Genossenschaftsblatt 6/2011 - RWGV
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GB<br />
<strong>Genossenschaftsblatt</strong> für Rheinland und Westfalen<br />
Genossenschaftstag. Am 1. September 2012 in Bonn. Seite 6<br />
Interview. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr. Seite 8<br />
Premiere. Schülergenossenschaft in Soest gegründet. Seite 36<br />
Superstar Raiffeisen<br />
6 | <strong>2011</strong><br />
Mit weltweiter Wirkung: das „Internationale Jahr der Genossenschaften 2012“
Gesucht:<br />
die Bank<br />
des Jahres<br />
2012. Jetzt<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Mit der Initiative „Bank des Jahres 2012“ prämieren wir die besten<br />
Leistungen der Volksbanken Raiffeisenbanken. Stellen Sie<br />
jetzt Ihre leidenschaftliche Arbeit für Ihre Mitglieder und Kunden<br />
in den Vordergrund und erhalten Sie dabei einen Überblick<br />
über Ihre Position in der genossenschaftlichen Bankengruppe. Die<br />
erfolgreichsten Banken ehren wir in unserer großen Gala zur<br />
Preisverleihung. Teilnahmebedingungen und Anmeldeunterlagen<br />
finden Sie im VR-Marketingservice des <strong>RWGV</strong>.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
anmelden!
Die Chance ergreifen<br />
Liebe Leserin, lieber<br />
Leser, drei, fünf, sieben,<br />
neun … Kennen<br />
Sie das Spiel? Bitte setzen<br />
Sie die Reihe fort.<br />
Das macht Spaß und<br />
regt die grauen Zellen<br />
an. Also weiter: Esel,<br />
Hund, Katze …, oder<br />
1. Advent, 2. Advent,<br />
3. Advent … – nein, das<br />
ist natürlich zu einfach. Oder Portugal, Italien,<br />
Irland, Griechenland, Spanien … –<br />
nein, nein, nein, damit macht man keine<br />
Späße!<br />
Aber wie wäre es hiermit? Der Reis und die<br />
Menschenrechte, das Buch und die Heliophysik,<br />
der Weltraum, die Ozeane und die<br />
älteren Menschen, das Süßwasser, die Delfine<br />
und die Kartoffel, die Familie und die<br />
Berge… Keine Ahnung? Noch etwas Hilfe<br />
gefällig? Der Tourismus und die Bildung,<br />
die Kommunikation und der Frieden, die<br />
Danksagung und der Dialog zwischen den<br />
Kulturen gehören auch in die Reihe. Sogar<br />
der ganze Planet Erde, aber auch die Wälder<br />
im Besonderen, kleinteiliger noch die<br />
Naturfasern und sogar die Chemie gehören<br />
hier hin.<br />
Diese Reihe wird niemand fortsetzen können,<br />
indem er eine innere Logik erkennt.<br />
Es ist die lange Reihe der Internationalen<br />
Jahre der Vereinten Nationen. Warum soll-<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
te sie sich nicht fortsetzen mit den Jahren<br />
der Zuckerrübe und der Windkraft, des Internets<br />
und der Zimmerpflanze, der Kammermusik<br />
und des Wörterbuchs? Man<br />
weiß es nicht.<br />
Was man wissen kann: Tatsächlich setzt<br />
sich die Reihe 2012 fort mit dem „Internationalen<br />
Jahr der Genossenschaften“.<br />
„Naja“, wird mancher denken: „Wenn das<br />
so beliebig ist, freut euch mal nicht zu<br />
dolle.“ Und tatsächlich darf niemand erwarten,<br />
dass so ein Internationales Jahr<br />
und seine Wahrnehmung Selbstläufer<br />
sind. Oder erinnern Sie sich an das Internationale<br />
Jahr der Naturfaser 2009?<br />
Es kommt darauf an, was man daraus<br />
macht. Das Ausrufen eines Internationalen<br />
Jahres ist eine Chance, die ergriffen werden<br />
will. Es ist kein Rundumsorglospaket,<br />
das über einen kommt. Deshalb dürfte gerade<br />
eine Rechtsform wie die Genossenschaft,<br />
die sich auf Subsidiarität und<br />
Selbsthilfe gründet, mehr aus einem Internationalen<br />
Jahr machen können, als viele<br />
Interessengruppen mit anderen Jahren.<br />
Denn die Botschaft ist gut: Genossenschaften<br />
sind ein Gewinn für alle. In diesem<br />
Sinne wünschen wir allen Lesern einen<br />
guten Start ins „Internationale Jahr der<br />
Genossenschaften“.<br />
Thorsten Weiland<br />
Inhalt<br />
Das Thema<br />
Filmreif:<br />
Ein Japaner auf Raiffeisens Spuren 4<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Genossenschaftstag 2012<br />
des <strong>RWGV</strong>s in Bonn 6<br />
Akademie ehrt Absolventen 7<br />
Minister Daniel Bahr im Interview 8<br />
RWGA bekommt TÜV-Siegel 10<br />
Kooperation: Zwischenbilanz<br />
im Bereich „Steuern“ 11<br />
Kurz gemeldet 12<br />
<strong>RWGV</strong>-Fachtagung „Social Media“ 13<br />
15.000 Euro gespendet 14<br />
Hintergrund & Analyse<br />
Ausbildung zum<br />
„Psychischen Ersthelfer“ 15<br />
„Mitgliederorientierung statt<br />
Preisfalle?“ 16<br />
Aus dem Verbund<br />
6. Risikomanagement-Konferenz 19<br />
Kurz gemeldet 20<br />
Banken<br />
Forsbacher Bankentage 2012 23<br />
Kurz gemeldet 25<br />
Landwirtschaft<br />
Geschäftsführertagung in Forsbach 34<br />
Kurz gemeldet 35<br />
Gewerbe<br />
Soester gründen<br />
Schülergenossenschaft 36<br />
Kurz gemeldet 37<br />
Porträt: Paritätische Geldberatung eG 38<br />
Namen und Nachrichten 40<br />
Impressum 41<br />
Zu guter Letzt 42<br />
3
Fotos: Marco Stepniak<br />
Thema<br />
„Das will ich mir anschauen“<br />
Das Internationale Jahr der Genossenschaften 2012 ist eingeläutet und mobilisiert die Menschen in<br />
Deutschland – und in der ganzen Welt. So auch den japanischen Promi-Moderator Bessho Tetsuya.<br />
GB-Redakteurin Julia Böing traf ihn beim Dreh im Westerwald.<br />
Bessho Tetsuya ist ein Star der japanischen Medienwelt. Er ist Schauspieler,<br />
Moderator, Produzent – und ein Fan des Genossenschaftspioniers Friedrich<br />
Westerwald. Mit einem lauten „Stato“ geht es los. Die Kameras surren.<br />
Und Bessho Tetsuya legt los. Er redet, er zeigt, er sucht die Spuren<br />
des Gründervaters der Genossenschaftsbewegung Friedrich Wilhelm<br />
Raiffeisen.<br />
Bessho Tetsuya ist nicht irgendwer. Bessho Tetsuya ist ein Star der japanischen<br />
Medienwelt. Er ist Schauspieler, Moderator, Produzent –<br />
und nach seinem Besuch im Westerwald auch ein Fan des Genossenschaftspioniers,<br />
der im Herzen des Westerwaldes gelebt und gewirkt<br />
hat. Tetsuya weiß sich in bester Gesellschaft: Die Ideen des 1818 in<br />
Hamm an der Sieg geborenen Genossenschaftsgründers Friedrich<br />
Wilhelm Raiffeisen haben in der ganzen Welt Anhänger gefunden.<br />
Davon zeugt die internationale Gästeliste des Raiffeisenmuseums in<br />
seinem Geburtsort. Und seit letztem Herbst auch ein japanisches<br />
Filmteam. Zwei Wochen war die rund 20-köpfige Gruppe aus Fernost<br />
auf den Spuren Raiffeisens unterwegs und drehte eine Dokumentation<br />
über sein Leben und Wirken.<br />
Eine Station auf dem Drehplan: die Geschäftsstelle Anhausen der<br />
Raiffeisenbank Neustadt. In der Gemeinde Anhausen wurde am 27.<br />
März 1862 mit Hilfe von Raiffeisen der „Darlehnskassen-Verein für<br />
das Kirchspiel Anhausen“ gegründet. Damit gehörte der Anhausener<br />
Darlehnskassenverein, ein Vorgängerinstitut der heutigen Raiffeisenbank<br />
Neustadt, zu einer der ersten Kreditgenossenschaften<br />
Deutschlands. Ein Ort, den es sich also zu filmen lohnt. So rückt Bastian<br />
Hallerbach, Vorstandsassistent der Raiffeisenbank, ins Scheinwerferlicht.<br />
Wie ist die Raiffeisenbank heute strukturiert? Spiegeln<br />
sich Raiffeisens Ideen und Erfolge in der Geschäftstätigkeit wider?<br />
Hallerbach steht Rede und Antwort und gibt ein klares Bekenntnis zu<br />
den Genossenschaftsidealen Solidarität, Nähe und Hilfe zur Selbsthilfe<br />
ab. Und auch einen Leitsatz, der der Raiffeisenbank besonders<br />
am Herzen liegt, spricht er in die Kamera: „Was dem Einzelnen nicht<br />
möglich ist, das vermögen viele.“ Japanisch braucht Hallerbach nicht<br />
zu sprechen, der Film wird untertitelt. Laut erschallt der Ruf „Hai“.<br />
Mit diesem „Ja“ auf Japanisch verkündet der Regisseur, dass er mit<br />
der Szene zufrieden ist. Und gibt dem Kameramann direkt Anweisungen<br />
für die nächste Szene.<br />
Vor dem Besuch in Anhausen hatte das japanische Team die Raiffeisenstraße<br />
von Hamm bis Neuwied bereist. Die Gruppe drehte im<br />
Raiffeisenmuseum, am Neuwieder Denkmal und Grab, in Hamm,<br />
in Flammersfeld und Weyerbusch – überall dort, wo Raiffeisen seine<br />
Spuren hinterlassen hat. Am Geburtsort des Genossenschaftsgründers<br />
in Hamm nimmt das TV-Team die Totenmaske und eine<br />
Brille Raiffeisens auf. Anderthalb Stunden arrangieren sie die Maske<br />
auf einem roten Samttuch und beleuchten sie immer wieder anders.<br />
Vor der Tür wird eine Kaffeetafel gestellt. Daneben interviewt<br />
Bessho Tetsuya Wolfgang Ebisch. Seit einigen Jahren ist er als Vorsitzender<br />
bei den „Heimatfreunden im Hammer Land“ aktiv. Sein<br />
wichtigstes Wirkungsfeld: das Deutsche Raiffeisenmuseum. Begeistert<br />
führt Wolfgang Ebisch Gäste durch das Geburtshaus von Raiffeisen<br />
und vermittelt die Ideale seines Vorbilds. Nun auch dem TV-<br />
Star aus Japan.<br />
Weiter geht’s für das Team nach Weyerbusch. Bessho Tetsuya nimmt<br />
Wilhelm Raiffeisen. ><br />
4 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
im Amtszimmer Raiffeisens Platz und lässt sich von Markus Kurtseifer,<br />
Vorstandsmitglied der Westerwald Bank, den Brodverein<br />
erklären. „Das will ich mir anschauen“, sagt er, als Kurtseifer vom<br />
Backhaus spricht, das originalgetreu wiedererrichtet wurde. Sogar<br />
als Anette Kurtseifer zu Hause Brot backt, ist Nippon TV dabei.<br />
Deutsche Backkünste genießt das Team auch in Flammersfeld.<br />
Direkt hinter Raiffeisens Bürgermeisterhaus lockt das Kuchenbüffet<br />
des jährlichen Gartenfestes der Flammersfelder Landfrauen.<br />
Reihum nutzen die Japaner jede kleine Drehpause für einen Abstecher<br />
an die Theke mit den selbstgebackenen Köstlichkeiten.<br />
Die Kuchen-Bestellung des Star-Moderators wird dann auch<br />
gleich gefilmt. Zur Überraschung von Landfrau Heike Kuchhäuser:<br />
„Ich habe ihm eine Donauwelle und einen Käsekuchen mit<br />
Mandarinenstückchen empfohlen. Hoffentlich schmeckt es ihm.“<br />
Das tut es offensichtlich. Bessho Tetsuya, der gleich etwas Deutsch<br />
gelernt hat bei seinem Abstecher in den Westerwald: „Danke<br />
schön, wunderbar, lecker.“ Immer wieder holt der gut gelaunte<br />
Moderator Besucher des Gartenfestes vor die Kamera und fragt<br />
nach Raiffeisen und was von ihm im Westerwald geblieben ist.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
Thema<br />
Direkt hinter Raiffeisens Bürgermeisterhaus lockt das Kuchenbüffet des jährlichen Gartenfestes der Flammersfelder Landfrauen.Bessho Tetsuya wird bei seinem<br />
kleinen Abstecher an die Theke mit den selbstgebackenen Köstlichkeiten gleich gefilmt.<br />
Als ein Premiumpartner für die genossenschaftlichen<br />
Werbeaktivitäten in den<br />
Regionen bietet die geno kom Werbeagentur<br />
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zugeschnittenes Material zum Internationalen<br />
Jahr der Genossenschaften<br />
2012 an. Ob Postermover, Velotaxi, Getränkeuntersetzer<br />
oder Zapfpistoleneinleger<br />
– der Fantasie sind da keine Grenzen<br />
gesetzt. „Wir laden alle ein: Seien Sie<br />
immer dabei, wenn Ihre Zielgruppe aktiv<br />
ist: im Kino, beim Bäcker, unterwegs in<br />
Die Dokumentation wird kurz vor dem Jahreswechsel im japanischen<br />
Fernsehen gezeigt. Gut eine Stunde lang. Doch wieso interessieren<br />
sich Japaner für den deutschen Genossenschafts-<br />
gründer? Gaby Bründl, Betreuerin von der deutschen Produktionsfirma<br />
„Yons“ aus Berlin, erklärt: „Raiffeisen ist in Japan sicherlich<br />
nicht bekannter als in Deutschland. Generell haben die Japaner<br />
aber ein großes Interesse an deutschen historischen<br />
Persönlichkeiten.“ Auch in Japan gebe es Genossenschaften, besonders<br />
in der Landwirtschaft, in der Fischerei und Forstwirtschaft.<br />
„Raiffeisen ist eine Person, die viel bewegt hat. Angesichts<br />
der Reaktorkatastrophe in Fukushima soll er den Japanern Mut<br />
machen“, sagt Bründl. Das TV-Team will die Idee der gegenseitigen<br />
Hilfe zeigen. Weiterer Anlass für die Dokumentation über die<br />
Genossenschaften: 2012 wird das Internationale Jahr der Genossenschaften<br />
begangen. Und der japanisch-deutsche Freundschaftsvertrag<br />
wird 150 Jahre alt.<br />
Julia Böing,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Süd<br />
geno kom Werbeagentur GmbH unterstützt im Internationalen Jahr der Genossenschaften<br />
der City oder zu Hause. Mit den Werbemitteln,<br />
die unmittelbar im Lebensalltag<br />
Ihrer Zielgruppe stattfinden, erreichen<br />
Sie die größtmögliche Identifikation mit<br />
Ihrer Botschaft“, so Thomas Hamacher,<br />
Geschäftsführer der geno kom Werbeagentur.<br />
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0251 53001-39, gabriele.nottbrock@genokom.de,<br />
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5
Genossenschaftstag 2012<br />
Der <strong>RWGV</strong> feiert am Samstag, 1. September 2012, vor dem Rathaus in Bonn den Höhepunkt des<br />
Internationalen Jahrs der Genossenschaften und „150 Jahre <strong>RWGV</strong>“.<br />
Münster/Bonn. Am 1. September 2012 wird Bonn wieder zur<br />
Hauptstadt – zur Hauptstadt der genossenschaftlichen Unternehmen<br />
in Rheinland und Westfalen: An diesem Samstag findet vor<br />
dem Rathaus im Zentrum Bonns mit dem Genossenschaftstag des<br />
<strong>RWGV</strong>s der Höhepunkt des Internationalen Jahrs der Genossenschaften<br />
in Rheinland und Westfalen statt. Der <strong>RWGV</strong> organisiert<br />
das Stadtfest der besonderen Art im Auftrag seiner Mitglieder, der<br />
eingetragenen Genossenschaften in Rheinland und Westfalen,<br />
zum zweiten Mal. Als Ehrengast ist die NRW-Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft eingeladen. „Ob im Bankgeschäft, in der Land-<br />
Foto: Ilja Höpping <strong>RWGV</strong> intern<br />
Der 1. Genossenschaftstag 2009 in Paderborn lockte 50.000 Besucher auf den<br />
Platz vor dem Rathaus – zum Internationalen Jahr der Genossenschaften wird<br />
nun am 1. September 2012 in Bonn groß gefeiert.<br />
Ralf Wilhelm Barkey wird <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />
wirtschaft oder als Zusammenschluss von Handwerksbetrieben –<br />
Genossenschaften sind ein fester Bestandteil nicht nur unseres<br />
heimischen Wirtschaftslebens, sondern auch unseres Alltags“, so<br />
sagte Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s, vor drei<br />
Jahren zur Begrüßung der Gäste bei der Premiere des rheinischwestfälischen<br />
Genossenschaftstags in Paderborn. Daran hat sich<br />
bis heute nichts geändert. Daher ist klar: Am 1. September wird es<br />
auf dem Marktplatz vor dem Bonner Rathaus neben einem ganztägigen<br />
Bühnenprogramm mit prominenten Künstlern und Live-<br />
Interviews sowie zahlreichen Aktionen für Kinder wieder einen<br />
„Marktplatz der genossenschaftlichen Möglichkeiten“ geben, auf<br />
dem rund 20 genossenschaftlich organisierte Unternehmen ihre<br />
Produkte und Dienstleistungen präsentieren können. „Wir wollen<br />
den Menschen die Leistungsstärke unserer Rechtsform näher<br />
bringen“, so Siegfried Mehring, Vorstandsmitglied des <strong>RWGV</strong>s.<br />
Mehring weiter: „Der Genossenschaftstag soll einmal mehr die<br />
Vielfalt, Vitalität und Tatkraft der genossenschaftlichen Organisation<br />
vor Augen führen.“<br />
Ein guter Grund, 2012 zu feiern:<br />
150 Jahre <strong>RWGV</strong><br />
Bereits am Vormittag werden sich im Rathaussaal rund 100 geladene<br />
Gäste zu einem politischen Frühstück treffen. Am Tag zuvor<br />
findet der Verbandstag des <strong>RWGV</strong>s im Plenarsaal des ehemaligen<br />
Bundestages in Bonn statt. Anschließend ist eine festliche Gala<br />
auf einem Rheinschiff geplant, da der <strong>RWGV</strong> 2012 ein Jubiläum<br />
feiern darf: 150 Jahre genossenschaftliche Verbändetradition in<br />
Rheinland und Westfalen. „Was vor 150 Jahren in Dortmund als so<br />
genannter ,<strong>RWGV</strong>’ begann, ist eine Erfolgsgeschichte, die vor allem<br />
durch eines gekennzeichnet ist: die Ausrichtung der Verbandsarbeit<br />
an den Bedürfnissen und zum Nutzen der Mitglieder“,<br />
so Hans Pfeifer, der alle Mitgliedsunternehmen herzlich<br />
einlädt, beim Genossenschaftstag in Bonn mit dabei zu sein. „Es<br />
wird ein erlebnisreicher Tag, zu dem Mitarbeiter, Mitglieder und<br />
Kunden aller Genossenschaften in die Bundesstadt kommen sollten.<br />
Hier schlägt einen Tag lang das Herz der Genossenschaften.“<br />
Informationen für diejenigen, die sich für einen Stand auf dem<br />
Marktplatz in Bonn interessieren, gibt es in der Presseabteilung des<br />
<strong>RWGV</strong>s. Telefon: 0251 7186-1021, presse@rwgv.de<br />
Wolfgang Koschny<br />
Münster. Der Verwaltungsrat des <strong>RWGV</strong>s hat in seiner Jahresschlusssitzung Ralf Wilhelm Barkey mit Wirkung zum 1.<br />
Oktober 2012 zum Vorstandsvorsitzenden des <strong>RWGV</strong>s berufen. Der 50-jährige Jurist ist seit zehn Jahren Hauptgeschäftsführer<br />
der Handwerkskammer Aachen. Er wird dann Nachfolger des derzeitigen Vorstandsvorsitzenden Hans<br />
Pfeifer, der dann in den Ruhestand tritt.<br />
Ralf Wilhelm Barkey<br />
6 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
Fotos: Marco Stepniak<br />
So gut wie noch nie<br />
Die RWGA feiert Rekordergebnis bei der Abschlussfeier der Bankabsolventen in Forsbach.<br />
Stolz nahm Jasmin Wagner von der Volksbank Ruhr Mitte ihre Abschlussurkunde zur „Fachwirtin BankCOL-<br />
LEG“ entgegen. Es gratulierten BankCOLLEG-Studienleiter Benedikt Roos und Monika Lohmann, Abteilungsleiterin<br />
der RWGA.<br />
Forsbach. Die Akademie des <strong>RWGV</strong>s<br />
(RWGA) freut sich über einen neuen Rekord<br />
bei der Ausbildung von Fach- und Bankbetriebswirten:<br />
93 Prozent der frisch ernann-<br />
Handelsfachwirt: Führungskräfte von morgen mit Top-Abschluss<br />
Münster. Über ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk durften sich<br />
neun Mitarbeiter von landwirtschaftlichen Genossenschaften in<br />
Rheinland und Westfalen freuen: Sie alle haben ihre Aufstiegsfortbildung<br />
zum „geprüften Handelsfachwirt (IHK)“ bei der Akademie<br />
des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />
(<strong>RWGV</strong>) erfolgreich beendet. Dazu gratulierten Johann Prümers,<br />
Vorsitzender des <strong>RWGV</strong>-Fachrats der landwirtschaftlichen Genossenschaften,<br />
und Michael Vornweg, Geschäftsführer Bildung bei<br />
der IHK, im Rahmen einer Feierstunde in der Akademie in Münster.<br />
„Für Ihre Bereitschaft, sich selbst neben dem Beruf weiterzu-<br />
qualifizieren, verdienen Sie Hochachtung“, sagte Michael Vornweg.<br />
„Jetzt können Ihre Genossenschaften im Markt und in der<br />
Kundenansprache noch mehr auf Sie bauen“, fügte Johann Prümers<br />
hinzu.<br />
Das 60-tägige Handelsfachwirte-Seminar mit Abschlussprüfung<br />
der IHK bietet die Basis für die Übernahme von Leitungs- und<br />
Führungsaufgaben und ist auf genossenschaftliche Handelsunternehmen<br />
zugeschnitten. RWGA-Seminarleiter Herbert Meese:<br />
„Dass schon der erste Jahrgang bei unserer Aufstiegsfortbildung<br />
zum Handelsfachwirt so erfolgreich ist, freut uns sehr. Es zeigt:<br />
ten Fachwirte und 100 Prozent der Bankbetriebswirte<br />
haben ihre Prüfungen mit<br />
