges LüftungsverhaltenEmpfohlen wird Stoßlüften in Intervallen von zweibis drei Stunden für fünf bis zehn Minuten. Am bestenwird unmittelbar nach Perioden mit hohemFeuchtigkeitsanfall, wie nach dem Duschen oderKochen, gelüftet. Die effektivste Vorgangsweiseist, zwei gegenüberliegende Fenster zu öffnen. Ammeisten Komfort bietet der Einbau einer Wohnraumlüftungsanlage.Derartige Anlagen garantierenständigen Luftaustausch und sorgen für hoheLuftqualität.Weitere zweckmäßige Maßnahmen• Bei Möbeln sollte darauf geachtet werden,dass ein Abstand zur Wand von 2 bis 3 cmvorhanden ist. Blenden sollten entfernt werden.• Badezimmertüren immer schließen, damit dieFeuchtigkeit nicht in andere Räume dringt(z. B. nach dem Duschen).• Nach dem Entfernen von Schimmel werden fürden Neuanstrich rein mineralische Farben wieKalk- und Silikatfarben empfohlen.Kurzfristige SchimmelbeseitigungAls kurzfristige Maßnahme ist es sinnvoll, den Schimmelpilzzu entfernen. Sehr häufig geschieht dies mitFungiziden (schimmeltötende Chemikalien). Dieseschaden jedoch nicht nur den Schimmelpilzen, sondernauch den Menschen. Ein unbedenkliches Mittelist in jeder Apotheke erhältlich: Salizylalkohol(3%ig). Den Alkohol auf einen Wattebausch tropfenund damit die Pilzstellen dreimal im Abstandvon 30 Minuten betupfen. Gleich danach wird mitBrennspiritus abgerieben. Falls dies nicht helfensollte, müssen die Tapete, der Putz, etc. entfernt, dieWand abgeflämmt und ein neuer Putz aufgebrachtwerden. Auf Dauer führt allerdings kein Weg aneiner Ursachenbeseitigung vorbei.26Abb 39 | GesundheitsschädlicherSchimmel


Ist vorerst an keinenFenstertausch gedacht, könnenkleine Verbesserungendurch das Nachstellen undEinrichten der Beschlägeoder das nachträglicheEinfräsen von Dichtungenerreicht werden.Bei gut erhaltenenKastenfenstern besteht dieMöglichkeit, die innerenFlügel zu tauschen und miteiner neuen Wärmeschutzverglasungzu versehen.Damit können sehr guteGesamt-U-Werte bis 1,00W/m 2 K erreicht werden.Der RahmenFensterrahmen mit hoher thermischer Qualitätsind heute vorwiegend in Holz, Holz-Alu, Kunststoffund Aluminium erhältlich. Aus ökologischer Sichtsind Holzrahmen zu bevorzugen. Um dem Passivhausstandardzu genügen, reichen konventionelleRahmen nicht aus. Hier kommen gedämmte Rahmen,so genannte Warmrahmen, <strong>zum</strong> Einsatz. Diesetrennen mittels Einlagen (druckfeste Dämmstoffe,weiche Holzarten, etc.) mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeitoder zusätzlichen Luftkammern denäußeren kalten Rahmenteil vom inneren, warmenTeil.Die EinbausituationEin wichtiger Punkt ist auch der Einbau der Fenster.Mit geringem Mehraufwand können Wärmebrückenvermieden werden. Bei der Montage ist besondersauf den Übergangsbereich Fensterstockund Mauerwerk zu achten. Der neue Fensterstocksollte in der Dämmebene oder direkt hinter derDämmung platziert sein, um ein einfaches „Überdämmen“mit mindestens 3 cm zu ermöglichen.Äußerst wichtig ist der luft- und winddichte Einbauder Fenster. Das Abkleben mit speziellen Klebebändernschützt vor unerwünschten Zuglufterscheinungenund ist zudem wichtig für einen14,3° Cguten Schallschutz. Denn durch Ritzen und Fugengeht nicht nur Energie verloren, sondern es dringtauch Lärm in den Wohnraum. Das Ausschäumender Zwischenräume allein genügt nicht! Der Einbausollte nach ÖNORM B 5320 oder auf Basis des„RAL-Leitfadens zur Montage von Fenstern undHaustüren“ erfolgen.Abb 42 | Warmrahmen fürPassivhausfensterFalsch14,3° CRichtig18,1° CAbb 43 |Falsch: Fenster und Dämmebene weisen eine Lücke aufRichtig: Überdämmter FensterstockJede Unterteilung derScheiben durch Sprossenverschlechtert durch dieVerlängerung des Randverbundsden U-Wert. Weraus optischen Gründen aufSprossen nicht verzichtenmöchte, kann auf aufklippbareKonstruktionenzurückgreifen, die auch beider Reinigung angenehmersind.28NutzerverhaltenBei neuen Fenstern ist das Nutzerverhalten besonderszu berücksichtigen. Die guten Dichtungenverbessern nämlich nicht nur den Wohnkomfort,sondern sie verhindern auch den unkontrolliertenLuftaustausch und helfen damit, viel Energie zusparen. Allerdings steigt dadurch auch die Luftfeuchtigkeitim Raum. Um Kondensat und Schimmelbildungzu vermeiden, ist konsequentes StoßlüftenVoraussetzung für ein gutes Raumklima. EineAlternative zur Fensterlüftung ist der Einbau einerLüftungsanlage, die den notwendigen Luftwechselsicherstellt.RolllädenBereits bestehende Rollladenkästen stellen ofteine Schwachstelle in der Außenwand dar, da siemeist nicht ausreichend gedämmt sind. Durch dennachträglichen Einbau von Dämmmaterial undDichtungen am Rollladenauslass können Energieverlustewesentlich reduziert werden. Es ist alsosinnvoll, die Rollladenkästen nicht nur bei einer Erneuerungder Fenster zu überprüfen. 17Beim nachträglichen Einbau von Rollläden ist daraufzu achten, ausgeschäumte gedämmte Rolllädenkästenzu verwenden. Die einzelnen Lamellensollten dicht schließen und ebenfalls ausgeschäumtsein.Die Verwendung von Vorbaurollläden ist zu bevorzugen.Diese sind über der Dämmung platziert undbilden damit keine Schwachstelle.


