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Forum 127 - Juli 2003 - St. Michael

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forum 1<br />

Nr. <strong>127</strong><br />

<strong>Juli</strong> <strong>2003</strong>


ZUM LEITTHEMA<br />

Im April 2oo3 ging eine Ausstellung<br />

im ‚Haus der Geschichte’ in Bonn zu<br />

Ende, die ca. 13o ooo Besucher gesehen<br />

haben. Thema der Ausstellung:<br />

„Am siebten Tag – darfst, kannst,<br />

sollst, musst du…..Geschichte des<br />

Sonntags“.<br />

Die mit allen modernen Darstellungsmöglichkeiten<br />

ausgestattete<br />

Veranstaltung zeigte die Geschichte<br />

des Sonntags wie es im Prospekt<br />

verheißen wurde „als Teil der abendlichen<br />

Kultur, seine christliche Prägung<br />

und den Prozess der Säkularisierung<br />

sowie die Versuche des <strong>St</strong>aates<br />

und der Wirtschaft, auf diesen Tag<br />

zuzugreifen.“ Der aufmerksame Besucher,<br />

der den christlichen Sonntag<br />

als den Tag ansieht, der von der Feier<br />

des Gottesdienstes geprägt ist, konnte<br />

diesen Hintergrund nicht entdecken.<br />

Er musste zu dem Schluss<br />

kommen:<br />

2 forum<br />

„Der Sonntag ist dem<br />

Christenmenschen alles,<br />

aber nicht mehr heilig.“<br />

Umso mehr war die Redaktion überrascht,<br />

als so viele positive Zustimmungen<br />

von Gemeindemitglieder zum<br />

angehängten Fragebogen der Pfarrnachrichten<br />

kamen: „Was bedeutet<br />

mir der Sonntag?“<br />

Wir haben die Äußerungen ab Seite<br />

24 dargestellt. Es ist zu spüren, dass<br />

das uralte Wissen, das zum Tätigsein<br />

und Arbeiten und Sich-Mühen<br />

unbedingt das Ruhen, die Muße, das<br />

Bei-sich-sein gehören. Dieser Rhythmus<br />

gehört zur Natur des Menschen<br />

und ist von Gott gewollt. Zieht man<br />

den Menschen von diesen Wurzeln<br />

ab entspricht er nicht mehr der<br />

Schöpfungsidee. Diese Gedanken<br />

klingen auch in der Betrachtung ab<br />

Seite 6 an und dem Beitrag der KFD<br />

auf Seite 4o.<br />

Das im Sonntagsevangelium gesprochene<br />

Wort ist mittlerweile für eine<br />

große Zahl von Gemeindeangehörigen<br />

zum geschriebenen Wort geworden.<br />

Ein großartiger Vorgang im<br />

Bibeljahr und ein starkes JA zum<br />

Sonntag. Das bringt auch die letzte<br />

Seite zum Ausdruck.<br />

IMPRESSUM<br />

PFARRBRIEF gkz 884-0<br />

Herausgeber: Kath. Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Hennef-Geistingen<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Das Redaktionsteam<br />

im Auftrag des Pfarrgemeinderats<br />

Redaktionsmitglieder:<br />

- Ferdinand Jacobs, Bergstr. 47, Tel. 3366<br />

- Thomas Maucher, Schützenstr. 12, Tel. 85539<br />

- Jürgen Ottersbach, <strong>St</strong>oßdorfer <strong>St</strong>r. 10, Tel. 7246<br />

- Krystian Szymura, Auf dem Sand 16, Tel. 7623<br />

email: redaktion-forum@gmx.de<br />

forum wird auf umweltfreundlichem<br />

Papier gedruckt!<br />

forum<br />

wurde Ihnen<br />

überreicht vom<br />

Pfarrbesuchsdienst


Der neue Mann im Seelsorgebereich,<br />

Pastor Bellinghausen, den wir durch<br />

die Gottesdienste längst kennen, stellt<br />

sich auf Seite 5 vor und gibt den<br />

Denkanstoß. Wir freuen uns auf gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

Zum brisanten Thema: Religionsunterricht<br />

in unseren Schulen, ist ein<br />

überraschend positiver Erfahrungsbericht<br />

auf Seite 43 von Kpl. Lipke zu<br />

lesen, der Hoffnung macht.<br />

Die Diskussionen um das gemeinsame<br />

Abendmahl, das im letzten forum<br />

aufgegriffen wurde, gehen auf<br />

Seite 26-28 weiter.<br />

Der Misereor-Sonntag brachte nicht<br />

nur 8 Familien in Ecuador ein Dach<br />

über den Kopf, sondern war auch eine<br />

eindrucksvolle Demonstration für<br />

den Eine Welt Frieden. Lesen sie auf<br />

Seite 16 und 19.<br />

Das Jubiläumsjahr der Geistinger<br />

Redemptoristen gewinnt durch weitere<br />

Berichte ab Seite 12 an Fahrt.<br />

Der aSk hatte es dieses Mal auf den<br />

Rheingau abgesehen und zwei ’Perlen’<br />

herausgepickt: Eibingen und Eberbach.<br />

(Betrachtung auf Seite 9.)<br />

ZUM LEITTHEMA<br />

Die Einladung zu einer Pilgerreise im<br />

gepflegten ’Traditionsbus’ zum Bruder<br />

Klaus in der Schweiz, wurde von<br />

39 Teilnehmer angenommen und wie<br />

der Bericht von Frau Listner ab Seite<br />

34 schildert, war es ein eindrucksvolles<br />

Erlebnis.<br />

Fronleichnam führte die beiden<br />

<strong>St</strong>adtpfarreien im Seelsorgebereich<br />

zu einer überzeugenden Demonstration<br />

des katholischen Feiertags auf<br />

den Marktplatz und durch <strong>St</strong>raßen<br />

und über Wege in der <strong>St</strong>adt (siehe<br />

Seite 37). Das anschließende gemeinsame<br />

Pfarrfest fand nicht die Zustimmung<br />

des Holzwurms. Warum ?<br />

Das lassen sie ihn am besten selbst<br />

sagen (auf Seite 44).<br />

Des Weiteren finden sie wieder viele<br />

interessante Berichte aus dem Leben<br />

der Pfarrei.<br />

Die Redaktion wünscht allen Leserinnen<br />

und Leser erholsame Ferien, erlebnisreiche<br />

und entspannte Tage ----<br />

Tage eben, die sind wie Sonntage.<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Um uns die Arbeit zu erleichtern bitten<br />

wir Sie, uns Ihre Beiträge möglichst in<br />

elektronischer Form zuzusenden:<br />

redaktion-forum@gmx.de<br />

Selbstverständlich können Sie aber auch<br />

Beiträge handschriftlich oder in anderer<br />

Form bei uns abgeben.<br />

forum 3


INHALT TERMINE<br />

4 forum<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

� Zum Leitthema 2<br />

� Termine 4<br />

� Denkanstoß 5<br />

� Alltag und Sonntag 6<br />

� aktiver Seniorenkreis 9<br />

� Rund ums Kloster 12<br />

� 40 Jahre Redemptoristen 14<br />

� Misereorsonntag 16<br />

� Leserbrief 18<br />

� Gottes Wille, Gottes Krieger,<br />

Gottes Helden 19<br />

� Manghopir 20<br />

� Bücherei 21<br />

� Muttertagskonzert 22<br />

� Taufkreis 23<br />

� Was bedeutet mir der Sonntag 24<br />

� Ökumene 26<br />

� Ecclesia de Eucharistia 27<br />

� Hoher Besuch 29<br />

� Firmung 30<br />

� Die Glocken in Geistingen 32<br />

� Pilgerreise in die Schweiz 34<br />

� Rückblick 36<br />

� Fronleichnam 37<br />

� Katholische Frauen-<br />

gemeinschaft - kfd 40<br />

� Kindergarten 42<br />

� Schule in Geistingen 43<br />

� Neues vom Holzwurm 44<br />

� Rätselecke 46<br />

� Informationen 47<br />

Eine-Welt-<strong>St</strong>and<br />

Verkauf von fair gehandelten<br />

Waren aus der<br />

„einen Welt“ (jeweils<br />

09:30 - 10:30 Uhr vor<br />

der Kirche und 11:45 Uhr am<br />

Kloster).<br />

Die genauen Daten werden jeweils rechtzeitig<br />

in den Pfarrnachrichten bekannt<br />

gegeben.<br />

Jederzeit kann bei Frau Kraus, Tel. 6716,<br />

FAIR gehandelte Ware bestellt und abgeholt<br />

werden.<br />

Termine:<br />

Vortrag zur Entstehung der Bibel:<br />

23.09.<strong>2003</strong> 20:00 Uhr im Pfarrsaal<br />

Bibeltag für Kinder bis zum 6 Schuljahr<br />

11.10.<strong>2003</strong><br />

Das Thema: „Die Schrift an der<br />

Wand“<br />

Musical „Die Schrift an der Wand“<br />

Vorgeführt vom Familienchor<br />

12.10.<strong>2003</strong><br />

Am 13.09.<strong>2003</strong> wird unser Kaplan<br />

<strong>St</strong>ephan Lipke in der Vorabendmesse<br />

in der Pfarrkirche <strong>St</strong>. Simon<br />

und Judas verabschiedet. Alle<br />

sind herzlich eingeladen.<br />

Am letzten Wochenende vor den Sommerferien<br />

wird in allen Samstags-<br />

/Sonntagsmessen der Reisesegen erteilt.<br />

Alle fahrbaren Untersätze (Auto,<br />

Motorrad, Fahrrad, Bobbycar, Rollerskates,<br />

usw.) können zur Hl. Messe<br />

mitgebracht werden.


ZUR PERSON DENKANSTOß<br />

Liebe Pfarrangehörige von Geistingen,<br />

liebe Leser !<br />

Nachdem ich die ersten hundert Tage<br />

als neuer Pfarrer von <strong>St</strong>. Simon und Judas,<br />

Hennef und als Pfarrvikar für die<br />

Pfarren <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Geistingen und <strong>St</strong>.<br />

M. Heimsuchung, Rott mit <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>,<br />

Westerhausen schon längst hinter mich<br />

gebracht habe, freue ich mich über die<br />

Möglichkeit, mich in Ihrem Pfarrbrief<br />

auch ein wenig vorstellen zu können.<br />

Ich bin gebürtiger Oberberger, allerdings<br />

mit westfälischem (mütterlicherseits) und<br />

rheinischem (väterlicherseits) Blut in den<br />

Adern und in der Kreisstadt Gummersbach<br />

aufgewachsen. Dort war ich von<br />

Jugend auf im kirchlichen Bereich aktiv,<br />

in Kinder- und Jugendgruppen, im damals<br />

bestehenden Knabenchor, als Orgelschüler<br />

und späterer Organist und<br />

Chorleiter, im Pfarrgemeinderat und<br />

schließlich, nach manchen Umwegen<br />

und Suchen, als Diakon.<br />

1989 empfing ich als sog. Spätberufener<br />

im Kölner Dom durch den damals neuen<br />

Erzbischof Joachim Kardinal Meisner<br />

(wir waren - wie er es ausdrückte - sein<br />

“erster Wurf”) die heilige Priesterweihe,<br />

wurde Kaplan in den Windecker Pfarreien<br />

Dattenfeld, Leuscheid und Rosbach<br />

und zusätzlich vier Jahre später Pfarrverweser<br />

(d.h. praktisch Pfarrer) in Herchen<br />

an der Sieg. Von 1995 bis 2002<br />

war ich Pfarrer in Schönenberg und Winterscheid<br />

(Ruppichteroth/Bröltal).<br />

Nun bin ich in die Nähe der Heimat meines<br />

Vaters (Thomasberg/Siebengebirge)<br />

“zurückgekehrt” und fühle mich in Hennef<br />

sehr wohl und schon fast heimisch.<br />

Die Zusammenarbeit im Seelsorgeteam<br />

unseres neu-gegründeten Pfarrverbandes,<br />

dessen Leiter ich für die nächsten<br />

vier Jahre sein darf, klappt bestens, und<br />

ich erlebe ein gutes Miteinander mit den<br />

anderen Seelsorgern.<br />

Wichtige Anliegen sind mir u.a. die würdige<br />

Feier der Liturgie in all ihrer Vielfalt,<br />

das seelsorgliche Einzelgespräch mit<br />

Menschen in ihren je verschiedenen Lebenssituationen,<br />

die Ministrantenarbeit,<br />

die Zusammenführung der drei Pfarreien<br />

im Pfarr- und demnächst auch im Kirchengemeindeverband<br />

bei gleichzeitig<br />

möglichst großer Eigenständigkeit und<br />

die Förderung dessen, was man “Gemeinde<br />

als Pfarrfamilie” nennen könnte.<br />

Die Gemeinde versammelt sich als Pfarrfamilie<br />

Sonntag für Sonntag um den<br />

Tisch des Herrn, um froh und dankbar<br />

Tod und Auferstehung Jesu Christi zu<br />

feiern.<br />

Das auch heute, besonders der jungen<br />

Generation, zu vermitteln, Freude an der<br />

Feier der Liturgie und am Gotteslob zu<br />

erleben, ist in meinen Augen eine der<br />

wichtigsten Aufgaben unserer Zeit - alles<br />

andere kommt dann von selbst.<br />

Dazu möchte ich uns alle ermuntern!<br />

Ihr Pastor <strong>Michael</strong> Bellinghausen<br />

forum 5


ZUM THEMA<br />

6 forum<br />

Alltag und Sonntag<br />

Meine kleine Anfrage an meine älteste Tochter und deren Freundin, was ihnen<br />

wohl der Sonntag bedeutet, brachte zwei konkrete Ergebnisse hervor. Das erste<br />

Ergebnis war, dass sie meinten, der Sonntag wäre ein Familientag. In der Woche<br />

geht jeder oft seine eigenen Wege. Termine ob klein oder groß, Dienstreisen, Besorgungen,<br />

Planungen. Am Sonntag fließt alles zusammen. Da wird gemeinsam<br />

etwas unternommen. Familien genießen allein oder zusammen mit anderen den<br />

Sonntag, oft verknüpft mit einem schönen Ausflug. Da besucht man sich, Zeit füreinander.<br />

Das zweite Ergebnis brachte im Gegensatz dazu<br />

aber die schreckliche Erfahrung zutage, dass der<br />

Sonntag es auch wieder mit sich bringt, dass<br />

man abends wegen der Schule am Montagmorgen<br />

früh ins Bett muss. Das Gefühl von Freiheit<br />

und Ausgelassenheit findet wieder ein jähes Ende.<br />

In dieser Empfindung meldet sich mitten im<br />

schönsten Sonntag doch wieder der Alltag und<br />

lässt erahnen, dass der Sonntag vorbei und der<br />

Alltag wieder kommen und zu bestehen sein<br />

wird.<br />

Nun bin ich ja schon etwas länger aus dem Alter<br />

raus, wo ich abends um acht ins Bett muss, aber<br />

ich kann diese Empfindung trotzdem verstehen.<br />

Und auch bei meinen außerfamiliären Zeitgenossen,<br />

mit denen ich zusammen bin und von<br />

denen ich etwas mitbekomme, vernehme ich<br />

sehr oft ausgesprochen oder unausgesprochen<br />

den Wunsch nach dem Sonntag. Das kann ganz<br />

einfach nur der Wunsch nach freier Zeit sein.<br />

Einfach nur mal länger ausruhen dürfen. Einfach<br />

mal die Schinderei für einen oder zwei Tage vergessen. Einfach mal aus dem<br />

Trott raus und was anderes erleben. Einfach mal aus den Zwangsprozessen heraus,<br />

in denen so mancher freiwillig oder unfreiwillig steckt. Einfach mal für vierundzwanzig<br />