Bravour bestanden. „So viele wie noch nie“,<br />
machten Benedikt Roos, Studienleiter des<br />
BankCOLLEGs, und Monika Lohmann, Abteilungsleiterin<br />
der RWGA, bei der Abschlussfeier<br />
in der RWGA in Forsbach deutlich.<br />
Den 195 Fachwirten und 125<br />
Bankbetriebswirten gratulierten an diesem<br />
Feiertag aber nicht nur ihre Dozenten. Auch<br />
zahlreiche Personalverantwortliche und<br />
Bankvorstände applaudierten den stolzen<br />
Nachwuchskräften, als sie ihre Zertifikate<br />
erhielten. „Bei dem berufsbegleitenden<br />
Studium haben Sie viel Selbstdisziplin und<br />
großes Engagement bewiesen“, lobte Benedikt<br />
Roos, der gemeinsam mit Monika Lohmann<br />
die kursbesten Absolventen für ihre<br />
herausragenden Leistungen mit wertvollen<br />
Teilstipendien und Sachpreisen auszeichnete.<br />
In den Studiengängen zum „Fachwirt<br />
BankCOLLEG“ und „BANKBETRIEBSWIRT<br />
BankCOLLEG“ haben sich die Mitarbeiter<br />
der Volksbanken und Raiffeisenbanken in<br />
Theorie und Praxis weitergebildet und<br />
umfassende Managementkompetenzen erworben.<br />
Eva-Maria Drick<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Stolz stieß der erste Jahrgang der Aufstiegsfortbildung zum Handelsfachwirt<br />
auf seinen Erfolg an.<br />
Die wohldosierte Kombination aus Theorie und Praxis stößt bei<br />
den genossenschaftlichen Unternehmen auf einen fruchtbaren<br />
Boden.“<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong> 7<br />
Foto: Martin Meissner
Fotos: Marco Stepniak MVZ:<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Absage für Aktiengesellschaften<br />
Daniel Bahr im GB-Interview: „Gründung und Betrieb eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ)<br />
soll in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft weiterhin zulässig sein.“<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Hans Pfeifer und Personalchef Ulrich Bramkamp dankten Minister Daniel Bahr (v. links) für sein Kommen.<br />
Münster. Ob Ärztemangel in ländlichen Regionen oder Überbelastung<br />
von Medizinern: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr zeigte<br />
sich bei seinem Besuch des Netzwerktreffens der Personalverantwortlichen<br />
in den rheinisch-westfälischen Genossenschaften (siehe<br />
GB 5/<strong>2011</strong>) zuversichtlich, auf all diese Probleme die passenden<br />
Antworten zu finden. GB-Redakteur Christian Fähndrich fragte bei<br />
Daniel Bahr nach.<br />
Bei den Existenzgründungen von Medizinern in den alten Bundesländern<br />
haben zuletzt mehr Ärzte eine Kooperation gewählt als eine Einzelpraxis.<br />
Das belegt eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche<br />
Versorgung (ZI). Demnach wählten 55,3 Prozent der<br />
Existenzgründer eine Kooperation. Greift das neue Versorgungsstrukturgesetz<br />
diesen Trend auf?<br />
Daniel Bahr: Richtig ist, dass gerade junge Medizinerinnen und<br />
Mediziner Interesse an der gemeinschaftlichen Berufsausübung haben.<br />
Das geltende Recht ermöglicht die ambulante ärztliche Tätigkeit<br />
in vielfältiger Form: in der Einzelpraxis oder in der Form einer<br />
Berufsausübungsgemeinschaft, als angestellter Arzt in einer Arztpraxis<br />
oder in einem medizinischen Versorgungszentrum. Ausschlaggebend<br />
für die Wahl sind die persönlichen Vorstellungen über<br />
die Arbeit als Arzt oder Ärztin, spezifische medizinische Erfordernisse<br />
und natürlich auch wirtschaftliche Überlegungen, etwa wenn es<br />
um die Möglichkeit zur gemeinsamen Nutzung einer teuren Praxisausstattung<br />
geht. Dabei soll es auch in Zukunft bleiben. Gerade als<br />
liberaler Gesundheitsminister sehe ich es als meine Aufgabe an, die<br />
Freiheit der Entscheidung über die Form der ärztlichen Berufsausübung<br />
zu erhalten.<br />
Welche neuen Anreize schafft das Gesetz, damit Ärzte von der Stadt<br />
aufs Land ziehen?<br />
Daniel Bahr: Mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz [GKV: Gesetzliche<br />
Krankenversicherung; Anm. d. Red.] sorgen wir dafür, dass<br />
sich die Menschen weiterhin auf die bedarfsgerechte, wohnortnahe<br />
medizinische Versorgung verlassen können. Mit einem ganzen Bündel<br />
von Maßnahmen setzen wir gezielt Anreize für eine ärztliche Tätigkeit<br />
gerade in ländlichen Regionen. So erhalten die Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen die Möglichkeit zur Einrichtung eines<br />
Strukturfonds.<br />
Mit den Mitteln aus diesem Fonds können die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
Maßnahmen für die Niederlassung in Regionen ergreifen,<br />
die unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht sind. Ärztinnen<br />
und Ärzten, die in strukturschwachen Gebieten tätig sind,<br />
werden bei der Behandlung von Patienten dieses Gebietes von der<br />
Mengenbegrenzung ausgenommen. Ferner erhalten die regionalen<br />
Vertragspartner die Möglichkeit – auf Grundlage von Kriterien zur<br />
Verbesserung der Versorgung – Preiszuschläge für besonders förderwürdige<br />
Leistungen sowie für Leistungen von besonders förderungswürdigen<br />
Leistungserbringern, die in strukturschwachen Gebieten<br />
tätig sind, zu vereinbaren.<br />
8 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
>
Wie wollen Sie die flächendeckende Versorgungssituation verbessern?<br />
Daniel Bahr: Neben Anreizen, in strukturschwachen Gebieten tätig<br />
zu werden, sieht das Gesetz eine Reihe weiterer Maßnahmen vor, die<br />
zu einer Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung beitragen<br />
werden. So werden die Rahmenbedingungen für die Delegation ärztlicher<br />
Leistungen verbessert, um Ärzte zu entlasten. Von besonderer<br />
Bedeutung ist die vorgesehene Weiterentwicklung der Bedarfsplanung<br />
mit dem Ziel, regionalen Besonderheiten noch besser als bisher<br />
Rechnung tragen zu können. Auch die Möglichkeit, im Einzelfall auf<br />
die Nachbesetzung von Arztpraxen in überversorgten Regionen zu<br />
verzichten, wird zu einer gleichmäßigeren Verteilung in der ambulanten<br />
ärztlichen Versorgung beitragen. Ich bin sehr zuversichtlich,<br />
dass einem Ärztemangel in ländlichen Regionen mit den neuen Instrumenten,<br />
die das GKV-Versorgungsstrukturgesetz zur Verfügung<br />
stellen wird, wirksam begegnet werden kann.<br />
Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sollen künftig nicht mehr als<br />
Kapitalgesellschaften gegründet werden dürfen. Dahinter steht die<br />
Sorge vor fachfremden Einflüssen auf die Leitung des MVZ. Aber geht<br />
es nicht auch den Investoren einer von Ärzten gegründeten GmbH zu-<br />
allererst um eine gute Rendite?<br />
Daniel Bahr: Ausschlaggebend ist, dass medizinische Entscheidungen<br />
unabhängig von sachfremden Erwägungen getroffen werden.<br />
Um dies zu gewährleisten, wird geregelt, dass der ärztliche Leiter eines<br />
medizinischen Versorgungszentrums auch dort tätig sein muss<br />
und dass er in medizinischen Fragen keinen Weisungen unterliegt.<br />
Zur weiteren Sicherung dieses Ziels werden bei der Entscheidung<br />
über eine Praxisnachfolge freiberuflich tätige Ärzte und Medizinische<br />
Versorgungszentren, die mehrheitlich in ärztlicher Hand sind,<br />
gegenüber Medizinischen Versorgungszentren, die diese Voraussetzung<br />
nicht erfüllen, bevorzugt. Dies ist auch der Grund dafür, dass<br />
die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums in der<br />
Rechtsform einer Aktiengesellschaft künftig ausgeschlossen werden<br />
soll: Dagegen sollen Gründung und Betrieb eines Medizinischen Versorgungszentrums<br />
in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft<br />
weiterhin zulässig sein. Nach meiner Kenntnis wird von dieser<br />
bereits bestehenden Möglichkeit bisher aber nicht in nennenswertem<br />
Umfang Gebrauch gemacht.<br />
Wenn in einem ländlichen Gebiet ein Medizinisches Versorgungszentrum<br />
eröffnet, ist es für die Patienten der Region meist die einzige Adresse<br />
für eine fachärztliche Behandlung. Machen Sie sich nicht Sorgen,<br />
dass sich diese Zentren künftig nur noch die gut dotierten Leistungen<br />
herauspicken und auf zeitintensive Angebote wie etwa Überland-<br />
Hausbesuche aus Kostengründen verzichten?<br />
Daniel Bahr: Für eine solche Entwicklung sind mir keine Anhaltspunkte<br />
bekannt. Medizinische Versorgungszentren werden ja nicht<br />
neu eingeführt, sondern sie leisten bereits seit Jahren einen Beitrag<br />
zur medizinischen Versorgung in Deutschland. Sie haben sich als<br />
sinnvolle Ergänzung zu den Leistungen der in Einzel- und Gemeinschaftspraxen<br />
niedergelassenen Ärzte bewährt. Die vorgesehene Beschränkung<br />
der Gründungsbefugnis für Medizinische Versorgungszentren<br />
und die Regelung zur Weisungsfreiheit des Leiters in<br />
medizinischen Fragen werden dazu beitragen, dass ärztliche Entscheidungen<br />
auch künftig nicht von wirtschaftlichen Interessen<br />
überlagert werden. Im Übrigen sind Ärztinnen und Ärzte berufs-<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
rechtlich dazu verpflichtet, ihr ärztliches Handeln am Wohl der Patientin<br />
oder des Patienten auszurichten. Sie haben ihren Beruf gewissenhaft<br />
auszuüben und dem ihnen bei ihrer Berufsausübung<br />
entgegengebrachten Vertrauen zu entsprechen. Als Kassenärzte unterliegen<br />
sie außerdem dem Kontrahierungszwang.<br />
Genossenschaften stehen seit mehr als 150 Jahren für die Bereitschaft<br />
vieler Bürger zur Selbsthilfe – auch im Gesundheitswesen. Darüber hinaus<br />
sind Selbsthilfegruppen von Patienten in den Bereichen Prävention<br />
und Rehabilitation den Krankenkassen viel Geld wert. Auf welchen<br />
Gebieten wünschen Sie sich von Ärzten, Apothekern oder Patienten<br />
noch mehr Selbsthilfe?<br />
Daniel Bahr: Der Markt und klare Regeln entscheiden darüber, welche<br />
Ideen und Formen sich durchsetzen und erfolgreich bestehen<br />
können. Die Tatsache, dass Genossenschaften seit mehr als 150 Jahren<br />
in vielen Wirtschaftssektoren und auch im Gesundheitswesen<br />
tätig sind, zeigt ganz offensichtlich, dass die Idee der Genossenschaft<br />
erfolgreich ist. Eigeninitiative, Solidarität und Selbstverwaltung – das<br />
sind urliberale Prinzipien. Natürlich begrüße ich daher alle Initiativen,<br />
die aus eigener Kraft und dem Engagement ihrer Mitglieder heraus<br />
etwas aufbauen und am Leben erhalten. Der wirtschaftliche Erfolg<br />
gibt der Genossenschaftsidee recht. Sie sind ein lebendiger Be-<br />
weis für ein nachhaltiges und wirtschaftlich erfolgreiches Handeln.<br />
Sie kann Vorbild sein für andere Bereiche des gesellschaftlichen und<br />
wirtschaftlichen Lebens. Ich wünsche mir noch sehr viel mehr bürgerschaftliches<br />
Engagement in Deutschland, denn ein Gemeinwesen<br />
wie unseres kann nur funktionieren, wenn sich auch Bürgerinnen<br />
und Bürger selbst für ihre Belange einsetzen.<br />
Christian Fähndrich<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr: Genossenschaften sind erfolgreich<br />
und können Vorbild sein.<br />
9
<strong>RWGV</strong> intern<br />
„Die Auszeichnung ist Gold wert“<br />
RWGA darf als erste Akademie in Deutschland ein TÜV-Siegel für Baufinanzierungsberater anbieten.<br />
Kurt Beilfuß und Kordula Dalming von der RWGA freuten sich über das TÜV-Zertifikat aus den Händen von<br />
Franz Dernoscheck.<br />
Münster. Der TÜV ist Deutschlands berühmteste<br />
Prüfstelle. Er nimmt alles unter<br />
die Lupe: von Autos und Spielzeug bis zu Lebensmitteln<br />
und Bekleidung. Auch Barbara<br />
Niehoff ist bald TÜV-geprüft. Die 33-jährige<br />
Mitarbeiterin bei der Volksbank Bönen erhält<br />
von der Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsakademie<br />
(RWGA) in Zusammenarbeit<br />
mit dem TÜV Saarland das<br />
Nachgefragt bei Kordula Dalming …<br />
… , Dozentin und Produktverantwortliche<br />
Bauen & Wohnen an der Rheinisch-Westfälischen<br />
Genossenschaftsakademie<br />
Frau Dalming, was ist neu an dem Angebot<br />
der RWGA?<br />
Kordula Dalming: Banken können sich<br />
schon lange TÜV-zertifizieren lassen,<br />
aber durch unsere TÜV-geprüfte Fortbildung<br />
können sich jetzt auch einzelne<br />
Baufinanzierungsberater auszeichnen.<br />
Der Antrag beim TÜV läuft über uns, die<br />
Bank muss sich um nichts kümmern –<br />
was auch finanziell nicht unbedeutend<br />
ist für die Institute.<br />
TÜV-Siegel für ihre Baufinanzierungsbe-<br />
ratung – als Erste in Deutschland. Barbara<br />
Niehoff ist seit 17 Jahren bei ihrer Bank und<br />
berät dort Häuslebauer. „Ich wollte mich<br />
gern noch weiterbilden und habe nach einer<br />
anspruchsvollen Qualifizierung gesucht“, erzählt<br />
Niehoff. Fündig wurde sie dann bei der<br />
RWGA. Hier werden seit 2009 Baufinanzierungsspezialisten<br />
fortgebildet. Und es gab<br />
Was sind die Voraussetzungen, um das<br />
Zertifikat zu bekommen?<br />
Kordula Dalming: Der Bankmitarbeiter<br />
muss nicht nur die graue Theorie beherrschen,<br />
auch praktische Kenntnisse<br />
sind gefordert. Er braucht mehrjährige<br />
Berufserfahrung in der Bank und muss<br />
eine gewisse Anzahl abgeschlossener<br />
Baufinanzierungsberatungen durchgeführt<br />
haben. Nach Abschluss unserer Seminare<br />
„Zertifizierter VR-WohnbaufinanzierungsBerater“<br />
und „Zertifizierter<br />
VR-BaufinanzierungsSpezialist“ kann<br />
der Berater einen Antrag auf das eigene<br />
TÜV-Zertifikat stellen.<br />
gute Nachrichten: Während Barbara Niehoff<br />
am Baufinanzierungsseminar teilnahm, erhielt<br />
das Bildungshaus mit seinen Standorten<br />
in Forsbach und Münster als erste deutsche<br />
Akademie das TÜV-Siegel für diese<br />
Fortbildung. Und damit die Erlaubnis, für<br />
erfolgreiche Kursteilnehmer eine eigene<br />
Auszeichnung zu beantragen. „Für mich und<br />
die Volksbank Bönen bedeutet so eine Zertifizierung<br />
viel“, betont Niehoff, „ich kann damit<br />
meine persönliche Kompetenz zeigen,<br />
und die Bank kann sich damit gegen die<br />
Konkurrenz abheben.“ Ihr Chef, Vorstandsvorsitzender<br />
Wilfried Holtkötter, hat sie dabei<br />
gern unterstützt. „Gerade in Zeiten verunsicherter<br />
Kunden und politischer Re-<br />
gulierungsflut ist so eine Auszeichnung Gold<br />
wert“, findet Holtkötter. „Jeder schaut beim<br />
Autokauf nach der TÜV-Untersuchung, auch<br />
beim Hausbau sollte er TÜV-geprüften Rat<br />
suchen.“<br />
Das sieht auch Udo Urner, Leiter der RWGA,<br />
so: „Ein Haus zu bauen ist eine große finanzielle<br />
Entscheidung, da sollte man sich den<br />
Berater gut auswählen. Mit dem TÜV-Zertifikat<br />
steht nun erstmal der einzelne Baufinanzierungsberater<br />
und seine Leistung im Fokus.<br />
Jeder Kunde weiß somit sofort, wie viel<br />
Kompetenz er im Gespräch erwarten kann.“<br />
Eva-Maria Drick<br />
Wie läuft die Qualifizierung ab?<br />
Kordula Dalming: Nach erfolgreich bestandener<br />
Fortbildung und Nachweis aller<br />
Voraussetzungen beantragen wir das<br />
TÜV-Zertifikat. Die Auszeichnung gilt für<br />
zwei Jahre und kann danach verlängert<br />
werden.<br />
Kordula Dalming steht gerne für weitere<br />
Fragen und Informationen zur Verfügung.<br />
Kontakt: 0251-7186-8212,<br />
kordula.dalming@rwgv.de<br />
www.rwga.de<br />
10 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Intensiv und zielgerichtet<br />
Verbändekooperation im Bereich Steuern zeigt Erfolge. Eine Zwischenbilanz von Friedhelm Lübbers,<br />
<strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter Steuern.<br />
Münster. Die Verbändekooperation feiert ihren ersten Geburtstag<br />
(siehe Seite 4/5). Einige Kerzen mehr dürfen die Steuerabteilungen<br />
des <strong>RWGV</strong>s, des BWGVs und des GVBs auf die Geburtstagstorte stellen:<br />
Schon seit vielen Jahren pflegen wir hier einen intensiven Informationsaustausch.<br />
Mit der offiziellen Kooperation, der sich auch der<br />
Genossenschaftsverband Weser-Ems angeschlossen hat, wurde dies<br />
jedoch noch einmal intensiviert und zielgerichtet ausgebaut.<br />
Wissensbündelung<br />
Maßstab unserer Arbeit ist, dass die Beratungsleistungen für die Mitglieder<br />
der Verbände von Nutzen und Wert sind. So stellt auch die<br />
Steuerberatung stets eine Tätigkeit dar, die im direkten Verhältnis<br />
vom Berater zum Mandanten erfolgt. Obwohl die Mandanten die<br />
weiterhin optimierten Strukturen im Hintergrund nicht direkt erkennen,<br />
profitieren sie doch vor allem auch durch das breitere und bessere<br />
Wissen ihrer Berater – beispielsweise um aktuelle Urteile. Getragen<br />
von diesen Überlegungen haben die Steuerabteilungen<br />
vereinbart, eine gemeinsame Datenbank zu erstellen, in der alle für<br />
das Tagesgeschäft relevanten Informationen (Dateien, Texte, Urteile,<br />
Datenbanken und so weiter) zur Verfügung stehen. Diese Datenbank<br />
wurde so konzipiert, dass alle Berater kooperationsweit hierauf uneingeschränkten<br />
Zugriff haben. Die gespeicherten Informationen<br />
führen zu einer spürbaren Entlastung von Recherchetätigkeiten und<br />
unterstützen die Sachverhaltsbewertungen (auch vor Ort), was im<br />
Interesse der Mitglieder zu einer Verbesserung der Beratungsqualität<br />
führen wird. Zudem wird eine weitere Qualitätsverbesserung durch<br />
eine gemeinsame, vom <strong>RWGV</strong> initiierten Übersicht von Mustereinsprüchen<br />
und die geplante Einführung eines Datenmanagement-<br />
Systems unterstützt. Die Zusammenarbeit wurde mit Fortschreiten<br />
der Kooperation weiter intensiviert. Dies bewirkt, dass die seit Jahren<br />
durchgeführten Tagungen des <strong>RWGV</strong>-Bereichs Steuern mit den Kooperationspartnern<br />
und auch Fortbildungsmaßnahmen gemeinsam<br />
erfolgen konnten. Bei der äußerst umfangreichen und komplexen<br />
Bearbeitung von Gesetzesvorlagen sowie der Interessenvertretung<br />
gegenüber den Finanzministerien und dem Gesetzgeber konnte erreicht<br />
werden, dass die bisher profunde und detaillierte Arbeit noch<br />
ausgeweitet werden konnte. Beispielhaft kann dies an folgenden<br />
Themen aufgezeigt werden:<br />
1.<br />
Umsatzsteuerliche Behandlung von Aufsichtsräten: Nach der Veröffentlichung<br />
des alle Genossenschaften betreffenden negativen<br />
Urteils des Bundesfinanzhofs galt es, die Wirkungen zu begrenzen,<br />
praktikable Gestaltungen für die Zukunft zu erreichen und<br />
daneben alle betroffenen Genossenschaften zu informieren, zu<br />
schulen und zu beraten. Die schwierige – teils unsinnige – steuerliche<br />
Beurteilung wurde von den Kooperationspartnern analysiert<br />
und es wurden entsprechende Stellungnahmen erarbeitet. Nachdem<br />
auf dieser Grundlage sowohl in Bayern wie in Baden-Württemberg<br />
ein beachtenswerter Erfolg (durch positive Bestätigung<br />
der Finanzministerien) zugunsten der Genossenschaften und deren<br />
Aufsichtsräte erreicht werden konnte, hat dieses Ergebnis<br />
auch der Bundesverband übernommen und seinerseits dem Bun-<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
desfinanzministerium vorgelegt. Dieses hat jetzt, fast ein Jahr später,<br />
das Ergebnis uneingeschränkt bestätigt. Von diesem nunmehr<br />
bundesweit gültigen Ergebnis profitieren auch die Verbände, die<br />
nicht Partner der Kooperation sind.<br />
