13.07.2015 Aufrufe

Der Leitartikel als PDF-Datei zum Download - kou-hessen

Der Leitartikel als PDF-Datei zum Download - kou-hessen

Der Leitartikel als PDF-Datei zum Download - kou-hessen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

LEITARTIKEL„Wer nichts weiSS,ist nicht kompetent…aber wer mit seinemWissen nichts anfangenkann, auch nicht!“Bildungsstandards, Kerncurricula undKompetenzorientierter Unterricht stellenSchulen und Kollegien vor großeHerausforderungen4 BILDUNG BEWEGT NR.9 JUN/2010


LEITARTIKELEigentlich hätte es schon in diesem Jahr mit Beginn des neuen Schuljahres2010/11 passieren sollen, wird nun aber in Hessen ein Jahr später erfolgen,damit die Schulen im Vorfeld genügend Zeit für eine intensive Auseinandersetzungmit der Thematik haben: Die Einführung der neuen Kerncurricula für sämtlicheFächer und Lernbereiche der Grundschule und der Sekundarstufe I, diedann die bisherigen Lehrpläne ersetzen sollen. Konnten sich Schülerinnen undSchüler, Eltern und Lehrkräfte bisher anhand dieser Lehrpläne orientieren, welcheInhalte in den einzelnen Fächern und Jahrgangsstufen unterrichtet werdensollten und was demzufolge die Schülerinnen und Schüler alles wissen sollten,werden sie in den neuen Kerncurricula kaum mehr konkrete Inhalte vorfinden.Sie finden stattdessen Bildungsstandards,die genau beschreiben,was Lernende zu bestimmtenZeitpunkten ihres Bildungsgangs,<strong>zum</strong> Beispiel für den mittleren Schulabschluss,jeweils können sollen. 1Machten die bisherigen Lehrplänein erster Linie Vorgaben über zuunterrichtende Inhalte, beschreibendie in den neuen Kerncurricula versammeltenBildungsstandards erwarteteSchülerleistungen in Form vonKompetenzen; sie formulieren <strong>als</strong>oErwartungen an ein Können, das dieLernenden im Zusammenhang ihrerAuseinandersetzung mit schulischenLerninhalten erwerben sollen.Dies hat <strong>zum</strong> Teil erhebliche Konsequenzenfür Schule, Lehrkräfte,Schülerinnen und Schüler und für denUnterricht.Die bundesweite Verpflichtung aufnationale BildungsstandardsDas allenfalls durchschnittliche Abschneidender deutschen 15jährigenSchülerinnen und Schüler – mit teilweiseerschreckend hohen Anteilenauf den unteren Kompetenzstufen– in der internationalen SchulleistungsvergleichsstudiePISA (2001) hat die„Ständige Konferenz der Kultusministerder Länder der BundesrepublikDeutschland“ (KMK) zu einem radikalenUmdenken in der Steuerung desSchulwesens veranlasst. PISA führtedeshalb geradezu zu einem „Schock“,weil die Studie etwas offenbarte, worumman sich in Deutschland bislangkaum gekümmert hatte: nämlich sichder tatsächlichen Ergebnisse der schulischenArbeit zu vergewissern. Seit2002 hat die KMK deshalb eine Reihevon Beschlüssen zur Qualitätssicherungim bundesdeutschen Schulwesengefasst, deren Kern die „nationalenBildungsstandards“ (2003/2004) füreine Reihe zentraler Fächer bilden (fürden mittleren Schulabschluss: Deutsch,Englisch, Französisch, Mathematik,Biologie, Chemie, Physik). 2 Etwas nieDagewesenes im föderalen deutschenBildungssystem: eine einheitliche curriculareGrundlage für die Grundschuleund die Sekundarstufe I der gesamtenRepublik! Diese in Form von Kompetenzenformulierten gesellschaftlichenErwartungen an die Ergebnisse schulischerArbeit sollen empirisch überprüftund damit bundesweit unter anderemauch die Vergleichbarkeit der Schülerleistungensichergestellt werden.Zur Entwicklung entsprechenderTestverfahren wurde eigens das „Institutzur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen“(IQB) in