<strong>St</strong>unden keine Sorgen haben.<br />

Der Alltag ist wichtig für mich. Ich bin ein Alltagsmensch. Der Alltag muss angenommen<br />

und gelebt, nicht überlebt werden. Vielleicht ist mein Alltag das wichtigste,<br />

was mir aufgegeben ist. Meine Lebensenergien werden hauptsächlich im Alltag<br />

verbraucht. Die Erfahrungen des Alltags zeigen mir, wo ich stehe. Er ist für<br />

mich Lebensübung. Mein Alltag besteht in den größten Anteilen nicht aus wunderbaren<br />

Events und Highlights, sondern aus Alltäglichkeiten. Und die sind wichtig.<br />

Meinen Alltag kann ich nur dann bestehen, wenn ich ganz beständig und treu


ZUM THEMA<br />

die Dinge tue, die einfach getan werden müssen, die mir aufgegeben sind, für die<br />

ich mich verantwortlich fühle. Mein Alltag formt mich. Wenn ich mir aber vorstelle,<br />

das es nur meinen Alltag gäbe, regt sich ein entschiedenes Nein in mir. Diese<br />

Vorstellung erzeugt ein resignatives Gefühl. Diese Vorstellung passt nicht zu mir.<br />

Was hat denn dann der Alltag für einen Sinn.<br />

Der Alltag ist wichtig und notwendig, aber er reicht uns nicht. Wir suchen mehr wie<br />

Freizeit, etwas, was mehr ist wie Ausruhen oder Pause machen. Wir suchen etwas,<br />

worin unser Alltag mündet. Wir suchen etwas, wo wir unseren Alltag hintragen<br />

können. Wir suchen das, was uns unseren Alltag in einem neuen Licht sehen<br />

lässt. Da ist eine Sehnsucht nach Wert und Würde. Wir wollen mit unserem Alltag<br />

in einem größeren Ganzen aufgehen. Wir suchen den, der zu unserem Alltag was<br />

sagt. Wir suchen den, dem wir unseren Alltag opfern können.<br />

Welches Wort fällt mir zuerst zum Sonntag ein? Es ist das Wort "Feiern". Feiern<br />

ist die richtige Antwort auf den Alltag. Sonntag ist eben Feiertag. Am Sonntag<br />

können wir Gott unseren Alltag schenken. Die Mühen der Woche werden am<br />

Sonntag gefeiert. Im Feiern wird etwas vollendet. Im Feiern bekommt das Werk<br />

seine Gültigkeit und seinen Wert. Am Sonntag lassen wir ein Ende zu und machen<br />

wir einen neuen Anfang.<br />

Es gibt große und kleine Feiern, öffentliche und nichtöffentliche, sichtbare und unsichtbare.<br />

Wenn einer alt geworden ist, feiern wir gerne ganz besonders seinen<br />

Geburtstag. Wir freuen uns dann mit ihm über sein Leben, dass er da ist und das<br />

wir ihn haben. Er wird geehrt und wir danken ihm für das, was er gegeben hat. Wir<br />

brauchen das Feiern, es geht ums<br />

Glücklichsein. Wir wollen die Güte des<br />

Lebens feiern.<br />

Vielleicht können wir den Sonntag gar<br />

nicht richtig verstehen, wenn wir nicht<br />

unsere Alltagserfahrungen machen.<br />

Und wenn wir den Sonntag nicht richtig<br />

feiern, dann können wir nicht so<br />

richtig in unseren Alltag hineingehen.<br />

Alltag und Sonntag sind wie zwei Pole,<br />

die zu unserem Leben gehören.<br />

Schwingend bewegen wir uns zwischen<br />

ihnen hin und her. Der Alltag<br />

findet im Sonntag sein Ziel und der<br />

Sonntag fließt wieder in den Alltag hinein.<br />

Es ist wie mit dem Atem. Der Sonntag ist der Einatem. Da werden wir wieder gefüllt,<br />

wenn die Luft raus ist. Da fließt neue Energie in uns hinein. Und im Ausatmen<br />

strömt das Gewonnene in unseren Alltag hinaus und berührt alles. Und so ist<br />

forum 7


ZUM THEMA<br />

es der Sonntag, der den Alltag im allerbesten Sinne stört und uns eine neue andere<br />

Erfahrung verschaffen will, damit wir den alltäglichen Erfahrungen die richtige<br />

Bedeutung geben und uns neu einlassen können.<br />

Sonntag ist Feier des Lebens. Am Sonntag geht es nicht ums Organisieren, Produzieren<br />

oder ums Machen, nicht um Action oder Leistung, nicht um groß oder<br />

klein sein, nicht um Arbeit oder Sorge, Erfolg oder Misserfolg, sondern darum etwas<br />

zu tun und zu leben, was unserer Würde und unserer Sehnsucht nach dem<br />

wirklichen Wert unseres Lebens entspricht. Am Sonntag feiern wir den Grund und<br />

machen uns wieder das Ziel unseres Lebens klar. Am Sonntag fragen wir, ob unser<br />

Alltag diesen beiden Lebenspolen entspricht. Diese Fragen können wir uns<br />

nicht selbst beantworten. Wir brauchen das große DU, GOTT. Am Sonntag wollen<br />

wir den feiern, der unser Leben gut<br />

macht.<br />

Der Höhepunkt des Sonntags ist<br />

für mich die Feier der Eucharistie.<br />

Sie gibt meinem Sonntag sein<br />

wahres und eigentliches Gesicht.<br />

Dann bringe ich meinen Alltag mit<br />

in die Kirche und schaue auf den,<br />

der mit mir meinen kleinen Alltag<br />

jeden Sonntag ansieht und annimmt<br />

und mich dann wieder zu<br />

dem Mahl einlädt, das versöhnt,<br />

stärkt, aufrichtet und eins sein<br />

lässt, und der mir dann auch wieder<br />

meinen Alltag aufgibt, den ich<br />

zu gestalten und zu leben habe.<br />

Am Sonntag schauen wir nach der<br />

Sonne, wo das eigentliche Licht<br />

unseres Lebens herkommt. Am<br />

Sonntag hören wir das Wort, das<br />

unseren Alltag richtig deutet und<br />

uns so leben lässt, dass wir wieder Sonntag feiern können. Am Sonntag ist Danken<br />

(Eucharistie) angesagt.<br />

Für was habe ich zu danken? Kann ich mich im Danken so richtig loslassen? Danken<br />

können ist Gnade und richtig Sonntag feiern können auch. Und einen so verstandenen<br />

Sonntag möchte ich gerne solange weiter feiern, bis Gott letztlich meinen<br />

Alltag ganz zu meinem Sonntag machen wird.<br />

Jürgen Ottersbach<br />

8 forum


AKTIVER SENIORENKREIS<br />

Auf den Spuren von Hildegard von Bingen und Bernhard von<br />

Clairvaux<br />

Tagesausflug des aSk aktiven Seniorenkreises <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

in den Rheingau<br />

Am 19. Mai <strong>2003</strong> startete frühmorgens Der flotte Kaldauner mit fünfzig Geistingern<br />

am Pfarrhaus <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> zur Fahrt in den Rheingau. In der Benediktinerinnen-Abtei<br />

Eibingen, die weithin sichtbar hoch über Rüdesheim liegt, erwartete<br />

Schwester Josepha die Gruppe und führte sie durch die Abteikirche; sie wurde um<br />

die Jahrhundertwende nach dem Vorbild der alten Basiliken im romanischen <strong>St</strong>il<br />

erbaut. Das Innere des Kirchenraums wird von der monumentalen Christusfigur in<br />

der Apsis über dem Altar bestimmt. In dem auf Goldgrund gearbeiteten Mosaik<br />

wird Christus zugleich als Weltenherrscher und als Bruder dargestellt, der die<br />

Menschen mit offenen Armen aufnimmt.<br />

Hildegard von Bingen – eine<br />

echte Powerfrau<br />

Schwester Josepha freute sich,<br />

dass ihre Gäste bereits in der Kaffeerunde<br />

des aSk am 12. Mai<br />

<strong>2003</strong> von Pater Willi Beine CSsR<br />

über das Leben und Werk der<br />

Hildegard von Bingen auf den<br />

Besuch in Eibingen eingestimmt<br />

wurden.<br />

„Unser Konvent besteht zur Zeit<br />

aus 58 Nonnen“, teilte Schwester<br />

Josepha den Besuchern beim<br />

Rundgang durch die Abteikirche<br />

mit. „Sie sind zwischen 20 und 90<br />

Jahren alt und stammen aus<br />

sechs Ländern. Im Mittelpunkt unseres<br />

klösterlichen Lebens stehen<br />

Gottesdienst und Liturgie. Wir treffen<br />

uns täglich sieben Mal im Chor<br />

der Kirche zum gemeinsamen<br />

Gotteslob. In der übrigen Zeit gehen<br />

wir unserer Arbeit nach.“ Die<br />

Eibinger Benediktinerinnen vermarkten<br />

Wein, Obst und Gemüse<br />

aus eigenem Anbau und sind<br />

forum 9


AKTIVER SENIORENKREIS<br />

berühmt für ihre Goldschmiede. Sie bedienen die Besucher in der Buch- und<br />

Kunsthandlung, restaurieren kirchliche Archivalien und widmen sich wissenschaftlichen<br />

Arbeiten.<br />

In der Pfarrkirche von Eibingen zeigte Schwester Hiltrud den Gästen aus Geistingen<br />

den vergoldeten Kupferschrein mit den Reliquien der Hildegard von Bingen<br />

und charakterisierte mit viel Temperament ihre im Jahre 1098 in der Nähe von Alzey<br />

geborene Ordensgründerin: „Religiös orientierte Kreise ehren vor allem die<br />

große Mystikerin, andere feiern sie als erste Frauenärztin Europas. Besonders die<br />

Amerikanerinnen sehen in dieser Frau, die sich in ihrer Zeit in der Männerwelt behauptete<br />

und von Kaiser und Papst um Rat gefragt wurde, eine Art Vorläuferin<br />

des Feminismus.“<br />

Die Suppe der Weinleser<br />

Zum Mittagessen war für die hungrigen Exkursionsteilnehmer in einem Waldrestaurant<br />

oberhalb von Johannisberg der Tisch gedeckt. Es gab nur zufriedene<br />

Gesichter, als der Koch die Suppe der Weinleser – eine pikant gewürzte Lauch-<br />

Kartoffelsuppe mit saftiger Fleischeinlage – servierte und dazu einen feinherben<br />

Johannisberger Erntebringer empfahl.<br />

Das Weinkloster Eberbach<br />

Beeindruckt waren die Exkursionsteilnehmer vom nächsten Reiseziel – dem ehemaligen<br />

Zisterzienserkloster Eberbach. „Die Zisterzienser gingen 1098 aus dem<br />

Benediktinerorden hervor und wurden vom hl. Bernhard von Clairvaux zum<br />

ausstrahlungskräftigsten Orden des 12. Jahrhunderts geformt“, berichtete Herr<br />

Hirschmann, der die Besucher durch die weiträumige Klosteranlage führte. „Im<br />

Jahre 1136 ließen sich Zisterziensermönche aus dem burgundischen Clairvaux im<br />

abgeschiedenen Kisselbachtal oberhalb von Hattenheim nieder und gründeten<br />

Kloster Eberbach. Sie blieben dort fast 700 Jahre bis zur Auflösung des Klosters<br />

durch die Säkularisation<br />

im Jahre 1803.“<br />

10 forum<br />

Im 12. und 13. Jahrhundert<br />

lebten in diesem<br />

Kloster im Rheingau 200<br />

bis 300 Mönche und Brüder<br />

nach der harten Lebensordnung<br />

ihres Gründers<br />

(unerbittliche Askese,<br />

Sprechverbot, kein<br />

Fleisch- und Weingenuss,<br />

ungeheizte Räume). Die<br />

Mönche hatten zwar per-


AKTIVER SENIORENKREIS<br />

sönliche Armut gelobt, waren aber als Kommunität wirtschaftlich sehr erfolgreich.<br />

Sie machten zusammen mit elf anderen Klöstern aus dem Rheingau eine blühende<br />

Weinbauregion und trieben einen schwunghaften Weinhandel mit einer eigenen<br />

Weinflotte. Der Klosterwein erreichte sogar Skandinavien und Weißrussland.<br />

Heute beherbergt das Kloster die Verwaltung der Hessischen <strong>St</strong>aatsweingüter –<br />

mit 197 ha Rebfläche das größte deutsche Weingut.<br />

Beim Rundgang durch das Kloster beeindruckte besonders die monumentale romanische<br />

Pfeilerbasilika, der Kapitelsaal mit seinem prachtvollen gotischen<br />

<strong>St</strong>erngewölbe, das spätbarocke Refektorium der Mönche und das frühgotische<br />

Mönchsdormitorium, das zu den wirkungsvollsten mittelalterlichen Raumschöpfungen<br />

gehört. Weininteressierte erfreuten sich am stimmungsvollen Cabinettkeller<br />

und am Laienrefektorium mit seinen zahlreichen historischen hölzernen Weinkeltern<br />

– Zeugen der seit 800 Jahren in Eberbach gepflegten Weinkultur. Bleibt zu<br />

erwähnen, dass die Innenaufnahmen des Mönch-Grusicals „Der Name der Rose“<br />

im Kloster Eberbach entstanden sind.<br />

Dämmerschoppen im „Freistaat<br />

Flaschenhals“<br />

Für den Dämmerschoppen und<br />

Abendimbiss hatte der Reiseleiter<br />

das in der Nähe von Lorch gelegene<br />

urige Restaurant „Freistaat<br />

Flaschenhals“ ausgewählt. Diesen<br />

kuriosen Freistaat hat es nach dem<br />

1. Weltkrieg in den Jahren 1919 –<br />

1923 mit eigener Währung und<br />

Passhoheit tatsächlich gegeben.<br />

Ein schöner Abschluss dieses vom<br />

Wetter benachteiligten, aber sehr<br />

erlebnisreichen Tages war die<br />

Rückfahrt über die Rheingoldstraße<br />

vorbei an den zahlreichen romantischen<br />

Rheinburgen.<br />

Karlheinz Birkmann<br />

forum 11


RUND UMS KLOSTER<br />

12 forum<br />

Kloster Geistingen – auch nach 100 Jahren<br />

den meisten Geistingern unbekannt.<br />

Geschichte<br />

1902 wurde das Kloster als Ordensseminar<br />

und Philosophisch-Theologische<br />

Hochschule zur Ausbildung<br />

der Priesterkandidaten der Kölner<br />

Provinz der Redemptoristen gegründet<br />

und konnte 1903 feierlich eröffnet<br />

werden. Das wird in diesem Jahr<br />

gebührend gefeiert, vor allem in der<br />

Festwoche vom 7.-14. September.<br />

Die Klosterkirche ist erst 1915 geweiht.<br />

1941 wurde das Kloster durch das<br />

NS-Regime beschlagnahmt und seine<br />

Einwohner vertrieben. <strong>St</strong>attdessen<br />

wurden Ordensschwestern, Erzieherinnen<br />

und Waisenkinder des Elisabeth-Breuer-<strong>St</strong>iftes<br />

in Köln-Mülheim<br />

einquartiert. Das war den Alliierten<br />

bekannt. So wurde das Kloster<br />

vor einer Bombardierung bewahrt. Bis<br />

heute danken die Redemptoristen<br />

jährlich in ihrem Silvestergottesdienst<br />

dafür.<br />

1945 konnten die Patres, <strong>St</strong>udenten<br />

und Brüder zurückkehren und den<br />

Lehrbetrieb wieder aufnehmen. Es folgte eine Blütezeit. Die vielen Eintritte machten<br />

