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Experten<br />

BGW-Stresskonzept<br />

Das arbeitspsychologische Stressmodell<br />

FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN<br />

<strong>BGWreihenlogo</strong> forschung


Experten<br />

BGW-Stresskonzept<br />

Das arbeitspsychologische Stressmodell<br />

FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN<br />

<strong>BGWreihenlogo</strong><br />

forschung


Impressum<br />

BGW-Stresskonzept<br />

Das arbeitspsychologische Stressmodell<br />

Erstveröffentlichung 06/2006, Stand 07/2012<br />

© 2006 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege (BGW)<br />

Herausgeber<br />

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege (BGW)<br />

Hauptverwaltung<br />

Pappelallee 33/35/37<br />

22089 Hamburg<br />

Tel.: (040) 202 07 - 0<br />

Fax: (040) 202 07 - 24 95<br />

www.bgw-online.de<br />

Bestellnummer<br />

EP-SKM1<br />

Autoren<br />

Prof. Dr. Eva Bamberg, Universität Hamburg<br />

Monika Keller, ehemals BGW-Grundlagen der Prävention und Rehabilitation<br />

Claudia Wohlert, BGW-Grundlagen der Prävention und Rehabilitation<br />

Annett Zeh, BGW-Prävention, Bezirksstelle Hamburg<br />

Fotos<br />

Pavel Losevsky (S. 6), contrastwerkstatt (S. 9), Yuri Arcurs (S. 11),<br />

Andres Rodriguez (S. 14), Fotolia.com<br />

Text<br />

Annedore Meyer, Consense PR<br />

Redaktion<br />

BGW-Kommuniation<br />

Gestaltung und Satz<br />

werbe.art.kontor, Hamburg<br />

Druck<br />

Broermann Druck + Medien GmbH, Troisdorf-Spich<br />

Gedruckt auf Profisilk – chlorfrei, säurefrei, recyclingfähig,<br />

biologisch abbaubar nach ISO-Norm 9706.<br />

4 Impreessum


Inhalt<br />

1 Berufsbedingte Gefährdungen durch Stress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2 Stressmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.1 Belastungs- Beanspruchungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.2 Transaktionales Stressmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

2.2.1 Primäre und sekundäre Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2.2.2 Problem- und emotionsbezogene Bewältigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2.3 Arbeitspsychologisches Stressmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

2.3.1 Bedingungsbezogene Stressoren und personenbezogene Risikofaktoren . . . . . . . . . . . 13<br />

2.3.2 Bedingungsbezogene und personenbezogene Ressourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 14<br />

2.3.3 Bewertung und Bewältigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

2.3.4 Stressfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

2.4 Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Stressmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

