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Genossenschaftsblatt 6/2011 - RWGV

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GB<br />

<strong>Genossenschaftsblatt</strong> für Rheinland und Westfalen<br />

Genossenschaftstag. Am 1. September 2012 in Bonn. Seite 6<br />

Interview. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr. Seite 8<br />

Premiere. Schülergenossenschaft in Soest gegründet. Seite 36<br />

Superstar Raiffeisen<br />

6 | <strong>2011</strong><br />

Mit weltweiter Wirkung: das „Internationale Jahr der Genossenschaften 2012“


Gesucht:<br />

die Bank<br />

des Jahres<br />

2012. Jetzt<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Mit der Initiative „Bank des Jahres 2012“ prämieren wir die besten<br />

Leistungen der Volksbanken Raiffeisenbanken. Stellen Sie<br />

jetzt Ihre leidenschaftliche Arbeit für Ihre Mitglieder und Kunden<br />

in den Vordergrund und erhalten Sie dabei einen Überblick<br />

über Ihre Position in der genossenschaftlichen Bankengruppe. Die<br />

erfolgreichsten Banken ehren wir in unserer großen Gala zur<br />

Preisverleihung. Teilnahmebedingungen und Anmeldeunterlagen<br />

finden Sie im VR-Marketingservice des <strong>RWGV</strong>.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

anmelden!


Die Chance ergreifen<br />

Liebe Leserin, lieber<br />

Leser, drei, fünf, sieben,<br />

neun … Kennen<br />

Sie das Spiel? Bitte setzen<br />

Sie die Reihe fort.<br />

Das macht Spaß und<br />

regt die grauen Zellen<br />

an. Also weiter: Esel,<br />

Hund, Katze …, oder<br />

1. Advent, 2. Advent,<br />

3. Advent … – nein, das<br />

ist natürlich zu einfach. Oder Portugal, Italien,<br />

Irland, Griechenland, Spanien … –<br />

nein, nein, nein, damit macht man keine<br />

Späße!<br />

Aber wie wäre es hiermit? Der Reis und die<br />

Menschenrechte, das Buch und die Heliophysik,<br />

der Weltraum, die Ozeane und die<br />

älteren Menschen, das Süßwasser, die Delfine<br />

und die Kartoffel, die Familie und die<br />

Berge… Keine Ahnung? Noch etwas Hilfe<br />

gefällig? Der Tourismus und die Bildung,<br />

die Kommunikation und der Frieden, die<br />

Danksagung und der Dialog zwischen den<br />

Kulturen gehören auch in die Reihe. Sogar<br />

der ganze Planet Erde, aber auch die Wälder<br />

im Besonderen, kleinteiliger noch die<br />

Naturfasern und sogar die Chemie gehören<br />

hier hin.<br />

Diese Reihe wird niemand fortsetzen können,<br />

indem er eine innere Logik erkennt.<br />

Es ist die lange Reihe der Internationalen<br />

Jahre der Vereinten Nationen. Warum soll-<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

te sie sich nicht fortsetzen mit den Jahren<br />

der Zuckerrübe und der Windkraft, des Internets<br />

und der Zimmerpflanze, der Kammermusik<br />

und des Wörterbuchs? Man<br />

weiß es nicht.<br />

Was man wissen kann: Tatsächlich setzt<br />

sich die Reihe 2012 fort mit dem „Internationalen<br />

Jahr der Genossenschaften“.<br />

„Naja“, wird mancher denken: „Wenn das<br />

so beliebig ist, freut euch mal nicht zu<br />

dolle.“ Und tatsächlich darf niemand erwarten,<br />

dass so ein Internationales Jahr<br />

und seine Wahrnehmung Selbstläufer<br />

sind. Oder erinnern Sie sich an das Internationale<br />

Jahr der Naturfaser 2009?<br />

Es kommt darauf an, was man daraus<br />

macht. Das Ausrufen eines Internationalen<br />

Jahres ist eine Chance, die ergriffen werden<br />

will. Es ist kein Rundumsorglospaket,<br />

das über einen kommt. Deshalb dürfte gerade<br />

eine Rechtsform wie die Genossenschaft,<br />

die sich auf Subsidiarität und<br />

Selbsthilfe gründet, mehr aus einem Internationalen<br />

Jahr machen können, als viele<br />

Interessengruppen mit anderen Jahren.<br />

Denn die Botschaft ist gut: Genossenschaften<br />

sind ein Gewinn für alle. In diesem<br />

Sinne wünschen wir allen Lesern einen<br />

guten Start ins „Internationale Jahr der<br />

Genossenschaften“.<br />

Thorsten Weiland<br />

Inhalt<br />

Das Thema<br />

Filmreif:<br />

Ein Japaner auf Raiffeisens Spuren 4<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Genossenschaftstag 2012<br />

des <strong>RWGV</strong>s in Bonn 6<br />

Akademie ehrt Absolventen 7<br />

Minister Daniel Bahr im Interview 8<br />

RWGA bekommt TÜV-Siegel 10<br />

Kooperation: Zwischenbilanz<br />

im Bereich „Steuern“ 11<br />

Kurz gemeldet 12<br />

<strong>RWGV</strong>-Fachtagung „Social Media“ 13<br />

15.000 Euro gespendet 14<br />

Hintergrund & Analyse<br />

Ausbildung zum<br />

„Psychischen Ersthelfer“ 15<br />

„Mitgliederorientierung statt<br />

Preisfalle?“ 16<br />

Aus dem Verbund<br />

6. Risikomanagement-Konferenz 19<br />

Kurz gemeldet 20<br />

Banken<br />

Forsbacher Bankentage 2012 23<br />

Kurz gemeldet 25<br />

Landwirtschaft<br />

Geschäftsführertagung in Forsbach 34<br />

Kurz gemeldet 35<br />

Gewerbe<br />

Soester gründen<br />

Schülergenossenschaft 36<br />

Kurz gemeldet 37<br />

Porträt: Paritätische Geldberatung eG 38<br />

Namen und Nachrichten 40<br />

Impressum 41<br />

Zu guter Letzt 42<br />

3


Fotos: Marco Stepniak<br />

Thema<br />

„Das will ich mir anschauen“<br />

Das Internationale Jahr der Genossenschaften 2012 ist eingeläutet und mobilisiert die Menschen in<br />

Deutschland – und in der ganzen Welt. So auch den japanischen Promi-Moderator Bessho Tetsuya.<br />

GB-Redakteurin Julia Böing traf ihn beim Dreh im Westerwald.<br />

Bessho Tetsuya ist ein Star der japanischen Medienwelt. Er ist Schauspieler,<br />

Moderator, Produzent – und ein Fan des Genossenschaftspioniers Friedrich<br />

Westerwald. Mit einem lauten „Stato“ geht es los. Die Kameras surren.<br />

Und Bessho Tetsuya legt los. Er redet, er zeigt, er sucht die Spuren<br />

des Gründervaters der Genossenschaftsbewegung Friedrich Wilhelm<br />

Raiffeisen.<br />

Bessho Tetsuya ist nicht irgendwer. Bessho Tetsuya ist ein Star der japanischen<br />

Medienwelt. Er ist Schauspieler, Moderator, Produzent –<br />

und nach seinem Besuch im Westerwald auch ein Fan des Genossenschaftspioniers,<br />

der im Herzen des Westerwaldes gelebt und gewirkt<br />

hat. Tetsuya weiß sich in bester Gesellschaft: Die Ideen des 1818 in<br />

Hamm an der Sieg geborenen Genossenschaftsgründers Friedrich<br />

Wilhelm Raiffeisen haben in der ganzen Welt Anhänger gefunden.<br />

Davon zeugt die internationale Gästeliste des Raiffeisenmuseums in<br />

seinem Geburtsort. Und seit letztem Herbst auch ein japanisches<br />

Filmteam. Zwei Wochen war die rund 20-köpfige Gruppe aus Fernost<br />

auf den Spuren Raiffeisens unterwegs und drehte eine Dokumentation<br />

über sein Leben und Wirken.<br />

Eine Station auf dem Drehplan: die Geschäftsstelle Anhausen der<br />

Raiffeisenbank Neustadt. In der Gemeinde Anhausen wurde am 27.<br />

März 1862 mit Hilfe von Raiffeisen der „Darlehnskassen-Verein für<br />

das Kirchspiel Anhausen“ gegründet. Damit gehörte der Anhausener<br />

Darlehnskassenverein, ein Vorgängerinstitut der heutigen Raiffeisenbank<br />

Neustadt, zu einer der ersten Kreditgenossenschaften<br />

Deutschlands. Ein Ort, den es sich also zu filmen lohnt. So rückt Bastian<br />

Hallerbach, Vorstandsassistent der Raiffeisenbank, ins Scheinwerferlicht.<br />

Wie ist die Raiffeisenbank heute strukturiert? Spiegeln<br />

sich Raiffeisens Ideen und Erfolge in der Geschäftstätigkeit wider?<br />

Hallerbach steht Rede und Antwort und gibt ein klares Bekenntnis zu<br />

den Genossenschaftsidealen Solidarität, Nähe und Hilfe zur Selbsthilfe<br />

ab. Und auch einen Leitsatz, der der Raiffeisenbank besonders<br />

am Herzen liegt, spricht er in die Kamera: „Was dem Einzelnen nicht<br />

möglich ist, das vermögen viele.“ Japanisch braucht Hallerbach nicht<br />

zu sprechen, der Film wird untertitelt. Laut erschallt der Ruf „Hai“.<br />

Mit diesem „Ja“ auf Japanisch verkündet der Regisseur, dass er mit<br />

der Szene zufrieden ist. Und gibt dem Kameramann direkt Anweisungen<br />

für die nächste Szene.<br />

Vor dem Besuch in Anhausen hatte das japanische Team die Raiffeisenstraße<br />

von Hamm bis Neuwied bereist. Die Gruppe drehte im<br />

Raiffeisenmuseum, am Neuwieder Denkmal und Grab, in Hamm,<br />

in Flammersfeld und Weyerbusch – überall dort, wo Raiffeisen seine<br />

Spuren hinterlassen hat. Am Geburtsort des Genossenschaftsgründers<br />

in Hamm nimmt das TV-Team die Totenmaske und eine<br />

Brille Raiffeisens auf. Anderthalb Stunden arrangieren sie die Maske<br />

auf einem roten Samttuch und beleuchten sie immer wieder anders.<br />

Vor der Tür wird eine Kaffeetafel gestellt. Daneben interviewt<br />

Bessho Tetsuya Wolfgang Ebisch. Seit einigen Jahren ist er als Vorsitzender<br />

bei den „Heimatfreunden im Hammer Land“ aktiv. Sein<br />

wichtigstes Wirkungsfeld: das Deutsche Raiffeisenmuseum. Begeistert<br />

führt Wolfgang Ebisch Gäste durch das Geburtshaus von Raiffeisen<br />

und vermittelt die Ideale seines Vorbilds. Nun auch dem TV-<br />

Star aus Japan.<br />

Weiter geht’s für das Team nach Weyerbusch. Bessho Tetsuya nimmt<br />

Wilhelm Raiffeisen. ><br />

4 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


im Amtszimmer Raiffeisens Platz und lässt sich von Markus Kurtseifer,<br />

Vorstandsmitglied der Westerwald Bank, den Brodverein<br />

erklären. „Das will ich mir anschauen“, sagt er, als Kurtseifer vom<br />

Backhaus spricht, das originalgetreu wiedererrichtet wurde. Sogar<br />

als Anette Kurtseifer zu Hause Brot backt, ist Nippon TV dabei.<br />

Deutsche Backkünste genießt das Team auch in Flammersfeld.<br />

Direkt hinter Raiffeisens Bürgermeisterhaus lockt das Kuchenbüffet<br />

des jährlichen Gartenfestes der Flammersfelder Landfrauen.<br />

Reihum nutzen die Japaner jede kleine Drehpause für einen Abstecher<br />

an die Theke mit den selbstgebackenen Köstlichkeiten.<br />

Die Kuchen-Bestellung des Star-Moderators wird dann auch<br />

gleich gefilmt. Zur Überraschung von Landfrau Heike Kuchhäuser:<br />

„Ich habe ihm eine Donauwelle und einen Käsekuchen mit<br />

Mandarinenstückchen empfohlen. Hoffentlich schmeckt es ihm.“<br />

Das tut es offensichtlich. Bessho Tetsuya, der gleich etwas Deutsch<br />

gelernt hat bei seinem Abstecher in den Westerwald: „Danke<br />

schön, wunderbar, lecker.“ Immer wieder holt der gut gelaunte<br />

Moderator Besucher des Gartenfestes vor die Kamera und fragt<br />

nach Raiffeisen und was von ihm im Westerwald geblieben ist.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

Thema<br />

Direkt hinter Raiffeisens Bürgermeisterhaus lockt das Kuchenbüffet des jährlichen Gartenfestes der Flammersfelder Landfrauen.Bessho Tetsuya wird bei seinem<br />

kleinen Abstecher an die Theke mit den selbstgebackenen Köstlichkeiten gleich gefilmt.<br />

Als ein Premiumpartner für die genossenschaftlichen<br />

Werbeaktivitäten in den<br />

Regionen bietet die geno kom Werbeagentur<br />

GmbH individuell auf alle Wünsche<br />

zugeschnittenes Material zum Internationalen<br />

Jahr der Genossenschaften<br />

2012 an. Ob Postermover, Velotaxi, Getränkeuntersetzer<br />

oder Zapfpistoleneinleger<br />

– der Fantasie sind da keine Grenzen<br />

gesetzt. „Wir laden alle ein: Seien Sie<br />

immer dabei, wenn Ihre Zielgruppe aktiv<br />

ist: im Kino, beim Bäcker, unterwegs in<br />

Die Dokumentation wird kurz vor dem Jahreswechsel im japanischen<br />

Fernsehen gezeigt. Gut eine Stunde lang. Doch wieso interessieren<br />

sich Japaner für den deutschen Genossenschafts-<br />

gründer? Gaby Bründl, Betreuerin von der deutschen Produktionsfirma<br />

„Yons“ aus Berlin, erklärt: „Raiffeisen ist in Japan sicherlich<br />

nicht bekannter als in Deutschland. Generell haben die Japaner<br />

aber ein großes Interesse an deutschen historischen<br />

Persönlichkeiten.“ Auch in Japan gebe es Genossenschaften, besonders<br />

in der Landwirtschaft, in der Fischerei und Forstwirtschaft.<br />

„Raiffeisen ist eine Person, die viel bewegt hat. Angesichts<br />

der Reaktorkatastrophe in Fukushima soll er den Japanern Mut<br />

machen“, sagt Bründl. Das TV-Team will die Idee der gegenseitigen<br />

Hilfe zeigen. Weiterer Anlass für die Dokumentation über die<br />

Genossenschaften: 2012 wird das Internationale Jahr der Genossenschaften<br />

begangen. Und der japanisch-deutsche Freundschaftsvertrag<br />

wird 150 Jahre alt.<br />

Julia Böing,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />

geno kom Werbeagentur GmbH unterstützt im Internationalen Jahr der Genossenschaften<br />

der City oder zu Hause. Mit den Werbemitteln,<br />

die unmittelbar im Lebensalltag<br />

Ihrer Zielgruppe stattfinden, erreichen<br />

Sie die größtmögliche Identifikation mit<br />

Ihrer Botschaft“, so Thomas Hamacher,<br />

Geschäftsführer der geno kom Werbeagentur.<br />

Ansprechpartner: Gabriele Nottbrock,<br />

0251 53001-39, gabriele.nottbrock@genokom.de,<br />

und Brigitte Borchers, 0251<br />

53001-68, brigitte.borchers@geno-kom.de<br />

Kommunikationsmaterialien im Kampagnendesign<br />

können darüber hinaus<br />

unter https://shop.genobuy.de/control/<br />

main bestellt werden.<br />

Weitere Informationen unter http://<br />

www.genossenschaften.de/ein-gewinnfuer-ihre-kommunikation<br />

5


Genossenschaftstag 2012<br />

Der <strong>RWGV</strong> feiert am Samstag, 1. September 2012, vor dem Rathaus in Bonn den Höhepunkt des<br />

Internationalen Jahrs der Genossenschaften und „150 Jahre <strong>RWGV</strong>“.<br />

Münster/Bonn. Am 1. September 2012 wird Bonn wieder zur<br />

Hauptstadt – zur Hauptstadt der genossenschaftlichen Unternehmen<br />

in Rheinland und Westfalen: An diesem Samstag findet vor<br />

dem Rathaus im Zentrum Bonns mit dem Genossenschaftstag des<br />

<strong>RWGV</strong>s der Höhepunkt des Internationalen Jahrs der Genossenschaften<br />

in Rheinland und Westfalen statt. Der <strong>RWGV</strong> organisiert<br />

das Stadtfest der besonderen Art im Auftrag seiner Mitglieder, der<br />

eingetragenen Genossenschaften in Rheinland und Westfalen,<br />

zum zweiten Mal. Als Ehrengast ist die NRW-Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft eingeladen. „Ob im Bankgeschäft, in der Land-<br />

Foto: Ilja Höpping <strong>RWGV</strong> intern<br />

Der 1. Genossenschaftstag 2009 in Paderborn lockte 50.000 Besucher auf den<br />

Platz vor dem Rathaus – zum Internationalen Jahr der Genossenschaften wird<br />

nun am 1. September 2012 in Bonn groß gefeiert.<br />

Ralf Wilhelm Barkey wird <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

wirtschaft oder als Zusammenschluss von Handwerksbetrieben –<br />

Genossenschaften sind ein fester Bestandteil nicht nur unseres<br />

heimischen Wirtschaftslebens, sondern auch unseres Alltags“, so<br />

sagte Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s, vor drei<br />

Jahren zur Begrüßung der Gäste bei der Premiere des rheinischwestfälischen<br />

Genossenschaftstags in Paderborn. Daran hat sich<br />

bis heute nichts geändert. Daher ist klar: Am 1. September wird es<br />

auf dem Marktplatz vor dem Bonner Rathaus neben einem ganztägigen<br />

Bühnenprogramm mit prominenten Künstlern und Live-<br />

Interviews sowie zahlreichen Aktionen für Kinder wieder einen<br />

„Marktplatz der genossenschaftlichen Möglichkeiten“ geben, auf<br />

dem rund 20 genossenschaftlich organisierte Unternehmen ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen präsentieren können. „Wir wollen<br />

den Menschen die Leistungsstärke unserer Rechtsform näher<br />

bringen“, so Siegfried Mehring, Vorstandsmitglied des <strong>RWGV</strong>s.<br />

Mehring weiter: „Der Genossenschaftstag soll einmal mehr die<br />

Vielfalt, Vitalität und Tatkraft der genossenschaftlichen Organisation<br />

vor Augen führen.“<br />

Ein guter Grund, 2012 zu feiern:<br />

150 Jahre <strong>RWGV</strong><br />

Bereits am Vormittag werden sich im Rathaussaal rund 100 geladene<br />

Gäste zu einem politischen Frühstück treffen. Am Tag zuvor<br />

findet der Verbandstag des <strong>RWGV</strong>s im Plenarsaal des ehemaligen<br />

Bundestages in Bonn statt. Anschließend ist eine festliche Gala<br />

auf einem Rheinschiff geplant, da der <strong>RWGV</strong> 2012 ein Jubiläum<br />

feiern darf: 150 Jahre genossenschaftliche Verbändetradition in<br />

Rheinland und Westfalen. „Was vor 150 Jahren in Dortmund als so<br />

genannter ,<strong>RWGV</strong>’ begann, ist eine Erfolgsgeschichte, die vor allem<br />

durch eines gekennzeichnet ist: die Ausrichtung der Verbandsarbeit<br />

an den Bedürfnissen und zum Nutzen der Mitglieder“,<br />

so Hans Pfeifer, der alle Mitgliedsunternehmen herzlich<br />

einlädt, beim Genossenschaftstag in Bonn mit dabei zu sein. „Es<br />

wird ein erlebnisreicher Tag, zu dem Mitarbeiter, Mitglieder und<br />

Kunden aller Genossenschaften in die Bundesstadt kommen sollten.<br />

Hier schlägt einen Tag lang das Herz der Genossenschaften.“<br />

Informationen für diejenigen, die sich für einen Stand auf dem<br />

Marktplatz in Bonn interessieren, gibt es in der Presseabteilung des<br />

<strong>RWGV</strong>s. Telefon: 0251 7186-1021, presse@rwgv.de<br />

Wolfgang Koschny<br />

Münster. Der Verwaltungsrat des <strong>RWGV</strong>s hat in seiner Jahresschlusssitzung Ralf Wilhelm Barkey mit Wirkung zum 1.<br />

Oktober 2012 zum Vorstandsvorsitzenden des <strong>RWGV</strong>s berufen. Der 50-jährige Jurist ist seit zehn Jahren Hauptgeschäftsführer<br />

der Handwerkskammer Aachen. Er wird dann Nachfolger des derzeitigen Vorstandsvorsitzenden Hans<br />

Pfeifer, der dann in den Ruhestand tritt.<br />

Ralf Wilhelm Barkey<br />

6 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


Fotos: Marco Stepniak<br />

So gut wie noch nie<br />

Die RWGA feiert Rekordergebnis bei der Abschlussfeier der Bankabsolventen in Forsbach.<br />

Stolz nahm Jasmin Wagner von der Volksbank Ruhr Mitte ihre Abschlussurkunde zur „Fachwirtin BankCOL-<br />

LEG“ entgegen. Es gratulierten BankCOLLEG-Studienleiter Benedikt Roos und Monika Lohmann, Abteilungsleiterin<br />

der RWGA.<br />

Forsbach. Die Akademie des <strong>RWGV</strong>s<br />

(RWGA) freut sich über einen neuen Rekord<br />

bei der Ausbildung von Fach- und Bankbetriebswirten:<br />

93 Prozent der frisch ernann-<br />

Handelsfachwirt: Führungskräfte von morgen mit Top-Abschluss<br />

Münster. Über ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk durften sich<br />

neun Mitarbeiter von landwirtschaftlichen Genossenschaften in<br />

Rheinland und Westfalen freuen: Sie alle haben ihre Aufstiegsfortbildung<br />

zum „geprüften Handelsfachwirt (IHK)“ bei der Akademie<br />

des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />

(<strong>RWGV</strong>) erfolgreich beendet. Dazu gratulierten Johann Prümers,<br />

Vorsitzender des <strong>RWGV</strong>-Fachrats der landwirtschaftlichen Genossenschaften,<br />

und Michael Vornweg, Geschäftsführer Bildung bei<br />

der IHK, im Rahmen einer Feierstunde in der Akademie in Münster.<br />

„Für Ihre Bereitschaft, sich selbst neben dem Beruf weiterzu-<br />

qualifizieren, verdienen Sie Hochachtung“, sagte Michael Vornweg.<br />

„Jetzt können Ihre Genossenschaften im Markt und in der<br />

Kundenansprache noch mehr auf Sie bauen“, fügte Johann Prümers<br />

hinzu.<br />

Das 60-tägige Handelsfachwirte-Seminar mit Abschlussprüfung<br />

der IHK bietet die Basis für die Übernahme von Leitungs- und<br />

Führungsaufgaben und ist auf genossenschaftliche Handelsunternehmen<br />

zugeschnitten. RWGA-Seminarleiter Herbert Meese:<br />

„Dass schon der erste Jahrgang bei unserer Aufstiegsfortbildung<br />

zum Handelsfachwirt so erfolgreich ist, freut uns sehr. Es zeigt:<br />

ten Fachwirte und 100 Prozent der Bankbetriebswirte<br />

haben ihre Prüfungen mit<br />

Bravour bestanden. „So viele wie noch nie“,<br />

machten Benedikt Roos, Studienleiter des<br />

BankCOLLEGs, und Monika Lohmann, Abteilungsleiterin<br />

der RWGA, bei der Abschlussfeier<br />

in der RWGA in Forsbach deutlich.<br />

Den 195 Fachwirten und 125<br />

Bankbetriebswirten gratulierten an diesem<br />

Feiertag aber nicht nur ihre Dozenten. Auch<br />

zahlreiche Personalverantwortliche und<br />

Bankvorstände applaudierten den stolzen<br />

Nachwuchskräften, als sie ihre Zertifikate<br />

erhielten. „Bei dem berufsbegleitenden<br />

Studium haben Sie viel Selbstdisziplin und<br />

großes Engagement bewiesen“, lobte Benedikt<br />

Roos, der gemeinsam mit Monika Lohmann<br />

die kursbesten Absolventen für ihre<br />

herausragenden Leistungen mit wertvollen<br />

Teilstipendien und Sachpreisen auszeichnete.<br />

In den Studiengängen zum „Fachwirt<br />

BankCOLLEG“ und „BANKBETRIEBSWIRT<br />

BankCOLLEG“ haben sich die Mitarbeiter<br />

der Volksbanken und Raiffeisenbanken in<br />

Theorie und Praxis weitergebildet und<br />

umfassende Managementkompetenzen erworben.<br />

Eva-Maria Drick<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Stolz stieß der erste Jahrgang der Aufstiegsfortbildung zum Handelsfachwirt<br />

auf seinen Erfolg an.<br />

Die wohldosierte Kombination aus Theorie und Praxis stößt bei<br />

den genossenschaftlichen Unternehmen auf einen fruchtbaren<br />

Boden.“<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong> 7<br />

Foto: Martin Meissner


Fotos: Marco Stepniak MVZ:<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Absage für Aktiengesellschaften<br />

Daniel Bahr im GB-Interview: „Gründung und Betrieb eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ)<br />

soll in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft weiterhin zulässig sein.“<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Hans Pfeifer und Personalchef Ulrich Bramkamp dankten Minister Daniel Bahr (v. links) für sein Kommen.<br />

Münster. Ob Ärztemangel in ländlichen Regionen oder Überbelastung<br />

von Medizinern: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr zeigte<br />

sich bei seinem Besuch des Netzwerktreffens der Personalverantwortlichen<br />

in den rheinisch-westfälischen Genossenschaften (siehe<br />

GB 5/<strong>2011</strong>) zuversichtlich, auf all diese Probleme die passenden<br />