Berlin 3 gegründet, dasauch in Hessen die seit einiger Zeitstattfindenden zentralen Lernstandserhebungenin den Klassen 3, 6 und 8mit betreut. Im Endeffekt verspricht mansich von diesem Bildungsmonitoringnach dem Vorbild anderer, bei PISA erfolgreichererStaaten eine Qualitätsverbesserungdes gesamten Bildungssystems.Alle 16 Bundesländer haben sichzur Einführung bzw. länderspezifischenUmsetzung dieser Standards verpflichtet.Einige Länder – so auch Hessen – gehensogar noch einen Schritt weiter: Sieentwickeln Bildungsstandards für sämtlicheFächer und bündeln diese dann inKerncurricula.In Hessen geschieht dies am Institutfür Qualitätsentwicklung in Wiesbaden.Dort werden die zentralenAbschlussprüfungen entwickelt unddort sitzt auch die Schulinspektion,die gleichfalls im Zuge dieses Qualitätssicherungsprogrammseingerichtetwurde. Dieses ganze Bündel vonInstrumenten zur externen Überprüfungder Qualität von Schule 4 mussim Zusammenhang mit der zugleichverfolgten bildungspolitischen Programmatik„Selbstständige Schule“gesehen werden. Denn die verstärkteSelbstständigkeit der Einzelschulebeinhaltet zugleich eine größere Verpflichtungzur Rechenschaftslegung,weil das Schulwesen nach wie vor derAufsicht des Staates unterliegt.Vom Kerncurriculum<strong>zum</strong> SchulcurriculumAuch die neuen Kerncurricula sindTeil dieses Programms „SelbstständigeSchule“, weil mit ihnen neben demRecht zu eigenständiger Profilbildung(Schulprogramm), Budget- und Personalhoheitder einzelnen Schule auchnoch eine ziemlich weitgehende pädagogischeund inhaltliche Souveränitäthinzukommt.Das hessische Konzept des Kerncurriculumssieht nämlich vor, dassBildungsstandards, die in wenigeKompetenzbereiche eingeteilt sind, inBezüge zu ebenfalls einigen wenigenInhaltsfeldern gebracht werden. Dieseenthalten allerdings kaum Hinweiseauf einzelne konkrete Inhalte, sie repräsentierenvielmehr den verbindlichen,allgemeinen Kernbestand einesFaches zur inhaltlichen Orientierung.Die Hinweise auf konkrete möglicheInhalte sind <strong>als</strong>o außerordentlichsparsam. Das gilt <strong>zum</strong> Beispiel auchfür das Inhaltsfeld „Text-/Medienformen“des Kompetenzbereichs „Lesenund Rezipieren“ im KerncurriculumDeutsch: Immerhin erfährt man hier,dass die Schwerpunkte in den Klassenfünf und sechs bei den Großformender Dichtung auf Märchen, Fabeln undErzählungen, in den Klassen siebenund acht auf Erzählung, Novelle, Balladeund in den Klassen neun/zehn aufKurzgeschichte, Ode und Drama gelegtwerden sollen. Kein Wort jedochdarüber, welche Novelle oder Balladees denn beispielsweise sein soll!An dieser Stelle setzt die Arbeitder Fachkonferenzen an den Schulenein, die mit dem Kerncurriculum <strong>als</strong>Orientierungshilfe ein Schulcurriculumerstellen müssen, indem sie darüberentscheiden, mit welchen konkretenBILDUNG BEWEGT NR.9 JUN/2010 5


LEITARTIKELInhalten diese offenen Inhaltsfelder anihrer Schule gefüllt werden sollen. Dabeidarf die Auswahl möglicher Inhaltenicht nur (aber auch!) unter Gesichtspunktenfachlicher Systematik erfolgen.Sie sollte jedoch stets zugleich vonÜberlegungen geleitet sein, inwieweitSchülerinnen und Schüler über dieBeschäftigung mit diesem Inhalt aucherwartete Kompetenzen erwerben können,wie sie in den Standards beschriebensind. Weiterhin spielen bei diesenEntscheidungen natürlich auch besondereBedingungen an der jeweiligenSchule eine Rolle (Schulprogramm,Schulumfeld, Schülerschaft, Zusammensetzungdes Kollegiums usw.).Hier kann man nur hoffen, dassLehrerinnen und Lehrern für