13.07.2015 Aufrufe

Jahresbericht Murg-Stiftung 2008

Jahresbericht Murg-Stiftung 2008

Jahresbericht Murg-Stiftung 2008

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Betreuungsaufgaben bezüglichSelbstbestimmungMonica Schmid, Betreuerin Wohngruppe SonneggSelbstbestimmung heisst, Entscheidungentreffen. Bei der Einschätzungvon «richtig» und «falsch» könnensich die Standpunkte der Betreuerdeutlich unterscheiden und schaffensomit keine Sicherheit undZuverlässigkeit in Bezug auf dieDienstleistungen unsererseits.Dieser offene Massstab lässt individuellen Interpretationeneinen weiten Spielraum. Umso mehr, je weiter sich dieBetreuung von klar umrissenen Bereichen wie Grundpflege,Haushaltsführung und Sicherheit entfernt.Unsere tägliche Arbeit mit den individuellen Ansprüchender Klienten und der jeweiligen Situation wird durch komplexereInstrumente wie Qualitätsmanagement, Pflegediagnosen,interdisziplinäre Zusammenarbeit und dem darausresultierenden Tagesablauf strukturiert. Der Klient mussdabei in Absprache mit der Betreuungsperson die «richtige»Entscheidung treffen. Diese Entscheidung liegt im Spannungsfelddes Konzepts und seiner individuellen Interpretation.Das Selbstbestimmungsrecht stösst häufig durch geringeBelastbarkeit des Klienten, vorhandene und gewünschteFähigkeiten umzusetzen und zu erlernen, an seine Grenzen.Der geringste Sachzwangund der grösste individuelleSpielraum ergebensich dabei offensichtlich imBereich der Beschäftigungund Lebensführung: Bewegung,Freizeitaktivität, sozialesLeben, Kreativität,Kom munikation usw.Lebenspraktische Fertigkeiten,die wesentlich dieSelbstständigkeit bestimmen, sind nicht automatisch Resultateiner bedarfsorientierten Pflege. Um sie aufzubauenbenötigt es ausserdem:– Bildung von Bewegungsgefühl und Mobilität.– Aufbau einer vertrauten Umgebung, an der die Klienteninteressiert sind, weil sie sich in ihrer Welt (Wohngruppe)auskennen.– Soziale Beziehungen, die ihr Interesse am zuhören wecken.– Übung und Anleitung von lebenspraktischen Fähigkeitenund eine Wohngruppe, welche die Klienten mitgestaltenkönnen. Sonst fehlt die Gelegenheit, gelernte lebenspraktischeRoutine anzuwenden und dauerhaft zu üben.Übernehmen die Betreuer vermehrt Aufgaben der Klienten,z. B. in der Haushaltsführung, werden Abhängigkeitengeschaffen. Die Hilfe und Anleitung zur selbstständigenLebensführung bedeutet zwar einen Mehraufwand, der sichoft erst in der Zukunft auszahlt, der aber das Selbstvertrauender Klienten erheblich stärkt.■Selbstbestimmung fördert Selbstvertrauen.Die Hilfe und Anleitung zur selbstständigenLebensführung bedeutet zwareinen Mehraufwand, der sich oft erst inder Zukunft auszahlt, der aberdas Selbstvertrauen der Klienten erheblichstärkt.5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!