1959 einen Erweiterungsbau nötig. (Foto: 11 Neoprofessen) 1969 tat sich die Hennefer<br />

Hochschule mit der Phil.-Theol. Hochschule der <strong>St</strong>eyler Missionare in Sankt Augustin<br />

zusammen. Diese <strong>St</strong>udiengemeinschaft öffnete sich für männliche und weibliche Laientheologen.<br />

1982 wurden der Diplomstudiengang „Katholische Theologie“ und die Verleihung<br />

des akademischen Grades „Diplom-Theologe“/“Diplom-Theologin“ kirchlich anerkannt<br />

und ein Jahr später auch staatlich. Leider gingen wie überall in Deutschland die<br />

Eintritte zurück. So musste 1996 der Lehrbetrieb der Hochschule aus personellen und<br />

finanziellen Gründen eingestellt werden. Nur Pater Giesen arbeitet noch als Professor<br />

für die Exegese des Neuen Testamentes bei den <strong>St</strong>eylern in Sankt Augustin mit. Die<br />

Theologiestudenten der Kölner Provinz der Redemptoristen leben in Würzburg mit den<br />

<strong>St</strong>udenten der Wiener, Münchener und Amsterdamer Provinz in einer Ausbildungskommunität<br />

zusammen und studieren an der Universität.<br />

Diese einschneidende Veränderung hat die Geistinger Bevölkerung weniger registriert<br />

als die fast gleichzeitige Aufkündigung der Pfarrstelle von <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, nachdem die Redemptoristen<br />

40 Jahre lang dem Erzbistum Köln Pfarrer und Kapläne gestellt hatten, zuletzt<br />

Pater Franz Richter.


Und jetzt?<br />

Die Schließung der Hochschule und der Wegzug<br />

des Ordensseminars entzogen dem Kloster<br />

gleichsam die Existenzberechtigung. Es musste<br />

eine überzeugende Umwidmung gefunden<br />

werden. Diese wurde bis heute nicht gefunden,<br />

weder im Orden noch mit der Kirche noch auf<br />

dem freien Markt. So hat die Leitung der Ordensprovinz<br />

beschlossen, das Kloster in den<br />

nächsten Jahren aufzugeben.<br />

Bis dahin hat das Kloster (z.Zt. zehn Patres und<br />

vier Brüder) vor allem seelsorgliche Bedeutung.<br />

Die Gottesdienste in der Klosterkirche und die<br />

Predigten sind beliebt und gut besucht. Sie sind<br />

eine Ergänzung des Angebotes der umliegenden<br />

Pfarrgemeinden. In der Woche (außer dienstags)<br />

RUND UMS KLOSTER<br />

Zuwachs für das Kloster 1963.<br />

Die <strong>St</strong>udentengemeinschaft wuchs<br />

damit auf etwa 50.<br />

Momentan gibt es einen <strong>St</strong>udenten<br />

für die Kölner Provinz!<br />

ist Gelegenheit zum Empfang des Bußsakraments und zu Seelsorgsgesprächen. Dazu<br />

ist jeweils ein Pater auf Abruf bereit. Zum ständigen Arbeitspensum gehören Aushilfen in<br />

den Pfarrgemeinden der Umgebung. Nutznießer sind vor allem die Kapellengemeinden<br />

Greuelsiefen, Wellesberg und Bülgenauel, aber auch sonntags und mittwochs das Helenenstift<br />

und samstags das Konstantia-Altenheim in Oberpleis. Zu den Aktivitäten gehören<br />

Vorträge für Ordensleute sowie die liturgische Weiterbildung der Kommunionhelfer<br />

des Erzbistums. Hinzu kommen Exerzitien, religiöse Bildungskurse, Glaubensseminare<br />

und die geistliche Begleitung von Einzelpersonen. Pater Behlau ist Hörfunkbeauftragter<br />

der Deutschen Bischofskonferenz für den Deutschlandfunk und die Deutsche Welle in<br />

Köln und Seelsorger an der Eschenberg-Wildplark-Klinik für suchtkranke Männer. Er ist<br />

auch Mitglied des Pfarrgemeinderates von <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> und im Vorstand des Kreiskatholikenrates.<br />

Erstaunen erregt immer wieder die Bibliothek mit ca. 170.000 Bänden. Sie ist in den<br />

hundert Jahren des Bestehens gekauft und gesammelt worden und nach Vereinbarung<br />

auch der Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Die Brüder des Klosters betreiben eine Gärtnerei, eine Schreinerei und eine Schlosserei.<br />

Das Kloster wird genutzt.<br />

Oft weisen geparkte Autos darauf hin, dass im Kloster etwas Besonderes los ist.<br />

Es dient als Bildungs- und Exerzitienhaus. Regionale, nationale und internationale Gremien<br />

der Redemptoristen sind zu Gast. Oft tagt der Diözesancaritasverband, aber auch<br />

die evangelische Christusgemeinde. Besonders lebhaft geht es auf dem Vorplatz zu,<br />

wen sich einmal im Monat die Filipinos der Umgebung zum Gottesdienst versammeln.<br />

Der Erweiterungsbau ist teilweise vermietet. Dort wohnen etwa 20 <strong>St</strong>udentinnen und<br />

<strong>St</strong>udenten der Hennefer Kunstakademie. Mieter sind auch eine Mutter-Kind-Gruppe und<br />

Modelleisenbahner.<br />

Alles in allem birgt das Kloster mehr Leben als es oft von außen den Anschein hat. Und<br />

nicht nur die Redemptoristen hoffen, dass es noch möglichst lange so bleiben wird.<br />

Pater Ulrich Behlau<br />

forum 13


RUND UMS KLOSTER<br />

4o Jahre waren Redemptoristen<br />

Pfarrer und Kapläne für Geistingen und <strong>St</strong>oßdorf<br />

Am 15. Mai 1994 wurde P. Franz Richter als letzter<br />

Redemptorist im Amte eines Pfarrers von <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> ,<br />

Geistingen und Herz Jesu, <strong>St</strong>ossdorf feierlich<br />

verabschiedet. Wir zitieren aus forum 91, in dem im Artikel<br />

„Eine Ära geht zu Ende“ Msgr. Adolph Opheys schreibt:<br />

„Diese Entscheidung hat die Menschen in unserer<br />

Gemeinde zum Nachdenken gebracht. Mehr als die Hälfte<br />

unserer Pfarrangehörigen hat nur die Redemptoristenpatres<br />

als Pastöre erlebt. Und die andere Hälfte, die schon vor<br />

1952 geboren wurde, erinnert sich dankbar, dass bereits<br />

seit 1922 Jugendarbeit mit jungen Patres gemacht wurden.<br />

P. Rudolf Overberg und P. Heinrich Geilen sind bei vielen<br />

Senioren und Seniorinnen noch in lebhafter Erinnerung.<br />

Insgesamt gab es seit 1922 zehn vorwiegend junge<br />

Redemptoristen, die als Kapläne hier tätig waren.“<br />

P. Schmidt und P. Richter gehören dazu, P. Donnevert war<br />

der letzte. Nicht aufgelistet sind die Diakone, die in Geistingen oder in <strong>St</strong>oßdorf ihr Praktikum<br />

absolvierten.<br />

Früher endete die Dürresbachstraße<br />

von der Bonnerstraße<br />

her gesehen an<br />

der heutigen Kreuzung<br />

Kurhausstraße. Durch das<br />

ganze Dürresbachtal führte<br />

lediglich ein unbefestigter<br />

Weg quer rüber von<br />

der Pfarrkirche zum Kloster.<br />

Der damalige Pfarrer<br />

Thomas, der nur 1 ½ Jahre der Gemeinde vorstand, hatte damals ein großes Problem.<br />

Immer mehr seiner „Schäfchen“ wanderten zu den Gottesdiensten ins Kloster ab.<br />

Eines Sonntagmorgens, als die „Abtrünnigen“ sich auf den Weg machten zum Gottesdienst<br />

im Kloster, standen sie plötzlich vor einem Schild mit der Aufschrift<br />

VERBOTENER WEG. Über die Auswirkungen im Dorf ist leider nichts überliefert. Allerdings<br />

nach den heutigen Kirchganggewohnheiten in Geistingen kann man davon ausgehen<br />

- es blieb alles beim Alten.<br />

Geistingen hatte einmal ein Schwimmbad. Das befand sich im Kurpark an der <strong>St</strong>elle wo<br />

heute der Kinderspielplatz ist. Bevor es dorthin gebaut wurde, war es jedoch an einer<br />

14 forum


RUND UMS KLOSTER<br />

anderen <strong>St</strong>elle geplant und zwar dort, wo heute die Tennisplätze von Blau- Weiß in der<br />

Dürresbachstr. sind. Die Sorge der Klosterleitung um Ablenkung ihres Nachwuchses<br />

durch in Augenscheinnahme weiblicher Badegäste vor ihren Mauern führte zur Umplanung<br />

der Badeanstalt in den Kurpark.<br />

Anfang der 70iger Jahre wurde das Freibad eingeebnet, weil sich die Kurgäste über den<br />

Lärm beschwerten. M.B.<br />

Am 2. März 1945 (eine Woche vor dem großen Angriff der die Ortsmitte Geistingens<br />

vernichtete) schlug eine Bombe im Pfarrgarten ein. Das Dach des Pfarrhauses, die<br />

Fensterscheiben und Türen gingen kaputt. Am gleichen Tag wurde im Kloster Pater<br />

Provinzial von Meurers durch ein Tieffliegergeschoss getötet, als er im Korridor in einer<br />

Mauernische Deckung suchte. Das Geschoss schlug durch das Fenster und traf den Pater<br />

tödlich. Einige Tage später wurde Bruder Kunibert an der Pforte durch einen Granatsplitter<br />

getötet. Bruder Kunibert war bekannt für sein rheinisches Temperament insbesondere<br />

in der Karnevalzeit. Ihn schickten die Patres ins Eichsfeld zur Klostergemeinschaft<br />

in Heiligenstadt um in der Karnevalszeit die strengen Klosterregeln durch `Köllschen<br />

Humor` zu ersetzen.<br />

Nach der Zerstörung der Geistinger Ortsmitte war die Pfarrkirche nur noch ein Trümmerhaufen,<br />

aber der Tabernakel blieb unversehrt. Das Allerheiligste wurde ins Kloster<br />

gebracht, das nun die Pfarrkirche wurde. Die heiligen Messen wurden im Keller des<br />

Klosters gefeiert, in dem viele Kinder und Leute aus Geistingen kampierten und schliefen.<br />

Das war eine schlimme Zeit.<br />

(Aus der Pfarrchronik )<br />

Als meine Familie am 1.1.1960 auf die Drei Kaiser Eiche zog, war unser auffallendster<br />

Nachbar das Kloster, auf das wir sozusagen herabblickten. Die damals 40 Jahre jüngeren<br />

und damit kleineren Bäume erlaubten uns einen Ausblick auf das Leben außerhalb<br />

der Klostermauern. Wir konnten den Patres bei ihrem Verdauungsspaziergängen auf<br />

den Wegen des `Paterwaldes` zusehen, wir beobachteten wie der Neubau für die damals<br />

große Klostergemeinschaft heranwuchs, wir sahen wie das Dach gedeckt wurde,<br />

wir sahen in den Sommerferien das Treiben der Schüler, die ihre Zelte auf der Wiese<br />

aufbauten, wir sahen die Kühe auf der Klosterweide und am Martinsabend das Martinsfeuer<br />

lodern um das sich die <strong>St</strong>udenten versammelt hatten. Seitdem sind 40 Jahre ins<br />

Land gegangen, die unser aller Leben verändert haben. Die Bäume verdecken den<br />

kompletten Neubau und die Südfront des Klosters, und ich beobachte im Winter voller<br />

Sorge, wie viele Fenster noch erleuchtet sind, weiß ich doch wie wenig Bewohner das<br />

Haus mittlerweile beherbergt. In diesem Jahr feiert die Klostergemeinde das 100jährige<br />

Jubiläum ihres Klosters. Wie mag es in weiteren 100 Jahren aussehen?<br />

Anneliese Jünger<br />

(Zur Fortsetzung der Lesergeschichten bitten wir insbesonders die älteren Geistinger<br />

weiterhin um ihre Beiträge).<br />

forum 15


MISSIONSKREIS<br />

16 forum<br />

Misereor-Sonntag <strong>2003</strong> - Wem gehört die Welt?<br />

Mir oder Dir oder uns allen? Gott übergab den Menschen die Erde mit dem<br />

Auftrag, Mitschöpfer seines Werkes zu sein und sie zu gestalten. So z. B.,<br />

was die Bewahrung der Güter für alle jetzt und künftig lebenden Menschen<br />

angeht. Solidarität mit allen Menschen auf der Erde wurde also zu unserem<br />

Anliegen und deshalb stand mit allen Aktionen der Misereor-Sonntag in unserer<br />

Gemeinde unter diesem Zeichen.<br />

Alle Aktiven strahlten am Ende des Tages die persönliche Bereicherung, die sie erfahren<br />

hatten, aus.<br />

Das finanzielle Ergebnis dieser Aktion: Am Sonntag kamen bereits Spendengelder<br />

zur Finanzierung des Baues von 3 Häusern in den Elendsvierteln der Hafenstadt Guayaquil<br />

(Ecuador) zusammen. Am Ende der Woche stiegen die Spenden zum<br />

Bau von acht Häusern auf 2.424,00 Euro.<br />

Allen Spendern ein herzliches Vergelt's Gott<br />

Der Misereor-Sonntag wurde vom Arbeitskreis Mission und dem Familienchor gestaltet<br />

und begann mit der hl. Messe. Kinder des Familienchores führten ein Predigtspiel auf,<br />

das die Gerechtigkeit in der Welt zum<br />

Inhalt hatte.<br />

Am Mittag wurde im Pfarrheim mit<br />

einem Fastenessen, den Tischgebeten<br />

und einem Lied die Solidarität mit den<br />

hungernden Menschen in der Welt ins<br />

Bewusstsein gebracht.<br />

Zu Fuß ging es nach <strong>St</strong>oßdorf mit<br />

unserem Pastor Kreuzberg, Kaplan<br />

Lipke und ca. 40 Erwachsenen und<br />

Kindern. Unterwegs wurden 5<br />

<strong>St</strong>ationen eingelegt, deren Thema<br />

jeweils auf die Solidarität und<br />

Verantwortung mit und für alle<br />

Menschen zugeschnitten war.<br />

Die einzelnen Themen ergaben sich<br />

wiederum aus den <strong>St</strong>ationen:<br />

Freizeitgelände "Kuckuck": Erholung<br />

und Kraft schöpfen im Alltag.