3 Interventionsansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

4 Fazit 20<br />

Inhalt<br />

Literatur 22<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

5


Stress – ein weit verbreitetes<br />

Problem in unserer Gesellschaft<br />

6<br />

1 Berufsbedingte Gefährdungen<br />

durch Stress<br />

Nach Untersuchungen der europäischen Agentur<br />

für Sicherheit und Gesundheitsschutz am<br />

Arbeitsplatz fällt jeder Arbeitnehmer mindes -<br />

tens vier Tage pro Jahr wegen einer arbeits-<br />

bedingten Stresserkrakung aus. Für Europa<br />

bedeutet das einen jährlichen Verlust von<br />

ungefähr 600 Millionen Arbeitstagen (vgl.<br />

Geurts & Gründemann, 1999). Zahlen der europäischen<br />

Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

am Arbeitsplatz (2009) belegen, dass in<br />

der Europäischen Union zirka 22 Prozent – das<br />

sind rund 48 Millionen Erwerbstätige – unter<br />

arbeitsbedingtem Stress leiden. Stress bei der<br />

Arbeit ist demnach ein weit verbreitetes Problem.<br />

Arbeitsbedingter Stress wurde in zahlreichen<br />

Langzeitstudien empirisch untersucht (vgl. Greif,<br />

Bamberg & Semmer, 1991; Kahn & Byosiere, 1992;<br />

Theorell & Karasek, 1996; Semmer & Mohr, 2001;<br />

De Lange, Taris, Kompier, Houtman & Bongers,<br />

2003; Zapf & Semmer, 2004). Danach kann<br />

arbeitsbedingter Stress zu psychoso matischen<br />

und chronisch-degenerativen Erkrankungen wie<br />

zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen führen<br />

und das Wohlbefinden beein trächtigen. Durch<br />

arbeitsbedingten Stress können Morbidität und<br />

Mortalität zunehmen. Fehlzeiten, Fluktuation,<br />

Leistungsminderung und Produktivitätsverluste<br />

sind weitere mög liche Auswirkungen.<br />

1 Berufsbedingte Gefährdung durch Stress


In der Arbeitswissenschaft wird die Entstehung<br />

und Bewältigung von Stress durch eine Vielzahl<br />

von Konzepten und Begriffen beschrieben. Das<br />

hat zur Folge, dass der Begriff Stress in der<br />

Fachwelt, aber auch im allgemeinen Sprachgebrauch<br />

oft widersprüchlich oder uneinheitlich<br />

verwendet wird, was eine theoretische Systematik<br />

erschwert.<br />

Da das Thema Stress immer wichtiger für Versicherte<br />

und Unternehmer geworden ist, hat die<br />

Selbstverwaltung der BGW im Jahr 2002 den<br />

Projektauftrag erteilt, sich auf ein einheitliches<br />

Konzept zur Weiterführung der BGW-Aktivitäten<br />

und der Verwendung von Fachbegriffen zu verständigen.<br />

Die Selbstverwaltung hob dabei hervor,<br />

dass das neu zu wählende Modell das bisher<br />

oft angewandte Belastungs- Beanspruchungskonzpet<br />

erweitern solle – unter Einbeziehung<br />

auch der innerpsy chischen Belastungen. In<br />

Zu sammenarbeit mit Frau Prof. Dr. Bamberg,<br />

Leiterin des Arbeitsbereiches Arbeits-, und<br />

Organisationspsychologie an der Universität<br />

Hamburg, hat sich die BGW für einStressmodell<br />

entschieden, das eine systema tische Aufbereitung<br />

verschiedener stresstheoretischer Ansätze<br />

beinhaltet.<br />

Das von der BGW gewählte Stresskonzept ist<br />

das arbeitspsychologische Stressmodell (vgl.<br />

Greif et al., 1991; Bamberg, Busch & Ducki, 2003;<br />

Zapf & Semmer, 2004). In dieses Modell fließen<br />

sowohl das Belastungs- Beanspruchungskonzept<br />

(vgl. Rohmert & Rutenfranz, 1975) als auch<br />

das Transaktionale Stressmodell (vgl. Lazarus &<br />

Launier, 1981; Lazarus & Folkman, 1984; Lazarus,<br />

1999) ein.<br />

Die im Modell verwendeten Begrifflichkeiten<br />

sollen die bislang immer wieder verwendeten<br />

Ausdrücke wie „positiver“ Stress oder die Unterscheidung<br />

in „Eu- und Distress“ ersetzen. Stress<br />

ist negativ und wird durch Stressoren beziehungsweise<br />

Risikofaktoren ausgelöst und durch<br />

Ressourcen beeinflusst.<br />

1 Berufsbedingte Gefährdung durch Stress<br />

Ziel ist es<br />

einheitliche Begriffe und gemeinsame<br />

theoretische Bezüge für BGW-Produkte zu<br />

eta blieren. Die Systematik dieses Modells<br />

ermöglicht eine einheitliche Zielrichtung,<br />

die von der BGW strategisch genutzt werden<br />

kann. BGW-Programme, Schulungen oder<br />

Seminare basieren so auf einem gemeinsamen<br />

theoretischen Hintergrund. Die Analyseergebnisse<br />

stressbedingter Belastungen<br />

werden durch eine einheitliche Begriffsverwendung<br />

vergleichbar. Diese Klarheit der<br />

Produkte und ihrer Inhalte schafft die Grundlagen<br />

für eine systematische Ausrichtung<br />

auf die Kundenan forderungen.<br />

7


8<br />

2 Stressmodelle<br />

Der vorliegende Projektbericht stellt die Entwicklungslinien<br />

der aktuellen Stressforschung<br />

dar, um auf dieser Basis Schlussfolgerungen<br />

für gesundheitsbezogene Interventionen zu<br />

formulieren. In der jüngeren Stressforschung<br />

beziehen sich Stresstheorien immer wieder<br />

auf eine Reihe grundlegender Ansätze und<br />

Konzepte (vgl. zusammenfassend z.B. Bamberg<br />

et al., 2003; Zapf & Semmer,2004). Zwei davon<br />

sind besonders zentral, denn sie bilden eine<br />

Grundlage für das von der BGW gewählte arbeitspsychologische<br />

Stressmodell: das arbeits-<br />

wis sen schaftliche Belastungs- Beanspruchungskonzept<br />

(siehe Kapitel 2.1) und das transaktiona le<br />

Stressmodell (siehe Kapitel 2.2). Da die beiden<br />

Stressmodelle – wie später gezeigt wird – zu kurz<br />

greifen, stellen wir in Kapitel 2.3 eine erweiterte<br />

Perspektive von arbeitsbezogenem Stress vor –<br />

das sogenannte arbeitspsychologische Stressmodell.<br />

Das arbeitspsychologische Stress modell betrachtet<br />

die Entstehung von Stress als Prozess<br />

und berücksichtigt Risikofaktoren oder Stressoren<br />

– Merkmale, die mit erhöhter Wahrscheinlichkeit<br />

Stress verursachen. Berücksichtigt werden<br />

aber auch die Ressourcen – Merkmale, die den<br />

Umgang mit Risikofaktoren und Stressoren<br />

unterstützen. Außerdem werden auch Be wertung<br />

und Bewältigung sowie Stressfolgen inte griert.<br />

Auf diese Weise lassen sich mit Hilfe des arbeitspsycho<br />

logischen Stressmodells Inhalte und<br />

Schwer punkte von präventiven und rehabili tativen<br />

Maßnahmen ableiten, um arbeits bedingten<br />

Stress zu reduzieren oder zu verhindern (siehe<br />

Kapitel 3).<br />

2 1 Belastungs- Beanspruchungskonzept<br />

In der deutschsprachigen Arbeitswissenschaft<br />

hat sich das Belastungs- Beanspruchungskonzept<br />

durchgesetzt (vgl. Rohmert & Rutenfranz,<br />

1975). Dieses Konzept konzentrierte sich zunächst<br />

auf Umgebungsbelastungen, wie etwa<br />

Schadstoffe oder Lärm. Seit den achtziger Jahren<br />

rücken zunehmend psychische Belastungen<br />

und psychische Beanspruchungen in den Mittelpunkt.<br />

Psychische Belastung und psychische Beanspruchung<br />

werden wie folgt definiert und<br />

terminologisch abgegrenzt (Greif, 1991, S 4):<br />

• Psychische Belastungen sind „die Gesamtheit<br />

der erfassbaren Einflüsse, die von außen auf<br />

den Menschen zukommen und auf ihn<br />

psychisch einwirken“ (vgl. DIN Norm Nr. 33405,<br />

Normenausschuss Ergonomie im Deutschen<br />

Institut für Normierung, 1987).<br />

• Psychische Beanspruchung ist die „individuelle,<br />

zeitlich unmittelbare und nicht langfristige<br />