Antworten zu finden. GB-Redakteur Christian Fähndrich fragte bei<br />

Daniel Bahr nach.<br />

Bei den Existenzgründungen von Medizinern in den alten Bundesländern<br />

haben zuletzt mehr Ärzte eine Kooperation gewählt als eine Einzelpraxis.<br />

Das belegt eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche<br />

Versorgung (ZI). Demnach wählten 55,3 Prozent der<br />

Existenzgründer eine Kooperation. Greift das neue Versorgungsstrukturgesetz<br />

diesen Trend auf?<br />

Daniel Bahr: Richtig ist, dass gerade junge Medizinerinnen und<br />

Mediziner Interesse an der gemeinschaftlichen Berufsausübung haben.<br />

Das geltende Recht ermöglicht die ambulante ärztliche Tätigkeit<br />

in vielfältiger Form: in der Einzelpraxis oder in der Form einer<br />

Berufsausübungsgemeinschaft, als angestellter Arzt in einer Arztpraxis<br />

oder in einem medizinischen Versorgungszentrum. Ausschlaggebend<br />

für die Wahl sind die persönlichen Vorstellungen über<br />

die Arbeit als Arzt oder Ärztin, spezifische medizinische Erfordernisse<br />

und natürlich auch wirtschaftliche Überlegungen, etwa wenn es<br />

um die Möglichkeit zur gemeinsamen Nutzung einer teuren Praxisausstattung<br />

geht. Dabei soll es auch in Zukunft bleiben. Gerade als<br />

liberaler Gesundheitsminister sehe ich es als meine Aufgabe an, die<br />

Freiheit der Entscheidung über die Form der ärztlichen Berufsausübung<br />

zu erhalten.<br />

Welche neuen Anreize schafft das Gesetz, damit Ärzte von der Stadt<br />

aufs Land ziehen?<br />

Daniel Bahr: Mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz [GKV: Gesetzliche<br />

Krankenversicherung; Anm. d. Red.] sorgen wir dafür, dass<br />

sich die Menschen weiterhin auf die bedarfsgerechte, wohnortnahe<br />

medizinische Versorgung verlassen können. Mit einem ganzen Bündel<br />

von Maßnahmen setzen wir gezielt Anreize für eine ärztliche Tätigkeit<br />

gerade in ländlichen Regionen. So erhalten die Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen die Möglichkeit zur Einrichtung eines<br />

Strukturfonds.<br />

Mit den Mitteln aus diesem Fonds können die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

Maßnahmen für die Niederlassung in Regionen ergreifen,<br />

die unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht sind. Ärztinnen<br />

und Ärzten, die in strukturschwachen Gebieten tätig sind,<br />

werden bei der Behandlung von Patienten dieses Gebietes von der<br />

Mengenbegrenzung ausgenommen. Ferner erhalten die regionalen<br />

Vertragspartner die Möglichkeit – auf Grundlage von Kriterien zur<br />

Verbesserung der Versorgung – Preiszuschläge für besonders förderwürdige<br />

Leistungen sowie für Leistungen von besonders förderungswürdigen<br />

Leistungserbringern, die in strukturschwachen Gebieten<br />

tätig sind, zu vereinbaren.<br />

8 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

>


Wie wollen Sie die flächendeckende Versorgungssituation verbessern?<br />

Daniel Bahr: Neben Anreizen, in strukturschwachen Gebieten tätig<br />

zu werden, sieht das Gesetz eine Reihe weiterer Maßnahmen vor, die<br />

zu einer Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung beitragen<br />

werden. So werden die Rahmenbedingungen für die Delegation ärztlicher<br />

Leistungen verbessert, um Ärzte zu entlasten. Von besonderer<br />

Bedeutung ist die vorgesehene Weiterentwicklung der Bedarfsplanung<br />

mit dem Ziel, regionalen Besonderheiten noch besser als bisher<br />

Rechnung tragen zu können. Auch die Möglichkeit, im Einzelfall auf<br />

die Nachbesetzung von Arztpraxen in überversorgten Regionen zu<br />

verzichten, wird zu einer gleichmäßigeren Verteilung in der ambulanten<br />

ärztlichen Versorgung beitragen. Ich bin sehr zuversichtlich,<br />

dass einem Ärztemangel in ländlichen Regionen mit den neuen Instrumenten,<br />

die das GKV-Versorgungsstrukturgesetz zur Verfügung<br />

stellen wird, wirksam begegnet werden kann.<br />

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sollen künftig nicht mehr als<br />

Kapitalgesellschaften gegründet werden dürfen. Dahinter steht die<br />

Sorge vor fachfremden Einflüssen auf die Leitung des MVZ. Aber geht<br />

es nicht auch den Investoren einer von Ärzten gegründeten GmbH zu-<br />

allererst um eine gute Rendite?<br />

Daniel Bahr: Ausschlaggebend ist, dass medizinische Entscheidungen<br />

unabhängig von sachfremden Erwägungen getroffen werden.<br />

Um dies zu gewährleisten, wird geregelt, dass der ärztliche Leiter eines<br />

medizinischen Versorgungszentrums auch dort tätig sein muss<br />

und dass er in medizinischen Fragen keinen Weisungen unterliegt.<br />

Zur weiteren Sicherung dieses Ziels werden bei der Entscheidung<br />

über eine Praxisnachfolge freiberuflich tätige Ärzte und Medizinische<br />

Versorgungszentren, die mehrheitlich in ärztlicher Hand sind,<br />

gegenüber Medizinischen Versorgungszentren, die diese Voraussetzung<br />

nicht erfüllen, bevorzugt. Dies ist auch der Grund dafür, dass<br />

die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums in der<br />

Rechtsform einer Aktiengesellschaft künftig ausgeschlossen werden<br />

soll: Dagegen sollen Gründung und Betrieb eines Medizinischen Versorgungszentrums<br />

in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft<br />

weiterhin zulässig sein. Nach meiner Kenntnis wird von dieser<br />

bereits bestehenden Möglichkeit bisher aber nicht in nennenswertem<br />

Umfang Gebrauch gemacht.<br />

Wenn in einem ländlichen Gebiet ein Medizinisches Versorgungszentrum<br />

eröffnet, ist es für die Patienten der Region meist die einzige Adresse<br />

für eine fachärztliche Behandlung. Machen Sie sich nicht Sorgen,<br />

dass sich diese Zentren künftig nur noch die gut dotierten Leistungen<br />

herauspicken und auf zeitintensive Angebote wie etwa Überland-<br />

Hausbesuche aus Kostengründen verzichten?<br />

Daniel Bahr: Für eine solche Entwicklung sind mir keine Anhaltspunkte<br />

bekannt. Medizinische Versorgungszentren werden ja nicht<br />

neu eingeführt, sondern sie leisten bereits seit Jahren einen Beitrag<br />

zur medizinischen Versorgung in Deutschland. Sie haben sich als<br />

sinnvolle Ergänzung zu den Leistungen der in Einzel- und Gemeinschaftspraxen<br />

niedergelassenen Ärzte bewährt. Die vorgesehene Beschränkung<br />

der Gründungsbefugnis für Medizinische Versorgungszentren<br />

und die Regelung zur Weisungsfreiheit des Leiters in<br />

medizinischen Fragen werden dazu beitragen, dass ärztliche Entscheidungen<br />

auch künftig nicht von wirtschaftlichen Interessen<br />

überlagert werden. Im Übrigen sind Ärztinnen und Ärzte berufs-<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

rechtlich dazu verpflichtet, ihr ärztliches Handeln am Wohl der Patientin<br />

oder des Patienten auszurichten. Sie haben ihren Beruf gewissenhaft<br />

auszuüben und dem ihnen bei ihrer Berufsausübung<br />

entgegengebrachten Vertrauen zu entsprechen. Als Kassenärzte unterliegen<br />

sie außerdem dem Kontrahierungszwang.<br />

Genossenschaften stehen seit mehr als 150 Jahren für die Bereitschaft<br />

vieler Bürger zur Selbsthilfe – auch im Gesundheitswesen. Darüber hinaus<br />

sind Selbsthilfegruppen von Patienten in den Bereichen Prävention<br />

und Rehabilitation den Krankenkassen viel Geld wert. Auf welchen<br />

Gebieten wünschen Sie sich von Ärzten, Apothekern oder Patienten<br />

noch mehr Selbsthilfe?<br />

Daniel Bahr: Der Markt und klare Regeln entscheiden darüber, welche<br />

Ideen und Formen sich durchsetzen und erfolgreich bestehen<br />

können. Die Tatsache, dass Genossenschaften seit mehr als 150 Jahren<br />

in vielen Wirtschaftssektoren und auch im Gesundheitswesen<br />

tätig sind, zeigt ganz offensichtlich, dass die Idee der Genossenschaft<br />

erfolgreich ist. Eigeninitiative, Solidarität und Selbstverwaltung – das<br />

sind urliberale Prinzipien. Natürlich begrüße ich daher alle Initiativen,<br />

die aus eigener Kraft und dem Engagement ihrer Mitglieder heraus<br />

etwas aufbauen und am Leben erhalten. Der wirtschaftliche Erfolg<br />

gibt der Genossenschaftsidee recht. Sie sind ein lebendiger Be-<br />

weis für ein nachhaltiges und wirtschaftlich erfolgreiches Handeln.<br />

Sie kann Vorbild sein für andere Bereiche des gesellschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Lebens. Ich wünsche mir noch sehr viel mehr bürgerschaftliches<br />

Engagement in Deutschland, denn ein Gemeinwesen<br />

wie unseres kann nur funktionieren, wenn sich auch Bürgerinnen<br />

und Bürger selbst für ihre Belange einsetzen.<br />

Christian Fähndrich<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr: Genossenschaften sind erfolgreich<br />

und können Vorbild sein.<br />

9


<strong>RWGV</strong> intern<br />

„Die Auszeichnung ist Gold wert“<br />

RWGA darf als erste Akademie in Deutschland ein TÜV-Siegel für Baufinanzierungsberater anbieten.<br />

Kurt Beilfuß und Kordula Dalming von der RWGA freuten sich über das TÜV-Zertifikat aus den Händen von<br />

Franz Dernoscheck.<br />

Münster. Der TÜV ist Deutschlands berühmteste<br />

Prüfstelle. Er nimmt alles unter<br />

die Lupe: von Autos und Spielzeug bis zu Lebensmitteln<br />

und Bekleidung. Auch Barbara<br />

Niehoff ist bald TÜV-geprüft. Die 33-jährige<br />

Mitarbeiterin bei der Volksbank Bönen erhält<br />

von der Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsakademie<br />

(RWGA) in Zusammenarbeit<br />

mit dem TÜV Saarland das<br />

Nachgefragt bei Kordula Dalming …<br />

… , Dozentin und Produktverantwortliche<br />

Bauen & Wohnen an der Rheinisch-Westfälischen<br />

Genossenschaftsakademie<br />

Frau Dalming, was ist neu an dem Angebot<br />

der RWGA?<br />

Kordula Dalming: Banken können sich<br />

schon lange TÜV-zertifizieren lassen,<br />

aber durch unsere TÜV-geprüfte Fortbildung<br />

können sich jetzt auch einzelne<br />

Baufinanzierungsberater auszeichnen.<br />

Der Antrag beim TÜV läuft über uns, die<br />

Bank muss sich um nichts kümmern –<br />

was auch finanziell nicht unbedeutend<br />

ist für die Institute.<br />

TÜV-Siegel für ihre Baufinanzierungsbe-<br />

ratung – als Erste in Deutschland. Barbara<br />

Niehoff ist seit 17 Jahren bei ihrer Bank und<br />

berät dort Häuslebauer. „Ich wollte mich<br />

gern noch weiterbilden und habe nach einer<br />

anspruchsvollen Qualifizierung gesucht“, erzählt<br />

Niehoff. Fündig wurde sie dann bei der<br />

RWGA. Hier werden seit 2009 Baufinanzierungsspezialisten<br />

fortgebildet. Und es gab<br />

Was sind die Voraussetzungen, um das<br />

Zertifikat zu bekommen?<br />

Kordula Dalming: Der Bankmitarbeiter<br />

muss nicht nur die graue Theorie beherrschen,<br />

auch praktische Kenntnisse<br />

sind gefordert. Er braucht mehrjährige<br />

Berufserfahrung in der Bank und muss<br />

eine gewisse Anzahl abgeschlossener<br />

Baufinanzierungsberatungen durchgeführt<br />

haben. Nach Abschluss unserer Seminare<br />

„Zertifizierter VR-WohnbaufinanzierungsBerater“<br />

und „Zertifizierter<br />

VR-BaufinanzierungsSpezialist“ kann<br />

der Berater einen Antrag auf das eigene<br />

TÜV-Zertifikat stellen.<br />

gute Nachrichten: Während Barbara Niehoff<br />

am Baufinanzierungsseminar teilnahm, erhielt<br />

das Bildungshaus mit seinen Standorten<br />

in Forsbach und Münster als erste deutsche<br />

Akademie das TÜV-Siegel für diese<br />

Fortbildung. Und damit die Erlaubnis, für<br />

erfolgreiche Kursteilnehmer eine eigene<br />

Auszeichnung zu beantragen. „Für mich und<br />

die Volksbank Bönen bedeutet so eine Zertifizierung<br />

viel“, betont Niehoff, „ich kann damit<br />

meine persönliche Kompetenz zeigen,<br />

und die Bank kann sich damit gegen die<br />

Konkurrenz abheben.“ Ihr Chef, Vorstandsvorsitzender<br />

Wilfried Holtkötter, hat sie dabei<br />

gern unterstützt. „Gerade in Zeiten verunsicherter<br />

Kunden und politischer Re-<br />

gulierungsflut ist so eine Auszeichnung Gold<br />

wert“, findet Holtkötter. „Jeder schaut beim<br />

Autokauf nach der TÜV-Untersuchung, auch<br />

beim Hausbau sollte er TÜV-geprüften Rat<br />

suchen.“<br />

Das sieht auch Udo Urner, Leiter der RWGA,<br />

so: „Ein Haus zu bauen ist eine große finanzielle<br />

Entscheidung, da sollte man sich den<br />

Berater gut auswählen. Mit dem TÜV-Zertifikat<br />

steht nun erstmal der einzelne Baufinanzierungsberater<br />

und seine Leistung im Fokus.<br />

Jeder Kunde weiß somit sofort, wie viel<br />

Kompetenz er im Gespräch erwarten kann.“<br />

Eva-Maria Drick<br />

Wie läuft die Qualifizierung ab?<br />

Kordula Dalming: Nach erfolgreich bestandener<br />

Fortbildung und Nachweis aller<br />

Voraussetzungen beantragen wir das<br />

TÜV-Zertifikat. Die Auszeichnung gilt für<br />

zwei Jahre und kann danach verlängert<br />

werden.<br />

Kordula Dalming steht gerne für weitere<br />

Fragen und Informationen zur Verfügung.<br />

Kontakt: 0251-7186-8212,<br />

kordula.dalming@rwgv.de<br />

www.rwga.de<br />

10 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


<strong>RWGV</strong> intern<br />

Intensiv und zielgerichtet<br />

Verbändekooperation im Bereich Steuern zeigt Erfolge. Eine Zwischenbilanz von Friedhelm Lübbers,<br />

<strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter Steuern.<br />

Münster. Die Verbändekooperation feiert ihren ersten Geburtstag<br />

(siehe Seite 4/5). Einige Kerzen mehr dürfen die Steuerabteilungen<br />

des <strong>RWGV</strong>s, des BWGVs und des GVBs auf die Geburtstagstorte stellen:<br />

Schon seit vielen Jahren pflegen wir hier einen intensiven Informationsaustausch.<br />

Mit der offiziellen Kooperation, der sich auch der<br />

Genossenschaftsverband Weser-Ems angeschlossen hat, wurde dies<br />

jedoch noch einmal intensiviert und zielgerichtet ausgebaut.<br />

Wissensbündelung<br />

Maßstab unserer Arbeit ist, dass die Beratungsleistungen für die Mitglieder<br />

der Verbände von Nutzen und Wert sind. So stellt auch die<br />

Steuerberatung stets eine Tätigkeit dar, die im direkten Verhältnis<br />

vom Berater zum Mandanten erfolgt. Obwohl die Mandanten die<br />

weiterhin optimierten Strukturen im Hintergrund nicht direkt erkennen,<br />

profitieren sie doch vor allem auch durch das breitere und bessere<br />

Wissen ihrer Berater – beispielsweise um aktuelle Urteile. Getragen<br />

von diesen Überlegungen haben die Steuerabteilungen<br />

vereinbart, eine gemeinsame Datenbank zu erstellen, in der alle für<br />

das Tagesgeschäft relevanten Informationen (Dateien, Texte, Urteile,<br />

Datenbanken und so weiter) zur Verfügung stehen. Diese Datenbank<br />

wurde so konzipiert, dass alle Berater kooperationsweit hierauf uneingeschränkten<br />

Zugriff haben. Die gespeicherten Informationen<br />

führen zu einer spürbaren Entlastung von Recherchetätigkeiten und<br />

unterstützen die Sachverhaltsbewertungen (auch vor Ort), was im<br />

Interesse der Mitglieder zu einer Verbesserung der Beratungsqualität<br />

führen wird. Zudem wird eine weitere Qualitätsverbesserung durch<br />

eine gemeinsame, vom <strong>RWGV</strong> initiierten Übersicht von Mustereinsprüchen<br />

und die geplante Einführung eines Datenmanagement-<br />

Systems unterstützt. Die Zusammenarbeit wurde mit Fortschreiten<br />

der Kooperation weiter intensiviert. Dies bewirkt, dass die seit Jahren<br />

durchgeführten Tagungen des <strong>RWGV</strong>-Bereichs Steuern mit den Kooperationspartnern<br />

und auch Fortbildungsmaßnahmen gemeinsam<br />

erfolgen konnten. Bei der äußerst umfangreichen und komplexen<br />

Bearbeitung von Gesetzesvorlagen sowie der Interessenvertretung<br />

gegenüber den Finanzministerien und dem Gesetzgeber konnte erreicht<br />

werden, dass die bisher profunde und detaillierte Arbeit noch<br />

ausgeweitet werden konnte. Beispielhaft kann dies an folgenden<br />

Themen aufgezeigt werden:<br />

1.<br />

Umsatzsteuerliche Behandlung von Aufsichtsräten: Nach der Veröffentlichung<br />

des alle Genossenschaften betreffenden negativen<br />

Urteils des Bundesfinanzhofs galt es, die Wirkungen zu begrenzen,<br />

praktikable Gestaltungen für die Zukunft zu erreichen und<br />

daneben alle betroffenen Genossenschaften zu informieren, zu<br />

schulen und zu beraten. Die schwierige – teils unsinnige – steuerliche<br />

Beurteilung wurde von den Kooperationspartnern analysiert<br />

und es wurden entsprechende Stellungnahmen erarbeitet. Nachdem<br />

auf dieser Grundlage sowohl in Bayern wie in Baden-Württemberg<br />

ein beachtenswerter Erfolg (durch positive Bestätigung<br />

der Finanzministerien) zugunsten der Genossenschaften und deren<br />

Aufsichtsräte erreicht werden konnte, hat dieses Ergebnis<br />

auch der Bundesverband übernommen und seinerseits dem Bun-<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

desfinanzministerium vorgelegt. Dieses hat jetzt, fast ein Jahr später,<br />

das Ergebnis uneingeschränkt bestätigt. Von diesem nunmehr<br />

bundesweit gültigen Ergebnis profitieren auch die Verbände, die<br />

nicht Partner der Kooperation sind.<br />

Geltendmachung des Körperschaftsteuerguthabens: Auch hier haben<br />

die Kooperationspartner nach Veröffentlichung des zugrunde<br />

liegenden Bundesverfassungsgerichtsurteils sowie der gesetzlichen<br />

Neuregelung im Jahressteuergesetz 2010 umfassend und<br />

detailliert die Rechtslage analysiert, Lösungsansätze sowie verfahrensrechtliche<br />

Vorgehensweisen erörtert und einen Erfolg versprechenden<br />

Ansatz entwickelt. Dieser wurde unter den Kooperationspartnern<br />

abgestimmt, analysiert und verbessert. Die<br />

Ausarbeitung ist Grundlage von Eingaben aller Verbände an die<br />

jeweiligen Finanzministerien, um das – noch strittige – Verfahren<br />

zu einem für die Genossenschaften vorteilhaften Abschluss zu<br />

bringen.<br />

E-Bilanz: Auf Kooperationsebene wurde unter anderem in Zusammenarbeit<br />

mit der DATEV eG erörtert, wie die gesetzlichen<br />

Vorgaben der E-Bilanz von den Verbänden umgesetzt werden<br />

können. Zurzeit wird intensiv an den verschiedensten Lösungsansätzen<br />

gearbeitet.<br />

„STEKO-Rechtssprechung“: Aufgrund eines einschneidenden Eu-<br />

GH-Urteils hinsichtlich der Behandlung ausländischer Sachverhalte<br />

des Jahres 2001 steht die Praxis derzeit vor dem großen Problem,<br />

dieses Urteil für Beteiligte an Investmentfonds umsetzen zu<br />

können. Hierzu sind nicht nur der rechtliche Ansatz (Begleitung<br />

durch den BVR), sondern auch die rechtlichen Besonderheiten in<br />

jedem Einzelfall zu beachten. Die Kooperationspartner arbeiten<br />

derzeit daran – teilweise gemeinsam mit dem BVR und der Union<br />

Investment – einen Weg zu finden, wie ein möglichst günstiges<br />

steuerliches Ergebnis erreicht werden kann.<br />

Der Nutzen der Kooperation zeigt sich auch in tagesgeschäftlichen<br />

Aspekten. So ist ein Kollege eines Kooperationsverbandes nach einem<br />

Unfall längerfristig ausgefallen. Es galt, die hierdurch gerissene<br />

Lücke zu schließen. Natürlich war die betroffene Abteilung hierzu<br />

weitgehend selbst in der Lage. Daneben haben die Kooperationspartner<br />

es aber als selbstverständlich angesehen, durch interne<br />

Übernahme von Einzeltätigkeiten die betroffenen Kollegen zu unterstützen.<br />

So übernahm etwa bei komplexen Beratungsthemen ein<br />

Spezialist eines Partnerverbandes im Hintergrund die Bearbeitung<br />

einzelner Fragen.<br />

Friedhelm Lübbers, <strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter Steuern<br />

Serie zur Verbändekooperation<br />

Der letzte Teil der GB-Serie zu den Arbeitspaketen der Verbändekooperation<br />

wird in der kommenden Ausgabe veröffentlicht.<br />

11


<strong>RWGV</strong> intern<br />

GenoKolleg: DZ BANK-Vorstand besuchte seine Berufsschule<br />

Dankten Thomas Ullrich (3. v. links), Vorstandsmitglied der DZ BANK, für den Besuch im GenoKolleg<br />

(v. links): GenoKolleg-Lehrer Matthias Dieckmann, der ehemalige Lehrer des DZ BANK-Vorstandes Ludwig<br />

Hofmann sowie Schulleiter Rudolf Leißing.<br />

Münster. Thomas Ullrich, Vorstandsmitglied<br />

der DZ BANK und ehemaliger Schü-<br />

ler des genossenschaftichen Berufskollegs<br />

(GenoKolleg), kehrte Ende <strong>2011</strong> noch ein-<br />

Forum Banksteuerung: Warnung vor dem Euroausstieg<br />

Neuss. Zum 12. Forum Banksteuerung hatte die RWGA ins<br />

SWISSOTEL nach Neuss geladen. Bei der Eröffnung der zweitägigen<br />

Veranstaltung konnte <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Hans<br />

Pfeifer fast 80 Teilnehmer begrüßen. Einer der Hauptredner war<br />

Professor Norbert Walter, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen<br />

Bank. In seiner Rede über die weltweite Staatsverschuldung<br />

warnte er vor einem Abschied vom Euro sowie vor nicht durchdachten<br />

Äußerungen und Spekulationen von Politikern über<br />

mögliche Staatspleiten. Das sei der Reputation der Eurozone nicht<br />

förderlich, zumal die Märkte sehr nervös seien. Gleichzeitig<br />

mahnte er zur Besonnenheit. Weitere Referenten des Forums<br />

Banksteuerung <strong>2011</strong> waren: Beate Strohbach und Kerstin Harney<br />

(„Controlling im Wandel der Zeit – Vom Zahlenlieferanten zum<br />

Lotsen“), Dr. Norbert Emmerich und Michael Schröder von der ifb<br />

AG zu Themen der Gesamtbanksteuerung, Willi Danninger von<br />

der Raiffeisenbank Gramastetten-Herzogsdorf und Dr. Andreas<br />

Kronabitleitner von consultingpartner AG zum Thema „Von der<br />

Cross-Selling-Falle zum Leistungsversprechen“, Michael Neuhaus<br />

vom <strong>RWGV</strong> („Überblick über Veränderungen im regulatorischem<br />

Umfeld“), Michael Schlechter von GenoBankConsult und Volker<br />

Liermann von der ifb AG zum Thema „Ausblick über die Veränderungen<br />

bei der Messung von Adressrisiken im Eigengeschäft mit<br />

Fokus auf das neue Kreditportfolio-Modell für Eigengeschäfte<br />

(KPM-EG)“ sowie Dennis Herzberg von der WGZ BANK, der sich<br />

zu aktuellen Weiterentwicklungen des WGZ-Limitsystems im<br />

Kontext aufsichtsrechtlicher Anforderungen äußerte. Ein Kontrastprogramm<br />

der ganz besonderer Art offenbarten Annette Rei-<br />

mal zurück zu seinen Wurzeln – an seine<br />

Berufsschule in Münster.<br />

Und da der erste GenoKolleg-Besuch Ullrichs<br />

exakt 30 Jahre her war und auch das<br />

GenoKolleg seinen 40. Geburtstag feiern<br />

durfte, wurde der Anlass genutzt, eine kleine<br />

Feier zu veranstalten. Ins Staunen gerieten<br />

die aktuellen Schülerinnen und Schüler,<br />

als Thomas Ullrich deutlich machte,<br />

wie schnell der Weg von der Schulbank in<br />

die Spitzenpositionen einer Bank sein<br />

kann. Nach der Ausbildung war er unter<br />

anderem Abteilungsleiter, Bereichsleiter<br />

und Generalbevollmächtigter bei der WGZ<br />

BANK, bevor er von 2000 bis 2010 Mitglied<br />

im Vorstand der Zentralbank in Düsseldorf<br />

wurde. Im Jahre 2009 ging er schließlich<br />

zur DZ BANK – ebenfalls in den Vorstand.<br />

Schulleiter Rudolf Leißing war begeistert:<br />

„Im Gespräch mit den Schülern wurde<br />

schnell deutlich, dass Thomas Ullrich<br />

die Werte des genossenschaftlichen Gedankens<br />

lebt und versucht, diesen Funken<br />

auf andere Personen zu überspringen zu<br />

lassen.“<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Hans Pfeifer (rechts) dankte Professor Norbert<br />