Neue HaustechnikNeben der Bautechnik ist die richtige Wahl des Heizsystemsausschlaggebend für die zukünftige Wohnqualität des saniertenGebäudes. Die Entscheidung für ein bestimmtes Systemhängt dabei auch von der Gebäudequalität ab. So könnendie neuen Heiztechniken, wie teilsolare Raumheizung,Wärmepumpen oder Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung,nur im gut sanierten <strong>Althaus</strong> sinnvoll und wirtschaftlicheingesetzt werden.Auf die Wahl einesumweltfreundlichenEnergieträgers solltespeziell geachtetwerden.29


HeizungsanlagenAls Regel gilt: Je niedrigerdie Temperatur imHeizverteilsystem, umsoangenehmer ist das Raumklima.Voraussetzung fürein Niedertemperatursystemist eine hohe Wärmedämmung.Bei entsprechenderWärmedämmungist das Niedertemperatur-Verteilsystem auch mit denalten Radiatoren möglich.Das Wärmeabgabesystemsollte, insbesonderebei großen Südverglasungen,auf einstrahlendeSonne schnell reagierenkönnen. Thermostatventilekombiniert mit einemAußentemperaturfühlerbieten hohen Komfort.Die beste Heizung erzielt nicht den gewünschten Effekt, wenn Wärmeverteilsystemund Heizanlage nicht aufeinander abgestimmt sind. Dennbestimmte Heizsysteme, wie z. B. Wärmepumpen und teilsolare Raumheizungen,funktionieren nur mit Niedertemperatur-Verteilsystemen.Voraussetzung für die Dimensionierung der Heizanlage ist die Berechnungder Heizlast.Niedertemperatur-HeizsystemBei herkömmlichen Radiatoren betragen die Vorlauftemperaturenim Heizkreislauf meist 50° bis70° C. Die Folgen der hohen Temperaturen sindStaubverschwelungen am Heizkörper, die ein Gefühlder trockenen Luft erzeugen. Im Gegensatz zuHochtemperatursystemen arbeitet das Niedertemperatur-Verteilsystemmit Temperaturen unter 45° C.Durch große Heizflächen im Fußboden, in derWand oder in Form von Plattenheizkörpern wirdmit geringen Vorlauftemperaturen angenehmeStrahlungswärme abgegeben. Das Ergebnis sindgeringe Luftbewegungen, wenig Staubbildungund geringe Temperaturunterschiede im Raum. DasWohlbefinden ist übrigens am größten, wenn dieTemperaturen in den großflächigen, abstrahlendenFlächen, wie beispielsweise in der Wand, unter30° C liegen. Bei einer Fußbodenheizung werdenOberflächentemperaturen unter 26° C empfohlen.Ein behagliches Raumklima wird erzielt durch:• großen Strahlungsanteil und gleichmäßigeTemperaturverteilung• geringe Luftbewegungen durch kleinenKonvektionsanteil• große Wärmeabgabeflächen• rasche RegelbarkeitAbb 44 | FußbodenheizungIst der Kessel länger als15 Jahre in Betrieb, sollteein Tausch überlegt werden.Das Baujahr steht auf demTypenschild.Bei Ausschreibungender Rohrleitungen solltedie Wärmedämmung derLeitungen explizit erwähntwerden. UngedämmteLeitungen führen zu hohenEnergieverlusten.KesseltauschAlte Heizkessel sind meist überdimensioniert undhaben einen schlechten Wirkungsgrad. Durcheinen Kesseltausch kann der Wirkungsgrad um 25bis 30 % verbessert und entsprechend viel Energieeingespart werden. Bei modernen Kesseln sind dieVerluste über den Rauchfang deutlich geringer,weil die Abgase mit einer tieferen Temperatur inden Kamin geführt werden. Durch eine gute Dämmungdes Kessels selbst wird die Abstrahlung inden Heizraum gering gehalten.100 %80 %60%35 %25 %Volle Kesselleistungan 6 Tagen00 10 5080 % Kesselleistungan 19 Tagen60 % Kesselleistung60 an % 105 KesselleistungTagenan 105 Tagen35 % Kesselleistungan 60 Tagen25 % Kesselleistungan40 Tagen100 150 200 230HeiztageAlte, „konventionelle“ Kessel haben vor allem imTeillastbetrieb, wenn bei mäßig kalten Außentemperaturennicht die volle Heizleistung benötigtwird, einen sehr schlechten Wirkungsgrad. Durchmoderne Anlagentechnik wird auch der Schadstoffausstoßdeutlich reduziert. 18Vor der Erneuerung einer Heizungsanlage sollte injedem Fall geprüft werden, ob sich der bestehendeKamin für das geplante Heizsystem eignet. Für eineKaminsanierung stehen mittlerweile unterschiedlicheMethoden zur Verfügung, wie beispielsweiseder Einschub von einem flexiblen Rohr in den altenKamin.Egal ob alte oder neue Heizungsanlage, die jährlicheWartung der Anlage sollte nicht vergessen werden:Die Überprüfung der Heizanlage garantiert optimiertenBetrieb und Energiekosteneinsparungen.Abb 45 | Kesselauslastung30