MISSIONSKREIS<br />

Gewerbegebiet: Arbeit für alle. Segen und Missbrauch von Fortschritt und Entwicklung.<br />

Gut Zissendorf. Krankheit. Leid und Not in der Welt.<br />

Siegaue: Genmanipulation. Bewahrung der Schöpfung.<br />

Alt-<strong>St</strong>oßdorf. Mensch und Heimat. In der Verantwortung unserer Vorfahren.<br />

Ende des Solidaritätsganges im Bürgerhaus: Zusammenfassendes Gebet, Verwöhnung mit<br />

Kaffee und Kuchen von drei Damen des Bürgervereins, Auftritt der Gruppe Dryade mit Liedern<br />

über die Eine Welt.<br />

Zur Freude aller hatte sich Herr <strong>Michael</strong> <strong>St</strong>ahl, der Projektleiter von Misereor, für diesen Tag<br />

angesagt und vom Morgen an mit der hl. Messe alle Aktionen des Tages mitgemacht.<br />

In einem Dankesbrief an unsere Gemeinde schrieb er u. a.:<br />

"Es ist schön zu wissen, dass die Aktionsform "Hungermarsch" in Ihrer Gemeinde gut ankommt<br />

und Sie Ihre Solidarität mit den Armen durch diese Aktion nun bereits zum dritten Mal konkret<br />

Ausdruck verliehen haben. Für das Engagement sind wir Ihrer Gemeinde sowie Ihnen und allen<br />

Organisatorinnen und Organisatoren in besonderer Weise dankbar.<br />

Gerade in der gegenwärtig schwierigen weltpolitischen Lage ist es wichtig, auch für diejenigen<br />

Partei zu ergreifen, deren schlechte Lebensbedingungen nicht im öffentlichen Interesse stehen<br />

– zum Beispiel für die armen Familien in Guayaquil. Vielen Dank dafür."<br />

Marion Kraus und Ingrid Satrutin<br />

forum 17


MISSIONSKREIS<br />

Ein quirliger Pater namens Alex Zanotelli hat sie erfunden - die Friedensfahne- als die<br />

Welt mit gemischten Gefühlen dem Krieg gegen den Irak entgegenschlitterte. Die Fahne<br />

zeigt die Farben des Regenbogens: Das biblische Zeichen für den unaufkündbaren<br />

Bund Gottes mit Noah.<br />

Zanotelli, ein Afrikamissionar von der Combonianer-Ordensgemeinschaft, ist ein engagierter<br />

Volksmissionar und Medienarbeiter und gibt die Zeitschrift Nigriziar in Verona<br />

heraus.<br />

Die Pace-Fahne aus dem<br />

katholischen Italien steht für die<br />

untrennbare und verletzliche<br />

„Eine Welt“. Seitdem beherrscht<br />

sie das Erscheinungsbild aller<br />

„Eine Welt“-Demonstrationen<br />

auf dem Bildschirm. Diesen<br />

Geist des Aufbruchs gegen globale<br />

Machtstrukturen und ihre<br />

zerstörerischen Auswirkungen<br />

im Krieg unter dem in der Regel<br />

die Armen und Schwachen<br />

leiden müssen, war in diesem<br />

Fall zum ersten mal in weltweiter<br />

Bekundung der Bevölkerungsgruppen<br />

zu spüren.<br />

Dieser Geist war auch spürbar<br />

auf dem Solidaritätsgang der <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>sgemeinde durch die <strong>St</strong>adt Hennef und die<br />

Siegaue, besonders in den Liedtexten der „Geistinger Liedermacher“ als die Pilgergruppe<br />

in das <strong>St</strong>oßdorfer Bürgerhaus als letzte <strong>St</strong>ation einkehrte.<br />

(Text auf der nächsten Seite)<br />

Ferdinand Jacobs<br />

Auf dem ersten ökumenischen Kirchentag in<br />

Berlin brachte der Reformtheologe Hans Küng<br />

am 31. Mai <strong>2003</strong> die Antwort auf die Frage<br />

Warum heute noch Christ sein? auf eine knappe<br />

und überzeugende Formel:<br />

„Das Wesen des Christentums ist schlicht dieser Jesus von Nazareth. Und ein<br />

Christ ist, wer auf seinem ganz persönlichen Lebensweg (und jeder Christ und<br />

jede Christin hat einen eigenen) versucht und sich bemüht (mehr ist nicht verlangt),<br />

sich an diesem Jesus Christus zu orientieren.<br />

In der Nachfolge Jesu Christi kann der Mensch in der Welt von heute wahrhaft<br />

menschlich leben, handeln, leiden und sterben: Im Glück und Unglück, Leben<br />

und Tod gehalten von Gott und hilfreich den Menschen.“<br />

Karlheinz Birkmann<br />

18 forum


MISSIONSKREIS<br />

Gottes Wille, Gottes Krieger, Gottes Helden???<br />

Was denkt man sich dabei, wenn’s in Amerika heißt:<br />

Menschen werden frei, wenn man Bomben auf sie schmeißt.<br />

Das ist der große Ausverkauf von jeder Utopie,<br />

egal wie leer die Läden sind, es heißt Demokratie.<br />

Was man denn so nennt wird gewaltsam installiert,<br />

notfalls mit den Armeen, wenn man glaubt, dass es pressiert.<br />

Und ist das Gewissen dann doch ein wenig schwer,<br />

behauptet man beflissen, dass es Gottes Wille wär’.<br />

Es gibt keinen Heldentod, für so was gibt es kein Gebot.<br />

Mit Waffen gibt’s keinen Sieg, es gibt keinen heiligen Krieg.<br />

Die Welt, die mag sich ändern, doch ich weiß, dass eines bleibt:<br />

Es existiert kein Gott, der Kriege unterschreibt.<br />

Was denken sich die, die sich Gotteskrieger heißen,<br />

um möglichst viele Menschen mit sich in den Tod zu reißen?<br />

Was denken sich die, die ihren Hass aussäen,<br />

um ihnen einreden zu wollen, dass sie Gottes Wege gehen?<br />

Und die sie treffen wollten, die rächen sich sofort.<br />

Es gilt: Aug um Auge und Mord um Mord.<br />

Nur, dass sie selber meinen, dass sie Gottes Helden wären.<br />

Man kann nur drüber weinen, dass sie’s ihren Kindern lehren.<br />

Song von Benedikt Gillich<br />

und Simon Pützstück<br />

(der den Nerv dieser Tage<br />

traf)<br />

forum 19


MISSIONSKREIS<br />

Aus der TV- Sendung im WDR 3 am Freitag den 23. Mai <strong>2003</strong> „B. trifft“<br />

nachfolgend ein kleiner Ausschnitt:<br />

Bötticher: ,,FRAU DR. PFAU, wenn Sie auf 40 Jahre Lepraarbeit in Pakistan<br />

zurückblicken, das Werk, dass Sie aufgebaut haben gegen viele Widerstände im<br />

Land, was glauben Sie wird bleiben und was kommt heute von ihrer Arbeit auf Sie<br />

ganz persönlich zurück?"<br />

Frau Dr. Pfau: „..... wenn ich tot bin, wird die Versorgung der Kranken und<br />

Schwachen im Land von meinem Team weitergeführt. Das ist ja heute schon so.<br />

Wenn ich nicht da bin. Ja... und was kommt zurück? Also wissen Sie, wenn ich<br />

zum Beispiel in Mangophir bin, das spürt man schon, wie die Leute auf einen<br />

zukommen. Doch, doch da kommt viel zurück.“<br />

Liebe Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>,<br />

Im Namen des Manghopir Dvelopment<br />

Project möchte ich mich ganz, ganz<br />

herzlich bei allen Gemeindemitgliedern<br />

bedanken, die zu der großzügigen<br />

Spende von 3120,-€ beigetragen haben.<br />

Sie sichern damit 4 Lehrpersonen für ein<br />

Jahr ihr Einkommen und ermöglichen<br />

somit 220 Schülerinnen und Schülern<br />

den Unterricht für dieselbe Zeit.<br />

...<br />

Unsere älteste Schule Tatarko Yagangat<br />

School, die die jungen Leute bis zur<br />

Mittleren Reife führt, wurde 1986 im<br />

ehemaligen Aussätzigenviertel 30 km<br />

von Karachi entfernt errichtet. Das Gebiet<br />

ist heute eingemeindet.<br />

...<br />

Die letzte Gründung fand 1997 in Adam<br />

Goth statt. Dies ist eine Siedlung für<br />

Hindus, die aus der Leibeigenschaft im<br />

ländlichen Sindh geflohen, um in einem<br />

der schlimmsten Slums Karachis am Lairi<br />

Fluss Zuflucht gesucht hatten. <strong>St</strong>att an Bushaltestellen oder Verkehrsampeln zu betteln,<br />

können auch diese Kinder heute zur Schule gehen. All das wäre ohne Spendengelder<br />

nicht möglich, deshalb noch einmal ganz, ganz herzlichen Dank.<br />

Ihre,<br />

Schwester Jeannine Geuns<br />

(Vertreterin von Dr. Ruth Pfau)<br />

20 forum


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

PFARRBÜCHEREI<br />

60 neue Bücher sind gekommen und für die Ferien liegt die vielseitige und passende<br />

Literatur für Sie bereit!<br />

Wie immer sind wir für Sie da!<br />

Sonntag von 9.45 - 11.45 Uhr<br />

Mittwoch von 14.30 - 16.30 Uhr.<br />

Letzter Ausgabetag in den Sommerferien: 20. August<br />

Erster Ausgabetag am Ende der Sommerferien: 10. September<br />

Ihr Büchereiteam<br />

forum 21


FAMILIENKREIS - MUTTERTAG<br />

22 forum<br />

Muttertagskonzert in <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Vor vielen Wochen hatte <strong>Michael</strong> Wolf –Mitglied des Pfarrgemeinderates unserer Pfarre<br />

und Klarinettist beim Musikkorps der Bundeswehr- eine ausgezeichnete Idee. Er schlug<br />

vor, ein Konzert zu planen, bei dem Kinder und Jugendliche aus unserer Pfarre, die ein<br />

Musikinstrument spielen, ihr Können vor heimischem Publikum zeigen.<br />

Diesen Vorschlag setzten<br />

wir (Frau Godersky und<br />

Herr Wolf) in die Tat um.<br />

Am Sonntag, dem 11. Mai<br />

d.J., am Muttertag morgens<br />

um 11.15 Uhr kamen etwa<br />

100 Musikinteressierte in<br />

den Pfarrsaal von <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>.<br />

Sie alle lauschten<br />

den Klängen auf verschiedenen<br />

Musikinstrumenten,<br />

vorgetragen von Kindern<br />

und Jugendlichen unterschiedlicher<br />

Altersstufen.<br />

Drei der teilnehmenden Musiker<br />

besuchen noch den<br />

Kindergarten. Eröffnet wurde die sonntägliche Matinée von einer Flötengruppe; anschließend<br />

zeigten 28 Teilnehmer auf dem Klavier, Saxophon, der Klarinette, Querflöte,<br />

Gitarre und Blockflöte das, worauf sie sich mit ihrem jeweiligen Musiklehrer vorbereitet<br />

hatten.<br />

Herr Wolf, der das Konzert<br />

hervorragend moderierte,<br />

stellte die einzelnen Spieler<br />

und die <strong>St</strong>ücke, die sie<br />

vortrugen, vor.<br />

Zum Schluss des Konzertes<br />

traten noch einmal alle<br />

Musizierenden vor das<br />

Publikum, das das musikalische<br />

Können der jungen<br />

Musiker mit einem lang<br />

anhaltenden Applaus belohnte.<br />

Eine gelungene Veranstaltung!<br />

Hildegard Godersky<br />

Vielen Dank Herr Wolf!


FAMILIENKREIS - TAUFKREIS<br />

Beim Tauftreffen geht’s immer munter zu.<br />

Die Tauftreffen werden von den Eltern, die Ihr Kind in den letzten Monaten haben<br />

taufen lassen, gerne und gut angenommen. Sie finden im Kindergarten in der<br />

Kurhausstraße statt.<br />

Großer Gedankenaustausch in Kleingruppen<br />

hier mit Prälat Opheys<br />

Kaffee- Fläschchentrinken in großer Runde,<br />

hier mit Kaplan Lipke<br />

Für den Taufkreis:<br />

<strong>St</strong>effi Kirsges, Birgit Klein, Claudia Liesegang, Ingrid Satrutin<br />

Mutter und Kindspiele im Außengelände<br />

des Kindergartens<br />

Selbstgebackener Kuchen – alles<br />

schmeckt lecker... und was diese<br />

Kinder doch schon alles können.<br />

forum 23


WAS BEDEUTET MIR DER SONNTAG?<br />

24 forum


WAS BEDEUTET MIR DER SONNTAG?<br />

Gedanken aus der Gemeinde (Ergebnis der Umfrage):<br />

Sonntag ist für mich eine Zeit der<br />

<strong>St</strong>ille, ein aufmerksames Lauschen<br />

des Lebens – und eine Bestärkung<br />

meiner Freundschaft zu Jesus.<br />

Ich könnte ohne Heilige Messe nicht leben.<br />

Ein Sonntag ohne Heilige Messe ist für mich kein Sonntag.<br />

Welchen Sinn kann man diesem Tag<br />

geben?<br />

Gott sei Dank, dass es ihn gibt, um<br />

immer wieder nachzudenken, wer ich<br />

bin und woher ich komme. Ich versuche<br />

mich vorzubereiten auf das leben<br />

bei Gott. Welche Hoffnung<br />

forum 25


ÖKUMENE<br />

Wir (die Redaktion) hatten in der letzten forum Ausgabe das Thema: „Gemeinsames Abendmahl“<br />

aufgegriffen und im Vorfeld des Ökumenischen Kirchentages die unterschiedlichen<br />

Auffassungen dargestellt (Beiträge durch Superintendent Hans Joachim Corts und<br />

Kaplan <strong>St</strong>ephan Lipke). Wir wollten damit ein offenes Gespräch in unserer Gemeinde im<br />

forum zu diesem Thema anregen. Nachstehend gibt Volker Ohme, aktives Mitglied der<br />

