13.07.2015 Aufrufe

Bundes-Gleichbehandlungsbericht 2012 - Bundeskanzleramt ...

Bundes-Gleichbehandlungsbericht 2012 - Bundeskanzleramt ...

Bundes-Gleichbehandlungsbericht 2012 - Bundeskanzleramt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gesamtübersicht der <strong>Bundes</strong>bediensteten1.5 Einkommensunterschiede zwischen Männern und FrauenDas System der Entlohnung von <strong>Bundes</strong>bediensteten, also die Anwendung gesetzlich fixierterBesoldungsschemata, hat im Zusammenhang mit der Einkommensschere zwischen Frauenund Männern einen Vorteil gegenüber individuellen Gehaltsvereinbarungen: GleichwertigeArbeit wird – unabhängig vom Geschlecht – gleich bezahlt. Da die Entlohnung von der Bewertungdes Arbeitsplatzes abhängt, gibt es bei der Besetzung eines Arbeitsplatzes keinen Spielraumfür einkommensmäßige Ungleichbehandlung. Dennoch liegen die mittleren Einkommenvon Frauen auch im <strong>Bundes</strong>dienst unter jenen der Männer, wenn auch der prozentuelle Unterschieddeutlich geringer als in der Privatwirtschaft ist: Im <strong>Bundes</strong>dienst beträgt der um dasBeschäftigungsausmaß bereinigte Gender Pay Gap 15 % 1 , während der Einkommensunterschiedzwischen ganzjährig vollbeschäftigten Frauen und Männern in Österreich 21 % 2 ausmacht.Generell ist der Gender Pay Gap im <strong>Bundes</strong>dienst weitgehend auf Unterschiede in den folgendeneinkommensrelevanten Merkmalen zurückzuführen: der Umfang an geleisteten Überstunden,die Qualifikation, das Alter und das Innehaben einer Leitungsfunktion. In jenenBerufsgruppen, wo sowohl das vertragliche, als auch das öffentlich-rechtliche Dienstverhältnisvorkommt, wird der Vergleich von Frauen- und Männereinkommen dadurch erschwert, dassBeamtInnen und Vertragsbedienstete nach unterschiedlichen Besoldungsschemata bezahltwerden, und sich die BeamtInnenanteile unter Männern und Frauen meist unterscheiden.Der nach Bereinigung der unterschiedlichen Beschäftigungsausmaße verbleibende Unterschiedzwischen den mittleren Einkommen beträgt 15,0 % und differiert nach Berufsgruppezwischen 6,6 % (Krankenpflegedienst) und 31,2 % (Militärischer Dienst).Das Alter hat im <strong>Bundes</strong>dienst den größten Einfluss auf Einkommensunterschiede zwischenFrauen und Männern. Das heißt, dass jene Berufsgruppen bzw. Verwendungsgruppen mitgroßem Altersunterschied auch eine bedeutende Einkommensdifferenz zur Folge haben.Dieses Phänomen ist in Besoldungssystemen mit ausgeprägter Seniorität zu erwarten und inder Analyse zu berücksichtigen. Nachdem ein Eintreten in den <strong>Bundes</strong>dienst in jungen Jahreneher die Regel als die Ausnahme darstellt, korreliert das Alter einerseits mit der Dienstzugehörigkeitund somit mit der Berufserfahrung, andererseits mit der Vorrückung in den Gehaltsbzw.Entlohnungsstufen.Niedrigere Einkommen im Zusammenhang mit einem höheren Durchschnittsalter könneneinerseits auf einen geringeren Anfall von Überstunden bzw. andererseits auf eine niedrigereVorrückung aufgrund von Anschlusskarenzen bzw. einem späteren Eintritt in den <strong>Bundes</strong>dienstzurückzuführen sein. Gerade bei den über 30-jährigen, neu in den <strong>Bundes</strong>dienst aufgenommenenPersonen, ist der Frauenanteil besonders hoch. Durch die begrenzte Möglichkeit zur1 Gender Pay Gap gem. § 6a <strong>Bundes</strong>-Gleichbehandlungsgesetz, Quelle: Managementinformationssystem2 Durchschnittseinkommen unselbstständig Beschäftigter, Quelle: Allgemeiner Einkommensbericht des Rechnungshofes(Reihe Einkommen 2010/1)9. <strong>Gleichbehandlungsbericht</strong> des <strong>Bundes</strong> <strong>2012</strong>, Teil 1 22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!