Solaranlagen zur HeizungsunterstützungDer effiziente Einsatz von Solaranlagen zur Raumheizunghängt wesentlich von der Dämmqualitätdes Gebäudes ab. Nur bei sehr gut gedämmten Gebäuden(Energieausweiskategorie A++, A+, A undB) ist eine entsprechende Deckung des Heizbedarfsdurch die Solaranlage gegeben. Bei schlecht gedämmtenGebäuden ist eine Investition in Dämmmaßnahmen,wie beispielsweise die Dämmung derobersten Geschoßdecke, wesentlich kostengünstigerals die Investition in eine teilsolare Raumheizung.Besonderes Augenmerk ist auf die Einbindungder Solaranlage in das Heizsystem zu legen. Dabeisollte ein möglichst einfaches Anlagenschema gewähltwerden. Fehler im Betrieb der Anlage könnenso besser vermieden werden. Für die richtige Auslegungder Anlage stehen entsprechende Berechnungsprogrammezur Verfügung.Anders als bei Anlagen zur Warmwasserbereitungstellt sich die Situation hinsichtlich Neigung undErtrag bei Solaranlagen zur Heizungsunterstützungdar. Die größten Erträge werden hier nach Süden miteinem Neigungswinkel zwischen 45 und 70° erzielt.Abweichungen von der Südausrichtung nach Südwestbzw. Südost verursachen lediglich eine Minderungdes Deckungsgrades um rund 10 Prozent.Die meisten TirolerDächer verfügen über eineDachneigung von maximal30°, sind also für eine Dachintegrationder Solaranlagezur Raumheizung nur bedingtgeeignet. Die Integrationder Kollektoren in dieFassade oder in den Balkoneignet sich besonders fürSolaranlagen zur Heizungsunterstützung.Abb 46 | FassadenkollektorDie WärmepumpeWesentlich für die Effizienz einer Wärmepumpeist ein Niedertemperatur-Verteilsystem. Eine elektrischeWärmepumpe erschließt die im Erdreichoder Grundwasser gespeicherte Sonnenenergieund gibt sie an den Heiz- bzw. Warmwasserkreislaufab. Die Wärmepumpe funktioniert umso besser,je niedriger die Temperatur im Verteilsystemist und je höher die Temperatur von Grundwasseroder Erdreich ist. Andernfalls ist der Strombedarffür den Betrieb der Wärmepumpe zu hoch.Die Vorteile von Wärmepumpen sind der hohe Bedienungskomfort,der geringe Platzbedarf für dasGerät sowie das Wegfallen eines Brennstofflagerraums.Die Nutzung des ständig verfügbaren, erneuerbarenEnergieträgers ermöglicht auch eine weitgehende Unabhängigkeit vom Brennstoffmarkt.Neben den Investitionskosten für die Wärmepumpeselbst sind die Aufwändungen für die Erschließungder Wärmequelle (z. B. durch Tiefenbohrung oderFlächenkollektoren) zu berücksichtigen.Um einen möglichsteffizienten Einsatz einerWärmepumpe zu ermöglichen,ist ein Niedertemperatur-Verteilsystem(z. B. eineFußbodenheizung) Voraussetzung.Denn je niedrigerdie Vorlauftemperatur,desto geringer ist derStromverbrauch.Abb 47 | Wärmepumpe31


Die elektronischenSteuerungen modernerHolzheizungen bringennicht nur hohen Komfort,sondern sichern auch einesaubere und schadstoffarmeVerbrennung. Holz istkohlendioxid-neutral undträgt so wesentlich <strong>zum</strong>Klimaschutz bei.Die Heizlast gibt an,wie hoch die Leistung ist,die die Heizung am (genormten)kältesten Tag desJahres erbringen muss, umim Inneren des Gebäudesbehagliche Temperaturen(20° C) zu schaffen.Dafür werden die Verlusteüber die Bauteile und dieLüftung berechnet.Pellets sind kleineHolzpresslinge aus unbehandeltenSpänen derHolzverarbeitung. DieSpäne werden unterhohem Druck und ohneZusatz von Bindemittelnverpresst.Pellets-ZentralheizungenMit der Pellets-Zentralheizung steht durch elektronischeLeistungsregelung, automatische Zündung,Wärmetauscherreinigung und Ascheaustragungein vollautomatisches Heizsystem zur Verfügung.Die Brennstoffzufuhr aus dem Lagerraum erfolgtmittels Transportschnecke oder Saugleitung. Zubeachten sind die Anforderungen an den Lagerraum:Der Lagerraum muss nicht nur absolut trockensein (feuchte Kellerräume sind ungeeignet),sondern auch eine entsprechende Größe aufweisen.Eine alternative Lagermöglichkeit bietet dieAufstellung eines Pelletstanks. Die lose geliefertenPresslinge haben einen ähnlichen Platzbedarf, wiezur Lagerung von Heizöl benötigt wird. Wichtig istauch, die Zugänglichkeit des Lagerraums sicherzustellen.Die Pellets werden nämlich von einem Tankwagenin den Lagerraum eingeblasen. Distanzenvon bis zu 30 Meter können mit einem Schlauchüberbrückt werden.Pellets-EinzelofenMit dem Pellets-Einzelofen steht eine automatischeHolzheizung für den kleinsten Leistungsbereich (2bis 10 kW) zur Verfügung. Der Pellets-Einzelofeneignet sich nicht nur für die Zusatzheizung in derWohnung, sondern auch als Hauptheizung im sehrgut gedämmten Gebäude. Die Öfen sind mit Vorratsbehälternausgestattet. Der Inhalt reicht je nachLeistung für einen Heizbetrieb von 12 bis 90 Stunden.Die Befüllung erfolgt meist händisch. Üblichsind 15 kg Säcke <strong>zum</strong> Nachfüllen.Wichtig ist, auf die Qualität des Brennstoffs zu achten,denn minderwertige Pellets verursachen einehohe Staubbelastung beim Befüllen des Ofens.Auch kommt es durch die automatische Beschickungdes Brennraums über eine Schnecke unddurch das Gebläse zu einer gewissen Geräuschentwicklungim Raum. Verschiedene Hersteller bietenübrigens Öfen mit Wasserwärmetauscher an, dieangeschlossene Heizflächen, wie eine Wandheizungoder Radiatoren, versorgen können.Berechnung des Lagerraumvolumens:0,9 x kW (Heizlast) = Platzbedarf in KubikmeterAbb 48 | PelletsAbb 49 | Pellets-Einzelofen32Stückholzheizung mit PufferspeicherModerne Stückholzkessel mit Pufferspeicher sindmit einer separaten Brennkammer für den Ausbrandder Schwelgase und einem Gebläse ausgestattet.Damit wird nicht nur eine schadstoffarme,sondern auch eine effiziente Verbrennung mit Wirkungsgradenbis zu 90 % ermöglicht. Die Abbrandzeitenbetragen bis zu acht Stunden bei Volllastund bis zu 20 Stunden bei Teillast.Innerhalb der Heizperiode, aber auch im Tagesverlauf,kann es zu hohen Schwankungen beim Wärmebedarfkommen. Die neuen Stückholzgebläsekesselkönnen die Leistung auf bis zu 50 % derAbb 50 | Stückholzheizung