Christusgemeinde, seinen Eindruck vom 1. Ökumenischen Kirchentag wieder und Kaplan<br />

<strong>St</strong>ephan Lipke nimmt <strong>St</strong>ellung zur kontroversen Auffassung zur Eucharistie:<br />

26 forum<br />

Ökumenischer Kirchentag in Berlin<br />

„Ihr sollt ein Segen sein“,. Unter diesem Leitmotiv erlebten an die zweihunderttausend<br />

Besucher vom 28. Mai bis Zum 1. Juni den ersten ökumenischen Kirchentag in der<br />

Hauptstadt. Als ob der Himmel mithelfen wollte, noch vorhandene kühle Distanz aufzutauen,<br />

begleitete sommerliches Wetter eine bisher nie dagewesene Fülle von mehreren<br />

tausend Veranstaltungen.<br />

Da galt es, schon im Vorfeld fleißig das Programm<br />

durchzuarbeiten, um sich einen Überblick zu<br />

verschaffen und eine sehr sorgfältige Auswahl<br />

vorzunehmen. Ein Höhepunkt war für mich die<br />

Bibelarbeiten, die das jeweilige Tagesprogramm<br />

einleiteten. Die meisten Veranstaltungen fanden im<br />

weitläufigen Messegelände statt. Für besondere<br />

Angebote außerhalb mussten manchmal weite Wege<br />

zurückgelegt werden, was aber, in der Regel gut zu<br />

schaffen war, da die Kirchentagsteilnehmerkarte<br />

gleichzeitig als Allroundticket für die Verkehrsmittel in<br />

und um Berlin galt. Hoffnungsvoll stimmten die vielen<br />

Jugendlichen, die als aktive Helfer oder als<br />

Teilnehmer angereist waren. Die Atmosphäre auf dem<br />

Messegelände und den verschiedenen<br />

Veranstaltungsorten war spürbar ökumenisch.<br />

Im Vorfeld dieses Kirchentages hatte es heftige<br />

Auseinandersetzungen zur Frage einer möglichen Mahlfeier gegeben. Wenige Wochen<br />

vor dem Berliner Großereignis hatte ja der Papst noch einmal offiziell die ablehnende<br />

römisch-katholische Haltung zu dieser Frage deutlich gemacht. Die evangelische Kirche<br />

lädt dagegen alle getauften Besucher ihrer Gottesdienste zur Abendmahlfeier ein, da sie<br />

der Meinung ist, eine Mahlfeier sei letztlich keine dogmatische Angelegenheit sondern<br />

nach dem Verständnis Jesu eine gemeinschaftsstiftende Veranstaltung, zu der keine<br />

Vorbedingungen erforderlich sind.<br />

So gab es in Berlin eine Reihe von katholischen Eucharistiefeiern und evangelische Abendmahlsgottesdienste,<br />

zum Teil wenigstens mit anschließender Sendung und Segen.<br />

An einer <strong>St</strong>elle - in der überfüllten Gethsemanekirche - wurde dann doch die gemeinsame<br />

Abendmahlgemeinschaft Wirklichkeit, ein Vorgang der offiziell eher übergangen<br />

wurde, wie auch die eindrucksvollen Auftritte von Eugen Drewermann und Hans<br />

Küng auf dem Kirchentag.


ÖKUMENE<br />

Immerhin gab es während des ökumenischen Schlussgottesdienstes mit der Umarmung<br />

von Kardinal Lehmann und Präses Kock ein hoffnungsvolles Zeichen von in die Zukunft<br />

weisender Symbolkraft.<br />

Letztendlich werden sich die ökumenischen Bestrebungen nicht mehr aufhalten lassen.<br />

Volker Ohme<br />

„Ecclesia de Eucharistia – Die Kirche lebt von der Eucharistie“<br />

Was Papst Johannes Paul II. über die Eucharistie zu sagen hat<br />

Im „<strong>Forum</strong>“ Nr. 126 (März <strong>2003</strong>) schrieb Jürgen Ottersbach, dass er „Fragen zum Verständnis“<br />

unseres Glaubens an die Eucharistie, das Sakrament des Altares, hat. Solche<br />

Fragen haben Christen zu allen Zeiten verspürt, und die Kirche hat immer neue Antworten<br />

gefunden, um den Glauben auszudrücken, den uns die Apostel überliefert haben<br />

(man lese z. B. den 1. Korintherbrief des hl. Paulus, Kap. 11). Diesem Glauben hat der<br />

Papst in einer Enzyklika zum Gründonnerstag noch einmal neu Ausdruck verliehen. Darin<br />

sagt er: Die Eucharistie ist „Opfer, Gegenwart, Mahl“. Was das bedeutet, möchte ich<br />

etwas ausführen, indem ich mich an die Gedanken des päpstlichen Lehrschreibens anlehne:<br />

1. Opfer<br />

Beim Abendmahl hat Jesus seinen Jüngern gesagt: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben<br />

wird ... Das ist mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird.“ Damit hat<br />

er von dem gesprochen, was sich auf Golgatha ereignen sollte: Jesus ist am Kreuz getötet<br />

worden, aber nicht einfach so, sondern er hat seinen Tod bewusst und willentlich auf<br />

sich genommen, er hat sich hingegeben für Gott, seinen Vater, und für uns Menschen.<br />

Das vollzieht sich jedes Mal neu, wenn auf dem Altar die Messe gefeiert wird. Und deshalb<br />

ist es sehr sinnvoll, wenn wir bei der Messe Dinge tun, die – ganz eng gesehen –<br />

„überflüssig“ sind. Deshalb zünden wir z. B. Kerzen an, auch wenn es gar nicht dunkel<br />

ist. Denn diese Kerzen sind ein Zeichen: So wie sie sich aufzehren, um zu leuchten, so<br />

hat sich Jesus seinem Vater hingegeben, und so wollen wir uns zusammen mit Jesus<br />

Gott, unserem Vater, hingeben. Deshalb werden Blumen, wertvolle Gewänder, goldene<br />

Geräte eingesetzt: weil wir Gott zeigen wollen, dass wir uns selbst ihm schenken.<br />

2. Gegenwart<br />

Wenn Jesus sagt: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“, dann sagt er damit<br />

zugleich: Ich opfere mich, ich gebe mich hin, indem ich selbst auf dem Altar bei euch<br />

bin. Jesus hat nach dem Zeugnis des Matthäus-Evangeliums seinen Jüngern versprochen:<br />

„Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20), und Katholiken<br />

glauben, dass sich dieses Wort erfüllt, indem er in der hl. Kommunion wirklich gegenwärtig<br />

wird und auch gegenwärtig bleibt. Deshalb werden die Hostien, die „übrig bleiben“<br />

im Tabernakel in einem goldenen Gefäß aufbewahrt, das „Ewige Licht“ weist darauf hin,<br />

dass hier Christus bei uns ist, und der Katholik, der in die Kirche kommt, ehrt Jesus, den<br />

wahren Gott und wahren Menschen, der im Tabernakel wirklich da ist, mit der Kniebeuge.<br />

Das hat allerdings zur Folge: Wer diesen Glauben der Kirche nicht teilt, dass Jesus<br />

forum 27


ÖKUMENE<br />

in der Gestalt des Brotes, in der Hostie, wirklich gegenwärtig („realpräsent“) wird und<br />

bleibt, der sollte ehrlichen Herzens nicht zur Kommunion gehen. Deshalb bleibt die Kirche<br />

mit großem Bedauern bei der Regelung: Zur Kommunion eingeladen sind Katholiken,<br />

daneben auch Orthodoxe und Angehörige anderer Kirchen des Nahen Ostens, die<br />

diesen Glauben teilen. Die Auffassungen innerhalb der protestantischen Glaubensgemeinschaften<br />

sind dagegen sehr unterschiedlich und noch nicht völlig geklärt. Daher<br />

kann ein Protestant, der unseren Glauben teilt, im Einzelfalle in einem dringenden seelsorglichen<br />

Notfall den Leib Christi empfangen, aber eine generelle Einladung an Protestanten<br />

kann und will die Katholische Kirche nicht aussprechen.<br />

3. Mahl<br />

Dass es sich um ein gemeinschaftliches Mahl handelt, ist wohl das erste, was einem zur<br />

Kommunion einfällt, denn es wird ja tatsächlich etwas gegessen. Und tatsächlich, es ist<br />

ein brüderliches und schwesterliches Mahl, aber es ist zugleich noch unendlich mehr:<br />

Paulus schreibt an die Korinther: „Sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch<br />

trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt“ (1 Kor 11,26). Wenn wir die<br />

Kommunion empfangen, dann tun wir das also nicht, um uns körperlich zu sättigen,<br />

sondern um uns mit Jesus zu verbinden, der für uns gestorben und auferstanden und<br />

der in der Kommunion wirklich bei uns ist. Aus diesem Grund macht Paulus den Korinthern<br />

auch harte Vorwürfe und betont, dass es nicht in Ordnung ist, wenn sie einerseits<br />

die Kommunion empfangen und sich andererseits untereinander boshaft verhalten..<br />

Deshalb fordert die Kirche bis heute von jedem, der zur Kommunion gehen will, dass er<br />

über sich selbst nachdenkt und dass er sich vorher mit Gott und dem Nächsten versöhnt,<br />

nicht zuletzt durch das Sakrament der Versöhnung, die hl. Beichte. In diesem Zusammenhang<br />

hat vor einigen Jahren die Frage für großen Wirbel gesorgt, ob wiederverheiratete<br />

Geschiedene zur Kommunion gehen dürfen. Das dürfen sie nach der Lehre<br />

der Kirche eigentlich deshalb nicht, weil die Eucharistie ein Mahl der Kirche ist und weil<br />

an diesem Mahl nicht teilnehmen darf, wer nicht im Einklang mit der Kirche und mit dem<br />

Gebot des Herrn lebt: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht scheiden“<br />

(Mt 19,6). Zugleich hat der Papst aber jetzt noch einmal betont, dass wir alle beten müssen:<br />

„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach“ (übrigens eines der<br />

wenigen Gebete bei der Messe, die der Priester zusammen mit allen Gläubigen betet)<br />

und dass wir uns deshalb alle immer wieder prüfen sollten, ob wir bereit sind, den Herrn<br />

in der hl. Kommunion nicht nur mit der Hand zu empfangen, sondern ihn in unser Herz<br />

aufzunehmen.<br />

Der Papst hat also in seiner Enzyklika noch einmal wesentliche Punkte über die Eucharistie<br />

betont. Er hat dabei auch Unbequemes nicht ausgespart, aber er hat uns v. a. ermutigt,<br />

vertieft über das Geheimnis der Eucharistie nachzudenken und dem Herrn in der<br />

Eucharistie immer intensiver im Empfang und in der Anbetung zu begegnen.<br />

Wer den Text der Enzyklika selbst nachlesen möchte, kann dies tun unter:<br />

www.vatican.va<br />

Kaplan <strong>St</strong>ephan Lipke<br />

28 forum


HOHER BESUCH<br />

Weihbischof Dr. Rainer Woelki zu Besuch in Hennef<br />

Anfang dieses Jahres ging der Kölner Weihbischof Dr.<br />

Klaus Dick mit Vollendung seines 75. Lebensjahres in den<br />

Ruhestand. Dr. Rainer Woelki, sein Nachfolger, ist nun<br />

zuständig für den Pastoralbezirk, zu dem auch das<br />

Dekanat Eitorf/Hennef gehört. Im Mai kam er zum ersten<br />

Mal in den Pfarrverband Hennef-West zur Visitation.<br />

Begleitet wurde der neue Weihbischof bei seinem Besuch<br />

von Hermann-Josef Metzmacher, dem neuen Dechanten<br />

des neu gebildeten Dekanates Eitorf/Hennef. Am Montag,<br />

dem 12. Mai wurde Weihbischof Woelki zunächst in der<br />

Pfarre <strong>St</strong>. Simon und Judas von Pastor <strong>Michael</strong> Bellinghausen<br />

empfangen. Um 18°° Uhr spendete er in einem<br />

Pontifikalamt Jugendlichen aus <strong>St</strong>. Simon und Judas das Sakrament der Firmung.<br />

Anschließend trafen sich die Mitglieder der drei Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände<br />

der Pfarreien aus dem Seelsorgebereich zu einer persönlichen Begegnung<br />

mit dem Bischof. Jeder hatte die Gelegenheit, die Sorgen und Nöte - natürlich<br />

auch die positiven und erfreulichen Begebenheiten - vorzutragen.<br />

Am nächsten Tag, Dienstag, dem 13 Mai, kam der Bischof in unsere Pfarre<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>. Empfangen wurde er morgens von Pastor Kreuzberg und den beiden<br />

Pfarrsekretärinnen. Danach besuchte er die katholische Grundschule, Wehrstraße,<br />

wo er einen sehr positiven Eindruck bei Lehrern und Schülern hinterließ. Im<br />

Laufe des Tages lernte er die Kindergärten, Altenheime, das Kloster und natürlich<br />

die Kirchen in Hennef-Geistingen und Rott kennen. In unserer Pfarrkirche empfingen<br />

um 18°° Uhr in einem festlichen Gottesdienst Jugendliche aus Geistingen und<br />

Rott das Sakrament der Firmung. Nach diesem Gottesdienst waren Vertreter der<br />

örtlichen weltlichen und kirchlichen Vereine und Vertreter der <strong>St</strong>adt zu einem<br />

Empfang mit Imbiss in unser Pfarrheim eingeladen.<br />

Die Anwesenden lernten einen aufgeschlossenen<br />

und freundlichen Bischof kennen, der interessant von<br />

sich, seiner Familie und seinem Werdegang zum<br />

Weihbischof erzählte. Dr. Woelki erwähnte, dass er<br />

sehr großen Wert auf persönlichen Kontakt zu den<br />

Menschen legt.<br />

Nach zweistündigem gemütlichem Beisammensein<br />

verabschiedete sich Dr. Woelki. Er bedankte sich<br />

herzlich für die freundlichen Begegnungen und freut<br />

sich auf die nächste Visitation bei uns.<br />

Hildegard Godersky<br />

forum 29


FIRMUNG <strong>2003</strong><br />

Am 10.05.03 war es soweit, die ersehnte<br />

Firmfahrt zur Jugendherberge in Bad Honnef<br />

stand an. Am Samstag, dem 10.05.03 um<br />

9.30 Uhr, trafen sich alle Firmanden an<br />

den abgesprochenen Orten, der <strong>St</strong>.<br />

Simon und Judas Kirche in Hennef, an<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> Kirche in Geistingen und<br />

bei <strong>St</strong>. Maria Heimsuchung in Rott.<br />

Zusammen fuhren dann alle mit dem<br />

Bus nach Bad Honnef in die Jugendherberge.<br />

Dort angekommen, schlossen die<br />

Firmanden Zimmergruppen, mit denen sie<br />

die Nacht verbringen wollten und gingen<br />

dann zum gemeinsamen Mittagessen.<br />

Natürlich durfte das Tischgebet nicht fehlen, welches<br />

Fr. Satrutin und Fr. Häuser vorlasen. An diesem Tag trafen sich alle oft zu gemeinsamen<br />