Auswirkung der psychischen Belastungen<br />

im Menschen, in Abhängigkeit von seinen<br />

indivi duellen Voraussetzungen und seinem<br />

Zustand“ (vgl. DIN Norm Nr. 33405, Normenausschuss<br />

Ergonomie im Deutschen Institut für<br />

Normierung, 1987).<br />

Diese Begriffe werden in der internationalen<br />

Norm ISO 10075 vergleichbar definiert. Belastungen<br />

sind neutral zu verstehen, sie sind nicht<br />

per se negativ. Erst wenn eine Belastung eine<br />

bestimmte Grenze überschreitet, wird diese als<br />

gesundheitsgefährdend bewertet. Entscheidend<br />

für das Ausmaß der Belastungen sind ihre Dauer<br />

und Intensität.<br />

Wie kommt es zu Belastungen und Bean spruchungen?<br />

Belastungen können durch Umgebungsbedingungen<br />

und durch die Arbeitsaufgabe<br />

gegeben sein. Beanspruchung entsteht<br />

als unmittelbare Auswirkung der Belastung. Da<br />

Belastungen durch spezifisches subjektives<br />

Verhalten verarbeitet werden, können gleiche<br />

Belastungen Individuen unterschiedlich beanspruchen.<br />

2 Stressmodelle


Vor dem Hintergrund des Belastungs- Beanspruchungskonzepts<br />

lassen sich zumutbare und gesundheitsgefährdende<br />

Belastungsintensitäten<br />

formulieren. Auch können gesundheitsbezogene<br />

Maßnahmen, die Belastungen reduzieren, abgeleitet<br />

werden wie beispielsweise Maßnahmen<br />

der Arbeitsgestaltung.<br />

Bei den psychischen Belastungen kann laut<br />

Definition jeder Reiz in Frage kommen. Zu<br />

berücksichtigen ist aber, dass psychische<br />

Belastungen oft nur im Zusammenhang mit dem<br />

psychischen System beschrieben werden<br />

können, also bezogen auf kognitive oder emotionale<br />

Prozesse. Damit ist die Unterscheidung<br />

zwischen Belastung und Beanspruchung nicht so<br />

eindeutig, wie es auf den ersten Blick erscheint<br />

(vgl. Semmer, Zapf & Dunckel, 1998). So ist Zeitdruck<br />

nach dieser Definition eine Belastung und<br />

keine Beanspruchung, da sich Zeitdruck aus der<br />

Arbeitsaufgabe und nicht aus der Person ergibt.<br />

Andererseits wird Zeitdruck aber durch die<br />

Person wahrgenommen (vgl. Oesterreich &<br />

Volpert, 1999).<br />

Darüber hinaus wird an dem Konzept kritisiert,<br />

dass es ausschließlich einfache Ursache-<br />

Wirkungs-Zusammenhänge formuliert. Ausgeklammert<br />

bleiben Prozesse der Belastungsverarbeitung.<br />

Damit kann die Frage, warum Menschen<br />

auf gleiche Belastungen unterschiedlich reagieren,<br />

nicht beantwortet werden. Nicht berücksichtigt<br />

werden zum anderen komplexere psychosoziale<br />

Belastungen, die zum Beispiel bei<br />

der Pflege kranker Menschen gegeben sein können.<br />

Ebenfalls nicht thematisiert werden<br />

Mensch-Umwelt-Beziehungen und langfristige<br />

Stressfolgen (Bamberg et al., 2003, S. 38).<br />

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der neutral<br />

definierte Begriff „Belastung” im Widerspruch<br />

zum Alltagsverständnis steht. Im Alltag werden<br />

Belastungen meist negativ bewertet – sie stellen<br />

eine Last dar. Mit Begriffen wie „Fehlbelastung”<br />

und „Fehlbeanspruchung” wird versucht, die<br />

negative Konnotation zu verdeutlichen.<br />

2 Stressmodelle<br />

Fazit<br />

Das Belastungs- Beanspruchungskonzept<br />

erklärt nur in Teilaspekten, wie arbeitsbe-<br />

zogener Stress entsteht. Von daher lassen<br />

sich keine integrierten präventiven und<br />

rehabilitativen Maßnahmen ableiten.<br />

Arbeitsbedingter<br />

Stress führt häufig<br />

zu Erkrankungen<br />

9


10<br />

2 2 Transaktionales Stressmodell<br />

Das transaktionale Stressmodell (siehe Abbildung<br />

1) ist in der Psychologie weithin ak zeptiert.<br />

Es wurde in den USA vor allem in der Arbeitsgruppe<br />

um Lazarus erarbeitet (z.B. Lazarus &<br />

Launier, 1981; Lazarus & Folkman, 1984; Lazarus,<br />

1999). Im Mittelpunkt stehen der Stressprozess<br />

und damit die Entstehung von Stress. Eine besondere<br />

Bedeutung erhalten die psychischen Bewertungs-<br />

und Bewältigungsprozesse. Sie erklären,<br />

warum sich psychische Belastungen nicht<br />

auf alle Menschen gleich auswirken.<br />

Lazarus und Folkman (1984, S. 19) definieren<br />

Stress als „Beziehung zwischen Person und<br />

Umwelt, die von der Person als ihre eigenen<br />

Ressourcen auslastend oder überschreitend<br />

und als ihr Wohlbefinden gefährdend bewertet<br />

wird.“<br />

Abbildung 1<br />

Transaktionales Stressmodell (nach Lazarus 1981)<br />

Neubewertung<br />

Situation<br />

Primäre Bewertung<br />

• irrelevant<br />

• positiv/günstig<br />

• stressend<br />

Sekundäre Bewertung<br />

Bewältigungsverhalten<br />

und -möglichkeiten<br />

Bewältigung<br />

(problem- oder emotionsbezogen)<br />

Der Begriff „transaktional“ bezeichnet die Beziehung<br />

zwischen Person und Umwelt und betont<br />

das dynamische Zusammenspiel (Lazarus, 1999,<br />

S. 74). Die individuelle Bewertung von Ereignissen<br />

und Situationen steht im Mittelpunkt dieses<br />

Modells.<br />

Durch kognitive Bewertungsprozesse werden<br />

Situationen stressrelevant. Die kognitive Bewertung<br />

ist ein evaluativer, das heißt einschätzender<br />

Prozess, der festlegt, warum und in welchem<br />

Ausmaß eine bestimmte Beziehung zwischen<br />

Person und Umwelt als stressend wahrgenommen<br />

wird (vgl. Lazarus, 1999).<br />

Schädigung/Verlust<br />

Bedrohung<br />

Herausforderung<br />

2 Stressmodelle


2 2 1 Primäre und sekundäre Bewertung<br />

Das transaktionale Stressmodell unterscheidet<br />

primäre und sekundäre Bewertungen. Der primäre<br />

Bewertungsprozess bezeichnet die Bewertung<br />

eines Ereignisses hinsichtlich des Wohlbefindens<br />

eines Menschen. Ein Ereignis kann als<br />

irrelevant, positiv/günstig oder stressend bewertet<br />

werden. Im Kontext des Stressprozesses interessiert<br />

vor allem die letztgenannte Bewertung.<br />

Drei Varianten werden hier unterschieden:<br />

• Bedrohung – noch nicht eingetretene,<br />

sondern antizipierte Schädigung<br />

• Schädigung/Verlust – bereits eingetretene<br />

Schädigung<br />

• Herausforderung – eine Schädigung kann die<br />

Folge sein, aber die positiven Konsequenzen<br />

stehen im Vordergrund<br />

Der sekundäre Bewertungsprozess bezieht<br />

sich darauf, welche Bewältigungsfähigkeiten<br />

und -möglichkeiten in Bezug auf das stressauslösende<br />

Ereignis verfügbar sind. Während des<br />

sekundären Bewertungsprozesses werden die<br />

Bewältigungsfähigkeiten und -möglichkeiten<br />

(physische, soziale, psychische und materielle)<br />

bewertet und Bewältigungsstrategien evaluiert.<br />

Die sekundäre Bewertung findet nicht immer<br />

bewusst statt, sie kann aber bereits die primäre<br />

Bewertung verändern. Primäre und sekundäre<br />

Bewertung beeinflussen sich gegenseitig. Ein<br />

Ereignis, das als gut zu bewältigen eingestuft<br />

wird, wird nicht als Bedrohung bewertet. Die<br />

sekundäre Bewertung folgt somit nicht in zeitlicher<br />

Reihenfolge auf den primären Bewertungsprozess.<br />

Es handelt sich vielmehr um interaktive<br />

Prozesse, die unterschiedliche Schwerpunkte<br />

haben.<br />

2 Stressmodelle<br />

2 2 2 Problem- und emotionsbezogene<br />

Bewältigung<br />

Prozesse, die Stress reduzieren, werden als Bewältigung<br />

bezeichnet. Bewältigungsverhalten<br />