Nennleistung ohne merklichen Wirkungsgradverlustreduzieren. Bei noch geringerem Bedarf sinktder Wirkungsgrad allerdings ab. Eine Kombinationmit einem Pufferspeicher gleicht diese Schwankungenaus. Die überschüssige Wärme wird imWasser gespeichert und kann so später genutztwerden. Als Faustregel gilt, pro kW-Heizleistungdes Kessels <strong>zum</strong>indest 50 l Speicher einzuplanen.Kachelofen-GanzhausheizungenDer Einsatz von Kachelöfen als behagliche Zusatzheizungbeschränkte sich bisher auf die Beheizungvon einzelnen Wohnräumen. Mit dem geringenEnergiebedarf im <strong>Niedrigenergiehaus</strong> entwickeltesich das Konzept der Kachelofen-Ganzhausheizung.Dabei wird der Kachelofen mit einem Warmwassereinsatzund einem Pufferspeicher kombiniert undals Zentralheizsystem eingesetzt. Nicht nur Radiatoren-,Wand- oder Fußbodenheizungen werdenmit Warmwasser versorgt, auch das Brauchwasserkann zur Verfügung gestellt werden. Moderne Kachelöfenverfügen über eine automatische Zündung:Die Anfeuerungsphase wird so auf ein Minimumreduziert.Der Einsatz von fossilenEnergieträgern wird imRahmen der TirolerWohnbauförderung nurmehr unter bestimmtenBedingungen gefördert.Erkundigen Sie sich bittebeim Amt der TirolerLandesregierung oder beiEnergie Tirol über diegenauen Kriterien.Abb 51 | KachelofenHackschnitzelheizungenHackschnitzelheizungen eignen sich besonders fürdie Beheizung größerer Objekte wie Bauernhöfe,Wohnanlagen oder öffentliche Gebäude. Für Einfamilienhäusersind Hackschnitzelheizungen überdimensioniert.Ein sinnvoller Einsatz beginnt abeiner Größe von etwa 30 kW. Ein Gebäude mit 30 kWHeizlast benötigt ca. 80 m 3 Hackschnitzel jährlich.Welcher Anlagentyp <strong>zum</strong> Einsatz kommt, ist vonder Art und Beschaffenheit des Hackguts abhängig.Für einen zufriedenstellenden Betrieb einerHackschnitzelheizung sind Wassergehalt undStückgröße des Brennstoffs wesentlich: IdealesMaterial weist einen Wassergehalt von 30 % undeine gleichmäßige Korngröße auf.Abb 52 | HackschnitzelBrennwerttechnik für Öl und ErdgasWer fossile Brennstoffe wie Öl oder Gaseinsetzen will, sollte ein Brennwertgeräterwerben. Damit lässt sich die eingesetzteEnergie effizienter nutzen. Die Brennwerttechnikist beim Energieträger Erdgas bereitssehr verbreitet, bei Öl setzt sich dieseEntwicklung langsamer durch. Zu beachtenist allerdings, ein Brennwertgerät ist nur beieinem Niedertemperatur-Verteilsystem vollnutzbar. Bei neuen Öl- oder Gasheizungenist meist eine Anpassung oder Sanierungdes Schornsteins notwendig. 19FernwärmeSie zeichnet sich durch hohen Komfort, wenigPlatzbedarf und geringe Investitionskostenaus. Als technische Einrichtung ist imHaus lediglich eine kleine Übergabestation,die aus einem Wärmetauscher, RegelungsundMesstechnik besteht, erforderlich.StromheizungTrotz relativ niedriger Investitionskosten istder Einsatz von Nacht- oder Direktstromheizungenauf Grund der hohen Verbrauchskosten<strong>zum</strong>eist wirtschaftlich nicht interessant.Auf Grund ihres Regelverhaltens führtder Betrieb von Nachtspeicherheizungenoft zu Komfortproblemen im Frühjahr undHerbst. 2033


