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Lern- und Arbeitstechniken des ... - Brandenburg.de

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Während die großen Sprachen Englisch <strong>und</strong> Französisch auf <strong>de</strong>m Terrain <strong><strong>de</strong>s</strong> bilingualenUnterrichts bezüglich Material, Adressat, Feldforschung, Traditionen, Lehrerfahrung,science community über ein reichhaltiges Potential verfügen, ist dies, nach meinerKenntnis, im Sorbischen(Wendischen) bislang noch nicht in gleicher Weise <strong>de</strong>r Fall.Während die großen Sprachen, aber auch das Dänische <strong>und</strong> Nie<strong>de</strong>rländische nationaleGroßstrukturen als geographisch, politisch, kulturell, sozial verortete I<strong>de</strong>ntität hintersich wissen, ist dies bei bei<strong>de</strong>n sorbischen Sprachen nicht ebenso. Das Ringen um dieBewahrung <strong>de</strong>r sorbischen(wendischen) I<strong>de</strong>ntität ist eine ständige Aufgabe.Um so mehr ist es zu begrüßen, dass mit <strong>de</strong>m bilingualen Unterricht in Kl. 9 - Sport <strong>und</strong>Musik - neben <strong>de</strong>m Witaj-Projekt ein weiterer Schritt zum Erhalt <strong>de</strong>rsorbischen(wendischen) Sprache getan wird, zunächst gleichviel ob CLIL, CALP o<strong>de</strong>rBICS <strong>und</strong> auch ungeachtet mancher Einwän<strong>de</strong> gegen <strong>de</strong>n bilingualenSachfachunterricht – erinnert sei an Wolfgang Zydatiß, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Königsweg <strong><strong>de</strong>s</strong><strong>de</strong>utschen Fremdsprachenunterrichts nicht in <strong>de</strong>r Verbindung von Sachfach <strong>und</strong>Fremdsprachenunterricht sieht (2002, 205).Mit <strong>de</strong>r Einführung <strong><strong>de</strong>s</strong> bilingualen Sachfachunterrichts wer<strong>de</strong>n zugleich die erhöhtenAnfor<strong>de</strong>rungen an die <strong>Lern</strong>er, die Lehren<strong>de</strong>n <strong>und</strong> das nahe <strong>und</strong> ferne Umfeld <strong>de</strong>utlich,wobei die <strong>Lern</strong>er über die Erkenntnis <strong>de</strong>r psychischen Realität <strong><strong>de</strong>s</strong> Sorbischen(Wendischen) als Gruppen- <strong>und</strong> I<strong>de</strong>ntifikationssprache <strong>und</strong> Sicherheit geben<strong>de</strong>zusätzliche regionale Verankerung vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong> zunehmen<strong>de</strong>r Globalisierungein positives Verhältnis zum Erlernen <strong><strong>de</strong>s</strong> Sorbischen (Wendischen) gewinnen können.Beson<strong>de</strong>re Erwartungen, die über die Kompetenzen in <strong>de</strong>n Sprachtätigkeitenhinausgehen, sind an die <strong>Lern</strong>er im bilingualen Sachfachunterricht gerichtet. Dazuzählen u.a.: Interesse <strong>und</strong> Fähigkeit, sich auf Kontakte einzulassen, aktive Mitarbeit imUnterricht <strong>und</strong> außerhalb <strong><strong>de</strong>s</strong> Unterrichts, Einsatz von <strong>Lern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Arbeitstechniken</strong>.Den Focus auf letztere gerichtet stehen Strategien im Mittelpunkt, die entschei<strong>de</strong>ndbeitragen, können, <strong>de</strong>n bilingualen Ansatz erfolgreich zu gestalten. Wenn davonausgegangen wird, dass <strong>de</strong>r Hauptbeitrag <strong><strong>de</strong>s</strong> sorbischen(wendischen) bilingualenSachfachunterrichts in einer Vertiefung <strong>und</strong> Verbreiterung <strong>de</strong>r Möglichkeitenauthentischen Sprachhan<strong>de</strong>lns gesehen wird, dann wer<strong>de</strong>n sich auch außerhalb <strong><strong>de</strong>s</strong>Unterrichts auf bestimmten Sachfachfel<strong>de</strong>rn Gelegenheiten ergeben, um im Interesse <strong>de</strong>rNachhaltigkeit von Austausch <strong>und</strong> Interaktion mit Hilfe <strong>de</strong>r sorbischen(wendischen)Sprache sprachlich han<strong>de</strong>ln zu können.Während im bilingualen Lehr- <strong>und</strong> <strong>Lern</strong>geschehen <strong><strong>de</strong>s</strong> Englischen <strong>und</strong> Französischen, soscheint mir, die pragmatische, die utilitaristische Dimension dominiert, so ist dies vomSorbischen (Wendischen) nicht in gleichem Maße belegt. Benedikt Dyrlich (2002,1)führt dazu aus: „Noch herrscht nicht in <strong>de</strong>r Lausitz <strong>und</strong> darüber hinaus in ganz Sachsen<strong>und</strong> <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> überall die Überzeugung, dass sprachliche <strong>und</strong> kulturelle Zwiefalt einReichtum ist <strong>und</strong> tatsächliche Zweisprachigkeit allen Kin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> JugendlichenFremdsprachen-kompetenz, Kreativität <strong>und</strong> musische Fähigkeiten vermitteln kann.“Das vielfältige <strong>und</strong> zu for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Sprachumfeld <strong>de</strong>r „Bilinguisten“ wird vom gesamten


Dem kann zugestimmt wer<strong>de</strong>n. Zu <strong>de</strong>r beschei<strong>de</strong>nen Rolle haben auch die folgen<strong>de</strong>nErgebnisse <strong>de</strong>r <strong>Lern</strong>forschung beigetragen –das polnische BeispielKról, F.: Sztuka czytania. WsiP, Warszawa 1982Atlas,Matulka, Z.: Metody samokształcenia. WsiP, Warszawa 1983Maziarz, Cz.: Proces samokształcenia. PZWS, Warszwa 1966Nawroczyński, B.: Nauczanie, jak się uczyć?. (W) Zasady nauczania. KsiążnicaWarszawa 1947Rudniański, J.: Jak się uczyć?,das Beispiel DDRKlaus Günther: Wege zu erfolgreicher Fremdsprachenaneignung. Volk <strong>und</strong>WissenBerlin 1986.,das sowjetische/ russische BeispielИ. Л. Бим/ А. А. Леонтьев/ Е. И. Мотина/ С. Ф. Шатилов/ Ф. Н. Щукин:Общая методика обучения иностранным языкам. Хрестоматия. Москва«Русский язык» 1991.М. Р. Львов: Словарь-справочник по методике русского языка.Просвещение, Москва 1988.Wir folgen im Weiteren <strong>de</strong>r bei D. Wolff vorgenommenen Klassifizierung <strong>de</strong>r Strategien,gehen nicht auf die Differenz zu <strong>de</strong>r traditionellen Definition bei Ute Rampillon (1989,215) ein, die da lautet:„<strong>Lern</strong>techniken, manchmal auch als <strong>Lern</strong>strategien, <strong>Arbeitstechniken</strong> o<strong>de</strong>r study skillsbezeichnet, sind Verfahren, die von <strong>de</strong>n <strong>Lern</strong>en<strong>de</strong>n absichtlich <strong>und</strong> planvoll angewandtwer<strong>de</strong>n, um fremdsprachliches <strong>Lern</strong>en vorzubereiten, zu steuern <strong>und</strong> zu kontrollieren.“,<strong>und</strong> sehen uns auf <strong>de</strong>m Wege, die <strong>Lern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Arbeitstechniken</strong> imFremdsprachenunterricht durch <strong>de</strong>n Begriff <strong>Lern</strong>strategien zu ersetzen, <strong>de</strong>nen mit D.Wolff (ebenda) eine didaktische, eine psychologische <strong>und</strong> eine kulturtechnischeKomponente zugeordnet wird.Hier können wir eine direkte Beziehung zu <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r letzten Zeit (Thüringen,Sachsen-Anhalt, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>) entwickelten Kompetenzmo<strong>de</strong>llen erkennen, in <strong>de</strong>nen esu. a. um die Herausbildung <strong>de</strong>r zentralen Qualität „<strong>Lern</strong>kompetenz“ geht, <strong>de</strong>renKomponenten als Sachkompetenz, Metho<strong>de</strong>nkompetenz, Sozialkompetenz <strong>und</strong>Selbstkompetenz erkannt wor<strong>de</strong>n sind.Anzumerken ist, dass die Bezeichnung „<strong>Lern</strong>strategien“ als Ersatz für <strong>Lern</strong>- <strong>und</strong><strong>Arbeitstechniken</strong> von D. Wolff (a.a.O., S. 9) nicht stringent verwen<strong>de</strong>t wird:“Überlegungen, die im Kontext <strong><strong>de</strong>s</strong> selbstbestimmten <strong>Lern</strong>ens durchgeführt wur<strong>de</strong>n,gehen noch über diesen Ansatz hinaus. (vgl. z. B. Wolff, 1996:Kognitionspsychologische Gr<strong>und</strong>lagen neuer Ansätze in <strong>de</strong>r Fremdsprachendidaktik“.InfoDaf 23 (1996), 541-560).


