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AMOK Diskussionsunterlagen - HTL Villach

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Das Thema Amok bzw Amoklauf bekam im letzten Jahrzehnt traurigerweise enorme Präsenz.Sogenannte "school shootings" schockierten die Welt und brachten eine Welle an medialerBerichterstattung hervor, die letzlich immer oft nur die Schuldfrage auf andere Medienschoben: Rockmusik (wie schon vor mittlerweile 60 Jahren), Computerspiele, "das Internet".Diese sehr undifferenzierten Feststellungen fragten aber sehr selten danach, wie es möglichist, dass sich jugendliche Amokläufer Waffen beschaffen können. Im Fall des Amoklaufes vonColumbine haben an diesem Tag nicht nur millionen Menschen auf der Welt, die gleichenComputerspiele gespielt, die auch die Amokläufer spielten und die gleiche Musik gehört, dieauch die Amokläufer hörten - es war auch der Tag, an dem Amerika eine der schwerstenAngriffe im Kriegsgebiet Irak starteten. Ein Zusammenhang zwischen den kriegerischenHandlungen Amerikas und dem Amoklauf lässt sich ebensowenig oder -viel herstellen, wieein Zusammenhang zwischen Amoklauf und Musikgeschmack oder Freizeitgestaltung.Was aber sehrwohl von Bedeutung und Gegenstand von Diskussionen sein kann, ist derUmstand, dass neue Medien neue Kompetenzen erfordern. Im Falle der sogenannten neuenMedien sehen sich Pädagogen damit konfrontiert, dass sich die Kompetenzen verschobenhaben. Jugendliche wachsen mit Medien auf, die für Menschen, welche diese Medien nichtals Teil ihrer Lebenswirklichkeit betrachten oder mit diesen (auf)gewachsen sind, noch einRätsel darstellen und teilweise von diesen immer noch mit Argwohn betrachtet werden, wieauch das Phänomen Rockkonzert oder "Fantum" für Außenstehende befremdlich wirkt.Es geht nicht darum den Mediumkonsum als Ganzes oder einzelne Medien wieComputerspiele im Besonderen zu verteufeln, sondern vielmehr zu akzeptieren, dass diesenicht eine alternative Realität darstellen, in die jemand eintaucht, sondern vielmehr dassdiese Medien Teil der Lebensrealität von (jungen) Menschen sind. Auch diese Feststellung istdiskussionswürdig und kann angezweifelt werden."Keep everyone afraid and they will consume" (Marilyn Manson)Das beste Beispiel ist allerdings die Werbung. Der "moderne Mensch" sieht sich täglich mitca. 6000 Werbebotschaften konfrontiert, niemand würde anzweifeln, dass diese Teil derLebensrealität der Menschen sind, dennoch sind sie es eigentlich, nämlich real, denn dieZahnpasta, die in der Werbung verspricht die Zähne weiss zu machen, funktioniert imBadezimmer eigentlich gleich wie jede andere Zahnpasta.Aber genau diese Überlegungen zu Realitäten (sic!), mit denen man sich konfrontiert sieht,stehen im Mittelpunkt von A.M.O.K. - und eben nicht ein "Amoklauf". Es geht darum, wieMenschen ihre Realität wahrnehmen und schließlich auf einer philosophischen Ebene, wieMenschen und in diesem Fall besonders Jugendliche ihre Realität und schließlich sichwahrnehmen. An welchem Punkt erlebt man eine derartige Überforderung, dass man dieKontrolle verliert? Und was löst die Überforderung aus?Im folgenden finden Sie verschiedene Artikel, Unterlagen und Informationen, die Teil derÜberlegungen zum Theaterstück "A.M.O.K." sind.

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