WarmwasserbereitungSind die Kollektoren imWinter ein bis zwei Monateverschattet, vermindert sichder Jahresertrag lediglichum 5 bis 10 %.Die Warmwasserbereitung sollte am besten mit einer Solaranlageund nicht über die Heizungsanlage erfolgen. Denn wird das Warmwasserim Sommer über die Heizungsanlage bereitgestellt, kann derWirkungsgrad der Anlage unter 30 % sinken. Ist keine Solaranlagemöglich, wird ein Elektroeinsatz empfohlen. Als umweltfreundlicheAlternative bietet sich neben der Solaranlage die Wärmepumpe an.Solaranlagen: Neigung, Ausrichtung und ErtragDie Tiroler Bauordnungsieht für jene Anlagen, dienicht in das Dach oder indie Fassade integriert sindbzw. einen Parallelabstandvon mehr als 30 cm zuDach oder Wand aufweisen,eine Bauanzeige bei derGemeinde vor.Zwei Faktoren wirken sich auf den Ertrag einer Solaranlage zur Warmwasserbereitungaus: die Ausrichtung sowie die Neigung der Anlage. Allerdingsbesteht ein erheblicher Spielraum, der nur mit minimalen Ertragsverlustenverbunden ist.Eine Südausrichtung mit 45° Neigung bringt die meisten Erträge am Kollektor.Die folgenden zwei Tabellen zeigen, dass sich leichte Ausrichtungsabweichungenoder ein geringerer Neigungswinkel kaum auf den Ertragauswirken.Ausrichtung und ErtragAusrichtung Neigungswinkel Einsparung [Liter Heizöl/a]8 m 2 Solaranlage zurWarmwasserbereitung mit400 Liter Speicher für 4 PersonenSüden 20° bis zu 345Südwest 20° bis zu 330Südost 20° bis zu 325Neigung und ErtragAusrichtung Neigungswinkel Einsparung [Liter Heizöl/a]8 m 2 Solaranlage zurWarmwasserbereitung mit400 Liter Speicher für 4 PersonenSüden 45° bis zu 365Süden 30° bis zu 360Süden 20° bis zu 345So liegt bei einer nach Südwest ausgerichteten 8 m 2 -Anlage bei einerDachintegration (Neigung 20°) die Ertragsminderung im Vergleich zueiner aufgeständerten, nach Süden ausgerichteten Anlage (45°) nur beirund 9 Prozent. Der Vorteil: Die Anlage ist ansprechend in das Gebäudeeingepasst und auch die Investitionskosten sind geringer.Abb 53 – 54 | Leichte Abweichungen in Ausrichtungund Neigung haben nur einen geringen Einfluss auf den Ertrag.34


KollektorartenKollektoren kommen in verschiedenen Einsatzbereichenzur Anwendung. Für jeden dieser Bereichehaben sich unterschiedliche Kollektorarten entwickelt.Grundsätzlich werden drei Arten von Kollektorenverwendet:• Kunststoffabsorber für Schwimmbäder• Flachkollektoren für Warmwasser und Heizung• Vakuumkollektoren für Warmwasser undHeizungFür die Warmwasserbereitung im Haushalt hat sichder Flachkollektor durchgesetzt. Beim Vakuumkollektorist im Unterschied <strong>zum</strong> Flachkollektor einhöherer Ertrag bei geringerem Flächenbedarf zuerzielen. Aufgrund des besseren Preis-Leistungsverhältnissesfindet aber vorwiegend der FlachkollektorAnwendung. Die neue Kollektorengenerationverfügt über eine selektive oder hochselektiveHightech-Beschichtung, die eine optimale Nutzungder Sonneneinstrahlung sicherstellt und die Verlustegering hält.Der Großteil desStromverbrauchs vonWaschmaschinen undGeschirrspülern ist aufden Warmwasserbedarfzurückzuführen. Mit einemAnschluss dieser Geräte anden Solarspeicher könnenStromkosten erheblichreduziert werden. Pro Gerätsind ca. 1 bis 1,5 m 2Kollektorfläche zuinstallieren.Abb 55 | FlachkollektorenAbb 56 | VakuumkollektorenDimensionierung der KollektorenEine richtig ausgelegte Solaranlage zur Warmwasserbereitungliefert in Tirol über das Jahrgerechnet etwa 70 Prozent der benötigtenEnergie. Die folgenden Richtwerte gelten fürdie Planung einer Anlage zur Warmwasserbereitung.Solaranlagen: Kollektorfläche und WasserspeicherPersonen im Haushalt Kollektorfläche [m²] Speichervolumen [Liter] Heizöleinsparung [Liter]1 – 2 4 250 bis zu 1902 – 4 4 – 8 400 bis zu 3654 – 6 8 – 12 600 bis zu 540WärmepumpenLuft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich in unserenBreiten für die Warmwasserbereitung im Sommer.Prinzipiell funktionieren sie gleich wie Wärmepumpenfür die Raumheizung (siehe Seite 31). Als Energieträgerwird die warme Außenluft genutzt, imWinter sinkt deswegen der Wirkungsgrad stark ab,da die Lufttemperaturen zu gering sind.Die Warmwasserbereitung erfolgt dann besserüber das Heizsystem.35