Die folgen<strong>de</strong>n Aspekte sind bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung von <strong>Lern</strong>erstrategien von Be<strong>de</strong>utung:Angebot von <strong>Lern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Arbeitstechniken</strong>, die vom <strong>Lern</strong>er selbständig erprobt <strong>und</strong> aufihre Tauglichkeit überprüft wer<strong>de</strong>n können (process materials im Sinne von Breen,1983).“ Obwohl wir uns darüber im klaren sind, dass wir an dieser Stelle nur eine höchstfragmentarische Bezugnahme zu <strong>de</strong>n psychologischen <strong>und</strong> fachdidaktischenHintergrün<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>s</strong> Gegenstan<strong><strong>de</strong>s</strong> vorgenommen haben, wollen wir mit <strong>de</strong>r Definitionvon „<strong>Lern</strong>strategie“ <strong>und</strong> einer möglichen Klassifikation die Einordnung <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>npraktischen Überlegungen been<strong>de</strong>n.<strong>Lern</strong>strategien – wir heben darin die <strong>Lern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Arbeitstechniken</strong> auf – sind damit nachD. Wolff „strategische Verhaltensweisen, die <strong>de</strong>r <strong>Lern</strong>en<strong>de</strong> u. a. beim Gebrauch <strong>und</strong> beimErwerb <strong>de</strong>r frem<strong>de</strong>n Sprache einsetzt. Als komplexe Phänomene steuern sie sowohl dasVerhalten <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Lern</strong>en<strong>de</strong>n beim <strong>Lern</strong>en <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Interaktion mit an<strong>de</strong>ren, alsoperationalisierte Fertigkeiten steuern sie <strong>de</strong>n Erwerb sprachlicher Mittel <strong>und</strong> dieVerarbeitung an<strong>de</strong>rer nichtsprachlicher Informationen.“ (a.a.O., S. 6).Nun zur Klassifizierung von <strong>Lern</strong>strategien nach D. Wolff:1. Auf <strong>de</strong>n Erwerb sprachlicher Mittel bezogene Strategien, darunter- Analysieren von Sprachstrukturen- Wortschatz-<strong>Lern</strong>en – vgl. die Arbeitsmaterialien in E. Paul (2000)2. Auf die Entwicklung von Fertigkeiten bezogene Strategien- Arbeit mit Sprachfunktionen – vgl. E. Ehrlich/V. Fischer/E. Paul/H. Rie<strong>de</strong>l(1995); E. Paul/ J. Schulze(1999)- Handlungsfolgen zur Produktion schriftlicher Texte- Bereitstellungsstrategien von Inhalten- rezeptiv: Aufbau von Erwartungshaltungen bei Hören, Lesen, Analyse <strong>de</strong>rKommunikationssituation (sozialer Kontext) bei einem Gespräch- produktiv: Bereitstellen von Gesprächsinhalten,Erstellen <strong>de</strong>r Inhalte eines Schreibplanes- Erschließungsstrategien- Herstellen von Textkohärenz beim Hören <strong>und</strong> Lesen- Erschließen von Wortbe<strong>de</strong>utungen- Verarbeitungsstrategien- Wahl zwischen skimming, scanning, reading for gist- поисковое, детальное, просмотровое чтение- Überarbeitungsstrategien- Korrekturverhalten beim Schreiben, Sprechen...3. Auf die fremdsprachliche Kommunikation bezogene Strategien- Vermeidungsstrategien- Paraphrasierungsstrategien- Ersetzungsstrategien- Transferstrategien (Wort-für-Wort Übersetzung, Hilfe, Mimik, Gestik,


Metakognition)4. Auf die Sprachreflexion bezogene Strategien5. Auf das <strong>Lern</strong>en bezogene Strategien (selfmanagement) // Selbstkontrolle- introspektive Analyse- retrospektive AnalyseDie Hinwendung zu Strategien im Fremdsprachenunterricht darf nicht losgelöstbetrachtet wer<strong>de</strong>n von Synergieeffekten aus an<strong>de</strong>ren Erfahrungsbereichen <strong>de</strong>r <strong>Lern</strong>er. Inerster Linie ist hier <strong>de</strong>r Muttersprachunterricht, im weiteren Sinne die Arbeit auf <strong>de</strong>rPrimarstufe zu sehen. Gera<strong>de</strong> hier sind entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Voraussetzungen zu schaffen, um<strong>de</strong>n Prozess <strong><strong>de</strong>s</strong> Lehrens, <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Lern</strong>ens <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Entwicklung von <strong>Lern</strong>erautonomie zubeför<strong>de</strong>rn. In diesem Zusammenhang nenne ich einen höchst informativen Beitrag vonPeter Chott (1998): Das Lehren <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Lern</strong>ens.Hierin verweist er auf die Möglichkeit <strong>und</strong> Notwendigkeit, ab <strong>de</strong>m Schuleintritt dieBeschäftigung <strong>de</strong>r <strong>Lern</strong>er mit <strong>de</strong>m eigenen <strong>Lern</strong>en zu veranlassen <strong>und</strong> stelltLehrprozesse vor, die das bewusste Anbieten <strong>und</strong> Vermitteln diverser Primärstrategiensowie das <strong>Lern</strong>en unterstützen<strong>de</strong>r Sek<strong>und</strong>ärstrategien beinhalten:Als Primärstrategien weist er aus (a.a.O., 175):Techniken <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong>n zur Organisation von <strong>Lern</strong>vorgängen;Techniken <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Beschaffung <strong>und</strong> Aufnahme von Informationen;Techniken <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Verarbeitung <strong>und</strong> Speicherung vonInformationen;Techniken <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Weitergabe <strong>und</strong> Anwendung von Informationen;Techniken <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong>n zusammengefasst als LERNSTRATEGIEN.Stützstrategien umfassen nach P. Chott (ebenda):Techniken <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong>n zur Motivation zum selbstständigen <strong>Lern</strong>en;Techniken <strong>und</strong> Metho<strong>de</strong>n zur Konzentration <strong>und</strong> EntspannungIm weiteren Verlauf wer<strong>de</strong>n <strong>Lern</strong>inhalte zur Realisierung <strong><strong>de</strong>s</strong> Lehrenlernens für dieGr<strong>und</strong>schule vorgestellt. Von <strong>de</strong>ren Nennung sehe ich ab. Sie sind dort einzusehen. Erbietet in gleicher Weise (a.a.O., 177) für die weiterführen<strong>de</strong>n Schulen Empfehlungen fürdas Metho<strong>de</strong>n –Training. Hier ein kurzer Einblick:Metho<strong>de</strong>n- Training im UnterrichtSelbständige Produktive Argumentation Systematisches