Walter für seinen Besuch beim Forum Banksteuerung <strong>2011</strong>.<br />

singer und Conny Thalheim, die mit ihrer humorvollen Lesung<br />

aus ihrem Buch „Heartfacts – Fakten, die Menschen und Unternehmen<br />

bewegen“ das gesamte Plenum mit Esprit und bayrischem<br />

Charme für sich gewannen. Unterlagen und Informationen<br />

zu den Referenten können angefordert werden bei André Mahl<br />

(RWGA), andre.mahl@rwgv.de<br />

Das nächste Forum Banksteuerung findet statt am 12. und 13.<br />

September 2012.<br />

12 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


Foto: Marco Lorenz „Besser,<br />

Sie nehmen am Dialog teil“<br />

<strong>RWGV</strong>-Fachtagung informiert über den Weg in die sozialen Medien.<br />

Auch in den Pausen gab es bei den zahlreichen Besuchern der <strong>RWGV</strong>-Fachtagung nur ein Thema: die Chancen<br />

und Risiken von „Social Media“.<br />

Düsseldorf. Der Begriff Social Media ist in<br />

aller Munde: Viele Unternehmen haben<br />

das soziale Netzwerk Facebook bereits für<br />

sich entdeckt. Doch lohnt sich der Schritt<br />

auch für Volksbanken und Raiffeisenbanken?<br />

Was muss eine Bank beim Einstieg in<br />

die sozialen Medien beachten, und welche<br />

Risiken birgt eine institutseigene Facebook-Fanseite?<br />

Diesen Fragen widmete<br />

sich die erste <strong>RWGV</strong>-Fachtagung „Internetvertrieb,<br />

Online-Marketing und Social Media“<br />

in Düsseldorf.<br />

„In den sozialen Medien wird über Ihre<br />

Bank gesprochen. Besser, Sie nehmen am<br />

Dialog teil“, riet BVR-Internetexperte Marc<br />

Weegen vor rund 80 Vertretern von Genossenschaftsinstituten<br />

aus Rheinland und<br />

Die drei größten Social Media-Irrtümer<br />

Platz 1: Ein Konzept wird nicht benötigt,<br />

der Privatanwender hat auch keines.<br />

Jeder gute Social-Media-Auftritt braucht ein Konzept. Halten<br />

Sie darin fest, wer berechtigt ist, Inhalte einzustellen und auf<br />

Fragen zu antworten. Nehmen Sie die Nutzer sozialer Netzwerke<br />

ernst und räumen Sie ihnen ein Mitspracherecht auf der Seite<br />

ein. Es geht darum, mit Menschen ins Gespräch zu kommen<br />

und daraus Potenzial zu schöpfen.<br />

Platz 2: Unsere Kunden sind nicht in den<br />

sozialen Medien unterwegs.<br />

Rund 83 Prozent der Internetnutzer sind in einem sozialen<br />

Westfalen. Denn: Die Besonderheit sozialer<br />

Medien liege in der Interaktivität. Jeder<br />

Nutzer sei hier gleichberechtigt und könne<br />

seine Meinung frei äußern. Gerade deshalb<br />

bergen die „Social Media“ für Banken großes<br />

Potenzial, um mit Kunden in direkten<br />

Kontakt zu treten. Eine Gefahr sah Weegen<br />

jedoch in einem überstürzten Einstieg: „Vor<br />

einem Engagement müssen unbedingt drei<br />

Dinge geklärt sein. Welches Ziel habe ich?<br />

Wer übernimmt welche Aufgaben? Gibt es<br />

die Erlaubnis des Vorstandes, das Experiment<br />

zu wagen? Ein unüberlegter Schnellschuss<br />

kann sonst nach hinten losgehen.“<br />

Auch über die thematische Ausrichtung<br />

sollte sich eine Bank vorab Gedanken machen:<br />

„Wer denkt, dass Gewinnspiele aus-<br />

reichen, um Kunden langfristig zu binden,<br />

wird schnell enttäuscht. Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken müssen ihren Standortvorteil<br />

nutzen und Geschichten aus der Region<br />

erzählen“, so Ralf Bartenbach von der<br />

GGB-Beratungsgruppe.<br />

Ein wichtiger Punkt sei darüber hinaus, das<br />

Social-Media-Engagement in die Gesamtstrategie<br />

der Bank zu integrieren. „Social-<br />

Media ist kein Paralleluniversum, sondern<br />

muss zur allgemeinen Strategie der Bank<br />

passen. Nur dann kann ein Institut authentisch<br />

wirken und erfolgreich sein“, so<br />

Online-Marketing-Manager Tobias Schewe<br />

von der VR-NetWorld.<br />

Ein häufig vernachlässigter Aspekt beim<br />

Einstieg in die sozialen Medien sind die<br />

rechtlichen Aspekte. „Das Online-Netzwerk<br />

Facebook hat sehr spezielle Nutzungsbedingungen.<br />

Gerade in Bezug auf<br />

Bildrechte sollte man sich vor dem Einstieg<br />

umfassend erkundigen, sonst lauert dort<br />

der ein oder andere rechtliche Fallstrick“,<br />

weiß Rechtsanwalt Burkhard Kurze. Dennoch<br />

macht er Mut für einen Einstieg: „Wer<br />

sich vor einem Engagement sorgfältig mit<br />

den Bedingungen vertraut macht, hat im<br />

Regelfall keine Probleme.“<br />

Informationen und Hilfestellungen zum<br />

Einstieg in die sozialen Medien gibt es unter<br />

www.vr-marketingservice.de. Bei Fragen<br />

steht auch Silke-Carolin Specht<br />

(<strong>RWGV</strong>-Mitgliederservice), silke-carolin.<br />

specht@rwgv.de, mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Marco Lorenz<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Netzwerk angemeldet. Durch mobiles Internet werden sich die<br />

Social Networks in Zukunft noch stärker in den Alltag integrieren<br />

und es werden viele Menschen in diesem Mikrokosmos angemeldet<br />

und aktiv sein.<br />

Platz 3: Die Besucher strömen einfach so herbei.<br />

In Netzwerken wie Facebook oder Twitter gibt es unzählige Unternehmen,<br />

die um die Gunst der Nutzer buhlen. Inmitten dieser<br />

großen Menge herauszustechen, ist nicht einfach. Bieten Sie<br />

Ihren Besuchern deshalb interessante Themen: Erzählen Sie<br />

zum Beispiel Aktuelles aus Ihrer Region.<br />

mlo<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong> 13


Foto: Marco Stepniak<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

Trost spenden<br />

Über 15.000 Euro: Geldspende hilft NCL-Kranken und ihren Angehörigen.<br />

Wilhelm Rüter (links), erster Vorsitzender der NCL-Gruppe Deutschland e.V.,<br />

mit <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzendem Hans Pfeifer bei der Spendenübergabe.<br />

Münster. Wilhelm Rüter, 1. Vorsitzender der NCL-Gruppe<br />

Deutschland, freute sich über 15.100 Euro, die sein Verein von<br />

Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s, überreicht bekam.<br />

Hans Pfeifer hatte anlässlich seines 60. Geburtstags darum<br />

gebeten, keine Geschenke zu machen, sondern zu spenden.<br />

15.100 Euro kamen so aus der großen genossenschaftlichen Gratulanten-Schar<br />

zusammen. Was Hans Pfeifer besonders beeindruckte:<br />

Über 1.120 Euro sammelten allein die <strong>RWGV</strong>-Mitarbeiter.<br />

Bei der Scheckübergabe bedankte sich Wilhelm Rüter, der ehe-<br />

mals als Prokurist für die Volksbank Lübbecker Land tätig war, bei<br />

allen Spendern. Rüter, dessen Tochter auch unter der Erbkrankheit<br />

leidet: „Die Krankheit ist so selten und deshalb auch bei Ärzten<br />

vielfach so unbekannt, dass es leider nur wenig Fachliteratur<br />

gibt. Den betroffenen Familien versuchen wir daher so viel Unterstützung<br />

und Beratung zu geben, wie es nur möglich ist.“ Er machte<br />

deutlich, dass der Alltag mit NCL-kranken Kindern an die Substanz<br />

der Familien gehe – „körperlich und psychisch“. Denn, so<br />

Rüter: „Die Betroffenen leiden unter großen Schmerzen, die Eltern<br />

müssen zusehen, wie sich ihre Kinder immer weiter zurückentwickeln<br />

und letztendlich sterben.“<br />

Die Erbkrankheit NCL ist unheilbar<br />

„Damit Mütter und Väter ihren Kummer teilen und auch mal Luft<br />

holen können“, so Ritter, veranstalten wir regelmäßig gemeinsame<br />

Wochenenden. Außerdem kümmern wir uns um verwaiste Eltern<br />

und versuchen ihnen Trost zu spenden. Für die kranken Kinder<br />

und Jugendlichen organisieren wir Freizeiten mit Betreuern, um sie<br />

aus ihrer Isolation herauszuführen und ihnen Freude zu bereiten.“<br />

Zum Hintergrund: NCL steht für Neuronale Ceroid-Lipofuszinosen<br />

(NCL). Dabei handelt es sich um die häufigsten erblichen Hirnabbau-Erkrankungen,<br />

die in der Kindheit oder Jugend auftreten können.<br />

NCL ist unheilbar und umfasst eine Gruppe von Erkrankungen,<br />

die unter anderem mit geistigem Abbau, Erblindung,<br />

Bewegungsstörungen und epileptischen Anfällen und mit großen<br />

Schmerzen verbunden ist. Hinzu können psychische Probleme wie<br />

Angstzustände und Halluzinationen kommen.<br />

Die Betroffenen entwickeln sich auf ein frühkindliches Niveau zurück<br />

und müssen bis zu ihrem Tod Tag und Nacht gepflegt werden.<br />

In Deutschland sind von dieser Erbkrankheit zurzeit circa 100 Kinder<br />

und Jugendliche betroffen, die Dunkelziffer liegt vermutlich<br />

weit höher. Informationen: www.ncl-deutschland.de<br />

Sabine Bömmer<br />

Bekanntmachung<br />

Die Generalversammlung vom 09. November <strong>2011</strong> hat die Auflösung unserer Ge nos sen schaft zum 31. Dezember <strong>2011</strong> beschlossen.<br />

Niederkassel, 24. November <strong>2011</strong><br />

Liquidator ist der Unterzeichner.<br />

Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzu mel den.<br />

HAB Einkaufsgenossenschaft für Haushalts- und Ausstattungsbedarf eG<br />

Unterstraße 98 a, 53859 Niederkassel<br />

Die Liquidatoren<br />

Alfons Monschau, Walter Wetzels<br />

Anzeige


Nach dem Banküberfall<br />

RWGA und TÜV Rheinland bereiten mit der Ausbildung zum „Psychischen Ersthelfer“ auf den Ernstfall vor.<br />

Münster. Ein Banküberfall kostet nicht nur Geld, sondern geht<br />

auch an die Nerven der Mitarbeiter. Wie kann man sich für den<br />

Ernstfall rüsten? Dieser Frage stellen sich die Teilnehmer bei einer<br />

neuen Seminarreihe von RWGA und TÜV Rheinland. GB-Mitarbeiterin<br />

Eva-Maria Drick fragte nach bei Silke Bass und Kristina Soldo,<br />

Trainerinnen vom TÜV-Rheinland.<br />

In welche Situation geraten Mitarbeiter bei einem Banküberfall?<br />

Silke Bass: Banküberfälle können sehr unterschiedlich ablaufen,<br />

oft sind sie aber ungeplant („Ich brauche Geld – und zwar jetzt!“).<br />

Womit der typische Täter besonders schlecht zurechtkommt: warten.<br />

Die betroffenen Mitarbeiter fühlen sich bedroht und haben<br />

Angst um ihr Leben – für die meisten Menschen eine unerträgliche<br />

Situation. Sie erleben für einige Minuten einen Kontrollverlust, sie<br />

fühlen sich ausgeliefert. Ihr übliches Sicherheitsgefühl ist erschüttert.<br />

Wie reagieren Mitarbeiter nach dem Überfall auf diese Erfahrung?<br />

Silke Bass: Ein Banküberfall bewirkt bei Anwesenden eine akute<br />

Stressreaktion. Dabei bleiben manche cool, andere drehen durch,<br />

der nächste überlegt neue Sicherheitsvorkehrungen. Wichtig ist, alles<br />

dafür zu tun, dass sich der akute Stress nicht zu einem dauerhaften<br />

Stress ausweitet, denn sonst erkrankt der Mitarbeiter.<br />

Was können Ersthelfer dagegen tun?<br />

Foto: Marco Stepniak<br />

Kristina Soldo Silke Bass<br />

Kristina Soldo: Schnell da sein. Das ist wichtig. Und die von uns<br />

geschulten Ersthelfer in den Banken können genau das tun: Sie kennen<br />

die betroffenen Kollegen und den Arbeitsplatz. Sie wissen, wie<br />

Menschen nach einem Überfall reagieren können, und sie haben in<br />

unserer Schulung gelernt, damit umzugehen. Wenn Betroffene das<br />

Bedürfnis haben zu reden, sind sie da oder verständigen Angehörige.<br />

Was kann der Banküberfall für langfristige Folgen haben?<br />

Silke Bass: Wenn der Überfall nicht richtig bewältigt wurde, können<br />

Angstreaktionen auftreten, bei denen Reize wie eine schwarze<br />

Mütze, ein bestimmtes Geräusch oder einfach der eigene Arbeitsplatz<br />

akute Angst auslösen können. Im schlimmsten Fall erleiden<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

Mitarbeiter ein starkes Trauma und erleben ein chronisches Gefühl<br />

der Unsicherheit – auch noch lange nach dem Banküberfall. Das<br />

kann so weit gehen, dass derjenige nicht mehr zur Arbeit kommen<br />

kann oder sich selbst zu Hause nicht mehr sicher fühlt.<br />

Kristina Soldo: Auch das Verhältnis zum Arbeitgeber kann extrem<br />

vom Umgang mit dem Überfall abhängen. Fühlt sich der Mitarbeiter<br />

gut versorgt und ernst genommen, wird dies die Bindung zum<br />

Unternehmen vertiefen. Fühlt er sich jedoch im Stich gelassen,<br />

kann das schlimmstenfalls dazu führen, dass er seinen Job hinschmeißt.<br />

Wie werden Psychische Ersthelfer dafür ausgebildet?<br />

Silke Bass: Die Ausbildung zum Psychischen Ersthelfer dauert<br />

zwei Tage. Wir mischen dabei Theorie und praktisches Training.<br />

Wie funktioniert Angst? Wie äußert sich ein Trauma? Darauf müssen<br />

Ersthelfer schnell und individuell Antworten finden. Der Ersthelfer<br />

erfährt daher auf der einen Seite, wie der Erstkontakt mit den<br />

Überfallopfern ablaufen kann. Dazu werden angemessene Techniken<br />

vermittelt und geübt. Auf der anderen Seite – und das dürfen<br />

wir nicht unterschätzen – muss jeder Ersthelfer lernen, wie er mit<br />

der eigenen Betroffenheit umgehen kann und wann er an professionelle<br />

Helfer weitergeben sollte.<br />

Wer eignet sich für diese Aufgabe?<br />

Kristina Soldo: Der Ersthelfer sollte ein gutes Verhältnis zu seinen<br />

Kollegen haben und über ausgeprägte soziale Fähigkeiten verfügen.<br />

Und jeder Mitarbeiter muss im Ernstfall wissen, an wen er sich<br />

wenden kann.<br />

Silke Bass: Am besten ist es, mehrere Ersthelfer zu bestimmen,<br />

aber das hängt natürlich von der Größe der Bank ab. Gerade wenn<br />

ein Ersthelfer selbst bei dem Überfall anwesend war, ist es hilfreich,<br />

einen unbeteiligten Zweiten vor Ort zu haben.<br />

Die nächste Ausbildung ist am 13.03. und 14.03.2012 in Forsbach<br />

(www.rwga.de).<br />

Eva-Maria Drick<br />

Zahlen und Fakten:<br />

327 Banküberfälle gab es 2010 in Deutschland.<br />

236 Banküberfälle führten 2010 zum Erfolg.<br />

82,3 Prozent der Banküberfälle wurden aufgeklärt.<br />

Bei 203 Überfällen wurde mit einer Schusswaffe gedroht,<br />

zu einer Geiselnahme kam es in acht Fällen.<br />

Fünf Mal wurde geschossen.<br />

(Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik)<br />

<strong>RWGV</strong> intern<br />

15


Hintergrund & Analyse<br />

Mitgliederorientierung statt Preisfalle?<br />

Wege zu mitgliederwertorientierten Strategien für gewerbliche Genossenschaften. Ein Fachbeitrag.<br />

Münster. Genossenschaften bieten das<br />

Beste aus zwei Welten. Einerseits sind die<br />

Mitgliedsunternehmen einer gewerblichen<br />

Genossenschaft dezentral aufgestellt.<br />

Sie verfügen über eine lokale Verankerung<br />

und kennen ihre lokalen Märkte sehr gut.<br />

Andererseits sehen sich diese lokal gut<br />

aufgestellten Unternehmen häufig einer<br />

Konkurrenz von großen Konzernen gegenüber,<br />

die durch ihre Größe Marktvorteile<br />

erreichen, die sie insbesondere über den<br />

Preis ausspielen. Die Kooperation mit anderen<br />

Unternehmen in Genossenschaften<br />

ermöglicht es auch kleineren Unternehmen,<br />

ähnliche Größenvorteile zu erlangen<br />

wie Großunternehmen, wie zum Beispiel<br />

Preisvorteile in der Beschaffung, eine größere<br />

Vielfalt oder eine Risikosenkung.<br />

Wesentlich ist, dass sich die Lokalität beziehungsweise<br />

das besondere Marktwissen<br />

und die durch die Genossenschaft erzeugten<br />

Effizienzvorteile die Waage halten. Das<br />

heißt: Die Größenvorteile leiden, wenn die<br />

Marktbearbeitung durch die Mitgliedsunternehmen<br />

schlecht ist. Und umgekehrt<br />

leidet die Marktbearbeitung vor Ort, wenn<br />

die Vorleistungen durch die Genossenschaft<br />

schlecht sind oder die Handlungsmöglichkeiten<br />

zu sehr einschränken.<br />

Diese Waage in der Organisation der Genossenschaft<br />

zu diskutieren und abzubilden,<br />

ist eine zentrale Managementaufgabe.<br />

Sie bedeutet, die gemeinsame<br />

Wertschöpfungskette offenzulegen und die<br />

Tätigkeiten zwischen der Genossenschaft<br />

und dem Mitgliedsunternehmen aufzuteilen.<br />

Typische Gemeinschaftsaufgaben sind<br />

natürlich die Beschaffung und der Großhandel<br />

sowie verschiedene Gruppendienstleistungen.<br />

Aber es gibt weitere Aufgaben,<br />

die für alle Unternehmen<br />

Effizienzvorteile generieren können: Finanzierungsdienstleistungen(insbesondere<br />

die Zentralregulierung), Betreuung<br />

und Beratung, Teile des Kundenmanagements<br />

und das Informationsmanagement.<br />

Diese sind alle geeignet, zusätzliche Werte<br />

und Effizienzgewinne für die Mitglieder zu<br />

schaffen. Zu entscheiden gilt es, wie und<br />

welche Teile der Wertschöpfungskette<br />

durch die Unternehmen vor Ort und durch<br />

die Genossenschaft ausgeführt werden.<br />

Dieses ist bei unterschiedlichen Genossenschaften<br />

in unterschiedlichen Märkten<br />

Eric Christian Meyer, Geschäftsführer des Instituts für Genossenschaftswesen der Uni Münster: „Die<br />

Kooperation mit anderen Unternehmen in Genossenschaften ermöglicht es auch kleineren Unternehmen,<br />

ähnliche Größenvorteile zu erlangen wie Großunternehmen.“<br />

jeweils anders zu organisieren. Einige Genossenschaften<br />

beschränken sich im Wesentlichen<br />

auf die Beschaffung von Produkten<br />

für die Unternehmen, um für diese<br />

günstige Preise zu realisieren. Das lässt jedoch<br />

weitere Effizienzpotenziale unberücksichtigt,<br />

die zum Beispiel in der Integration<br />

des Informationsmanagements,<br />

aber auch im Rechnungswesen bestehen.<br />

Eine Kooperation im Marketing schränkt<br />

die Handlungsfreiheit der Unternehmen<br />

ein, lässt aber weitere Größenvorteile realisieren.<br />

Damit ist den gewerblichen Genossenschaften<br />

ein Spannungsfeld zwischen<br />

dezentralen und zentralen<br />

Anforderungen inhärent, das es als Stärke<br />

zu entwickeln gilt. Dabei gilt es auch, die<br />

technischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten<br />

der einzelnen Unternehmen zu berücksichtigen.<br />

Nicht alles, was konzipierbar<br />

ist, ist auch umsetzbar. Es bedarf<br />

Spielregeln in den einzelnen Genossenschaften,<br />

die diese Spannung produktiv<br />

kanalisieren und eine marktadäquate Lösung<br />

finden lassen. Es zeigt sich, dass Genossenschaften,<br />

die sich primär als Beschaffungsunternehmen<br />

definieren und<br />

damit nur über eine geringe gemeinsame<br />

Wertschöpfungsbearbeitung verfügen, am<br />

ehesten einer starken Preisorientierung<br />

durch die Mitgliedsunternehmen unterliegen.<br />

Die Erwartung an die Genossenschaft<br />

ist also sehr eindimensional und vernachlässigt<br />

damit weitere Effizienzvorteile entlang<br />

der Wertschöpfungskette, die durch<br />

die genossenschaftliche Gruppe realisiert<br />

werden können und zusätzliche Vorteile<br />

im Wettbewerb bedeuten würden. Die<br />

Möglichkeit, diese zu erschließen, hängt<br />

maßgeblich von der Fähigkeit ab, intelligente<br />

Standardisierungen vorzunehmen,<br />

die einerseits Effizienzen durch gemeinsa- ><br />

16 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

Fotos: Martin Meissner


me Verfahren nutzen, aber andererseits<br />

auch immer die lokalen Marktbesonderheiten<br />

der einzelnen Mitgliedsunternehmen<br />

berücksichtigen.<br />

Eine neue, mehrdimensionale Orientierung<br />

für gewerbliche Genossenschaften kann eine<br />

MemberValue-Strategie sein, die eine Lösung<br />

beziehungsweise Erweiterung von der<br />

eindimensionalen Preisorientierung bedeutet.<br />

Der MemberValue setzt sich aus drei<br />

Komponenten zusammen:<br />

n Der unmittelbare MemberValue entspricht<br />

der Förderung der Mitgliederunternehmen.<br />

Dieser enthält die günstigen<br />

Beschaffungs- und Einkaufskonditionen,<br />

aber auch weitere Elemente wie Finanzdienstleistungen<br />

(Zentralregulierung, Inkasso,<br />

Factoring et cetera), Schulungen<br />

und Fortbildungen, Marketing (Marke,<br />

gemeinsame Werbung, Online-Auftritt et<br />

cetera und unterstützende Prozesse<br />

(Buchhaltung, Rechnungswesen, unter<br />

Umständen Personaldienstleistungen,<br />

n<br />

Rechtsberatung et cetera).<br />

Der mittelbare MemberValue reflektiert<br />

die Eigentümerfunktion und wird insbesondere<br />

durch die Verzinsung des Geschäftsanteils<br />

abgegolten.<br />

n Der nachhaltige MemberValue zielt auf<br />

dynamische Effekte ab. Für die Mitglieder<br />

sind die Leistungen der Genossenschaft<br />

wesentlich für die eigene Wertschöpfung.<br />

Sie sind von diesen mehr oder minder abhängig.<br />

Also muss diese Nachhaltigkeit<br />

des Wirtschaftens gewährleistet sein.<br />

Es gilt also, Wege aufzuzeigen, die helfen<br />

können, eine solche am Mitgliederwert orientierte<br />

Strategie umzusetzen. Dabei sind<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

die Voraussetzungen in den einzelnen gewerblichen<br />

Genossenschaften sehr unterschiedlich.<br />

Es kann also keinen Weg geben,<br />

der für alle gleichermaßen gilt. Vielmehr<br />

sind allgemeine Routinen und To-do-Listen<br />

zu erarbeiten, die es den Genossenschaften<br />

erlauben, ihre eigene Position objektiv zu<br />

verorten und daraus individuell Handlungserfordernisse<br />

abzuleiten.<br />

Die Positionierung hat in vier Bereichen zu<br />

erfolgen:<br />

1. Marktposition: Die gewerblichen Genossenschaften<br />

unterscheiden sich individuell<br />

durch ihr Geschäft. Das heißt: Es ist<br />

festzuhalten, welchen Marktanteil (segmentiert)<br />

eine Genossenschaft hat, welche<br />

Positionierungsstrategie gewählt ist,<br />

aber auch, ob ein Nicht-Mitgliedergeschäft<br />

vorhanden ist und ob es einen gemeinsamen<br />

Marktauftritt gibt.<br />

2. Mitgliederstruktur: Die Struktur der Mitglieder<br />

ist mitentscheidend für eine am<br />

Mitgliederwert orientierte Strategie. Typische<br />

Unterschiede sind die Mitgliederzahl<br />

und das Verhältnis von großen zu kleinen<br />

Mitgliedern. Aber auch die Aktivität der<br />

Mitglieder ist zu erfassen. Damit kann<br />

schon an dieser Stelle ermittelt werden,<br />

ob eine Gruppierung von Mitgliedern<br />

sinnvoll ist, für die mit differenzierten<br />

Leistungsangeboten jeweils ein höherer<br />

Wert erzeugt werden kann.<br />

3. Wertschöpfungsstruktur: Hier wird die<br />

Position der Genossenschaft entlang der<br />

gemeinsamen Wertschöpfungskette mit<br />

den Mitgliedern untersucht. Es ist demnach<br />

festzuhalten, wer welche Aufgaben<br />

erledigt. Ist die Genossenschaft ein „Be-<br />

Thema „Mitgliederbindung“ gewinnt immer mehr an Bedeutung<br />

Für genossenschaftliche Verbundgruppen<br />

gewinnt das Thema „Mitgliederbindung“<br />

immer mehr an Bedeutung – insbesondere<br />

vor dem Hintergrund des<br />

Preisdrucks auf Waren und Dienstleistungen.<br />

Der Fachrat der Fachvereinigung<br />

der gewerblichen Genossenschaften unter<br />

dem Vorsitz von Andreas Rottke hat<br />

sich daher dieses Themas angenommen.<br />

So hat sich beispielsweise bereits ein Arbeitskreis,<br />

bestehend aus Wilfried Hollmann<br />

(NOWEDA, im Bild links), Andreas<br />

Rottke (Genossenschaft deutscher Brunnen),<br />

Josef F. Terfrüchte (Genossenschaft<br />

Kölner Friedhofsgärtner), Frank J. Wis-<br />

galle (Zentralverband Europäischer Lederhändler<br />

eG, im Bild rechts) und Bernhard<br />

Brand (Maler-Einkauf West eG),<br />

mit wissenschaftlicher Unterstützung<br />

von Eric Christian Meyer (Universität<br />

Münster) dem Thema genähert. Ziel war<br />

es, keine theoretischen Ausarbeitungen<br />

zu produzieren, sondern Handlungsempfehlungen,<br />

die bei den einzelnen<br />

Unternehmen umgesetzt werden können.<br />

Im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />

der Fachvereinigung hat Eric<br />

Christian Meyer die Ergebnisse präsentiert<br />

und in der Veröffentlichung zusammengefasst.<br />

Der <strong>RWGV</strong> bietet seinen<br />

4.<br />

Hintergrund & Analyse<br />

schaffer“ oder ein umfassender Dienstleister?<br />

Es ist aber auch die technische<br />

Integration von Genossenschaft und Mitglied<br />

zu ermitteln, was insbesondere die<br />

Information und Kommunikation betrifft.<br />

Kriterien hierfür können zum Beispiel der<br />

Monitoring-Studie des IfG Münster entnommen<br />

werden.<br />

Infrastrukturen: Basis für die Umsetzung<br />

von mitgliederwertorientierten Strategien<br />

sind die Infrastrukturen in den Genossenschaften.<br />

Das betrifft eher „weiche“<br />

Strukturen, die sich rund um die „Mitgliederdenke“<br />

drehen und die es durch<br />

Kommunikation umzusetzen gilt. Es sind<br />

aber auch technische und Personalinfrastrukturen,<br />

die für die Umsetzung wesentlich<br />

sind.<br />

Hat sich eine Genossenschaft auf Basis dieser<br />

(und möglicherweise weiterer) Fragestellungen<br />

und Kriterien einen Überblick über<br />

ihre eigene Position verschafft, so können<br />

auf Basis dieser Positionen Probleme identifiziert<br />

und Gegenmaßnahmen definiert werden.<br />

Weisen die ermittelten Werte auf eine<br />

hohe Mitgliederheterogenität hin, so können<br />

sich diese in unterschiedlichen Bedürfnissen,<br />

aber auch unterschiedlichen technischen<br />

und wirtschaftlichen Fähigkeiten der<br />

Mitglieder manifestieren. Eine Maßnahme<br />

kann die Gruppierung der Mitglieder in ähnliche<br />

Bedarfs- und Fähigkeitsgruppen sein,<br />

sodass diese besser mit adäquaten Leistungen<br />

bedient werden können. Dies ist auch im<br />

Interesse der gesamten Genossenschaft, da<br />

dadurch technische Lösungen möglich werden,<br />

die wiederum allen Mitgliedern zugutekommen.<br />

Wird im Rahmen der Wertschöp-<br />

Mitgliedsunternehmen auf der Basis dieser<br />

Ausarbeitung entsprechende Beratungsleistungen<br />

an. Informationen können<br />

bei <strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter Bruno F. J.<br />