Wohnraumlüftung mitWärmerückgewinnungIm sehr gut gedämmtenAltbau hilft eine Wohnraumlüftungmit Wärmerückgewinnung,70 Prozent derdurch Lüften verursachtenEnergieverluste zuvermeiden.Für den Einsatz neuer Lüftungstechnologie im sanierten <strong>Niedrigenergiehaus</strong>sprechen die hohe Raumluftqualität, geringe Energieverluste, derLärmschutz sowie der Schutz vor Staub und Pollen. Zudem macht dieneue Fenstergeneration Lüftungsanlagen besonders aktuell: Die gutenDichtungen verbessern nämlich nicht nur den Wohnkomfort und sparenenorm viel Energie, sondern auch die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt.Konsequentes Lüften wird dadurch zur Voraussetzung für gutes Raumklima.Wegen der hohen Raumluftqualitätkommen Lüftungsanlagenzunehmendauch bei Sanierungen <strong>zum</strong>Einsatz. Ausführliche Informationensowie praktischeHinweise für Bauherren sindin einer neuen Broschürevon Energie Tirol zu finden.Die Broschüre ist direkt beiEnergie Tirol erhältlich oder<strong>zum</strong> Download unterwww.energie-tirol.atverfügbar.LufthygieneUm hygienische Luftverhältnisse herzustellen,sollte alle zwei Stunden gelüftet werden. Das istgerade im Winter unbehaglich oder in der Nachtgar nicht möglich. Die Folgen davon: Die Kohlendioxid-Konzentrationin den Räumen steigt undFeuchte, Gerüche und Schadstoffe werden nichtentsprechend abgeführt.FunktionsweiseBei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnungwird über ein zentrales Gerät die Zuluft mit der Ablufterwärmt. Dabei sorgt ein hocheffizienter Wärmetauscherfür die Wärmeübertragung. Lüftungsanlagenbasieren also nicht wie eine Klimaanlageauf Umluftbetrieb, sondern die beiden Luftströmewerden getrennt geführt. Dadurch wird eine ständigeZufuhr vorerwärmter Frischluft in Wohn- undSchlafzimmer ermöglicht. Über Küche, Bad und WCwird die verbrauchte Luft dann wieder abgesaugt.Die Luft wird meist über Erdregister vorerwärmtund mit Staub- und Pollenfiltern gereinigt.AußenluftZuluftAbluftFortluftTelefonie-SchalldämpferAbb 57 | Schema Wohnraumlüftung mitWärmerückgewinnungAbb 58 | PlattenwärmetauscherMit einer Wohnraumlüftungmit Wärmerückgewinnungund Erdvorwärmungkönnen Energieeinsparungenvon bis zu15 kWh/m 2 und Jahr erzieltwerden, das entsprichtetwa 1,5 Liter Heizöl prom 2 und Jahr. HochwertigeAnlagen gewinnen 20 malmehr Energie zurück alselektrische Energie für denBetrieb eingesetzt wird.ErdreichwärmetauscherWenn möglich sollte die Zuluft über einen Erdreichwärmetauscherangesaugt werden. Bei sehr tiefenTemperaturen im Winter kann damit eine Vereisungdes Lüftungsgeräts verhindert werden. Werden beieiner Sanierung die Kellerwände auch von außengedämmt, können die Rohre für die Erdreichvorwärmungeinfach in den entstehenden Grabenverlegt werden. Die Frischluftansaugung sollte sogeplant werden, dass sie leicht zugänglich bleibt,damit die dort vorhandenen Grobfilter getauschtwerden können.Leichte ZugänglichkeitDas Rohrleitungssystem der Lüftungsanlage sollteso gestaltet werden, dass es im Nachhinein gereinigtwerden kann: Putzöffnungen dürfen nichtvergessen werden. Zum Reinigen stehen Druckluft-oder Bürstensysteme zur Verfügung.Abb 59 | RotationswärmetauscherEinbau der AnlageDer nachträgliche Einbau von Lüftungsanlagen beiSanierungen ist in den meisten Fällen aufwändigerals beim Neubau. Das größte Problem stellen meistdie benötigten großen Rohrquerschnitte der Lüftungsleitungendar. Wenn es keine optischen Vorbehaltegibt, können Rohre auch sichtbar geführtwerden. Müssen Durchbrüche durch Wände erstelltwerden, sollte bei der Dimensionierung die eventuellnotwendige Dämmung des Rohres nicht vergessenwerden (ca. 3 – 4 cm).36


Der Energieausweisund EnergieberatungMit 1. Jänner 2008 wurde in Tirol der Energieausweis eingeführt.Vergleichbar einem Typenschein wird mit dem Ausweisder Energiestandard eines Gebäudes beschrieben. Die energietechnischeQualität wird dabei einer Gesamtbewertungunterzogen: Berücksichtigt wird die Gebäudehülle genausowie das Heiz- und Haustechniksystem. Mit dem Energieausweiswird eine abgestimmte und durchdachte Planung vonSanierungsmaßnahmen und eine energietechnische Beratungimmer wichtiger.Energie Tirol bietet alsBeratungseinrichtung desLandes unabhängige undproduktneutrale Energieberatungund ist mitregionalen Servicestellenin ganz Tirol vertreten.37


EnergieausweisFür alle Neubauten sowie Sanierungen von größeren Gebäuden ist seit 1. Jänner2008 ein Energieausweis vorzulegen. Zur Anwendung kommt der Energieausweisauch bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung von Gebäuden und Wohnungen.Der Energieausweis beschreibt den Energiestandard eines Gebäudes in seiner Gesamtheit.Durch eine einheitliche Darstellung über Kennzahlen wird der Energiebedarfunabhängig vom individuellen Benutzerverhalten berechnet. Dadurch werdeneine objektive Bewertung und ein Vergleich von Gebäuden möglich.Der Energieausweisbringt mehr Transparenzfür die Verbraucher, fördertenergiesparendes Bauenund leistet damit einenwichtigen Beitrag <strong>zum</strong>Klimaschutz.Neubauten und SanierungenFür Neubauten sieht die Tiroler Bauordnung denEnergieausweis generell vor, bei Sanierungen nurdann, wenn das Gebäude mehr als 1.000 m 2 Nettogrundflächeaufweist und es sich um eine „umfassendeSanierung“ handelt. Der Energieausweis istgemeinsam mit den Berechnungsdaten den Planunterlagen<strong>zum</strong> Bauansuchen bzw. zur Bauanzeigebeizulegen und gilt beim Bauverfahren als Nachweisfür die Erfüllung der Mindestanforderungen,die in Form von Grenzwerten festgelegt sind.Umfassende SanierungenAls „umfassend“ wird eine zeitlich zusammenhängendeSanierung eines Gebäudes verstanden, derenSanierungskosten einschließlich der Planungskostenein Viertel des Bauwertes des Gebäudesübersteigen. „Umfassend“ ist eine Sanierung auch,wenn <strong>zum</strong>indest ein Viertel der Gebäudehülle bzw.drei wichtige Bauteile bzw. zwei wichtige Bauteileund die Haustechnik saniert werden. Angesprochensind damit die Erneuerung und Instandsetzung vonFensterflächen, Dach und Fassade und der Haustechnik.Verkauf, Vermietung und VerpachtungAuch bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtungvon Gebäuden bzw. Wohnungen ist vom Verkäuferbzw. Vermieter „bis spätestens zur Abgabe derVertragserklärung“ ein Ausweis vorzulegen. Füreine Wohnung reicht auch ein Ausweis über das gesamteObjekt oder über eine vergleichbare Wohnungim Objekt.Klassifizierung von A++ bis GDer Energiebedarf für die Beheizung von Gebäudenoder einer Wohnung wird mit einer Bewertungsskaladargestellt und macht eine einfacheEinordnung und einen Vergleich mit anderenWohnobjekten möglich. Die Kategorie „A++“ stehtfür einen äußerst geringen Bedarf und entsprichtdem Passivhausstandard. „G“ steht für einen sehrhohen Verbrauch wie er bei alten, unsanierten Gebäudenhäufig vorliegt.Energiekennzahlen und EnergieausweisDie Einstufung erfolgt auf Grundlage der EnergiekennzahlHeizwärmebedarf (HWB). Sie beschreibtdie erforderliche Energiemenge für die Raumheizung.Als zweite wichtige Kennzahl im Wohnbauwurde der Heizenergiebedarf (HEB) festgelegt. Sieerfasst neben der Raumwärme noch die erforderlicheEnergiemenge für das Warmwasser und denHeizungsbetrieb. Die Energiekennzahlen ermöglichendem Verbraucher eine einfache Bewertungsowie einen Vergleich der Objekte.