diese verantwortungsvolleund zugleich ungewohnteArbeit am Schulcurriculumgenügend Zeit und Unterstützung vonaußen zuteil wird! Hinzu kommt nämlichnoch ein weiteres Arbeitsfeld: Injedem Kerncurriculum gibt es vor demjeweiligen fachlichen Kapitel „Bildungsstandardsund Inhaltsfelder“ ein stetsgleichlautendes Kapitel „ÜberfachlicheKompetenzen“ mit vier Kompetenzbereichenund insgesamt 36 Standards:hessisches Kerncurriculum / Kap. 2: Überfachliche KompetenzenKompetenzbereichePersonale KompetenzSelbstwahrnehmungSelbstkonzeptSelbstregulierungWerthaltungenLern- und ArbeitskompetenzProblemlösekompetenzLernkompetenzMedienkompetenzSoziale KompetenzSoziale WahrnehmungsfähigkeitRücksichtnahme u. SolidaritätKooperationKonfliktbewältigungGesellschaftliche VerantwortungInterkulturelle VerständigungSprachkompetenzKommunikative KompetenzLesekompetenzSchreibkompetenzInsgesamt 36 Standards – Beispielstandard Kommunikative Kompetenz: „Die Lernenden können sich in Kommunikationsprozessen angemessenausdrücken und sich an Gesprächen konstruktiv beteiligen.“Dies verweist auf zweierlei:1. Neben fachlichen Kompetenzenwerden mit den überfachlichenKompetenzen weitere wichtige Bildungszieleangestrebt.2. Überfachliche Kompetenzen werdenim Fachunterricht sämtlicherFächer zusätzlich zu den fachlichenKompetenzen entwickelt.<strong>Der</strong> Erwerb überfachlicher Kompetenzenist <strong>als</strong>o Unterrichtsprinzip. Wie dieseKompetenzen im Unterricht des jeweiligenFaches kultiviert werden können,darüber nachzudenken ist <strong>als</strong>o ebenfallsAufgabe der Fachkonferenzen.Dies bedarf der Abstimmung zwischenden Fächern und ist im Schulcurriculumzu einem einheitlichen pädagogischenKonzept zusammenzuführen.Kompetenzorientierter UnterrichtAber wie unterrichtet man Kompetenzen?Wer das nicht weiß, wird kaumeine zielführende Arbeit am Schulcurriculumleisten können! Und vor allem:Was in der Schule erlernt werden soll– nämlich Kompetenzen – muss dortauch gelernt werden können!Kompetenzen sind vor allem dadurchdefiniert, dass mit fachlichemWissen auch immer ein Können verbundenist. Wer nichts weiß, ist nichtkompetent, aber wer mit seinem Wissennichts anfangen kann, auch nicht!Fachliche Kompetenz zeigt sich in dererfolgreichen Bewältigung von Anforderungssituationen(intelligentes, variablesÜben, Lösen von Aufgaben oderProblemen, Erklären von Phänomenenin der Wirklichkeit, Beherrschen vonAlltagssituationen, routinierter Einsatzfachlicher Methoden usw.). Kurz: dassman weiß, was man tut oder begründenkann, warum man es so und nichtanders macht.Da man bekanntlich erst dann sagenkann, dass man etwas kann, wenn manes wirklich getan hat, gilt es im kompetenzförderndenUnterricht vor allem,die Schülerinnen und Schüler permanentin solche möglichst selbstständigzu bewältigende Anforderungssituationenzu „verwickeln“, damit sich so etwaswie Kompetenz überhaupt entwickelnkann. Denn Kompetenzen könnennicht im klassischen Sinne gelehrt werden– sie müssen von den Lernendenaktiv erworben werden.Lehrkräfte können zwar das nötigeWissen zur Verfügung stellen, aber siemüssen zeitnah auch Gelegenheiteneröffnen, in denen diese Kenntnissezur möglichst selbstständigen Anwendunggebracht werden. KompetenzfördernderUnterricht wird demzufolgeviel stärker von den erforderlichenLernprozessen der Schülerinnen undSchüler und den dazu nötigen Lerngelegenheitenher konzipiert werdenmüssen und eben nicht nur von einerkontinuierlichen Abfolge von Inhalten!Kompetenzorientierter Unterrichtist nicht nur kognitiv