Simmler, bruno.simmler@rwgv.de, 0251<br />

7186-1301, abgerufen werden.<br />

17<br />

>


Hintergrund & Analyse<br />

Bei der Mitgliederversammlung unter dem Vorsitz von Andreas Rottke (rechts) wurde einstimmig beschlossen,<br />

eine Geschäftsordnung zur Verwendung der jährlichen Vermögenserträge des Organisationsfonds<br />

zu erlassen. Wesentlicher Bestandteil dieser Geschäftsordnung ist, dass der Fachrat der Fachvereinigung<br />

die Möglichkeit hat, über die Verwendung der Vermögenserträge ab dem Jahr 2001 mit einer<br />

Dreiviertelmehrheit zu entscheiden – im Sinne des Fondszwecks und somit zum Wohle aller Mitglieder der<br />

Fachvereinigung.<br />

fungskettenanalyse festgestellt, dass die<br />

Informationsintegration niedrig ist, so<br />

wird dadurch eine bessere Marktbearbeitung,<br />

aber auch eine effizientere Leistungsbereitstellung<br />

durch die Genossenschaft<br />

erschwert. Um dem zu begegnen, ist eine<br />

Analyse des Informationsbedarfs anzufertigen,<br />

die deutlich macht, wie mit besseren<br />

Informationen und besserer Informationsintegration<br />

zusätzliche Werte für die Mitglieder<br />

erwirtschaftet werden können. Es<br />

ist zu konzipieren, wie und mit welchem<br />

Aufwand diese besseren Informationen in<br />

der Marktbearbeitung aber auch im Innenverhältnis<br />

genutzt werden können. Unabhängig<br />

von den Detailproblemen der einzelnen<br />

Genossenschaft werden in der Praxis<br />

zwei Aufgaben von überragender Bedeutung<br />

identifiziert: die Analyse der eigenen<br />

Wertschöpfungstätigkeit und die Kommunikation.<br />

Im Rahmen der Analyse der Wertschöpfung<br />

ist ein Bild über die Bearbeitung<br />

der gemeinsamen Wertschöpfungskette zu<br />

entwerfen. Nur so kann es gelingen, überhaupt<br />

weitere Potenziale der Zusammenarbeit<br />

und weitere Wertpotenziale für Mitglie-<br />

Bekanntmachung der gewählten Vertreter (§ 10 der Wahlordnung)<br />

der zu identifizieren, die in Größen- und<br />

Wissensvorteilen, aber auch in Spezialisierungen<br />

liegen können. Dieses bildet die<br />

notwendige Basis für die Kommunikation<br />

der Potenziale und für die Entwicklung einer<br />

Roadmap für deren Nutzung. Der Kommunikation<br />

mit den Mitgliedern ist eine herausragende<br />

Rolle beizumessen. Es ist<br />

einerseits der Status quo des Mitgliederwerts<br />

dem in der Wertschöpfungskettenanalyse<br />

identifizierten Wert gegenüberzustellen,<br />

andererseits aber auch auf die<br />

Voraussetzungen zu dessen Realisierung<br />

hinzuweisen. Für die Kommunikation sind<br />

verschiedenste Instrumente in der Praxis<br />

erprobt und sinnvoll: 1. Ansprechbarkeit<br />

des Vorstandes, 2. Mitwirkung in der Genossenschaft<br />

als Teil der (zu kommunizierenden)<br />

Eigentümerfunktion, 3. Regionaltreffen,<br />

Arbeitskreise, 4. Darstellung der<br />

geschaffenen Mitgliederwerte, 5. Roadshows,<br />

Besuche bei Mitgliedsunternehmen<br />

und Besuch von Mitgliedern im Genossenschaftsunternehmen,<br />

6. Kommunikation<br />

unter Mitgliedern (Events et cetera) und 7.<br />

Perspektivdarstellung (Besuch von anderen<br />

Unternehmen oder Genossenschaften).<br />

Hinzu tritt aber auch die Kommunikation<br />

der Mitgliedschaft bei den Mitarbeitern des<br />

Genossenschaftsunternehmens, da diese<br />

den unmittelbaren Kontakt zu den Mitgliedern<br />

haben und das Bild der Genossenschaft<br />

bei den Mitgliedern maßgeblich beeinflussen.<br />

Kommunikation ersetzt nicht<br />

die Maßnahmen, aber sie erleichtert die<br />

Umsetzung der Maßnahmen und ist damit<br />

die Basis für „Mehr Wert“ bei den Mitgliedern.<br />

Eric Christian Meyer ist Geschäftsführer des<br />

Instituts für Genossenschaftswesen (IfG<br />

Münster) an der Westfälischen Wilhelms-<br />

Universität Münster, www.ifg-muenster.de<br />

Nachdem am 12. Januar 2012 die Wahl unserer Vertreterversammlung durchgeführt worden ist und der Wahlausschuss in<br />

seiner Sitzung vom 30. Januar 2012 deren ordnungsgemäßes Zustandekommen festgestellt hat, geben wir hiermit bekannt,<br />

dass die Liste der gewählten Vertreter und der gewählten Ersatzvertreter gemäß § 43a Abs. 6 des Genossenschaftsgesetzes<br />

ab 30. Januar 2012 für die Dauer von zwei Wochen ab dieser Bekanntmachung in den Geschäftsräumen unserer Bank und<br />

den Zweigstellen während der jeweils üblichen Geschäftszeit zur Einsicht für die Mitglieder ausliegt.<br />

Jedes Mitglied kann jederzeit eine Abschrift der Liste der Vertreter und Ersatzvertreter verlangen.<br />

Kempen, den 30. Januar 2012<br />

Volksbank Kempen-Grefrath eG<br />

Der Vorstand<br />

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Wege aus der Schuldenkrise<br />

6. Risikomanagement-Konferenz von Union Investment stand im Zeichen globaler Risiken.<br />

Mainz. Mehr als 500 Milliarden Euro verwaltetes<br />

Vermögen, rund 300 Teilnehmer aus<br />

dem Lager der institutionellen Investoren,<br />

zwei internationale Top-Referenten und ein<br />

hochaktuelles Thema: Das war der Rahmen<br />

der diesjährigen Risikomanagement-Konferenz<br />

von Union Investment in der Rheingoldhalle<br />

in Mainz zur Bedeutung globaler Makrorisiken<br />

für die Kapitalanlage. In den<br />

vergangenen Jahren waren unter anderem<br />

die renommierten US-Wirtschaftsprofessoren<br />

Robert Shiller, Robert Merton, Edmund<br />

Phelps, Kenneth Rogoff oder Benoit Mandelbrot<br />

zu Gast. Und auch in diesem Jahr<br />

durften sich die Teilnehmer mit Nobelpreisträger<br />

Professor Dr. Paul Krugman und Professor<br />

Dr. Otmar Issing, dem ehemaligen Direktoriumsmitglied<br />

der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB), auf zwei gleichermaßen<br />

interessante wie inhaltlich konträre Top-Redner<br />

freuen. Während Krugman zur Lösung<br />

der Euro-Schuldenkrise für einen weiteren Aufkauf von Staatsanleihen<br />

durch die EZB plädierte, warnte Issing vehement davor, die Europäische<br />

Zentralbank weiter zur Staatsfinanzierung zu missbrauchen.<br />

„Die Folgen sind verheerend und laufen auf eine dramatische<br />

Geldentwertung hinaus“, sagte der deutsche Ökonom in seiner Rede.<br />

Dass die europäische Schuldenkrise auch eine zentrale Herausforderung<br />

für die Kapitalanlage der Großanleger ist, machten die Teilnehmer<br />

in einer TED-Befragung deutlich: 39,3 Prozent betrachteten die<br />

internationalen Staatsdefizite als das größte globale Risiko, gefolgt<br />

von geopolitischen Konflikten mit 18 Prozent und demografischen<br />

Veränderungen mit 15,4 Prozent. Welche Auswirkungen diese und<br />

weitere globale Risiken für das Risikomanagement der Investoren<br />

haben, war von Professor Dr. Lutz Johanning von der WHU – Otto<br />

Beisheim School of Management im Vorfeld der Konferenz in einer<br />

Studie untersucht worden. Sein auf der Konferenz präsentiertes Fazit:<br />

Neben Risiken bergen globale Umbrüche und Turbulenzen auch<br />

Chancen für die Kapitalanlage, die mit bestimmten Strategien genutzt<br />

werden können. „Wesentliche Grundlage hierfür ist allerdings<br />

eine ausreichende Diversifizierung auch über die internationalen<br />

Überrascht? – Sehr gut!<br />

Als Nr.1 für Live-Marketing im Bereich der Genossenschaften<br />

kreieren wir kommunikative Ereignisse, die Sie nicht vergessen.<br />

Das EREIGNISHAUS – gekommen, um in Erinnerung zu bleiben!<br />

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der geno kom Werbeagentur GmbH<br />

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Aus dem Verbund<br />

Zwei Experten, zwei Meinungen: Professor Dr. Otmar Issing und Professor Dr. Paul Krugmann (v. links) bei<br />

der Konferenz der Union Investment.<br />

Märkte hinweg“, erläuterte Professor Johanning den Teilnehmern.<br />

Die Ergebnisse seiner Studie hätten jedoch gezeigt, dass es damit oftmals<br />

nicht zum Besten stehe. „Die starke Fokussierung auf die heimischen<br />

Märkte erschwert das erfolgreiche Management globaler Risiken<br />

erheblich“, mahnte der Wissenschaftler. Unterstützung erhielt<br />

Professor Johanning von Jens Wilhelm, der im Vorstand von Union<br />

Investment unter anderem das Portfoliomanagement verantwortet.<br />

In seinem Vortrag verwies er darauf, dass angesichts aktuell niedriger<br />

Renditen bei als sicher geltenden Zinspapieren derzeit kaum genug<br />

Ertrag für die Investoren übrig bleibe. „Ohne eine chancenorientierte<br />

Ausrichtung der Kapitalanlage wird es also oftmals nicht gelingen,<br />

die Anlageziele zu erreichen“, so der Experte von Union Investment.<br />

Die damit verbundenen Risiken lassen sich seiner Meinung nach jedoch<br />

über eine auch international ausgerichtete Streuung der Anlage<br />

minimieren. Als Beispiel hierfür nannte Wilhelm Investments in<br />

Schwellenländeranleihen. „Mit Firmen- und Staatsanleihen in lokalen<br />

Währungen lassen sich im Vergleich zu den westlichen Industriestaaten<br />

derzeit lukrative Wachstumschancen nutzen“, sagte Wilhelm<br />

auf der Konferenz.<br />

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Aus dem Verbund<br />

WGZ BANK-Stiftung vergibt auch 2012 Förderpreis<br />

Düsseldorf. Die 2009 gegründete WGZ<br />

BANK-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, der<br />

Hilfe zur Selbsthilfe zeitgemäße Impulse zu<br />

geben. Diesem Anliegen dient auch der <strong>2011</strong><br />

erstmals vergebene Förderpreis der WGZ<br />

BANK-Stiftung. Mit ihm sollen herausragende<br />

Initiativen zur Verbesserung der gesellschaftspolitischen<br />

und wirtschaftlichen Bildung<br />

gefördert werden. Erste Preisträger<br />

Düsseldorf. Die WGZ BANK hat den „Initiativkreis<br />

Mittelstand“ gegründet. Dem neuen<br />

Gremium gehören 18 renommierte Persönlichkeiten<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />

an. Im Rahmen der regelmäßigen Treffen<br />

wollen die Mitglieder Impulse für die Bewältigung<br />

gegenwärtiger und künftiger Herausforderungen<br />

mittelständischer Unternehmen<br />

geben. In einem kreativen<br />

Arbeitsumfeld diskutieren die Mitglieder<br />

Uwe Berghaus<br />

des Initiativkreises Mittelstand reale und visionäre<br />

Themenstellungen und entwickeln gemeinsame Positionen.<br />

Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender der WGZ BANK: „Wir sind<br />

erfreut, dass wir für den Initiativkreis Mittelstand engagierte und erfahrene<br />

Unternehmer und Wissenschaftler aus dem Rheinland und<br />

aus Westfalen gewinnen konnten. Von dem regelmäßigen, gegenseitigen<br />

Austausch werden unsere Kunden und der Mittelstand der gesamten<br />

Region profitieren.“ Neben Finanzmarktthemen sollen Aspekte<br />

wie beispielsweise Personal- und Ressourcenmanagement im<br />

Mittelpunkt der nächsten Begegnungen stehen. „Wir wollen nicht<br />

im Elfenbeinturm debattieren, sondern Unternehmen des Mittelstandes<br />

auf kommende Themen und Aufgaben aufmerksam machen,<br />

ihnen Anregungen zu Veränderungen und Verbesserungen<br />

geben und künftige Herausforderungen transparent machen“, so<br />

Uwe Berghaus, für das Firmenkundengeschäft verantwortliches<br />

Vorstandsmitglied der WGZ BANK. Dem Beirat gehören an: Dr. Matthias<br />

Becker, Geschäftsführer Hüls AG & Co. KG (Stadtlohn), Professor<br />

Dr. Wolfgang Berens, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Uwe Berghaus,<br />

Vorstandsmitglied WGZ BANK (Düsseldorf), Werner Böhnke, Vor-<br />

Essen/Düsseldorf. Die Zeitungen der<br />

WAZ Mediengruppe (WAZ, NRZ, WR, WP)<br />

und die WGZ BANK haben zum vierten<br />

Mal den „Initiativpreis NRW“ vergeben.<br />

Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte<br />

Unternehmerpreis richtet sich an mittelständische<br />

Unternehmen aus NRW, die<br />

mehrheitlich in Familienbesitz sind. Der<br />

erste Preis ging <strong>2011</strong> an die Költgen GmbH<br />

in Krefeld. Das von Wilhelm Költgen ge-<br />

waren die Volksbank Bitburg, die VR-Bank<br />

Nordeifel und das Steinhagener Gymnasium.<br />

Für den Förderpreis 2012, der unter das<br />

Leitmotiv „Verantwortung zeigen – Bildungsimpulse<br />

setzen!“ gestellt wurde, können<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken aus dem<br />

Geschäftsgebiet der WGZ BANK Projekte<br />

und Initiativen vorschlagen, die aus ihrer<br />

Sicht beispielhaft sind und eine besondere<br />

„Initiativkreis Mittelstand“ mit 18 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />

Initiativpreis NRW <strong>2011</strong> geht nach Köln, Bochum und Telgte<br />

gründete Unternehmen baut insbesondere<br />

Motorräder und Autos individuell um und<br />

macht damit vor allem Menschen mit Behinderungen<br />

mobil. Den zweiten Preis erhielt<br />

die Scienlab electronic systems<br />

GmbH in Bochum. Das vor zehn Jahren<br />

gegründete Technologieunternehmen für<br />

Leistungselektronik und elektronische<br />

Test- und Prüftechnik ist kontinuierlich gewachsen<br />

und hat die Zahl seiner Mitarbei-<br />

Förderung verdienen. Insgesamt vergibt die<br />

WGZ BANK-Stiftung eine Fördersumme in<br />

Höhe von 15.000 Euro. Die detaillierten Ausschreibungsunterlagen<br />

werden Anfang Januar<br />

2012 auf der Internetseite www.wgzbank-stiftung.de<br />

veröffentlicht. Informationen:<br />

Christian Hälker (christian.<br />

haelker@wgzbank.de, Telefon: 0211 778-<br />

1827<br />

standsvorsitzender WGZ BANK (Düsseldorf), Karl-Heinz Bonny,<br />

Hauptgeschäftsführer Landwirtschaftsverlag GmbH (Münster), Albert<br />

ten Brinke, geschäftsführender Gesellschafter Ten Brinke<br />

Gruppe (Bocholt), Andreas Busacker, CFO & Vorstandsmitglied<br />

NORDENIA INTERNTIONAL AG, Airport Center am FMO (Greven),<br />

Klaus-Dieter Hölz, geschäftsführender Gesellschafter Vulkan<br />

Grundstücksgesellschaft mbH & Co KG (Grevenbroich), Peter van<br />

Hüllen, Vorsitzender der Geschäftsführung Georgsmarienhütte<br />

Holding GmbH (Georgsmarienhütte), Philipp Koecke, Chief Financial<br />

Officer SolarWorld AG (Bonn), Patrick Ludwig, stellvertretender<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinisch-Bergischen Verlagsgesellschaft<br />

mbH (Düsseldorf), Roland Mauss, Finanzvorstand<br />

der KMR Stainless AG und CFO der KMR-Gruppe (Mülheim an der<br />

Ruhr), Martin Möllmann, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing<br />

Conditorei Coppenrath & Wiese GmbH & Co. KG (Osnabrück),<br />

Hans-Ewald Reinert, geschäftsführender Gesellschafter H. & E. Reinert<br />

Westfälische Privat-Fleischerei GmbH (Versmold), Heinz-Peter<br />

Schlüter, Vorsitzender des Aufsichtsrats der TRIMET ALUMINIUM<br />

AG und Eigentümer der TRIMET-Gruppe TRIMET ALUMINIUM AG<br />

(Essen), Henning Schmidt, Vorstandsmitglied Landgard eG, Geschäftsführer<br />

Blumen & Pflanzen (Straelen-Herongen), Professor<br />

Dr. Günther Schuh, Mitglied des Direktoriums des Werkzeugmaschinenlabors<br />

(WZL) und Prorektor für Wirtschaft und Industrie an<br />

der RWTH Aachen (Aachen), Ulrich Schümer, CEO und Vorstandsvorsitzender<br />

Schmitz Cargobull AG (Horstmar), Jürgen Tönsmeier,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender der Tönsmeier Dienstleistung GmbH &<br />

Co. KG und der Karl Tönsmeier Entsorgungswirtschaft GmbH & Co.<br />

KG (Porta Westfalica), Dr. Carsten Wilken, Mitglied des Vorstandes<br />

Westfalen AG (Münster) sowie Hans-Bernd Wolberg, Vorstandsmitglied<br />

WGZ BANK (Düsseldorf).<br />

ter <strong>2011</strong> um insgesamt 73 Prozent auf 71<br />

erhöht. Den dritten Preis erhielt die Bernd<br />

Münstermann GmbH & Co. KG in Telgte<br />

für ihr herausragendes gesellschaftliches<br />

Engagement in NRW. Das im Jahr 1845 gegründete<br />

Unternehmen produziert Trocknungsanlagen<br />

für die Industrie. Münstermann<br />

hat im Jahr 2008 das Telgter Modell<br />

initiiert, mit dem Schule und Wirtschaft<br />

vernetzt werden.<br />

20 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


VR-NetWorld übernimmt Geno-Börsenspiel<br />

Bonn. Staffelstabübergabe beim Geno-Börsenspiel:<br />

Ulrich Bossler, Inhaber der RB-Soft<br />

GbR, gab Ende <strong>2011</strong> die Verantwortung für<br />

das größte Börsenspiel für Auszubildende<br />

der Genossenschaftsbanken, an VR-Net-<br />

World ab. Kein leichter, aber, wie er sagt, notwendiger<br />

Schritt: „Als ,Vater’ dieses Spiels<br />

geht es mir wie Eltern mit ihren Kindern. Irgendwann<br />

ist der Zeitpunkt gekommen, wo<br />

man sie abgibt, in eine Schule oder eine Einrichtung,<br />

wo sie weiter lernen und sich entwickeln<br />

können. Dann reicht das eigene Zuhause<br />

nicht mehr." Wer das Spiel seit seinen<br />

EREIGNISHAUS für Live-Marketing gegründet<br />

Münster. Die geno kom Werbeagentur, Münster, hat eine „neue<br />

Leistungsmarke“, die Agentur für Live-Marketing namens „EREIG-<br />

NISHAUS“, ins Leben gerufen. „Der Bereich Live-Marketing mit<br />

seinen vielfältigen Möglichkeiten der direkten Zielgruppenansprache<br />

auf Basis erlebnisorientierter Kommunikation nimmt<br />

auch im Zusammenspiel mit den anderen Instrumenten des Marketings<br />

eine wichtige Schlüsselfunktion ein“, so Vera Viehöfer, Director<br />

Live-Marketing beim EREIGNISHAUS. Schon Anfang <strong>2011</strong><br />

hat die geno kom mit dem langjährigen IT-Partner „incognito“ die<br />

ersten Auftritten vor zehn Jahren kennt,<br />

weiß, welche enorme Entwicklung es bereits<br />

hinter sich hat. Immer wieder wurde es geändert,<br />

verbessert, erweitert und die Programmierung<br />

den veränderten Gegebenheiten<br />

an der Börse angepasst. Jetzt sei der<br />

Zeitpunkt gekommen, es abzugeben. So<br />

sieht es auch Bossler, der als Vorstandsmitglied<br />

der Federseebank eG immer auch große<br />

Zeiträume und Potenziale im Blick hat<br />

und das Spiel nun an die VR-NetWorld übergibt.<br />

„Die starken Kapazitäten der VR-Net-<br />

World sind für die Entwicklung des Börsen-<br />

Aus dem Verbund<br />

spiels von großem Vorteil“, meint er<br />

überzeugt. Und natürlich wird er nicht nur<br />

genau verfolgen, wie es weitergeht, sondern<br />

auch beratend zur Seite stehen und selbst<br />

teilnehmen. Über 300 VR-Banken nutzen<br />

das Spiel, um ihre Auszubildenden an das<br />

Börsengeschehen heranzuführen. Der Anreiz<br />

ist groß, denn die Auszubildenden treten<br />

gegeneinander an und können innerhalb einer<br />

Spielrunde von 13 Wochen ihr Wissen<br />

und ihre Intuition unter Beweis stellen. Informationen<br />

zum Spiel-Start unter www.<br />

geno-boersenspiel.de<br />

incognito GmbH & Co. KG gegründet. Das EREIGNISHAUS ist<br />

Mitglied des Branchenverbandes FAMAB und unterwirft sich damit<br />

hohen Qualitätsanforderungen. Thomas Hamacher, Geschäftsführer<br />

der geno kom: „Das gut eingespielte Team unserer<br />

Dependance im Köln-Bonner Raum wird auch in Zukunft für unsere<br />

Kunden erstklassige Ergebnisse erzielen. Zusammen mit den<br />

weiteren Spezialisten der Gruppe sorgen wir dafür, dass die Aktionen<br />

und Maßnahmen des EREIGNISHAUS maximal anschlussfähig<br />

sind.“ Informationen unter www.ereignishaus.de<br />

Bekanntmachung zur Wahl der Vertreter und Ersatzvertreter zur<br />

Vertreterversammlung der Volksbank Erft eG<br />

Der in der Vertreterversammlung am 30. Juni <strong>2011</strong> gewählte Wahlausschuss der Volksbank Erft eG hat die Wahlliste der<br />

Vertreter und Ersatzvertreter der Genossenschaft aufgestellt.<br />

Diese liegt zusammen mit der Wahlordnung ab dem 29.02.2012 bis zum 14.03.2012 in den Geschäftsräumen der Volksbank Erft eG<br />

während der üblichen Geschäftszeit zur Einsichtnahme durch die Mitglieder aus. Weitere Listen können von den Mitgliedern der<br />

Genossenschaft an den Wahlausschuss eingereicht werden; eine Zahl von 150 Mitgliedern ist in jedem Fall ausreichend, um<br />

einen Wahlvorschlag einreichen zu können. Eine Liste kann nur berücksichtigt werden, wenn sie die in der Satzung genannten<br />

Voraussetzungen erfüllt, insbesondere die erforderliche Anzahl von wählbaren Vertretern und Ersatzvertretern enthält.<br />

