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2013 Herausgegeben von der Landzunft Regan Regensdorf

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JUBILÄUM LANDZUNFTvolk <strong>der</strong> Mitzünfter hatte indes unübersehbare Nachteile.Unter an<strong>der</strong>em war es dem Gemeinschaftsgefühl <strong>der</strong> jungenZunft wenig för<strong>der</strong>lich, wenn manchen <strong>der</strong> am Gründungsbottanwesenden effektiven Zunftgrün<strong>der</strong>n, unter ihnendem ersten Zunftmeister Karl Meyer, nur die zweithöchsteMitglie<strong>der</strong>kategorie offenstand. So wurde <strong>der</strong> Artikel zuden Kategorien letztendlich völlig umgekrempelt. In <strong>der</strong> gedrucktenFassung <strong>der</strong> Satzungen <strong>von</strong> 1962 gab es anstelle<strong>von</strong> Stamm- und Mitzünftern nur noch «Zünfter». Dazu kamdie Kategorie <strong>der</strong> «Urzünfter», die nun all jene umschloss,«die im Gründungsjahr eingetreten sind». Bei dieser Unterscheidungist es bis heute geblieben. Die seit 1965 geltendeHöchstzahl <strong>von</strong> 80 Zunftmitglie<strong>der</strong>n blieb bis heute ehertheoretischer Natur (Mitglie<strong>der</strong>zahl 2012: 62).Die Kategorie <strong>der</strong> Urzünfter wird über kurz o<strong>der</strong> lang aussterben.Eine gewisse Kompensation erhofft sich die <strong>Landzunft</strong>durch den 2009 eingeführten Gesellenstatus fürZunftanwärter im Alter <strong>von</strong> 18 bis 25 Jahren. Wie bei denZürcher Zünften unterstützen die Gesellen den Stubenmeisterbei den Anlässen und schenken beispielsweise denWein ein.Von <strong>der</strong> <strong>Regan</strong>-Zunftzur <strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong>Beschlossene Sache war auch in den gedruckten Satzungen<strong>der</strong> am Gründungsbott vereinbarte Zunftname <strong>Regan</strong> <strong>Regensdorf</strong>.Albert Kuhn, <strong>der</strong> eine <strong>Landzunft</strong> Alt-Regensberggewünscht hatte, konnte sich mit diesem Namen nie richtigabfinden. Mit dem gewählten Namen wüssten doch schondie Affoltemer und Buchser nichts anzufangen, «geschweigedenn die übrigen Zürcher», schrieb er drei Tage nachdem Gründungsbott aufgeregt an Gottfried Stäubli. Aber«wo Alt-Regensberg liegt, weiss ausser unserem gutenErnst Meier je<strong>der</strong> Primarschüler des Kantons Zürich». «Wirkönnen einfach diese einmalige Chance nicht in den Mülleimerwerfen. Stell Dir vor, wenn die Watter plötzlich eineeigene Zunft gründen und sie Alt-Regensberg nennen würden!»Zunftschryber Albert Kuhn setzte sich immer wie<strong>der</strong> überden Zunftnamen <strong>Regan</strong> hinweg. In <strong>der</strong> <strong>von</strong> ihm verfasstenZunfturkunde wurden bis 2006 alle Zünfter in die «<strong>Landzunft</strong>Alt-Regensberg» aufgenommen. Der korrekte Zunftname«Land-Zunft <strong>Regan</strong> <strong>Regensdorf</strong>» hatte auf längereSicht aber tatsächlich Nachteile. In <strong>Regensdorf</strong> schmücktensich bald auch Firmen mit dem geschichtsträchtigen Namen<strong>Regan</strong>. Ausserdem formierte sich in den 1980er-Jahreneine Narrenzunft <strong>Regan</strong>ia. Für die Zunft verlor <strong>der</strong> Namedadurch an Exklusivität. Bei <strong>der</strong> Satzungsrevision <strong>von</strong>2006 wurde <strong>der</strong> Zunftname schliesslich revidiert. Die Zunftheisst seither «<strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong>» und beruft sich nichtmehr auf den sagenumwobenen <strong>Regensdorf</strong>er Dorfgrün<strong>der</strong>Glasscheibe, Geschenk <strong>von</strong> Albert Kuhn<strong>Regan</strong>, son<strong>der</strong>n auf eine geschichtliche Zunft <strong>Regensdorf</strong>,die <strong>von</strong> 1831 bis 1838 tatsächlich existierte.Die geschichtliche Zunft <strong>Regensdorf</strong>Eine historische Zunft <strong>Regensdorf</strong> war schon den Zunftgrün<strong>der</strong>nvage bekannt. Bei <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung des Zunftnamens imJahr 2006 wurde sie zum Programm: «Die <strong>Landzunft</strong> willan die geschichtliche Existenz <strong>der</strong> <strong>Landzunft</strong> <strong>Regensdorf</strong> in<strong>der</strong> Zeit <strong>von</strong> 1831–1838 erinnern», heisst es in den revidiertenSatzungen <strong>von</strong> 2006.Die geschichtliche Zunft <strong>Regensdorf</strong> war eine <strong>von</strong> insgesamt65 Land- und Stadtzünften im Kanton Zürich. Dabei handeltees sich um Wahlgremien, die unter an<strong>der</strong>em dieMitglie<strong>der</strong> des Grossen Rates, des heutigen Kantonsrats,wählten. Deren Entstehung geht auf die <strong>von</strong> Napoleon -auferlegte Mediationsverfassung <strong>von</strong> 1803 zurück, die denZweck hatte, die revolutionäre Verfassung <strong>der</strong> Helvetik(1798–1803) durch eine gemässigtere Staatsordnung zuersetzen. Im Alten Zürich hatten die Zünfte aus ihren Reihendie Regierung gewählt. In diesem Punkt stellte die Mediationsverfassung<strong>von</strong> 1803 die Rechte <strong>der</strong> alten Zünfte wie<strong>der</strong>her. Da aber die Landleute inzwischen nicht mehr Untertanen,son<strong>der</strong>n stimmberechtigte Kantonsbürger waren,teilte die Mediationsverfassung auch die Landschaft inZünfte ein. Dabei wurden mehrere Gemeinden zu einer6

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