Gruppenstunden, in denen man z.B. aus Ton einen Fisch formen<br />

konnte, der das Symbol für Christus darstellt. Außerdem boten die Katechetinnen<br />

Themen an, zu denen sich jeder Firmand unabhängig von den anderen einordnen<br />

konnte - zu dem Thema, das ihn am meisten interessiert. Es fanden viele Gespräche<br />

und Erklärungen zum christlichen Glauben statt, und die Katecheten versuchten<br />

die Fragen der Firmanden zu beantworten. Am Abend wurden dann freiwillige<br />

Angebote gemacht.<br />

Es gab diese drei Angebote:<br />

1. In die <strong>St</strong>ille gehen<br />

2. Meditation<br />

3. Traumreise<br />

Diese Angebote wurden von vielen Firmanden besucht.<br />

Nach dem Abendgebet um 22 Uhr kam für die Firmanden die Zeit, in der sie sich<br />

untereinander austauschen und zusammen reden konnten.<br />

Für die Betreuer war es wohl die schlimmste Zeit am ganzen Wochenende. Doch<br />

die Pünktlichkeit zu den Gruppenstunden und die Ausdauer der Firmanden machten<br />

dieses Wochenende für alle unvergesslich.<br />

Der nächste Morgen verlief ruhig, die Firmanden übten die Lieder für die am<br />

13.05.03 folgende Firmung. Die Fürbitten, Lesungen und Begrüßung an den neuen<br />

Weihbischof wurden an Freiwillige verteilt.<br />

Gekrönt wurde das ganze Wochenende, von einem gemeinsamen Gottesdienst<br />

im Freien. Insgesamt waren es 57 Firmanden, 7 Betreuer und Herr Kaplan Lipke.<br />

Für die Firmanden<br />

Anna Montada<br />

30 forum


Die diesjährigen Firmanden waren:<br />

Firmgruppe Geistingen<br />

Barbara Ahr<br />

Wilhelm Ahr<br />

Daniel Beielschmidt<br />

<strong>St</strong>efan Bolzenius<br />

<strong>Michael</strong> Fassbender<br />

Kordian Grzona<br />

Katharina Halm<br />

Sandra Hartmann<br />

Tanja Heisler<br />

Milena Jacobs<br />

Vera Jacobs<br />

Wojciech Leszczynski<br />

Ramona Michels<br />

Anna Montada<br />

Thimo Philipp<br />

Sarah Pissulla<br />

Sebatian Reuter<br />

Tina-Maria Sabrowski<br />

Florian Schmitz<br />

Sebastian Schwaab<br />

Laura Walterscheid<br />

Jan-Sebastian Wilms<br />

FIRMUNG <strong>2003</strong><br />

Firmgruppe Rott<br />

Andreas Adam<br />

Bianca Batke<br />

Bettina Gollasch<br />

Sophia Grundei<br />

<strong>Juli</strong>a Hausmann<br />

Marcel Hausmann<br />

<strong>St</strong>ephanie Krautscheid<br />

Rebekka Kreuzer<br />

Lutz Krieg<br />

Elisabeth Noble<br />

Ramona Radke<br />

<strong>Michael</strong>a Rector<br />

Laura Scheidt<br />

Angela Schick<br />

Anne Schmitz<br />

Susanne Wimmer<br />

Sebastian Winkelhoch<br />

Benjamin Wolf<br />

Firmgruppe Hennef<br />

Hendrik Maqua<br />

Celina Schneider<br />

Thorsten Sonnet<br />

forum 31


AUS DEM ARCHIV<br />

Fortsetzung der letzten Ausgabe …<br />

32 forum<br />

Die Glocken in Geistingen<br />

Provisorischer Glockenturm<br />

Die vierte Glocke blieb in Geistingen zurück; sie<br />

überstand auch die Zerstörung der Kirche durch<br />

amerikanische Bomber am 8. März 1945 und<br />

überlebte sogar die anschließende Sprengung des<br />

aufgerissenen Kirchturms durch amerikanische Pioniere<br />

am 4. April 1945.<br />

Diese Glocke wurde in einem provisorischen<br />

Glockenstuhl aufgehängt und hat die Geistinger<br />

Katholiken vom Kriegsende 1945 bis 1957 zu den<br />

Gottesdiensten eingeladen (siehe Abb. rechts).<br />

Im Jahre 1957 - 12 Jahre nach Kriegsende -<br />

wurden vier neue Bronzeglocken von der<br />

Glockengießerei Mabilon & Co in Saarburg bei<br />

Trier (siehe Abb. links) gegossen. Auch für die<br />

heutigen Glocken sind in der Tabelle ihre<br />

Klangtöne angegeben. Sie lassen sich auf dem<br />

Klavier oder einem anderen Instrument mit den<br />

früheren Geläuten vergleichen.<br />

Glocke Ton Gewicht Durchmesser<br />

_________________________________________________________________________________________________________________<br />

Christusglocke C 2.300 kg 1,57 m<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> Es 1.350 kg 1,32 m<br />

<strong>St</strong>. Maria F 950 kg 1,17 m<br />

<strong>St</strong>. Joseph G 680 kg 1,04 m<br />

Der den älteren Pfarrangehörigen noch bekannte damalige Pfarrer Pater Heinrich<br />

Schuh (1952 – 1962) wies beim ersten offiziellen Läuten der jetzigen Glocken am<br />

Heiligabend 1957 auf die lateinischen Inschriften der Glocken hin, deren deutsche<br />

Übersetzung lautet:<br />

Herr Jesus Christus, unser Friede, schenke uns Frieden.<br />

Heiliger Erzengel <strong>Michael</strong>, verteidige uns im Kampfe.<br />

Unter deinen Schutz flüchten wir, heilige Gottesmutter.<br />

Joseph, Handwerker, beschütze unsere heiligen Werke in Frieden.


AUS DEM ARCHIV<br />

Am unteren Rand der Josephsglocke ist in einer Gravur vermerkt, dass die Glocke<br />

von Rainer und Luzia Horstmann, den früheren Besitzern von Schloss Allner,<br />

gestiftet worden ist.<br />

Auf dem großen Foto ist ein Teil des Glockenstuhls von <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> zu sehen:<br />

Unten rechts die<br />

große Christusglocke.<br />

Sie hat<br />

zwei konträre<br />

Funktionen. An<br />

den Hochfesten<br />

macht die fast<br />

zweieinhalb Tonnen<br />

schwere<br />

Glocke unser<br />

Geläut besonders<br />

voll und festlich<br />

und als Totenglocke<br />

läutet sie<br />

jedem von uns<br />

einsam, aber eindrucksvoll<br />

zum<br />

Begräbnis. Oben<br />

rechts die <strong>Michael</strong>sglocke, die uns die <strong>St</strong>unden schlägt. Links erkennt man Helmut<br />

Morell beim Beiern. (Wir „Beierer“ haben das „Läuten mit dem Klöppel“ aufgegeben,<br />

weil wir den Eindruck haben, dass das traditionelle Beiern in der heutigen<br />

Zeit die gestressten Mitbürger mehr nervt als erfreut. Oder täuschen wir uns?)<br />

Aus Glocken wurden Kanonen<br />

Seit mehr als 300 Jahren gibt es in Geistingen Kirchenglocken. Im 17. Jahrhundert<br />

wurden sie durch einen Kirchturmbrand zerstört. In jüngerer Zeit sind sie<br />

zweimal – am Ende des ersten und des zweiten Weltkriegs – zur Beschaffung von<br />

Kriegsmaterial - abtransportiert und eingeschmolzen worden. Aus geweihten Glocken,<br />

die<br />

zu den Gottesdiensten einladen sollten, wurden Kanonen, die Menschen getötet<br />

und Häuser zerstört haben. Unsere jetzigen Glocken rufen uns seit 1957 – seit 46<br />

Jahren - zu den Gottesdiensten. Bitten wir unseren Herrgott, dass sie uns und<br />

unseren Nachkommen noch sehr lange erhalten bleiben.<br />

Karlheinz Birkmann<br />

forum 33


PILGERREISE IN DIE SCHWEIZ<br />

Auf historischen Pilger- und Wanderwegen zu Bruder Klaus<br />

Am Mittwoch, den 21. Mai fuhren wir pünktlich um 8.15 Uhr in Richtung Schweiz los.<br />

Begleitet wurden die 39 Teilnehmer verschiedener Altersgruppen von Pastor Kreuzberg<br />

und Prälat Opheys und Herrn Löffler, der unser Reiseführer für diese Zeit war.<br />

Im Bus wurden wir schon auf das Leben von Bruder Klaus eingestimmt, auch in Form<br />

von Gebet und Gesang. Unsere erste Pilgerstation war die Autobahnkirche Baden Baden.<br />

Hilfreich war die Erklärung der baulichen <strong>St</strong>ruktur der Autobahnkirche aus dem AT<br />

und NT. Dann ging es weiter auf unserem Pilgerweg. Um 17.00 Uhr erreichten wir das<br />

Dorf Sachseln, malerisch gelegen am Sarner See. Hier besuchten wir die Pfarrkirche,<br />

die in den Jahren 1672 bis 1684 erbaut wurde. Es begrüßte uns der dortige Pfarrer.<br />

Bruder Klaus, der auch in die politischen Ereignisse eingriff, hat Sachseln es zu verdanken,<br />

dass es ein besonderer Wallfahrtsort geworden ist. Seit 1679 ruhen hier die Gebeine<br />

des Heiligen. Weiter ging es dann nach Flüeli-Ranft, 725 m hoch gelegen, dem Geburtsort<br />

von Bruder Klaus. Wir stiegen in Flüematte ab, einem geschmackvoll eingerichteten<br />

kleinen Hotel. Die Mahlzeiten waren gut und reichhaltig. Getränke wie Wein und<br />

Bier führten zum „Fränkli-Schock“.<br />

Die nächsten Tage waren ausgefüllt mit Besichtigungen der wichtigsten <strong>St</strong>ätten vom Leben<br />

des Bruder Klaus. Es lag alles beieinander, das Geburtshaus, das Wohnhaus, ca.<br />

500 m weiter seine Einsiedelei in der Ranft, an die eine Kapelle angebaut wurde. Auch<br />

die Gegend um den Vierwallstättersee wurde uns aus dem Bus gezeigt. Unser Busfahrer,<br />

Herr Rötzel, hat uns ruhig, geduldig und sicher überall hinchauffiert.<br />

Unterhalb der Göschener <strong>St</strong>aumauer feierten wir gemeinsam eine Hl.Messe. Dies war<br />

einer der Höhepunkte der Wallfahrt. Das Bodenkreuz wurde gebildet aus mitgebrachten<br />

<strong>St</strong>einen der Gegend. Mit frisch gepflückten Blumen schmückten die Frauen den Altartisch.<br />

Im Hintergrund rauschte der Wasserfall und wir waren von purer Natur umgeben.<br />

Für das leibliche Wohl sorgte Herr Rötzel mit seinem wohlbekannten Kartoffelsalat und<br />

Würstchen....<br />

In den darauf folgenden Tagen wurde u.a. ein Bußgottesdienst nicht alltäglicher Art<br />

gehalten.<br />

Ein Nachmittag zur freien Verfügung wurde verschieden genutzt. Eine Gruppe fuhr nach<br />

Luzern, andere blieben im Umkreis vom Hotel. Pastor Kreuzberg und 3 Pilgerschwestern<br />

entschlossen sich zu einer Wanderung durchs Melchtal. Der Weg war sehr abwechslungsreich,<br />

schmale Pfade an steil abfallenden Schluchten, darauf folgend<br />

wahnsinnig blühende Blumenwiesen an steilen Hängen. In der Dorfkirche von Melchtal<br />

sangen wir 4 ein Marienlied. In der Dorfschänke genehmigten wir uns ein Radler, um<br />

gestärkt den Heimweg anzutreten. Zum Schluss schmerzten die Füße, welches Pastor<br />

Kreuzberg zu dem Repp-Titel inspirierte: „Mir donn de Föß su wieh......“<br />

Nun noch zum Leben von Bruder Klaus:<br />

Bruder Klaus war ein Mystiker und Beter, er war in all seiner Meditation und kontenplativen<br />

Gottverbundenheit politisch aktiv. Er zog sich zwar zurück in den Ranft, aber nicht<br />

zurück aus der Welt. Er war und blieb ein gefragter nationaler und internationaler politi-<br />

34 forum


PILGERREISE IN DIE SCHWEIZ<br />

scher Ratgeber. Aus Gebet und Besinnung bezog er nüchternes rationales Denken und<br />

klare politische Entscheidungen – für den Frieden.<br />

Er macht uns vor, dass Begründung in und auf Christus notwendige Basis für christliche<br />

Politik ist und dass Politik ohne Anbindung an Gott „wertlos“ ist.<br />

Bruder Klaus hat mit 50 Jahren – nach langem Ringen – seine geliebte Frau, seine 10<br />

Kinder, sein Haus und seinen Hof verlassen. „Nimm alles von mir, was mich hindert zu<br />

dir“. Radikaler geht’s nicht.<br />

Ein noch so gottesfürchtiges Leben in Verbindung mit seinen vielen anderen Pflichten<br />

wäre für ihn nur Kompromiss gewesen. Er wollte seine Verbindung mit Gott radikal eingehen.<br />

Zwei Dinge sind uns in besonderer Weise über sein Gebetsleben erhalten geblieben:<br />

1. zum einen ist es das berühmte Radbild, das Bruder Klaus als sein Gebetbuch bezeichnet,<br />

das Buch, in dem er, der Analphabet, liest. Zur Zeit hängt es auch bei uns in<br />

der Pfarrkirche <strong>St</strong>.<strong>Michael</strong>.<br />

2. Die ganze Radikalität Nikolaus von Flües begegnet uns in dem Gebet, das von ihm<br />

überliefert ist, das bis heute als klassisches „Bruder-Klaus-Gebet“ gilt.<br />

„Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir !“<br />

Horchsam werden auf unsere tiefsten Sehnsüchte, sich zurück ziehen aus der Hektik<br />

des Alltags, um die Anwesenheit Gottes zu spüren.<br />

„Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu Dir !“<br />

Wachhalten der Bilder, Träume und Gleichnisse vom neuen Himmel und von der neuen<br />

Erde, von der Vollendung des Reiches Gottes.<br />

„Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir !“<br />

Wachhalten der Bilder und Gleichnisse vom großen Frieden der Menschen und der Natur,<br />

von einer Wahlgemeinschaft der Liebe, vom Reich der Freiheit, der Versöhnung, der<br />

Gerechtigkeit, von den abgewischten Tränen, vom Lachen und der Freiheit der Kinder<br />

Gottes.<br />

Als Erinnerung wird uns das gläserne Radsymbol des Bruder Klaus erhalten bleiben,<br />

denn dies war uns ein gemeinsames Zeichen der Verbundenheit im Glauben.<br />

Abschließend möchten wir Frau Godersky, die die Reise so liebevoll organisiert hat, für<br />

ihre Einsatzbereitschaft danken und hoffen auf weitere tolle Aktionen in unserer Pfarrei.<br />

