73. Jahrgang Nr. 4 - Deutsche Hugenotten-Gesellschaft eV
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nur in Baden, sondern sogar in ganz Deutschland – soll bis heute daran<br />
erinnern, dass der Ort 1684 durch hugenottische Emigranten gegründet<br />
worden war, obwohl die Gemeinde nach ihrer eigenen Aussage „keine besondere<br />
reformierte Prägung“ mehr besitzt, wohl aber ein Calvin-Fenster,<br />
wie oben bereits erwähnt. (Eine weitere Réfugiés-Gemeinde wurde noch<br />
1699 durch wallonische <strong>Hugenotten</strong> aus der Gegend des damals niederländisch-flandrischen<br />
Leuven (Löwen) in der Markgrafschaft Baden-Durlach<br />
mit dem Dorf Friedrichstal nördlich von Karlsruhe gegründet.)<br />
III.<br />
Zurück zu den Calvin- und den Reformatoren-Fenstern in Baden.<br />
Die beiden älteren, fast gleich alten Reformatoren Luther und Zwingli werden<br />
stets ohne Bart dargestellt, die beiden jüngeren, der 14 Jahre jüngere<br />
Melanchthon fast immer und der 26 Jahre jüngere Calvin stets mit Bart;<br />
Luther und Melanchthon meistens ohne Kopfbedeckung, Zwingli und Calvin<br />
immer mit Barett. Bei Calvin kehrt fast immer der gleiche Bildnistyp wieder:<br />
mit langem, spitzem, oft gewelltem Bart und scharf geschnittenen Gesichtszügen,<br />
oft im Profil. Doch es tauchen auch zwei andere Bildnistypen<br />
in den Calvin-Fenstern auf, welche man nicht auf Anhieb als solche erkennt:<br />
ein Bildnistyp, der fast wie ein Luther mit Vollbart aussieht und der,<br />
nahezu identisch, häufiger zu sehen ist. Und schließlich ein Bildnistyp Calvins<br />
im Halbprofil mit einem breiten Bart, so beispielsweise in Heidelberg-<br />
Handschuhsheim (1910) [Abb. 10].<br />
Abb. 11: Doppelbildnis-Fenster in Wiesloch<br />
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