Gezieltes Markieren,SymbolisierenExzerpieren/ArchivierenNachschlagewerkeAuswertung vonTabellen,Schaubil<strong>de</strong>rnArbeit mitComputerdateiInformationsgewinnungDiagonales LesenInformationsverarbeitungVisualisieren <strong>und</strong>PräsentierenReduzieren <strong>und</strong>Strukturieren(Tabelle, Schaubild,Ausstellung)Klar <strong>und</strong>verständlichschreibenUnfertigeArbeitsblättererstellen<strong>und</strong>KommunikationAssoziativesSprechenNach StichwortenvortragenGesprächsregelneinübenRollenspielVortrag halten<strong>und</strong> visualisierenGesprächeanalysierenÜben <strong>und</strong>Wie<strong>de</strong>rholenArbeit mit<strong>Lern</strong>karteiGedächtnistrainingVorbereitung vonKlassenarbeitenNotizen machenFreiesArbeiten <strong>und</strong> ÜbenDie bei P. Chott aufgezeigte Dichotomie in Primär- <strong>und</strong> Stützstrategien erinnert an eineältere Quelle, die ein ganzes Arsenal an <strong>Lern</strong>strategien <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Kombination –<strong>Lern</strong>strategie-Trainingsprogramme – bereithält:Steffen-Peter Ballstaedt/Heinz Mandl/Wolfgang Schnotz/Siegmar-Olaf Tergan (1981):Texte verstehen, Texte gestalten“ Hierin (S. 266) wird auf<strong>Lern</strong>strategie-Trainingsprogramme verwiesen, so das von Dansereau (1979).Es wird vonPrimärstrategien a) Verstehensstrategien, MURDER Ib) Abruf- <strong>und</strong> Anwendungsstrategien, MURDER IIsowie vonSek<strong>und</strong>ärstrategien (Unterstützungsstrategien) gesprochen.Da hier nicht die Zeit ist, ins Detail zu gehen, gebe ich nur die Erklärung von MURDERI sowie die Erklärung <strong>de</strong>r Sek<strong>und</strong>ärstrategien (Unterstützungsstrategien) wie<strong>de</strong>r:MURDER – die Buchstaben stehen für folgen<strong>de</strong> Handlungen:M: eine geeignete <strong>Lern</strong>atmosphäre schaffen (setting the mood of the study)U: Lesen um zu verstehen ( reading for Un<strong>de</strong>rstanding)R: <strong>de</strong>n Stoff wie<strong>de</strong>rgeben (Recalling the material)D: <strong>de</strong>n Stoff verarbeiten (Digesting the material)


E: Wissen durch Selbstbefragung erweitern (Expanding knowledge via self-inquiry).R: die Wirkung <strong>de</strong>r <strong>Lern</strong>phase überprüfen (Reviewing the effectiveness of studying)Als Sek<strong>und</strong>ärstrategien wer<strong>de</strong>n verstan<strong>de</strong>n:a) Zielsetzung <strong>und</strong> (Zeit-)Planungb) Konzentrations-Management- Erzeugung eines positiven <strong>Lern</strong>set- Bewältigung von Ablenkungenc) Selbstwahrnehmung <strong>und</strong> SelbstdiagnoseMit an<strong>de</strong>ren Worten – entschei<strong>de</strong>nd für das Behalten von Informationen sind hohekognitive Aktivität <strong>und</strong> Selbststeuerung <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Lern</strong>ens.Gehen wir zu ausgewählten Bereichen <strong>de</strong>r Kompetenzentwicklung über.HörenAusgehend von <strong>de</strong>n Annahmen <strong>de</strong>r Sprachwahrnehmung nach einem Mo<strong>de</strong>ll <strong><strong>de</strong>s</strong> aktivenbzw. passiven Hörers (vgl. D. Crystal, 1993, 148), <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Kern zum einen imWie<strong>de</strong>rerkennen <strong>und</strong> Verstehen durch Vergleich mit gespeicherten Informationenbesteht bzw. im Wie<strong>de</strong>rerkennen <strong>und</strong> Verstehen durch auslösen<strong>de</strong> Assoziationen einessynchronen Vergleichs mit eigener Sprachproduktion, ausgehend von Annahmenerfolgreicher Deutung <strong>und</strong> Interpretation <strong><strong>de</strong>s</strong> auditiven Inputs mit Hilfe <strong><strong>de</strong>s</strong>Zusammenspiels von Weltwissen, Kontext, Semantik, Syntax <strong>und</strong> Prosodie sowiebegleiten<strong>de</strong>n kompensatorischen Prozessen lassen sich u.a. die folgen<strong>de</strong>n Hörstrategienausmachen:Analyse <strong>de</strong>r Höraufgabe, Einstellung auf die erfor<strong>de</strong>rliche Hörart(vollständiges/<strong>de</strong>tailliertes/ selektives Hören), Aktivierung von Vor-/Weltwissen,Aufbau von Vorerwartungen, Vermutung von Schlüsselwörtern, Vergegenwärtigung vonHörtextsorten – abgeleitet daraus eine häufig anzutreffen<strong>de</strong> syntaktische Struktur <strong>und</strong>entsprechen<strong>de</strong> lexikalische Bereiche – die Rekapitulation von Textglie<strong>de</strong>rungssignalen,die Vorbereitung auf die Nutzung von Notationstechniken, die Bereitstellung <strong><strong>de</strong>s</strong>W-Mo<strong>de</strong>lls: Wer?, Was?, Wen o<strong>de</strong>r Was? Wo?, Wohin, Womit?, Wie?, Warum?,das Bewusstwer<strong>de</strong>n eines Konzentrationsmoments, die Entfaltung von Willenskraft zumbewussten Hinhören <strong>und</strong> Weiterhören bei Nichtverstehen, <strong>de</strong>r Vergleich <strong><strong>de</strong>s</strong> Hörertragsmit <strong>de</strong>r Erwartung. Zu einem Beispiel für eine didaktische Konsequenz im SachfachSport, Kl. 9: Vielfach sind Instruktionstexte zur Ausführung bestimmter Übungenerwartbar. Davon sind Verbformen <strong>de</strong>r Auffor<strong>de</strong>rung, <strong><strong>de</strong>s</strong> Befehls ableitbar, alsoImperative. Im lexikalischen Bereich geht es u. a. um <strong>de</strong>n menschlichen Körper <strong>und</strong>seine Extremitäten, die Wie<strong>de</strong>rgabe von Zahlen, Messergebnissen.Auf die Frage, in welchen Darstellungsarten Re<strong>de</strong>beiträge vorgetragen wer<strong>de</strong>n, könnteman antworten: Vorrangig geht es um die Beschreibung – Spielgeräte mit ihrerBeschaffenheit <strong>und</strong> Funktion, Beschreibung von Wettkämpfen, Übungen, Spielen <strong>und</strong>ihren Regeln. Impliziert ist als Tempus das Präsens, da es sich um <strong>de</strong>n Verlauf <strong>und</strong> dieWie<strong>de</strong>rkehr han<strong>de</strong>lt. Auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Syntax sind „Wenn – Dann- Beziehungen“