Der Energieausweis für Wohngebäude ist zweiseitig. Auf der Vorderseitesteht die Energiekennzahl Heizwärmebedarf (HWB) imMittelpunkt. Berücksichtigt werden neben den Energieverlustendes Gebäudes über Wände und Fenster auch die Energiegewinnebeispielsweise durch Sonneneinstrahlung. Dabei gilt: Je besser dasGebäude gedämmt ist, desto niedriger ist der Wärmebedarf. Aufder ersten Seite sind weiters allgemeine Daten zu Gebäude undEigentümer sowie <strong>zum</strong> Ersteller des Ausweises zu finden.Auf der Rückseite wird über den Heizenergiebedarf (HEB) die erforderlicheEnergiemenge für die Heizung, das Warmwasser und fürden Betrieb des Heizsystems beschrieben. Zudem sind die gesetzlichgeltenden Grenzwerte angeführt. Dem Energieausweis liegenaußerdem die Berechnungsdaten bei. Wenn es sich um bestehendeGebäude handelt, sind auch Empfehlungen für Verbesserungsmaßnahmenanzuführen.Zu den KennzahlenHeizwärmebedarf (HWB)und Heizenergiebedarf(HEB) werden im EnergieausweisGrenzwerte<strong>zum</strong> maximal zulässigenEnergiebedarf festgelegt.Sie sind als Mindestanforderungenzu verstehen, die beiallen Neubauten sowie beiumfassenden Sanierungenvon Gebäuden mit einerNettogrundfläche von mehrals 1.000 m 2 einzuhaltensind.Im Bauverfahren giltder Energieausweis alsNachweis für die Einhaltungder Technischen Bauvorschriftenund ist den Planunterlagenbeizulegen.Der Energieausweis muss voneinem Befugten erstellt werden.Mit dem Heizwärmebedarf (HWB)wird der erforderliche Energiebedarfbeschrieben, um eine Raumtemperaturvon 20 °C in einem Gebäude herzustellen.Die charakteristische Länge (lc) ist ein Wert,der von der Größe und Form des Gebäudesabhängt und den vorgeschriebenenGrenzwert für den Heizwärmebedarf (HWB)beeinflusst. Übrigens: Je kompakter (ohneErker, Vorsprünge, etc.) gebaut wurde,desto geringer ist der Energiebedarf.Der Heizwärmebedarf (HWB) wird auf Basiseines angenommenen österreichweitenDurchschnittklimas (Referenzklima) berechnet,um eine Vergleichbarkeit herzustellen.Zudem wird der Heizwärmebedarf (HWB)unter Berücksichtigung des Klimas amStandort des Gebäudes ermittelt.Der Grenzwert* für den Heizwärmebedarf(HWB), der erfüllt werden muss.Der Heizenergiebedarf (HEB) erfasstsowohl den Wärmebedarf für die Heizung,das Warmwasser sowie für den Betriebdes Heizsystems.Der Grenzwert* für den Heizenergiebedarf(HEB), der erfüllt werden muss.* Die Grenzwerte müssen bei allen Neubautensowie bei umfassenden Sanierungenmit einer Nettogrundfläche über1.000 m 2 eingehalten werden.39


EnergieberatungBeratungsstellen und Angebot40Energieberatung KufsteinKontakt über Energie Tirol – Zentrale/InnsbruckTel. (0512) 589913Über die regionalen Beratungs- undServicestellen informieren Sie sich bittebei Energie Tirol in Innsbruck.regionale BeratungsstelleKontaktstelle im GemeindeamtKirchbichlTel. (05332) 87102-0Bad HäringTel. (05332) 76158Energieberatung Wörglin den Stadtwerken WörglZauberwinkelweg 2a, 6300 WörglTel. (05332) 72566-318Energie Service Außerfernim Büro Regionalentwicklung AußerfernKohlplatz 7, 6600 PflachTel. (05672) 62387Energieberatung Kitzbühelin den Stadtwerken KitzbühelJochberger Straße 366370 KitzbühelTel. 0664/3420138Energieberatung Schwazim Rathaus, FuggersaalFranz-Josef-Straße 2, 6130 SchwazTel. (05242) 6960-411MiemingTel. (05264) 5217-0<strong>Volders</strong>Tel. (05224) 52311-0Energie TirolSüdtiroler Platz 4, 3. Stock6020 InnsbruckTel. (0512) 589913office@energie-tirol.atEnergieberatung Stanzertalim Gemeindeamt St. Anton, SitzungssaalDorfstraße 46, 6580 St. AntonTel. 0699/11965485Energie Service Zillertalin der Umweltzone ZillertalJohann-Sponring-Straße 826283 SchwendauTel. (05282) 55066Energieberatung Landeckim Rathaus, Sitzungszimmer, 1. StockInnstraße 23, 6500 LandeckTel. 0699/11965485Energieberatung Osttirolim Büro Regionalmanagement OsttirolAmlacherstraße 12, 9900 LienzTel. (04852) 72820Energie Tirol informiert über:Unser Serviceangebot• Förderungen• Wärmedämmung• Fenster und Türen• Sonnenenergienutzung• Heizungssysteme• Lüftungssysteme• energiesparende VerhaltensweisenBeratungsgespräche in den regionalen Beratungsstellen(kostenlos – wir bitten um Voranmeldung)Direktberatungen vor Ort(Unkostenbeitrag 90 Euro)Bauherrenabende in den Gemeinden(kostenlos)Weitere Informationen erhalten Sie in derregionalen Beratungsstelle in Innsbruck.


