Polarity Verband Schweiz

Bewusstsein – das er auch Unterbewusstsein
nennt –, also die Ebene,
auf der sich verschiedene Körpertherapien
bewegen. Der dritte Teil in
diesem Bewusstseinsmodell ist das
Überbewusstsein. Stone versteht darunter
die Ebene der Energieströme,
die von kosmischen Gesetzen geregelt
sind. Seine ganze Energieanatomie
hat er auf dem Verständnis dieses
Überbewusstseins aufgebaut. Innere
Rhythmen, die sich von selbst in uns
bilden und dann ins Körper- und ins
Normalbewusstsein übergehen, gehören
zu diesem Bereich.
Die Elemente als Sprache des
Überbewusstseins
Die verschiedenen differenzierten
Energie-Landkarten von Dr. Stone
(zum Beispiel jene der Triaden, der
Energie-Zonen oder auch der
Reflexe) bringen uns einen direkten
Zugang zur Arbeit auf der Ebene des
Überbewusstseins. Es geht hier um
ein Wiedereinstimmen in kosmische
Rhythmen, die unsere persönliche
Evolution als Embryo, Fötus und
Mensch erst ermöglicht haben. Sehr
hilfreich sind auf dieser Bewusstseinsebene
die Elemente als Metapher
für jene Art von Vibration, die bei
einem Ungleichgewicht im Menschen
entweder zu stark oder zu schwach
vorhanden ist. Die Elemente sind so
etwas wie die Sprache des Überbewusstseins.
Diese Einsicht verbreitet
auch John Beaulieu, der die tiefen
Erkenntnisse von Dr. Stone zum
Thema Bewusstsein in seinen
Seminarien immer wieder herausstreicht.
Ein Kind, das viel schreit, drückt
enorm viel Feuer aus. Die Arbeit mit
den Feuer-Triaden kann hier ausgleichende
Wirkung haben. Wir haben in
diesen häufig auftretenden Fällen
immer die Möglichkeit, ein Element
zu verstärken (bis das Pendel wieder
zur Mitte zurückkehrt) oder mit der
Verstärkung des Gegenpols auszugleichen.
Wenn wir mit den Gelenken
arbeiten, öffnen wir Räume für den
von innen her gesuchten Ausgleich
der elementaren Kräfte in Richtung
Balance. Die Selbstregulation des
Energiesystems kann beginnen.
Das innere und das äussere Feld
Das Verbinden einer Schmerzzone
mit gleich gepolten Körperzonen ist
eine andere Anwendung im Navigationsbereich
des Überbewusstseins.
Was das Polarity-Modell aber vor
allem betont, ist die grössere Blickweise,
die wir immer wieder einnehmen
können. Mit dem von Stone oft
zitierten hermetischen Satz «As above
so below» (wie oben so auch unten)
haben wir den Hinweis auf die Bedeutung
des grösseren oder äusseren
Feldes in Beziehung zum inneren
Feld (in diesem Fall das Baby).
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz,
dass ein innerer Körper sich immer
zu einem äusseren Körper hin ausrichtet
– und umgekehrt. Im Mutterbauch
ist das Baby der innere Körper
und die Mutter der äussere. Im Laufe
des Lebens beginnt sich der äussere
Körper zu verändern (Mutter im
Aussen, Vater, Familie, Freunde,
Kindergarten, Peers etc.).
Ausgehend von diesem Beziehungsmodell
von innerem und äusserem
Körper liegt die Aufmerksamkeit bei
Baby-Behandlungen im Polarity-
Modell nicht nur einseitig auf dem
Säugling, sondern auch auf dem äusseren
Feld, das in der Regel von der
Mutter und/oder dem Vater vertreten
wird. Das Baby drückt oft nur das
aus, was im äusseren Feld dominant
vorhanden ist. Die Behandlung der
Mutter oder des Vaters hat bei ihm
häufig einen ebenso starken Effekt
wie eine Behandlung an ihm selber.
Die Bedeutung der zwischenmensch-
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lichen Energiefelder, die sich gegenseitig
beeinflussen und mit der Zeit
zu verwirrenden Konstellationen
führen, war für Stone immer Bestandteil
seines Werkes – lange bevor
Bert Hellinger daraus sein viel beachtetes
therapeutisches Hauptwerk
gestaltete. Dass Castellino in seinem
Modell stark mit den familiären
Konstellationen arbeitet, ist deshalb
weniger auf den deutschen Psychologen
und Theologen als vielmehr auf
seinen Lehrer Dr. Stone zurückzuführen.
Die Steuerung des Babys kommt
von innen
Wenn ein Baby ohne medikamentösen
oder äusseren Eingriff (wie
Vakuum-Glocke, Zange oder Kaiserschnitt)
zur Welt kommen kann,
dann findet es danach auf dem nackten
Körper der Mutter selber den
Weg zur Brust. Dr. Richards hat dazu
nach intensiven Fallstudien ein wunderbares
Video verfasst. Die Steuerung
der Bewegungen des Babys hin
zur Futterkrippe an der Brustwarze
kommt von innen und erfolgt im
Rhythmus des Überbewusstseins.
Richards zeigt mit seinen Bildern
auch deutlich auf, was häufig passiert,
wenn vor oder bei der Geburt zu
viele Eingriffe von aussen vorgenommen
werden müssen: Dann ist der
Kontakt zu diesen kosmischen Rhythmen
gestört. Babys irren auf dem
Bauch der Mutter umher und wissen
nicht, wohin. Die Zielausrichtung
zum Ort, der sie nährt, ist verloren
gegangen.
Wenn wir hier mit den Mitteln des
Polarity-Modells das Baby unterstützen
können, diese Rhythmen wieder
anzunehmen, dann helfen wir
ihm nicht nur im Moment, sondern
leisten auch einen Beitrag zur
Verankerung des gesunden Musters
von Selbstregulation. Diese positive
frühkindliche Erfahrung, die zum viel
zitierten natürlichen Bonding zwischen
Mutter und Kind führt, ist
gemäss neuen prä- und perinatalen
Studien eine wichtige Grundlage für
ein späteres Leben aus einem tiefen
Vertrauen heraus.