(Bedingung - Folge-Konstruktionen) häufig anzutreffen.Darauf hat <strong>de</strong>r das Sachfach Sport bilingual unterrichten<strong>de</strong> Kollege in <strong>de</strong>r Spracharbeitvorzubereiten.SprechenEs lassen sich im mündlichen Bereich u. a. die folgen<strong>de</strong>n <strong>Lern</strong>strategien ausmachen:- Analyse <strong>de</strong>r Gesprächssituation, <strong><strong>de</strong>s</strong> Gesprächszieles- Bestimmung eines Spektrums möglicher Gesprächsinhalte <strong>und</strong> ihre mentaleSpeicherung mitHilfe von Vorstellungswelten (Mindmapping, reale Bil<strong>de</strong>r)- Bereitstellung <strong>de</strong>r Re<strong>de</strong>mittel, darunter für Einleitung, Überleitung zu an<strong>de</strong>renGegenstän<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>s</strong> Gespräches, Re<strong>de</strong>mittel zur Involvierung neuer Teilnehmer, dieAnkündigung <strong>de</strong>r Beendigung <strong><strong>de</strong>s</strong> Gespräches, die Zusammenfassung <strong><strong>de</strong>s</strong> Gesprächs, <strong>de</strong>rEinsatz metakommunikativer Strategien. Hierbei kann es sich um die Bitte umWie<strong>de</strong>rholung, die Bitte um Wie<strong>de</strong>rgabe mit an<strong>de</strong>ren Worten han<strong>de</strong>ln, die Bitte umVerän<strong>de</strong>rung <strong><strong>de</strong>s</strong> Gesprächstempos, die Bitte um ein Beispiel, die Bitte um <strong>de</strong>nRe<strong>de</strong>turn, <strong>de</strong>n Einsatz von Vermeidungsstrategien (Ersatz, Weglassung, verän<strong>de</strong>rteAkzentuierung), die Paraphrasierung. Diese nimmt im bilingualen Sachfach gewissweniger Raum ein, da eine exakte Terminologie vorrangig zu verwen<strong>de</strong>n ist.Darüber hinaus geht es um die Wie<strong>de</strong>rverwendung von Dialogstrukturen <strong><strong>de</strong>s</strong> Partners, d.h. um bewusstes Hinhören auf die Äußerungen <strong><strong>de</strong>s</strong> Gesprächspartners.Zum Ensemble <strong><strong>de</strong>s</strong> selfassessments gehört <strong>de</strong>r volitive Vorsatz, Fragen zu stellen,Ergänzungen vorzunehmen, Verweise einzubringen, Exkurse einzuflechten, also eineaktive <strong>und</strong> initiative Gesprächshaltung einzunehmen. Ebenso gehört hierzu dieindividuelle Vorbereitung auf Gespräche durch Nutzung von Mustertexten, dieinhaltliche Vorbereitung, durch die Wie<strong>de</strong>rholung im Themenheft, die individuelleArbeit mit Wortschatzspeichern.Zum Sprechen gehören u.a. die folgen<strong>de</strong>n Aspekte:- Im Kontext <strong>de</strong>r aufgeklärten Einsprachigkeit <strong>de</strong>rClassroomtalkWie heißt das in Nie<strong>de</strong>rsorbisch?Kak se to groni dolnoserbski?Was be<strong>de</strong>utet dies in Nie<strong>de</strong>rsorbisch?Habe ich dies richtig verstan<strong>de</strong>n?Wie<strong>de</strong>rholen Sie bitte...Sagen Sie es bitte mit an<strong>de</strong>ren Worten.Co to woznamenijo w dolnoserbšćinje?Som to pšawje rozměł?Wospjetujśo to pšosym.Grońśo to pšosym z drugimi słowami.


Sprechen Sie bitte langsamer.Geben Sie bitte ein Beispiel.Zeigen Sie bitte die Übung noch einmal.Powědajśo pšosym pomałej.Dajśo pšosym ja<strong>de</strong>n pśikład.Pokažćo zwucowanje pšosym hyšći raz.- In Vorbereitung auf die differenzierte Wie<strong>de</strong>rgabe von Sachverhalten Re<strong>de</strong>mittel fürSprachfunktionen- MeinungenIch <strong>de</strong>nke...Ich <strong>de</strong>nke nicht, dass...Meiner Meinung nach...Ich glaube...Ich glaube nicht, dass...Myslim se...Njemyslim se, až...Po mojom měnjenju...Ja se myslim...Ja se njemyslim, až...- Vorschläge/EmpfehlungenIch schlage vor...Ich rate dir/Ihnen...Es wäre schön, wennWir sollten...Ja by naraźił...Ja śi/Wam raźim...By rědnje było, gaž...My by <strong>de</strong>jali...- Dank, Bitten, WünscheVielen Dank für Ihre Hilfe.Seien Sie bitte so nett <strong>und</strong>...Mejśo źěk za Wašu pomoc.Buźćo pšosym tak pśijazny/-a a...- Bei Realisierung <strong>de</strong>r Sprachfunktionen die Berücksichtigung <strong><strong>de</strong>s</strong>Spektrums <strong>de</strong>r Sprachfunktionen(fachübergreifen<strong>de</strong> Relevanz: Musik, Sport...)Zustimmung, Ablehnung, Unentschie<strong>de</strong>nheit; Gewissheit, Rechtfertigung, Zweifel,Vermutung; Freu<strong>de</strong>, Fröhlichkeit, Enttäuschung, Bedauern, Leid, Verzweiflung,Verw<strong>und</strong>erung, Bew<strong>und</strong>erung...Wo könnte das Handlungsfeld für die differenzierte Reflexion sichtbar wer<strong>de</strong>n?


Zwei Beispiele:Beispiel Musik: Rahmenlehrplan, Sek<strong>und</strong>arstufe I. <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, PLiB, S. 39, S. 42:Unterrichtsthema: Musik <strong>und</strong> Feuer: Ziele: Sinnzusammenhänge zwischenmusikalischer Gestaltung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Erfahrungswelt Feuer herstellen. Umgangsweisen:Musikbeispiele unterschiedlicher Stile <strong>und</strong> Epochen, die in irgen<strong>de</strong>iner Form Feuerthematisieren, miteinan<strong>de</strong>r vergleichenThemenkomplex: Geschlechterbeziehungen <strong>und</strong> Lebensformen: (Deutung/Interpretation)Die Sorben (Wen<strong>de</strong>n) – eine regionale Spurensuche. Umgangsweisen: Kennen lernenvon traditionellen sorbischen (wendischen) Lie<strong>de</strong>rn; Erarbeiten von Klangcollagen zursorbischen (wendischen) Lebensweise; Singen <strong>und</strong> Begleiten sorbischsprachiger <strong>und</strong>übersetzter sorbischer (wendischer) Liedtexte.LesenIm Hinblick auf das Lesen stellt sich die Strategien-Situation wie folgt dar:Strategien im Vorfeld (предтекстовые стратегии)- Aktivierung von Vorwissen/Weltwissen- Entwicklung von Vorerwartungen- Analyse von Verfasser, Zeit, Rezeption, Publikationsart- Analyse <strong><strong>de</strong>s</strong> Titels als Thema <strong><strong>de</strong>s</strong> Textes- Absatzglie<strong>de</strong>rung- Analyse von Hervorhebungen, drucktechnischen Beson<strong>de</strong>rheiten- Analyse <strong><strong>de</strong>s</strong> Kontextes: Fußnoten, Glossar, Abbildungen,Aufgabenstellungen- Analyse <strong>de</strong>r Leseaufgabe- Bestimmung <strong>de</strong>r LeseartEin Beispiel:BogumiłŠwjela1873 – 1948Nichten njejo dolnoserbsku rěc wěcej lubował, wěcej za jeje zachowanje wojował,wěcej za nju śerpjeł ako Bogumił Šwjela. ...jogofotografijaCełu swoju lubosć pak posći serbskej rěcy samej. Zběrašo jeje słowa a wugrona,studowašo njesprocniwje rěc pšostego luda, pśeglědowašo cerkwinske knigły a


archiwy, pytajucy serbske mjenja zagonow a swojźbow, a studowašo z wjelikejulubosću dušyne žywjenje serbskego luda...W zeleznicy jěducy do Łužyce zaje jogo njedaloko Naumburga boža ruka dnja20.05.1948.(O. Wićaz. Nowy Casnik 1950, 6.)Hier könnten u.a. die folgen<strong>de</strong>n Strategien eingesetzt wer<strong>de</strong>n:- Vergegenwärtigung <strong>de</strong>r historischen Ereignisse, die in die Lebensdaten von Šwjelafallen <strong>und</strong> entsprechen<strong>de</strong> Auswirkungen auf seinen Lebenslauf erwarten lassen- Deutung <strong>de</strong>r Persönlichkeit mit Hilfe <strong>de</strong>r Fotografie- Suche nach Motivation bei <strong>de</strong>r Vergabe <strong><strong>de</strong>s</strong> Vornamens <strong>und</strong> Rückschlüssen auf dasElternhaus- Analyse <strong>de</strong>r Funktion <strong><strong>de</strong>s</strong> einleiten<strong>de</strong>n Satzes.Mit <strong>de</strong>m letzten Anstrich leiten wir über zuStrategien während <strong><strong>de</strong>s</strong> Lesens (притекстовые стратегии) – Auswahl- Funktion <strong>de</strong>r Einleitung...- Suche nach Schlüsselwörtern- Arbeit am lokalen Kontext- Algorithmisches VorgehenZur Arbeit am lokalen Kontext ein Exkurs – vgl. S. Ehlers (1999, 177 - 207)Er ist <strong><strong>de</strong>s</strong>halb nötig, da auf einen Paradigmawechsel in <strong>de</strong>r Lesedidaktik hinzuweisen ist:- vs. Dominanz <strong>de</strong>r top-down-Prozesse- Stärkung <strong>de</strong>r Arbeit am lokalen KontextFür die Arbeit am lokalen Kontext einige Beispiele:Aus <strong>de</strong>m Šwjela – Text :- Transformation <strong>de</strong>r Syntax: jěducy do Łužyce- Transformation direkte – übertragene Be<strong>de</strong>utung: zaje jogo njedaloko Naumburgaboža rukaGenerell:- Zur Sicherung semantischer Deutung, Vermutung <strong>de</strong>r Rückgriff auf das Sprachsystem,die Bestimmung <strong>de</strong>r Form – von <strong>de</strong>r Viel<strong>de</strong>utigkeit zur Ein<strong>de</strong>utigkeit:


Substantivmurjaŕ: murjarja (Gen. Sing. Mask.; Akk. Sing. Mask.; Nom. Dual Mask.)gołub: gołubja (Gen. Sing. Mask.; Akk. Sing. Mask.; Nom. Dual Mask.)žona: žonje (Dat. Sing. Fem, wo...Lok. Sing. Fem.; Nom. Dual. Fem., Akk. Dual Fem.)wjas: jsy (Gen. Sing. Fem, Dat. Sing. Fem; we…Lok. Sing. Fem.; Nom., Akk. Dual Fem.)wěc: wěcy (Gen., Dat., wo...Lok. Sing. Fem; Nom, Akk. Pl. Fem.; Nom., Akk. DualFem.)Adjektivmały: małych (Gen., Akk, w...Lok. Plur.)Verbdas Formans -śomolujośo ( 2. Pers. Plur. Präsens); buźośo molowaś (2. Pers. Plur. Futur);Grońśo! Cyńśo! Zwońśo! Wuměńśo! Zachopśo! (Imperativ, Plur.)- Lexikalisierung bestimmter VerbformenFormen Perfekt, Plusquamperfekt, Konjunktivhyś: som šeł, šła; běch šeł, šła//šeł, šła, šło, šlijěsć: som jědł, jědła; 2. Pers. Sing. běšo jědł, jědła;kłasć, rosć, njasć, plasć, wjasć...Lexikalisierung von Präposition <strong>und</strong> Pronomenwo njej, wo njom, wo nich, za tym, za tebje, z cym, z kim, ze mnu, z nim, z njeju, natebje, na njogo, na njuEntschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong><strong>de</strong>s</strong> sprachlichen Han<strong>de</strong>lns ist die Arbeit am Wortschatz, nichtzuletzt die Entschlüsselung unbekannten Wortgutes.Nutzung von Kenntnissen <strong>de</strong>r Wortbildung alsSemantisierungsstrategiePräfigierung <strong>de</strong>r Verben – wortbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>/be<strong>de</strong>utungsmodifizieren<strong>de</strong> Präfixedo-, na-, nad-, po-, pod-, pśe-, pśed-, pśi-, roz-, wo-, wob-, wot-, wu-, z-, ze-, za-


Verbalsubstantiv auf -śegraśe, piśe, ryśe, znaśe, spaśe, dobyśe- Signalwert spezifischer Suffixe Adjektiv, Adverb (Komparativ);KomparativAdjektiv:Adverb:Präfixe <strong>und</strong> Suffix (Superlativ)-šy,-ejšy- ej, -jejSuperlativ Adjektiv/Adverb: - nej...šy- Sorabisierung von InternationalismenSubstantiv-ija: agresija, iluzija, misija,-cija: <strong>de</strong>legacija, <strong>de</strong>klinacija-nosć: aktiwnosć, agresiwnosćAdjektiv:-iski : alkoholiski,dynamiski-iwny: aktiwny,agresiwny-ozny : dubiozny,famoznyBildung von Substantiven durch Suffigierung-wosć tworiwosć, -tosć zagoritosć, -nosć zwažnosć, nagłědnosć, -stwo wuměłstwo,-ownja źiśownja, -arnja zarězarnja, -ica źiśownica, wuknica, wucabnica, -ikźiwadłownik, wuknik, wukrajnik, wucabnik, -erka źěłaśerka, -aŕ wulicowaŕ, -anje...- słowa, kenž mjazy sobu zwisuju .narod swěcka wěra ruka rězaś winanarodnaswět zwěrnosć rukopis rěznik winowatydrastwanarodnosć swěśiś wěrny rukajce rěznikarnja njewinowatynarodnyźeńswětło pśiwěranaroźiś se swětłyzwěriśsenaroźonyrodrodna wjasrucnikaŕ zarězarnjarucneźěłorěznuś


Arbeit am Erschließen von Wortbe<strong>de</strong>utungen durchOrientierung an etymologischenSachverhalten- Klaus Müller: Slawisches im <strong>de</strong>utschen Wortschatz, V+W 1995.kšupa, jucha, karas, chyz, kjarcma, chomot, ług, bic, płuco, mlinc, płośica, twarog, sol,cyž(yk)...- H. Schuster- Śewc: Historisch-etymologisches Wörterbuch <strong>de</strong>r ober- <strong>und</strong>nie<strong>de</strong>rsorbischen Sprache. Domowina. 1978.głažk, drastwa, grobla, groba, grimanje, hodlaŕ, mjeza, gojc, gojś, (Heiler, heilen),kimbery (kin<strong>de</strong>lběr, Kin<strong>de</strong>lbier, Kindtaufschmaus), janźel, klěb (Laib), brjóg, złoto,wojna (Waid, Waidmann), mězga (Maische...), bŕija, buglin, buncl (*B<strong>und</strong>schuh*),buškej, buška, buzaś se, byzaś (bügeln///Eselsbrücke:engl.busi///),cergi, cop, copk, <strong>de</strong>jtowaś, be<strong>de</strong>jtowaś, hychlaŕ, bókowaś, bołma, b<strong>und</strong>lišk- H. H. Bielfeldt: Sorbisch-<strong>de</strong>utsche etymologische Beziehungen. ZfSl. Bd. 25,1980, H. 6, 852-879bralich, fajernica, fajfka, fajma, fajstl, famski, fěrunga, ficlowaś, flejšaŕ, fodrowaś,fichtny, piła, faila, fluchowaś, fojt, małgot, gariś, gjarowaś, gbjel, lebine, gorglowaś,górka, grosa, groska, hałdaŕ, hapa, gasa, heja, hejeŕ, hejowaś, hela, hambalki, heńki,hoka, hufka, hupa, hujery, halerk, hermank, himor, pipa-Spektrum d. Wissenschaft:fünf, fimf got, pětč, quinque lat, five engl, pente gr, panca sanskr, пять russ., pięć p,pjeć oso, pěś ns. ...Orientierung an Onomatopöie- H. H. Bielfeldt: Onomatopöie <strong>und</strong> Interferenz im sorb.-dt. Kontaktbereich. ZfSl1/1980.tśumpaś schunkeln; ćawer Schauer; ćenclowanje, tśeńtśliś Liebestän<strong>de</strong>lei, tän<strong>de</strong>ln;cypel, cyplik, cyplawa, cypeltuch Zipfel...;dypk, dypak dyp, dyp, dyp;Orientierung an fremdsprachigenVorkenntnissen