Im Zweifelsfall entscheidet der Wahlausschuss. Ein Mitglied kann nur auf einer Liste kandidieren (§ 3 der Wahlordnung).<br />

Wird von der in § 3 der Wahlordnung geregelten Möglichkeit zur Einreichung weiterer Wahllisten durch die Mitglieder<br />

kein Gebrauch gemacht, findet die Wahl zur Vertreterversammlung am<br />

15. März 2012<br />

während der üblichen Geschäftszeiten in den Geschäftsräumen der Volksbank Erft eG statt.<br />

Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der Genossenschaft, die bis zu diesem Tage eingetragen sind.<br />

Zur Wahl steht die vom Wahlausschuss aufgestellte Liste, sofern weitere Listen nicht eingereicht wurden.<br />

Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel, die von uns zu den Wahlzeiten zur Verfügung gestellt werden. Briefwahl ist zulässig.<br />

Nach Durchführung der Wahl wird die Liste der gewählten Vertreter und Ersatzvertreter vom 04. April 2012 bis 23. April 2012 in<br />

den Geschäftsräumen der Volksbank Erft eG ausgelegt.<br />

Kempen, im November <strong>2011</strong><br />

Volksbank Erft eG<br />

Der Wahlausschuss<br />

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Aus dem Verbund<br />

Münchener Hyp baut Nachhaltigkeitsmanagement aus<br />

München. Die Münchener Hypothekenbank<br />

hat die Zusammenarbeit mit der Hochschule<br />

München ausgebaut. Mit der Fakultät<br />

für Betriebswirtschaft wurde ein gemeinsames<br />

Projekt zum Thema Nachhaltigkeit umgesetzt.<br />

Damit hat sie die bestehende Kooperation<br />

mit dem Competence Center<br />

Wirtschaftsinformatik der Hochschule erweitert.<br />

Die Master-Studenten des Fachbereichs<br />

Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt<br />

Münster. Das Institut für Genossenschaftswesen an der Universität<br />

Münster setzt am 6. Februar 2012 seine Veranstaltungsreihe „Wissenschaft<br />

und Praxis im Gespräch“ fort. Unter dem Thema „Strategien<br />

und Strukturen für eine erfolgreiche Zukunft: die genossenschaftliche<br />

FinanzGruppe 2020“ referieren und diskutieren in der Aula im<br />

Münsteraner Schloss hochrangige Vertreter aus der genossenschaftlichen<br />

FinanzGruppe die strategischen Eckpunkte, die für eine nach-<br />

Berlin. Hohe Ehre für die „Sterne des<br />

Sports“: Die gemeinsame Auszeichnung<br />

des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

(DOSB) und der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

für Sportvereine hat bei der Vollversammlung<br />

der TAFISA, dem Weltverband<br />

des Breitensports, im türkischen<br />

Antalya den Internationalen „Innovation-<br />

Award“ erhalten. Neben der deutschen<br />

Auszeichnung wurden weitere Projekte<br />

unter anderem aus Ungarn und Ruanda<br />

ausgezeichnet. Auch China erhielt für den<br />

„Internationalen Tag des Breitensports“<br />

während der Olympischen Spiele 2008 einen<br />

Preis. DOSB-Vizepräsident Walter<br />

Schneeloch nahm den Award in Antalya<br />

Eschweiler, 21. Dezember <strong>2011</strong><br />

European Business Consulting begleiteten<br />

den Nachhaltigkeitsprozess der Münchener-<br />

Hyp hautnah. Unter Leitung der Professoren<br />

Dr. Georg Zollner und Dr. Holger Günzel bewerteten<br />

sie die Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />

der Bank wie eine Ratingagentur. „Die Studierenden<br />

konnten das Thema Nachhaltigkeit<br />

praxisnah bei einer Bank vor Ort bearbeiten<br />

und haben dabei ihre wissenschaftliche<br />

Kompetenz unter Beweis gestellt“, sagte<br />

Diskussion zur genossenschaftlichen FinanzGruppe 2020<br />

TAFISA ehrt Wettbewerb „Sterne des Sports“<br />

entgegen: „Die Ehrung ist für uns der beste<br />

Beweis, dass wir mit dieser Auszeichnung<br />

auf dem richtigen Weg sind", sagte Schneeloch.<br />

Die „Sterne des Sports“ wurden im<br />

Jahr 2004 ins Leben gerufen. Die Auszeichnung<br />

ehrt Sportvereine, die sich über den<br />

klassischen Sportbetrieb hinaus in gesellschaftlich<br />

relevanten Bereichen engagieren,<br />

zum Beispiel in der Gesundheitsförderung,<br />

der Integration oder dem<br />

Umweltschutz. „Es geht nicht um die<br />

höchsten Sprünge, schnellsten Zeiten oder<br />

meisten Tore, sondern um den enormen<br />

gesellschaftlichen Beitrag des Vereinsengagements.<br />

Wir freuen uns daher über die<br />

hohe Anerkennung durch den Innovation-<br />

Bekanntmachung<br />

Die Generalversammlung vom 23. März <strong>2011</strong> hat die Auflösung unserer Ge nos sen schaft beschlossen.<br />

Liquidator ist der Unterzeichner.<br />

Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzu mel den.<br />

GOÄ Aachen Land eG<br />

Pumpe 47, 52249 Eschweiler<br />

Der Liquidator:<br />

Wolfgang Peschkin<br />

Professor Zollner von der Hochschule München.<br />

„Das Projekt mit der Hochschule München<br />

war ein spannender und innovativer<br />

Weg, voneinander zu lernen. Wir haben von<br />

den Studierenden konkrete Hinweise erhalten,<br />

die wir für die weitere Ausgestaltung<br />

des Nachhaltigkeitsmanagements einsetzen<br />

werden“, begrüßte Dr. Phil Zundel,<br />

Direktor Vorstandsstab und Personal, die<br />

Zusammenarbeit mit der Münchner Hyp.<br />

haltige Zukunft gesetzt werden müssen, welche Rahmenbedingungen<br />

sich ändern werden und schließlich, wie das Asset der<br />

Mitgliedschaft auch in Zukunft genutzt werden kann. Unter anderem<br />

mit dabei: Uwe Fröhlich (BVR-Präsident), Werner Böhnke (Vorstandsvorsitzender<br />

der WGZ BANK), Wolfgang Kirsch (Vorstandsvorsitzender<br />

der DZ BANK) und Dr. Veit Luxem (Vorstandsvorsitzender<br />

der Volksbank Erkelenz)<br />

Award. Er zeichnet nicht nur die Initiative<br />

der „Sterne des Sports“ aus, sondern ehrt<br />

und motiviert vor allem jene Bürgerinnen<br />

und Bürger, die sich in den Sportvereinen<br />

ehrenamtlich einbringen“, so Uwe Fröhlich,<br />

Präsident des BVRs.<br />

Der „Große Stern des Sports“ in Gold <strong>2011</strong><br />

wird am 7. Februar 2012 in Berlin bereits<br />

zum dritten Mal von Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel übergeben. „Dass es sich die<br />

Bundeskanzlerin nicht nehmen lässt, die<br />

‚Sterne des Sports‘‚ persönlich zu überreichen,<br />

zeigt die gesellschaftliche Anerkennung<br />

der über 91.000 Sport-vereine in<br />

Deutschland“, sagte DOSB-Vizepräsident<br />

Walter Schneeloch.<br />

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Die Zukunft gemeinsam anpacken<br />

Forsbacher Bankentage <strong>2011</strong> standen ganz im Zeichen von Solidarität und Zusammenhalt.<br />

Rösrath. Solidarität und Zusammenhalt –<br />

das waren zwei zentrale Leitgedanken, die<br />

sich bei den Forsbacher Bankentagen <strong>2011</strong><br />

wie ein roter Faden durch die Veranstaltungsblöcke<br />

zogen. So waren sich die insgesamt<br />

rund 300 Gäste bei der traditionellen<br />

<strong>RWGV</strong>-Fachtagung für Bankvorstände<br />

aus Rheinland und Westfalen einig: Dem<br />

bürokratischen Overkill nach der Finanz-<br />

und Staatschuldenkrise kann nur mit vereinten<br />

Kräften begegnen werden. So betonte<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Siegfried<br />

Mehring, der seine Rede unter das Thema<br />

„Bewährtes erhalten – Zukunft gestalten“<br />

gestellt hatte: „Die politischen Akzente<br />

verschieben sich von der nationalen auf<br />

die europäische Ebene, daher wird es für<br />

uns immer schwerer, gehört zu werden.“<br />

Entscheidend sei daher vor allem der Zusammenhalt:<br />

„Für eine wirksame Lobbyarbeit<br />

ist eine bundesweite Vernetzung entscheidend.<br />

Und wir sollten nicht nur auf<br />

Veränderungen reagieren, sondern agieren<br />

und unsere Zukunft aktiv gestalten.“<br />

Ehrengast Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer<br />

des amtierenden deutschen<br />

Fußballmeisters BVB Borussia Dortmund,<br />

machte deutlich, dass die harten Zeiten<br />

seines lange Jahre finanziell stark angeschlagenen<br />

Vereins nur durch ein enges<br />

Zusammenspiel aller Beteiligten gemeistert<br />

werden konnten. „Als ich im Februar<br />

2005 zum Geschäftsführer ernannt wurde,<br />

stand der Verein kurz vor der Insolvenz“,<br />

sagte Watzke. Durch spielerische Misserfolge<br />

und hohe Investitionen, wie den zu<br />

kostspieligen Stadionbau, habe der BVB<br />

Meisterlicher Besuch in Forsbach: Ehrengast Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer des amtierenden<br />

deutschen Fußballmeisters BVB Borussia Dortmund, wusste seine Zuhörer zu begeistern.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

Banken<br />

Suchten im Rahmen der Forsbacher Bankentage wieder ein offenes Gespräch mit den Bankvorständen<br />

(v. links): Michael Speth (Vorstandsmitglied WGZ BANK), Werner Böhnke (Vorstandsvorsitzender WGZ<br />

BANK), Siegfried Mehring (Vorstandsmitglied <strong>RWGV</strong>) und Friedhelm Wagner (Vorstandsmitglied GAD)<br />

große Schulden angehäuft. „Mit Hilfe unserer<br />

Gläubiger, die uns Zeit für die Sanierung<br />

gegeben haben, mit ausgezeichneten<br />

Wirtschaftsberatern und einem harten<br />

Sparkurs haben wir dann doch noch die<br />

Kurve bekommen“, so Watzke. Das Mannschaftsbudget<br />

sei auf die Hälfte gekürzt,<br />

junge preiswerte Spieler habe man eingestellt<br />

und lohnenswerte Sponsorenverträge<br />

seien abgeschlossen worden. Watzke:<br />

„In solchen Momenten muss man sich<br />

aber treu bleiben und auch mal auf den<br />

schnellen Euro verzichten. Unsere Fans<br />

haben das anerkannt und zu uns gestanden.“<br />

Im Gestrüpp eigener<br />

und fremder Synapsen<br />

„Von der Ressourcennutzung zur Potenzialentfaltung<br />

– wie finde ich mich im Gestrüpp<br />

der eigenen und fremden Synapsen<br />

zurecht“ – allein der Titel des Vortrags von<br />

Professor Dr. Gerald Hüther, der die Zentralstelle<br />

für Neurobiologische Präventionsforschung<br />

der Universitäten Göttingen<br />

und Mannheim leitet, sorgte bei den Gästen<br />

der Forsbacher Bankentage für erhöhte<br />

Aufmerksamkeit – und am Ende für eine<br />

angeregte Diskussion. „Das Wichtigste für<br />

ein funktionierendes Gehirn sind Begeisterung<br />

und Leidenschaft“, betonte Hüther.<br />

Denn dadurch würden sogenannte neuroplastische<br />

Botenstoffe ausgeschüttet, die<br />

das Gehirn für alle Wachstums- und Umbauprozesse<br />

von neuronalen Netzwerken<br />

brauche. „Es ist ganz einfach: Das Gehirn<br />

entwickelt sich so, wie und wofür es mit<br />

Begeisterung benutzt wird“, brachte es<br />

Hüther auf den Punkt.<br />

Allerdings ginge das meist schlecht allein:<br />

„Auch ein 85-Jähriger kann noch Chinesisch<br />

lernen, wenn er mit Begeisterung<br />

rangeht. Und wenn ihn jemand motiviert –<br />

wie zum Beispiel eine chinesische Partnerin.“<br />

Eva-Maria Drick<br />

23<br />

Fotos: Marco Stepniak


Banken<br />

Forsbacher Bankentage <strong>2011</strong>: Zugehört und mitgeschrieben<br />

Nicht glücklich<br />

„Die Wende im Denken ist da: Nicht mehr die ökonomischen Faktoren<br />

für den Aufschwung zählen allein, sondern auch die Faktoren,<br />

die die Menschen glücklich machen. Wirtschaftswachstum allein<br />

macht nicht glücklich.“<br />

Professor Dr. Karlheinz Ruckriegel, Professor für Makroökonomie,<br />

Psychologische Ökonomie und Glücksforschung an der Georg-Simon-<br />

Ohm-Hochschule Nürnberg<br />

Dichter dran<br />

„Bei unserer Untersuchung der Verständlichkeit von Banken haben<br />

wir festgestellt, dass kleine Banken, wie Volksbanken und Sparkassen,<br />

eine verständlichere Sprache benutzen. Sie sind einfach dichter<br />

am Kunden dran.“<br />

Professor Dr. Frank Brettschneider, Dozent für Kommunikationswissenschaft<br />

an der Universität Hohenheim, in seinem Vortrag „Klartext<br />

statt Kauderwelsch. Warum verständliche Kommunikation so wichtig<br />

ist.“<br />

Aufsichtsrat entlasten<br />

„Nach der Finanzkrise nehmen die Ansprüche an eine verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung zu. Die Genossenschaftsbanken<br />

sind hier schon gut aufgestellt, jedoch könnte der Aufsichtsrat noch<br />

in einigen Bereichen entlastet werden. Zum Beispiel durch einen effektiveren<br />

Informationsaustausch mit dem Vorstand.“<br />

Thomas Krämer, <strong>RWGV</strong>-Bankenbetreuer, in seinem Vortrag „Corporate<br />

Governance – Zusammenwirken von Vorständen und Aufsichtsräten<br />

in Kreditgenossenschaften“<br />

Lob als Selbsttäuschung<br />

„Lob wird oft instrumentalisiert und kann zur Selbsttäuschung führen.<br />

Die maßgebliche Entwicklung eines Menschen findet stattdessen<br />

über die Aufnahme und Verarbeitung von Kritik statt.“<br />

Diplom-Theologe Udo Manshausen in seinem Vortrag „Von der Gefahr<br />

des Lobes“<br />

Zehn Zentimeter, die fehlen<br />

„Wir tragen selbst die Verantwortung für unser körperliches und<br />

mentales Wohlbefinden. Wir entscheiden über unsere Leistungsfä-<br />

Professor Dr. Karlheinz Ruckriegel<br />

Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />

Nachdem am 8. November <strong>2011</strong> die Wahl zu unserer Vertreterversammlung durchgeführt worden ist und der Wahlausschuss<br />

in seiner Sitzung vom 9. November <strong>2011</strong> deren ordnungsmäßiges Zustandekommen festgestellt hat, geben wir hiermit gemäß<br />

§ 10 der Wahlordnung bekannt, dass die Liste der gewählten Vertreter und der Ersatzvertreter gemäß § 43 a Genossenschaftsgesetz<br />

und § 26 e unserer Satzung ab dem 19. Januar 2012 für die Dauer von zwei Wochen in allen Geschäftsstellen während<br />

der üblichen Öffnungszeiten zur Einsichtnahme durch die Mitglieder ausliegt. Jedes Mitglied kann jederzeit eine Abschrift<br />

der Liste der Vertreter und Ersatzvertreter verlangen.<br />

Krefeld, den 9. November <strong>2011</strong><br />

Volksbank Krefeld eG<br />

Dr. Michael Gehlen<br />

Der Wahlausschuss<br />

higkeit. Zum Erfolg fehlen uns immer nur zehn Zentimeter – die zwischen<br />

unseren Ohren.“<br />

Dr. Arno Schimpf, Psychologe und Mentalcoach, in seinem Vortrag<br />

„Lust auf Leistung“<br />

Fehler wieder ausgleichen<br />

„In Unternehmen darf nicht die schnelle Leistungsbeurteilung vorherrschen.<br />

Jeder muss Fehler von gestern mit der Leistung von übermorgen<br />

ausgleichen können. Das ist nur fair und jeder Mitarbeiter<br />

fühlt sich so wertgeschätzt.“<br />

Pater Athanasius Wolf vom Benediktinerkloster Maria Laach in seinem<br />

Vortrag „Was sind uns Werte wert?“<br />

Die Tagungsunterlagen finden sich im VR-Marketingservice zum<br />

Download (www.vr-marketingservice.de).<br />

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Hoher Vertrauensvorschuss für die neue „Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten eG“<br />

Brilon/Büren. Die neue Volksbank „Brilon-Büren-Salzkotten eG“<br />

geht gestärkt durch einen hohen Vertrauensvorschuss an den<br />

Start. Bei jeweils nur einer Gegenstimme entschieden sich Ende<br />

November <strong>2011</strong> die Vertreter der beiden Partnerbanken, auf außerordentlichen<br />

Versammlungen in Brilon und Büren für das Zusammengehen.<br />

Die neue Bank liegt in einem zusammenwachsenden<br />

Wirtschaftsraum an der Grenze von Sauerland und<br />

Ostwestfalen-Lippe. Sie kommt auf eine Bilanzsumme von 1,2<br />

Milliarden Euro und wird getragen von rund 41.000 Mitgliedern.<br />

An der Spitze steht ein vierköpfiger Vorstand, der sich aus den<br />

Amtsinhabern Karl-Heinz Hemsing, Heinz Sonntag (beide Büren<br />

und Salzkotten), Josef Brücher und Karl-Udo Lütteken (beide Brilon)<br />

zusammensetzt. Ihm zur Seite steht ein Aufsichtsrat mit insgesamt<br />

18 Mitgliedern – je drei aus den Bereichen Bad Wünnenberg,<br />

Büren und Salzkotten, sechs aus dem Bereich Brilon sowie<br />

drei noch zu wählenden Arbeitnehmervertretern.<br />

„Wir setzen auf die aktive Mitwirkung unserer engagierten Mitarbeiter,<br />

deswegen haben wir ihnen aus Überzeugung drei Plätze im<br />

Kontrollgremium eingeräumt“, begründet Heinz Sonntag den<br />

nicht alltäglichen Schritt.<br />

Kooperation mit Plan<br />

und Plan International kooperieren. Dabei<br />

gibt das Genossenschaftsinstitut den VR-<br />

Plan-Sparbrief heraus. Er erwirtschaftet –<br />

wie bei einem konventionellen Sparbrief –<br />

feste und garantierte Zinsen.<br />

Der Anleger erhält 50 Prozent der Erträge,<br />

Volksbanken und Handwerk Hand in Hand<br />

Foto: Rainer Stephan Schermbeck. Die Volksbank Schermbeck<br />

Partner aus Tradition: Das Handwerk und die Volksbanken in der Region Ostwestfalen-Lippe.<br />

Das Foto zeigt die Bielefelder Kammerpräsidentin Lena<br />

Strothmann und den ZDH-Präsidenten Otto Kentzler aus Dortmund am Rande<br />

der Bundesbestenehrung mit den beiden Volksbank-Vorständen Andreas Kämmerling<br />

(links) aus Herford und Peter Scherf aus Minden.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

die andere Hälfte wird von der Volksbank<br />

aufgestockt und geht direkt an Plan International.<br />

„Es war die Idee unserer Mitarbeiter,<br />

gemeinsam mit unseren Mitgliedern und<br />

Kunden einen konkreten Beitrag zur Selbsthilfe<br />

in der Welt zu leisten“, so Vorstandsmitglied<br />

Rainer Schwarz: „Das haben wir<br />

Banken<br />

Vermählung unter dem Adventskranz: Die Aufsichtsratsvorsitzenden Rudolf<br />

Niggemeier (links) und Peter Stickel (2.v.rechts) der beiden Volksbanken Büren/<br />

Salzkotten und Brilon mit den Vorstandsmitgliedern Josef Brücher (2.v.links),<br />

Heinz Sonntag (3.v.links), Karl-Heinz Hemsing (3.v.rechts) und Karl-Udo Lütteken<br />

(rechts).<br />

geschafft – und zwar ganz einfach und ohne<br />

immer wieder selbst aktiv werden zu müssen.“<br />

Beispielsweise finanziert ein über den<br />

VR-Plan-Sparbrief angelegter Betrag von<br />

10.000 Euro den Schulbesuch eines Patenkindes<br />

in der Dritten Welt für ein ganzes<br />

Jahr.<br />

Bielefeld. Die genossenschaftliche Bankengruppe und das Handwerk<br />

in Ostwestfalen-Lippe – das ist seit Jahrzehnten eine glückliche<br />

Verbindung. Nicht wenige Volksbankgründungen in der Region etwa<br />

gehen auf die Initiative von Handwerkern zurück. Mit dem Herforder<br />

Handwerksunternehmer Heinz F. Landré verfügten der damalige<br />

Westfälische Genossenschaftsverband (WGV) und die Handwerkskammer<br />

Ostwestfalen-Lippe in den 90er-Jahren sogar über ein und<br />

denselben Präsidenten. Und auch ganz aktuell sind namhafte Repräsentanten<br />

des regionalen Handwerks der Volksbanken-Organisation<br />

eng verbunden: Als Aufsichtsmitglieder und -vorsitzende stellen sie<br />

ihre Fachkompetenz in Wirtschaftsfragen in den Dienst der genossenschaftlichen<br />

Mitverwaltung. Die traditionelle Nähe zwischen<br />

Handwerk und Kreditgenossenschaften zeigte sich jüngst auch bei<br />

der Bundessiegerehrung im Leistungswettbewerb des Deutschen<br />

Handwerks. Erstmalig in den 60 Jahren seit Bestehen des Wettbewerbs<br />

war die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld<br />

Ausrichter der festlichen Abschlussveranstaltung. Sponsor der Feier,<br />

in der das Handwerk seine Spitzennachwuchskräfte ehrt und auszeichnet:<br />

die Volksbankengruppe in Ostwestfalen-Lippe. Ihre finanzielle<br />

Unterstützung trug mit dazu bei, die Ehrung in Bielefeld für die<br />

besten Nachwuchshandwerker Deutschlands zu einem unvergesslichen<br />

Abend zu machen.<br />

25


Banken<br />

Fürsprecher der Genossenschaften<br />

Heiner Geißler war Ehrengast beim Mitgliederforum der VR-Bank Nordeifel.<br />

Heiner Geißler sprach beim Mitgliederforum der VR-Bank Nordeifel.<br />

Gemünd. „Die Welt ist in Unordnung, weil die Gier nach Geld die<br />

Hirne der Akteure in der internationalen Finanzwirtschaft zerfressen<br />

hat.“ Vor rund 500 Zuschauern in dem bis auf den letzten Platz<br />

besetzten Gemünder Kurhaus sparte Heiner Geißler nicht mit Kritik<br />

an Großbanken und appellierte mit klaren Worten für ein ethisches<br />

Menschenbild. Die VR-Bank Nordeifel hatte den Bundesminister<br />

a. D. zu ihrem Mitgliederforum eingeladen. Unter dem Motto<br />

„Werte schaffen Werte“ ging der frühere CDU-Generalsekretär<br />

nicht zimperlich mit den Managern um, die „nicht einmal mehr<br />

JULI kommt im März<br />

Kreise Wesel/Kleve. „JULI im März!“ heißt<br />

die jüngste Aktion von vier Genossenschaftsinstituten<br />

in den Kreisen Wesel und Kleve.<br />

Die Volksbanken Dinslaken, Emmerich-<br />

Rees, Rhein-Lippe und Schermbeck holen<br />

Volksbank startet „Sparen mit Herz“<br />

Wesel. Für Vorstandsmitglied Gerhard Wölki ist es vor allem „eine<br />

besondere Idee für besonders engagierte Mitglieder“: Die Volksbank<br />

Rhein-Lippe setzt ab sofort auf „Sparen mit Herz“. Sie wendet<br />

sich damit an die Kunden, die Teilhaber der Kreditgenossenschaft<br />

sind und mit ihren Zinsen Gutes tun wollen. Als leckeres<br />

Dankeschön gibt es für die ersten Sparer ein Marzipan-Herz. Die<br />

Idee kam aus einer Projektgruppe der Volksbank, der Name wurde<br />

bei einem Mitarbeiter-Wettbewerb gefunden: Auf Grundlage des<br />

bekannten VR-WachstumsSparen legt das Mitglied beim „Sparen<br />

mit Herz“ eine bestimmte Summe an, erwirtschaftet damit faire,<br />

damit zum Internationalen Jahr der Genossenschaften<br />

eine absolute Top-Musik-<br />

gruppe in die Region. Am 3. März 2012 spielt<br />

JULI in der Niederrheinhalle in Wesel bei der<br />

„Volksbank Music Night“. Die Kreditgenos-<br />

richtig rechnen können.“ Sie handelten mit hoch<br />

riskanten Derivaten und Hypotheken, ohne<br />

Ethik, ohne Verantwortungsbewusstsein für den<br />

Menschen. Und weil im Erfolgsfall riesige Gewinne<br />

winkten, im Falle des Misserfolgs aber der<br />

Staat einspringe, hätten sie nach den Finanzkrisen<br />

einfach so weiter gemacht.<br />

Geißler beschwor stattdessen das ethisch-moralische<br />

Fundament, auf dem die christlich-humanistisch<br />

geprägten Kulturnationen Europas stehen.<br />

Er betonte die unabweisbaren Vorteile einer<br />

soliden wie solidarischen Gesellschaft und<br />

schließlich die Vorzüge der sozialen Marktwirtschaft.<br />

Ein Vorbild seien die Genossenschaftsbanken.<br />

„Die sind grundsätzlich etwas anders, als<br />

das wohin sich die anderen Banken entwickelt<br />

haben“, sagte Geißler und lobte: „Für die VR-Bank<br />

Nordeifel geht es um die Menschen, die hier leben<br />

und für die sie Verantwortung trägt.“ Das Geschäftsmodell<br />

komme in der Nordeifel an, denn<br />

mit gut 21.000 Menschen sind rund 40 Prozent<br />

der Bevölkerung Mitglied bei der VR-Bank.<br />

Dass die „Werte-Frage“ die rund 500 Mitglieder im Auditorium der<br />

Veranstaltung umtreibt, bewiesen die Zuhörerfragen bei der anschließenden<br />

Podiumsdiskussion. An der nahmen neben Gastredner<br />

Geißler auch Bernd Altgen, Vorstandsvorsitzender der VR-<br />

Bank, Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender der Union<br />

Asset Management Holding AG, Karl-Heinz Moll, Vorstandsmitglied<br />

der WGZ BANK, und der Journalist, Diakon und Moderator<br />

Manfred Lang teil. Video-Mitschnitte und eine Sonderzeitung zur<br />

Veranstaltung unter www.vr-banknordeifel.de.<br />

senschaften halten dafür 3.000 vergünstigte<br />

Karten bereit – und zwar exklusiv für Kunden<br />

mit Girokonto, die zwischen 18 und 28 Jahre<br />

alt sind. Zudem werden Shuttlebusse eingesetzt.<br />

also marktübliche Zinsen. Der Clou bei „Sparen mit Herz“: Mit<br />

zwei Euro je 1.000 Euro Anlagesumme unterstützt die Volksbank<br />

die Arbeit eines von drei Vereinen. Dies können die Bildungsaufgaben<br />

der Bürgerstiftung KREAKTIV sein, aber auch die sozialen<br />

Ziele von „Lichtblicke“ oder das Naturschutzengagement des NA-<br />

BUs. Der Sparer legt fest, wohin die Spende geht. Die Mindestanlagehöhe<br />

für einen „Sparen mit Herz“-Vertrag liegt bei 2.500 Euro,<br />

für minderjährige Mitglieder bei 1.000 Euro. Die Laufzeit beträgt<br />

vier Jahre, die Kündigungssperrfrist ist 15 Monate und die Kündigungsfrist<br />

drei Monate.<br />

26 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


Bürger-Sparbrief finanziert Solarstrom in Geldern<br />

Geldern. Mit finanzieller Unterstützung aller<br />

Bürger sollen in Geldern fünf neue Photovoltaik-Anlagen<br />

entstehen. Die Volksbank<br />

an der Niers hat dafür gemeinsam mit der<br />

Stadt, den Stadtwerken und der örtlichen<br />

Wohnungsgenossenschaft GWS den „Gel-<br />

Kirchenbank mit neuartiger Plattform<br />

Dortmund. Als erste Kirchenbank in Deutschland bietet die Bank<br />

für Kirche und Diakonie gemeinsam mit dem Kapitalmarktpartner<br />

Union Investment eine neue Dienstleistung für kirchliche Investoren<br />

an. „Wir haben für unsere engagierten kirchlichen und diakonischen<br />

Kunden eine neuartige Plattform geschaffen, Verantwortung zu<br />

übernehmen, ihre Stimmen zu bündeln und die Politik großer Unternehmen<br />

aktiv zu beeinflussen“, sagte Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Bank für Kirche und Diakonie, über das neue<br />