kann sich auf zwei Bereiche beziehen: auf das<br />

stress auslösende Problem und auf die ausgelösten<br />

Emotionen. Je nach Schwerpunkt werden<br />

problem- und emotionsbezogenes Bewältigungsverhalten<br />

unterschieden. Nach den Bewältigungsversuchen<br />

wird das Ereignis neu<br />

bewertet. Je nach Ergebnis dieser Bewertung<br />

führt dies zu erneuten Bewältigungsversuchen.<br />

Das transaktionale Stressmodell geht konzeptionell<br />

von einem Ungleichgewicht in der<br />

Be ziehung zwischen Person und Umwelt aus<br />

(Zapf & Semmer, 2004, S. 1011). Das individuelle<br />

Stressgeschehen steht im Mittelpunkt. Stress<br />

entsteht, wenn das Individuum ein Ungleichgewicht<br />

zwischen sich und der Umwelt wahrnimmt<br />

und dies als Bedrohung einstuft. Die Bewertung<br />

des Individuums bestimmt, ob Stress vorliegt oder<br />

nicht. Die Bedeutung objektiver Stress faktoren<br />

wird damit in Frage gestellt. Aus arbeitspsychologischer<br />

Perspektive ist diese individuumszentrierte<br />

Sicht im Hinblick auf stress auslösende<br />

Ereignisse vielfach kritisiert worden (vgl. Greif,<br />

1991; Brief & George, 1995).<br />

Menschen reagieren<br />

unterschiedlich auf<br />

Belastungen<br />

11


12<br />

2 3 Arbeitspsychologisches<br />

Stressmodell<br />

Unter 2.1 und 2.2 wurde bereits eine Reihe von<br />

Kritikpunkten benannt. Am Belastungs- Beanspruchungskonzept<br />

wird kritisiert, dass es psychologische<br />

Prozesse der Stressregulation,<br />

komplexe Belastungskonstellationen und langfristige<br />

Belastungsfolgen ungenügend berücksichtigt.<br />

Beim transaktionalen Stresskonzept bezieht<br />

sich die Kritik auf die unvollständige<br />

Berücksichtigung stressauslösender Bedingungen.<br />

Diese Kritikpunkte werden in der arbeitspsychologischen<br />

Erweiterung des transaktionalen<br />

Stressmodells aufgegriffen (vgl. z.B. Greif et<br />

al., 1991; Bamberg et al., 2003; Zapf & Semmer,<br />

2004). Hier wird die Bedeutung von Stressoren/<br />

Risikofaktoren und Ressourcen betont.<br />

Somit wird ein Stressprozess konzipiert, der<br />

Stressoren/Risikofaktoren und Ressourcen,<br />

Bewertung, Bewältigung und Stressfolgen als<br />

relevante Faktoren berücksichtigt (vgl. Abbildung<br />

2). Dieses Modell wird als arbeitspsychologisches<br />

Stressmodell bezeichnet.<br />

Bewertung<br />

primär<br />

sekundär<br />

Stress wird definiert als „…ein subjektiv intensiv<br />

unangenehmer Spannungszustand, der aus der<br />

Befürchtung entsteht, dass eine<br />

• stark aversive<br />

• subjektiv zeitlich nahe<br />

(oder bereits eingetretene) und<br />

• subjektiv lang andauernde<br />

Situation sehr wahrscheinlich nicht vollständig<br />

kontrollierbar ist, deren Vermeidung aber<br />

subjektiv wichtig erscheint“ (Greif, 1991, S. 13).<br />

Stress ist nach diesem Verständnis ein negativer<br />

Zustand. Die Stressdefinition berücksichtigt den<br />

transaktionalen Moment der Entstehung von<br />

Stress. Stress wird demnach als Prozess verstanden,<br />

der aus der Bewertung einer Situation<br />

entsteht. Die oben kritisierte individuelle Perspektive<br />

wird im arbeitspsychologischen Stressmodell<br />

durch die Berücksichtigung von Stressoren/Risikofaktoren<br />

und Ressourcen erweitert.<br />

Abbildung 2<br />

Arbeitspsychologische Erweiterung des transaktionalen Stressmodells (nach Bamberg u a , 2003)<br />

Bedingungsbezogene<br />

Stressoren<br />

Personenbezogene<br />

Risikofaktoren<br />

Bedingungsbezogene<br />

Ressourcen<br />

Personenbezogene<br />

Ressourcen<br />

Bewältigung<br />

problem- oder<br />

emotionsbezogen<br />

Stressfolgen<br />

(kurz- und langfristig)<br />

• Somatisch<br />

• Kognitiv-emotional<br />

• Verhalten<br />

2 Stressmodelle


Das Modell unterscheidet Stressoren/Risikofaktoren,<br />

Ressourcen, Bewertungs und Bewältigungsprozesse<br />

sowie Stressfolgen (vgl. Abbildung<br />

2). Zwischen diesen Merkmalen und<br />

Prozessen bestehen Rück- beziehungsweise<br />

Folgewirkungen (vgl. Abbildung 3 „Stressspirale”).<br />

Im Folgenden wird kurz auf die Elemente<br />

des arbeitspsychologischen Stressmodells<br />

eingegangen. Ein Beispiel aus der<br />

Krankenpflege zeigt, wie das Modell in der Praxis<br />

funktioniert (vgl. S.15ff).<br />

2 3 1 Bedingungsbezogene Stressoren und<br />

personenbezogene Risikofaktoren<br />

Die Arbeitspsychologie unterscheidet zwischen<br />

personen- und bedingungsbezogenen Aspekten.<br />

Die Personenebene bezieht sich auf Merkmale<br />

und Kompetenzen, die an eine Person gebunden<br />

sind. Die bedingungsbezogene Ebene bezieht<br />

sich auf Merkmale und Faktoren, die durch die<br />

Umwelt – Situation, Arbeitsaufgabe, Organisation<br />

– gegeben sind. Die Unterscheidung<br />

zwischen Personen- und Bedingungsbezug<br />

spielt, wie noch gezeigt wird, in der Stressforschung<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Stressoren sind durch Arbeitsbedingungen gegeben.<br />

Aber auch Merkmale der Person können<br />

Auslöser von Stressprozessen sein. Zu den personenbezogenen<br />

Risikofaktoren 1 gehören zum<br />

Beispiel Erkrankungen oder Ärger. Sowohl die<br />

bedingungsbezogenen Stressoren als auch die<br />

personenbezogenen Risikofaktoren sind im<br />

arbeitspsychologischen Stressmodell wichtige<br />

Einflussgrößen.<br />

Wesentlicher Ausgangspunkt des Modells sind<br />

die bedingungsbezogenen Stressoren und die<br />

personenbezogenen Risikofaktoren. Stressoren<br />

werden als Merkmale definiert, die mit erhöhter<br />

Wahrscheinlichkeit zu Stressfolgen führen<br />

können (vgl. Greif, 1991; Kahn & Byosiere, 1992;<br />

Zapf & Semmer, 2004). Das Gleiche gilt für die<br />

Risikofaktoren.<br />

Stressoren/Risikofaktoren werden nicht auf der<br />

individuellen Ebene bestimmt, sondern auf der<br />

Ebene von Populationen (Zapf & Semmer, 2004,<br />

S. 1011). Ein Stressor/Risikofaktor ist nicht grundsätzlich<br />

für jedes Individuum stressauslösend.<br />

Wenn aber zum Beispiel in der Krankenpflege<br />

über längere Zeit hinweg unter starkem Zeitdruck<br />

gearbeitet werden muss, ist die Wahrscheinlichkeit<br />

emotionaler Erschöpfung jedoch hoch.<br />

Dieses Verständnis von Stressoren/Risikofaktoren<br />

ermöglicht es, einerseits interindividuelle<br />

Unterschiede zu berücksichtigen; andererseits<br />

lassen sich auf dieser Grundlage allgemeine<br />

Präventionsmaßnahmen für häufig auftretende<br />

Stressorenkonstellationen entwickeln, die bei<br />

vielen Individuen Stressfolgen hervorrufen 2 .<br />

Vergleichbar ist dieser Ansatz mit dem Konzept<br />

der Risikofaktoren in der Epidemiologie. Hier ist<br />

es selbstverständlich, dass nicht jeder, der einem<br />

Krankheitserreger ausgesetzt ist, auch daran<br />

erkrankt oder stirbt. Dennoch widerspricht<br />

niemand, wenn Krankheitserreger trotz subjektiver<br />

Reaktion objektiv untersucht werden<br />

(Zapf & Semmer, 2004, S. 1012).<br />

1 Es wird immer wieder konstatiert, dass ein Belastungsbegriff, der sich lediglich auf Bedingungen bezieht,<br />

zu kurz greift (z.B. Greif, 1991). Dennoch könnte der Begriff „Personenbezogene Belastungen“ angesichts der<br />

Diskussion um den Belastungsbegriff zu Konfusion führen. Wir sprechen deshalb von personenbezogenen<br />