Monika Listner<br />

Auflösung von Seite 46<br />

forum 35


RÜCKBLICK<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Lieber Herr Pastor Kreuzberg,<br />

wir wünschen Ihnen nachträglich zum<br />

65. Geburtstag alles Liebe und Gute,<br />

Gesundheit und Gottvertrauen,<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Kreisdechant Robert Kreuzberg feierte<br />

seinen 65. Geburtstag am 2. Juni <strong>2003</strong><br />

ohne viel Aufhebens in der Öffentlichkeit.<br />

Wie an jedem normalen Arbeitstag besuchte<br />

er kranke und alte Gemeindemitglieder<br />

und brachte ihnen die Kommunion<br />

– nach dem Motto: das Wichtigste<br />

zuerst. Am Ende des Tages feierte er<br />

zum Anlass einen Gottesdienst im Helenenstift.<br />

Pastor Kreuzberg wurde 1966 zum<br />

Priester geweiht und kam 1994 von Meckenheim<br />

nach Geistingen.<br />

1. Filmnacht <strong>2003</strong><br />

Am 4. April war es endlich soweit:<br />

Hollywood im Pfarrheim.<br />

Mit tatkräftiger Unterstützung durch Frau<br />

Hildegard Godersky (sie sorgte gegen<br />

Mitternacht für das leibliche Wohl), Kaplan<br />

<strong>St</strong>ephan Lipke und weiteren Helfern<br />

(insbesondere für die Technik) konnte<br />

die erste Geistinger Filmnacht durchgeführt<br />

werden.<br />

36 forum<br />

Wenn auch der Andrang der Jugendlichen<br />

nicht sonderlich groß war, so hat es<br />

allen Anwesenden dennoch sichtlich<br />

Spaß gemacht. Die ganze Nacht wurden<br />

Filme, die von den Jugendlichen selbst<br />

ausgewählt wurden, gezeigt.<br />

Am Morgen endete die Filmnacht nach<br />

einem gemeinsamen Frühstück.<br />

Thomas Maucher<br />

Familienwochenende<br />

in Marienthal<br />

Es ist fast schon Tradition, dass in der<br />

Fastenzeit ein Familienwochenende zur<br />

Vorbereitung auf Ostern stattfindet. In<br />

bewährter Weise wurde das Wochenende,<br />

das unter dem Thema<br />

Mut zum Christsein<br />

stand, vom Organisationsteam unserer<br />

Nachbargemeinde <strong>St</strong>. Simon und Judas<br />

unter der Leitung von Pastoralassistent<br />

Martin Müller vorbereitet und durchgeführt.<br />

Neben vielen Aktivitäten zum Thema und<br />

einem gemeinsamen Gottesdienst kamen<br />

auch die Freizeitunternehmungen<br />

nicht zu kurz.<br />

Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen<br />

dieses Wochenendes beigetragen<br />

haben.<br />

Thomas Maucher


FRONLEICHNAM UND PFARRFEST<br />

Gemeinsam den Glauben<br />

bezeugen<br />

Inzwischen zum zweiten Mal veranstalten<br />

die Pfarrgemeinden <strong>St</strong>. Simon und Judas,<br />

Hennef und <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>, Geistingen mit<br />

ihren Filialgemeinden <strong>St</strong>. Josef, Allner und<br />

Herz Jesu, <strong>St</strong>oßdorf einen gemeinsamen<br />

Fronleichnamsgottesdienst auf dem Hennefer<br />

Marktplatz. Während die feierliche<br />

Prozession vor zwei Jahren durch den Kurpark<br />

nach Geistingen führte, gingen die<br />

Gläubigen in diesem Jahr durch die <strong>St</strong>adt Hennef über Weingartsgasse zur Pfarrkirche<br />

<strong>St</strong>. Simon und Judas.<br />

Schon in den frühen Morgenstunden haben viele fleißige Helfer den Marktplatz<br />

festlich geschmückt. Ein wunderschöner Blumenteppich mit Blumenweg und ein<br />

herrlich dekorierter Altar luden zum gemeinsamen Gottesdienstfeiern ein. Mehrere<br />

Das Fronleichnamsfest<br />

In einer Prozession 10 Tage nach Pfingsten wird die Eucharistie, die konsekrierte Hostie (eine<br />

"in Fleisch und Blut Jesu" verwandelte Brotscheibe) in einer Monstranz feierlich unter Gesang<br />

und Gebet durch die <strong>St</strong>raßen getragen. An mehreren <strong>St</strong>ationen ("Altären") wird angehalten,<br />

das Evangelium verlesen und Fürbitten gesprochen, sowie der Segen gespendet.<br />

Diese "eucharistische Frömmigkeit" war der frühen Kirche fremd. Für sie hatte die Eucharistie<br />

ihren exklusiven Platz im Gemeindegottesdienst. Das Fronleichnamsfest hat seine Wurzeln<br />

in der am Beginn des zweiten Jahrtausends entstandenen eucharistischen Frömmigkeit<br />

und geht auf eine Vision der <strong>Juli</strong>ana von Lüttich zurück (1209), die in einem Traum die Kirche<br />

in Gestalt einer weißen Mondscheibe sah, in der ein kleines <strong>St</strong>ück fehlte. Dieses fehlende<br />

<strong>St</strong>ück war für sie ein gesondertes eucharistisches Fest.<br />

1264 schreibt Papst Urban dieses Fest für die ganze abendländische Kirche vor. Der Name<br />

bedeutet Fron (=Herren) Leichnam (entgegen der modernen Bedeutung nicht toter sondern<br />

gerade umgekehrt: lebender Leib). Der Feiertag wurde im Hinblick auf die Einsetzung der<br />

Eucharistie durch Jesus bei der Abendmahlsfeier am Donnerstag vor Ostern auf einen Donnerstag<br />

gelegt.<br />

aus dem Internet www.kath.de<br />

forum 37


FRONLEICHNAM UND PFARRFEST<br />

100 Gläubige versammelten sich um 09:30 Uhr auf dem Hennefer Marktplatz, wo<br />

bei angenehmem Sommerwetter Pastor Kreuzberg, Pastor Bellinghausen und Pater<br />

Behlau gemeinsam die Heilige Messe zelebrierten und zwei Musikkapellen<br />

und der Kirchenchor musikalisch gestalteten.<br />

Die anschließende Prozession führte über die Weingartsgasse an insgesamt zwei<br />

festlich hergerichteten Altären vorbei und endete nach ca. 1 ½ <strong>St</strong>unden Fußweg<br />

in der Pfarrkir-<br />

Pfarrkirche <strong>St</strong>.<br />

Simon und<br />

Judas. Die<br />

musikalische<br />

Gestaltung der<br />

<strong>St</strong>ationen an<br />

den Altären üübernahmen<br />

der<br />

Kinderchor von<br />

<strong>St</strong>. Simon und<br />

Judas zusamsammen<br />

mit<br />

dem<br />

Familienchor<br />

38 forum


FRONLEICHNAM UND PFARRFEST<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>. Alle waren dabei, die Messdiener, die Familien, die Kommunionkinder,<br />

Kindergarten- und Schulkinder, die Chöre der Pfarrgemeinden, Schützen,<br />

Frauengemeinschaft, Kolpingsfamilie, zwei Musikkapellen und viele weitere Gläubige,<br />

die gemeinsam das Geheimnis unseres Glaubens bezeugt und den Leib des<br />

Herrn Jesus Christus durch die <strong>St</strong>adt begleitet haben. Ein feierlicher Schlusssegen<br />

mit Chor- und Bläsermusik beendete die gemeinsame Prozession.<br />

Anschließend lud die Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. Simon und Judas zum gemeinsamen<br />

Pfarrfest rund um die Kirche ein. Neben Speisen und Getränken wurde viel Unterhaltung<br />

für jung und Alt angeboten. Die folgenden Bilder vermitteln einen besseren<br />

Eindruck als tausend Worte.<br />

Thomas Maucher<br />

forum 39


KATHOLISCHE FRAUENGEMEINSCHAFT<br />

40 forum<br />

...... am Bodensee<br />

Die diesjährige 4-Tagestour der kfd führte uns vom 12. – 15. Mai an den Bodensee.<br />

Am frühen Montagnachmittag erreichten wir unser Hotel in Friedrichshafen.<br />

An den folgenden Tagen unseres Aufenthaltes stand ein attraktives Programm<br />

auf dem Plan:<br />

- Tagestour mit dem Schiff zur Blumeninsel Mainau<br />

- Bodenseerundfahrt mit dem Besuch der <strong>St</strong>ädte Bregenz und Lindau<br />

- Auf der Rückreise besuchten wir die Wallfahrtskirche Birnau<br />

Wie alle unsere Touren wurde<br />

auch diese von der Fa. Rötzel zu<br />

unserer aller Zufriedenheit<br />

durchgeführt.<br />

Wir freuen uns schon auf<br />

unsere nächste Tour.<br />

„Alle Tage ist kein Sonntag“ ... so lautete ein Liedtitel vor vielen Jahren.<br />

Das Lied entstand in einer Zeit,<br />

die noch sehr stark von<br />

Traditionen geprägt war.<br />

In der heutigen schnelllebigen<br />

Zeit hat der Sonntag aber mittlerweile<br />

eine vielschichtigere Bedeutung<br />

bekommen. Traditionen,<br />

wie der sonntägliche Kirchgang


KATHOLISCHE FRAUENGEMEINSCHAFT<br />

oder das Zusammentreffen von Familien<br />

ist mehr und mehr in den Hintergrund<br />

gerückt und hat persönlichen Interessen<br />

und Neigungen Platz machen müssen.<br />

Es ist nicht möglich, hier eine pauschale<br />

Aussage für alle unsere Frauen oder für<br />

die Frauen in der kfd zu treffen, da jede<br />

Beschreibung nur unvollständig und nicht<br />

richtig wäre.<br />

Wir denken aber, dass jeder seinen<br />

Sonntag leben soll!<br />

Der Vorstand der kfd <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

wünscht allen einen erholsamen Urlaub.<br />

forum 41


KINDERGARTEN<br />

42 forum<br />

40 Jahre Katholischer Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Festliche <strong>St</strong>immung herrschte schon<br />

früh am Morgen des 01. Mai im Kin-<br />

dergarten Sankt <strong>Michael</strong>.<br />

Vor genau 40 Jahren wurde er am 01.<br />

Mai 1963 eröffnet. Alle Generationen<br />

feierten zusammen dieses Ereignis.<br />

Pastor Kreuzberg zelebrierte mit den<br />

Kindern einen Dankwortgottesdienst.<br />

Danach führten die Kinder, unter<br />

Anleitung von Frau Fassbender, das<br />

Theaterstück „Alles erlaubt“ auf.<br />

Trotz Regen, Wind und wenig<br />

Sonne fühlten sich die Kinder<br />

und die Gäste im Kindergarten<br />

sehr wohl.<br />

Elke Ebeling


GEMEINDE UND SCHULE IN GEISTINGEN<br />

Alles in allem eine Erfolgsgeschichte<br />

Immer wieder werde ich gefragt: Gibt es eigentlich in den Schulen heutzutage noch Religionsunterricht?<br />

Wo lernen die Kinder überhaupt noch etwas über Gott? Wo bleiben die Kinder bei der Sonntagsmesse?<br />

Wieso gehen die Lehrerinnen nicht Sonntag für Sonntag zusammen mit den Kindern in<br />

die Kirche?<br />

Hinter diesen (und ähnlichen) Fragen steckt eine tiefe Not von Menschen, die derzeit keinen Weg<br />

sehen, wie der Glaube den nachkommenden Generationen weiterverkündet werden kann. Zugleich<br />

scheint mir jedoch, dass hier von der Schule etwas viel verlangt wird, dass hier auch in der Kirche<br />

der Trend angekommen ist, der in der gesamten Gesellschaft schon längst vorherrscht: Alles das,<br />

was im Elternhaus versäumt wird, soll die Schule nachholen. Selbstverständlich kann die Schule<br />

manche Fehler der heutigen Gesellschaft „ausbügeln“ und wettmachen, aber durch noch so gute<br />

Erziehung kann sie nicht erreichen, dass Gebet und Gottesdienst für ein Kind, das von Kindheit an<br />

nur sehr selten in die Kirche gegangen ist, auf einmal selbstverständlich werden.<br />

Mein Eindruck ist nun: Alles, was man in der Schule erreichen kann, wird in der Katholischen<br />

Grundschule Wehrstraße (früher: <strong>St</strong>oßdorfer <strong>St</strong>raße) nach Kräften angestrebt. Da ist beispielsweise<br />

der Schulgottesdienst, der jeden Mittwoch stattfindet und zu dem jeweils zwei Klassen, v. a. aus<br />

dem 3. und 4. Schuljahr, in unserer Pfarrkirche zusammenkommen. Für mein Empfinden sind die<br />

Kinder dafür sehr gut motiviert und auf den Gottesdienst eingestimmt, denn sie beteiligen sich gut<br />

und sind im Großen und Ganzen gut bei der Sache. (Nur nebenbei bemerkt: Wer meint, in der „guten<br />

alten Zeit“ sei doch alles besser gewesen, der muss sich nur einmal ansehen, was die Kinder<br />

und Jugendlichen beim Schulgottesdienst vor 40 Jahren alles mit ihren Taschenmessern in unsere<br />

Kniebänke geritzt haben ...)<br />

Auch katholischer Religionsunterricht wird nach wie vor erteilt, und zwar meines Erachtens so, wie<br />

er sein sollte: Die Kinder bekommen vermittelt, was der Glaube der Kirche ist, das biblische Fundament,<br />

auf dem er steht, die Gebete und Zeichen und das Leben der Heiligen, in denen er sich ausdrückt.<br />

Zugleich wird nach Kräften vermittelt, was dieser unser Glaube mit dem Leben der Kinder zu<br />

tun hat. Vernachlässigt wird auch nicht, dass zum Glauben dazugehört, mit Menschen anderer Konfessionen<br />

oder Religionen in einen Austausch zu treten. Selbstverständlich würde beim Religionsunterricht<br />

noch mehr „hängen bleiben“, wenn Glaube, Bibel, Kirche im Leben der Kinder insgesamt<br />

eine größere Rolle spielen würden. Aber das, wie gesagt, kann die Schule dem Elternhaus und der<br />

Gemeinde nicht abnehmen.<br />

Für die Kinder des 4. Schuljahres wird zusätzlich die so genannte „Seelsorgestunde“ angeboten, die<br />

ein Seelsorger der Gemeinde hält. Darin besteht eine hervorragende Möglichkeit, das Glaubenswissen<br />

der Kinder und den Kontakt zur Kirche zu vertiefen. Ich habe das auch immer als gute Chance<br />

empfunden, wenn ich über den Pausenhof kam und die Gelegenheit hatte, mit ganz vielen Kindern<br />

einfach kurz in Kontakt zu kommen. Auch dies ist kein Allheilmittel für unsere heutigen Glaubensprobleme,<br />

aber eine wichtige Form, wie Kinder Kirche und Glauben begegnen können.<br />

Last, not least, bestehen auf der persönlichen Ebene viele Kontakte zwischen Schule und Gemeinde,<br />

z. B. durch Mütter von (ehemaligen) Schulkindern, die sich in beiden Bereichen engagieren und<br />

die es mit ermöglichen, dass die Grundschule Wehrstraße sich etwa am Gemeinde-Evangeliar und<br />

am Jahr der Bibel insgesamt beteiligt und dass auch sonst immer wieder Kontakte zur Kirche zustande<br />

kommen.<br />

Alles in allem, so glaube ich, ist eben die Beziehung zwischen unserer Gemeinde und der Geistinger<br />

