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Gesundheit: Fit durch die kalte Jahreszeit - PVD Pflegedienst ...

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eigene Rentenversicherung für Angestellte eingeführt.<br />

Im Jahre 2005 wurden <strong>die</strong> Rentenversicherungen der<br />

Arbeiter und der Angestellten zusammengeführt in<br />

der heutigen Rentenversicherung Bund.<br />

Die Rentenversicherung der Bismarckzeit finanzierte<br />

sich <strong>durch</strong> Rücklagen. Die eingezahlten Beiträge<br />

wurden angespart. Aus den Rücklagen und<br />

daraus erwirtschafteten Gewinnen wurden <strong>die</strong> Renten<br />

gezahlt. Die extreme Inflation nach dem Ersten<br />

Weltkrieg vernichtete <strong>die</strong>se Rücklagen jedoch fast vollständig.<br />

Das rücklagenfinanzierte System war zusammengebrochen.<br />

Die Renten wurden so niedrig, dass<br />

sie das Überleben im Alter nicht mehr sichern konnten.<br />

Staatliche Fürsorge und Hilfe der eigenen Familie<br />

wurden wieder zur eigentlichen Alterssicherung in der<br />

Zeit der Wirtschaftskrise.<br />

Rente seit 1957<br />

Das heutige System der Umlagefinanzierung wurde<br />

mit der Rentenreform von 1957 eingeführt. Allerdings<br />

wurde mit dem Gesetz der Rentenreform von 1957<br />

auch der Grundstein für <strong>die</strong> heutigen Probleme der<br />

Rentenversicherung gelegt. Das ursprüngliche Konzept<br />

der Rentenreform sah vor, dass alle Erwerbstätigen<br />

einen Beitrag zur Altersrente leisten sollten – ein<br />

Konzept, das heute als Bürgerversicherung bekannt<br />

gemacht wird. Eine Bemessungsgrenze war nicht vorgesehen.<br />

Kinderlose sollten den doppelten Beitrag leisten.<br />

Der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer<br />

verhinderte, dass <strong>die</strong>se – aus heutiger Sicht klugen –<br />

Ideen umgesetzt wurden.<br />

Doch auch so war <strong>die</strong> Rentenreform der jungen<br />

Bundesrepublik ein rascher Erfolg. Der relativ hohe<br />

Beitrag von 14 Prozent des Bruttolohns ermöglichte<br />

eine sofortige und deutliche Anhebung der Renten.<br />

Das einsetzende Wirtschaftswunder mit Vollbeschäftigung<br />

führte dazu, dass <strong>die</strong> Renten regelmäßig an das<br />

steigende Einkommen angepasst werden konnten.<br />

Anpassungen<br />

Auch <strong>die</strong> Rentenbeiträge stiegen seit 1957 stetig an.<br />

Im Jahr 1997 erreichten sie mit 20,3 Prozent den bisherigen<br />

Höchststand. Ein Grund für hohe Steigerung<br />

in den späten 90er Jahren war <strong>die</strong> Einführung einer<br />

flexiblen Altersgrenze zum Renteneintritt. Aufgrund<br />

der hohen Arbeitslosigkeit wurden <strong>die</strong> Arbeitnehmer<br />

früher in <strong>die</strong> Rente entlassen. Bezahlt wurde <strong>die</strong>s mit<br />

erhöhten Beiträgen. Seit 1999 sinken <strong>die</strong> Beiträge wieder<br />

leicht. Sie betragen zurzeit 19,6 Prozent des Bruttoeinkommens.<br />

Im Gegenzug steigt das Renteneintrittsalter an. Die<br />

„Rente mit 67“ soll <strong>die</strong> steigende Lebenserwartung<br />

kompensieren. Das letzte Datum für einen „Renteneintritt<br />

mit 65“ ist der 31. 12. 2012. Für jedes Jahr, das<br />

man nach 1946 geboren ist, arbeitet man einen Monat<br />

länger. Wer nach 1967 geboren ist, kann offiziell erst<br />

mit 67 in Rente gehen.<br />

In der Realität wirkt sich <strong>die</strong> Rente mit 67 als Rentenkürzung<br />

aus. Denn <strong>die</strong> meisten Arbeitnehmer<br />

scheiden lange vor dem Beginn der Regelaltersrente<br />

aus dem Beruf. Vorruhestandsregelungen, Arbeitslosigkeit<br />

und Krankheit bringen es mit sich, dass <strong>die</strong><br />

meisten Arbeitnehmer lange vor dem Erreichen des<br />

gesetzlich vorgesehenen Renteneintrittsalters aus dem<br />

Berufsleben ausscheiden. Nach Angaben des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbundes sind von 64-Jährigen<br />

aktuell nur noch 10 Prozent in Arbeit. Wer jedoch vor<br />

Erreichen seines regulären Renteneintrittsalters in den<br />

Ruhestand geht, verzichtet auf einen Teil seiner Rente.<br />

Der Abschlag beträgt pro Monat 0,3 Prozent – das<br />

sind 3,6 Prozent pro Jahr.<br />

Wie sicher sind <strong>die</strong> Renten?<br />

Es gibt Stimmen, <strong>die</strong> auch <strong>die</strong>se Regelung für unzureichend<br />

halten. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung<br />

(BiB) in Wiesbaden geht davon aus, dass<br />

<strong>die</strong>se Regelung etwa 18 Jahre lang wirkt und nur ein<br />

Zwischenschritt ist. Die weiterhin steigende Lebenserwartung<br />

verlängert eben auch <strong>die</strong> Zeit des Rentenbezugs.<br />

Dieser liegt gegenwärtig bei 18,8 Jahren für<br />

Männer und 22,2 Jahren für Frauen.<br />

Der berühmte Satz des damaligen Bundesministers<br />

für Arbeit und Sozialordnung, Norbert Blüm, dass <strong>die</strong><br />

Renten sicher seien, muss heute ergänzt werden: <strong>die</strong><br />

Renten sind sicher – ein großes Problem. Und es ist<br />

ein Problem, das sehr schwer zu lösen ist. Zu Grunde<br />

liegt der demographische Wandel – das Zusammen-<br />

Foto: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Andi Hill<br />

Foto: Deutscher Bundestag / Presse-Service Steponaitis<br />

Leitthema<br />

Links: Rentnerpaar auf<br />

einer Fußgängerbrücke:<br />

Der Generationenvertrag<br />

sichert ihnen ein<br />

würdiges Leben im<br />

Ruhestand<br />

Walter Riester<br />

ehemaliger Bundesminister<br />

für Arbeit und<br />

Sozialordnung<br />

(von 1998 bis 2002)<br />

Norbert Blüm<br />

ehemaliger Bundesminister<br />

für Arbeit und<br />

Sozialordnung<br />

(1982 bis 1998)<br />

Pflegefreund 2/12 l 13

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