Geltendmachung des Körperschaftsteuerguthabens: Auch hier haben<br />
die Kooperationspartner nach Veröffentlichung des zugrunde<br />
liegenden Bundesverfassungsgerichtsurteils sowie der gesetzlichen<br />
Neuregelung im Jahressteuergesetz 2010 umfassend und<br />
detailliert die Rechtslage analysiert, Lösungsansätze sowie verfahrensrechtliche<br />
Vorgehensweisen erörtert und einen Erfolg versprechenden<br />
Ansatz entwickelt. Dieser wurde unter den Kooperationspartnern<br />
abgestimmt, analysiert und verbessert. Die<br />
Ausarbeitung ist Grundlage von Eingaben aller Verbände an die<br />
jeweiligen Finanzministerien, um das – noch strittige – Verfahren<br />
zu einem für die Genossenschaften vorteilhaften Abschluss zu<br />
bringen.<br />
E-Bilanz: Auf Kooperationsebene wurde unter anderem in Zusammenarbeit<br />
mit der DATEV eG erörtert, wie die gesetzlichen<br />
Vorgaben der E-Bilanz von den Verbänden umgesetzt werden<br />
können. Zurzeit wird intensiv an den verschiedensten Lösungsansätzen<br />
gearbeitet.<br />
„STEKO-Rechtssprechung“: Aufgrund eines einschneidenden Eu-<br />
GH-Urteils hinsichtlich der Behandlung ausländischer Sachverhalte<br />
des Jahres 2001 steht die Praxis derzeit vor dem großen Problem,<br />
dieses Urteil für Beteiligte an Investmentfonds umsetzen zu<br />
können. Hierzu sind nicht nur der rechtliche Ansatz (Begleitung<br />
durch den BVR), sondern auch die rechtlichen Besonderheiten in<br />
jedem Einzelfall zu beachten. Die Kooperationspartner arbeiten<br />
derzeit daran – teilweise gemeinsam mit dem BVR und der Union<br />
Investment – einen Weg zu finden, wie ein möglichst günstiges<br />
steuerliches Ergebnis erreicht werden kann.<br />
Der Nutzen der Kooperation zeigt sich auch in tagesgeschäftlichen<br />
Aspekten. So ist ein Kollege eines Kooperationsverbandes nach einem<br />
Unfall längerfristig ausgefallen. Es galt, die hierdurch gerissene<br />
Lücke zu schließen. Natürlich war die betroffene Abteilung hierzu<br />
weitgehend selbst in der Lage. Daneben haben die Kooperationspartner<br />
es aber als selbstverständlich angesehen, durch interne<br />
Übernahme von Einzeltätigkeiten die betroffenen Kollegen zu unterstützen.<br />
So übernahm etwa bei komplexen Beratungsthemen ein<br />
Spezialist eines Partnerverbandes im Hintergrund die Bearbeitung<br />
einzelner Fragen.<br />
Friedhelm Lübbers, <strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter Steuern<br />
Serie zur Verbändekooperation<br />
Der letzte Teil der GB-Serie zu den Arbeitspaketen der Verbändekooperation<br />
wird in der kommenden Ausgabe veröffentlicht.<br />
11
<strong>RWGV</strong> intern<br />
GenoKolleg: DZ BANK-Vorstand besuchte seine Berufsschule<br />
Dankten Thomas Ullrich (3. v. links), Vorstandsmitglied der DZ BANK, für den Besuch im GenoKolleg<br />
(v. links): GenoKolleg-Lehrer Matthias Dieckmann, der ehemalige Lehrer des DZ BANK-Vorstandes Ludwig<br />
Hofmann sowie Schulleiter Rudolf Leißing.<br />
Münster. Thomas Ullrich, Vorstandsmitglied<br />
der DZ BANK und ehemaliger Schü-<br />
ler des genossenschaftichen Berufskollegs<br />
(GenoKolleg), kehrte Ende <strong>2011</strong> noch ein-<br />
Forum Banksteuerung: Warnung vor dem Euroausstieg<br />
Neuss. Zum 12. Forum Banksteuerung hatte die RWGA ins<br />
SWISSOTEL nach Neuss geladen. Bei der Eröffnung der zweitägigen<br />
Veranstaltung konnte <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Hans<br />
Pfeifer fast 80 Teilnehmer begrüßen. Einer der Hauptredner war<br />
Professor Norbert Walter, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen<br />
Bank. In seiner Rede über die weltweite Staatsverschuldung<br />
warnte er vor einem Abschied vom Euro sowie vor nicht durchdachten<br />
Äußerungen und Spekulationen von Politikern über<br />
mögliche Staatspleiten. Das sei der Reputation der Eurozone nicht<br />
förderlich, zumal die Märkte sehr nervös seien. Gleichzeitig<br />
mahnte er zur Besonnenheit. Weitere Referenten des Forums<br />
Banksteuerung <strong>2011</strong> waren: Beate Strohbach und Kerstin Harney<br />
(„Controlling im Wandel der Zeit – Vom Zahlenlieferanten zum<br />
Lotsen“), Dr. Norbert Emmerich und Michael Schröder von der ifb<br />
AG zu Themen der Gesamtbanksteuerung, Willi Danninger von<br />
der Raiffeisenbank Gramastetten-Herzogsdorf und Dr. Andreas<br />
Kronabitleitner von consultingpartner AG zum Thema „Von der<br />
Cross-Selling-Falle zum Leistungsversprechen“, Michael Neuhaus<br />
vom <strong>RWGV</strong> („Überblick über Veränderungen im regulatorischem<br />
Umfeld“), Michael Schlechter von GenoBankConsult und Volker<br />
Liermann von der ifb AG zum Thema „Ausblick über die Veränderungen<br />
bei der Messung von Adressrisiken im Eigengeschäft mit<br />
Fokus auf das neue Kreditportfolio-Modell für Eigengeschäfte<br />
(KPM-EG)“ sowie Dennis Herzberg von der WGZ BANK, der sich<br />
zu aktuellen Weiterentwicklungen des WGZ-Limitsystems im<br />
Kontext aufsichtsrechtlicher Anforderungen äußerte. Ein Kontrastprogramm<br />
der ganz besonderer Art offenbarten Annette Rei-<br />
mal zurück zu seinen Wurzeln – an seine<br />
Berufsschule in Münster.<br />
Und da der erste GenoKolleg-Besuch Ullrichs<br />
exakt 30 Jahre her war und auch das<br />
GenoKolleg seinen 40. Geburtstag feiern<br />
durfte, wurde der Anlass genutzt, eine kleine<br />
Feier zu veranstalten. Ins Staunen gerieten<br />
die aktuellen Schülerinnen und Schüler,<br />
als Thomas Ullrich deutlich machte,<br />
wie schnell der Weg von der Schulbank in<br />
die Spitzenpositionen einer Bank sein<br />
kann. Nach der Ausbildung war er unter<br />
anderem Abteilungsleiter, Bereichsleiter<br />
und Generalbevollmächtigter bei der WGZ<br />
BANK, bevor er von 2000 bis 2010 Mitglied<br />
im Vorstand der Zentralbank in Düsseldorf<br />
wurde. Im Jahre 2009 ging er schließlich<br />
zur DZ BANK – ebenfalls in den Vorstand.<br />
Schulleiter Rudolf Leißing war begeistert:<br />
„Im Gespräch mit den Schülern wurde<br />
schnell deutlich, dass Thomas Ullrich<br />
die Werte des genossenschaftlichen Gedankens<br />
lebt und versucht, diesen Funken<br />
auf andere Personen zu überspringen zu<br />
lassen.“<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender Hans Pfeifer (rechts) dankte Professor Norbert<br />
Walter für seinen Besuch beim Forum Banksteuerung <strong>2011</strong>.<br />
singer und Conny Thalheim, die mit ihrer humorvollen Lesung<br />
aus ihrem Buch „Heartfacts – Fakten, die Menschen und Unternehmen<br />
bewegen“ das gesamte Plenum mit Esprit und bayrischem<br />
Charme für sich gewannen. Unterlagen und Informationen<br />
zu den Referenten können angefordert werden bei André Mahl<br />
(RWGA), andre.mahl@rwgv.de<br />
Das nächste Forum Banksteuerung findet statt am 12. und 13.<br />
September 2012.<br />
12 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
Foto: Marco Lorenz „Besser,<br />
Sie nehmen am Dialog teil“<br />
<strong>RWGV</strong>-Fachtagung informiert über den Weg in die sozialen Medien.<br />
Auch in den Pausen gab es bei den zahlreichen Besuchern der <strong>RWGV</strong>-Fachtagung nur ein Thema: die Chancen<br />
und Risiken von „Social Media“.<br />
Düsseldorf. Der Begriff Social Media ist in<br />
aller Munde: Viele Unternehmen haben<br />
das soziale Netzwerk Facebook bereits für<br />
sich entdeckt. Doch lohnt sich der Schritt<br />
auch für Volksbanken und Raiffeisenbanken?<br />
Was muss eine Bank beim Einstieg in<br />
die sozialen Medien beachten, und welche<br />
Risiken birgt eine institutseigene Facebook-Fanseite?<br />
Diesen Fragen widmete<br />
sich die erste <strong>RWGV</strong>-Fachtagung „Internetvertrieb,<br />
Online-Marketing und Social Media“<br />
in Düsseldorf.<br />
„In den sozialen Medien wird über Ihre<br />
Bank gesprochen. Besser, Sie nehmen am<br />
Dialog teil“, riet BVR-Internetexperte Marc<br />
Weegen vor rund 80 Vertretern von Genossenschaftsinstituten<br />
aus Rheinland und<br />
Die drei größten Social Media-Irrtümer<br />
Platz 1: Ein Konzept wird nicht benötigt,<br />
der Privatanwender hat auch keines.<br />
Jeder gute Social-Media-Auftritt braucht ein Konzept. Halten<br />
Sie darin fest, wer berechtigt ist, Inhalte einzustellen und auf<br />
Fragen zu antworten. Nehmen Sie die Nutzer sozialer Netzwerke<br />
ernst und räumen Sie ihnen ein Mitspracherecht auf der Seite<br />
ein. Es geht darum, mit Menschen ins Gespräch zu kommen<br />
und daraus Potenzial zu schöpfen.<br />
Platz 2: Unsere Kunden sind nicht in den<br />
sozialen Medien unterwegs.<br />
Rund 83 Prozent der Internetnutzer sind in einem sozialen<br />
Westfalen. Denn: Die Besonderheit sozialer<br />
Medien liege in der Interaktivität. Jeder<br />
Nutzer sei hier gleichberechtigt und könne<br />
seine Meinung frei äußern. Gerade deshalb<br />
bergen die „Social Media“ für Banken großes<br />
Potenzial, um mit Kunden in direkten<br />
Kontakt zu treten. Eine Gefahr sah Weegen<br />
jedoch in einem überstürzten Einstieg: „Vor<br />
einem Engagement müssen unbedingt drei<br />
Dinge geklärt sein. Welches Ziel habe ich?<br />
Wer übernimmt welche Aufgaben? Gibt es<br />
die Erlaubnis des Vorstandes, das Experiment<br />
zu wagen? Ein unüberlegter Schnellschuss<br />
kann sonst nach hinten losgehen.“<br />
Auch über die thematische Ausrichtung<br />
sollte sich eine Bank vorab Gedanken machen:<br />
„Wer denkt, dass Gewinnspiele aus-<br />
reichen, um Kunden langfristig zu binden,<br />
wird schnell enttäuscht. Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken müssen ihren Standortvorteil<br />
nutzen und Geschichten aus der Region<br />
erzählen“, so Ralf Bartenbach von der<br />
GGB-Beratungsgruppe.<br />
Ein wichtiger Punkt sei darüber hinaus, das<br />
Social-Media-Engagement in die Gesamtstrategie<br />
der Bank zu integrieren. „Social-<br />
Media ist kein Paralleluniversum, sondern<br />
muss zur allgemeinen Strategie der Bank<br />
passen. Nur dann kann ein Institut authentisch<br />
wirken und erfolgreich sein“, so<br />
Online-Marketing-Manager Tobias Schewe<br />
von der VR-NetWorld.<br />
Ein häufig vernachlässigter Aspekt beim<br />
Einstieg in die sozialen Medien sind die<br />
rechtlichen Aspekte. „Das Online-Netzwerk<br />
Facebook hat sehr spezielle Nutzungsbedingungen.<br />
Gerade in Bezug auf<br />
Bildrechte sollte man sich vor dem Einstieg<br />
umfassend erkundigen, sonst lauert dort<br />
der ein oder andere rechtliche Fallstrick“,<br />
weiß Rechtsanwalt Burkhard Kurze. Dennoch<br />
macht er Mut für einen Einstieg: „Wer<br />
sich vor einem Engagement sorgfältig mit<br />
den Bedingungen vertraut macht, hat im<br />
Regelfall keine Probleme.“<br />
Informationen und Hilfestellungen zum<br />
Einstieg in die sozialen Medien gibt es unter<br />
www.vr-marketingservice.de. Bei Fragen<br />
steht auch Silke-Carolin Specht<br />
(<strong>RWGV</strong>-Mitgliederservice), silke-carolin.<br />
specht@rwgv.de, mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Marco Lorenz<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Netzwerk angemeldet. Durch mobiles Internet werden sich die<br />
Social Networks in Zukunft noch stärker in den Alltag integrieren<br />
und es werden viele Menschen in diesem Mikrokosmos angemeldet<br />
und aktiv sein.<br />
Platz 3: Die Besucher strömen einfach so herbei.<br />
In Netzwerken wie Facebook oder Twitter gibt es unzählige Unternehmen,<br />
die um die Gunst der Nutzer buhlen. Inmitten dieser<br />
großen Menge herauszustechen, ist nicht einfach. Bieten Sie<br />
Ihren Besuchern deshalb interessante Themen: Erzählen Sie<br />
zum Beispiel Aktuelles aus Ihrer Region.<br />
mlo<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong> 13
Foto: Marco Stepniak<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
Trost spenden<br />
Über 15.000 Euro: Geldspende hilft NCL-Kranken und ihren Angehörigen.<br />
Wilhelm Rüter (links), erster Vorsitzender der NCL-Gruppe Deutschland e.V.,<br />
mit <strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzendem Hans Pfeifer bei der Spendenübergabe.<br />
Münster. Wilhelm Rüter, 1. Vorsitzender der NCL-Gruppe<br />
Deutschland, freute sich über 15.100 Euro, die sein Verein von<br />
Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des <strong>RWGV</strong>s, überreicht bekam.<br />
Hans Pfeifer hatte anlässlich seines 60. Geburtstags darum<br />
gebeten, keine Geschenke zu machen, sondern zu spenden.<br />
15.100 Euro kamen so aus der großen genossenschaftlichen Gratulanten-Schar<br />
zusammen. Was Hans Pfeifer besonders beeindruckte:<br />
Über 1.120 Euro sammelten allein die <strong>RWGV</strong>-Mitarbeiter.<br />
Bei der Scheckübergabe bedankte sich Wilhelm Rüter, der ehe-<br />
mals als Prokurist für die Volksbank Lübbecker Land tätig war, bei<br />
allen Spendern. Rüter, dessen Tochter auch unter der Erbkrankheit<br />
leidet: „Die Krankheit ist so selten und deshalb auch bei Ärzten<br />
vielfach so unbekannt, dass es leider nur wenig Fachliteratur<br />
gibt. Den betroffenen Familien versuchen wir daher so viel Unterstützung<br />
und Beratung zu geben, wie es nur möglich ist.“ Er machte<br />
deutlich, dass der Alltag mit NCL-kranken Kindern an die Substanz<br />
der Familien gehe – „körperlich und psychisch“. Denn, so<br />
Rüter: „Die Betroffenen leiden unter großen Schmerzen, die Eltern<br />
müssen zusehen, wie sich ihre Kinder immer weiter zurückentwickeln<br />
und letztendlich sterben.“<br />
Die Erbkrankheit NCL ist unheilbar<br />
„Damit Mütter und Väter ihren Kummer teilen und auch mal Luft<br />
holen können“, so Ritter, veranstalten wir regelmäßig gemeinsame<br />
Wochenenden. Außerdem kümmern wir uns um verwaiste Eltern<br />
und versuchen ihnen Trost zu spenden. Für die kranken Kinder<br />
und Jugendlichen organisieren wir Freizeiten mit Betreuern, um sie<br />
aus ihrer Isolation herauszuführen und ihnen Freude zu bereiten.“<br />
Zum Hintergrund: NCL steht für Neuronale Ceroid-Lipofuszinosen<br />
(NCL). Dabei handelt es sich um die häufigsten erblichen Hirnabbau-Erkrankungen,<br />
die in der Kindheit oder Jugend auftreten können.<br />
NCL ist unheilbar und umfasst eine Gruppe von Erkrankungen,<br />
die unter anderem mit geistigem Abbau, Erblindung,<br />
Bewegungsstörungen und epileptischen Anfällen und mit großen<br />
Schmerzen verbunden ist. Hinzu können psychische Probleme wie<br />
Angstzustände und Halluzinationen kommen.<br />
Die Betroffenen entwickeln sich auf ein frühkindliches Niveau zurück<br />
und müssen bis zu ihrem Tod Tag und Nacht gepflegt werden.<br />
In Deutschland sind von dieser Erbkrankheit zurzeit circa 100 Kinder<br />
und Jugendliche betroffen, die Dunkelziffer liegt vermutlich<br />
weit höher. Informationen: www.ncl-deutschland.de<br />
Sabine Bömmer<br />
Bekanntmachung<br />
Die Generalversammlung vom 09. November <strong>2011</strong> hat die Auflösung unserer Ge nos sen schaft zum 31. Dezember <strong>2011</strong> beschlossen.<br />
Niederkassel, 24. November <strong>2011</strong><br />
Liquidator ist der Unterzeichner.<br />
Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzu mel den.<br />
HAB Einkaufsgenossenschaft für Haushalts- und Ausstattungsbedarf eG<br />
Unterstraße 98 a, 53859 Niederkassel<br />
Die Liquidatoren<br />
Alfons Monschau, Walter Wetzels<br />
Anzeige
Nach dem Banküberfall<br />
RWGA und TÜV Rheinland bereiten mit der Ausbildung zum „Psychischen Ersthelfer“ auf den Ernstfall vor.<br />
Münster. Ein Banküberfall kostet nicht nur Geld, sondern geht<br />
auch an die Nerven der Mitarbeiter. Wie kann man sich für den<br />
Ernstfall rüsten? Dieser Frage stellen sich die Teilnehmer bei einer<br />
neuen Seminarreihe von RWGA und TÜV Rheinland. GB-Mitarbeiterin<br />
Eva-Maria Drick fragte nach bei Silke Bass und Kristina Soldo,<br />
Trainerinnen vom TÜV-Rheinland.<br />
In welche Situation geraten Mitarbeiter bei einem Banküberfall?<br />
Silke Bass: Banküberfälle können sehr unterschiedlich ablaufen,<br />
oft sind sie aber ungeplant („Ich brauche Geld – und zwar jetzt!“).<br />
Womit der typische Täter besonders schlecht zurechtkommt: warten.<br />
Die betroffenen Mitarbeiter fühlen sich bedroht und haben<br />
Angst um ihr Leben – für die meisten Menschen eine unerträgliche<br />
Situation. Sie erleben für einige Minuten einen Kontrollverlust, sie<br />
fühlen sich ausgeliefert. Ihr übliches Sicherheitsgefühl ist erschüttert.<br />
Wie reagieren Mitarbeiter nach dem Überfall auf diese Erfahrung?<br />
Silke Bass: Ein Banküberfall bewirkt bei Anwesenden eine akute<br />
Stressreaktion. Dabei bleiben manche cool, andere drehen durch,<br />
der nächste überlegt neue Sicherheitsvorkehrungen. Wichtig ist, alles<br />
dafür zu tun, dass sich der akute Stress nicht zu einem dauerhaften<br />
Stress ausweitet, denn sonst erkrankt der Mitarbeiter.<br />
Was können Ersthelfer dagegen tun?<br />
Foto: Marco Stepniak<br />
Kristina Soldo Silke Bass<br />
Kristina Soldo: Schnell da sein. Das ist wichtig. Und die von uns<br />
geschulten Ersthelfer in den Banken können genau das tun: Sie kennen<br />
die betroffenen Kollegen und den Arbeitsplatz. Sie wissen, wie<br />
Menschen nach einem Überfall reagieren können, und sie haben in<br />
unserer Schulung gelernt, damit umzugehen. Wenn Betroffene das<br />
Bedürfnis haben zu reden, sind sie da oder verständigen Angehörige.<br />
Was kann der Banküberfall für langfristige Folgen haben?<br />
Silke Bass: Wenn der Überfall nicht richtig bewältigt wurde, können<br />
Angstreaktionen auftreten, bei denen Reize wie eine schwarze<br />
Mütze, ein bestimmtes Geräusch oder einfach der eigene Arbeitsplatz<br />
akute Angst auslösen können. Im schlimmsten Fall erleiden<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
Mitarbeiter ein starkes Trauma und erleben ein chronisches Gefühl<br />
der Unsicherheit – auch noch lange nach dem Banküberfall. Das<br />
kann so weit gehen, dass derjenige nicht mehr zur Arbeit kommen<br />
kann oder sich selbst zu Hause nicht mehr sicher fühlt.<br />
Kristina Soldo: Auch das Verhältnis zum Arbeitgeber kann extrem<br />
vom Umgang mit dem Überfall abhängen. Fühlt sich der Mitarbeiter<br />
gut versorgt und ernst genommen, wird dies die Bindung zum<br />
Unternehmen vertiefen. Fühlt er sich jedoch im Stich gelassen,<br />
kann das schlimmstenfalls dazu führen, dass er seinen Job hinschmeißt.<br />
Wie werden Psychische Ersthelfer dafür ausgebildet?<br />
Silke Bass: Die Ausbildung zum Psychischen Ersthelfer dauert<br />
zwei Tage. Wir mischen dabei Theorie und praktisches Training.<br />
Wie funktioniert Angst? Wie äußert sich ein Trauma? Darauf müssen<br />
Ersthelfer schnell und individuell Antworten finden. Der Ersthelfer<br />
erfährt daher auf der einen Seite, wie der Erstkontakt mit den<br />
Überfallopfern ablaufen kann. Dazu werden angemessene Techniken<br />
vermittelt und geübt. Auf der anderen Seite – und das dürfen<br />
wir nicht unterschätzen – muss jeder Ersthelfer lernen, wie er mit<br />
der eigenen Betroffenheit umgehen kann und wann er an professionelle<br />
Helfer weitergeben sollte.<br />
Wer eignet sich für diese Aufgabe?<br />
Kristina Soldo: Der Ersthelfer sollte ein gutes Verhältnis zu seinen<br />
Kollegen haben und über ausgeprägte soziale Fähigkeiten verfügen.<br />
