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Gesundheit: Fit durch die kalte Jahreszeit - PVD Pflegedienst ...

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Pflegewelt<br />

„Komm her, wo soll<br />

ich hin?“<br />

Buchtipp: Warum alte und demenzkranke<br />

Menschen in <strong>die</strong> Mitte unserer<br />

Gesellschaft gehören<br />

Demenz ist eine Volkskrankheit. Schon<br />

heute leiden 1,3 Millionen Menschen in<br />

Deutschland unter der tückischen Krankheit.<br />

Dennoch wird Demenz noch immer<br />

tabuisiert, nicht zuletzt deshalb, weil es bislang<br />

keine Heilmittel gibt. Sophie Rosentreter<br />

fordert Aufklärung und ein Umdenken:<br />

Wir müssen lernen, dass Demenz ein normaler<br />

Teil des Alterns ist und <strong>die</strong> betroffenen<br />

Menschen zurück in <strong>die</strong> Mitte unserer<br />

Gesellschaft holen.<br />

Sophie Rosentreter hat jahrelang ihre<br />

demenzkranke Großmutter gepflegt und<br />

noch zahllose glückliche Momente mit<br />

ihr erlebt. Sie hat aber auch gemerkt,<br />

dass <strong>die</strong> tückische Krankheit hierzulande<br />

immer noch ein Tabu ist – trotz 1,3 Millionen<br />

Demenzkranker. 2030 werden es<br />

wegen der steigenden Lebenserwartung<br />

wohl doppelt so viele sein. Dazu kommen<br />

zwei bis drei Millionen Menschen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

schwere Last der Betreuung tragen und<br />

damit häufig überfordert sind. Sophie<br />

Rosentreter fordert dringend ein Umdenken.<br />

Statt Demenzkranke und pflegende<br />

Angehörige mit ihrem Leid allein zu lassen,<br />

müssen wir uns <strong>die</strong>ser Krankheit stellen:<br />

Demenz muss endlich als das anerkannt<br />

werden, was es ist: eine massenhaft verbreitete<br />

Krankheit. Die Angehörigen müssen<br />

unterstützt werden, <strong>die</strong> Erkrankten benötigen<br />

bestmögliche Pflege – denn auch für<br />

schwer Demenzkranke ist Lebensqualität<br />

möglich.<br />

Die Autorin Sophie Rosentreter hat<br />

jahrelang als Model und Moderatorin bei<br />

MTV gearbeitet, bis sie hinter <strong>die</strong> Kamera<br />

wechselte und als freischaffende Redakteurin<br />

Beiträge für Stern TV, Leute heute, Brisant,<br />

Explosiv oder das SAT1-Frühstücksfernsehen<br />

produzierte. Als ihre Großmutter<br />

an Demenz erkrankte, pflegte sie sie bis zu<br />

ihrem Tod, gründete 2010 <strong>die</strong> Firma „Ilses<br />

weite Welt“ (www.ilsesweitewelt.de). Sie<br />

unterstützt demenzkranke Menschen sowie<br />

deren Angehörige und Betreuer.<br />

8 l Pflegefreund 2/12<br />

Sophie Rosentreter<br />

„Komm her, wo soll<br />

ich hin?“<br />

Gebundene Ausgabe,<br />

240 Seiten<br />

Westendverlag<br />

ISBN 978-3-86489-004-8<br />

Preis EUR 19.99<br />

Pflegefachpersonen müssen<br />

Deutsch können<br />

Berlin (06.09.2012) – Vor dem Hintergrund<br />

des Fachpersonalmangels werden vermehrt<br />

Pflegefachpersonen aus dem Ausland angeworben.<br />

Immer wieder wird versucht, <strong>die</strong><br />

Qualifikationsanforderungen, <strong>die</strong> in den<br />

deutschen Berufsgesetzen definiert sind,<br />

zu unterlaufen. Ein Beispiel hierzu sind <strong>die</strong><br />

Anforderungen an <strong>die</strong> Sprachkompetenz.<br />

„Es ist unerträglich, welch hohe Risiken zu<br />

Lasten der Patienten und Bewohner manche<br />

Träger einzugehen bereit sind“, sagt<br />

Franz Wagner, Vize-Präsident des Deutschen<br />

Pflegerates (DPR). „Kommunikation<br />

ist ein zentrales Element der pflegerischen<br />

Der Deutsche Pflegerat (DPR) ist <strong>die</strong><br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der Pflegeorganisationen<br />

