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2013 Herausgegeben von der Landzunft Regan Regensdorf

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VOR 50 JAHRENBevölkerunsgwachstumDas Bevölkerungswachstum bringt mehr Schulkin<strong>der</strong>, unddiese verlangen mehr Schulraum. Nachdem 5 Jahre zuvorim Ruggenacher das erste Zentralschulhaus für Primar -schule und Oberstufe gebaut worden ist, kann die Primarschulgemeindevor den Sommerferien vornehmen, was imMitteilungsblatt feierlich angekündigt wird: «Endlich ist essoweit. Die Kirchenglocken verkünden es, die Spatzen pfeifenes <strong>von</strong> den Dächern, und hun<strong>der</strong>te <strong>von</strong> erwartungsvollenSchulkin<strong>der</strong> flüstern es in Gassen, Strassen und Stuben:Der grosse langersehnte Tag <strong>der</strong> festlichen Einweihung desneuen Schulhauses “Chrüzächer” ist da.» Mit einem Volksfestmit Festakt und schönen Reden, Bratwürsten und Festwein,Spielen und Wettkämpfen, mit Musik und Tanz übernimmtdie Bevölkerung ihr neues Schulhaus. Es ist <strong>der</strong>Anfang einer langen Phase, in <strong>der</strong> fast im 5-Jahrestakt neueSchulhäuser für die langsam zur Stadt wachsende Gemeindegebaut werden.Das nächste wird noch im gleichen Jahr bewilligt: Die Oberstufenschulgemeindestimmt dem Bau des zweiten Oberstufenschulhausesim Ruggenacher zu.Kultur und FreizeitDas rasche Wachstum verlangt auch Innovationen im sozialenund kulturellen Bereich. Viele wichtige Anliegen werdenaufgenommen: Es wird eine Kommission für die Einrichtungeines Kin<strong>der</strong>horts gebildet, und <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at nimmteine Motion für die Schaffung einer Kin<strong>der</strong>krippe entgegen.Die Gemeindeversammlung spricht Kredite zur Schaffungeiner Gemeindechronik und für einen neuen Fussballplatzim Roos. Die Schwimmbadkommission findet im Pösch eingeeignetes Gelände für ein Freibad, wählt das Projekt«Landis» zur Ausführung aus und will es zur Abstimmungbringen. Die Kommission «zum Studium <strong>der</strong> Frage über dieEinführung einer Freizeitwerkstatt und einer Gemeindebibliothek»legt ihren Bericht vor und beantragt einen Kreditfür die Schaffung <strong>der</strong> Bibliothek und die Verabschiedungeiner Verordnung über das Freizeitzentrum <strong>Regensdorf</strong>.Beide Anträge werden in <strong>der</strong> letzten Gemeindeversammlungdes Jahres angenommen. Mit <strong>der</strong> Einlagerung <strong>von</strong>Sammelgut im alten Schulhaus an <strong>der</strong> Watterstrasse legtdie Heimatkundliche Vereinigung einen ersten Baustein fürdie Schaffung eines <strong>Regensdorf</strong>er Ortsmuseums.GesundheitSogar <strong>der</strong> Umgang mit dem Tod verän<strong>der</strong>t sich unter denZwängen, die das rasche Wachstum mit sich bringt – undein alter Brauch fällt ihm zum Opfer: Das Leichengeleit hinterdem <strong>von</strong> Pferden gezogenen Leichenwagen – seit 1918<strong>von</strong> <strong>der</strong> gleichen Familie geführt – wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsbehördeabgeschafft, «obwohl <strong>der</strong> Brauch des Leichengeleiteseiner alten, schönen Tradition entspricht.» ImHinblick auf den zunehmenden Strassenverkehr und dieTatsache, dass in den neuen Mehrfamilienhäusern oft «dieToten nicht mehr bis zur Beerdigung aufgebahrt werdenkönnen», wird statt dessen die Anschaffung eines Leichenautosbeschlossen. Zudem stellt die Behörde fest, dass <strong>der</strong>alte Friedhof langsam zu klein wird .Mit zwei heissen Themen müssen sich die Behörden dasganze Jahr über befassen. Zunächst ist das die Kehrichtgrubeim «Ehrenhau», aus <strong>der</strong> Geruchs- und Rauchemissionendie Bevölkerung ständig belästigen. Ein <strong>Regensdorf</strong>ergibt seinen Gefühlen im Mitteilungsblatt in Versen Ausdruck:«Das waren noch Zeiten!Einst, vor vielen, vielen Jahren,musste unsere Gemeinde noch sparen.In <strong>der</strong> Höhe stand die Steuer,doch hatte es damals kein Feuer,das das Dorf zum Spotte machtmit einem Gestank bei Tag und Nacht.Gesiebte Luft, die war schon besser,keine Abfallgrube als Luftverpester.Drum ihr Herren hier vom Rat,schreitet nun einmal zur Tat! …Ein nach Luft schnappen<strong>der</strong> <strong>Regensdorf</strong>er»Watterstrasse mit «Alter Post», 1959, Archiv Quartierverein DorfDie Gesundheitsbehörde <strong>Regensdorf</strong> erklärt die Abfallgrubezu ihrem «brennendsten Problem». Sie sei bestrebt, demdortigen Übel radikal zu Leibe zu rücken, auch auf die Gefahrhin einige «Lieferanten zu vertäuben.» In ihrer Verlautbarungstellt sie aber fest, dass das Problem <strong>der</strong> Gastarbeiterfür sie «fast so heiss wie die Ehrenhaugrube» sei.Der zunehmenden Zahl <strong>der</strong> ausländischen Arbeitskräfte ist<strong>der</strong> <strong>Regensdorf</strong>er Wohnungsmarkt nicht gewachsen undviele «Fremdarbeiter» müssen in unzureichenden Unterkünftenhausen. Mehrfach publiziert die Behörde «Vorschriftenbetreffend Unterkünfte für Gastarbeiter» unddroht mit unangemeldeten Kontrollen. In diesen Vorschrif-18

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