Angebot: „Viele kirchliche Investoren können durch unsere Dienst-<br />

In der Region Waltrop startet Mehrwertprogramm<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

der Solar-Sparbrief“ entwickelt. Das Bürgerbeteiligungsmodell<br />

für sauberen Strom<br />

soll eine Rendite von 3,1 Prozent erwirtschaften.<br />

Eine Million Euro Investitionskapital<br />

soll auf diesem Wege zusammenkommen.<br />

Geplant sind die Anlagen auf zwei<br />

Größter Mann Deutschlands ist jetzt Volksbank-Kunde in Beuel<br />

Beuel. Die Volksbank Bonn Rhein-Sieg konnte jetzt in Beuel mit<br />

„Bibo“ Mayr den größten Mann Deutschlands als neuen Kunden<br />

und Mitglied begrüßen. Mit stattlichen 2,22 Metern überragt Rolf<br />

Mayr alles. Sein Sohn Daniel steht dem Vater aber in nichts nach.<br />

Mit seinen 16 Jahren misst er schon beachtliche 2,15 Meter. Beide<br />

sind begeisterte Basketballer. Daniel spielt sogar bereits in der<br />

Junioren-Nationalmannschaft. Beruflich ist der Hüne für die<br />

Nürnberger Versicherung als Spezialist für betriebliche Altersvorsorge<br />

überwiegend in der Mitte und im Osten Deutschlands unterwegs.<br />

Seine Freizeit verbringt er allerdings immer noch im<br />

Rheinland bei den Bonner Stadtsoldaten. Kundenberater Frank<br />

Schell und Regionaldirektor Frank Mohnert freuen sich über den<br />

neuen Kunden: „Jetzt kommt die Filiale Beuel auch mal ganz groß<br />

raus.“<br />

Kundenberater Frank Schell (rechts) und Regionaldirektor Frank Mohnert (links)<br />

mit Rolf und Daniel Mayr.<br />

Waltrop. Mit der goldenen VR-BankCard<br />

PLUS haben die Volksbank in Waltrop und<br />

über 200 Unternehmen aus der Region ihr<br />

Mehrwertsystem gestartet. Die Mitglieder<br />

der Kreditgenossenschaft erhalten dabei<br />

Rabatte und Zugaben bei Einkäufen und<br />

Aufträgen in Brambauer, Datteln, Habinghorst,<br />

Henrichenburg, Ickern, Lünen, Oer-<br />

Erkenschwick und Waltrop. In einem ersten<br />

Schritt wurden rund 14.000 goldene VR-<br />

BankCard PLUS verschickt. Interessierten<br />

Teilhabern, die von der ersten Aussendung<br />

nicht profitiert haben, wird die Bonuskarte<br />

auf Anforderung zugesandt. „Wie der Mehrwert<br />

konkret aussieht, haben wir unseren<br />

Partnerfirmen selbst überlassen. Daher<br />

auch diese großartige Vielfalt“, freuen sich<br />

Ernst Henzl und Ludger Suttmeyer, Vorstandsmitglieder<br />

der Volksbank, über den<br />

enormen Zuspruch der örtlichen Händler,<br />

Handwerker und Dienstleister. Ziel der<br />

Händler ist Kundenbindung und -gewin-<br />

Banken<br />

Schulen und drei Mehrfamilienhäusern der<br />

GWS. Die Spitzenleistung soll bei 400 Kilowatt<br />

liegen, als Jahresleistung sind 360.000<br />

Kilowattstunden Strom eingeplant. Solar-<br />

Sparer können zwischen 1.000 und 5.000<br />

Euro anlegen.<br />

leistung ihre Einflussmöglichkeiten ausbauen.“ Mehr als 4,6 Milliarden<br />

Euro Anlagekapital in Aktien- und Unternehmensanleihen kann<br />

die Bank laut einer Umfrage unter den Kunden als „aktives Kapital“<br />

gewinnen. Die EKD, die kirchlichen Versorgungskassen (KZVK und<br />

VKPB), einige evangelische Landeskirchen und diakonische Einrichtungen<br />

sowie Kirchenkreise haben sich in den vergangenen Monaten<br />

formiert. Im Jahr 2012 werden die Menschenrechte, darunter vor allem<br />

die Arbeitsrechte und das Thema Kinderarbeit, im Fokus der Aktivitäten<br />

stehen.<br />

nung. Darüber hinaus profitiert die ganze<br />

Region durch die erhöhte Kaufkraftbindung.<br />

„Die Idee passt somit perfekt zu unserer<br />

genossenschaftlichen Philosophie,<br />

die auf Mitgliederförderung und Regionalität<br />

aufbaut. So werden die Vorteile der<br />

Volksbank-Mitgliedschaft an vielen Stellen<br />

tagtäglich erlebbar“, macht Ludger Suttmeyer<br />

seinen Antrieb für dieses Programm<br />

deutlich. Bewusst wurde auf ein Punktesystem<br />

à la „Payback“ verzichtet.<br />

27


Banken<br />

Nachwuchsjournalisten besuchen Genossenschaften<br />

Nachwuchsjournalisten aus dem Hause „Westfalen-Blatt“ besuchten die Volksbank Lübbecker Land sowie<br />

die Raiffeisen Lübbecker Land am Mittellandkanal (im Bild).<br />

Lübbecke. Die Vielfalt genossenschaftlicher<br />

Unternehmen und Unternehmungen<br />

im Lübbecker Land erlebten im Oktober 16<br />

Nachwuchsjournalisten vom Bielefelder<br />

„Westfalen-Blatt“. Das <strong>RWGV</strong>-Pressebüro<br />

Ostwestfalen-Hellweg hatte sie zu einem<br />

Volontärseminar eingeladen. Treffpunkt<br />

für die angehenden Redakteure war früh<br />

morgens der Bielefelder Hauptbahnhof<br />

unweit des Verlagsgebäudes. Von dort aus<br />

Banker kooperieren – und kochen gemeinsam<br />

Düsseldorf. Alle zwei Jahre organisieren sie gemeinsam einen<br />

Wirtschaftstag. Jährlich befragen sie ihre mittelständische Kundschaft<br />

zum Geschäftsverlauf. Und auch ihre werblichen Aktivitäten<br />

im Lokalradio stimmen sie aufeinander ab. Zusammenarbeit<br />

auf Kreisebene ist für die sieben Volksbanken des Kreises Soest<br />

seit vielen Jahren erfolgreich geübte Praxis. Absolutes Neuland in<br />

puncto Kooperation betraten die Vorstände der Volksbanken aus<br />

der Hellweg-Region, darunter mit Margot Brüggemeier-Lummer<br />

und Maria-Theresia Braukhoff auch zwei Damen, jetzt im Haus<br />

der Düsseldorfer WGZ BANK: Im Anschluss an eine externe Bezirkstagung<br />

bei ihrer Zentralbank tauschten sie Sakko und Blazer<br />

mit Kochschürzen, um danach gemeinsam mit WGZ BANK-Vorstand<br />

Bernd Wolberg und Repräsentant Christoph Stuhldreier<br />

ihre Teamfähigkeit in der Küche zu testen. Unter Anleitung der<br />

beiden Küchenmeister Simon Klein und Andreas Burkert entstand<br />

dabei ein dreigängiges Menü, das optisch und geschmacklich<br />

auch gehobenere Ansprüche erfüllte. In der Küche zubereitet und<br />

anschließend im Gästecasino der Bank zusammen mit edlen<br />

Tropfen gemeinsam genossen wurden: als Vorspeise Steinbutt auf<br />

mild geräuchertem Graupen-Risotto und mariniertem grünen<br />

Spargel; zum Hauptgang ein Kalbsfilet – im Vakuum gegart – mit<br />

weißen Spargelspitzen, Olivensabayon und Bärlauchkartoffeln;<br />

28<br />

ging es mit der Ravensberger Bahn nach<br />

Lübbecke. Erste Besuchsstation war die<br />

Volksbank Lübbecker Land. Dort präsentierten<br />

Vorstandsmitglied Andreas Schwarze<br />

und die beiden Bereichsleiter Stefan<br />

Huge (Individual Banking) und Udo Redeker<br />

(Service) ihre Bank als gut aufgestelltes,<br />

mitglieder- und kundennahes genossenschaftliches<br />

Kreditinstitut. Themen<br />

waren unter anderem die von der Bank<br />

selbst aufgelegten und gemanagten Anlagefonds<br />

sowie zwei Beispiele für bürgerschaftliches<br />

Engagement, bei denen es um<br />

die Anlage eines Kinderspielplatzes und<br />

ein Wohnprojekt für das Zusammenleben<br />

im Alter ging. Auf eine Initiative der Volksbank<br />

zurückzuführen ist auch die Gründung<br />

der regionalen Energiegenossenschaft<br />

„Energie-für-uns eG“, deren An-<br />

liegen und Ziele Andreas Schwarze auch<br />

hier als verantwortlicher Vorstand den Volontären<br />

vorstellte. Dass eine Bankbilanz<br />

für einen Lokaljournalisten kein Buch mit<br />

sieben Siegeln sein muss, versuchte<br />

anschließend <strong>RWGV</strong>-Prüfungsteamleiter<br />

Dieter Schulz den Seminarteilnehmern zu<br />

vermitteln. Zweite und letzte Station der<br />

Tour durch die Dümmer-Wiehen-Region<br />

war nach einem gemeinsamen Mittagsimbiss<br />

der Hafenstandort Getmold der Raiffeisen<br />

Lübbecker Land unmittelbar am Mittellandkanal.<br />

Dort informierten Ge-<br />

schäftsführer Karl-Heinz Eikenhorst und<br />

Betriebsstellenleiter Henning Krämer die<br />

Volontäre unter anderem über die Geschichte<br />

des Unternehmens und die Abläufe<br />

des landwirtschaftlichen Warenverkehrs.<br />

Außerdem erhielt die Gruppe die<br />

Gelegenheit, die Rapsölmühle, die Abfüllanlage<br />

für Saatgut und die Lagerstätten näher<br />

in Augenschein zu nehmen.<br />

und als Dessert ein Grießstrudel mit Thymian und Honig, Rhabarber-Confit<br />

und hausgemachtem Grappa-Sorbet.<br />

Von wegen, viele Köche verderben den Brei: Bei einem Besuch der WGZ BANK-<br />

Küche bewiesen Bankvorstände aus dem Kreis Soest, dass sie auch bei der<br />

Zubereitung erlesener Speisen hervorragend zusammenarbeiten können.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


Volksbank RheinAhrEifel betont: „Riester-Rente rechnet sich!“<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Zehn Jahre nach ihrer Einführung stößt<br />

die Riester-Rente erneut auf Kritik. Laut einer Studie des Deutschen<br />

Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erweise sich die Riester-<br />

Rente für viele Sparer als nicht rentabel. Die Medienberichterstattung<br />

hatte viele Menschen verunsichert. Sie fragten sich „Lohnt<br />

riestern sich für mich überhaupt?“ Vertriebsvorstand Sascha Monschauer<br />

von der Volksbank RheinAhrEifel beantwortet diese Frage<br />

mit einem eindeutigen „Ja“. Richtig sei, dass sich für die allermeisten<br />

Bürger keine Vorsorge so gut rechnet wie die Riester-Rente. Denn<br />

diese private Vorsorge ermögliche durch hohe staatliche Zulagen<br />

eine zusätzliche Absicherung im Alter. Kritik an der Studie kommt<br />

auch von der R+V Versicherung: Bei der Rentabilitätsberechnungen<br />

„Werte, Web 2.0 und Werben um Kunden“<br />

Banken<br />

Als prominentesten Referenten begrüßte Manfred Wortmann (Volksbank Hellweg) im Kreise seiner Vorstandskollegen den ehemaligen Tagesthemen-Moderator<br />

und Bestseller-Autor Ulrich Wickert.<br />

Bad Sassendorf. Mit der Abkürzung<br />

WWW verbinden die meisten Menschen<br />

heute das „World Wide Web“. Beim 4. Wirtschaftstag<br />

der Volksbanken im Kreis Soest<br />

indessen standen die drei Ws für einen interessanten<br />

Themenmix. Es ging um Werte,<br />

Web 2.0 und das richtige Werben um Kunden.<br />

Mit dem ehemaligen „Mr. Tagesthemen“<br />

Ulrich Wickert, dem Dresdner Marketing-Professor<br />

Dr. Ralph Sonntag und dem<br />

Allgäuer Verkaufstrainer Hans-Uwe L. Köhler<br />

hatten die sieben Volksbanken zu jedem<br />

Thema einen ausgewiesenen Experten in<br />

das Tagungs- und Kongresszentrum von<br />

Bad Sassendorf eingeladen. „Als Partner<br />

der heimischen Wirtschaft wollen wir unseren<br />

mittelständischen Kunden optimale Lösungen<br />

für die täglichen Herausforderungen<br />

und Entscheidungen im Unternehmen<br />

bieten“, beschreibt Manfred Wortmann<br />

(Volksbank Hellweg) das Anliegen des Forums,<br />

zu dem alle zwei Jahre rund 500 Firmeninhaber<br />

und Führungskräfte aus der<br />

Region zusammenkommen. Von Professor<br />

Sonntag erfuhren sie in diesem Jahr, in welchem<br />

Umfang soziale Netzwerke wie Facebook<br />

& Co. schon heute die Kaufentscheidungen<br />

der Konsumenten bestimmen. Für<br />

seien vom DIW die fehlerhafte Annahmen zugrunde gelegt worden.<br />

So berücksichtige die Studie beispielsweise nur die anfangs zugesagten<br />

Mindestleistungen. Damit werde unterstellt, dass die Versicherungswirtschaft<br />

nie Überschüsse erwirtschaften würde. Zudem blieben<br />

die staatlichen Zulagen vollkommen unberücksichtigt. „Durch<br />

staatliche Vorschriften und Kontrolle bekommen die Bürger gerade<br />

bei der Riester-Rente ein Höchstmaß an Sicherheit sowie eine gesetzlich<br />

festgeschriebene Beteiligung an den erwirtschafteten Überschüssen.<br />

Es gibt kaum ein Finanzprodukt, das so intensiv reguliert<br />

ist wie die Riester-Rente. Sie ist durch staatliche Zulagen, Steuervorteile<br />

und Garantien als Altersvorsorge-Produkt spitze“, bezieht Monschauer<br />

unmissverständlich Stellung.<br />

Hans-Uwe L. Köhler führt an der direkten<br />

Kommunikation von Mensch zu Mensch<br />

dennoch kein Weg vorbei. Sein Tipp für erfolgreichere<br />

Geschäfte: „Von Liebespaaren<br />

lernen!“ Denn: „Verkaufen ist wie Liebe.“<br />

Den Schlusspunkt auf dem Forum setzte<br />

Ulrich Wickert. In seinem mit viel Applaus<br />

bedachten Vortrag widmete er sich dem<br />

Werteverfall in der Gesellschaft. Wickert<br />

mahnte eine Erziehung hin zu Ehrlichkeit<br />

und Verantwortung an und zeigte sich insgesamt<br />

optimistisch. Seine Botschaft: „Es<br />

ist noch nicht zu spät, aber es ist jetzt die<br />

Zeit zum Handeln.“<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong> 29


Banken<br />

Großer Bahnhof für „Miss 100.000“<br />

Kreis Gütersloh. Bei der Volksbank-Familie im Kreis Gütersloh (sieben<br />

Volksbanken und die Spar- und Darlehnskasse Schloß Holte-<br />

Stukenbrock) hat sich prominenter Nachwuchs eingestellt: Zur Jahresmitte<br />

stieß Anna Echterhoff aus Verl in den Kreis der<br />

kreditgenossenschaftlichen Anteilseigner. Doch wer bitteschön ist<br />

Anna Echterhoff? Anna Echterhoff, noch kein Jahr alt, ist niemand<br />

anderes als das 100.000. Mitglied der Bankengruppe. Vorstand Ralf<br />

Eifert für die Hausbank der Echterhoffs und Andreas Heinze (Rietberg)<br />

als Sprecher der Bankengruppe hießen das Jubiläumsmitglied<br />

mit einem Empfang offiziell willkommen im Kreise der Bankteilhaber.<br />

Als Begrüßungsgeschenk gab es für Anna einen Stoffteddy und<br />

einen „mitwachsenden“ Auto-Sicherheitssitz.<br />

Familie ohne Nachwuchssorgen: Die Gruppe der Genossenschaftsbanken im<br />

Kreis Gütersloh hat mit der seinerzeit acht Monate alten Anna Echterhoff aus<br />

Verl ihr 100.000. Mitglied begrüßt. Das Foto zeigt Anna mit ihren Eltern Dirk und<br />

Christine Echterhoff (rechts), Vorstand Ralf Eifert (links) von der Volksbank Kaunitz<br />

und Bankensprecher Andreas Heinze aus Rietberg.<br />

Stiftungen zwischen Ewigkeit und Engpass<br />

Frauen leben länger – aber wovon?<br />

Idar-Oberstein. „Das macht doch alles mein Mann!“ Immer noch<br />

setzen viele Frauen vor allem auf ihren Partner, wenn es um ihre<br />

eigene Zukunftsvorsorge geht. Lebensversicherung, Aktienfonds,<br />

gesetzliche Rente: Wer will das schon alles wissen? Zahlreiche<br />

Frauen aus Idar-Oberstein und Umgebung. Sie waren zu Gast bei<br />

der Infoveranstaltung „Frauen leben länger – aber wovon?“ der<br />

Volksbank Hunsrück-Nahe. Denise Werner von der Volksbank<br />

und Vertriebsdirektorin Anja Thäte-Kron von der Union Investment<br />

erklärten die Riester-Rente. Im Wechsel zu den Informationen<br />

zur Altersvorsorge sorgte der „Frauenversteher“, wie Christoph<br />

Brüske sich selbst bezeichnet, für gute Laune. Mit<br />

Wort-akrobatik, beißender Ironie und seiner facettenreichen Gesangsstimme<br />

begeisterte der Kabarettist die Frauen. Viele prominente<br />

Männer bekamen ihr Fett weg, zum Beispiel Dominique<br />

Strauss-Kahn, „der Sohn von Franz Josef Strauß und Olli Kahn“.<br />

30<br />

Erfurt. Im Rahmen des dritten Kirchlichen Stiftertages hatte die<br />

Bank für Kirche und Diakonie gemeinsam mit den evangelischen<br />

Landeskirchen in Mitteldeutschland und Anhalt zum Austausch in<br />

das Augustinerkloster nach Erfurt eingeladen. Zentrale Frage der<br />

Fachtagung war, wie kirchlich-diakonische Stiftungen das Spannungsfeld<br />

zwischen Ewigkeit und finanziellem Engpass dauerhaft<br />

erfolgreich meistern können. Dies kann gelingen, „wenn Menschen<br />

begeistert werden, sich mit den Zielen der Stiftungen identifizieren<br />

können und diese auch in der Anlage des Stiftungsvermögens glaubwürdig<br />

abbilden“, sagte Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Bank für Kirche und Diakonie, vor rund 50 Vertretern evangelischer<br />

Stiftungen bei der Tagung.<br />

Freuten sich über den regen Austausch beim Stiftungstag (v. links): Dr. Ekkehard<br />

Thiesler (Bank für Kirche und Diakonie), Beate Haverkamp (Agentur für Sozialmarketing<br />

fundamente), Georg Scheffler-Borngässer (Stiftung kreuznacher diakonie)<br />

sowie von der Bank für Kirche und Diakonie Dominik Goeckener, Jens<br />

Koch, Christiane Wicht-Stieber und Jörg Moltrecht.<br />

Mit seiner extra getexteten Hymne auf Idar-Oberstein begeisterte Kabarettist<br />

Christoph Brüske die Besucherinnen der Infoveranstaltung.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


Strom aus der Säule<br />

Prüm. Bisher einmalig im Eifelkreis Bitburg-Prüm<br />

ist die Strom-Zapfsäule an der<br />

Prümer Raiffeisen-Tankstelle. Hier können<br />

Elektroautos kostenlos ihre Batterien aufladen.<br />

Die neue Ladesäule wurde von der<br />

Raiffeisenbank Westeifel und der Raiffeisen-Waren-GmbH<br />

Westeifel zusammen<br />

mit dem Energieversorger RWE aufgestellt.<br />

„Wir freuen uns, gemeinsam mit RWE die<br />

Elektromobilität nach Prüm zu holen“, sagte<br />

Klaus Peters, Vorstand der Raiffeisenbank<br />

Westeifel: „Wir wollen damit einen<br />

Anstoß für die Elektro-Mobilität in der Region<br />

geben. Denn nachhaltige Energieversorgung<br />

und umweltfreundliche Mobilität<br />

gehören zu den zentralen Herausforderungen<br />

unserer Gesellschaft.“ Bis maximal 50<br />

Kilowatt Strom kann der Ladepunkt liefern,<br />

während es eine Haushaltssteckdose<br />

lediglich auf zwei bis drei Kilowatt bringt.<br />

Ein Elektroauto, einen Citröen C-Zero,<br />

kaufte die Raiffeisengruppe Westeifel<br />

Brasilianische Genossenschaftsbanker an der Ahr<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler. 25 brasilianische Genossenschaftsbanker<br />

besuchten die Volksbank RheinAhrEifel und machten sich<br />

ein Bild von der Arbeitsweise der Bank: Ein Rundgang brachte ihnen<br />

verschiedene Bereiche des Finanzinstituts wie die Selbstbedienungseinheiten,<br />

die Privatkundenberatung und den Kundentresor<br />

näher. Regionalmarktdirektor Christoph Kniel, Be-<br />

reichsleiter Markus Müller und Teamleiter Michael Nisius gaben<br />

den brasilianischen Bankern einen Überblick über die Entste-<br />

gleich dazu. „Zu einer Elektrotankstelle gehört<br />

auch ein Elektroauto“, sagte Werner<br />

Assmann, Geschäftsführer der Raiffeisen-<br />

Banken<br />

In Prüm stellte die Raiffeisenbank Westeifel und die Raiffeisen-Waren-GmbH Westeifel die erste Ladestation<br />

für Elektroautos im Eifelkreis Bitburg-Prüm auf.<br />

Elmar Schmitz (erste Reihe, 3. von rechts), Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel, empfing Genossenschaftsbanker<br />

aus Brasilien.<br />

Waren-GmbH Westeifel. Die Raiffeisenbank<br />

nutzt es für Kurierfahrten und Kundenbesuche.<br />

hung, die Entwicklung und den<br />

heutigen Stand der Volksbank. Neben<br />

den Erfahrungen aus den Fusionen<br />

waren die Beraterstruktur, die<br />

Kundensegmentierung und die<br />

Einbindung von Spezialisten für die<br />

Gäste besonders interessant. Die<br />

Genossenschaftsbewegung in Brasilien<br />

hat sich stark an europäischen<br />

Vorbildern, insbesondere<br />

auch am deutschen System orientiert.<br />

Ende des 19. Jahrhunderts kamen<br />

deutsche Einwanderer nach<br />

Brasilien. Sie kämpften gegen Enteignungen,<br />

für eine gleichberechtigte<br />

Gesellschaft und gründeten<br />

die ersten Gewerkschaften, Handwerksvereine<br />

und Konsumgesellschaften.<br />

Durch die Militärdiktatur<br />

verlor das Genossenschaftswesen<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

stark an Einfluss. In Südbrasilien<br />

überlebten jedoch einige genossenschaftliche<br />

Strukturen. Unterstützt vom Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und von der<br />

Akademie Deutscher Genossenschaften fördert der Deutsche Genossenschafts-<br />

und Raiffeisenverband seit 15 Jahren die Entwicklung<br />

der genossenschaftlichen Strukturen in Brasilien. Die brasilianischen<br />

Spar- und Kreditgenossenschaften haben sich seither<br />

erfolgreich entwickelt, auch wenn ihr Marktanteil bisher nur rund<br />

zwei Prozent beträgt.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong> 31