Grundschule in den letzten Jahren – bei allen Reibungsverlusten und Missverständnissen, die<br />

es sicher auch manchmal gibt, wie überall, wo Menschen am Werk sind – wirklich eine Erfolgsgeschichte,<br />

und ich finde es an der Zeit, allen zu danken, die daran beteiligt sind: Eltern, Lehrerinnen<br />

(besonders den Religionslehrerinnen), Herrn Fischer, der diesen Weg als Rektor lange beschritten<br />

hat, aber auch Frau Föster-Palmer, seiner Nachfolgerin, die ihn mit viel Engagement weitergeht.<br />

Seien wir froh und bitten wir Gott, dass uns dieser Weg, den Glauben zu verkünden, noch lange offen<br />

steht.<br />

Kaplan <strong>St</strong>ephan Lipke<br />

forum 43


NEUES VOM HOLZWURM<br />

Köbes fühlt sich geehrt! Die Bücherwürmer von Gegenüber<br />

haben mich aus Anlass meines 5 jährigen Dienstjubiläums im<br />

forum in ihr Logo aufgenommen. Anlass genug um mich wieder<br />

einmal zu zeigen, zumal das Thema des forum in mein Revier<br />

eingreift und eine Herausforderung darstellt.<br />

Was wäre der Kirchenraum ohne Sonntag? Dafür wurde er vor<br />

8oo Jahren gebaut - immer wieder verändert und erneuert. Und<br />

immer wieder hat sich das Leben der<br />

Menschen in ihm erneuert. Das<br />

Zeichen für Sonntag ist der Fisch.<br />

Dieses Symbol, heute sagt man Logo<br />

dafür, war das Erkennungszeichen der<br />

ersten Christen vor 2ooo Jahren und stand für die Gemeinschaft mit Jesus. Diese mussten sich<br />

nicht auf einen Tag festlegen. Immer wenn sie zusammenkamen und das Brot brachen, war ein<br />

besonderer Augenblick für die Gemeinschaft. Das war ihr Sonntag. Die Kirche hat ihn später zur<br />

Christenpflicht gemacht, diesen Tag. Für den Christen, der vom Glauben erfüllt ist, ist jeder Gottesdienst<br />

ein Festtag, kein Pflichttag. In die Pflicht genommen wird er von jedem Werktag. Daher<br />

begreife ich das ganze lamentieren um den schwindenden Kirchenbesuch nicht. Die Menschen<br />

verstehen es einfach nicht mehr, richtig zu feiern - sich zu feiern in der Gemeinschaft mit Jesus.<br />

Wer es kann, für den ist der Sonntag ein erfüllter Tag.<br />

Aber --- das ist es ja, das Problem mit dem Feiern wird immer mehr eine Bewusstseinsfrage. Will<br />

ich mich lösen von dem was mich die Woche über beschwert und bodenlastig macht? Oder bin<br />

ich von meinem Tagewerk erfüllt und bin damit zufrieden. Ich in meinem Bohrloch weiß um die<br />

Erfahrung der Jahrhunderte der Kirche wenn es um Inhalte des Feierns, sprich Liturgie geht. Sie<br />

hat es sich nicht leicht gemacht mit der Reform 1962 das Glaubensverständnis der Zeit anzupassen.<br />

Aber die Richtung des Glaubens bleibt nun mal vertikal und geht in die Tiefe und nicht horizontal<br />

und verbreitert die Oberfläche.<br />

So ist das nun mal mit dem Feiern, auch dem in der Familie, in der Gemeindefamilie auch: Es<br />

bedeutet Engagement und auch Arbeit in der Vorbereitung. Seit 1975 hatte Geistingen SEIN<br />

Pfarrfest und welche Feste waren darunter, besonders die in den 8oiger und 9oiger Jahren.<br />

Keins wie das andere. Wenn auch das organisatorisch Gemeinsame fürs leibliche Wohlbefinden<br />

sich wiederholte, so waren doch immer wieder einfallsreiche Glanzlichter in den Beiträgen der<br />

Pfarrfamiliegruppen, die den Tag belebten und das Gütesiegel <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> hatten. Und nun seit<br />

28 Jahren auf einmal nicht mehr und kein Aufschrei! Köbes versteht die „Geistinger Welt“ nicht<br />

mehr. Ist die Kreativität auf der überschwappenden Konsumwelle der Festivitäten untergegangen?<br />

Dann will ich versuchen dem „GeiPfa “ wie es einmal im Pfarrbrief liebevoll genannt wurde,<br />

wenigstens einen würdevollen Abgesang zu verschaffen (nach der Melodie: Völker höret die<br />

Signale):<br />

Geistinger, höret die Geschichte,<br />

die sich zugetragen hat,<br />

fand doch zum ersten Male<br />

das Fest der Pfarre hier nicht statt.<br />

Dies Fest, das viele konnten lieben,<br />

ist nun mehr auf der <strong>St</strong>reck’ geblieben.<br />

1975 auf die Geistinger Welt gekommen,<br />

wurd’ es sofort auch angenommen,<br />

44 forum<br />

kam schnell in Schwung in den folgenden Jahren,<br />

als mit der Schürreskarre wurde gefahren.<br />

Tine Haas hatte Pastor Wilhelm auf der Karre’<br />

das war der Höhepunkt im Fest der Pfarre’.<br />

Die Ballons am Kirchturm standen,<br />

viel Geistinger sich zusammenfanden.


Schon morgens nach der 1o Uhr ’Messen’,<br />

Bliesen die Allner Bläser zum Mittagessen.<br />

Empfangen wurden die hungrigen Mägen,<br />

vom Pastor, der ihnen vorher hatte den Segen<br />

gegeben.<br />

Um nun durch Erbsentopf mit Kohl,<br />

zu sorgen für das leibliche Wohl.<br />

An der Kuchentheke im Saal ein Gedränge,<br />

da trieben sich Schleckermäuler in die Enge.<br />

Um zu wählen aus der Vielzahl von Torte,<br />

was ist für mich die richtige Sorte.<br />

Im Zirkus Pfarrello, die große Schau,<br />

mit Zauberer Zwackelmann und der Schlangenfrau.<br />

Und der dressierte Elefant Toku<br />

verursachte im Zelt ein Tohuwabohu<br />

als unter seines Hufs Belag,<br />

ein Pater aus dem Kloster lag.<br />

Das Tier hatte mit dem Gottesmann’ Erbarme’,<br />

doch dieser war nass bis unter die Arme.<br />

Als der PGR gegen Cäcilia im Weltmeisterschaftsjahr<br />

spielte Fußball auf Pastors Wiese auf eigene Gefahr,<br />

und jede Mannschaft schoss der Tore vier,<br />

war’s wieder ein unentschiedener Vorgang hier.<br />

Ein ungewöhnliches Team tat sich als Höhepunkt’<br />

entpuppe’:<br />

die Rollschuhhochspringer aus der Köhlergruppe.<br />

Der Sprung mit 2,9om ( mein ‚Ehrenwort’ )<br />

war Deutscher Rollschuhhöhensprungrekord.<br />

Gesprungen auf der Kurhausstraße im 86iger<br />

Jahr,<br />

als das Geistinger Pfarrfest noch Spitze war.<br />

NEUES VOM HOLZWURM<br />

Im 11oo jährigen Geistinger Feierjahr,<br />

natürlich auch ein Pfarrfest war.<br />

Vor die hundert Jahre alten Bergstraße- Fassaden<br />

wurde die ganze Gemeinde eingeladen.<br />

Sie kamen in Scharen und taten ‚lure’.<br />

Da zogen sie auf die Troubadoure<br />

aus dem Mittelalter von der Burgen Zinne,<br />

mit Tanz und dem Gesang der Minne.<br />

Durch die Jahrhunderte spannte sich der Bogen<br />

bis in die Tänze der Neuzeit hat er sich hingezogen.<br />

Es war ein Fest für Augen, Herz und ‚Wönne’,<br />

man hat’s bis heute nicht vergesse ’könne.<br />

So könnt’ man aufzählen Jahr um Jahr,<br />

warum das Pfarrfest was besonderes war.<br />

Alle Gruppen haben sich eingebracht<br />

und haben einfach mitgemacht.<br />

Bei den Schützen wurde auf den Vogel geschossen,<br />

am Bierstand den Geburtstag des Nachbarn begossen.<br />

In Pastors Laube wurde bis spät gesungen,<br />

Trieblers Kinderparcour war fast immer gelungen.<br />

Jugendgruppen sorgten dafür, dass bei allem<br />

Spaß<br />

auch der arme Lazarus an der Tafel saß.<br />

Der Bücher-Flohmarkt brachte was ein,<br />

damit ein neues Buch kam rein.<br />

Aus dem Keller des Pfarrheims aufgestiegen,<br />

schaffen sie es, dass ihnen die Herzen zufliegen.<br />

Vom Altardienst zum Schlagzeug und zur Gitarre,<br />

ein steiler Messdieneraufstieg in der Pfarre.<br />

Auch die Vereine vor Ort, sie waren dabei,<br />

das Pfarrfest war ihnen nicht einerlei.<br />

Kurzum—blickt man zurück,<br />

das Pfarrfest war ein starkes <strong>St</strong>ück<br />

auf der Geistinger Bühne, im Jahreslauf.<br />

Köbes trinkt jetzt einen drauf.<br />

Aufs Fest der Pfarre- auserlesen-<br />

Wie es einmal war gewesen.<br />

Prost, Euer<br />

forum 45


RÄTSELECKE<br />

Die Rätselecke ist vor allem für unsere jüngeren Leser gedacht.<br />

Im folgenden Kreuzworträtsel ergibt sich das Lösungswort aus dem Leitwort und –<br />

entweder davor oder dahinter gestellt – dem Wort, das sich aus den Buchstaben<br />

in den Kästchen mit den Punkten bilden lässt.<br />

46 forum<br />

Das Nächste forum erscheint am 4. Oktober <strong>2003</strong>


INFORMATIONEN<br />

Ansprechpartner und Gruppen in der Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Pastor Robert Kreuzberg Kurhausstraße 1 Tel. 2461<br />

Kaplan <strong>St</strong>ephan Lipke Deichstraße 1 Tel. 85611<br />

Partoralassistent Martin Müller Jahnstraße 2 Tel. 869897<br />

Pfarrbüro<br />

Dorothea Kammerich<br />

Alexandra Gröning<br />

Kurhausstraße 1<br />

Tel. 2461<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Fr: 08.30 – 11.30 Di u Do: 16.00 – 18.00<br />

Email-Adresse: Pfarrheim-Hennef-Geistingen@web.de<br />

Küsterin Doris Nigg Geistinger <strong>St</strong>raße 105a Tel. 912603<br />

AK Junge Familie Hansjörg Kraus Geistinger <strong>St</strong>raße 129 6716<br />

Archiv Max Bergmann<br />

Sövener <strong>St</strong>raße 3<br />

5376<br />

Ferdinand Jacobs Bergstraße 47<br />

3366<br />

aSk aktiver Seniorenkreis Erwin Fuchs Unter dem Dachsenberg 10 3286<br />

Ausländer u. Obdachlose Ingrid Satrutin Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>r.9 1082<br />

Cäcilienchor Heinz Raderschadt Mecklenburgerstraße 9 4925<br />

Caritaskreis Heinz van den Berg <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>straße 14 1049<br />

Choralschola Dietmar Hofmann Bergstraße 13 85176<br />

Eine-Welt-<strong>St</strong>and Martina Schmitz<br />

Bergstraße 35<br />

3533<br />

Marion Kraus<br />

Geistinger <strong>St</strong>raße 129 6716<br />

Erstkommunionkatecheten Ursula Heuser Ringstraße 39 7539<br />

Familienkreis <strong>Michael</strong> Wolf Auf dem Sand 12 866377<br />

Familienchor Ulla Mertens Am Hennefer Damm 4 867129<br />

Glaubensseminar Pater Dr. Müller Kloster Geistingen 889839<br />

Jugend Ingrid Satrutin<br />

Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>r.9 1082<br />

Peter Schwan<br />

Wehrstr. 36<br />

82254<br />

KAB Bernhard Schmitz <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>rasse 9 82301<br />

Kfd Doris Neußer-Hagen Dürresbachstraße 17 5788<br />

Kindergarten Kurhausstraße Annemarie Beckers Kurhausstraße 5 2007<br />

Kindergarten Sand Elke Ebeling Hans-Böckler-<strong>St</strong>raße 10 5340<br />

Kindergarten <strong>St</strong>oßdorf Angelika Wicharz-Kümpel Ringstraße 115 1005<br />

Kirchenvorstand Pastor Robert Kreuzberg Kurhausstraße 1<br />

2461<br />

Gerd Tritz<br />

Kolpingstraße 8<br />

5870<br />

Krankenhausbesuchsdienst Hugo Berg Drei-Kaiser-Eiche 10 1617<br />

Liturgieausschuss Dietmar Hofmann Bergstraße 13 85176<br />

Mädchengruppe 9 - 11 Jahren Sabine Mons Bonner <strong>St</strong>raße 105 82991<br />

Messdiener Barbara Heuser Ringstraße 39 7539<br />

Missionskreis Marion Kraus<br />

Geistinger <strong>St</strong>raße 129 6716<br />

Ingrid Satrutin<br />

Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>r.9 1082<br />

Ökumenekreis Martina Schmitz Bergstraße 35 3533<br />

Organist/Chorleiter Dietmar Hofmann Bergstraße 13 85176<br />

Pfarrbesuchsdienst Wilhelm Satrutin Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>raße 9 1082<br />

Pfarrbrief forum Thomas Maucher Schützenstraße 12 85539<br />

Pfarrbücherei Elisabeth Bäcker Grüner Weg 1 2643<br />

Pfarrgemeinderat Hildegard Godersky Schulstraße 35 82620<br />

Projekt Pilgerheiligtum Wilhelm Satrutin Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>raße 9 1082<br />

Schola Heinz Hommel Erlenweg 27 82462<br />

Schützen Theo Söntgerath Bonner <strong>St</strong>raße 108 866884<br />

Spielgruppe im Krabbelalter Claudia Siegburg Dürresbachstraße 3 84747<br />

Taufkreis <strong>St</strong>effi Kirstges<br />

Wehrstr. 30a<br />

84253<br />

Ingrid Satrutin<br />

Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>raße 9 1082<br />

Teeny-Treff Ingrid Satrutin Kurt-Schumacher-<strong>St</strong>raße 9 1082<br />

forum 47

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