Und jeder Mitarbeiter muss im Ernstfall wissen, an wen er sich<br />
wenden kann.<br />
Silke Bass: Am besten ist es, mehrere Ersthelfer zu bestimmen,<br />
aber das hängt natürlich von der Größe der Bank ab. Gerade wenn<br />
ein Ersthelfer selbst bei dem Überfall anwesend war, ist es hilfreich,<br />
einen unbeteiligten Zweiten vor Ort zu haben.<br />
Die nächste Ausbildung ist am 13.03. und 14.03.2012 in Forsbach<br />
(www.rwga.de).<br />
Eva-Maria Drick<br />
Zahlen und Fakten:<br />
327 Banküberfälle gab es 2010 in Deutschland.<br />
236 Banküberfälle führten 2010 zum Erfolg.<br />
82,3 Prozent der Banküberfälle wurden aufgeklärt.<br />
Bei 203 Überfällen wurde mit einer Schusswaffe gedroht,<br />
zu einer Geiselnahme kam es in acht Fällen.<br />
Fünf Mal wurde geschossen.<br />
(Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik)<br />
<strong>RWGV</strong> intern<br />
15
Hintergrund & Analyse<br />
Mitgliederorientierung statt Preisfalle?<br />
Wege zu mitgliederwertorientierten Strategien für gewerbliche Genossenschaften. Ein Fachbeitrag.<br />
Münster. Genossenschaften bieten das<br />
Beste aus zwei Welten. Einerseits sind die<br />
Mitgliedsunternehmen einer gewerblichen<br />
Genossenschaft dezentral aufgestellt.<br />
Sie verfügen über eine lokale Verankerung<br />
und kennen ihre lokalen Märkte sehr gut.<br />
Andererseits sehen sich diese lokal gut<br />
aufgestellten Unternehmen häufig einer<br />
Konkurrenz von großen Konzernen gegenüber,<br />
die durch ihre Größe Marktvorteile<br />
erreichen, die sie insbesondere über den<br />
Preis ausspielen. Die Kooperation mit anderen<br />
Unternehmen in Genossenschaften<br />
ermöglicht es auch kleineren Unternehmen,<br />
ähnliche Größenvorteile zu erlangen<br />
wie Großunternehmen, wie zum Beispiel<br />
Preisvorteile in der Beschaffung, eine größere<br />
Vielfalt oder eine Risikosenkung.<br />
Wesentlich ist, dass sich die Lokalität beziehungsweise<br />
das besondere Marktwissen<br />
und die durch die Genossenschaft erzeugten<br />
Effizienzvorteile die Waage halten. Das<br />
heißt: Die Größenvorteile leiden, wenn die<br />
Marktbearbeitung durch die Mitgliedsunternehmen<br />
schlecht ist. Und umgekehrt<br />
leidet die Marktbearbeitung vor Ort, wenn<br />
die Vorleistungen durch die Genossenschaft<br />
schlecht sind oder die Handlungsmöglichkeiten<br />
zu sehr einschränken.<br />
Diese Waage in der Organisation der Genossenschaft<br />
zu diskutieren und abzubilden,<br />
ist eine zentrale Managementaufgabe.<br />
Sie bedeutet, die gemeinsame<br />
Wertschöpfungskette offenzulegen und die<br />
Tätigkeiten zwischen der Genossenschaft<br />
und dem Mitgliedsunternehmen aufzuteilen.<br />
Typische Gemeinschaftsaufgaben sind<br />
natürlich die Beschaffung und der Großhandel<br />
sowie verschiedene Gruppendienstleistungen.<br />
Aber es gibt weitere Aufgaben,<br />
die für alle Unternehmen<br />
Effizienzvorteile generieren können: Finanzierungsdienstleistungen(insbesondere<br />
die Zentralregulierung), Betreuung<br />
und Beratung, Teile des Kundenmanagements<br />
und das Informationsmanagement.<br />
Diese sind alle geeignet, zusätzliche Werte<br />
und Effizienzgewinne für die Mitglieder zu<br />
schaffen. Zu entscheiden gilt es, wie und<br />
welche Teile der Wertschöpfungskette<br />
durch die Unternehmen vor Ort und durch<br />
die Genossenschaft ausgeführt werden.<br />
Dieses ist bei unterschiedlichen Genossenschaften<br />
in unterschiedlichen Märkten<br />
Eric Christian Meyer, Geschäftsführer des Instituts für Genossenschaftswesen der Uni Münster: „Die<br />
Kooperation mit anderen Unternehmen in Genossenschaften ermöglicht es auch kleineren Unternehmen,<br />
ähnliche Größenvorteile zu erlangen wie Großunternehmen.“<br />
jeweils anders zu organisieren. Einige Genossenschaften<br />
beschränken sich im Wesentlichen<br />
auf die Beschaffung von Produkten<br />
für die Unternehmen, um für diese<br />
günstige Preise zu realisieren. Das lässt jedoch<br />
weitere Effizienzpotenziale unberücksichtigt,<br />
die zum Beispiel in der Integration<br />
des Informationsmanagements,<br />
aber auch im Rechnungswesen bestehen.<br />
Eine Kooperation im Marketing schränkt<br />
die Handlungsfreiheit der Unternehmen<br />
ein, lässt aber weitere Größenvorteile realisieren.<br />
Damit ist den gewerblichen Genossenschaften<br />
ein Spannungsfeld zwischen<br />
dezentralen und zentralen<br />
Anforderungen inhärent, das es als Stärke<br />
zu entwickeln gilt. Dabei gilt es auch, die<br />
technischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten<br />
der einzelnen Unternehmen zu berücksichtigen.<br />
Nicht alles, was konzipierbar<br />
ist, ist auch umsetzbar. Es bedarf<br />
Spielregeln in den einzelnen Genossenschaften,<br />
die diese Spannung produktiv<br />
kanalisieren und eine marktadäquate Lösung<br />
finden lassen. Es zeigt sich, dass Genossenschaften,<br />
die sich primär als Beschaffungsunternehmen<br />
definieren und<br />
damit nur über eine geringe gemeinsame<br />
Wertschöpfungsbearbeitung verfügen, am<br />
ehesten einer starken Preisorientierung<br />
durch die Mitgliedsunternehmen unterliegen.<br />
Die Erwartung an die Genossenschaft<br />
ist also sehr eindimensional und vernachlässigt<br />
damit weitere Effizienzvorteile entlang<br />
der Wertschöpfungskette, die durch<br />
die genossenschaftliche Gruppe realisiert<br />
werden können und zusätzliche Vorteile<br />
im Wettbewerb bedeuten würden. Die<br />
Möglichkeit, diese zu erschließen, hängt<br />
maßgeblich von der Fähigkeit ab, intelligente<br />
Standardisierungen vorzunehmen,<br />
die einerseits Effizienzen durch gemeinsa- ><br />
16 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
Fotos: Martin Meissner
me Verfahren nutzen, aber andererseits<br />
auch immer die lokalen Marktbesonderheiten<br />
der einzelnen Mitgliedsunternehmen<br />
berücksichtigen.<br />
Eine neue, mehrdimensionale Orientierung<br />
für gewerbliche Genossenschaften kann eine<br />
MemberValue-Strategie sein, die eine Lösung<br />
beziehungsweise Erweiterung von der<br />
eindimensionalen Preisorientierung bedeutet.<br />
Der MemberValue setzt sich aus drei<br />
Komponenten zusammen:<br />
n Der unmittelbare MemberValue entspricht<br />
der Förderung der Mitgliederunternehmen.<br />
Dieser enthält die günstigen<br />
Beschaffungs- und Einkaufskonditionen,<br />
aber auch weitere Elemente wie Finanzdienstleistungen<br />
(Zentralregulierung, Inkasso,<br />
Factoring et cetera), Schulungen<br />
und Fortbildungen, Marketing (Marke,<br />
gemeinsame Werbung, Online-Auftritt et<br />
cetera und unterstützende Prozesse<br />
(Buchhaltung, Rechnungswesen, unter<br />
Umständen Personaldienstleistungen,<br />
n<br />
Rechtsberatung et cetera).<br />
Der mittelbare MemberValue reflektiert<br />
die Eigentümerfunktion und wird insbesondere<br />
durch die Verzinsung des Geschäftsanteils<br />
abgegolten.<br />
n Der nachhaltige MemberValue zielt auf<br />
dynamische Effekte ab. Für die Mitglieder<br />
sind die Leistungen der Genossenschaft<br />
wesentlich für die eigene Wertschöpfung.<br />
Sie sind von diesen mehr oder minder abhängig.<br />
Also muss diese Nachhaltigkeit<br />
des Wirtschaftens gewährleistet sein.<br />
Es gilt also, Wege aufzuzeigen, die helfen<br />
können, eine solche am Mitgliederwert orientierte<br />
Strategie umzusetzen. Dabei sind<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
die Voraussetzungen in den einzelnen gewerblichen<br />
Genossenschaften sehr unterschiedlich.<br />
Es kann also keinen Weg geben,<br />
der für alle gleichermaßen gilt. Vielmehr<br />
sind allgemeine Routinen und To-do-Listen<br />
zu erarbeiten, die es den Genossenschaften<br />
erlauben, ihre eigene Position objektiv zu<br />
verorten und daraus individuell Handlungserfordernisse<br />
abzuleiten.<br />
Die Positionierung hat in vier Bereichen zu<br />
erfolgen:<br />
1. Marktposition: Die gewerblichen Genossenschaften<br />
unterscheiden sich individuell<br />
durch ihr Geschäft. Das heißt: Es ist<br />
festzuhalten, welchen Marktanteil (segmentiert)<br />
eine Genossenschaft hat, welche<br />
Positionierungsstrategie gewählt ist,<br />
aber auch, ob ein Nicht-Mitgliedergeschäft<br />
vorhanden ist und ob es einen gemeinsamen<br />
Marktauftritt gibt.<br />
2. Mitgliederstruktur: Die Struktur der Mitglieder<br />
ist mitentscheidend für eine am<br />
Mitgliederwert orientierte Strategie. Typische<br />
Unterschiede sind die Mitgliederzahl<br />
und das Verhältnis von großen zu kleinen<br />
Mitgliedern. Aber auch die Aktivität der<br />
Mitglieder ist zu erfassen. Damit kann<br />
schon an dieser Stelle ermittelt werden,<br />
ob eine Gruppierung von Mitgliedern<br />
sinnvoll ist, für die mit differenzierten<br />
Leistungsangeboten jeweils ein höherer<br />
Wert erzeugt werden kann.<br />
3. Wertschöpfungsstruktur: Hier wird die<br />
Position der Genossenschaft entlang der<br />
gemeinsamen Wertschöpfungskette mit<br />
den Mitgliedern untersucht. Es ist demnach<br />
festzuhalten, wer welche Aufgaben<br />
erledigt. Ist die Genossenschaft ein „Be-<br />
Thema „Mitgliederbindung“ gewinnt immer mehr an Bedeutung<br />
Für genossenschaftliche Verbundgruppen<br />
gewinnt das Thema „Mitgliederbindung“<br />
immer mehr an Bedeutung – insbesondere<br />
vor dem Hintergrund des<br />
Preisdrucks auf Waren und Dienstleistungen.<br />
Der Fachrat der Fachvereinigung<br />
der gewerblichen Genossenschaften unter<br />
dem Vorsitz von Andreas Rottke hat<br />
sich daher dieses Themas angenommen.<br />
So hat sich beispielsweise bereits ein Arbeitskreis,<br />
bestehend aus Wilfried Hollmann<br />
(NOWEDA, im Bild links), Andreas<br />
Rottke (Genossenschaft deutscher Brunnen),<br />
Josef F. Terfrüchte (Genossenschaft<br />
Kölner Friedhofsgärtner), Frank J. Wis-<br />
galle (Zentralverband Europäischer Lederhändler<br />
eG, im Bild rechts) und Bernhard<br />
Brand (Maler-Einkauf West eG),<br />
mit wissenschaftlicher Unterstützung<br />
von Eric Christian Meyer (Universität<br />
Münster) dem Thema genähert. Ziel war<br />
es, keine theoretischen Ausarbeitungen<br />
zu produzieren, sondern Handlungsempfehlungen,<br />
die bei den einzelnen<br />
Unternehmen umgesetzt werden können.<br />
Im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />
der Fachvereinigung hat Eric<br />
Christian Meyer die Ergebnisse präsentiert<br />
und in der Veröffentlichung zusammengefasst.<br />
Der <strong>RWGV</strong> bietet seinen<br />
4.<br />
Hintergrund & Analyse<br />
schaffer“ oder ein umfassender Dienstleister?<br />
Es ist aber auch die technische<br />
Integration von Genossenschaft und Mitglied<br />
zu ermitteln, was insbesondere die<br />
Information und Kommunikation betrifft.<br />
Kriterien hierfür können zum Beispiel der<br />
Monitoring-Studie des IfG Münster entnommen<br />
werden.<br />
Infrastrukturen: Basis für die Umsetzung<br />
von mitgliederwertorientierten Strategien<br />
sind die Infrastrukturen in den Genossenschaften.<br />
Das betrifft eher „weiche“<br />
Strukturen, die sich rund um die „Mitgliederdenke“<br />
drehen und die es durch<br />
Kommunikation umzusetzen gilt. Es sind<br />
aber auch technische und Personalinfrastrukturen,<br />
die für die Umsetzung wesentlich<br />
sind.<br />
Hat sich eine Genossenschaft auf Basis dieser<br />
(und möglicherweise weiterer) Fragestellungen<br />
und Kriterien einen Überblick über<br />
ihre eigene Position verschafft, so können<br />
auf Basis dieser Positionen Probleme identifiziert<br />
und Gegenmaßnahmen definiert werden.<br />
Weisen die ermittelten Werte auf eine<br />
hohe Mitgliederheterogenität hin, so können<br />
sich diese in unterschiedlichen Bedürfnissen,<br />
aber auch unterschiedlichen technischen<br />
und wirtschaftlichen Fähigkeiten der<br />
Mitglieder manifestieren. Eine Maßnahme<br />
kann die Gruppierung der Mitglieder in ähnliche<br />
Bedarfs- und Fähigkeitsgruppen sein,<br />
sodass diese besser mit adäquaten Leistungen<br />
bedient werden können. Dies ist auch im<br />
Interesse der gesamten Genossenschaft, da<br />
dadurch technische Lösungen möglich werden,<br />
die wiederum allen Mitgliedern zugutekommen.<br />
Wird im Rahmen der Wertschöp-<br />
Mitgliedsunternehmen auf der Basis dieser<br />
Ausarbeitung entsprechende Beratungsleistungen<br />
an. Informationen können<br />
bei <strong>RWGV</strong>-Bereichsleiter Bruno F. J.<br />
Simmler, bruno.simmler@rwgv.de, 0251<br />
7186-1301, abgerufen werden.<br />
17<br />
>
Hintergrund & Analyse<br />
Bei der Mitgliederversammlung unter dem Vorsitz von Andreas Rottke (rechts) wurde einstimmig beschlossen,<br />
eine Geschäftsordnung zur Verwendung der jährlichen Vermögenserträge des Organisationsfonds<br />
zu erlassen. Wesentlicher Bestandteil dieser Geschäftsordnung ist, dass der Fachrat der Fachvereinigung<br />
die Möglichkeit hat, über die Verwendung der Vermögenserträge ab dem Jahr 2001 mit einer<br />
Dreiviertelmehrheit zu entscheiden – im Sinne des Fondszwecks und somit zum Wohle aller Mitglieder der<br />
Fachvereinigung.<br />
fungskettenanalyse festgestellt, dass die<br />
Informationsintegration niedrig ist, so<br />
wird dadurch eine bessere Marktbearbeitung,<br />
aber auch eine effizientere Leistungsbereitstellung<br />
durch die Genossenschaft<br />
erschwert. Um dem zu begegnen, ist eine<br />
Analyse des Informationsbedarfs anzufertigen,<br />
die deutlich macht, wie mit besseren<br />
Informationen und besserer Informationsintegration<br />
zusätzliche Werte für die Mitglieder<br />
erwirtschaftet werden können. Es<br />
ist zu konzipieren, wie und mit welchem<br />
Aufwand diese besseren Informationen in<br />
der Marktbearbeitung aber auch im Innenverhältnis<br />
genutzt werden können. Unabhängig<br />
von den Detailproblemen der einzelnen<br />
Genossenschaft werden in der Praxis<br />
zwei Aufgaben von überragender Bedeutung<br />
identifiziert: die Analyse der eigenen<br />
Wertschöpfungstätigkeit und die Kommunikation.<br />
Im Rahmen der Analyse der Wertschöpfung<br />
ist ein Bild über die Bearbeitung<br />
der gemeinsamen Wertschöpfungskette zu<br />
entwerfen. Nur so kann es gelingen, überhaupt<br />
weitere Potenziale der Zusammenarbeit<br />
und weitere Wertpotenziale für Mitglie-<br />
Bekanntmachung der gewählten Vertreter (§ 10 der Wahlordnung)<br />
der zu identifizieren, die in Größen- und<br />
Wissensvorteilen, aber auch in Spezialisierungen<br />
liegen können. Dieses bildet die<br />
notwendige Basis für die Kommunikation<br />
der Potenziale und für die Entwicklung einer<br />
Roadmap für deren Nutzung. Der Kommunikation<br />
mit den Mitgliedern ist eine herausragende<br />
Rolle beizumessen. Es ist<br />
einerseits der Status quo des Mitgliederwerts<br />
dem in der Wertschöpfungskettenanalyse<br />
identifizierten Wert gegenüberzustellen,<br />
andererseits aber auch auf die<br />
Voraussetzungen zu dessen Realisierung<br />
hinzuweisen. Für die Kommunikation sind<br />
verschiedenste Instrumente in der Praxis<br />
erprobt und sinnvoll: 1. Ansprechbarkeit<br />
des Vorstandes, 2. Mitwirkung in der Genossenschaft<br />
als Teil der (zu kommunizierenden)<br />
Eigentümerfunktion, 3. Regionaltreffen,<br />
Arbeitskreise, 4. Darstellung der<br />
geschaffenen Mitgliederwerte, 5. Roadshows,<br />
Besuche bei Mitgliedsunternehmen<br />
und Besuch von Mitgliedern im Genossenschaftsunternehmen,<br />
6. Kommunikation<br />
unter Mitgliedern (Events et cetera) und 7.<br />
Perspektivdarstellung (Besuch von anderen<br />
Unternehmen oder Genossenschaften).<br />
Hinzu tritt aber auch die Kommunikation<br />
der Mitgliedschaft bei den Mitarbeitern des<br />
Genossenschaftsunternehmens, da diese<br />
den unmittelbaren Kontakt zu den Mitgliedern<br />
haben und das Bild der Genossenschaft<br />
bei den Mitgliedern maßgeblich beeinflussen.<br />
Kommunikation ersetzt nicht<br />
die Maßnahmen, aber sie erleichtert die<br />
Umsetzung der Maßnahmen und ist damit<br />
die Basis für „Mehr Wert“ bei den Mitgliedern.<br />
Eric Christian Meyer ist Geschäftsführer des<br />
Instituts für Genossenschaftswesen (IfG<br />
Münster) an der Westfälischen Wilhelms-<br />
Universität Münster, www.ifg-muenster.de<br />
Nachdem am 12. Januar 2012 die Wahl unserer Vertreterversammlung durchgeführt worden ist und der Wahlausschuss in<br />
seiner Sitzung vom 30. Januar 2012 deren ordnungsgemäßes Zustandekommen festgestellt hat, geben wir hiermit bekannt,<br />
dass die Liste der gewählten Vertreter und der gewählten Ersatzvertreter gemäß § 43a Abs. 6 des Genossenschaftsgesetzes<br />
ab 30. Januar 2012 für die Dauer von zwei Wochen ab dieser Bekanntmachung in den Geschäftsräumen unserer Bank und<br />
den Zweigstellen während der jeweils üblichen Geschäftszeit zur Einsicht für die Mitglieder ausliegt.<br />
Jedes Mitglied kann jederzeit eine Abschrift der Liste der Vertreter und Ersatzvertreter verlangen.<br />
Kempen, den 30. Januar 2012<br />
Volksbank Kempen-Grefrath eG<br />
Der Vorstand<br />
Anzeige
Wege aus der Schuldenkrise<br />
6. Risikomanagement-Konferenz von Union Investment stand im Zeichen globaler Risiken.<br />
Mainz. Mehr als 500 Milliarden Euro verwaltetes<br />
Vermögen, rund 300 Teilnehmer aus<br />
dem Lager der institutionellen Investoren,<br />
zwei internationale Top-Referenten und ein<br />
hochaktuelles Thema: Das war der Rahmen<br />
der diesjährigen Risikomanagement-Konferenz<br />
von Union Investment in der Rheingoldhalle<br />
in Mainz zur Bedeutung globaler Makrorisiken<br />
für die Kapitalanlage. In den<br />
vergangenen Jahren waren unter anderem<br />
die renommierten US-Wirtschaftsprofessoren<br />
Robert Shiller, Robert Merton, Edmund<br />
Phelps, Kenneth Rogoff oder Benoit Mandelbrot<br />
zu Gast. Und auch in diesem Jahr<br />
durften sich die Teilnehmer mit Nobelpreisträger<br />
Professor Dr. Paul Krugman und Professor<br />
Dr. Otmar Issing, dem ehemaligen Direktoriumsmitglied<br />
der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB), auf zwei gleichermaßen<br />
interessante wie inhaltlich konträre Top-Redner<br />
freuen. Während Krugman zur Lösung<br />
der Euro-Schuldenkrise für einen weiteren Aufkauf von Staatsanleihen<br />
durch die EZB plädierte, warnte Issing vehement davor, die Europäische<br />
Zentralbank weiter zur Staatsfinanzierung zu missbrauchen.<br />
„Die Folgen sind verheerend und laufen auf eine dramatische<br />
Geldentwertung hinaus“, sagte der deutsche Ökonom in seiner Rede.<br />
Dass die europäische Schuldenkrise auch eine zentrale Herausforderung<br />
für die Kapitalanlage der Großanleger ist, machten die Teilnehmer<br />
in einer TED-Befragung deutlich: 39,3 Prozent betrachteten die<br />
internationalen Staatsdefizite als das größte globale Risiko, gefolgt<br />
von geopolitischen Konflikten mit 18 Prozent und demografischen<br />
Veränderungen mit 15,4 Prozent. Welche Auswirkungen diese und<br />
weitere globale Risiken für das Risikomanagement der Investoren<br />
haben, war von Professor Dr. Lutz Johanning von der WHU – Otto<br />
Beisheim School of Management im Vorfeld der Konferenz in einer<br />
Studie untersucht worden. Sein auf der Konferenz präsentiertes Fazit:<br />
