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Gesundheit: Fit durch die kalte Jahreszeit - PVD Pflegedienst ...

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Foto: Museum der Universität Tübingen<br />

Schwerpunkt<br />

Oben: Eine so genannte<br />

eiserne Lunge. Solche<br />

Geräte halfen Patienten<br />

mit Atemlähmung zu<br />

überleben<br />

Darstellung eines<br />

Priesters mit Poliolähmung<br />

auf einer<br />

ägyptischen Stele<br />

18 l Pflegefreund 2/12<br />

Im Schatten der<br />

Kinderlähmung<br />

Das Post-Polio-Syndrom<br />

Vor 40-50 Jahren wütete <strong>die</strong> Kinderlähmung letztmalig in großen Epidemien in Europa<br />

und in den USA. Allein in Deutschland rechnet man damit, dass etwa 1,2 Millionen<br />

Menschen Kontakt mit dem Virus hatten. Bei den meisten Kindern verging und heilte<br />

<strong>die</strong> Krankheit scheinbar ohne weitere Schäden aus. Bis zu einem Prozent der Erkrankten<br />

entwickelte <strong>die</strong> typischen Lähmungssymptome. Bei vielen Gelähmten blieben dauerhafte<br />

Schäden zurück, andere erholen sich innerhalb eines Jahres scheinbar vollständig.<br />

Doch heute leiden Tausende an den Spätfolgen.<br />

Tausende an Kinderlähmung Erkrankte konnten<br />

nur überleben, weil sie Wochen, Monate oder<br />

gar Jahre in der eisernen Lunge zubrachten.<br />

Etwa zwei Prozent der schwer erkrankten Kinder<br />

starben an der Kinderlähmung. Es gibt Bilder aus<br />

den 1950er Jahren: In großen Sälen stehen <strong>die</strong> Eisernen<br />

Lungen Reihe an Reihe. In jeder der Röhren liegt<br />

ein krankes Kind. Medizinisches Personal in weißer<br />

Berufskleidung steht zwischen den Beatmungsmaschinen.<br />

Was man nicht sieht, sind jene Tausende von<br />

Kindern, <strong>die</strong> nicht das Privileg <strong>die</strong>ser lebensrettenden<br />

Behandlung hatten.<br />

Allein im Jahr 1952 gab es in Deutschland 9706<br />

Erkrankungen und 776 Todesfälle. Die Behörden waren<br />

weitgehend hilflos. Im Interview mit Margit Glasow<br />

(Seite 21) erklärte Hans-Joachim Wöbbeking vom Bundesverband<br />

Polio e. V. dazu:<br />

„Es war zunächst nicht einfach, in Deutschland<br />

gemeinsam wirkungsvolle Maßnahmen gegen <strong>die</strong>se<br />

schreckliche Krankheit und ihre Folgen zu finden. Die<br />

auf dem Gebiet der Kinderlähmung tätigen privaten<br />

Vereine und Verbände konnten bei aller Anerkennung<br />

ihres Engagements und ihrer Leistungen <strong>die</strong>se Aufgaben<br />

nicht erfüllen, genauso wenig wie <strong>die</strong> einzelnen<br />

Behörden der Länder in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen.<br />

So stand folgerichtig <strong>die</strong> Schaffung einer<br />

zentralen Organisation zur Bekämpfung der Kinderlähmung<br />

in der Bundesrepublik Deutschland auf der<br />

Tagesordnung.“ Mit der Gründung der Deutschen Vereinigung<br />

zur Bekämpfung der Kinderlähmung e. V. im<br />

August 1954 begann man schließlich, alle Maßnahmen<br />

zur Bekämpfung der Krankheit zu koordinieren und<br />

zu intensivieren.<br />

Kampf gegen Polio in Deutschland<br />

Das erste Rundschreiben der Deutschen Vereinigung<br />

zur Bekämpfung der Kinderlähmung vom Juli 1955<br />

war jedoch <strong>die</strong> Absage der bereits vorbereiteten ersten<br />

Polio-Impfung in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Was war geschehen? „Wenige Wochen nach der stolzen<br />

Verkündung der erfolgreichen Ergebnisse eines<br />

Impfgroßversuches im Jahr 1955 traten in Amerika<br />

einzelne Polio-Fälle auf, <strong>die</strong> eindeutig im Zusammen-

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