aktivierender,sondern beinahe zwangsläufig auchschülerorientierter <strong>als</strong> der traditionelle,in erster Linie auf die Vermittlungvon Inhalten ausgerichtete Unterricht!Worauf es im kompetenzorientiertenUnterricht vor allem ankommt, zeigtdie folgende Grafik:Die Methodik kompetenzfördernden UnterrichtsLehrmethode + LernmethodeProzess Prozess ProduktVermittlung von Wissenund dessen Situierung:Lerngelegenheiten arrangierenLersch 2009ANWENDUNGSSITUATIONAktivitäten der Schüler (Denkoperationenund Handlungenwie Üben, Anwenden, Aufgabeno. Probleme lösen usw.)Fachliche u. überfachlicheKOMPETENZEN(Wissen und Können)6 BILDUNG BEWEGT NR.9 JUN/2010


LEITARTIKELUnterrichtsmethode ist eben Lehrmethodeplus Lernmethode! DieseVerlagerung des Schwerpunktes aufdie Anwendungssituationen bei derPlanung und Gestaltung von Unterrichtzu beachten, ist der Kern kompetenzorientierterLehrerprofessionalitätund spielt auch bei den Überlegungenzur Erstellung eines Schulcurriculumseine entscheidende Rolle:1. Die Auswahl der Inhalte wird sich nebendem Fortschritt in der fachlichenSystematik auch an deren Eignungfür Prozesse des Kompetenzerwerbsorientieren müssen – Fachwissen hatkeinen Selbstzweckcharakter mehr!Geeignet ist ein Inhalt immer dann,wenn er „schöne“ Situierungen fürdie selbstständige Schülerarbeitmöglichst mit steigendem Anforderungsgehaltgestattet, weil sich jabekanntlich nur in solchen AnforderungssituationenKompetenz entwickelnkann. Hierüber ist bei der Auswahl<strong>als</strong>o gleich mit nachzudenken.2. Die für den Kompetenzerwerb unerlässlicheselbstständige Schülerarbeitbenötigt bekanntlich vielZeit. Sie muss angesichts eines unverändertenBudgets an zur Verfügungstehender Lernzeit irgendwo„erwirtschaftet“ werden. Die demKerncurriculum zugrunde liegendePhilosophie ist deshalb auch aufdas Schulcurriculum zu übertragen:Konzentration auf weniger,exemplarische und fundamentaleInhalte, diese dafür aber gründlicherunterrichten und transferfähigmachen! Also auf keinen Falldas Schulcurriculum wieder mit zuvielen Inhalten „voll stopfen“, sonstbleibt der an erster Stelle stehendeKompetenzerwerb auf der Strecke!Außerdem bietet es sich an, fürdie Prozesse der Wissensvermittlungan die Stelle der hier bislangdominierenden, oft langatmigen(und damit Zeit verschwendenden!)fragend-entwickelnden Unterrichtsgesprächedeutlich mehrkurze präzise direkte Instruktionenzu setzen; dies erscheint um so berechtigter,<strong>als</strong> die Eigenaktivierungder Lernenden ohnehin in den Anwendungssituationenin deutlichhöherem Maße <strong>als</strong> im traditionellenUnterricht erfolgen wird.Insofern bestimmen die Grundsätze deskompetenzorientierten Unterrichts inerheblichem Maße inhaltliche Entscheidungenfür ein Schulcurriculum. Deshalbist die individuelle Befähigung vonLehrerinnen und Lehrern für kompetenzorientiertesUnterrichten auch einezentrale Voraussetzung für die kollektiveArbeit am Schulcurriculum. Dafür gibt esdidaktische Konzepte (vgl. Ziener 2006;Lersch 2007, 2009, 2010), in die optimalerweisein schulinternen Fortbildungenmit externer Unterstützung eingeführtwerden sollte. Darüber hinaus ist auchein Kompetenzerwerb in Eigenleistungdurch Erfahrungsaustausch innerhalbdes Kollegiums möglich.Vom künftigen Unterricht herdenken, um ein Curriculum zu entwickeln:diese Denkrichtung ist neu,sind wir es doch bislang gewohnt,dass das Curriculum oder der Lehrplanden Unterricht bestimmt (auchwenn das natürlich nach der Fertigstellungdes Schulcurriculums auchfür dieses gilt)!Schulleitung