Neben Risiken bergen globale Umbrüche und Turbulenzen auch<br />
Chancen für die Kapitalanlage, die mit bestimmten Strategien genutzt<br />
werden können. „Wesentliche Grundlage hierfür ist allerdings<br />
eine ausreichende Diversifizierung auch über die internationalen<br />
Überrascht? – Sehr gut!<br />
Als Nr.1 für Live-Marketing im Bereich der Genossenschaften<br />
kreieren wir kommunikative Ereignisse, die Sie nicht vergessen.<br />
Das EREIGNISHAUS – gekommen, um in Erinnerung zu bleiben!<br />
EREIGNISHAUS – eine Leistungsmarke<br />
der geno kom Werbeagentur GmbH<br />
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Aus dem Verbund<br />
Zwei Experten, zwei Meinungen: Professor Dr. Otmar Issing und Professor Dr. Paul Krugmann (v. links) bei<br />
der Konferenz der Union Investment.<br />
Märkte hinweg“, erläuterte Professor Johanning den Teilnehmern.<br />
Die Ergebnisse seiner Studie hätten jedoch gezeigt, dass es damit oftmals<br />
nicht zum Besten stehe. „Die starke Fokussierung auf die heimischen<br />
Märkte erschwert das erfolgreiche Management globaler Risiken<br />
erheblich“, mahnte der Wissenschaftler. Unterstützung erhielt<br />
Professor Johanning von Jens Wilhelm, der im Vorstand von Union<br />
Investment unter anderem das Portfoliomanagement verantwortet.<br />
In seinem Vortrag verwies er darauf, dass angesichts aktuell niedriger<br />
Renditen bei als sicher geltenden Zinspapieren derzeit kaum genug<br />
Ertrag für die Investoren übrig bleibe. „Ohne eine chancenorientierte<br />
Ausrichtung der Kapitalanlage wird es also oftmals nicht gelingen,<br />
die Anlageziele zu erreichen“, so der Experte von Union Investment.<br />
Die damit verbundenen Risiken lassen sich seiner Meinung nach jedoch<br />
über eine auch international ausgerichtete Streuung der Anlage<br />
minimieren. Als Beispiel hierfür nannte Wilhelm Investments in<br />
Schwellenländeranleihen. „Mit Firmen- und Staatsanleihen in lokalen<br />
Währungen lassen sich im Vergleich zu den westlichen Industriestaaten<br />
derzeit lukrative Wachstumschancen nutzen“, sagte Wilhelm<br />
auf der Konferenz.<br />
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Aus dem Verbund<br />
WGZ BANK-Stiftung vergibt auch 2012 Förderpreis<br />
Düsseldorf. Die 2009 gegründete WGZ<br />
BANK-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, der<br />
Hilfe zur Selbsthilfe zeitgemäße Impulse zu<br />
geben. Diesem Anliegen dient auch der <strong>2011</strong><br />
erstmals vergebene Förderpreis der WGZ<br />
BANK-Stiftung. Mit ihm sollen herausragende<br />
Initiativen zur Verbesserung der gesellschaftspolitischen<br />
und wirtschaftlichen Bildung<br />
gefördert werden. Erste Preisträger<br />
Düsseldorf. Die WGZ BANK hat den „Initiativkreis<br />
Mittelstand“ gegründet. Dem neuen<br />
Gremium gehören 18 renommierte Persönlichkeiten<br />
aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />
an. Im Rahmen der regelmäßigen Treffen<br />
wollen die Mitglieder Impulse für die Bewältigung<br />
gegenwärtiger und künftiger Herausforderungen<br />
mittelständischer Unternehmen<br />
geben. In einem kreativen<br />
Arbeitsumfeld diskutieren die Mitglieder<br />
Uwe Berghaus<br />
des Initiativkreises Mittelstand reale und visionäre<br />
Themenstellungen und entwickeln gemeinsame Positionen.<br />
Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender der WGZ BANK: „Wir sind<br />
erfreut, dass wir für den Initiativkreis Mittelstand engagierte und erfahrene<br />
Unternehmer und Wissenschaftler aus dem Rheinland und<br />
aus Westfalen gewinnen konnten. Von dem regelmäßigen, gegenseitigen<br />
Austausch werden unsere Kunden und der Mittelstand der gesamten<br />
Region profitieren.“ Neben Finanzmarktthemen sollen Aspekte<br />
wie beispielsweise Personal- und Ressourcenmanagement im<br />
Mittelpunkt der nächsten Begegnungen stehen. „Wir wollen nicht<br />
im Elfenbeinturm debattieren, sondern Unternehmen des Mittelstandes<br />
auf kommende Themen und Aufgaben aufmerksam machen,<br />
ihnen Anregungen zu Veränderungen und Verbesserungen<br />
geben und künftige Herausforderungen transparent machen“, so<br />
Uwe Berghaus, für das Firmenkundengeschäft verantwortliches<br />
Vorstandsmitglied der WGZ BANK. Dem Beirat gehören an: Dr. Matthias<br />
Becker, Geschäftsführer Hüls AG & Co. KG (Stadtlohn), Professor<br />
Dr. Wolfgang Berens, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre<br />
der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Uwe Berghaus,<br />
Vorstandsmitglied WGZ BANK (Düsseldorf), Werner Böhnke, Vor-<br />
Essen/Düsseldorf. Die Zeitungen der<br />
WAZ Mediengruppe (WAZ, NRZ, WR, WP)<br />
und die WGZ BANK haben zum vierten<br />
Mal den „Initiativpreis NRW“ vergeben.<br />
Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte<br />
Unternehmerpreis richtet sich an mittelständische<br />
Unternehmen aus NRW, die<br />
mehrheitlich in Familienbesitz sind. Der<br />
erste Preis ging <strong>2011</strong> an die Költgen GmbH<br />
in Krefeld. Das von Wilhelm Költgen ge-<br />
waren die Volksbank Bitburg, die VR-Bank<br />
Nordeifel und das Steinhagener Gymnasium.<br />
Für den Förderpreis 2012, der unter das<br />
Leitmotiv „Verantwortung zeigen – Bildungsimpulse<br />
setzen!“ gestellt wurde, können<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken aus dem<br />
Geschäftsgebiet der WGZ BANK Projekte<br />
und Initiativen vorschlagen, die aus ihrer<br />
Sicht beispielhaft sind und eine besondere<br />
„Initiativkreis Mittelstand“ mit 18 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />
Initiativpreis NRW <strong>2011</strong> geht nach Köln, Bochum und Telgte<br />
gründete Unternehmen baut insbesondere<br />
Motorräder und Autos individuell um und<br />
macht damit vor allem Menschen mit Behinderungen<br />
mobil. Den zweiten Preis erhielt<br />
die Scienlab electronic systems<br />
GmbH in Bochum. Das vor zehn Jahren<br />
gegründete Technologieunternehmen für<br />
Leistungselektronik und elektronische<br />
Test- und Prüftechnik ist kontinuierlich gewachsen<br />
und hat die Zahl seiner Mitarbei-<br />
Förderung verdienen. Insgesamt vergibt die<br />
WGZ BANK-Stiftung eine Fördersumme in<br />
Höhe von 15.000 Euro. Die detaillierten Ausschreibungsunterlagen<br />
werden Anfang Januar<br />
2012 auf der Internetseite www.wgzbank-stiftung.de<br />
veröffentlicht. Informationen:<br />
Christian Hälker (christian.<br />
haelker@wgzbank.de, Telefon: 0211 778-<br />
1827<br />
standsvorsitzender WGZ BANK (Düsseldorf), Karl-Heinz Bonny,<br />
Hauptgeschäftsführer Landwirtschaftsverlag GmbH (Münster), Albert<br />
ten Brinke, geschäftsführender Gesellschafter Ten Brinke<br />
Gruppe (Bocholt), Andreas Busacker, CFO & Vorstandsmitglied<br />
NORDENIA INTERNTIONAL AG, Airport Center am FMO (Greven),<br />
Klaus-Dieter Hölz, geschäftsführender Gesellschafter Vulkan<br />
Grundstücksgesellschaft mbH & Co KG (Grevenbroich), Peter van<br />
Hüllen, Vorsitzender der Geschäftsführung Georgsmarienhütte<br />
Holding GmbH (Georgsmarienhütte), Philipp Koecke, Chief Financial<br />
Officer SolarWorld AG (Bonn), Patrick Ludwig, stellvertretender<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinisch-Bergischen Verlagsgesellschaft<br />
mbH (Düsseldorf), Roland Mauss, Finanzvorstand<br />
der KMR Stainless AG und CFO der KMR-Gruppe (Mülheim an der<br />
Ruhr), Martin Möllmann, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing<br />
Conditorei Coppenrath & Wiese GmbH & Co. KG (Osnabrück),<br />
Hans-Ewald Reinert, geschäftsführender Gesellschafter H. & E. Reinert<br />
Westfälische Privat-Fleischerei GmbH (Versmold), Heinz-Peter<br />
Schlüter, Vorsitzender des Aufsichtsrats der TRIMET ALUMINIUM<br />
AG und Eigentümer der TRIMET-Gruppe TRIMET ALUMINIUM AG<br />
(Essen), Henning Schmidt, Vorstandsmitglied Landgard eG, Geschäftsführer<br />
Blumen & Pflanzen (Straelen-Herongen), Professor<br />
Dr. Günther Schuh, Mitglied des Direktoriums des Werkzeugmaschinenlabors<br />
(WZL) und Prorektor für Wirtschaft und Industrie an<br />
der RWTH Aachen (Aachen), Ulrich Schümer, CEO und Vorstandsvorsitzender<br />
Schmitz Cargobull AG (Horstmar), Jürgen Tönsmeier,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der Tönsmeier Dienstleistung GmbH &<br />
Co. KG und der Karl Tönsmeier Entsorgungswirtschaft GmbH & Co.<br />
KG (Porta Westfalica), Dr. Carsten Wilken, Mitglied des Vorstandes<br />
Westfalen AG (Münster) sowie Hans-Bernd Wolberg, Vorstandsmitglied<br />
WGZ BANK (Düsseldorf).<br />
ter <strong>2011</strong> um insgesamt 73 Prozent auf 71<br />
erhöht. Den dritten Preis erhielt die Bernd<br />
Münstermann GmbH & Co. KG in Telgte<br />
für ihr herausragendes gesellschaftliches<br />
Engagement in NRW. Das im Jahr 1845 gegründete<br />
Unternehmen produziert Trocknungsanlagen<br />
für die Industrie. Münstermann<br />
hat im Jahr 2008 das Telgter Modell<br />
initiiert, mit dem Schule und Wirtschaft<br />
vernetzt werden.<br />
20 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
VR-NetWorld übernimmt Geno-Börsenspiel<br />
Bonn. Staffelstabübergabe beim Geno-Börsenspiel:<br />
Ulrich Bossler, Inhaber der RB-Soft<br />
GbR, gab Ende <strong>2011</strong> die Verantwortung für<br />
das größte Börsenspiel für Auszubildende<br />
der Genossenschaftsbanken, an VR-Net-<br />
World ab. Kein leichter, aber, wie er sagt, notwendiger<br />
Schritt: „Als ,Vater’ dieses Spiels<br />
geht es mir wie Eltern mit ihren Kindern. Irgendwann<br />
ist der Zeitpunkt gekommen, wo<br />
man sie abgibt, in eine Schule oder eine Einrichtung,<br />
wo sie weiter lernen und sich entwickeln<br />
können. Dann reicht das eigene Zuhause<br />
nicht mehr." Wer das Spiel seit seinen<br />
EREIGNISHAUS für Live-Marketing gegründet<br />
Münster. Die geno kom Werbeagentur, Münster, hat eine „neue<br />
Leistungsmarke“, die Agentur für Live-Marketing namens „EREIG-<br />
NISHAUS“, ins Leben gerufen. „Der Bereich Live-Marketing mit<br />
seinen vielfältigen Möglichkeiten der direkten Zielgruppenansprache<br />
auf Basis erlebnisorientierter Kommunikation nimmt<br />
auch im Zusammenspiel mit den anderen Instrumenten des Marketings<br />
eine wichtige Schlüsselfunktion ein“, so Vera Viehöfer, Director<br />
Live-Marketing beim EREIGNISHAUS. Schon Anfang <strong>2011</strong><br />
hat die geno kom mit dem langjährigen IT-Partner „incognito“ die<br />
ersten Auftritten vor zehn Jahren kennt,<br />
weiß, welche enorme Entwicklung es bereits<br />
hinter sich hat. Immer wieder wurde es geändert,<br />
verbessert, erweitert und die Programmierung<br />
den veränderten Gegebenheiten<br />
an der Börse angepasst. Jetzt sei der<br />
Zeitpunkt gekommen, es abzugeben. So<br />
sieht es auch Bossler, der als Vorstandsmitglied<br />
der Federseebank eG immer auch große<br />
Zeiträume und Potenziale im Blick hat<br />
und das Spiel nun an die VR-NetWorld übergibt.<br />
„Die starken Kapazitäten der VR-Net-<br />
World sind für die Entwicklung des Börsen-<br />
Aus dem Verbund<br />
spiels von großem Vorteil“, meint er<br />
überzeugt. Und natürlich wird er nicht nur<br />
genau verfolgen, wie es weitergeht, sondern<br />
auch beratend zur Seite stehen und selbst<br />
teilnehmen. Über 300 VR-Banken nutzen<br />
das Spiel, um ihre Auszubildenden an das<br />
Börsengeschehen heranzuführen. Der Anreiz<br />
ist groß, denn die Auszubildenden treten<br />
gegeneinander an und können innerhalb einer<br />
Spielrunde von 13 Wochen ihr Wissen<br />
und ihre Intuition unter Beweis stellen. Informationen<br />
zum Spiel-Start unter www.<br />
geno-boersenspiel.de<br />
incognito GmbH & Co. KG gegründet. Das EREIGNISHAUS ist<br />
Mitglied des Branchenverbandes FAMAB und unterwirft sich damit<br />
hohen Qualitätsanforderungen. Thomas Hamacher, Geschäftsführer<br />
der geno kom: „Das gut eingespielte Team unserer<br />
Dependance im Köln-Bonner Raum wird auch in Zukunft für unsere<br />
Kunden erstklassige Ergebnisse erzielen. Zusammen mit den<br />
weiteren Spezialisten der Gruppe sorgen wir dafür, dass die Aktionen<br />
und Maßnahmen des EREIGNISHAUS maximal anschlussfähig<br />
sind.“ Informationen unter www.ereignishaus.de<br />
Bekanntmachung zur Wahl der Vertreter und Ersatzvertreter zur<br />
Vertreterversammlung der Volksbank Erft eG<br />
Der in der Vertreterversammlung am 30. Juni <strong>2011</strong> gewählte Wahlausschuss der Volksbank Erft eG hat die Wahlliste der<br />
Vertreter und Ersatzvertreter der Genossenschaft aufgestellt.<br />
Diese liegt zusammen mit der Wahlordnung ab dem 29.02.2012 bis zum 14.03.2012 in den Geschäftsräumen der Volksbank Erft eG<br />
während der üblichen Geschäftszeit zur Einsichtnahme durch die Mitglieder aus. Weitere Listen können von den Mitgliedern der<br />
Genossenschaft an den Wahlausschuss eingereicht werden; eine Zahl von 150 Mitgliedern ist in jedem Fall ausreichend, um<br />
einen Wahlvorschlag einreichen zu können. Eine Liste kann nur berücksichtigt werden, wenn sie die in der Satzung genannten<br />
Voraussetzungen erfüllt, insbesondere die erforderliche Anzahl von wählbaren Vertretern und Ersatzvertretern enthält.<br />
Im Zweifelsfall entscheidet der Wahlausschuss. Ein Mitglied kann nur auf einer Liste kandidieren (§ 3 der Wahlordnung).<br />
Wird von der in § 3 der Wahlordnung geregelten Möglichkeit zur Einreichung weiterer Wahllisten durch die Mitglieder<br />
kein Gebrauch gemacht, findet die Wahl zur Vertreterversammlung am<br />
15. März 2012<br />
während der üblichen Geschäftszeiten in den Geschäftsräumen der Volksbank Erft eG statt.<br />
Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der Genossenschaft, die bis zu diesem Tage eingetragen sind.<br />
Zur Wahl steht die vom Wahlausschuss aufgestellte Liste, sofern weitere Listen nicht eingereicht wurden.<br />
Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel, die von uns zu den Wahlzeiten zur Verfügung gestellt werden. Briefwahl ist zulässig.<br />
Nach Durchführung der Wahl wird die Liste der gewählten Vertreter und Ersatzvertreter vom 04. April 2012 bis 23. April 2012 in<br />
den Geschäftsräumen der Volksbank Erft eG ausgelegt.<br />
Kempen, im November <strong>2011</strong><br />
Volksbank Erft eG<br />
Der Wahlausschuss<br />
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Aus dem Verbund<br />
Münchener Hyp baut Nachhaltigkeitsmanagement aus<br />
München. Die Münchener Hypothekenbank<br />
hat die Zusammenarbeit mit der Hochschule<br />
München ausgebaut. Mit der Fakultät<br />
für Betriebswirtschaft wurde ein gemeinsames<br />
Projekt zum Thema Nachhaltigkeit umgesetzt.<br />
Damit hat sie die bestehende Kooperation<br />
mit dem Competence Center<br />
Wirtschaftsinformatik der Hochschule erweitert.<br />
Die Master-Studenten des Fachbereichs<br />
Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt<br />
Münster. Das Institut für Genossenschaftswesen an der Universität<br />
Münster setzt am 6. Februar 2012 seine Veranstaltungsreihe „Wissenschaft<br />
und Praxis im Gespräch“ fort. Unter dem Thema „Strategien<br />
und Strukturen für eine erfolgreiche Zukunft: die genossenschaftliche<br />
FinanzGruppe 2020“ referieren und diskutieren in der Aula im<br />
Münsteraner Schloss hochrangige Vertreter aus der genossenschaftlichen<br />
FinanzGruppe die strategischen Eckpunkte, die für eine nach-<br />
Berlin. Hohe Ehre für die „Sterne des<br />
Sports“: Die gemeinsame Auszeichnung<br />
des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />
(DOSB) und der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
für Sportvereine hat bei der Vollversammlung<br />
der TAFISA, dem Weltverband<br />
des Breitensports, im türkischen<br />
Antalya den Internationalen „Innovation-<br />
Award“ erhalten. Neben der deutschen<br />
Auszeichnung wurden weitere Projekte<br />
unter anderem aus Ungarn und Ruanda<br />
ausgezeichnet. Auch China erhielt für den<br />
„Internationalen Tag des Breitensports“<br />
während der Olympischen Spiele 2008 einen<br />
Preis. DOSB-Vizepräsident Walter<br />
Schneeloch nahm den Award in Antalya<br />
Eschweiler, 21. Dezember <strong>2011</strong><br />
European Business Consulting begleiteten<br />
den Nachhaltigkeitsprozess der Münchener-<br />
Hyp hautnah. Unter Leitung der Professoren<br />
Dr. Georg Zollner und Dr. Holger Günzel bewerteten<br />
sie die Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />
der Bank wie eine Ratingagentur. „Die Studierenden<br />
konnten das Thema Nachhaltigkeit<br />
praxisnah bei einer Bank vor Ort bearbeiten<br />
und haben dabei ihre wissenschaftliche<br />
Kompetenz unter Beweis gestellt“, sagte<br />
Diskussion zur genossenschaftlichen FinanzGruppe 2020<br />
TAFISA ehrt Wettbewerb „Sterne des Sports“<br />
entgegen: „Die Ehrung ist für uns der beste<br />
Beweis, dass wir mit dieser Auszeichnung<br />
auf dem richtigen Weg sind", sagte Schneeloch.<br />
Die „Sterne des Sports“ wurden im<br />
Jahr 2004 ins Leben gerufen. Die Auszeichnung<br />
ehrt Sportvereine, die sich über den<br />
klassischen Sportbetrieb hinaus in gesellschaftlich<br />
relevanten Bereichen engagieren,<br />
zum Beispiel in der Gesundheitsförderung,<br />
der Integration oder dem<br />
Umweltschutz. „Es geht nicht um die<br />
höchsten Sprünge, schnellsten Zeiten oder<br />
meisten Tore, sondern um den enormen<br />
gesellschaftlichen Beitrag des Vereinsengagements.<br />
Wir freuen uns daher über die<br />
hohe Anerkennung durch den Innovation-<br />
Bekanntmachung<br />
Die Generalversammlung vom 23. März <strong>2011</strong> hat die Auflösung unserer Ge nos sen schaft beschlossen.<br />
Liquidator ist der Unterzeichner.<br />
Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche bei der Genossenschaft anzu mel den.<br />
GOÄ Aachen Land eG<br />
Pumpe 47, 52249 Eschweiler<br />
Der Liquidator:<br />
Wolfgang Peschkin<br />
Professor Zollner von der Hochschule München.<br />
„Das Projekt mit der Hochschule München<br />
war ein spannender und innovativer<br />
Weg, voneinander zu lernen. Wir haben von<br />
den Studierenden konkrete Hinweise erhalten,<br />
die wir für die weitere Ausgestaltung<br />
des Nachhaltigkeitsmanagements einsetzen<br />
werden“, begrüßte Dr. Phil Zundel,<br />
Direktor Vorstandsstab und Personal, die<br />
Zusammenarbeit mit der Münchner Hyp.<br />
haltige Zukunft gesetzt werden müssen, welche Rahmenbedingungen<br />
sich ändern werden und schließlich, wie das Asset der<br />
Mitgliedschaft auch in Zukunft genutzt werden kann. Unter anderem<br />
mit dabei: Uwe Fröhlich (BVR-Präsident), Werner Böhnke (Vorstandsvorsitzender<br />
der WGZ BANK), Wolfgang Kirsch (Vorstandsvorsitzender<br />
der DZ BANK) und Dr. Veit Luxem (Vorstandsvorsitzender<br />
der Volksbank Erkelenz)<br />
Award. Er zeichnet nicht nur die Initiative<br />
der „Sterne des Sports“ aus, sondern ehrt<br />
und motiviert vor allem jene Bürgerinnen<br />
und Bürger, die sich in den Sportvereinen<br />
ehrenamtlich einbringen“, so Uwe Fröhlich,<br />
Präsident des BVRs.<br />
Der „Große Stern des Sports“ in Gold <strong>2011</strong><br />
wird am 7. Februar 2012 in Berlin bereits<br />
zum dritten Mal von Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel übergeben. „Dass es sich die<br />