Banken<br />

Volksbank Mülheim-Kärlich auf Goldkurs<br />

Wieder auf Goldkurs (v. links): Hanna Englert von der VR-Leasing, Kundenberater Hans-Georg Schneider<br />

und Claudia Mannheim, Hermann-Josef Jungen von der VR-Leasing, Kundenberater Wolfgang Laube und<br />

Frank Krechel, Vertriebsleiterin Ute Liesenfeld und Vorstand Karl Mohr.<br />

„Die Suppe wird immer dünner“<br />

Unna. Die Landwirte stehen vor großen Herausforderungen. Vor<br />

allem die neuerliche Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik<br />

(GAP) innerhalb der Europäischen Union, die zum 1. Januar 2014<br />

in Kraft treten soll, wirft ihre Schatten voraus (siehe Seite 20 + 21).<br />

Das erfüllt auch viele heimische Landwirte mit Besorgnis. Ihnen<br />

bot die Volksbank Unna auf einer Vortragsveranstaltung wertvolle<br />

Hilfestellung. Prominenter Gastredner auf der Veranstaltung in<br />

der Hauptstelle war Dr. Ludger Schulze Pals. Der Chefredakteur<br />

von „Top Agrar“ sprach nach der Begrüßung durch Bankdirektor<br />

Peter Zahmel zum Thema „EU-Agrarpolitik nach 2013: Was<br />

kommt auf die Landwirte zu?“. Zur Debatte stünden, so Schulze<br />

Pals, zwei Betriebsprämienmodelle für die künftigen Direktzah-<br />

Zwischen Welt- und Wochenmarkt<br />

Greven. Wie sind die ökologischen Perspektiven<br />

für die Landwirtschaft? Welche<br />

gesellschaftlichen Erwartungen bestehen?<br />

Wo gibt es Konfliktfelder zwischen Landwirten<br />

und Verbrauchern? Was sind Konsequenzen<br />

für die Agrarpolitik? Antworten<br />

auf all diese Fragen gab Professor Dr. Folkhard<br />

Isermeyer auf dem Landwirteforum<br />

der Volksbank Greven. Isermeyer, Präsident<br />

und Leiter des Johann Heinrich von<br />

Thünen Instituts (vTI) in Braunschweig,<br />

sprach zur Frage „Zwischen Welt- und Wochenmarkt<br />

– überfordern wir unsere Landwirtschaft?“.<br />

Probleme entstünden vor allem<br />

in der wachsenden Entfremdung<br />

zwischen den Landwirten und Verbrauchern.<br />

Als gesellschaftliche „Konfliktfel-<br />

der“ machte Isermeyer insbesondere die<br />

Massentierhaltung und den Einsatz von<br />

Nahrungsrohstoffen zur Energieversorgung<br />

(Stichwort Biogas) aus. Diese Zielkonflikte<br />

müssten zwischen Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Verbrauchern thematisiert<br />

werden. Einfache Lösungen sah Isermeyer<br />

nicht.<br />

„Überfordern wir unsere Landwirte?“ – diese Frage<br />

stellte Professor Dr. Folkhard Isermeyer beim Landwirteforum<br />

der Volksbank Greven.<br />

Mülheim-Kärlich. Die Volksbank Mülheim-Kärlich<br />

ist im Leasinggeschäft erneut<br />

auf Goldkurs. In den vergangenen<br />

Jahren hat die Bank mehrfach die Auszeichnung<br />

„Goldbank“ erreicht und gehört<br />

damit zu den umsatzstärksten Banken im<br />

Leasinggeschäft. „Unser Erfolgsrezept ist<br />

die enge, persönliche Zusammenarbeit<br />

mit den Bankbetreuern der VR-Leasing<br />

und die schnelle Entscheidungsmöglichkeit“,<br />

sagt Vorstand Karl Mohr. Regelmäßig<br />

finden Beratungstage statt, an denen die<br />

Spezialisten der VR-Leasing vor Ort sind.<br />

Für diese Tage vereinbaren die Berater<br />

Kundengespräche und sprechen die „Laufkundschaft“<br />

aktiv an. Kunden bewerten<br />

insbesondere die schnelle Abwicklung der<br />

Leasinganträge sowie die fachlich-kompetente<br />

und lösungsorientierte Beratung<br />

sehr positiv.<br />

lungen an die Landwirte, die in Deutschland durchschnittlich 344<br />

Euro je Hektar beziehen. Insgesamt rund 60 Milliarden Euro jährlich<br />

seien dafür im EU-Budget vorhanden. Das Problem: Das zu<br />

verteilende Geld an die Landwirte werde durch die steigende Zahl<br />

der Beitrittsländer immer weniger. „Die Suppe wird immer dünner“,<br />

so Schulze Pals. Wie aber sollte die richtige Strategie für die<br />

Zukunft aussehen? Einen Königsweg gebe es nicht, machte Schulze<br />

Pals deutlich. Das hänge von der individuellen Situation der<br />

Höfe ab. Sein Tipp an die heimischen Landwirte: „Bleiben Sie gelassen<br />

und konzentrieren Sie sich auf Ihren Betrieb. Wenn die<br />

Rahmenbedingungen feststehen, sollten Sie die entsprechenden<br />

Konsequenzen ziehen.“<br />

32 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


Partner des World Trade Centers Twente<br />

Gronau/Twente. Startschuss für eine erfolgreiche Partnerschaft:<br />

Zur Förderung des internationalen Handels<br />

haben die Volksbank Gronau-Ahaus als erster deutscher<br />

Partner in der Region und das World Trade Center (WTC)<br />

Twente eine Zusammenarbeit vereinbart. Besiegelt wurde<br />

die deutsch-niederländische Partnerschaft im Hause<br />

der Volksbank in Gronau durch die Unterschriften der<br />

Vorstandsmitglieder Frank Overkamp, Andreas Banger<br />

und Michael Kersting sowie des Direktors des WTC Twente<br />

Freerk Faber. „Wir sind sehr froh über diese Zusammenarbeit“,<br />

erklärte Freerk Faber. Mit der Volksbank Gronau-Ahaus<br />

habe man einen „kompetenten und<br />

zuverlässigen Partner auf deutscher Seite gefunden, um<br />

unsere Aktivitäten in unserem deutschen Zielgebiet auszudehnen“,<br />

so der Direktor des WTC Twente wörtlich. Neben<br />

der Zusammenarbeit der Volksbank Gronau-Ahaus<br />

als Exklusivpartner will das WTC Twente mit der Industrie-<br />

und Handelskammer, mit der Handwerkskammer<br />

und der Wirtschaftsförderung zusammenarbeiten. Erklärtes<br />

Ziel von Faber ist die „Stimulierung internationaler<br />

Geschäfte“ für Betriebe aller Größenordnungen. Nach<br />

dem Motto „Ich helfe dir, du hilfst mir“ – und mit der<br />

Volksbank Gronau-Ahaus als Türöffner.<br />

Revolution 2.0<br />

Rheine. „Wir leben in einer exponentiellen Zeit“, konstatierte Professor<br />

Dr. Ewald Wessling bei einer Veranstaltung der Volksbanken<br />

im Altkreis Steinfurt zum Thema „Revolution 2.0 – Wie Computer<br />

und Internet uns verändern“. Stichwort Facebook: In wenigen Jahren<br />

werde das soziale Netzwerk mit eine Milliarde Mitglieder so<br />

groß sein wie die katholische Kirche, erläuterte Wessling. Immer<br />

mehr verlagere sich ins Internet, Unterhaltungsangebote und die<br />

Mediennutzung seien beste Beispiele. Gleiches gelte für die Politik,<br />

wie man am Erfolg der Piratenpartei sehe. Auch der Handel – ob<br />

Bücher oder Möbel – setze zunehmend auf die „Digital Natives“,<br />

Vermittlungserfolg mit Stadionbesuch belohnt<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

Banken<br />

Die Vorstandsmitglieder der Volksbank Gronau-Ahaus, Frank Overkamp, Andreas Banger<br />

und Michael Kersting sowie der Direktor des WTC Twente, Freerk Faber (v.links), bei der<br />

Vertragsunterzeichnung.<br />

Menschen, die mit Computer, Internet und der Maus in der Hand<br />

aufwachsen. Hier würden nach dem „Aal-Prinzip“ („Andere arbeiten<br />

lassen“) aus Cent-Erlösen Milliardengewinne erwirtschaftet.<br />

Vor allem Erwachsenen falle es jedoch schwer, mit der Geschwindigkeit<br />

dieser Veränderungen Schritt zu halten. Während die lediglich<br />

im Durchschnitt 1,9 Medien gleichzeitig nutzen könnten, würden<br />

Jugendliche im Durchschnitt mit 5,4 Medien problemlos zur<br />

gleichen Zeit arbeiten. „Mit den Jungen lernen und von den Jungen<br />

lernen“, forderte Wessling die Zuhörer abschließend auf. Denn:<br />

„Diese Jugend ist die fähigste Jugend, die wir je hatten.“<br />

Reken/München. Die Spar- und Darlehnskasse<br />

Reken wurde für das höchste<br />

Vermittlungsvolumen in Westfalen (Vertriebsoffensive:<br />

Wies’n Sonderkontingent)<br />

von der Münchener Hypothekenbank mit<br />

einem ganz besonderen Geschenk belohnt:<br />

einem Besuch in der Dortmunder<br />

Signal-Iduna Arena unter der fachkundigen<br />

Führung von BVB-Legende Aki<br />

Schmidt, der 1966 den Europapokal gewann.<br />

So sehen Sieger aus: Zur Belohnung für den Vertriebserfolg<br />

ging es ins Dortmunder Stadion.<br />

33


Foto: Marco Stepniak<br />

Landwirtschaft<br />

„Veränderung gestalten“<br />

Geschäftsführertagung in Forsbach<br />

Forsbach. „Veränderungsprozesse gestalten“<br />

war die Fachtagung der Geschäftsführer<br />

landwirtschaftlicher Genossenschaften<br />

in der Akademie in Forsbach überschrieben.<br />

Dazu passend hatten die Veranstalter<br />

eine umfangreiche Vortragsliste zusammengestellt.<br />

Die Resonanz der Teilnehmer:<br />

zuerst gute Anmeldezahlen und dann<br />

positive Rückmeldungen.<br />

Nach der Begrüßung durch <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Siegfried Mehring machte<br />

Professor Dr. Wolf-Dieter Mangler von der<br />

Hochschule Niederrhein den Auftakt bei<br />

den Referaten und erläuterte, warum Veränderungen<br />

notwendig seien. Sönke Voss,<br />

Geschäftsführer Deutsches Milchkontor,<br />

stellte seine Erfahrungen mit Fusionen vor.<br />

Er ließ die Geschäftsführer hinter die Kulissen<br />

der Verschmelzung von Humana<br />

Milch Union und Nordmilch schauen.<br />

Klaus Schlagheck, Geschäftsführer der<br />

SCHLAGHECK RADTKE OLDIGES executive<br />

consultants, ging auf Probleme und<br />

Lösungen bei der Gewinnung von Personal<br />

ein. Die Vertragsreihe des ersten Tages<br />

beendete dann der ehemalige Fußball-<br />

Schiedsrichter und heutige DFB-Offizielle<br />

Herbert Fandel mit „Sichere Entscheidungen<br />

unter Druck – am Beispiel Profifußball“.<br />

Er sah seine Art zu pfeifen als das<br />

Führen einer Firma „mit 22 Angestellten<br />

und dem klaren Auftrag, unseren Sport für<br />

ein Millionenpublikum ordentlich über die<br />

Bühne zu bringen“. Auch ging Fandel in<br />

seinen lebhaften Anekdoten intensiv auf<br />

die heutige Belastungen der Unparteiischen<br />

ein – nicht ahnend, dass zwei Tage<br />

später einer seiner Bundesliga-Referees<br />

versuchen würde, sich das Leben zu nehmen.<br />

Am zweiten Tag der Geschäftsführertagung<br />

referierten schließlich Günter Diefenbach<br />

vom <strong>RWGV</strong> („Aktuelles aus dem<br />

Arbeitsrecht“, Dr. Henning Ehlers vom DRV<br />

(„Globale Markttrends“) und Birgit Buth<br />

vom DRV („Aktuelle Rechtsfragen“).<br />

Bei Rückfragen zu den Vorträgen: christian.<br />

degenhardt@rwgv.de<br />

Ralf Bröker, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />

Aufmerksam verfolgten die Geschäftsführer landwirtschaftlicher Genossenschaften aus Rheinland und<br />

Westfalen die Vorträge bei der Tagung des <strong>RWGV</strong>s in Forsbach.<br />

Nachgefragt<br />

Günter Klücken,<br />

geschäftsführendesVorstandsmitglied<br />

der RWG<br />

Rheinland<br />

Kommen, zuhören, umsetzen<br />

Über Jahrzehnte besuchte ich regelmäßig<br />

die jährlichen Geschäftsführer-Tagungen.<br />

Leider in diesem Jahr zum letzten<br />

Mal. Neben dem persönlichen<br />

Kontakt zu den Berufskollegen haben<br />

die hochaktuellen Themen der Vorträge<br />

mich stets beruflich und persönlich<br />

weitergebracht. Einzelne Veranstaltungen<br />

herauszuheben ist unmöglich, da<br />

jede Tagung ein besonderes Motto und<br />

einen eigenen Stil hatte. Ein Rat von einem<br />

Geno-Dino: kommen, zuhören,<br />

umsetzen – das ist ein Gewinn für die<br />

Genossenschaft und für sich selbst.“<br />

Bernward Resing,<br />

Geschäftsführer<br />

der Raiffeisen Em-<br />

scher-Lippe<br />

Planen engeren Schulterschluss<br />

„Wie in den Vorjahren war das wieder<br />

eine sehr interessante Zusammenkunft<br />

aus dem Bereich Ware mit einer guten<br />

Mischung aus aktuellen Themen und<br />

intensivem Meinungsaustausch. Letzteres<br />

geschah wie immer nicht nur<br />

während der Vorträge, sondern auch<br />

abends. Gut vor allem: der Kontakt zu<br />

Genossenschaften, die weiter weg zu<br />

Hause sind sowie zu den Zentralen.<br />

Beispielsweise mit der RWG Schwalm<br />

Nette: Ich habe mit Willi Kamps über<br />

gemeinsame Ansätze in der EDV gesprochen.<br />

Jetzt planen wir den engeren<br />

Schulterschluss, erste Kontakte laufen.<br />

Worüber man mal nachdenken könnte,<br />

wäre ein zweijähriger Tagungsrhythmus.<br />

Dann ergeben sich mehr neue<br />

Themen. Und vielleicht sind dann auch<br />

Kollegen dabei, die bisher nicht gekommen<br />

sind.“<br />

34 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


AGRAVIS mehrfach für Erfolge ausgezeichnet<br />

Bei der Agritechnica <strong>2011</strong> wurde nicht nur am Stand der AGRAVIS Raiffeisen<br />

AG beraten – es gab auch reichlich Grund zu feiern.<br />

Münster/Hannover. Bei der Agritechnica <strong>2011</strong> in Hannover hat<br />

die AGRAVIS Raiffeisen AG es gleich mehrfach aufs Siegertrepp-<br />

Feiertag für die Winzergenossenschaften von Ahr<br />

Trier. Mit einem Feiertag für die Winzer in<br />

den Anbaugebieten Ahr, Mittelrhein, Mosel<br />

und Nahe ging das Prämierungsjahr<br />

2010/<strong>2011</strong> zu Ende. Es wurde für die vier<br />

nördlichen Anbaugebiete jetzt mit der Prämierungsfeier<br />

in der Trierer Europa-Halle<br />

abge schlossen. Der Ehrenpreis des <strong>RWGV</strong>s<br />

ging in diesem Jahr an die Ahr-Winzer aus<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mit dem Ehrenpreis<br />

des Landkreises Ahrweiler wurde die<br />

Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr<br />

ausgezeichnet. Neben den Ehrenpreisen<br />

zeichnete der Präsident der Landwirtschaftskammer<br />

Rheinland-Pfalz, Ökonomierat<br />

Nor bert Schindler, die bes ten Weine<br />

und Sekte mit den begehrten Kammerpreismünzen<br />

aus. „In der Flut von Wettbewerben,<br />

Preisen und Verkostungen sind die<br />

Landesweinprämierung der Landwirtschaftskammer<br />

Leuchttürme, die den Verbraucher<br />

zu erstklassigen, regionaltypischen<br />

und authentischen Weinen lotsen“,<br />

sagte die rheinland-pfälzische Weinbauministerin<br />

Ulrike Höfken. Mit Blick auf das<br />

Jahr 2012 kündigte die Ministerin an, dass<br />

die Landesregierung gegenüber dem Bund<br />

und der EU einen klaren Kurs steuern werde.<br />

„Wir wollen eine stärkere Verbraucherorientierung<br />

durch nachvollziehbare Geschmacks-<br />

und Qualitätsprofile im Be-<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

zeichnungsrecht. Wir wollen das Qualitätsweinsystem<br />

so weiterentwickeln, dass sich<br />

Einzellagen und Steillagen durch höhere<br />

Qualitätsanforderungen profilieren. Und<br />

Landwirtschaft<br />

chen geschafft. Beispielsweise bei der Vergabe der „Agrartechnik-<br />

Service-Awards“. Dabei überzeugten die AGRAVIS Technik Ahaus-<br />

Borken GmbH (Betriebsstätte Ahaus), die sich den Landessieg<br />

Nordrhein-Westfalen sicherte, sowie die AGRAVIS Technik Heide-<br />

Altmark GmbH (Betriebsstätte Uelzen), die den Landessieg Niedersachsen/Bremen<br />

einfuhr. Darüber hinaus wurde die Niederlassung<br />

Uelzen auf der Agritechnica für ihre guten Leistungen im<br />

After-Sales-Bereich von der Unternehmensgruppe Krone mit einem<br />

zweiten Platz bei der „Krone After-Sales-Trophy“ belohnt.<br />

Mit der Kampagne „Service ist unser Feld“ hat die AGRAVIS außerdem<br />

den „Deutschen Agrar-Marketing-Preis“ gewonnen. Die<br />

Auszeichnung wurde dem Unternehmen und der begleitenden<br />

Agentur Damm & Bierbaum, Frankfurt, in der Kategorie Landtechnik<br />

verliehen. Auch ein Auszubildender der AGRAVIS Technik<br />

Münsterland GmbH konnte sich auf der Agritechnica über<br />

eine Auszeichnung freuen: Daniel Sißmann ist für das gute Ergebnis<br />

seiner Abschlussprüfung als Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik<br />

vom Bundesverband LandBauTechnik e.V.<br />

zum Landessieger Nordrhein-Westfalen geehrt worden. „Ich gratuliere<br />

allen unseren Ausgezeichneten ganz herzlich. Die Mitarbeiter<br />

haben sich sehr engagiert und es zeigt sich, dass wir unser<br />

Motto ‚Service ist unser Feld‘ ganz aktiv leben“, erklärt Johannes<br />

Schulte-Althoff, Vorstandsmitglied der AGRAVIS Raiffeisen AG.<br />

Die Winzer von der Ahr wurden bei der Landesweinprämierung ausgezeichnet. Martin Spielhoff (4. v.<br />

links) ehrte die Ahr-Winzer aus Bad Neuenahr-Ahrweiler mit dem Ehrenpreis des Rheinisch-Westfälischen<br />

Genossenschaftsverbandes.<br />

wir wollen eine Liberalisierung am Weinmarkt<br />

durch die Ausdehnung von Rebflächen<br />

verhindern“, fasste Höfken die wichtigsten<br />

Ziele zusammen.<br />

35


Gewerbe<br />

Soester Schüler gehen jetzt zu „Pencilmania“<br />

Neue Schülergenossenschaft auf dem Weg zum Spezialisten für Bürobedarf.<br />

Soest. Wenn Schüler und Lehrer des Soester Hubertus-Schwartz-<br />

Berufskollegs neues Büromaterial wie Schreibzeug und Papier benötigen,<br />

dann ist der Weg dorthin jetzt kürzer als je zuvor. Sie gehen<br />

einfach zu „Pencilmania“. Was wie ein Filmtitel oder<br />

US-Bundesstaat klingt, ist in diesem Fall der Name für ein Schreibwarengeschäft<br />

unter dem Dach der Schule. Das Besondere daran:<br />

„Pencilmania“ ist ein Unternehmen von Schülern für Schüler.<br />

Und: Es ist eine eingetragene Genossenschaft – die zweite in<br />

Nordrhein-Westfalen. Die Geschäftsidee folgt dem Prinzip: Schüler<br />

und Lehrer bündeln ihren Bedarf an Büromaterial. Ein örtlicher<br />

Händler gewährt einen Mengenrabatt und liefert zu günstigen<br />

Konditionen. Und „Pencilmania“ gibt den Preisvorteil an die<br />

eigenen Kunden weiter. In einem zweiten Schritt wollen die Schüler<br />

auch in das sogenannte Merchandising einsteigen. Dann sollen<br />

in ihrem Laden auch Tassen, Kugelschreiber oder T-Shirts mit<br />

dem Emblem der Schule zu kaufen sein.<br />

Offiziell an den Start gegangen ist „Pencilmania“ im Oktober <strong>2011</strong>.<br />

Zur Gründungsversammlung kam sogar IHK-Hauptgeschäftsführerin<br />

Dr. Ilona Lange aus Arnsberg an die Schule. Die Idee, eine<br />

Schülergenossenschaft ins Leben zu rufen, hatten das Berufskolleg<br />

und die Volksbank Hellweg gemeinsam. „Genossenschaft ist<br />

Stolz auf ihre eigene Genossenschaft: die Schüler des Soester Berufskollegs.<br />

unser Ding. Davon verstehen wir eine ganze Menge“, sagt Volksbank-Vorstandsvorsitzender<br />

Manfred Wortmann. Entsprechend<br />

aktiv hat die Volksbank Hellweg den Gründungsprozess begleitet.<br />

Mit Petra Golz (Marketing) und Meinolf Mersmann (Personal)<br />

standen zwei leitende Mitarbeiter der Bank den Jungunternehmern<br />

als Gründungspaten und fachliche Berater zur Seite.<br />

Unterrichtstechnisch wird das Projekt „Schülergenossenschaft“ in<br />

die Jahrgangsstufe 12 der Höheren Handelsschule integriert und<br />

als Wahlfach angeboten. Die Betreuung vonseiten des Lehrerkollegiums<br />

liegt in Händen von drei Fachlehrerinnen. Die Schüler<br />

engagieren sich für ein Jahr in ihrer Genossenschaft und erhalten<br />

dafür anschließend eine Schulnote.<br />

Für das Hubertus-Schwartz-Berufskolleg ist die Schülerfirma eine<br />

absolute Premiere. Schulleiter Thomas Busch: „Es ist das erste<br />

Mal, dass in diesem Haus nicht bloß ein Musterunternehmen gegründet<br />

wird. Stattdessen wird hier mit richtigen Waren gehandelt,<br />

kommen echte Angestellte zum Einsatz. Dies bietet die große<br />

Chance, die Spielregeln des realen Wirtschaftslebens direkt zu erfahren.“<br />

Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />

36 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


„GrünEnergie eG“ in Gütersloh gegründet<br />

Gütersloh. Der Name ist Programm.<br />

GrünEnergie eG nennt sich eine neue Genossenschaft<br />

im Kreis Gütersloh. Interessant:<br />

Die GrünEnergie eG hat gleich zwei<br />

Gründungspaten – die Stadtwerke Gütersloh<br />

und die Volksbank Gütersloh. Den<br />

Vorstand bilden Axel Kirschberger (Volksbank)<br />

und Uwe Pöppelmann (Stadtwerke).<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Volksbank-Vorstandssprecher<br />

Thomas Sterthoff,<br />

sein Stellvertreter Stadtwerke-Chef Lorenz<br />

Siepe. Gemeinsam wollen beide Unternehmen<br />

die Energiewende in der Region<br />

voranbringen und dabei zusammen mittelfristig<br />

rund 15 Millionen Euro investieren.<br />

Weitere 26 Millionen Euro planen die<br />

Stadtwerke in eigener Regie und Verantwortung<br />

innerhalb der nächsten zehn Jahre<br />

zu investieren. Das ehrgeizige Ziel des<br />

kommunalen Versorgers lautet: Steigerung<br />

des Anteils erneuerbarer Energie von derzeit<br />

unter einem auf demnächst zehn Prozent.<br />

Auf dem Weg dorthin sollen über die<br />

GrünEnergie insgesamt fünf Millionen<br />

Euro Startkapital zusammengetragen werden.<br />

Mitglied der neuen Genossenschaft<br />

kann werden, wer mindestens einen Anteil<br />

in Höhe von 1.000 Euro zeichnet. Maximal<br />

IGA OPTIC investiert in die eigene Zukunft<br />

Datteln. Augenoptikermeister Jörg Schaller<br />

war sichtlich stolz, als er zusammen mit<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

ist die Zeichnung von 25 Anteilen möglich.<br />

Angestrebt wird eine jährliche Dividende<br />

von vier Prozent. Schon kurz nach ihrer<br />

Gründung ist die GrünEnergie in die Produktion<br />

von Ökostrom eingestiegen: Ge-<br />

IGA OPTIC-Geschäftsführer Carsten Schünemann (rechts) und Ausbilder Jörg Schaller gratulierten Jaqueline<br />

Krüger.<br />

Jaqueline Krüger auf dem IGA OPTIC-<br />

Herbstforum in Datteln vor versammelter<br />

Gewerbe<br />

Machen jetzt gemeinsam in Windenergie und Photovoltaik: (v. links) Gütersloher GrünEnergie-Vorstände<br />

Uwe Pöppelmann (Stadtwerke) und Axel Kirschberger (Volksbank) mit den Aufsichtsräten Wilfried Holtkamp<br />

und Lorenz Siepe (beide Stadtwerke), Thomas Sterthoff (Vorsitzender) und Werner Schönfeld (beide<br />