Literaturhinweisedie „umweltberatung“ Niederösterreich, ALTHAUS modernisierung,Tipps zur richtigen <strong>Althaus</strong>sanierung, 2004.Energieinstitut Vorarlberg, Neue Energie für alte Häuser.Ein Leitfaden zur energieeffizienten und ökologischenWohnbausanierung, 2003.Energieagentur NRW, Sanierung – Altes Haus wird wieder jung!Wuppertal 2003.Energieagentur NRW, Dachausbau. Gut gedämmt – schadensfrei gebaut!Wuppertal 2003.NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, Energie aus Holz, 2001.Fußnoten1 Vgl. Altbau der Zukunft,Impulsprogamm Nachhaltig Wirtschaften desBundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie,2001, S.172 Vgl. Energieagentur NRW,Sanierung – Altes Haus wird wieder jung!, S. 53 Vgl. Energieagentur NRW, S. 54 Vgl. Energieagentur NRW, S. 215 Vgl. Energieagentur NRW, S. 216 Vgl. Sanierung in Schutzzonen,Projektzwischenbericht, Energie Tirol7 Vgl. Energieagentur NRW, S. 78 Vgl. Energieagentur NRW, S. 89 Vgl. Energieagentur NRW, S. 810 Vgl. Energieagentur NRW, S. 811 Vgl. Sanierung in Schutzzonen,Projektzwischenbericht, Energie Tirol12 Vgl. Energieagentur NRW, S. 913 Vgl. Energieagentur NRW, S. 1214 Vgl. Energieagentur NRW, S. 1315 Vgl. Energieagentur NRW, S. 1416 Vgl. Energieagentur NRW, S. 1317 Vgl. Energieagentur NRW, S. 1618 Vgl. Energieagentur NRW, S. 1719 Vgl. Energieagentur NRW, S. 1820 Vgl. Energieagentur NRW, S. 1921 Vgl. Energieagentur NRW, S. 20Wir danken der Energieagentur NRW recht herzlich fürdie Erlaubnis zur Übernahme von Texten aus derBroschüre „Sanierung– Altes Haus wird wieder jung!“.Wir danken der FHS Kufstein/Facility Management fürdie wissenschaftliche Beratung.QuellenverzeichnisFotos und GrafikenS. 5 Watzek Photografie, Hall in TirolS. 6 Abb. 1: DI Andreas Greml; Abb. 2: DI Manfred GsottbauerS. 7 Abb. 3: Michael Gasser, Innsbruck; Abb. 4: Arch. DI Reinhard MadritschS. 8 Arch. DI Reinhard MadritschS. 9 alle Abb.: Arch. DI Reinhard MadritschS. 10 alle Abb.: DI Andreas GremlS. 11 alle Abb.: Arch. DI Robert Ehrlich; Michael Gasser, InnsbruckS. 12 Abb. 14, 15 und 17: DI Manfred Gsottbauer;Abb. 16: IIG – Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KEGS. 13 DI Anton Kraler, Lehrstuhl für Holzbau, Uni InnsbruckS. 14 Abb. 22: DI Anton Kraler, Lehrstuhl für Holzbau, Uni InnsbruckS. 15 Abb. 23: Watzek Photografie, Hall in TirolS. 17 Watzek Photografie, Hall in TirolS. 19 Abb. 24: Umweltberatung Niederösterreich, <strong>Althaus</strong>modernisierung;Abb. 26: AREHNA (bearbeitet)S. 20 Abb. 27: Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologieS. 21 Abb. 28: LandesEnergieVerein/Grafik KrauszAbb. 29: Michael Gasser, InnsbruckS. 22 - S. 24 Abb. 30 - 35: LandesEnergieVerein/Grafik KrauszS. 26 Abb. 38: Holzbau SohmS. 27 Abb. 41: Firma SwisspacerS. 28 Abb. 42: Watzek Photografie, Hall in TirolS. 29 Firma ViessmannS. 30 Abb. 45: Energie aus Holz,NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, ForstabteilungS. 31 Abb. 46: Mag. Brigitte Tassenbacher; Abb. 47: Firma HeliothermS. 32 Abb. 48: Österreichischer Biomasseverband;Abb. 49: Firma wodtke, D-Tübingen; Abb. 50: Firma ThermostromS. 33 Abb. 51: Watzek Photografie, Hall in Tirol;Abb. 52: Österreichischer BiomasseverbandS. 34 Abb. 53 - 54: klima:aktiv solarwärme (bearbeitet)S. 35 Abb. 55 und 56: Firma ViessmannS. 37 Michael Gasser, Innsbruck41


Notizen:


ImpressumEigentümer, Herausgeberund Medieninhaber:Für den Inhalt verantwortlich:Konzept und Redaktion:Energie TirolSüdtiroler Platz 4, 6020 InnsbruckTel. (0512) 589913, office@energie-tirol.atDI Bruno Oberhuber, Energie TirolDI Christina Krimbacher, DI Alexandra Ortler, DI Robert Traunmüller;CONTEXT, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Hall in TirolGestaltung:Bearbeitung:Titelfoto:Druck:Peter Nefischer, SeitenstettenChristian Waha + Elke Puchleitner, InnsbruckArch. DI Reinhard MadritschDruckerei Aschenbrenner, KufsteinSeptember 2009


Energie TirolSüdtiroler Platz 4, A-6020 InnsbruckTel. +43/(0) 512 /58 9913 , Fax DW 30E-Mail: office@energie-tirol.atwww.energie-tirol.at

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