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73. Jahrgang Nr. 4 - Deutsche Hugenotten-Gesellschaft eV

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Mathieu, Paul-Gerd Renzel und Rudolf Römer. Bei der ersten Zusammenkunft des<br />

Gremiums wurden in den Vorstand kooptiert: Dr. Albert de Lange, Dr. Ursula<br />

Fuhrich-Grubert und Erich Wenneker.<br />

• Berlin: Ein gelungener Festakt war die zentrale deutsche Feier zu Calvins 500.<br />

Geburtstag in der Französischen Kirche zu Berlin am 10. Juli 2009. Drei Redner<br />

würdigten in ihren Wortbeiträgen das Lebenswerk des bedeutendsten „Kirchenvaters“<br />

der reformierten Kirche. Die beiden Bilder zeigen Prof. Dr. Wolfgang Huber,<br />

den Ratsvorsitzenden der EKD, und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier<br />

bei ihren Vorträgen (Fotos: Braun). Im EKD-Haus gegenüber schloss sich ein Empfang<br />

an.<br />

• Lüneburg/Celle – 325 Jahre Einladungsedikt: Neue Forschungen werfen im<br />

Jubiläumsjahr 2009 ein anderes Licht auf das von Herzog Georg Wilhelm von<br />

Braunschweig-Lüneburg am 9. August 1684 erlassenen Edikt zur Aufnahme von<br />

Reformierten in seinem Herzogtum, das verschiedentlich als „Lüneburger <strong>Hugenotten</strong>privileg“<br />

bezeichnet wurde. In der „Zellischen Policey-Ordnung“ (1743) erschient<br />

es unter dem Titel „Hertzogs Georg Wilhelms edict und Verordnung wegen der<br />

Frantzösischen refugierten […]“. Da das Dokument jedoch nicht explizit von Franzosen<br />

spricht, wurde bereits von Thomas Klingebiel darauf hingewiesen, dass das<br />

Edikt allgemein auf reformierte Zuwanderer zielt. Offensichtlich hatte der Herzog<br />

einen begrenzten Zuzug von Reformierten aus England/Schottland und den Niederlanden<br />

erwartet. Neue Forschungen von Kathrin Zickermann (Universität St. Andrews/Schottland)<br />

bestätigen diese Sichtweise. Der Lüneburger Stadtkommandant<br />

William Waller war ein „Dissenter“, der 1682 zunächst von London nach Amsterdam<br />

gezogen war. Nachdem er sich vergeblich um eine Ansiedlung religiös Verfolgter<br />

Engländer und Schotten (nicht <strong>Hugenotten</strong> wie Wilhelm Beuleke meint) in Bremen<br />

bemühte, plante er deren Ansiedlung in Lüneburg. In Wallers Haus sollte eine Kapelle<br />

errichtet werden. Als Pfarrer war vermutlich der auch bei Tollin und Beuleke<br />

erwähnte Schotte William Douglas vorgesehen. Angesichts der Ereignisse in Frankreich<br />

(Aufhebung des Edikts von Nantes) dürfte das Einladungsedikt schnell seine<br />

Zielrichtung verändert haben. Es wanderten neben einigen wenigen Niederländern,<br />

Schotten und Engländern vorwiegend hugenottische Glaubensflüchtlinge ein. Die<br />

Lüneburger <strong>Hugenotten</strong>gemeinde beruft sich bei ihrer Gründung ausdrücklich auf<br />

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