Risikofaktoren.<br />

2 An der oben benannten Definition von Stressoren wird kritisiert, dass sie tautologisch sei. Dem kann insofern<br />

widersprochen werden, als dass zahlreiche arbeitspsychologische Untersuchungen Stressoren identifiziert<br />

haben, die negative Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden aufweisen (z.B. soziale Konflikte, Zeitdruck,<br />

organisatorische Probleme).<br />

2 Stressmodelle<br />

13


14<br />

Bedingungsbezogene Stressoren, die sich aus<br />

den Arbeitsbedingungen und Arbeitsaufgaben<br />

ergeben, sind vielfach untersucht. Zu den Stressoren<br />

gehören Arbeitsintensität, arbeitsorganisatorische<br />

Probleme und Umgebungsbelastungen<br />

wie Lärm.<br />

Die Identifizierung der bedingungsbezogenen<br />

Stressoren und der personenbezogenen Risikofaktoren<br />

ist unerlässlich, wenn zielgerichtete Interventionen<br />

zu entwickeln sind (Bamberg et al.,<br />

2003, S. 50). Leiden Pflegekräfte zum Beispiel<br />

unter hohem Zeitdruck, dann sind unter anderem<br />

die folgenden Fragen zu prüfen: Wie ist das<br />

Arbeitsvolumen? Wie verändert sich das Arbeitsvolumen<br />

über die Zeit? Welche Rolle spielen<br />

ineffektive Handlungsstrategien der Beteiligten?<br />

Zeitmanangementstrategien können potentielle<br />

Ressourcen freisetzen<br />

2 3 2 Bedingungsbezogene und<br />

personenbezogene Ressourcen<br />

Ein weiterer Ausgangspunkt des arbeitspsychologischen<br />

Stressmodells sind die Ressourcen.<br />

Ressourcen sind Mittel, die eingesetzt werden<br />

können, um Anforderungen zu bewältigen, um<br />

das Auftreten von Stressoren/Risikofaktoren zu<br />

vermeiden, ihr Ausmaß zu mildern beziehungsweise<br />

ihre Wirkung zu vermindern (Zapf & Semmer,<br />

2004, S. 1042). In jüngeren Konzepten – insbesondere<br />

in salutogenetischen – spielen<br />

Ressourcen eine besonders wichtige Rolle (vgl.<br />

Bamberg et al., 2003).<br />

Das Modell unterscheidet zwischen bedingungs-<br />

und personenbezogenen Ressourcen:<br />

• Bedingungsbezogene Ressourcen sind durch<br />

die Arbeitsaufgabe und die Organisation<br />

gegeben. Die wichtigsten sind Kontrolle,<br />

Handlungsspielraum oder Autonomie sowie<br />

soziale Unterstützung.<br />

• Personenbezogene Ressourcen beziehen<br />

sich auf Fähigkeiten und Mittel, über die<br />

ein Individuum selbst verfügt. Dies können<br />

beispielsweise soziale Kompetenzen oder<br />

Bewältigungsstrategien sein.<br />

Ressourcen zeigen im Stressprozess eine mehrfache<br />

Wirkung: Sie wirken direkt auf die Gesundheit,<br />

zum Beispiel durch den Kohärenzsinn 3 – die<br />

Möglichkeit, im eigenen Leben Sinn zu erkennen<br />

oder zu stiften – oder indirekt über den veränderten<br />

Umgang mit Stressoren – beispielsweise<br />

durch die Erweiterung des Handlungsspielraumes.<br />

Ressourcen beeinflussen Bewertungs- und<br />

Bewältigungsprozesse und sind deshalb ein<br />

wichtiger Ansatzpunkt, um präventiv und rehabilitativ<br />

auf arbeitsbedingten Stress einzuwirken.<br />

Beispiele für potentielle Ressourcen bei Arbeiten<br />

unter Zeitdruck sind Zeitmanagementstrategien<br />

und mehr Spielraum für die Beschäftigten, sich<br />

ihre Zeit selbst einzuteilen.<br />

3 Kohärenzsinn beschreibt das Gefühl, dass es Zusammenhang und Sinn im Leben gibt und dass das Leben<br />

nicht einem unabänderbaren Schicksal unterworfen ist. Es werden drei Ebenen unterschieden: Verstehbarkeit<br />

– Die Fähigkeit äußere und innere Reize (z.B. Tod, Ärger, Krankheit) aufzunehmen, verarbeiten,<br />

einzuordnen und vorherzusehen; Handhabbarkeit – Auseinandersetzung mit einem Ereignis mit gutem<br />

persönlichen Ergebnis und tragbaren Konsequenzen; Sinnhaftigkeit – Das Gefühl, dass alles im Leben<br />

einen Sinn und eine eigene Bedeutung hat. Für eine kohärente Lebensführung ist jede Anstrengung sinnvoll.<br />