Volksbank).<br />

meinsam mit zwei weiteren Partnern hat<br />

die Genossenschaft in der Gütersloher<br />

Nachbarstadt Harsewinkel einen Windpark<br />

mit zwei Rädern und einer Leistung<br />

von 4,6 Megawatt übernommen.<br />

Mannschaft den Förderpreis <strong>2011</strong> für die<br />

beste Auszubildende innerhalb des Marketing-<br />

und Vertriebsverbundes entgegennahm.<br />

„Zu Recht“, findet IGA OPTIC-Geschäftsführer<br />

Carsten Schünemann, der<br />

beiden den mit 250 Euro dotierten Preis<br />

überreichte. „Qualifizierte und motivierte<br />

Auszubildende sind eine lohnende Investition<br />

in die eigene Zukunft“, so Carsten<br />

Schünemann bei der Preisübergabe.<br />

Dem kann Augenoptikermeister Jörg<br />

Schaller beipflichten. Jaqueline Krüger absolvierte<br />

ihre Ausbildung bei Brockschmidt<br />

Augenoptik und Hörakustik in Bad Salzuflen.<br />

„Ich kann einem jungen Menschen<br />

nur die Tür öffnen. Durchgehen muss er<br />

selbst“, sagt Ausbilder Jörg Schaller. Und<br />

das hat Jaqueline Krüger mit Bravour getan.<br />

Die frisch gebackene Augenoptikerin<br />

ist mit ihrem Ergebnis bei der Gesellenprüfung<br />

Landesinnungssiegerin geworden.<br />

Für Carsten Schünemann von IGA<br />

Optik steht fest: „Chef und Auszubildende<br />

haben alles richtig gemacht.“<br />

37


Foto: Marco Stepniak<br />

Gewerbe<br />

Rettungsboje im Notfall<br />

Paritätische Geldberatung eG: Hilfe wird immer stärker nachgefragt.<br />

Kann sich dank der Unterstützung durch die Genossenschaft eine eigene Zeltstadt leisten: der Circus Schnick-Schnack, dessen Vorstandsvorsitzender Rainer<br />

Deutsch (links) sich über den Besuch von Bärbel Wotschke und Stefan Sauerländer freut.<br />

Wuppertal. Es ist passiert, was nicht passieren sollte, mittlerweile<br />

aber immer öfter geschieht: Mittel der öffentlichen Hand oder<br />

anderer Zuschussgeber werden unvermittelt gestrichen, der<br />

Haushaltplan gerät ins Wanken. Einen „Plan B“ gibt es nicht, weshalb<br />

die Unternehmung in eine finanzielle Schieflage gerät. Was<br />

für manche soziale Einrichtung – ob Kindergarten oder Frauenhaus<br />

– das „Aus“ bedeuten würde, ist für die 3000 Mitgliedsorganisationen<br />

aus sämtlichen sozialen Bereichen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />

in Nordrhein-Westfalen noch längst kein Grund<br />

zur Aufgabe. Der hat für solche krisengeschüttelten Situationen<br />

einen effektiven Notfallplan erarbeitet, in dem die Paritätische<br />

Geldberatung – organisiert in der Rechtsform der Genossenschaft<br />

– als eines von 27 Tochterunternehmen des Verbandes bestens<br />

vernetzt eine Schlüsselstellung einnimmt. Sie ist an ihrem Sitz in<br />

Wuppertal oft die Rettungsboje, um finanzielle Probleme ihrer<br />

Mitglieder zu lösen.<br />

„Diese Tätigkeit nimmt leider einen immer größeren Teil unserer<br />

Arbeit ein“, verdeutlicht Bärbel Wotschke als hauptamtlicher Vorstand<br />

der Paritätischen Geldberatung die Entwicklung der letzten<br />

Jahre. Gemeinsam mit ihren fünf Kolleginnen und Kollegen wird sie<br />

zunehmend mit komplexen Aufgaben in allen Finanzfragen der<br />

Mitglieder konfrontiert. „Das können wir alleine gar nicht mehr bewältigen“,<br />

schildert die gelernte Bankerin und ist nicht nur als Vor-<br />

stand froh, auf die gute Vernetzung mit den anderen Tochterunternehmen<br />

des Verbandes zurückgreifen zu können. Da ist zum<br />

Beispiel das Beratungsunternehmen Paridienst GmbH, deren Geschäftsführer<br />

Stefan Sauerländer nur wenige Zimmer weiter auf<br />

demselben Flur sein Büro hat und bei der Geldberatung als ehrenamtlicher<br />

Vorstand wirkt. Sauerländer: „Durch diese Konstellation<br />

haben wir eine effiziente Klammer zwischen der Genossenschaft<br />

und den anderen Unternehmen gestaltet.“ Ebenso wie in der Person<br />

der Aufsichtsratsvorsitzenden Andrea Bungeler, die gleichzeitig<br />

stellvertretende Landesgeschäftsführerin des Gesamtverbandes ist.<br />

Das ermöglicht kurze Wege und schnelle Entscheidungen, wie<br />

kürzlich im Fall einer Beratungsstelle für Migration. Die war durch<br />

Etatkürzungen in eine finanzielle Sackgasse geraten. Ein Fachberater<br />

der Paridienst GmbH wurde im Rahmen seiner Betreuerfunktion<br />

auf die brisante Entwicklung aufmerksam, nahm das Signal auf<br />

und leitete es an die Geldberatung weiter. Bei einem gemeinsamen<br />

Termin aller am Geschehen beteiligter Vertreter des Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverbandes und des betroffenen Mitglieds wurden die<br />

vorhandenen Probleme auf allen Ebenen erfasst sowie durch die<br />

gebündelten Kompetenzen politisch, fachlich und betriebswirtschaftlich<br />

analysiert. Ergebnis: Der Geschäftsleitung wurde unter<br />

Federführung der Geldberatung eG ein Sanierungskonzept vorgeschlagen<br />

und so umgesetzt, dass die Einrichtung nicht wie befürch- ><br />

38 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


tet geschlossen werden musste. Stefan Sauerländer: „Selbst zwischenmenschliche<br />

Probleme innerhalb eines Vorstandes, der<br />

Mitarbeiterschaft oder zwischen Leitung und Mitarbeitern werden<br />

thematisiert und durch unser verbandsinternes Netzwerk einer Lösung<br />

zugeführt.“ Verhandlungen mit Banken, anderen Geldgebern<br />

und Gläubigern sind dann Aufgabe der Geldberatung, ebenso das<br />

Finanzierungs- oder Sanierungsmanagement. „Sparen mit Herz<br />

und Verstand“, die Vorprüfung von Anträgen auf Vergabe von Mitteln<br />

aus der Lotterie GlücksSpirale, der Abschluss von Rahmenabkommen<br />

oder die Vermittlung von Globalversicherungen für Kindereinrichtungen<br />

sind ebenso weitere Aufgabengebiete wie auch<br />

die Durchführung der Lotterie „Helfen und Gewinnen“.<br />

„Das können wir nur gemeinsam schaffen.“<br />

„Zur Zeit erleben wir wegen der anspruchsvoller werdenden Themen<br />

in allen Bereichen unserer Genossenschaft einen verstärkten<br />

Wechsel weg vom Ehrenamt hin zu mehr Professionalität“, erklärt<br />

Bärbel Wotschke. Getragen von den Fördervereinen vor Ort ist für<br />

NOWEDA in Luxemburg<br />

Essen/Luxemburg. Ende Oktober <strong>2011</strong> haben Direktion und Verwaltungsrat<br />

des luxemburgischen Großhändlers Comptoir Pharmaceutique<br />

Luxembourgeois S. A. (CPL) das Zusammengehen mit<br />

der NOWEDA beschlossen und zugleich den Aktionären den Verkauf<br />

der CPL-Aktien empfohlen. Anfang November hat die NOWEDA ein<br />

befristetes Aktienübernahmeangebot vorgelegt. Seit diesem Zeitpunkt<br />

sind der NOWEDA rund 67 Prozent der Aktien zum Kauf angeboten<br />

worden. Sobald die Aktienübernahmeprozedur abgeschlossen<br />

ist, wird NOWEDA die Zusammenarbeit beginnen und die Ausschöpfung<br />

von Synergieeffekten starten. CPL wird dabei unverändert<br />

als luxemburgisches Unternehmen geführt und soll damit seinen<br />

„Kattenvenne 1312 eG“ freut sich über 200 Mitglieder<br />

Kattenvenne. Die „Kattenvenne 1312 eG“<br />

boomt. Während viele Vereine einen<br />

schleichenden Mitgliederschwund beklagen,<br />

verzeichnet das vor zwei Jahren gegründete<br />

gemeinnützige Unternehmen<br />

stetig steigende Mitgliederzahlen. Auf über<br />

200 genossenschaftliche Anteilseigner ist<br />

die Vereinigung, die sich die wirtschaftliche,<br />

kulturelle und soziale Förderung von<br />

Kattenvenne und die Vorbereitung der Feierlichkeiten<br />

zum 700-jährigen Bestehen<br />

von Kattenvenne in 2012 auf die Fahnen<br />

geschrieben hat, mittlerweile angestiegen.<br />

Gut besucht war die diesjährige Generalversammlung<br />

der Genossenschaft Kattenvenne 1312.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

Gewerbe<br />

sie die Rechtsform der Genossenschaft auch im 25. Jahr ihres Bestehens<br />

das beste Konstrukt, die ehrenamtlichen Helfer und Mitglieder<br />

über die Fördervereine mit in die Arbeit der Paritätischen Geldberatung<br />

eG einbinden zu können. Wotschke: „Andere Orga-<br />

nisationsformen würden das in dem gewünschten Maße nicht zulassen.“<br />

Und noch einen Vorteil gibt es: Die aus dem genossenschaftlichen<br />

Eigenkapital erwirtschaftete Rendite fließt in einen<br />

Fonds, aus dem Gelder für Projekte und Start-ups’s der Mitglieder<br />

zur Verfügung gestellt werden – ein echter Mehrwert, genauso wie<br />

die Verknüpfung vorhandener Kompetenzen im Verband, wie die<br />

beiden Vorstände unisono sagen.<br />

Für sie ist die Marschrichtung der nächsten Jahre klar: Sanierungsfälle<br />

werden sich häufen, Krisenmanagement wird gefragt sein.<br />

Und dennoch sind neue Geschäftsfelder zu erschließen oder zu intensivieren.<br />

Sauerländer: „Das können wir nur noch gemeinsam<br />

schaffen.“<br />

Karl E. Rinas,<br />

<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Südwestfalen und östliches Rheinland<br />

Charakter als Partner der inhabergeführten Apotheken uneingeschränkt<br />

behalten. CPL sieht in der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft<br />

den idealen Partner zur Stärkung der inhabergeführten<br />

Apotheke in Luxemburg. Mit einem Marktanteil von 45 Prozent und<br />

einem Jahresumsatz von circa 100 Millionen Euro ist CPL das führende<br />

Großhandelsunternehmen in Luxemburg. CPL beliefert alle 93<br />

luxemburgischen Apotheken. Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der NOWEDA: „Mit einem gesunden und starken Partner – in<br />

diesem Fall auch außerhalb Deutschlands – zusammenzugehen, ist<br />

der richtige Schritt, bündelt Kräfte zum Wohle der inhabergeführten<br />

Apotheke und sorgt für deren Zukunftssicherung.“<br />

39


Namen und Nachrichten<br />

Wahlen/Ernennungen/Wechsel<br />

Horst Brunen (50) hat den Vorstand der Volksbank Brüggen-Nettetal<br />

verlassen. Der Diplom-Bankbetriebswirt gehörte dem Institut<br />

seit fast 22 Jahren an. Vorstandsmitglied wurde er im Frühjahr<br />

1998.<br />

Martin Duesmann-Artmann (50), Geschäftsführer der Raiffeisen<br />

Hamaland, ist vom Aufsichtsrat einstimmig in den Vorstand berufen<br />

und zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied ernannt<br />

worden.<br />

Dr. Frank Engels übernimmt Mitte Januar 2012 die Leitung des<br />

Rentenfondsmanagements von Union Investment. Damit tritt er<br />

die Nachfolge von Christian Eckert an, der Union Investment zum<br />

Jahresende <strong>2011</strong> auf eigenen Wunsch verlassen hat.<br />

Dieter Hackstein (48) wird zum 1. Juli 2012 in den Vorstand der<br />

Volksbank Niederrhein eintreten. Der Sonsbecker ist derzeit Generalbevollmächtigter<br />

der Bank. Vorstandsmitglied Thomas Giessing<br />

wird auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2012 aus der Bank<br />

ausscheiden.<br />

Hans Weber, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Rhein-Ruhr,<br />

wurde von der Stadt Duisburg die Mercator-Ehrennadel verliehen.<br />

Es starben<br />

Max Enseling, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Spar- und<br />

Darlehnskasse Nottuln (heute: Volksbank Nottuln) im Alter von 85<br />

Jahren<br />

Schwester Maria-Irmbard Leeb, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied<br />

der Bank für Kirche und Caritas, im Alter von 82 Jahren<br />

Werner Nuyken (87), ehemaliger Vorstand der Volksbank Gahlen<br />

(heute: Volksbank Schermbeck).<br />

Friedrich Plenge, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Windheim-Heimsen<br />

(heute: Volksbank Mindener Land) im Alter von<br />

79 Jahren<br />

Franz Schulte-Thiemeyer, langjähriges ehrenamtliches Vorstands-<br />

und Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Lippstadt, im Alter von 98<br />

Jahren<br />

Wilhelm Tiedelmann, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Windheim-Heimsen<br />

(heute: Volksbank Mindener Land) im Alter von 87<br />

Jahren<br />

Alfred Vorderwülbecke, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der<br />

Volksbank Werl (heute: Volksbank Hellweg, Soest) im Alter von 89<br />

Jahren<br />

Ruhestand<br />

Albert Reher, Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank (Kreis<br />

Höxter)<br />

Joachim Westermann, Vorstandsmitglied der Volksbank Benninghausen<br />

Geburtstage<br />

75 Jahre<br />

August Hillmann, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Clarholz-Lette-Beelen<br />

70 Jahre<br />

Herbert Hissnauer, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />

Düren<br />

60 Jahre<br />

Dr. Friedrich Caspers, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung<br />

AG und Aufsichtsratsvorsitzender der Erstversicherungsgesellschaften<br />

im R+V Konzern<br />

Goldnadel <strong>RWGV</strong><br />

Willi Braun (rechts) wurde von Hans Pfeifer ausgezeichnet.<br />

Willi Braun (60),<br />

Vorstandsmitglied<br />

der Aachener Bank,<br />

ist zum Abschied in<br />

den Ruhestand mit<br />

der Goldenen Ehrennadel<br />

des <strong>RWGV</strong>s<br />

ausgezeichnet worden.<br />

Ihn ehrte Hans<br />

Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />

des Verbandes.<br />

Braun wurde<br />

zunächst zum Vorstandsmitglied<br />

der<br />

damaligen Volksbank<br />

Aachen Süd berufen und durch Fusion in 2001 zum Vorstand der<br />

Aachener Bank. Seit 1998 war er stellvertretender Sprecher der<br />

Bezirkstagung Aachen, Düren und Euskirchen. Überregional engagierte<br />

er sich im Fachausschuss Marketing des <strong>RWGV</strong>s und im<br />

Fachbeirat der DGHyp.<br />

Alwin Brüse bekam<br />

zum Abschied aus<br />

dem aktiven Dienst<br />

als Vorstandssprecher<br />

der DKM Darlehnskasse<br />

Münster<br />

die Goldene Ehrennadel<br />

des <strong>RWGV</strong>s.<br />

<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

Hans<br />

Pfeifer würdigte Brüse<br />

als Bankleiter, der<br />

nie seinen Auftrag<br />

aus den Augen ver-<br />

Hans Pfeifer dankte Alwin Brüse (rechts).<br />

loren habe, kirchlich-karitative<br />

Unternehmen und Einrichtungen zu stärken. „Die<br />

Interessen seiner Kunden standen für Alwin Brüse stets im Vordergrund“,<br />

betonte Pfeifer.<br />

40 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


August Hölscher (76), Unternehmer aus<br />

Enger (Kreis Herford), hat zu seinem Ausscheiden<br />

aus dem Kuratorium der Stiftung<br />

der Volksbank Enger-Spenge vom Vorsitzenden<br />

Professor Dr. Ing. Ralf Hörstmeier<br />

die Goldene Ehrennadel des <strong>RWGV</strong>s erhalten.<br />

Der Ausgezeichnete gehörte vor zehn<br />

Jahren zu den Gründern und Initiatoren<br />

der Stiftung. Davor hatte sich August Hölscher<br />

viele Jahre als Volksbank-Aufsichtsratsmitglied<br />

ehrenamtlich in der genossenschaftlichen<br />

Mitverwaltung engagiert.<br />

Professor Dr. Ing. Ralf Hörstmeier (rechts) verlieh<br />

August Hölscher die Goldnadel.<br />

Alfons Zeimet (66), Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Moselland, hat zum Abschied<br />

in den Ruhestand für sein ehrenamtliches<br />

Engagement in der Winzergenossenschaft<br />

die Goldene Ehrennadel des <strong>RWGV</strong>s erhalten.<br />

Die Würdigung nahm <strong>RWGV</strong>-Betreuer<br />

Dr. Martin Spielhoff vor. In seiner Laudatio<br />

würdigte Spielhoff das Engagement von<br />

Zeimet, der seit 1990 im Aufsichtrat der<br />

Moselland tätig war. 1991 wurde er zum<br />

stellvertretenden Aufsichtsratsmitglied<br />

und 1995 zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums<br />

ernannt. In dieser Zeit hat er<br />

Alfons Zeimet (Mitte) wurde zum Abschied geehrt.<br />

Ihm gratulierten Werner Kirchhoff (rechts), Vorstandsvorsitzender<br />

der Moselland, und Martin<br />

Spielhoff vom <strong>RWGV</strong>.<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />

sich für die Übernahme der Nahe-Winzer<br />

und die Kooperation mit der Winzergenossenschaft<br />

Rietberg und der Winzergenossenschaft<br />

Nierstein eingesetzt und damit<br />

überregional das Genossenschaftswesen<br />

gefördert.<br />

Silberne Ehrennadel<br />

Kurt Schmittmann, Volksbank Düsseldorf<br />

Neuss<br />

Heinrich Schulze-Düllo, Volksbank Beckum<br />

Karl-Wilhelm Steinmann, Agri V Raiffeisen,<br />

Sonsbeck<br />

Theo Surmann, Raiffeisen Ascheberg<br />

Werner Terheggen, Volksbank an der Niers,<br />

Geldern<br />

Joachim Westermann, Volksbank Benninghausen<br />

Ehrenurkunde<br />

Ludwig Bölting, Volksbank Gescher<br />

Franz-Josef Aldenhoff von Haaren, Agri V<br />

Raiffeisen, Sonsbeck<br />

Paul Daniels, Raiffeisen Westmünsterland,<br />

Borken<br />

Josef Einck-Roßkamp, Raiffeisen Hamaland,<br />

Gescher<br />

Ewald Wennier, Raiffeisen Westmünsterland,<br />

Borken<br />

Ludger Wessendorf, Raiffeisen Hamaland,<br />

Gescher<br />

Herausgeber:<br />

Rheinisch-Westfälischer<br />

Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />

Mecklenbecker Str. 235–239<br />

48163 Münster<br />

Redaktion:<br />

Dr. Thorsten Weiland, Sabine Bömmer,<br />

Christian Fähndrich, Wolfgang Koschny (CvD),<br />

Eva-Maria Drick, Marco Lorenz<br />

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Titelbild:<br />

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infolge höherer Gewalt entfallen<br />

alle An sprüche. Für nicht angeforderte<br />

Manuskripte, Bilder und Bücher wird<br />

keine Gewähr übernommen.<br />

Nachdruck von Beiträgen nur mit Quellen-<br />

angabe und nur mit Zustimmung der<br />

Redaktion.<br />

Namensartikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung des Herausgebers wieder.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Raiffeisenmagazin<br />

Nächste Ausgabe:<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss<br />

für die nächste Ausgabe ist der<br />

26. Januar 2012.<br />

ISSN 1612-474X<br />

Impressum


Foto: Rainer Stephan<br />

Zu guter Letzt<br />

Mit der „Roba“ durch den Großstadtdschungel<br />

Wie die 24-jährige Ina Siebel die „Volksbank auf Rädern“ steuert und managt.<br />

Mit ihrer „Rollenden Bank“ immer vor Ort: Ina Siebel und Miguel Cuevas von der Kölner Bank.<br />

Köln. „Dong – dong“, schallt es von der nahen<br />

Friedenskirche herüber. Es ist 12.30 Uhr.<br />

Montagmittag im Kölner Ortsteil Grengel.<br />

Für Ina Siebel, die mit ihrer „Rollenden<br />

Bank“ vor der Katholischen Kindertagesstätte<br />

steht, das Signal zum Zusammenpacken.<br />

Die 23-jährige Bankfachwirtin von der Kölner<br />

Bank verstaut ihr Notebook in einer gepolsterten<br />

Schublade. Sie sichert Tische und<br />

Stühle mit Spanngurten gegen das Verrutschen,<br />

fährt auf Knopfdruck eine einstufige<br />

Einstiegshilfe und zwei hydraulisch betriebene<br />

Stützfüße ein und vergewissert sich,<br />

dass rund um das Fahrzeug alles in Ordnung<br />

ist. Keine fünf Minuten später sitzt sie am<br />

Steuer ihres 7,3 Tonnen schweren Speziallasters<br />

und startet den 156-PS-Dieselmotor. Ein<br />

kurzer Blick auf den Monitor der Rückfahrkamera,<br />

dann Gang einlegen, Kupplung<br />

kommen lassen, Gas geben – schon rollt die<br />

Bank auf Rädern auf die Grengeler Friedensstraße<br />

und langsam weiter in Richtung Autobahnauffahrt.<br />

Ina Siebel hat jetzt 60 Minuten<br />

Zeit, den Parkplatz eines Lebensmittelmarktes<br />

im 20 Kilometer entfernten Köln-Niehl zu<br />

erreichen. Drei Stunden lang wird sie danach<br />

den Kunden in allen Finanzangelegenheiten<br />

Rede und Antwort stehen.<br />

Mit ihrer „Rollenden Bank“, der „Roba“, hat<br />

die Kölner Volksbank im Oktober 2010 Neuland<br />

betreten – und 300.000 Euro investiert.<br />

Im Eingangsbereich befinden sich Geldautomat<br />

und Kontoauszugsdrucker. Der geräumige<br />

Hauptraum lässt keine Wünsche offen.<br />

Stehtheke mit PC-Anschluss, Drucker, TV-<br />

Flachbildschirm, Kaffeeautomat, Sitzecke,<br />

Klimaanlage, Bordtoilette – an alles haben<br />

die Planer gedacht. Für diskrete Beratungsgespräche<br />

steht darüber hinaus ein zweiter<br />

Raum hinter einer Sichtschutz-Glastür zur<br />

Verfügung.<br />

Bis unter das Dach mit Elektronik vollgestopft,<br />

leistet die „Rollende Bank“ alles,<br />

was Mitglieder und Kunden von ihrer Bankfiliale<br />

erwarten. Eine UMTS-Verbindung<br />

zur Rechenzentrale der Bank erlaubt einen<br />

jederzeitigen Blick aufs Konto. Insgesamt<br />

1,2 Kilometer Elektrokabel sind unter dem<br />

3,3 Meter hohen Dach der „Rollenden<br />

Bank“ verlegt. Nach einem zehnstündigen<br />

Ladevorgang reicht der Energievorrat bei<br />

voller Leistung für bis zu zwölf Stunden Betriebszeit.<br />

„Mit der ‚Roba’ haben wir vor allem die mit<br />

Finanzdienstleistungen unterversorgten<br />

Kölner Stadtteile im Blick“, sagt Miguel Cuevas,<br />

Regionalleiter und Verantwortlicher für<br />

alternative Vertriebswege. Auf dem Routen-<br />

plan stehen vier weniger zentrale Stadtteile:<br />

Fühlingen, Grengel, Niehl und Roggendorf-Thenhoven<br />

sowie zwei Senioren-<br />

zentren (Diakonie Michaelshoven und Elisa-Stift,<br />

Porz). Für Harald Bolz, Teamleiter<br />

Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Kölner Bank, ist die „Rollende Bank“<br />

nicht zuletzt ein wichtiger Marketingfaktor.<br />

Bolz: „Wir gehen mit der ‚Roba’ zu örtlichen<br />

Events. Wir besuchen Kindergärten,<br />

Schulen und Ausbildungsbörsen. Und auch<br />

beim Kölner Vorsorgetag gehören wir zum<br />

festen Programm.“<br />

Die Fülle der Aufgaben stellt an die Qualifikation<br />

der „Roba“-Mitarbeiter besondere<br />

Anforderungen. Aus einem internen Casting<br />

der Bank ist so ein zweiköpfiges<br />

„Roba“-Team hervorgegangen. Die Frau im<br />

Team ist Ina Siebel. Wertvolle Erfahrungen<br />

mit einem alternativen Filialkonzept und<br />

aktiver Akquise sammelte sie nach ihrer<br />

Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Kieler<br />

Volksbank. Von der Förde zum Rhein kam<br />

Ina Siebel der Liebe wegen. „Ich wollte gern<br />

weiter als Volksbankerin arbeiten, habe<br />

mich direkt bei der Kölner Bank beworben<br />

und dabei von der ‚Rollenden Bank’ erfahren.<br />

Danach stand für mich fest: Das ist es.“<br />

Nach der Zusage aus Köln machte die<br />

selbstbewusste Bankfrau noch in Kiel den<br />

Lkw-Führerschein. Damit dürfte sie sich<br />

jetzt sogar an das Steuer eines 40-Tonners<br />

setzen.<br />

Die Erfahrungen, die sie bislang mit der gut<br />

acht Meter langen „Rollenden Bank“ im<br />

Kölner „Straßendschungel“ gesammelt hat,<br />

reichen ihr allerdings vorerst. „Toi, toi, toi –<br />

et hät noch immer jot jejange“, sagt sie im<br />

besten Kölsch. „Ich habe noch kein Strafmandat<br />

erhalten, bin nirgendwo angeeckt<br />

und hab bislang noch immer einen Standplatz<br />

für die Bank gefunden.“ Ach ja, das<br />

Thema „Standplatz“: Was Ina Siebel immer<br />

wieder beim Rangieren mit dem LKW beobachtet,<br />

sind Männer mit Helfersyndrom.<br />

Siebel: „Die drängen sich förmlich auf, wollen<br />

mir unbedingt dabei helfen, in die Parklücke<br />

zu kommen. Dabei komme ich dank<br />

meiner Rückfahrkamera ebenso gut alleine<br />

zurecht.“<br />

Rainer Stephan<br />

42 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>


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und Mitglied der freiwilligen Feuerwehr.<br />

„Wir halten zusammen. Egal, wie, wo oder wann.“ Wir leben den genossenschaftlichen<br />

Gedanken und unterstützen uns gegenseitig. Wir sind<br />

immer füreinander da. Für unsere Kollegen, für unsere Partner und natürlich<br />

für Sie: unsere Kunden. Und daran halten wir fest. Heute und in Zukunft.<br />

Erfahren Sie Ihr an Gemeinschaft. Bei einem persönlichen Gespräch, in den<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken, R+V-Agenturen oder auf unserplus.ruv.de

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