§ 4 Verhältnis zwischen dem Grundsatz der Wettbewerbsneutralität ...

127handlung ermöglichen. In diesem Sinne richtet sich das Bestimmtheitserfordernisnach Art der Materie, Mass der Wettbewerbstangierung und wirtschaftlicherBedeutung der Leistung. 86221 Wo Regelungen sich - im Interesse der Einzelfallgerechtigkeit - auf sogenannteoffene Normen abstützen, die den Verwaltungsträgern Ermessen einräumen,oder unbestimmte Rechtsbegriffe enthalten, ist dem Grundsatz derWettbewerbsneutralität unbedingt Rechnung zu tragen. 87 Zu fordern ist generell,dass die Praxis der Verwaltungsträger hinreichend publiziert wird. 88Gleichzeitig würde in diesem anfälligen Bereich dem Missbrauch ein Riegelvorgeschoben. 89III. Vertrauensschutz und Grundsatz der Wettbewerbsneutralität222 Eng mit dem Legalitätsprinzip verknüpft ist der Grundsatz von Treu undGlauben. Zum einen dienen beide zwar der Voraussehbarkeit und Stabilitätstaatlichen Handelns und ergänzen sich dabei gegenseitig. Zum anderenkönnen sie aber zueinander in Konflikt geraten, wenn Private im Vertrauenauf ein vom Gesetz abweichendes Verhalten des Staates Dispositionen getroffenhaben. 90223 Letzteres ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Verwaltungsträger einem Unternehmerdie Gewährung von wirtschaftsverwaltungsrechtlichen Privilegi-85 Vgl. oben Rn. 209.86 Vgl. oben Rn. 210 ff.87 Vgl. oben Rn. 212 f.88 Vgl. oben Rn. 215.89 Vgl. oben Rn. 216.