2 Stressmodelle


Ein Beispiel<br />

Bei Arbeiten unter Zeitdruck kommt es darauf<br />

an, ob der Beschäftigte Zeitdruck als<br />

nicht zu ändernde Belastung oder als vorübergehendes<br />

Problem bewertet. Der Beschäftigte<br />

kann die Belastung dann entweder<br />

problembezogen bewältigen, indem er<br />

versucht, den Zeitdruck zu vermindern. Dies<br />

wäre möglich, wenn zum Beispiel die Ursachen<br />

des Zeitdrucks in den Arbeitsaufgaben<br />

liegen. Er kann aber auch versuchen, den<br />

Zeitdruck zu ignorieren oder sich zu entspannen,<br />

um so Stress emotionsbezogen zu<br />

bewältigen.<br />

2 3 3 Bewertung und Bewältigung<br />

Bewertung und Bewältigung sind weitere zentrale<br />

Elemente im transaktionalen und im<br />

arbeitspsychologischen Stressmodell. Wie in<br />

Kapitel 2.2.1 erwähnt, wird zwischen primärer<br />

und sekundärer Bewertung unterschieden. Die<br />

primäre Bewertung bezieht sich auf die Evaluation<br />

eines Ereignisses. Bewertet ein Beschäftigter<br />

ein Ereignis als stressend, kann es sich<br />

dabei um einen Verlust, eine Schädigung, eine<br />

Bedrohung oder eine Herausforderung handeln.<br />

Bewertungsprozesse sind ein wichtiger Ansatzpunkt<br />

für Interventionen.<br />

Die primäre Bewertung kann durch die sekundäre<br />

Bewertung (siehe Kapitel 2.2.1) beeinflusst<br />

werden. Das daraus resultierende Bewältigungsverhalten<br />

kann wiederum problem- oder emotionsbezogen<br />

sein. Beide Bewältigungsformen<br />

sind im Umgang mit stressenden Ereignissen bedeutsam<br />

und sollten bei Interventionen thematisiert<br />

werden.<br />

2 Stressmodelle<br />

2 3 4 Stressfolgen<br />

Stressfolgen entstehen kurz- und langfristig. Sie<br />

betreffen die somatische, kognitive, emotionale<br />

und die Verhaltensebene.<br />

Kurzfristige körperliche Stressfolgen sind unter<br />

anderem die Ausschüttung von Hormonen wie<br />

Cortisol und Katecholaminen (zum Beispiel<br />

Adrenalin und Noradrenalin) sowie die Erhöhung<br />

des Blutdrucks und der Herzfrequenz. Kurzfristige<br />

psychische (kognitiv-emotionale) Folgen<br />

sind Gefühle wie Ängstlichkeit, Ärger, Frustration,<br />

Gereiztheit, psychische Ermüdung. Stressfolgen<br />

auf der Verhaltensebene beeinflussen die<br />

Aktivitäten und betreffen damit auch die Leistung,<br />

es kommt zu Leistungsschwankungen und<br />

Fehlern.<br />

Langfristige Stressfolgen auf der körperlichen<br />

Ebene äußern sich in organischen Krankheiten<br />

und psychosomatischen Beschwerden wie etwa<br />

Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder<br />

Magenproblemen. Langfristige psychische<br />

(kognitiv-emotionale) Auswirkungen sind zum<br />

Beispiel Ängstlichkeit, Depressivität, Arbeitsunzufriedenheit<br />

und Burnout. Auf der Verhaltensebene<br />

lassen sich unter anderem Absentismus,<br />

Kündigung, Leistungsverweigerung, negatives<br />

Gesundheitsverhalten wie Rauchen, Alkohol-<br />

oder Medikamentenkonsum sowie Einschränkungen<br />

des Freizeitverhaltens und der sozialen<br />

Kontakte feststellen.<br />

Diese Aufzählung zeigt, dass Stressfolgen sowohl<br />

das Individuum selbst betreffen als auch<br />

Auswirkungen auf das soziale Umfeld, die Familie<br />

und Partnerschaft sowie auf die Organisation<br />

und den Betrieb haben.<br />

Stress beeinträchtigt also nicht nur die Beschäftigten,<br />

sondern – betrachtet man das Beispiel<br />

Krankenpflege – auch Patienten, Kollegen und<br />

Vorgesetzte, was sich wiederum negativ auf den<br />

Betrieb im Krankenhaus auswirkt.<br />

In diesem arbeitspsychologisch erweiterten<br />

transaktionalen Stressmodell ist die Entstehung<br />

von Stress nicht ausschließlich auf bedingungs-<br />

oder personenbezogene Faktoren zurückzuführen.<br />

Gegebenheiten aus der Tätigkeit im Betrieb<br />

und aus der Person beeinflussen sich gegenseitig<br />

und sind Ausgangspunkt für die Entstehung<br />

15


16<br />

Abbildung 3<br />

Stressspirale<br />

von Stress. Stressoren/Risikofaktoren und Ressourcen<br />

beeinflussen den Bewertungs- und Bewältigungsprozess,<br />

der wiederum Einfluss auf<br />

die Entstehung von Stressfolgen hat. Daraus ergeben<br />

sich dann wieder Rückwirkungen auf die<br />

Stressoren/Risikofaktoren und Ressourcen –<br />

Rückwirkungen, welche die Gefahr einer Stressspirale<br />

implizieren (vgl. Abbildung 3).<br />

Am Beispiel „Zeitdruck in der Pflege” lässt sich<br />

diese Stressspirale verdeutlichen: Ein sehr<br />

hohes Arbeitsvolumen, das mit knappen zeit-<br />

Stressoren<br />

Stressoren<br />

Stressoren<br />

Stressoren<br />

Stressoren<br />

Stressoren<br />

lichen Ressourcen zu erfüllen ist – also die Verknüpfung<br />

von hohen situativen Anforderungen,<br />

verbunden mit geringen Ressourcen – kann zu<br />

emotionaler Erschöpfung führen. Diese Stressfolgen<br />

wiederum beeinträchtigen die Kooperation<br />

mit Kollegen und Patienten. Die Beteiligten<br />

reagieren mit Ärger und werden somit selbst zu<br />

sozialen Stressoren für andere.<br />

Stressfolgen<br />

Stressfolgen<br />

Stressfolgen<br />

Stressfolgen<br />

Stressfolgen<br />

Stressfolgen<br />

2 Stressmodelle


2 4 Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />

der Stressmodelle<br />

Das arbeitspsychologische Stressmodell greift<br />

Inhalte des transaktionalen Stresskonzeptes<br />

und des Belastungs- Beanspruchungskonzeptes<br />

auf. Die im Kontext der Modelle genannten Begriffe<br />

unterscheiden sich zwar, es gibt aber inhaltlich<br />

auch Überschneidungen besonders bei<br />

den Begriffen „Belastungen“ und „Stressoren“<br />

sowie „Beanspruchung“ und „Stressfolgen“.<br />

Hier die zentralen Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />

der Konzepte:<br />

• Im Unterschied zum neutralen Belastungsbegriff<br />

im Belastungs- Beanspruchungskonzept<br />

stellt das arbeitspsychologische Stresskonzept<br />

die negativen Bedingungen und<br />

Wirkungen in den Vordergrund. Die Begriffe<br />

„Belastungen“ und „Stressoren“ werden im<br />

Rahmen des arbeitspsychologischen Stresskonzeptes<br />

synonym verwendet (vgl. z.B.<br />

Greif, 1991).<br />

• Nach dem Belastungs- Beanspruchungskonzept<br />

folgt auf eine Belastung eine<br />

Beanspruchung Nach dem arbeitspsychologischen<br />

Stressmodell sind Belastungen<br />

Ausgangspunkt für die Entstehung von<br />

Stress und Stressfolgen.<br />

• Das arbeitspsychologische Stressmodell<br />

differenziert die Wirkung von Belastungen,<br />

indem es Bewertungs- und Bewältigungsprozesse<br />

sowie kurz und langfristige Folgen<br />

von Belastungen einbezieht. Im Belastungs-<br />

Beanspruchungskonzept geht es lediglich<br />

um unmittelbare Beanspruchungen.<br />

• Im arbeitspsychologischen Stressmodell<br />

wird die Bedeutung von Ressourcen betont.<br />

Ressourcen sind Kompetenzen und Mittel,<br />

die den Stressprozess günstig beeinflussen.<br />

• Aus dem Belastungs- Beanspruchungskonzept<br />

können vor allem Maßnahmen zur Gestaltung<br />

der Arbeitsbedingungen abgeleitet<br />

werden. Aus dem arbeitspsychologischen<br />

Stresskonzept können sowohl personen<br />

und bedingungsbezogene Maßnahmen als<br />

auch Kombinationen aus beiden abgeleitet<br />

werden. Diese Maßnahmen lassen sich – je<br />