Bundeskanzlerin nicht nehmen lässt, die<br />
‚Sterne des Sports‘‚ persönlich zu überreichen,<br />
zeigt die gesellschaftliche Anerkennung<br />
der über 91.000 Sport-vereine in<br />
Deutschland“, sagte DOSB-Vizepräsident<br />
Walter Schneeloch.<br />
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Die Zukunft gemeinsam anpacken<br />
Forsbacher Bankentage <strong>2011</strong> standen ganz im Zeichen von Solidarität und Zusammenhalt.<br />
Rösrath. Solidarität und Zusammenhalt –<br />
das waren zwei zentrale Leitgedanken, die<br />
sich bei den Forsbacher Bankentagen <strong>2011</strong><br />
wie ein roter Faden durch die Veranstaltungsblöcke<br />
zogen. So waren sich die insgesamt<br />
rund 300 Gäste bei der traditionellen<br />
<strong>RWGV</strong>-Fachtagung für Bankvorstände<br />
aus Rheinland und Westfalen einig: Dem<br />
bürokratischen Overkill nach der Finanz-<br />
und Staatschuldenkrise kann nur mit vereinten<br />
Kräften begegnen werden. So betonte<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied Siegfried<br />
Mehring, der seine Rede unter das Thema<br />
„Bewährtes erhalten – Zukunft gestalten“<br />
gestellt hatte: „Die politischen Akzente<br />
verschieben sich von der nationalen auf<br />
die europäische Ebene, daher wird es für<br />
uns immer schwerer, gehört zu werden.“<br />
Entscheidend sei daher vor allem der Zusammenhalt:<br />
„Für eine wirksame Lobbyarbeit<br />
ist eine bundesweite Vernetzung entscheidend.<br />
Und wir sollten nicht nur auf<br />
Veränderungen reagieren, sondern agieren<br />
und unsere Zukunft aktiv gestalten.“<br />
Ehrengast Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer<br />
des amtierenden deutschen<br />
Fußballmeisters BVB Borussia Dortmund,<br />
machte deutlich, dass die harten Zeiten<br />
seines lange Jahre finanziell stark angeschlagenen<br />
Vereins nur durch ein enges<br />
Zusammenspiel aller Beteiligten gemeistert<br />
werden konnten. „Als ich im Februar<br />
2005 zum Geschäftsführer ernannt wurde,<br />
stand der Verein kurz vor der Insolvenz“,<br />
sagte Watzke. Durch spielerische Misserfolge<br />
und hohe Investitionen, wie den zu<br />
kostspieligen Stadionbau, habe der BVB<br />
Meisterlicher Besuch in Forsbach: Ehrengast Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer des amtierenden<br />
deutschen Fußballmeisters BVB Borussia Dortmund, wusste seine Zuhörer zu begeistern.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
Banken<br />
Suchten im Rahmen der Forsbacher Bankentage wieder ein offenes Gespräch mit den Bankvorständen<br />
(v. links): Michael Speth (Vorstandsmitglied WGZ BANK), Werner Böhnke (Vorstandsvorsitzender WGZ<br />
BANK), Siegfried Mehring (Vorstandsmitglied <strong>RWGV</strong>) und Friedhelm Wagner (Vorstandsmitglied GAD)<br />
große Schulden angehäuft. „Mit Hilfe unserer<br />
Gläubiger, die uns Zeit für die Sanierung<br />
gegeben haben, mit ausgezeichneten<br />
Wirtschaftsberatern und einem harten<br />
Sparkurs haben wir dann doch noch die<br />
Kurve bekommen“, so Watzke. Das Mannschaftsbudget<br />
sei auf die Hälfte gekürzt,<br />
junge preiswerte Spieler habe man eingestellt<br />
und lohnenswerte Sponsorenverträge<br />
seien abgeschlossen worden. Watzke:<br />
„In solchen Momenten muss man sich<br />
aber treu bleiben und auch mal auf den<br />
schnellen Euro verzichten. Unsere Fans<br />
haben das anerkannt und zu uns gestanden.“<br />
Im Gestrüpp eigener<br />
und fremder Synapsen<br />
„Von der Ressourcennutzung zur Potenzialentfaltung<br />
– wie finde ich mich im Gestrüpp<br />
der eigenen und fremden Synapsen<br />
zurecht“ – allein der Titel des Vortrags von<br />
Professor Dr. Gerald Hüther, der die Zentralstelle<br />
für Neurobiologische Präventionsforschung<br />
der Universitäten Göttingen<br />
und Mannheim leitet, sorgte bei den Gästen<br />
der Forsbacher Bankentage für erhöhte<br />
Aufmerksamkeit – und am Ende für eine<br />
angeregte Diskussion. „Das Wichtigste für<br />
ein funktionierendes Gehirn sind Begeisterung<br />
und Leidenschaft“, betonte Hüther.<br />
Denn dadurch würden sogenannte neuroplastische<br />
Botenstoffe ausgeschüttet, die<br />
das Gehirn für alle Wachstums- und Umbauprozesse<br />
von neuronalen Netzwerken<br />
brauche. „Es ist ganz einfach: Das Gehirn<br />
entwickelt sich so, wie und wofür es mit<br />
Begeisterung benutzt wird“, brachte es<br />
Hüther auf den Punkt.<br />
Allerdings ginge das meist schlecht allein:<br />
„Auch ein 85-Jähriger kann noch Chinesisch<br />
lernen, wenn er mit Begeisterung<br />
rangeht. Und wenn ihn jemand motiviert –<br />
wie zum Beispiel eine chinesische Partnerin.“<br />
Eva-Maria Drick<br />
23<br />
Fotos: Marco Stepniak
Banken<br />
Forsbacher Bankentage <strong>2011</strong>: Zugehört und mitgeschrieben<br />
Nicht glücklich<br />
„Die Wende im Denken ist da: Nicht mehr die ökonomischen Faktoren<br />
für den Aufschwung zählen allein, sondern auch die Faktoren,<br />
die die Menschen glücklich machen. Wirtschaftswachstum allein<br />
macht nicht glücklich.“<br />
Professor Dr. Karlheinz Ruckriegel, Professor für Makroökonomie,<br />
Psychologische Ökonomie und Glücksforschung an der Georg-Simon-<br />
Ohm-Hochschule Nürnberg<br />
Dichter dran<br />
„Bei unserer Untersuchung der Verständlichkeit von Banken haben<br />
wir festgestellt, dass kleine Banken, wie Volksbanken und Sparkassen,<br />
eine verständlichere Sprache benutzen. Sie sind einfach dichter<br />
am Kunden dran.“<br />
Professor Dr. Frank Brettschneider, Dozent für Kommunikationswissenschaft<br />
an der Universität Hohenheim, in seinem Vortrag „Klartext<br />
statt Kauderwelsch. Warum verständliche Kommunikation so wichtig<br />
ist.“<br />
Aufsichtsrat entlasten<br />
„Nach der Finanzkrise nehmen die Ansprüche an eine verantwortungsvolle<br />
Unternehmensführung zu. Die Genossenschaftsbanken<br />
sind hier schon gut aufgestellt, jedoch könnte der Aufsichtsrat noch<br />
in einigen Bereichen entlastet werden. Zum Beispiel durch einen effektiveren<br />
Informationsaustausch mit dem Vorstand.“<br />
Thomas Krämer, <strong>RWGV</strong>-Bankenbetreuer, in seinem Vortrag „Corporate<br />
Governance – Zusammenwirken von Vorständen und Aufsichtsräten<br />
in Kreditgenossenschaften“<br />
Lob als Selbsttäuschung<br />
„Lob wird oft instrumentalisiert und kann zur Selbsttäuschung führen.<br />
Die maßgebliche Entwicklung eines Menschen findet stattdessen<br />
über die Aufnahme und Verarbeitung von Kritik statt.“<br />
Diplom-Theologe Udo Manshausen in seinem Vortrag „Von der Gefahr<br />
des Lobes“<br />
Zehn Zentimeter, die fehlen<br />
„Wir tragen selbst die Verantwortung für unser körperliches und<br />
mentales Wohlbefinden. Wir entscheiden über unsere Leistungsfä-<br />
Professor Dr. Karlheinz Ruckriegel<br />
Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung<br />
Nachdem am 8. November <strong>2011</strong> die Wahl zu unserer Vertreterversammlung durchgeführt worden ist und der Wahlausschuss<br />
in seiner Sitzung vom 9. November <strong>2011</strong> deren ordnungsmäßiges Zustandekommen festgestellt hat, geben wir hiermit gemäß<br />
§ 10 der Wahlordnung bekannt, dass die Liste der gewählten Vertreter und der Ersatzvertreter gemäß § 43 a Genossenschaftsgesetz<br />
und § 26 e unserer Satzung ab dem 19. Januar 2012 für die Dauer von zwei Wochen in allen Geschäftsstellen während<br />
der üblichen Öffnungszeiten zur Einsichtnahme durch die Mitglieder ausliegt. Jedes Mitglied kann jederzeit eine Abschrift<br />
der Liste der Vertreter und Ersatzvertreter verlangen.<br />
Krefeld, den 9. November <strong>2011</strong><br />
Volksbank Krefeld eG<br />
Dr. Michael Gehlen<br />
Der Wahlausschuss<br />
higkeit. Zum Erfolg fehlen uns immer nur zehn Zentimeter – die zwischen<br />
unseren Ohren.“<br />
Dr. Arno Schimpf, Psychologe und Mentalcoach, in seinem Vortrag<br />
„Lust auf Leistung“<br />
Fehler wieder ausgleichen<br />
„In Unternehmen darf nicht die schnelle Leistungsbeurteilung vorherrschen.<br />
Jeder muss Fehler von gestern mit der Leistung von übermorgen<br />
ausgleichen können. Das ist nur fair und jeder Mitarbeiter<br />
fühlt sich so wertgeschätzt.“<br />
Pater Athanasius Wolf vom Benediktinerkloster Maria Laach in seinem<br />
Vortrag „Was sind uns Werte wert?“<br />
Die Tagungsunterlagen finden sich im VR-Marketingservice zum<br />
Download (www.vr-marketingservice.de).<br />
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Hoher Vertrauensvorschuss für die neue „Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten eG“<br />
Brilon/Büren. Die neue Volksbank „Brilon-Büren-Salzkotten eG“<br />
geht gestärkt durch einen hohen Vertrauensvorschuss an den<br />
Start. Bei jeweils nur einer Gegenstimme entschieden sich Ende<br />
November <strong>2011</strong> die Vertreter der beiden Partnerbanken, auf außerordentlichen<br />
Versammlungen in Brilon und Büren für das Zusammengehen.<br />
Die neue Bank liegt in einem zusammenwachsenden<br />
Wirtschaftsraum an der Grenze von Sauerland und<br />
Ostwestfalen-Lippe. Sie kommt auf eine Bilanzsumme von 1,2<br />
Milliarden Euro und wird getragen von rund 41.000 Mitgliedern.<br />
An der Spitze steht ein vierköpfiger Vorstand, der sich aus den<br />
Amtsinhabern Karl-Heinz Hemsing, Heinz Sonntag (beide Büren<br />
und Salzkotten), Josef Brücher und Karl-Udo Lütteken (beide Brilon)<br />
zusammensetzt. Ihm zur Seite steht ein Aufsichtsrat mit insgesamt<br />
18 Mitgliedern – je drei aus den Bereichen Bad Wünnenberg,<br />
Büren und Salzkotten, sechs aus dem Bereich Brilon sowie<br />
drei noch zu wählenden Arbeitnehmervertretern.<br />
„Wir setzen auf die aktive Mitwirkung unserer engagierten Mitarbeiter,<br />
deswegen haben wir ihnen aus Überzeugung drei Plätze im<br />
Kontrollgremium eingeräumt“, begründet Heinz Sonntag den<br />
nicht alltäglichen Schritt.<br />
Kooperation mit Plan<br />
und Plan International kooperieren. Dabei<br />
gibt das Genossenschaftsinstitut den VR-<br />
Plan-Sparbrief heraus. Er erwirtschaftet –<br />
wie bei einem konventionellen Sparbrief –<br />
feste und garantierte Zinsen.<br />
Der Anleger erhält 50 Prozent der Erträge,<br />
Volksbanken und Handwerk Hand in Hand<br />
Foto: Rainer Stephan Schermbeck. Die Volksbank Schermbeck<br />
Partner aus Tradition: Das Handwerk und die Volksbanken in der Region Ostwestfalen-Lippe.<br />
Das Foto zeigt die Bielefelder Kammerpräsidentin Lena<br />
Strothmann und den ZDH-Präsidenten Otto Kentzler aus Dortmund am Rande<br />
der Bundesbestenehrung mit den beiden Volksbank-Vorständen Andreas Kämmerling<br />
(links) aus Herford und Peter Scherf aus Minden.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
die andere Hälfte wird von der Volksbank<br />
aufgestockt und geht direkt an Plan International.<br />
„Es war die Idee unserer Mitarbeiter,<br />
gemeinsam mit unseren Mitgliedern und<br />
Kunden einen konkreten Beitrag zur Selbsthilfe<br />
in der Welt zu leisten“, so Vorstandsmitglied<br />
Rainer Schwarz: „Das haben wir<br />
Banken<br />
Vermählung unter dem Adventskranz: Die Aufsichtsratsvorsitzenden Rudolf<br />
Niggemeier (links) und Peter Stickel (2.v.rechts) der beiden Volksbanken Büren/<br />
Salzkotten und Brilon mit den Vorstandsmitgliedern Josef Brücher (2.v.links),<br />
Heinz Sonntag (3.v.links), Karl-Heinz Hemsing (3.v.rechts) und Karl-Udo Lütteken<br />
(rechts).<br />
geschafft – und zwar ganz einfach und ohne<br />
immer wieder selbst aktiv werden zu müssen.“<br />
Beispielsweise finanziert ein über den<br />
VR-Plan-Sparbrief angelegter Betrag von<br />
10.000 Euro den Schulbesuch eines Patenkindes<br />
in der Dritten Welt für ein ganzes<br />
Jahr.<br />
Bielefeld. Die genossenschaftliche Bankengruppe und das Handwerk<br />
in Ostwestfalen-Lippe – das ist seit Jahrzehnten eine glückliche<br />
Verbindung. Nicht wenige Volksbankgründungen in der Region etwa<br />
gehen auf die Initiative von Handwerkern zurück. Mit dem Herforder<br />
Handwerksunternehmer Heinz F. Landré verfügten der damalige<br />
Westfälische Genossenschaftsverband (WGV) und die Handwerkskammer<br />
Ostwestfalen-Lippe in den 90er-Jahren sogar über ein und<br />
denselben Präsidenten. Und auch ganz aktuell sind namhafte Repräsentanten<br />
des regionalen Handwerks der Volksbanken-Organisation<br />
eng verbunden: Als Aufsichtsmitglieder und -vorsitzende stellen sie<br />
ihre Fachkompetenz in Wirtschaftsfragen in den Dienst der genossenschaftlichen<br />
Mitverwaltung. Die traditionelle Nähe zwischen<br />
Handwerk und Kreditgenossenschaften zeigte sich jüngst auch bei<br />
der Bundessiegerehrung im Leistungswettbewerb des Deutschen<br />
Handwerks. Erstmalig in den 60 Jahren seit Bestehen des Wettbewerbs<br />
war die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld<br />
Ausrichter der festlichen Abschlussveranstaltung. Sponsor der Feier,<br />
in der das Handwerk seine Spitzennachwuchskräfte ehrt und auszeichnet:<br />
die Volksbankengruppe in Ostwestfalen-Lippe. Ihre finanzielle<br />
Unterstützung trug mit dazu bei, die Ehrung in Bielefeld für die<br />
besten Nachwuchshandwerker Deutschlands zu einem unvergesslichen<br />
Abend zu machen.<br />
25
Banken<br />
Fürsprecher der Genossenschaften<br />
Heiner Geißler war Ehrengast beim Mitgliederforum der VR-Bank Nordeifel.<br />
Heiner Geißler sprach beim Mitgliederforum der VR-Bank Nordeifel.<br />
Gemünd. „Die Welt ist in Unordnung, weil die Gier nach Geld die<br />
Hirne der Akteure in der internationalen Finanzwirtschaft zerfressen<br />
hat.“ Vor rund 500 Zuschauern in dem bis auf den letzten Platz<br />
besetzten Gemünder Kurhaus sparte Heiner Geißler nicht mit Kritik<br />
an Großbanken und appellierte mit klaren Worten für ein ethisches<br />
Menschenbild. Die VR-Bank Nordeifel hatte den Bundesminister<br />
a. D. zu ihrem Mitgliederforum eingeladen. Unter dem Motto<br />
„Werte schaffen Werte“ ging der frühere CDU-Generalsekretär<br />
nicht zimperlich mit den Managern um, die „nicht einmal mehr<br />
JULI kommt im März<br />
Kreise Wesel/Kleve. „JULI im März!“ heißt<br />
die jüngste Aktion von vier Genossenschaftsinstituten<br />
in den Kreisen Wesel und Kleve.<br />
Die Volksbanken Dinslaken, Emmerich-<br />
Rees, Rhein-Lippe und Schermbeck holen<br />
Volksbank startet „Sparen mit Herz“<br />
Wesel. Für Vorstandsmitglied Gerhard Wölki ist es vor allem „eine<br />
besondere Idee für besonders engagierte Mitglieder“: Die Volksbank<br />
Rhein-Lippe setzt ab sofort auf „Sparen mit Herz“. Sie wendet<br />
sich damit an die Kunden, die Teilhaber der Kreditgenossenschaft<br />
sind und mit ihren Zinsen Gutes tun wollen. Als leckeres<br />
Dankeschön gibt es für die ersten Sparer ein Marzipan-Herz. Die<br />
Idee kam aus einer Projektgruppe der Volksbank, der Name wurde<br />
bei einem Mitarbeiter-Wettbewerb gefunden: Auf Grundlage des<br />
bekannten VR-WachstumsSparen legt das Mitglied beim „Sparen<br />
mit Herz“ eine bestimmte Summe an, erwirtschaftet damit faire,<br />
damit zum Internationalen Jahr der Genossenschaften<br />
eine absolute Top-Musik-<br />
gruppe in die Region. Am 3. März 2012 spielt<br />
JULI in der Niederrheinhalle in Wesel bei der<br />
„Volksbank Music Night“. Die Kreditgenos-<br />
richtig rechnen können.“ Sie handelten mit hoch<br />
riskanten Derivaten und Hypotheken, ohne<br />
Ethik, ohne Verantwortungsbewusstsein für den<br />
Menschen. Und weil im Erfolgsfall riesige Gewinne<br />
winkten, im Falle des Misserfolgs aber der<br />
Staat einspringe, hätten sie nach den Finanzkrisen<br />
einfach so weiter gemacht.<br />
Geißler beschwor stattdessen das ethisch-moralische<br />
Fundament, auf dem die christlich-humanistisch<br />
geprägten Kulturnationen Europas stehen.<br />
Er betonte die unabweisbaren Vorteile einer<br />
soliden wie solidarischen Gesellschaft und<br />
schließlich die Vorzüge der sozialen Marktwirtschaft.<br />
Ein Vorbild seien die Genossenschaftsbanken.<br />
„Die sind grundsätzlich etwas anders, als<br />
das wohin sich die anderen Banken entwickelt<br />
haben“, sagte Geißler und lobte: „Für die VR-Bank<br />
Nordeifel geht es um die Menschen, die hier leben<br />
und für die sie Verantwortung trägt.“ Das Geschäftsmodell<br />
komme in der Nordeifel an, denn<br />
mit gut 21.000 Menschen sind rund 40 Prozent<br />
der Bevölkerung Mitglied bei der VR-Bank.<br />
Dass die „Werte-Frage“ die rund 500 Mitglieder im Auditorium der<br />
Veranstaltung umtreibt, bewiesen die Zuhörerfragen bei der anschließenden<br />
Podiumsdiskussion. An der nahmen neben Gastredner<br />
Geißler auch Bernd Altgen, Vorstandsvorsitzender der VR-<br />
Bank, Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender der Union<br />
Asset Management Holding AG, Karl-Heinz Moll, Vorstandsmitglied<br />
der WGZ BANK, und der Journalist, Diakon und Moderator<br />
Manfred Lang teil. Video-Mitschnitte und eine Sonderzeitung zur<br />
Veranstaltung unter www.vr-banknordeifel.de.<br />
senschaften halten dafür 3.000 vergünstigte<br />
Karten bereit – und zwar exklusiv für Kunden<br />
mit Girokonto, die zwischen 18 und 28 Jahre<br />
alt sind. Zudem werden Shuttlebusse eingesetzt.<br />
also marktübliche Zinsen. Der Clou bei „Sparen mit Herz“: Mit<br />
zwei Euro je 1.000 Euro Anlagesumme unterstützt die Volksbank<br />
die Arbeit eines von drei Vereinen. Dies können die Bildungsaufgaben<br />
der Bürgerstiftung KREAKTIV sein, aber auch die sozialen<br />
Ziele von „Lichtblicke“ oder das Naturschutzengagement des NA-<br />
BUs. Der Sparer legt fest, wohin die Spende geht. Die Mindestanlagehöhe<br />
für einen „Sparen mit Herz“-Vertrag liegt bei 2.500 Euro,<br />
für minderjährige Mitglieder bei 1.000 Euro. Die Laufzeit beträgt<br />
vier Jahre, die Kündigungssperrfrist ist 15 Monate und die Kündigungsfrist<br />
drei Monate.<br />
26 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
Bürger-Sparbrief finanziert Solarstrom in Geldern<br />
Geldern. Mit finanzieller Unterstützung aller<br />
Bürger sollen in Geldern fünf neue Photovoltaik-Anlagen<br />
entstehen. Die Volksbank<br />
an der Niers hat dafür gemeinsam mit der<br />
Stadt, den Stadtwerken und der örtlichen<br />
Wohnungsgenossenschaft GWS den „Gel-<br />
Kirchenbank mit neuartiger Plattform<br />
Dortmund. Als erste Kirchenbank in Deutschland bietet die Bank<br />
für Kirche und Diakonie gemeinsam mit dem Kapitalmarktpartner<br />
Union Investment eine neue Dienstleistung für kirchliche Investoren<br />
an. „Wir haben für unsere engagierten kirchlichen und diakonischen<br />
Kunden eine neuartige Plattform geschaffen, Verantwortung zu<br />
übernehmen, ihre Stimmen zu bündeln und die Politik großer Unternehmen<br />
aktiv zu beeinflussen“, sagte Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bank für Kirche und Diakonie, über das neue<br />
Angebot: „Viele kirchliche Investoren können durch unsere Dienst-<br />
In der Region Waltrop startet Mehrwertprogramm<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
der Solar-Sparbrief“ entwickelt. Das Bürgerbeteiligungsmodell<br />
für sauberen Strom<br />
soll eine Rendite von 3,1 Prozent erwirtschaften.<br />
Eine Million Euro Investitionskapital<br />
soll auf diesem Wege zusammenkommen.<br />
Geplant sind die Anlagen auf zwei<br />