Vorkenntnisse Polnisch:gołąb, góra, godzina, gwóźdź, jeździć, grabie, grać, gotować, gromada, każdy, list...Vorkenntnisse Russisch:люди, лёд, лицо, лезть, левый, летать, лес, лежать, лев, лён, лаять, ловить, ложка,липа...Nachfolgen<strong>de</strong>, gewiss unvollständige Möglichkeiten, Semantisierungsstrategien zuerwerben sollten <strong>de</strong>n <strong>Lern</strong>ern u.a. durch diese Lehrstrategien geschaffen wer<strong>de</strong>n:- Arbeit an Wortfel<strong>de</strong>rn, Clustern- Arbeit an Wortfamilien; - Arbeit mit Lexemen gradueller Anordnung- Arbeit mit Synonymen; - Arbeit mit Antonymen; - Arbeit mit Paronymen- Arbeit mit Paraphrasen; - Arbeit mit Definitionen - Arbeit mit begrifflicher HierarchieDer <strong>Lern</strong>er sollte sich dabei u.a. dieser Strategien bedienen:- Analyse <strong>de</strong>r Morphemstruktur- kontextuelles Erraten, Erschließen auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r semantischen Kompatibilität- Erschließen <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung durch Wortbildungsregularia- Erschließen <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung durch Weltwissen- Erkennen von internationalem Wortgut- Arbeit mit Wörterbuch, darunter einsprachigem Wörterbuch- Ähnlichkeiten mit Muttersprache <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren Fremdsprachen- Nutzung etymologischer BeziehungenIn meinen Überlegungen hat die Arbeit am lokalen Kontext beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeiterfahren. Wie die Unterrichtspraxis belegt, weist das bidirektionaleInformationsverarbeitungsmo<strong>de</strong>ll top-down/bottom-up (vgl. J. Schier, 1990) bei vielenSchülern nicht die erwartete Steuerungskraft auf, da häufiger als angenommenWeltwissen nicht präsent ist.Zum algorithmischen Vorgehen eine Bemerkung.Wenn <strong>de</strong>r psychologisch begrün<strong>de</strong>te Lesefluss von links nach rechts bei synchronerDeutung unterbrochen wird – Rückbesinnung auf die Abfolge:- Ermittle im Hauptsatz die finite Verbform.- Schließe daraus auf das Subjekt bzw. die Subjekte <strong><strong>de</strong>s</strong> Hauptsatzes (imNie<strong>de</strong>rsorbischen istes ja häufig <strong>de</strong>r Fall, dass das explizit ausgedrückte Subjekt fehlt)- Entschei<strong>de</strong> dich für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r rückgreifen<strong>de</strong>n Synthese (anaphorischeBlickrichtung)- Blicke voraus (kataphorische Synthese)- Stelle Vermutungen an zum erwartbaren Inhalt (Vorausannahmen von <strong>de</strong>r konkretenTextstelle aus)


- Überspringe ein Textstück <strong>und</strong> beginne erneut mit <strong>de</strong>m Leseverstehen, erschließefehlen<strong>de</strong>Informationen- Wähle die Informationen aus <strong>und</strong> speichere sie- Greif zur Kontrolle auf das W-Mo<strong>de</strong>ll zurückStrategien nach <strong>de</strong>m Lesen (послетекстовые стратегии)Hier könnten u. a. die folgen<strong>de</strong>n Strategien zum Einsatz kommen:- Überprüfung <strong>de</strong>r Kohärenz- Vergleich mit <strong>de</strong>r Vorerwartung- Entscheidung für die Art <strong>de</strong>r Weiterverwendung <strong>de</strong>r InformationenAustausch/ Diskussion, Nutzung <strong>de</strong>r mindmap, schriftliche Reflexion, Verfassen vonGegentexten usw.SchreibenZahlreiche Veröffentlichungen zur Entwicklung <strong><strong>de</strong>s</strong> Könnens im Schreibens heben dieprozessuale Seite <strong><strong>de</strong>s</strong> Schreibens hervor <strong>und</strong> messen ihr die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utungbei:- Gabriele Neumann: Laut <strong>de</strong>nken, still schreiben... (1995)- Marion Grzemski/Joan Krebs-Schmid: Klangbil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> kreatives Schreiben (2000).Eine <strong>de</strong>r möglichen schreibstrategischen Verhaltensweisen ist die folgen<strong>de</strong>. Sie ist <strong>de</strong>mArbeitsbuch „Давайте писать по-русски“ entnommen (E. Ehrlich, V. Fischer, E. Paul,H. Rie<strong>de</strong>l, 1995):1. Ich <strong>de</strong>nke über das Anliegen meines Schreibens nach: Ziel, Zweck, Adressat, Inhalt,Form,Darstellungsart2. Ich befasse mich mit <strong>de</strong>m Inhalt meines Textes, sammle Stichworte <strong>und</strong> bestimmeSchwerpunkte, stelle texttypische Mittel bereit3. Ich ordne meine I<strong>de</strong>en: Bezugnahme auf Vorhergegangenes <strong>und</strong> Bekanntes,Darstellungvon Begründungszusammenhängen, Formulierung von Bitten, Zweifeln, Vorhabenusw.4. Nie<strong>de</strong>rschrift unter Nutzung von Hilfsmitteln5. Revision: Abfolge, Vollständigkeit, Orthographie, äußere FormEs versteht sich von selbst, dass die Transformation muttersprachiger Denkinhalte in dieFremdsprache in <strong>de</strong>n Arbeitsschritten 1 – 5 enthalten ist <strong>und</strong> sowohl kontinuierliche alsauch diskontinuierliche Prozesse <strong>de</strong>r semantischgrammatischen Realisierung beinhaltet,einhergehend mit beständiger Revision <strong>und</strong> beständiger neuer Feinplanung.Eingehen<strong>de</strong>ren Darstellungen kann u.a. bei Gert Rickheit/Hans Strohner nachgespürtwer<strong>de</strong>n: Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>r kognitiven Sprachverarbeitung (1993). Da bislang dieWahrnehmung von psycholinguistischen Erkenntnissen östlicher Provenienz nicht sehr


ausgeprägt ist, sei an dieser Stelle auf die Ergebnisse <strong>de</strong>r Sprachproduktionsmo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>rsowjetischen Psycholinguistik verwiesen. Ein Name sei genannt: I. A. Зимняя. Gutdargestellt sind diese Annahmen bereits bei Günter Desselmann (1981). Blicken wir aufein mögliches Beispiel für das Schreiben im Sport:Gedacht ist an Routinen. Als Routinen <strong><strong>de</strong>s</strong> Lehren<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n hier Kurzinformationenschriftlicher Art für die am Sportunterricht Teilnehmen<strong>de</strong>n verstan<strong>de</strong>n, die in folgen<strong>de</strong>rWeise auf die kommen<strong>de</strong> Sportst<strong>und</strong>e einstimmen sollen. In Son<strong>de</strong>rheit bil<strong>de</strong>t dieKategorie cynitosći die Möglichkeit, im Vorfeld <strong>de</strong>r Sportst<strong>und</strong>e umfangreiches <strong>und</strong> fürdie konkrete Verwendungssituation relevantes lexikalisches Material (siehe Beispiele*),das im Hör <strong>und</strong> Sprechhan<strong>de</strong>ln Anwendung fin<strong>de</strong>n wird, vorzustellen. Zu<strong>de</strong>m kann es in<strong>de</strong>r Nachbereitung (Teilnehmer) genutzt wer<strong>de</strong>n. in gleicher Weise gelten die Routinenfür <strong>de</strong>n bilingualen Musikunterricht.RutinypśedinformacijaZaměr wucby:slěd:zěło na...zěło z...socialnaforma:nazwucowanje(cogo) ...zwucowanje wporikachindiwidualnezwucowanjezěło wkupkachcynitosći: na starthyś, se nastupiś...pokazka za wěstosć:sportowa drastwa:Als Routinen für die <strong>Lern</strong>en<strong>de</strong>n sind Kurzinformationen schriftlicher Art <strong>de</strong>r amSportunterricht Teilnehmen<strong>de</strong>n gedacht, aus <strong>de</strong>nen nicht nur Schreibkompetenzentstehen kann, son<strong>de</strong>rn auch Sprechanlässe erwachsen, die um weitere Rubrikenerweitert wer<strong>de</strong>n können.