nachdem ob sie sich auf bedingungsbezogene<br />

Stressoren, personenbezogene Risikofaktoren,<br />

bedingungs- und personenbezo-<br />

2 Stressmodelle<br />

gene Ressourcen, Bewertungs und<br />

Bewältigungsprozesse oder Stressfolgen<br />

beziehen – entsprechend systematisieren.<br />

Die vielfach eingeforderte Integration von<br />

personen- und bedingungsbezogenen Maßnahmen<br />

sowie die Betrachtung des gesamten<br />

Stressprozesses wird auf diesem Hintergrund<br />

ermöglicht (vgl. Bamberg & Busch, 1996).<br />

Die Vorteile des arbeitspsychologischen Stressmodells<br />

lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

• Es bietet eine Systematisierung für verschiedene<br />

Ansatzpunkte der Analyse und<br />

der Intervention.<br />

• Relevante Stressoren/Risikofaktoren und<br />

Ressourcen können fokussiert werden.<br />

Damit liefert das arbeitspsychologische<br />

Stress modell eine gute Basis für Interventionen,<br />

die den spezifischen Bedarfen<br />

angepasst werden kann.<br />

• Es integriert die individuelle Komponente des<br />

Stressprozesses sowie bedingungsbezogene<br />

Merkmale und eröffnet damit die Möglichkeit,<br />

Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen<br />

auf verschiedenen Ebenen anzusetzen.<br />

Aufgrund seiner Differenzierungen wird eine<br />

vorschnelle Schwerpunktsetzung vermieden.<br />

Für das genannte Beispiel „Zeitdruck in der<br />

Pflege” bedeutet dies: Das Modell liefert eine<br />

Systematik, auf deren Grundlage die Ursachen<br />

von Zeitdruck – seien sie personenbezogen oder<br />

bedingungsbezogen – analysiert und entsprechende<br />

Interventionen durchgeführt werden<br />

können. Das Modell ermöglicht es, ein breites<br />

Spektrum an potenziellen Maßnahmen gegen<br />

den Zeitdruck zu ermitteln, die im Rahmen der<br />

Prävention und der Rehabilitation eingesetzt<br />

werden können.<br />

17


18<br />

3 Interventionsansätze<br />

Die Analyse der spezifischen Stressoren/Risikofaktoren<br />

und Ressourcen ist ein unerlässlicher<br />

Schritt bei der Entwicklung von präventiven und<br />

rehabilitativen Maßnahmen. Eine systematische<br />

Analyse der stressrelevanten Arbeitsmerkmale<br />

und der personenbezogenen Voraussetzungen<br />

der Betroffenen ist eine der wichtigsten Bedingungen<br />

für eine fundierte Indikationsstellung. Zusammenhänge<br />

zwischen Stressoren/Risikofaktoren<br />

sowie Ressourcen und den Stressfolgen sind zu<br />

prüfen. Je nach Analyseergebnis können Schwerpunkte<br />

der Intervention festgelegt werden.<br />

Das arbeitspsychologische Stressmodell erlaubt,<br />

bedingungs- und personenbezogene Faktoren bei<br />

Analyse und Intervention gezielt einzubeziehen.<br />

Das Modell ist somit eine gute Grundlage, um<br />

mögliche Handlungsfelder gesundheits- oder<br />

stressbezogener Interven tionen zu systematisieren<br />

(Bamberg et al., 2003, S. 108f).<br />

Belastungsschwerpunkte und Ressourcen bei der<br />

Arbeit zu identifizieren und auf dieser Grundlage<br />

geeignete Maßnahmen zu konzipieren, ist im Rahmen<br />

präventiver Interventionen und im Kontext<br />

rehabilitativer Interventionen erforderlich. Beides<br />

ist auf der Basis des Modells möglich.<br />

Zudem können auch die anderen im arbeitspsychologischen<br />

Stressmodell dargestellten Ein fluss -<br />

größen – also Bewertungs- und Bewältigungsprozesse<br />

sowie die Stressfolgen – als Ansatzpunkte<br />

für Interventionen dienen.<br />

Maßnahmen, die bedingungsbezogene Stressoren<br />

beseitigen oder reduzieren und Ressourcen<br />

erweitern, sind beispielsweise:<br />

• Veränderung der Stressoren „Arbeitsaufgaben”,<br />

„Arbeitsorganisation”,„Arbeitsmittel”,<br />

„Arbeitszeit” und „Entlohnung”. Förderung<br />

der Ressourcen „soziale Beziehungen” und<br />

„soziale Arbeitsumgebung”.<br />

• Abbau von Risikofaktoren wie „negative<br />

Verhaltensmuster”, „Einstellungen und<br />

Überzeugungen“. Aufbau personenbezogener<br />

Ressourcen wie „Kohärenzsinn“ und<br />

„Kontrollgefühl“.<br />

Maßnahmen, die individuelle Prozesse der<br />

Wahrnehmung, Bewertung und der Bewältigung<br />

verändern und erweitern, sind zum Beispiel:<br />

• Veränderung der Bewertungsmuster im<br />

Hinblick auf die Bewertung der Situation<br />

als auch auf die vorhandenen Bewältigungsmöglichkeiten<br />

und Ressourcen.<br />

• Erweiterung der Bandbreite funktionaler<br />

Bewältigungsstrategien (zum Beispiel<br />

Problemlösestrategien) und Abbau von<br />

dysfunktionalen Strategien (zum Beispiel<br />

Konfliktvermeidung).<br />

Maßnahmen, die Stressfolgen minimieren,<br />

reduzieren oder verhindern, sind unter anderem:<br />

• Regulierung kurzfristiger Stressfolgen sowie<br />

Förderung rascher Erholung nach Stresssituationen,<br />

um eine langfristige Krankheitsentwicklung<br />

zu verhindern.<br />

• Behandlung bereits entstandener mittel- und<br />

langfristiger Stressfolgen (Rehabilitation).<br />

• Stressfolgen auf der organisatorischen Ebene<br />

(Arbeitsgruppen-, Abteilungs-, und Betriebsebene):<br />

Veränderung des Betriebsklimas,<br />

Abbau von Konflikten und Krankenstand,<br />

Anpassung der Leistungsanforderungen.<br />

3 Interventionsansätze


Die primäre Prävention setzt an Stressoren/<br />

Risikofaktoren und Ressourcen an. Mit dem Ziel,<br />

Stresssituationen und Stressfolgen zu vermindern<br />

oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Die<br />

sekundäre Prävention setzt an, wenn Beschäftigte<br />

schon erste kurzfristige individuelle Stressfolgen<br />

zeigen. Ihr Ziel ist es, Krankheitsentwicklungen<br />

zu verhindern. Die tertiäre Präven tion,<br />

die häufig mit der Rehabilitation gleichgesetzt<br />

wird, setzt an, wenn Beschäftigte an mittel- und<br />

langfristigen Stressfolgen leiden. Ihr Ziel ist die<br />

Schaffung von geeigneten Arbeitsbedingungen<br />

und personenbezogenen Ressourcen für Beschäftigte<br />

mit fortgeschrittenen Krankheiten.<br />

Die grundlegende Annahme, dass Stress ein Ungleichgewicht<br />

zwischen Individuum und Umwelt<br />

darstellt, legt eine Kombination zwischen personen<br />

und bedingungsbezogenen Interventionen<br />

nahe. Je nach Analyseergebnis kann es sinnvoll<br />

sein, an Stressoren/Risikofaktoren (zum Beispiel<br />

Gestaltung von Arbeitsaufgaben, Arbeitszeit), an<br />

Ressourcen (zum Beispiel soziale Unterstützung),<br />

an Bewertungs- und Bewältigungsprozessen<br />

(zum Beispiel Umgang mit hoher Arbeitsintensität)<br />

sowie an Stressfolgen (zum Beispiel<br />

Förderung von Entspannung) anzusetzen.<br />

Verdeutlicht sei dies wiederum am Beispiel<br />

„Zeitdruck in einer Pflegeeinrichtung“. Um die<br />

Ursachen des Problems zu finden, kann beispielsweise<br />

ein Analyseinstrument eingesetzt werden.<br />

Die daraus gewonnenen Ergebnisse – zum Beispiel<br />

arbeitsorganisatorische Probleme oder<br />

ineffiziente Handlungsstile – können durch Interventionsmaßnahmen<br />

beseitigt oder entschärft<br />

werden. Die Ansatzpunkte für praktische Interventionen<br />

im arbeitspsychologischen Stressmodell<br />

verdeutlicht Abbildung 4. Die Interventionen<br />

schließen sich wechselseitig nicht aus, sondern<br />

ergänzen sich.<br />

Abbildung 4<br />

Beispiele für Interventionen bei Zeitdruck an unterschiedlichen Ansatzpunkten<br />

