73. Jahrgang Nr. 4 - Deutsche Hugenotten-Gesellschaft eV
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Die Kirche wurde von Anfang an sowohl von der französischen als auch<br />
von der deutschen reformierten Gemeinde der Oberneustadt als Gottesdienstraum<br />
genutzt, daher wurde als Konzession an die deutsche Gemeinde<br />
auch eine Orgel eingebaut. 1867 wurde der französischsprachige Gottesdienst<br />
eingestellt.<br />
Am 22. Oktober 1943 wurde die Karlskirche beim großen Bombenangriff<br />
auf Kassel bis auf die Außenwände zerstört.<br />
Die Karlskirche macht bis<br />
heute durch ihr Äußeres<br />
auf sich aufmerksam. Das<br />
lang gestreckte Oktogon<br />
mit der Turmlaterne in ihrer<br />
Mitte prägt das Bild der<br />
Oberneustadt. Bis zur Zerstörung<br />
befanden sich im<br />
Gottesdienstraum zwei<br />
umlaufende Emporen, sodass<br />
die Kirche rund 1000<br />
Besuchern Platz bot. Kanzel<br />
und Tisch bezeichneten<br />
den Mittelpunkt des Raumes.<br />
Durch den Wiederaufbau<br />
nach dem Krieg, der 1957<br />
vollendet wurde, hat sich<br />
die Kirche in ihrer Gestalt<br />
wesentlich verändert. Das<br />
gewölbte Dach wurde<br />
durch ein Zeltdach ersetzt.<br />
Die Ausrichtung der Kirche<br />
wurde umgekehrt. Der Ein- Die Karlskirche in der Gegenwart<br />
gang befindet sich jetzt an<br />
der gegenüberliegenden Seite und auf den Wiederaufbau des Portikus<br />
wurde verzichtet. Das Innere der Kirche ist betont schlicht gehalten. Die<br />
Kirche erhielt einen großen Steinaltar, der von Steinstufen eingerahmt ist.<br />
Das Kirchenschiff fällt heute zum Altar hin leicht ab. Die Bänke wurden<br />
durch geflochtene Stühle ersetzt.<br />
Seit 1957 findet sich im Turm der Kirche ein manuell gespieltes Glockenspiel<br />
(Carillon) mit 47 Glocken. Die Glocken wurden von Kasseler Bürgerinnen<br />
und Bürgern gestiftet. Mehrfach an Sonn- und Wochentagen erfreu-<br />
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