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AMOK Diskussionsunterlagen - HTL Villach

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Berlin-Brandenburger Anti-Gewalt-FibelPrimärprävention in der GrundschulePrimärprävention beginnt im Elternhaus,in der Kindertagesstätte und wird imschulischen Bereich in der Grundschulefortgesetzt. Wenn in diesem Prozess inder Grundschule sich eine Kontinuitätentwickelt, wird die Gewalt in der Grundschulekaum Fuß fassen.• Die Förderung der Ich-Stärke und dieEntwicklung der sozialen Kompetenzbei Kindern wirken ebenso präventivwie die Entfaltung der Fähigkeit,Konflikte konstruktiv auszutragen. Beider Jungenförderung ist die Ich-Stärkungvon besonderer Bedeutung.• Lehrkräfte arbeiten in der Grundschulepräventiv, wenn sie die Lernfreude,Leistungsbereitschaft, Selbstständigkeit,soziale Sensibilitätstärken, aber auch den KindernVerantwortung übertragen und sie anEntscheidungen teilhaben lassen.• Von großer präventiver Bedeutung ist,dass Kinder die Regeln bzw. Ritualefür ihr Zusammenleben in der Klasseund der Schule eigenständig und auf„Augenhöhe“ partizipativ entwickeln.Bei Nichteinhaltung für sich und dieMitschülerinnen und -schüler werdenanstelle von Bestrafung durch dieLehrkräfte eigene Möglichkeiten derWiedergutmachung wirkungsvoll fürdie Täter bzw. Täterinnen eingesetzt.• Kindern, denen es schwerfällt, Regelneinzuhalten, werden erfolgreich durchLehrkräfte unterstützt, indem siebesondere Wertschätzung erhalten.Bei Einhaltung kleiner Regeln werdensie besonders gelobt. Das wirkt alspositive Verstärkung besser als eineder üblichen Sanktionen.• Die Einschätzung und Bewertung vonKonflikten durch die Schülerinnen undSchüler und Lehrkräfte gemeinsamwerden zunehmend in die Verantwortungder Schülerinnen und Schülerübergeben.• Die Einführung des Klassenrates inden ersten Grundschuljahren hat sichals erfolgreich erwiesen.• Konflikte beginnen zunächst alsMissverständnisse oder harmloseMeinungsverschiedenheiten, skalierenaber bei einem destruktiven Umgang.Wenn Kinder die Möglichkeit haben,ihre Gefühle zu reflektieren, könnenKonflikte eine Chance werden,konstruktiv mit Gefühlen und Konfliktenumzugehen.• Um Möglichkeiten zu eröffnen, mitKonflikten klärend umzugehen, ist dieallgemeine Konfliktkompetenz zuerweitern. Dazu gehören insbesondereeine Sensibilisierung der Wahrnehmungdafür, wo es Konflikte gibt,und das Verständnis, warum dieseentstanden sind, sowie das Kennenlernenvon Methoden, die andereWege aufzeigen, mit Konfliktenumzugehen.• Bereits Kinder der Vorschule und derersten Jahrgangsstufe 10 könnenKonflikte mediativ klären. Schulmediationist erfolgreich, wenn es insgesamtein Klima der konstruktivenKonfliktklärung in der Schule gibt.Programme zum sozialen Lernenunterstützen diesen Prozess.• Kinder brauchen aber auch Zeiten undOrte zum Sammeln von lustvollenKörpererfahrungen 11 und zum Ausagierenvon Aggressionen. So kannz. B. bei einem Wutanfall auch einritualisierter Ringkampf eine Konfliktlösungbieten.• Ein Toberaum bietet eine wirksameUnterbrechung des Unterrichts, dennnach einer Kraftanstrengung ist eineneue Konzentrationsphase wiedermöglich. Somit wird Störungen undAggressionen entgegengewirkt.1011Hannah Sibylle Wennekers: TuT - Trenner undTröster - Schulanfänger lotsen durch Konflikte;Gewaltprävention im Miteinander, Verstehen undHandeln X. Senatsverwaltung für Bildung,Wissenschaft und Forschung, Berlin 2007;www.berlin.de/sen/bwf S. 13 ff.Preuss-Lausitz, Ulf: Mehr Gewalt in die Schule!?In Pädagogik 51. Jahrgang, Heft 1/1999, S. 25ff.22

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