mit Sitz in Berlin. Er vertritt<br />

<strong>die</strong> Belange des Pflege- und Hebammenwesen<br />

in Deutschland.<br />

Nachhaltigkeit und Qualität in der<br />

<strong>Gesundheit</strong>sversorgung der Menschen<br />

in Deutschland sind für den DRP von<br />

zentraler Bedeutung. Die Leitung des<br />

DPR obliegt zur Zeit RA Moritz Ernst.<br />

Gegründet wurde der Deutsche Pflegerat<br />

im Jahr 1998 und gilt seitdem als wichti-<br />

Der Deutsche Pflegerat<br />

Interaktion mit den Klienten“, so Wagner<br />

weiter. Je höher das Maß an Verantwortung<br />

sei, umso höher müsse <strong>die</strong> Sprachkompetenz<br />

sein.<br />

Mangelnde Kommunikationsfähigkeit<br />

berge ein hohes Risiko für Versorgungsqualität<br />

und –sicherheit. Er fordert deshalb<br />

<strong>die</strong> zuständigen Landesbehörden auf, dem<br />

Druck von Trägerseite nicht nachzugeben.<br />

Der Europarat hat einen Gemeinsamen<br />

Europäischen Referenzrahmen für Sprachen<br />

(GER) definiert, in dem das Sprachniveau<br />

für eine Berufsausübung allgemein auf<br />

Niveau B2 festgelegt ist – <strong>die</strong>s losgelöst von<br />

einer Zuordnung zu bestimmten Berufen,<br />

also ohne Berücksichtigung der besonders<br />

hohen Anforderungen in der Pflege. Nach<br />

Auffassung des DPR kann gerade für <strong>die</strong><br />

Pflege <strong>die</strong> Anforderung an Sprachkompetenz<br />

nicht niedriger sein als im produzierenden<br />

Gewerbe. Die Stufe unterhalb<br />

GER B2 zielt auf Kommunikationsfähigkeit<br />

mit Hotelpersonal oder Einheimischen<br />

im Urlaub. Bei Missverständnissen<br />

oder Verständigungsproblemen mit einem<br />

Klienten kann der Schaden schwerwiegend,<br />

im Extremfall lebensbedrohlich sein.<br />

Auch <strong>die</strong> Idee, <strong>die</strong> Kompetenzsteigerung<br />

als Teil der (begleiteten) Einarbeitung<br />

zu gewährleisten, ist angesichts der<br />

schlechten Stellenpläne und des Personalmangels<br />

realitätsfern. Man könnte ebensogut<br />

von den Klienten erwarten, dass<br />

sie eine Fremdsprache beherrschen oder<br />

lernen, um behandelt werden zu können.<br />

Zudem sprechen nur relativ wenige Menschen<br />

reines Hochdeutsch. Die Diskussion<br />

um <strong>die</strong> Sprachkompetenz ist ein weiterer<br />

Beleg für <strong>die</strong> Versuche der Dequalifizierung<br />

der Pflege. Da<strong>durch</strong> wird der Beruf<br />

sicherlich nicht wieder attraktiv. y<br />

ges Sprachrohr für Pflegekräfte und Hebammen.<br />

Heute vertritt der Rat 14 ordentliche<br />

Mitgliedsverbände und ein Fördermitglied.<br />

Damit engagieren sich mehr als<br />

100 000 Pflegekräfte und Hebammen<br />

berufspolitisch über den DPR.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.deutscher-pflegerat.de<br />

info@deutscher-pflegerat. de

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