Größter Mann Deutschlands ist jetzt Volksbank-Kunde in Beuel<br />
Beuel. Die Volksbank Bonn Rhein-Sieg konnte jetzt in Beuel mit<br />
„Bibo“ Mayr den größten Mann Deutschlands als neuen Kunden<br />
und Mitglied begrüßen. Mit stattlichen 2,22 Metern überragt Rolf<br />
Mayr alles. Sein Sohn Daniel steht dem Vater aber in nichts nach.<br />
Mit seinen 16 Jahren misst er schon beachtliche 2,15 Meter. Beide<br />
sind begeisterte Basketballer. Daniel spielt sogar bereits in der<br />
Junioren-Nationalmannschaft. Beruflich ist der Hüne für die<br />
Nürnberger Versicherung als Spezialist für betriebliche Altersvorsorge<br />
überwiegend in der Mitte und im Osten Deutschlands unterwegs.<br />
Seine Freizeit verbringt er allerdings immer noch im<br />
Rheinland bei den Bonner Stadtsoldaten. Kundenberater Frank<br />
Schell und Regionaldirektor Frank Mohnert freuen sich über den<br />
neuen Kunden: „Jetzt kommt die Filiale Beuel auch mal ganz groß<br />
raus.“<br />
Kundenberater Frank Schell (rechts) und Regionaldirektor Frank Mohnert (links)<br />
mit Rolf und Daniel Mayr.<br />
Waltrop. Mit der goldenen VR-BankCard<br />
PLUS haben die Volksbank in Waltrop und<br />
über 200 Unternehmen aus der Region ihr<br />
Mehrwertsystem gestartet. Die Mitglieder<br />
der Kreditgenossenschaft erhalten dabei<br />
Rabatte und Zugaben bei Einkäufen und<br />
Aufträgen in Brambauer, Datteln, Habinghorst,<br />
Henrichenburg, Ickern, Lünen, Oer-<br />
Erkenschwick und Waltrop. In einem ersten<br />
Schritt wurden rund 14.000 goldene VR-<br />
BankCard PLUS verschickt. Interessierten<br />
Teilhabern, die von der ersten Aussendung<br />
nicht profitiert haben, wird die Bonuskarte<br />
auf Anforderung zugesandt. „Wie der Mehrwert<br />
konkret aussieht, haben wir unseren<br />
Partnerfirmen selbst überlassen. Daher<br />
auch diese großartige Vielfalt“, freuen sich<br />
Ernst Henzl und Ludger Suttmeyer, Vorstandsmitglieder<br />
der Volksbank, über den<br />
enormen Zuspruch der örtlichen Händler,<br />
Handwerker und Dienstleister. Ziel der<br />
Händler ist Kundenbindung und -gewin-<br />
Banken<br />
Schulen und drei Mehrfamilienhäusern der<br />
GWS. Die Spitzenleistung soll bei 400 Kilowatt<br />
liegen, als Jahresleistung sind 360.000<br />
Kilowattstunden Strom eingeplant. Solar-<br />
Sparer können zwischen 1.000 und 5.000<br />
Euro anlegen.<br />
leistung ihre Einflussmöglichkeiten ausbauen.“ Mehr als 4,6 Milliarden<br />
Euro Anlagekapital in Aktien- und Unternehmensanleihen kann<br />
die Bank laut einer Umfrage unter den Kunden als „aktives Kapital“<br />
gewinnen. Die EKD, die kirchlichen Versorgungskassen (KZVK und<br />
VKPB), einige evangelische Landeskirchen und diakonische Einrichtungen<br />
sowie Kirchenkreise haben sich in den vergangenen Monaten<br />
formiert. Im Jahr 2012 werden die Menschenrechte, darunter vor allem<br />
die Arbeitsrechte und das Thema Kinderarbeit, im Fokus der Aktivitäten<br />
stehen.<br />
nung. Darüber hinaus profitiert die ganze<br />
Region durch die erhöhte Kaufkraftbindung.<br />
„Die Idee passt somit perfekt zu unserer<br />
genossenschaftlichen Philosophie,<br />
die auf Mitgliederförderung und Regionalität<br />
aufbaut. So werden die Vorteile der<br />
Volksbank-Mitgliedschaft an vielen Stellen<br />
tagtäglich erlebbar“, macht Ludger Suttmeyer<br />
seinen Antrieb für dieses Programm<br />
deutlich. Bewusst wurde auf ein Punktesystem<br />
à la „Payback“ verzichtet.<br />
27
Banken<br />
Nachwuchsjournalisten besuchen Genossenschaften<br />
Nachwuchsjournalisten aus dem Hause „Westfalen-Blatt“ besuchten die Volksbank Lübbecker Land sowie<br />
die Raiffeisen Lübbecker Land am Mittellandkanal (im Bild).<br />
Lübbecke. Die Vielfalt genossenschaftlicher<br />
Unternehmen und Unternehmungen<br />
im Lübbecker Land erlebten im Oktober 16<br />
Nachwuchsjournalisten vom Bielefelder<br />
„Westfalen-Blatt“. Das <strong>RWGV</strong>-Pressebüro<br />
Ostwestfalen-Hellweg hatte sie zu einem<br />
Volontärseminar eingeladen. Treffpunkt<br />
für die angehenden Redakteure war früh<br />
morgens der Bielefelder Hauptbahnhof<br />
unweit des Verlagsgebäudes. Von dort aus<br />
Banker kooperieren – und kochen gemeinsam<br />
Düsseldorf. Alle zwei Jahre organisieren sie gemeinsam einen<br />
Wirtschaftstag. Jährlich befragen sie ihre mittelständische Kundschaft<br />
zum Geschäftsverlauf. Und auch ihre werblichen Aktivitäten<br />
im Lokalradio stimmen sie aufeinander ab. Zusammenarbeit<br />
auf Kreisebene ist für die sieben Volksbanken des Kreises Soest<br />
seit vielen Jahren erfolgreich geübte Praxis. Absolutes Neuland in<br />
puncto Kooperation betraten die Vorstände der Volksbanken aus<br />
der Hellweg-Region, darunter mit Margot Brüggemeier-Lummer<br />
und Maria-Theresia Braukhoff auch zwei Damen, jetzt im Haus<br />
der Düsseldorfer WGZ BANK: Im Anschluss an eine externe Bezirkstagung<br />
bei ihrer Zentralbank tauschten sie Sakko und Blazer<br />
mit Kochschürzen, um danach gemeinsam mit WGZ BANK-Vorstand<br />
Bernd Wolberg und Repräsentant Christoph Stuhldreier<br />
ihre Teamfähigkeit in der Küche zu testen. Unter Anleitung der<br />
beiden Küchenmeister Simon Klein und Andreas Burkert entstand<br />
dabei ein dreigängiges Menü, das optisch und geschmacklich<br />
auch gehobenere Ansprüche erfüllte. In der Küche zubereitet und<br />
anschließend im Gästecasino der Bank zusammen mit edlen<br />
Tropfen gemeinsam genossen wurden: als Vorspeise Steinbutt auf<br />
mild geräuchertem Graupen-Risotto und mariniertem grünen<br />
Spargel; zum Hauptgang ein Kalbsfilet – im Vakuum gegart – mit<br />
weißen Spargelspitzen, Olivensabayon und Bärlauchkartoffeln;<br />
28<br />
ging es mit der Ravensberger Bahn nach<br />
Lübbecke. Erste Besuchsstation war die<br />
Volksbank Lübbecker Land. Dort präsentierten<br />
Vorstandsmitglied Andreas Schwarze<br />
und die beiden Bereichsleiter Stefan<br />
Huge (Individual Banking) und Udo Redeker<br />
(Service) ihre Bank als gut aufgestelltes,<br />
mitglieder- und kundennahes genossenschaftliches<br />
Kreditinstitut. Themen<br />
waren unter anderem die von der Bank<br />
selbst aufgelegten und gemanagten Anlagefonds<br />
sowie zwei Beispiele für bürgerschaftliches<br />
Engagement, bei denen es um<br />
die Anlage eines Kinderspielplatzes und<br />
ein Wohnprojekt für das Zusammenleben<br />
im Alter ging. Auf eine Initiative der Volksbank<br />
zurückzuführen ist auch die Gründung<br />
der regionalen Energiegenossenschaft<br />
„Energie-für-uns eG“, deren An-<br />
liegen und Ziele Andreas Schwarze auch<br />
hier als verantwortlicher Vorstand den Volontären<br />
vorstellte. Dass eine Bankbilanz<br />
für einen Lokaljournalisten kein Buch mit<br />
sieben Siegeln sein muss, versuchte<br />
anschließend <strong>RWGV</strong>-Prüfungsteamleiter<br />
Dieter Schulz den Seminarteilnehmern zu<br />
vermitteln. Zweite und letzte Station der<br />
Tour durch die Dümmer-Wiehen-Region<br />
war nach einem gemeinsamen Mittagsimbiss<br />
der Hafenstandort Getmold der Raiffeisen<br />
Lübbecker Land unmittelbar am Mittellandkanal.<br />
Dort informierten Ge-<br />
schäftsführer Karl-Heinz Eikenhorst und<br />
Betriebsstellenleiter Henning Krämer die<br />
Volontäre unter anderem über die Geschichte<br />
des Unternehmens und die Abläufe<br />
des landwirtschaftlichen Warenverkehrs.<br />
Außerdem erhielt die Gruppe die<br />
Gelegenheit, die Rapsölmühle, die Abfüllanlage<br />
für Saatgut und die Lagerstätten näher<br />
in Augenschein zu nehmen.<br />
und als Dessert ein Grießstrudel mit Thymian und Honig, Rhabarber-Confit<br />
und hausgemachtem Grappa-Sorbet.<br />
Von wegen, viele Köche verderben den Brei: Bei einem Besuch der WGZ BANK-<br />
Küche bewiesen Bankvorstände aus dem Kreis Soest, dass sie auch bei der<br />
Zubereitung erlesener Speisen hervorragend zusammenarbeiten können.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
Volksbank RheinAhrEifel betont: „Riester-Rente rechnet sich!“<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Zehn Jahre nach ihrer Einführung stößt<br />
die Riester-Rente erneut auf Kritik. Laut einer Studie des Deutschen<br />
Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erweise sich die Riester-<br />
Rente für viele Sparer als nicht rentabel. Die Medienberichterstattung<br />
hatte viele Menschen verunsichert. Sie fragten sich „Lohnt<br />
riestern sich für mich überhaupt?“ Vertriebsvorstand Sascha Monschauer<br />
von der Volksbank RheinAhrEifel beantwortet diese Frage<br />
mit einem eindeutigen „Ja“. Richtig sei, dass sich für die allermeisten<br />
Bürger keine Vorsorge so gut rechnet wie die Riester-Rente. Denn<br />
diese private Vorsorge ermögliche durch hohe staatliche Zulagen<br />
eine zusätzliche Absicherung im Alter. Kritik an der Studie kommt<br />
auch von der R+V Versicherung: Bei der Rentabilitätsberechnungen<br />
„Werte, Web 2.0 und Werben um Kunden“<br />
Banken<br />
Als prominentesten Referenten begrüßte Manfred Wortmann (Volksbank Hellweg) im Kreise seiner Vorstandskollegen den ehemaligen Tagesthemen-Moderator<br />
und Bestseller-Autor Ulrich Wickert.<br />
Bad Sassendorf. Mit der Abkürzung<br />
WWW verbinden die meisten Menschen<br />
heute das „World Wide Web“. Beim 4. Wirtschaftstag<br />
der Volksbanken im Kreis Soest<br />
indessen standen die drei Ws für einen interessanten<br />
Themenmix. Es ging um Werte,<br />
Web 2.0 und das richtige Werben um Kunden.<br />
Mit dem ehemaligen „Mr. Tagesthemen“<br />
Ulrich Wickert, dem Dresdner Marketing-Professor<br />
Dr. Ralph Sonntag und dem<br />
Allgäuer Verkaufstrainer Hans-Uwe L. Köhler<br />
hatten die sieben Volksbanken zu jedem<br />
Thema einen ausgewiesenen Experten in<br />
das Tagungs- und Kongresszentrum von<br />
Bad Sassendorf eingeladen. „Als Partner<br />
der heimischen Wirtschaft wollen wir unseren<br />
mittelständischen Kunden optimale Lösungen<br />
für die täglichen Herausforderungen<br />
und Entscheidungen im Unternehmen<br />
bieten“, beschreibt Manfred Wortmann<br />
(Volksbank Hellweg) das Anliegen des Forums,<br />
zu dem alle zwei Jahre rund 500 Firmeninhaber<br />
und Führungskräfte aus der<br />
Region zusammenkommen. Von Professor<br />
Sonntag erfuhren sie in diesem Jahr, in welchem<br />
Umfang soziale Netzwerke wie Facebook<br />
& Co. schon heute die Kaufentscheidungen<br />
der Konsumenten bestimmen. Für<br />
seien vom DIW die fehlerhafte Annahmen zugrunde gelegt worden.<br />
So berücksichtige die Studie beispielsweise nur die anfangs zugesagten<br />
Mindestleistungen. Damit werde unterstellt, dass die Versicherungswirtschaft<br />
nie Überschüsse erwirtschaften würde. Zudem blieben<br />
die staatlichen Zulagen vollkommen unberücksichtigt. „Durch<br />
staatliche Vorschriften und Kontrolle bekommen die Bürger gerade<br />
bei der Riester-Rente ein Höchstmaß an Sicherheit sowie eine gesetzlich<br />
festgeschriebene Beteiligung an den erwirtschafteten Überschüssen.<br />
Es gibt kaum ein Finanzprodukt, das so intensiv reguliert<br />
ist wie die Riester-Rente. Sie ist durch staatliche Zulagen, Steuervorteile<br />
und Garantien als Altersvorsorge-Produkt spitze“, bezieht Monschauer<br />
unmissverständlich Stellung.<br />
Hans-Uwe L. Köhler führt an der direkten<br />
Kommunikation von Mensch zu Mensch<br />
dennoch kein Weg vorbei. Sein Tipp für erfolgreichere<br />
Geschäfte: „Von Liebespaaren<br />
lernen!“ Denn: „Verkaufen ist wie Liebe.“<br />
Den Schlusspunkt auf dem Forum setzte<br />
Ulrich Wickert. In seinem mit viel Applaus<br />
bedachten Vortrag widmete er sich dem<br />
Werteverfall in der Gesellschaft. Wickert<br />
mahnte eine Erziehung hin zu Ehrlichkeit<br />
und Verantwortung an und zeigte sich insgesamt<br />
optimistisch. Seine Botschaft: „Es<br />
ist noch nicht zu spät, aber es ist jetzt die<br />
Zeit zum Handeln.“<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong> 29
Banken<br />
Großer Bahnhof für „Miss 100.000“<br />
Kreis Gütersloh. Bei der Volksbank-Familie im Kreis Gütersloh (sieben<br />
Volksbanken und die Spar- und Darlehnskasse Schloß Holte-<br />
Stukenbrock) hat sich prominenter Nachwuchs eingestellt: Zur Jahresmitte<br />
stieß Anna Echterhoff aus Verl in den Kreis der<br />
kreditgenossenschaftlichen Anteilseigner. Doch wer bitteschön ist<br />
Anna Echterhoff? Anna Echterhoff, noch kein Jahr alt, ist niemand<br />
anderes als das 100.000. Mitglied der Bankengruppe. Vorstand Ralf<br />
Eifert für die Hausbank der Echterhoffs und Andreas Heinze (Rietberg)<br />
als Sprecher der Bankengruppe hießen das Jubiläumsmitglied<br />
mit einem Empfang offiziell willkommen im Kreise der Bankteilhaber.<br />
Als Begrüßungsgeschenk gab es für Anna einen Stoffteddy und<br />
einen „mitwachsenden“ Auto-Sicherheitssitz.<br />
Familie ohne Nachwuchssorgen: Die Gruppe der Genossenschaftsbanken im<br />
Kreis Gütersloh hat mit der seinerzeit acht Monate alten Anna Echterhoff aus<br />
Verl ihr 100.000. Mitglied begrüßt. Das Foto zeigt Anna mit ihren Eltern Dirk und<br />
Christine Echterhoff (rechts), Vorstand Ralf Eifert (links) von der Volksbank Kaunitz<br />
und Bankensprecher Andreas Heinze aus Rietberg.<br />
Stiftungen zwischen Ewigkeit und Engpass<br />
Frauen leben länger – aber wovon?<br />
Idar-Oberstein. „Das macht doch alles mein Mann!“ Immer noch<br />
setzen viele Frauen vor allem auf ihren Partner, wenn es um ihre<br />
eigene Zukunftsvorsorge geht. Lebensversicherung, Aktienfonds,<br />
gesetzliche Rente: Wer will das schon alles wissen? Zahlreiche<br />
Frauen aus Idar-Oberstein und Umgebung. Sie waren zu Gast bei<br />
der Infoveranstaltung „Frauen leben länger – aber wovon?“ der<br />
Volksbank Hunsrück-Nahe. Denise Werner von der Volksbank<br />
und Vertriebsdirektorin Anja Thäte-Kron von der Union Investment<br />
erklärten die Riester-Rente. Im Wechsel zu den Informationen<br />
zur Altersvorsorge sorgte der „Frauenversteher“, wie Christoph<br />
Brüske sich selbst bezeichnet, für gute Laune. Mit<br />
Wort-akrobatik, beißender Ironie und seiner facettenreichen Gesangsstimme<br />
begeisterte der Kabarettist die Frauen. Viele prominente<br />
Männer bekamen ihr Fett weg, zum Beispiel Dominique<br />
Strauss-Kahn, „der Sohn von Franz Josef Strauß und Olli Kahn“.<br />
30<br />
Erfurt. Im Rahmen des dritten Kirchlichen Stiftertages hatte die<br />
Bank für Kirche und Diakonie gemeinsam mit den evangelischen<br />
Landeskirchen in Mitteldeutschland und Anhalt zum Austausch in<br />
das Augustinerkloster nach Erfurt eingeladen. Zentrale Frage der<br />
Fachtagung war, wie kirchlich-diakonische Stiftungen das Spannungsfeld<br />
zwischen Ewigkeit und finanziellem Engpass dauerhaft<br />
erfolgreich meistern können. Dies kann gelingen, „wenn Menschen<br />
begeistert werden, sich mit den Zielen der Stiftungen identifizieren<br />
können und diese auch in der Anlage des Stiftungsvermögens glaubwürdig<br />
abbilden“, sagte Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bank für Kirche und Diakonie, vor rund 50 Vertretern evangelischer<br />
Stiftungen bei der Tagung.<br />
Freuten sich über den regen Austausch beim Stiftungstag (v. links): Dr. Ekkehard<br />
Thiesler (Bank für Kirche und Diakonie), Beate Haverkamp (Agentur für Sozialmarketing<br />
fundamente), Georg Scheffler-Borngässer (Stiftung kreuznacher diakonie)<br />
sowie von der Bank für Kirche und Diakonie Dominik Goeckener, Jens<br />
Koch, Christiane Wicht-Stieber und Jörg Moltrecht.<br />
Mit seiner extra getexteten Hymne auf Idar-Oberstein begeisterte Kabarettist<br />
Christoph Brüske die Besucherinnen der Infoveranstaltung.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
Strom aus der Säule<br />
Prüm. Bisher einmalig im Eifelkreis Bitburg-Prüm<br />
ist die Strom-Zapfsäule an der<br />
Prümer Raiffeisen-Tankstelle. Hier können<br />
Elektroautos kostenlos ihre Batterien aufladen.<br />
Die neue Ladesäule wurde von der<br />
Raiffeisenbank Westeifel und der Raiffeisen-Waren-GmbH<br />
Westeifel zusammen<br />
mit dem Energieversorger RWE aufgestellt.<br />
„Wir freuen uns, gemeinsam mit RWE die<br />
Elektromobilität nach Prüm zu holen“, sagte<br />
Klaus Peters, Vorstand der Raiffeisenbank<br />
Westeifel: „Wir wollen damit einen<br />
Anstoß für die Elektro-Mobilität in der Region<br />
geben. Denn nachhaltige Energieversorgung<br />
und umweltfreundliche Mobilität<br />
gehören zu den zentralen Herausforderungen<br />
unserer Gesellschaft.“ Bis maximal 50<br />
Kilowatt Strom kann der Ladepunkt liefern,<br />
während es eine Haushaltssteckdose<br />
lediglich auf zwei bis drei Kilowatt bringt.<br />
Ein Elektroauto, einen Citröen C-Zero,<br />
kaufte die Raiffeisengruppe Westeifel<br />
Brasilianische Genossenschaftsbanker an der Ahr<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler. 25 brasilianische Genossenschaftsbanker<br />
besuchten die Volksbank RheinAhrEifel und machten sich<br />
ein Bild von der Arbeitsweise der Bank: Ein Rundgang brachte ihnen<br />
verschiedene Bereiche des Finanzinstituts wie die Selbstbedienungseinheiten,<br />
die Privatkundenberatung und den Kundentresor<br />
näher. Regionalmarktdirektor Christoph Kniel, Be-<br />
reichsleiter Markus Müller und Teamleiter Michael Nisius gaben<br />
den brasilianischen Bankern einen Überblick über die Entste-<br />
gleich dazu. „Zu einer Elektrotankstelle gehört<br />
auch ein Elektroauto“, sagte Werner<br />
Assmann, Geschäftsführer der Raiffeisen-<br />
Banken<br />
In Prüm stellte die Raiffeisenbank Westeifel und die Raiffeisen-Waren-GmbH Westeifel die erste Ladestation<br />
für Elektroautos im Eifelkreis Bitburg-Prüm auf.<br />
Elmar Schmitz (erste Reihe, 3. von rechts), Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel, empfing Genossenschaftsbanker<br />
aus Brasilien.<br />
Waren-GmbH Westeifel. Die Raiffeisenbank<br />
nutzt es für Kurierfahrten und Kundenbesuche.<br />
hung, die Entwicklung und den<br />
heutigen Stand der Volksbank. Neben<br />
den Erfahrungen aus den Fusionen<br />
waren die Beraterstruktur, die<br />
Kundensegmentierung und die<br />
Einbindung von Spezialisten für die<br />
Gäste besonders interessant. Die<br />
Genossenschaftsbewegung in Brasilien<br />
hat sich stark an europäischen<br />
Vorbildern, insbesondere<br />
auch am deutschen System orientiert.<br />
Ende des 19. Jahrhunderts kamen<br />
deutsche Einwanderer nach<br />
Brasilien. Sie kämpften gegen Enteignungen,<br />
für eine gleichberechtigte<br />
Gesellschaft und gründeten<br />
die ersten Gewerkschaften, Handwerksvereine<br />
und Konsumgesellschaften.<br />
Durch die Militärdiktatur<br />
verlor das Genossenschaftswesen<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
stark an Einfluss. In Südbrasilien<br />
überlebten jedoch einige genossenschaftliche<br />
Strukturen. Unterstützt vom Bundesministerium für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und von der<br />
Akademie Deutscher Genossenschaften fördert der Deutsche Genossenschafts-<br />
und Raiffeisenverband seit 15 Jahren die Entwicklung<br />
der genossenschaftlichen Strukturen in Brasilien. Die brasilianischen<br />
Spar- und Kreditgenossenschaften haben sich seither<br />
erfolgreich entwickelt, auch wenn ihr Marktanteil bisher nur rund<br />
