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2013 Herausgegeben von der Landzunft Regan Regensdorf

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DIE WAPPEN DER GEMEINDEsamtwappens bildet wie <strong>der</strong> Schild (das Unterwappen o<strong>der</strong>das Wappen im engeren Sinn). Schild und Oberwappen sindfür die einzelnen Familien nach den Regeln <strong>der</strong> Heraldikgenau festgelegt und in Wappenbüchern aufgezeichnetworden. Schildhalter, die den Wappenschild seitlich haltenund bewachen (Menschen o<strong>der</strong> Tiere) – man denke an dieLöwen des Zürcher Wappens – spielen in <strong>der</strong> Frühzeit desWappenwesens noch keine Rolle und kommen beim RegensbergerWappen nicht vor.Die verschiedenen Formen des Wappens<strong>der</strong> Freiherren <strong>von</strong> RegensbergDie Grundform des Regensberger Wappenschildes bestanddurch alle Jahrhun<strong>der</strong>te hindurch aus mehreren Pfählen(senkrechten Streifen), wechselnd <strong>von</strong> silberner (bzw. weisser)und blauer Farbe, sowie aus einem vor den Pfählen aufhalber Höhe durchgehenden horizontalen roten Band o<strong>der</strong>Balken. In <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Heraldik heisst das: mehrfachgespalten <strong>von</strong> Weiss und Blau, belegt mit rotem Balken.Grünenbergs Wappenbuch <strong>von</strong> 1483 mit Regensberger WappenZum erstenmal erscheint dieses Wappen auf dem Siegel aneiner Urkunde <strong>von</strong> 1219, ausgestellt <strong>von</strong> Freiherr Lütolf V.Es ist 6-fach gespalten, was sieben Pfähle ergibt, nämlich –wenn links mit Weiss begonnen und rechts mit Weiss ge -endet wird – vier weisse und drei blaue. Diese Form desWappens wird heute <strong>von</strong> <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Regensdorf</strong> verwendet.Bis 1326 kommt die gleiche Ausführung auf weiterenelf Siegeln vor (<strong>von</strong> Lütolf VI. bis zu Ulrich und LütoldVIII. <strong>von</strong> Neu-Regensberg). Das Grabrelief mit <strong>der</strong> Figur desFreiherrn Ulrich <strong>von</strong> Neu-Regensberg, wohl kurz nach dessenTodesjahr 1281 entstanden 3 , zeigt ebenfalls die sechsfacheSpaltung.Das Fresko aus dem Haus zum langen Keller in Zürich, um1300 4 , zeigt das Wappen mit dreifacher Spaltung. Zwei SiegelLütolfs VIII. (<strong>von</strong> 1306 und 1310) halten sich an die Fünfteilung;auch in <strong>der</strong> Zürcher Wappenrolle, um 1330, findetsich die fünffache Spaltung mit sechs Pfählen (bzw. sechssenkrechten Streifen) 5 . In <strong>der</strong> Folge setzt sich die fünffacheSpaltung durch, doch erlebt die sechsfache Spaltung inneuern Ausformungen des Wappens (seit ca. 1700) eineRenaissance. 6Im 16.Jh. kommen in <strong>der</strong> Kabinettscheibe 7 die sogenannten«Ämterrosen» (runde Glasscheiben, sog. Standesscheiben)auf, bei denen die Wappen aller Vogteien das Standeswappen<strong>von</strong> Zürich kreisförmig einrahmen. Das RegensbergerWappen ist dabei durchgehend fünffach gespalten, meistmit weiss beginnend. Das früheste Vorkommen – das fortanals Muster diente – bildet eine kreisrunde Ämterscheibe<strong>von</strong> 1544 8 . Auch die Ämterrose auf dem Zürcher Stadtplan<strong>von</strong> Jos Murer <strong>von</strong> 1576 ist fünffach gespalten.Das Regensberger Wappen bezieht sich bei den Ämter -rosen immer auf die Innere o<strong>der</strong> Obervogtei <strong>Regensdorf</strong> undnicht auf das Städtchen o<strong>der</strong> die Landvogtei Regensberg.Das Städtchen führte ein beson<strong>der</strong>es Wappen (sieheunten). Zwei Scheiben mit fünffacher Spaltung <strong>von</strong> 1683 in<strong>der</strong> alten Kirche <strong>von</strong> Affoltern 9 nehmen zum einen Bezugauf die Landvogtei (links mit blau beginnend), zum an<strong>der</strong>nauf die Gemeinde, bzw. die Obervogtei o<strong>der</strong> das Amt <strong>Regensdorf</strong>(links mit weiss beginnend).Ähnliche Wappen wie <strong>Regensdorf</strong> führen in <strong>der</strong> Schweizdie Gemeinden Champvent und Grandcour im Waadtland.Ähnlich sind Signau im Kanton Bern (mit 2 Balken) und Bassersdorf(mit schrägen Pfählen).Zur HelmzierDie Kleinode des Regensberger Wappens haben sich imLauf <strong>der</strong> Zeit gewandelt. Auf einem Siegel <strong>von</strong> 1291 scheintdie Helmzier nur aus einer Krone in den Wappenfarben zubestehen. In <strong>der</strong> Zürcher Wappenrolle (um 1330) 10 und inGrünenbergs Wappenbuch (1483) ist es zusammengesetztaus einer nach oben in zwei Zipfel auslaufenden Haube inden Farben des Schildes, an den Zipfeln je ein Pfauenfe<strong>der</strong>busch.Diese Helmzier ist vom Herausgeber <strong>der</strong> Wappenrolle,Friedich Hegi (1930), als Inful, d.h. als stilisierter Bischofshutinterpretiert worden. Als solche könnte sie Bezugauf die Tatsache nehmen, dass aus <strong>der</strong> Familie <strong>der</strong> Regensbergerein bedeuten<strong>der</strong> Kirchenfürst hervorgegangen ist:22

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