ReportNa sportowem zwucowanju dnja... smy slědujuce cynili:..Nejpjerwjej..., potom..., ako slědujuce... Skońcnje...Spodoba se mě zwucowanje... ,...běg na styri sta metrow, ...Mjenjej dobry som w dalokoskoku. Wucba jo se mě spodobała. Pśiducy raz comy...Beispiele für lexikalisches Material* Sporta)Startblock startowy blok Startplatzstartoweměstno ...Strecksprung wupśeztrětyskokInnenbahn nutśikownacera ...Außenbahn wenkowna cera Erwärmung wogrěwanje Hür<strong>de</strong> płotkiSportschuhe sportowe crjeje Starter startowaŕ Muskelkater bołosćmuskłowb) Funktionale Äquivalente zu J. Lü<strong>de</strong>rs: Englisch im Sportunterricht. Praxis <strong><strong>de</strong>s</strong>neusprl. U. 48(2001) 2,149f. Workout1) špatne źaržanje śěła wotporaś - eliminate bad postural habits2) rozpěśe a zacuśe nutśikownego měra - relaxation and a sense of inner calm3) kšejny wobběg rozbuźiś - stimulate the circulatory system4) śańšy a strowšy wugłědaś; se <strong>de</strong>rje cuś - look leaner and healthier; feel comfortable5) tśi zwucowanja wob tyźeń - three exercises per week6) z wupśezstrětyma nogoma na kśebjaśe lažaś - lie flat on one’s back with one’s legsexten<strong>de</strong>d7) pěty dosegaju zemju (plural)/pěśe dosegatej zemju (dual) - the heels touch the floorfeet9) łopatki spozy a gromadu źaržaś (plural)/łopatce spozy a gromadu źaržaś (dual) -keep one’s shoul<strong>de</strong>r bla<strong><strong>de</strong>s</strong> down and together10) nutśikowne sćogna a brjuškowe muskle rozpěś (plural) nutśikownej sćognje abrjuškowe muskle rozpěś (dual) - release the (inner) thighs/ calf muscles


Als Marktlücke muss benannt wer<strong>de</strong>n, dass durch fehlen<strong>de</strong> sorbische(wendische)Grapheme auf einem Handy ein Potential für die Entwicklung <strong>de</strong>r Lese- <strong>und</strong>Schreibkompetenz verschenkt wird (SMS).Die folgen<strong>de</strong> Darstellung, in <strong>de</strong>r <strong>Lern</strong>strategien verschie<strong>de</strong>ner Kompetenzbereichegenutzt wer<strong>de</strong>n müssen, will auf die Arbeitstechnik <strong><strong>de</strong>s</strong> mindmapping als Lehr- <strong>und</strong><strong>Lern</strong>strategie aufmerksam machen (vgl. L. Schiffler, 2002; W. Holtwisch, 2002).Das hier vorgestellte Beispiel steht für eine <strong>de</strong>r Möglichkeiten, <strong>de</strong>n Text mit Hilfe <strong>de</strong>raufgezeigten Struktur, die durch zusätzliche Zeichen, Pfeile <strong>und</strong> Markierungenvertiefen<strong>de</strong> Zusammenhänge ver<strong>de</strong>utlichen kann, zu referieren bzw. nachzuerzählen.Zu<strong>de</strong>m sind die <strong>Lern</strong>en<strong>de</strong>n gehalten, an freien Valenzen kreative Ergänzungenvorzunehmen <strong>und</strong> zu begrün<strong>de</strong>n.CasnikarstwoZ tym cytanim jo to taka wěc. Něga jo se wejsańska młoźina na tych dłujkichzymskich wjacorach na pśězach zmakała, źož jo měła swójo wjasele, a to nic jano pśispiwanju. Źinsa chójźe mło<strong>de</strong> luźe lubjej na diskoteku abo sejźe doma pśedtelewizorom. To slědne pśitrjefijo za młodšych ako za staršych. Žedne pak wetotšochu cytaju. A co ga se cyta? Wjelika licba knigłow wšych móžnych žanrow <strong>de</strong>j sehow jano naspomnjeś a w tom zwisku teke, až su knigły w dolnoserbskej rěcy pluralneslowo.W tom pśinosku pak nje<strong>de</strong>j hyś wo knigły, ale wěcej wo casniki. Jo źe južo w lěśe1848 wujšło prědne cysło jadnogo dolnoserbskego casnika pód mjenim „Bramborskiserbski casnik”. To mě jo se až do źinsajšnego cesćej změniło. Źinsajšny „NowyCasnik” pak jo w Dolnej Łužicy wšuźi znaty. Chtož serbsku rěc tšochu znajo, poznajoned, až słowo casnik jo wutworjone wot słowa cas. W njom se potakem pišo wo casu,lěpjej gronjone, wo tšojenjach casa. Samski zdonk ma teke słowo casopis, jano až wonnjejo tak direktne na cas wězany. Gaž wše casniki a casopise a wšykno, což z tymzwisujo, gromadu wzejomy, se powěda wo casnikarstwje.Mimo dolnoserbskego źe dajo hyšći ceły rěd dalšnych serbskich casnikow. W GornejŁužicy stoje na prědnem městnje „Serbske Nowiny”. To słowo nowiny ga jo wdolnoserbskej rěcy teke znate a groni teliko ako nowosć, nowosći a teke casnik. Bymogali potakem za dolnoserbski casnik teke groniś „Nowe Nowiny“, ale to by byłopodwojenje, pśeto nowiny abo nowosći su nowe a žedne sprěte guski.Powědajucy wo serbskem casnikarstwje <strong>de</strong>j se teke pokazaś na ewangelski casnik„Pomhaj Bóh” a na „Katolski posoł”.Z casopisow stoj w Dolnej Łužicy na prědnem městnje woblubowana „Pratyja”. Tosłowo njegroni popšawem nic drugego ako kalendaŕ. Pratyja jo potakem wudaśekalendarja we formje śańšych knigłow. Serbskemu kalendarjoju abo serbskej pratyji na


sćěnu se groni „Moja domownja”. Se wě, až možo se teke groniś sćěnowy kalendaŕabo sćěnowa pratyja. Nježlic casniki a casopise wuchadaś mogu, muse se nejpjerwjejzpisaś a śišćaś. K tomu jo trěbna wěsta organizacija źěła a institucija. Jej se groninakładnistwo. Słowo jo rowno ako w nimskej rěcy nastało wót zakładnego werba kłasć,kładaś. Wot formy nakładowaś jo se pon tworiło nakładnistwo a teke nakład.Nakładnistwo potakem něco nakładujo a licba togo, co nakładujo, jo ten nakład.Serbske nakładnistwo nosy mě „Domowina”. Wostanjo naźeja, až wono hyšći dłujkecase na dobro serbskego luda serbske knigły a kniglicki, a casniki a casopise nakładujoa wudawa.Mindmapping: Textauswertung/Textproduktion rezeptivreproduktivźiśecy/młoźinski casnik„Pomhaj Bóh””Katolski Posoł””Pratyja”młoźinacasnikarstwoněgaźinsa1848 Nowy Casnik(NoweNowiny)pratyja na sćěnu cascasnikcasnikarstwocasopis„SerbskeNowiny“„Moja domownja“ nakładnakładnistwo„Domowina“Mindmapping: Wi<strong>de</strong>rspiegelung von brainstorming; gezieltes Rekapitulieren, Vorgaben


zur Einordnung, hierarchische Beziehungen,Verzweigungsangebote <strong>und</strong> offeneKonzeptetwariś...šupowaś, seś, rězaś, zběraś,łupaś,luźepilnje źěłaś, do rěchaspóraś, pjacsusedyburjažni pód kšywo spóraś, ryś,burowki,zamkarje,Co luźe cynje:pśedawarje,pśedawarki,pjakaŕ,busowy šofer,rejtarje...Chto źěła na jsy:pśipowjesakNajsyzwěrjetapśipowjesakkanakolasotraktorMopedwjaskoń, mjatelik,psykkurjetko, kócka,kocor,bośon, myš,jaskolica,kokoš, gus,kacka, kokot.motorske cerkwjasecomłośenica gosćeńcšularadnica