und Kollegium müssen mit der Einführung derneuen Kerncurricula ihr eigenes Schulcurriculum entwickelnund diesen Prozess organisieren.Was sich alles ändertSchule wird mehr Selbstständigkeit erhalten– auch in der Bestimmung dessen,was dort unterrichtet wird. Schulleitungund Kollegium müssen mit derEinführung der neuen Kerncurricula ihreigenes Schulcurriculum entwickelnund diesen Prozess organisieren. Dieserfordert ein hohes Maß an fachlichemWissen und didaktischem Können aufSeiten der Lehrerschaft. Im Ergebniswird die Schullandschaft in Hessenvielfältiger werden, denn theoretischhat jede Schule ein anderes Curriculum!Weil das Einzige für alle Schulengleichermaßen Verbindliche die in denStandards beschriebenen Kompetenzensind, die erreicht werden sollen,werden die externen Überprüfungendurch Tests oder zentrale Abschlussprüfungenzwangsläufig Kompetenztestssein müssen. Dies ist dann übrigensähnlich wie bei PISA. Deshalb wird sichder Unterricht <strong>zum</strong>indest im überwiegendenMaße <strong>zum</strong> kompetenzorientiertenUnterricht wandeln müssen, für denviele Lehrkräfte an Hessens Schulen erstnoch qualifiziert werden müssen.Doch nicht nur Lehrerinnen undLehrer sind gefordert, sondern auchSchülerinnen und Schüler: Denn diefür den erwarteten Kompetenzerwerbnotwendige Bewältigung der Anforderungenin Situationen, in denen das gelernteWissen zur Anwendung gebrachtwird, wird mit wachsender Kompetenzzunehmend reine Schülersache!Aber keine Panik: Das ist alles nichtvöllig neu und schon gar nicht revolutionär!Es hat auch bisher schon immerguten, weil neben der Vermittlungvon Inhalten auch an der Entwicklungder Fähigkeiten der Lernenden orientiertenUnterricht gegeben. Letzteressteht allerdings künftig eindeutig imVordergrund!Prof. Dr. Rainer LerschProfessor für Allgemeine Erziehungswissenschaftund Schultheorie/DidaktikPhilipps-Universität MarburgAngegebene Literatur:Lersch, Rainer (2007a): Unterricht undKompetenzerwerb. In: Die DeutscheSchule, H. 4/2007Lersch, Rainer (2007b): Kompetenzförderndunterrichten. In: Pädagogik, H. 12/2007Lersch, Rainer (2009): Wie unterrichtetman Kompetenzen? Wiesbaden (IQ)Lersch, Rainer (2010): Didaktik und Praxiskompetenzfördernden Unterrichts.In: www.schulpaedagogik-heute.de,Ziener, Gerhard (2006): Bildungsstandardsin der Praxis. Seelze-VelberErläuterungen:1Ein Beispiel für einen solchen Bildungsstandardaus dem HessischenKerncurriculum Deutsch (Entwurf)für den Kompetenzbereich „Schreiben“:„Die Lernenden können Texteim Rahmen einer kommunikativenSchreibkultur dem Zweck und Themaentsprechend adressatengerecht gestaltenund reflektieren.“ Was das imEinzelnen heißt, wird in einer Reihevon Teilkompetenzen aufgeschlüsseltwie z.B.: „Die Lernenden könneneinen oder mehrere Ausgangstextezu einem eigenen Text verarbeiten.“(<strong>als</strong>o etwa in der 5. Klasse eine Nacherzählungoder in der 9. Klasse einenVergleich zweier Kurzgeschichtenverfassen – das allerdings steht dannnicht mehr im Kerncurriculum, sondernkönnte von der FachkonferenzDeutsch der Schule so beschlossenwerden.)2Die nationalen Bildungsstandardskann man einsehen unter www.kmk.org/schul/Bildungsstandards.3Informationen <strong>zum</strong> IQB siehe unter www.iqb.hu-berlin.de; dort kann man auchden derzeitigen Entwicklungsstand vonKompetenzmodellen oder Aufgabenbeispielefür die Tests einsehen.4Siehe hierzu auch den „HessischenReferenzrahmen Schulqualität“, Wiesbaden(IQ) 2008.BILDUNG BEWEGT NR.9 JUN/2010 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!