bedingungsbezogene<br />

Stressoren<br />

z.B. Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen<br />

durch einen neuen<br />

Dienstplan<br />

3 Interventionsansätze<br />

Stressoren/Risikofaktoren Ressourcen<br />

personenbezogene<br />

Risikofaktoren<br />

z.B. Neubewertung<br />

von Zeitdruck als<br />

zu bewältigender<br />

Bestandteil der Arbeit<br />

Veränderung der Bewertungsmuster in typischen<br />

Stresssituationen, z.B. keine unnötige Hektik vor<br />

Beginn aufwendiger Aufgaben<br />

Aufbau von Problemlösefertigkeiten und problembezogenen<br />

Bewältigungsstrategien, z.B. bei<br />

hohem Arbeitsaufkommen auch einmal „Nein“ zu<br />

neuen Aufgaben zu sagen<br />

Abbau kurzfristiger Stressfolgen, z.B. durch<br />

Entspannungstraining<br />

Bewertung<br />

Bewältigung<br />

Stressfolgen<br />

bedingungsbezogen<br />

z.B. Erweiterung des<br />

Handlungsspielraums<br />

personenbezogen<br />

z.B. Zeitmanagementseminar<br />

Verdeutlichen von Bewältigungsmöglichkeiten<br />

und Ressourcen<br />

Abbau von dysfunktionalem Bewältigungsverhalten,<br />

z.B. Vermeidung<br />

Rehabilitation, z.B. medizinische und/oder<br />

psychologische Behandlung<br />

19


20<br />

4 Fazit<br />

Das arbeitspsychologische Stressmodell hat<br />

mehrfachen Nutzen: Es dient als Grundlage für<br />

die Problemanalyse bedingungsbezogener<br />

Stressoren und personenbezogener Risikofaktoren.<br />

Der stresstheoretische Ansatz ermöglicht<br />

eine Einbeziehung von Ressourcen. Außerdem<br />

können Bewertungs- und Bewältigungsprozesse<br />

sowie Stressfolgen auf dieser Basis untersucht<br />

werden.<br />

Das Modell kann zudem als Grundlage für<br />

präventive und für rehabilitative Maßnahmen<br />

verwendet werden und als Basis zur Konzeption<br />

von Interventionen dienen. In diesem Sinne ist<br />

das Modell bereits heute Ausgangspunkt für<br />

Untersuchungen und Interventionen.<br />

Von besonderem Vorteil ist, dass das Modell<br />

sehr gut geeignet ist, den besonderen Bedingungen<br />

personenbezogener Dienstleistungen<br />

Rechnung zu tragen. Im Rahmen einer zukünftigen<br />

Nutzung wird es möglich sein, die Elemente<br />

des Modells weiter zu differenzieren und damit<br />

auch aktuelle Veränderungen des Arbeitslebens<br />

einzubeziehen.<br />

4 Fazit


22<br />

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23


Für Ihre Notizen<br />

24 Für ihre Notizen


Für ihre Notizen<br />

25


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Bezirksverwaltung Tel.: (0351) 86 47 - 0 Fax: - 56 25<br />

schu.ber.z* Tel.: (0351) 86 47 - 57 01 Fax: - 57 11<br />

BGW Akademie Tel.: (0351) 457 - 28 00 Fax: - 28 25<br />

Königsbrücker Landstraße 4 b · Haus 8<br />

01109 Dresden<br />

Hamburg · Schäferkampsallee 24 · 20357 Hamburg<br />

Bezirksstelle Tel.: (040) 41 25 - 29 01 Fax: - 29 97<br />

Bezirksverwaltung Tel.: (040) 41 25 - 0 Fax: - 29 99<br />

schu.ber.z* Tel.: (040) 73 06 - 34 61 Fax: - 34 03<br />

Bergedorfer Straße 10 · 21033 Hamburg<br />

BGW Akademie Tel.: (040) 202 07 - 28 90 Fax: - 28 95<br />

Pappelallee 33/35/37 · 22089 Hamburg<br />

*schu.ber.z = Schulungs- und Beratungszentrum<br />

Hannover · Anderter Straße 137 · 30559 Hannover<br />

Außenstelle von Magdeburg<br />

Bezirksstelle Tel.: (0511) 563 59 99 - 47 81 Fax: - 47 89<br />

Karlsruhe · Philipp-Reis-Straße 3 · 76137 Karlsruhe<br />

Bezirksstelle Tel.: (0721) 97 20 - 55 55 Fax: - 55 76<br />

Bezirksverwaltung Tel.: (0721) 97 20 - 0 Fax: - 55 73<br />

schu.ber.z* Tel.: (0721) 97 20 - 55 27 Fax: - 55 77<br />

Köln · Bonner Straße 337 · 50968 Köln<br />

Bezirksstelle Tel.: (0221) 37 72 - 53 56 Fax: - 53 59<br />

Bezirksverwaltung Tel.: (0221) 37 72 - 0 Fax: - 51 01<br />

schu.ber.z* Tel.: (0221) 37 72 - 52 00 Fax: - 51 15<br />

Magdeburg · Keplerstraße 12 · 39104 Magdeburg<br />

Bezirksstelle Tel.: (0391) 60 90 - 79 20 Fax: - 79 22<br />

Bezirksverwaltung Tel.: (0391) 60 90 - 5 Fax: - 78 25<br />

Mainz · Göttelmannstraße 3 · 55130 Mainz<br />

Bezirksstelle Tel.: (06131) 808 - 39 02 Fax: - 39 97<br />

Bezirksverwaltung Tel.: (06131) 808 - 0 Fax: - 39 98<br />

schu.ber.z* Tel.: (06131) 808 - 39 77 Fax: - 39 92<br />

München · Helmholtzstraße 2 · 80636 München<br />

Bezirksstelle Tel.: (089) 350 96 - 46 00 Fax: - 46 28<br />

Bezirksverwaltung Tel.: (089) 350 96 - 0 Fax: - 46 86<br />

schu.ber.z* Tel.: (089) 350 96 - 45 01 Fax: - 45 07<br />

Würzburg · Röntgenring 2 · 97070 Würzburg<br />

Bezirksstelle Tel.: (0931) 35 75 - 59 51 Fax: - 59 24<br />

Bezirksverwaltung Tel.: (0931) 35 75 - 0 Fax: - 58 25<br />

schu.ber.z* Tel.: (0931) 35 75 - 58 55 Fax: - 59 94<br />

26 Kontakt


So finden Sie Ihr zuständiges<br />

Kundenzentrum<br />

Auf der Karte sind die Städte verzeichnet, in<br />

denen die BGW mit einem Standort vertreten<br />

ist. Die farbliche Kennung zeigt, für welche<br />

Region ein Standort zuständig ist.<br />

Jede Region ist in Bezirke unterteilt, deren<br />

Nummer den ersten beiden Ziffern der dazugehörenden<br />

Postleitzahl entspricht.<br />

Ein Vergleich mit Ihrer eigenen Postleitzahl<br />

zeigt, welches Kundenzentrum der BGW für<br />

Sie zuständig ist.<br />

Auskünfte zur Prävention erhalten Sie bei<br />

der Bezirksstelle, Fragen zu Rehabilitation<br />

und Entschädigung beantwortet die Bezirksverwaltung<br />

Ihres Kundenzentrums.<br />

Beratung und Angebote<br />

Gesundheits- und Sicherheitsmanagement<br />

Tel.: (040) 202 07 - 48 62<br />

Fax: (040) 202 07 - 48 53<br />

E-Mail: gesundheitsmanagement@bgw-online.de<br />

Medienbestellungen<br />

Tel.: (040) 202 07 - 48 46<br />

Fax: (040) 202 07 - 48 12<br />

E-Mail: medienangebote@bgw-online.de<br />

Versicherungs- und Beitragsfragen<br />

Tel.: (01803) 670 671<br />

Dieser Anruf kostet aus dem Inlands-Festnetz<br />

0,09 Euro pro Minute, aus Inlands-Mobilfunknetzen<br />

maximal 0,42 Euro pro Minute.<br />

Tel.: (040) 202 07 - 11 90<br />

Dieser Anruf ist für Nutzer einer Flatrate inländischer<br />

Festnetz- oder Mobilfunkanbieter kostenlos.<br />

E-Mail: beitraege-versicherungen@bgw-online.de


BGW · Pappelallee 33/35/37 · 22089 Hamburg<br />

www.bgw-online.de<br />

Bestell-Nr.: EP-SKM1_07/2012

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