łysk, pogrimWährend bislang auf einzelne Strategien verwiesen wur<strong>de</strong>, haben sich schon seit langem<strong>Lern</strong>strategie-Programme etabliert, die eine Kombination unterschiedlicher Strategiendarstellen.Neben <strong>de</strong>m <strong>Lern</strong>strategie-Programm von Dansereau (s. bei Ballstaedt et al., 1981) seinoch auf die PQ4R-Metho<strong>de</strong> von Thomas &An<strong>de</strong>rson verwiesen (a.a.O., 264). EineSpezifizierung hierzu ist die Erarbeitung eines Kapitels in einem Sachfach. Ausgewiesenwer<strong>de</strong>n 6 Schritte:Ich habe diese Orientierung <strong><strong>de</strong>s</strong>halb ausgewählt, han<strong>de</strong>lt es sich doch im angedachtenbilingualen Sachfachunterricht gleichfalls um selbstständiges Erlesen <strong>und</strong> Exzerpieren<strong>und</strong> schließlich Präsentieren von Sachthemen.PQ4R- Metho<strong>de</strong>:1. Vorprüfung Preview - Verschaffe Dir eine Übersicht über die allgemeinen Themen,die in <strong>de</strong>m Kapitel behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Die <strong>Lern</strong>er legen einzelneAbschnitte fest/ Wahrnehmung/ Sinnverstehen2. Fragen Questions - Stelle Fragen zu <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Abschnitt3. Fragen Read - Lies <strong>de</strong>n Abschnitt <strong>und</strong> beantworte die Fragen4. Denke nach Reflect - Denke während <strong><strong>de</strong>s</strong> Lesens über <strong>de</strong>n Text nach. Verknüpfe mitBeispielen <strong>und</strong> Vorwissen5. Gib wie<strong>de</strong>r6. BlickezurückRecite - Gib nach <strong>de</strong>m Durchlesen <strong>und</strong> Beantworten <strong>de</strong>n Inhalt <strong><strong>de</strong>s</strong>Abschnittes wie<strong>de</strong>rReview - nochmals die wesentlichsten Fragen beantworten <strong>und</strong> dieeinzelnen Punkte durchgehenBeispiel Musik Kl. 9 – Themenkomplex: Geschlechterbeziehungen <strong>und</strong> LebensformenDie Sorben (Wen<strong>de</strong>n) – eine regionale Spurensuche:Unter Inhalten wird aufgeführt:- wendisches Liedgut <strong>und</strong> seine Herkunft- die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung von Komponisten <strong>und</strong> Lie<strong>de</strong>rmachern mitsorbischer(wendischer)I<strong>de</strong>ntität in Vergangenheit <strong>und</strong> GegenwartEs kann davon ausgegangen wer<strong>de</strong>n, dass sich die <strong>Lern</strong>en<strong>de</strong>n Sachkapitelentsprechen<strong>de</strong>r Literatur selbstständig erarbeiten <strong>und</strong> aneignen.Beispiel Sport Kl. 9Themenfeld Zweikampf, Beispiel Judo


Neben <strong>de</strong>n Kategorien „Körperliche Fähigkeiten, Sportliche Fertigkeiten“ tritt dieKategorie „Wissen“ in Erscheinung: Themenangebote, die zur selbständigenErarbeitung vorgeschlagen wer<strong>de</strong>n, wovon sich auch individuelldifferenzierteArbeitsweisen <strong>und</strong> För<strong>de</strong>rungen ableiten lassen, wer<strong>de</strong>n genannt (S. 32, Rahmenlehrplan<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, 2002):“Kommunikation in nonverbaler Form“- Zur Schönheit von Musik <strong>und</strong> Bewegung- Techniktraining in Vergangenheit <strong>und</strong> Zukunft“- “Tänze erzählen Geschichten. Tanz-Kultur-Bewegung“ – Rhythmen sind überall in <strong>und</strong>um uns“Ich meine, dass beim Durcharbeiten entsprechen<strong>de</strong>r Kapitel zur sorbischenMusikgeschichte, zur Geschichte <strong>de</strong>r sorbischen Sportbewegung – Stichwort „Sokoł“ –in <strong>de</strong>nen die vorstehend genannten Probleme berührt sein können, die aufgeführten<strong>Lern</strong>schritte anwendbar sind.Kehren wir zurück zum Ausgangspunkt, <strong>de</strong>n <strong>Lern</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeitstechniken</strong>, in<strong>de</strong>m wirdarauf verweisen, dass die Aneignung von <strong>Lern</strong>- <strong>und</strong> <strong>Arbeitstechniken</strong> im Schulbereichihre systematische Vertiefung an <strong>de</strong>r Hochschule (vgl. Klaus Vogel, 1998, 61f.) fin<strong>de</strong>t.Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,nach soviel Geduld, die Sie aufgebracht haben, will ich meinen Ausblick recht knapphalten <strong>und</strong> in wenigen Bemerkungen ein Resümee wagen:Ich meine, dass Ihr Vorhaben, <strong>de</strong>n bilingualen Sachfachunterricht in <strong>de</strong>n Fächern Musik<strong>und</strong> Sport voranzuführen, ein wichtiger Beitrag zur Pflege <strong>de</strong>r sorbischen (wendischen)Sprache ist. Viele Dinge wer<strong>de</strong>n parallel getan wer<strong>de</strong>n müssen, sie sind Ihnen sehr gutbekannt. Den entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Beitrag hierfür haben die <strong>Lern</strong>en<strong>de</strong>n zu leisten. Wegeaufzuzeigen, die diese beim Erwerb <strong>de</strong>r bilingualen Sachfachkompetenz beschreitenkönnen, dies war mein Anliegen. Es impliziert Voraussetzungen, die die Region <strong>und</strong> diein ihr Wirken<strong>de</strong>n schaffen müssen.Für Ihre Aufmerksamkeit danke ich Ihnen.Literatur::Ballstaedt, Steffen-Peter/Heinz Mandl/Wolfgang Schnotz/Siegmar-Olaf Tergan: Texteverstehen, Texte gestalten. Urban & Schwarzenberger. München, Wien, Baltimore 1981.Chott, Peter: Das Lehren <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Lern</strong>ens. Pädagogisches Forum. April 1998, S. 174 – 180.Crystal, David: Die Cambridge-Enzyklopädie <strong>de</strong>r Sprache. Campus Verlag. FrankfurtMain1993.


Desselmann, Günter: Zu Fragen <strong><strong>de</strong>s</strong> Generierungsprozesses sprachlicher Äußerungen –Re<strong>de</strong>generierungsmo<strong>de</strong>lle sowjetischer Autoren. In: Deutsch als Fremdsprache.5/1981Dyrlich, Benedikt: Chancen <strong>de</strong>r Zwiefalt. In: Serbske Nowiny, März 2002, Jgg. 12.Monatliche Ausgabe in <strong>de</strong>utscher Sprache, S. 1.Ehlers, Swantje: Zum Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Lesetheorie. In: Zeitschrift fürFremdsprachenforschung.10 (1999) 2, 177- 207.Ehrlich, Elke/Valentina Fischer/Eckhard Paul/Hella Rie<strong>de</strong>l: Давайте писать по-русскиVolk <strong>und</strong> Wissen. Berlin 1995.Grzemski, Marion/Joan Krebs-Schmid: Klangbil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> kreatives Schreiben. In:Fremdsprachenunterricht. 44/53, (2000) 5, S. 355 – 357.Hallet, Wolfgang: Auf <strong>de</strong>m Weg zu einer bilingualen Sachfachdidaktik. Bilinguales<strong>Lern</strong>en als fremdsprachige Konstruktion wissenschaftlicher Begriffe. In: Praxis <strong><strong>de</strong>s</strong>neusprachlichen Unterrichts. 49 (2002) 2, 115 – 126.Holtwisch, Herbert: Mind Maps <strong>und</strong> ihre Verwendung im Fremdsprachenunterricht. In:Fremdsprachenunterricht. 46/55 (2002) 2, 98 – 102.Lamsfuß-Schenk, Stefanie: Fremdverstehen im bilingualen Geschichtsunterricht. In:Neusprachliche Mitteilungen aus Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis. 53 (2000) 2, 74 – 80.Neumann, Gabriele: Laut Denken <strong>und</strong> still schreiben. Zur Triangulierung von Prozeß<strong>und</strong>Produktdaten in <strong>de</strong>r L-2 Schreibprozessforschung. In: Zeitschrift fürFremdsprachenforschung. 6 (1995) 1, 95 – 107.Neveling, Christiane (Hrsg.): Perspektiven für die zukünftige FremdsprachendidaktikGiessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik. gunter narr verlag. Tübingen 2002.Paul, Eckhard/ Schulze, Jana: Dohlady. Deutsch-obersorbisches Gesprächs- <strong>und</strong>Lesebüchlein. Domowina. Bautzen 1999.Paul, Eckhard: Russische Sprache gestern <strong>und</strong> heute. Volk <strong>und</strong> Wissen. Berlin 2000.Rampillon, Ute: <strong>Lern</strong>techniken. In: K.-R. Bausch, H. Christ, W. Hüllen <strong>und</strong>H.-J. Krumm (eds): Handbuch Fremdsprachenunterricht. Francke. Tübingen1989, 215-218.


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