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73. Jahrgang Nr. 4 - Deutsche Hugenotten-Gesellschaft eV

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„Das Herz in der Hand“, das Siegel<br />

Calvins auf dem Kirchenfenster in der<br />

Protestantischen Kirche Landstuhl<br />

klare Prinzipien zu bauen. Gottes<br />

Ehre und Gottes Wort. Berufung<br />

des Menschen und Dienst der<br />

Gemeinde. Auch wenn uns manches<br />

fremd vorkommt und umstritten<br />

bleibt. Es ist allemal sinnvoll,<br />

sich die Fragen Calvins zu stellen,<br />

auch wenn wir heute andere Antworten<br />

suchen und finden müssen.<br />

Eines aber gebührt ihm, auf eines<br />

hat Calvin Anspruch wie wir alle –<br />

auf historische Gerechtigkeit. Er<br />

war nicht so schlimm, wie die Kritik<br />

ihn gezeichnet hat. Er war aber<br />

auch kaum so strahlend, wie andere<br />

ihn malten. Er ist eben schon zu<br />

Lebzeiten umstritten gewesen.<br />

Aber im Gegensatz zu manchen<br />

anderen Großen der Geschichte<br />

ist ihm das – so glaube ich – auch<br />

bewusst gewesen.<br />

Calvin war immer ein kränklicher<br />

Mann. Im Frühjahr 1564 schwanden<br />

seine Kräfte und er erholte<br />

sich nicht mehr. Am 27. Mai 1564<br />

starb er. Sein Grab ist nicht erhalten,<br />

weil Calvin sich jeden Auf-<br />

wand bei der Bestattung verbeten hat. Der Reformator Genfs wollte keine<br />

Ehre und keine Ehrung. Die – so seine Rede – gebührt einem andern.<br />

Nichts anderes will es lehren, das Leben des Johannes Calvin: gloire de<br />

Dieu. Gott die Ehre geben.<br />

PS. Alle Fotos der Calvin-Kirchenfenster aus dem Bereich der Protestantischen<br />

Kirche der Pfalz wurden freundlicherweise von Frau Dr. Anke Sommer zur Verfügung<br />

gestellt. Genauere Informationen zu den Glasmalereien findet man in ihrem<br />

Buch: Anke Elisabeth Sommer: Glasmalereien der Protestantischen Landeskirche<br />

der Pfalz, Leuchtende Botschaft christlichen Glaubens im Kontext ihrer Zeit (= Veröffentlichungen<br />

des Vereins für pfälzische Kirchengeschichte, Bd. 25), Verlag<br />

Schnell & Steiner, Regensburg 2007. Zu Johannes Calvin siehe insbesondere<br />

S. 57ff., S. 230f. u. S. 337.<br />

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