zwei Prozent beträgt.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong> 31
Banken<br />
Volksbank Mülheim-Kärlich auf Goldkurs<br />
Wieder auf Goldkurs (v. links): Hanna Englert von der VR-Leasing, Kundenberater Hans-Georg Schneider<br />
und Claudia Mannheim, Hermann-Josef Jungen von der VR-Leasing, Kundenberater Wolfgang Laube und<br />
Frank Krechel, Vertriebsleiterin Ute Liesenfeld und Vorstand Karl Mohr.<br />
„Die Suppe wird immer dünner“<br />
Unna. Die Landwirte stehen vor großen Herausforderungen. Vor<br />
allem die neuerliche Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik<br />
(GAP) innerhalb der Europäischen Union, die zum 1. Januar 2014<br />
in Kraft treten soll, wirft ihre Schatten voraus (siehe Seite 20 + 21).<br />
Das erfüllt auch viele heimische Landwirte mit Besorgnis. Ihnen<br />
bot die Volksbank Unna auf einer Vortragsveranstaltung wertvolle<br />
Hilfestellung. Prominenter Gastredner auf der Veranstaltung in<br />
der Hauptstelle war Dr. Ludger Schulze Pals. Der Chefredakteur<br />
von „Top Agrar“ sprach nach der Begrüßung durch Bankdirektor<br />
Peter Zahmel zum Thema „EU-Agrarpolitik nach 2013: Was<br />
kommt auf die Landwirte zu?“. Zur Debatte stünden, so Schulze<br />
Pals, zwei Betriebsprämienmodelle für die künftigen Direktzah-<br />
Zwischen Welt- und Wochenmarkt<br />
Greven. Wie sind die ökologischen Perspektiven<br />
für die Landwirtschaft? Welche<br />
gesellschaftlichen Erwartungen bestehen?<br />
Wo gibt es Konfliktfelder zwischen Landwirten<br />
und Verbrauchern? Was sind Konsequenzen<br />
für die Agrarpolitik? Antworten<br />
auf all diese Fragen gab Professor Dr. Folkhard<br />
Isermeyer auf dem Landwirteforum<br />
der Volksbank Greven. Isermeyer, Präsident<br />
und Leiter des Johann Heinrich von<br />
Thünen Instituts (vTI) in Braunschweig,<br />
sprach zur Frage „Zwischen Welt- und Wochenmarkt<br />
– überfordern wir unsere Landwirtschaft?“.<br />
Probleme entstünden vor allem<br />
in der wachsenden Entfremdung<br />
zwischen den Landwirten und Verbrauchern.<br />
Als gesellschaftliche „Konfliktfel-<br />
der“ machte Isermeyer insbesondere die<br />
Massentierhaltung und den Einsatz von<br />
Nahrungsrohstoffen zur Energieversorgung<br />
(Stichwort Biogas) aus. Diese Zielkonflikte<br />
müssten zwischen Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Verbrauchern thematisiert<br />
werden. Einfache Lösungen sah Isermeyer<br />
nicht.<br />
„Überfordern wir unsere Landwirte?“ – diese Frage<br />
stellte Professor Dr. Folkhard Isermeyer beim Landwirteforum<br />
der Volksbank Greven.<br />
Mülheim-Kärlich. Die Volksbank Mülheim-Kärlich<br />
ist im Leasinggeschäft erneut<br />
auf Goldkurs. In den vergangenen<br />
Jahren hat die Bank mehrfach die Auszeichnung<br />
„Goldbank“ erreicht und gehört<br />
damit zu den umsatzstärksten Banken im<br />
Leasinggeschäft. „Unser Erfolgsrezept ist<br />
die enge, persönliche Zusammenarbeit<br />
mit den Bankbetreuern der VR-Leasing<br />
und die schnelle Entscheidungsmöglichkeit“,<br />
sagt Vorstand Karl Mohr. Regelmäßig<br />
finden Beratungstage statt, an denen die<br />
Spezialisten der VR-Leasing vor Ort sind.<br />
Für diese Tage vereinbaren die Berater<br />
Kundengespräche und sprechen die „Laufkundschaft“<br />
aktiv an. Kunden bewerten<br />
insbesondere die schnelle Abwicklung der<br />
Leasinganträge sowie die fachlich-kompetente<br />
und lösungsorientierte Beratung<br />
sehr positiv.<br />
lungen an die Landwirte, die in Deutschland durchschnittlich 344<br />
Euro je Hektar beziehen. Insgesamt rund 60 Milliarden Euro jährlich<br />
seien dafür im EU-Budget vorhanden. Das Problem: Das zu<br />
verteilende Geld an die Landwirte werde durch die steigende Zahl<br />
der Beitrittsländer immer weniger. „Die Suppe wird immer dünner“,<br />
so Schulze Pals. Wie aber sollte die richtige Strategie für die<br />
Zukunft aussehen? Einen Königsweg gebe es nicht, machte Schulze<br />
Pals deutlich. Das hänge von der individuellen Situation der<br />
Höfe ab. Sein Tipp an die heimischen Landwirte: „Bleiben Sie gelassen<br />
und konzentrieren Sie sich auf Ihren Betrieb. Wenn die<br />
Rahmenbedingungen feststehen, sollten Sie die entsprechenden<br />
Konsequenzen ziehen.“<br />
32 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
Partner des World Trade Centers Twente<br />
Gronau/Twente. Startschuss für eine erfolgreiche Partnerschaft:<br />
Zur Förderung des internationalen Handels<br />
haben die Volksbank Gronau-Ahaus als erster deutscher<br />
Partner in der Region und das World Trade Center (WTC)<br />
Twente eine Zusammenarbeit vereinbart. Besiegelt wurde<br />
die deutsch-niederländische Partnerschaft im Hause<br />
der Volksbank in Gronau durch die Unterschriften der<br />
Vorstandsmitglieder Frank Overkamp, Andreas Banger<br />
und Michael Kersting sowie des Direktors des WTC Twente<br />
Freerk Faber. „Wir sind sehr froh über diese Zusammenarbeit“,<br />
erklärte Freerk Faber. Mit der Volksbank Gronau-Ahaus<br />
habe man einen „kompetenten und<br />
zuverlässigen Partner auf deutscher Seite gefunden, um<br />
unsere Aktivitäten in unserem deutschen Zielgebiet auszudehnen“,<br />
so der Direktor des WTC Twente wörtlich. Neben<br />
der Zusammenarbeit der Volksbank Gronau-Ahaus<br />
als Exklusivpartner will das WTC Twente mit der Industrie-<br />
und Handelskammer, mit der Handwerkskammer<br />
und der Wirtschaftsförderung zusammenarbeiten. Erklärtes<br />
Ziel von Faber ist die „Stimulierung internationaler<br />
Geschäfte“ für Betriebe aller Größenordnungen. Nach<br />
dem Motto „Ich helfe dir, du hilfst mir“ – und mit der<br />
Volksbank Gronau-Ahaus als Türöffner.<br />
Revolution 2.0<br />
Rheine. „Wir leben in einer exponentiellen Zeit“, konstatierte Professor<br />
Dr. Ewald Wessling bei einer Veranstaltung der Volksbanken<br />
im Altkreis Steinfurt zum Thema „Revolution 2.0 – Wie Computer<br />
und Internet uns verändern“. Stichwort Facebook: In wenigen Jahren<br />
werde das soziale Netzwerk mit eine Milliarde Mitglieder so<br />
groß sein wie die katholische Kirche, erläuterte Wessling. Immer<br />
mehr verlagere sich ins Internet, Unterhaltungsangebote und die<br />
Mediennutzung seien beste Beispiele. Gleiches gelte für die Politik,<br />
wie man am Erfolg der Piratenpartei sehe. Auch der Handel – ob<br />
Bücher oder Möbel – setze zunehmend auf die „Digital Natives“,<br />
Vermittlungserfolg mit Stadionbesuch belohnt<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
Banken<br />
Die Vorstandsmitglieder der Volksbank Gronau-Ahaus, Frank Overkamp, Andreas Banger<br />
und Michael Kersting sowie der Direktor des WTC Twente, Freerk Faber (v.links), bei der<br />
Vertragsunterzeichnung.<br />
Menschen, die mit Computer, Internet und der Maus in der Hand<br />
aufwachsen. Hier würden nach dem „Aal-Prinzip“ („Andere arbeiten<br />
lassen“) aus Cent-Erlösen Milliardengewinne erwirtschaftet.<br />
Vor allem Erwachsenen falle es jedoch schwer, mit der Geschwindigkeit<br />
dieser Veränderungen Schritt zu halten. Während die lediglich<br />
im Durchschnitt 1,9 Medien gleichzeitig nutzen könnten, würden<br />
Jugendliche im Durchschnitt mit 5,4 Medien problemlos zur<br />
gleichen Zeit arbeiten. „Mit den Jungen lernen und von den Jungen<br />
lernen“, forderte Wessling die Zuhörer abschließend auf. Denn:<br />
„Diese Jugend ist die fähigste Jugend, die wir je hatten.“<br />
Reken/München. Die Spar- und Darlehnskasse<br />
Reken wurde für das höchste<br />
Vermittlungsvolumen in Westfalen (Vertriebsoffensive:<br />
Wies’n Sonderkontingent)<br />
von der Münchener Hypothekenbank mit<br />
einem ganz besonderen Geschenk belohnt:<br />
einem Besuch in der Dortmunder<br />
Signal-Iduna Arena unter der fachkundigen<br />
Führung von BVB-Legende Aki<br />
Schmidt, der 1966 den Europapokal gewann.<br />
So sehen Sieger aus: Zur Belohnung für den Vertriebserfolg<br />
ging es ins Dortmunder Stadion.<br />
33
Foto: Marco Stepniak<br />
Landwirtschaft<br />
„Veränderung gestalten“<br />
Geschäftsführertagung in Forsbach<br />
Forsbach. „Veränderungsprozesse gestalten“<br />
war die Fachtagung der Geschäftsführer<br />
landwirtschaftlicher Genossenschaften<br />
in der Akademie in Forsbach überschrieben.<br />
Dazu passend hatten die Veranstalter<br />
eine umfangreiche Vortragsliste zusammengestellt.<br />
Die Resonanz der Teilnehmer:<br />
zuerst gute Anmeldezahlen und dann<br />
positive Rückmeldungen.<br />
Nach der Begrüßung durch <strong>RWGV</strong>-Vorstandsmitglied<br />
Siegfried Mehring machte<br />
Professor Dr. Wolf-Dieter Mangler von der<br />
Hochschule Niederrhein den Auftakt bei<br />
den Referaten und erläuterte, warum Veränderungen<br />
notwendig seien. Sönke Voss,<br />
Geschäftsführer Deutsches Milchkontor,<br />
stellte seine Erfahrungen mit Fusionen vor.<br />
Er ließ die Geschäftsführer hinter die Kulissen<br />
der Verschmelzung von Humana<br />
Milch Union und Nordmilch schauen.<br />
Klaus Schlagheck, Geschäftsführer der<br />
SCHLAGHECK RADTKE OLDIGES executive<br />
consultants, ging auf Probleme und<br />
Lösungen bei der Gewinnung von Personal<br />
ein. Die Vertragsreihe des ersten Tages<br />
beendete dann der ehemalige Fußball-<br />
Schiedsrichter und heutige DFB-Offizielle<br />
Herbert Fandel mit „Sichere Entscheidungen<br />
unter Druck – am Beispiel Profifußball“.<br />
Er sah seine Art zu pfeifen als das<br />
Führen einer Firma „mit 22 Angestellten<br />
und dem klaren Auftrag, unseren Sport für<br />
ein Millionenpublikum ordentlich über die<br />
Bühne zu bringen“. Auch ging Fandel in<br />
seinen lebhaften Anekdoten intensiv auf<br />
die heutige Belastungen der Unparteiischen<br />
ein – nicht ahnend, dass zwei Tage<br />
später einer seiner Bundesliga-Referees<br />
versuchen würde, sich das Leben zu nehmen.<br />
Am zweiten Tag der Geschäftsführertagung<br />
referierten schließlich Günter Diefenbach<br />
vom <strong>RWGV</strong> („Aktuelles aus dem<br />
Arbeitsrecht“, Dr. Henning Ehlers vom DRV<br />
(„Globale Markttrends“) und Birgit Buth<br />
vom DRV („Aktuelle Rechtsfragen“).<br />
Bei Rückfragen zu den Vorträgen: christian.<br />
degenhardt@rwgv.de<br />
Ralf Bröker, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Rhein-Ruhr<br />
Aufmerksam verfolgten die Geschäftsführer landwirtschaftlicher Genossenschaften aus Rheinland und<br />
Westfalen die Vorträge bei der Tagung des <strong>RWGV</strong>s in Forsbach.<br />
Nachgefragt<br />
Günter Klücken,<br />
geschäftsführendesVorstandsmitglied<br />
der RWG<br />
Rheinland<br />
Kommen, zuhören, umsetzen<br />
Über Jahrzehnte besuchte ich regelmäßig<br />
die jährlichen Geschäftsführer-Tagungen.<br />
Leider in diesem Jahr zum letzten<br />
Mal. Neben dem persönlichen<br />
Kontakt zu den Berufskollegen haben<br />
die hochaktuellen Themen der Vorträge<br />
mich stets beruflich und persönlich<br />
weitergebracht. Einzelne Veranstaltungen<br />
herauszuheben ist unmöglich, da<br />
jede Tagung ein besonderes Motto und<br />
einen eigenen Stil hatte. Ein Rat von einem<br />
Geno-Dino: kommen, zuhören,<br />
umsetzen – das ist ein Gewinn für die<br />
Genossenschaft und für sich selbst.“<br />
Bernward Resing,<br />
Geschäftsführer<br />
der Raiffeisen Em-<br />
scher-Lippe<br />
Planen engeren Schulterschluss<br />
„Wie in den Vorjahren war das wieder<br />
eine sehr interessante Zusammenkunft<br />
aus dem Bereich Ware mit einer guten<br />
Mischung aus aktuellen Themen und<br />
intensivem Meinungsaustausch. Letzteres<br />
geschah wie immer nicht nur<br />
während der Vorträge, sondern auch<br />
abends. Gut vor allem: der Kontakt zu<br />
Genossenschaften, die weiter weg zu<br />
Hause sind sowie zu den Zentralen.<br />
Beispielsweise mit der RWG Schwalm<br />
Nette: Ich habe mit Willi Kamps über<br />
gemeinsame Ansätze in der EDV gesprochen.<br />
Jetzt planen wir den engeren<br />
Schulterschluss, erste Kontakte laufen.<br />
Worüber man mal nachdenken könnte,<br />
wäre ein zweijähriger Tagungsrhythmus.<br />
Dann ergeben sich mehr neue<br />
Themen. Und vielleicht sind dann auch<br />
Kollegen dabei, die bisher nicht gekommen<br />
sind.“<br />
34 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
AGRAVIS mehrfach für Erfolge ausgezeichnet<br />
Bei der Agritechnica <strong>2011</strong> wurde nicht nur am Stand der AGRAVIS Raiffeisen<br />
AG beraten – es gab auch reichlich Grund zu feiern.<br />
Münster/Hannover. Bei der Agritechnica <strong>2011</strong> in Hannover hat<br />
die AGRAVIS Raiffeisen AG es gleich mehrfach aufs Siegertrepp-<br />
Feiertag für die Winzergenossenschaften von Ahr<br />
Trier. Mit einem Feiertag für die Winzer in<br />
den Anbaugebieten Ahr, Mittelrhein, Mosel<br />
und Nahe ging das Prämierungsjahr<br />
2010/<strong>2011</strong> zu Ende. Es wurde für die vier<br />
nördlichen Anbaugebiete jetzt mit der Prämierungsfeier<br />
in der Trierer Europa-Halle<br />
abge schlossen. Der Ehrenpreis des <strong>RWGV</strong>s<br />
ging in diesem Jahr an die Ahr-Winzer aus<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mit dem Ehrenpreis<br />
des Landkreises Ahrweiler wurde die<br />
Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr<br />
ausgezeichnet. Neben den Ehrenpreisen<br />
zeichnete der Präsident der Landwirtschaftskammer<br />
Rheinland-Pfalz, Ökonomierat<br />
Nor bert Schindler, die bes ten Weine<br />
und Sekte mit den begehrten Kammerpreismünzen<br />
aus. „In der Flut von Wettbewerben,<br />
Preisen und Verkostungen sind die<br />
Landesweinprämierung der Landwirtschaftskammer<br />
Leuchttürme, die den Verbraucher<br />
zu erstklassigen, regionaltypischen<br />
und authentischen Weinen lotsen“,<br />
sagte die rheinland-pfälzische Weinbauministerin<br />
Ulrike Höfken. Mit Blick auf das<br />
Jahr 2012 kündigte die Ministerin an, dass<br />
die Landesregierung gegenüber dem Bund<br />
und der EU einen klaren Kurs steuern werde.<br />
„Wir wollen eine stärkere Verbraucherorientierung<br />
durch nachvollziehbare Geschmacks-<br />
und Qualitätsprofile im Be-<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
zeichnungsrecht. Wir wollen das Qualitätsweinsystem<br />
so weiterentwickeln, dass sich<br />
Einzellagen und Steillagen durch höhere<br />
Qualitätsanforderungen profilieren. Und<br />
Landwirtschaft<br />
chen geschafft. Beispielsweise bei der Vergabe der „Agrartechnik-<br />
Service-Awards“. Dabei überzeugten die AGRAVIS Technik Ahaus-<br />
Borken GmbH (Betriebsstätte Ahaus), die sich den Landessieg<br />
Nordrhein-Westfalen sicherte, sowie die AGRAVIS Technik Heide-<br />
Altmark GmbH (Betriebsstätte Uelzen), die den Landessieg Niedersachsen/Bremen<br />
einfuhr. Darüber hinaus wurde die Niederlassung<br />
Uelzen auf der Agritechnica für ihre guten Leistungen im<br />
After-Sales-Bereich von der Unternehmensgruppe Krone mit einem<br />
zweiten Platz bei der „Krone After-Sales-Trophy“ belohnt.<br />
Mit der Kampagne „Service ist unser Feld“ hat die AGRAVIS außerdem<br />
den „Deutschen Agrar-Marketing-Preis“ gewonnen. Die<br />
Auszeichnung wurde dem Unternehmen und der begleitenden<br />
Agentur Damm & Bierbaum, Frankfurt, in der Kategorie Landtechnik<br />
verliehen. Auch ein Auszubildender der AGRAVIS Technik<br />
Münsterland GmbH konnte sich auf der Agritechnica über<br />
eine Auszeichnung freuen: Daniel Sißmann ist für das gute Ergebnis<br />
seiner Abschlussprüfung als Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik<br />
vom Bundesverband LandBauTechnik e.V.<br />
zum Landessieger Nordrhein-Westfalen geehrt worden. „Ich gratuliere<br />
allen unseren Ausgezeichneten ganz herzlich. Die Mitarbeiter<br />
haben sich sehr engagiert und es zeigt sich, dass wir unser<br />
Motto ‚Service ist unser Feld‘ ganz aktiv leben“, erklärt Johannes<br />
Schulte-Althoff, Vorstandsmitglied der AGRAVIS Raiffeisen AG.<br />
Die Winzer von der Ahr wurden bei der Landesweinprämierung ausgezeichnet. Martin Spielhoff (4. v.<br />
links) ehrte die Ahr-Winzer aus Bad Neuenahr-Ahrweiler mit dem Ehrenpreis des Rheinisch-Westfälischen<br />
Genossenschaftsverbandes.<br />
wir wollen eine Liberalisierung am Weinmarkt<br />
durch die Ausdehnung von Rebflächen<br />
verhindern“, fasste Höfken die wichtigsten<br />
Ziele zusammen.<br />
35
Gewerbe<br />
Soester Schüler gehen jetzt zu „Pencilmania“<br />
Neue Schülergenossenschaft auf dem Weg zum Spezialisten für Bürobedarf.<br />
Soest. Wenn Schüler und Lehrer des Soester Hubertus-Schwartz-<br />
Berufskollegs neues Büromaterial wie Schreibzeug und Papier benötigen,<br />
dann ist der Weg dorthin jetzt kürzer als je zuvor. Sie gehen<br />
einfach zu „Pencilmania“. Was wie ein Filmtitel oder<br />
US-Bundesstaat klingt, ist in diesem Fall der Name für ein Schreibwarengeschäft<br />
unter dem Dach der Schule. Das Besondere daran:<br />
„Pencilmania“ ist ein Unternehmen von Schülern für Schüler.<br />
Und: Es ist eine eingetragene Genossenschaft – die zweite in<br />
Nordrhein-Westfalen. Die Geschäftsidee folgt dem Prinzip: Schüler<br />
und Lehrer bündeln ihren Bedarf an Büromaterial. Ein örtlicher<br />
Händler gewährt einen Mengenrabatt und liefert zu günstigen<br />
Konditionen. Und „Pencilmania“ gibt den Preisvorteil an die<br />
eigenen Kunden weiter. In einem zweiten Schritt wollen die Schüler<br />
auch in das sogenannte Merchandising einsteigen. Dann sollen<br />
in ihrem Laden auch Tassen, Kugelschreiber oder T-Shirts mit<br />
dem Emblem der Schule zu kaufen sein.<br />
Offiziell an den Start gegangen ist „Pencilmania“ im Oktober <strong>2011</strong>.<br />
Zur Gründungsversammlung kam sogar IHK-Hauptgeschäftsführerin<br />
Dr. Ilona Lange aus Arnsberg an die Schule. Die Idee, eine<br />
Schülergenossenschaft ins Leben zu rufen, hatten das Berufskolleg<br />
und die Volksbank Hellweg gemeinsam. „Genossenschaft ist<br />
Stolz auf ihre eigene Genossenschaft: die Schüler des Soester Berufskollegs.<br />
unser Ding. Davon verstehen wir eine ganze Menge“, sagt Volksbank-Vorstandsvorsitzender<br />
Manfred Wortmann. Entsprechend<br />
aktiv hat die Volksbank Hellweg den Gründungsprozess begleitet.<br />
Mit Petra Golz (Marketing) und Meinolf Mersmann (Personal)<br />
standen zwei leitende Mitarbeiter der Bank den Jungunternehmern<br />
als Gründungspaten und fachliche Berater zur Seite.<br />
Unterrichtstechnisch wird das Projekt „Schülergenossenschaft“ in<br />
die Jahrgangsstufe 12 der Höheren Handelsschule integriert und<br />
als Wahlfach angeboten. Die Betreuung vonseiten des Lehrerkollegiums<br />
liegt in Händen von drei Fachlehrerinnen. Die Schüler<br />
engagieren sich für ein Jahr in ihrer Genossenschaft und erhalten<br />
dafür anschließend eine Schulnote.<br />
Für das Hubertus-Schwartz-Berufskolleg ist die Schülerfirma eine<br />
absolute Premiere. Schulleiter Thomas Busch: „Es ist das erste<br />
Mal, dass in diesem Haus nicht bloß ein Musterunternehmen gegründet<br />
wird. Stattdessen wird hier mit richtigen Waren gehandelt,<br />
kommen echte Angestellte zum Einsatz. Dies bietet die große<br />
Chance, die Spielregeln des realen Wirtschaftslebens direkt zu erfahren.“<br />
Rainer Stephan, <strong>RWGV</strong>-Pressebüro Ostwestfalen-Hellweg<br />
36 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
„GrünEnergie eG“ in Gütersloh gegründet<br />
Gütersloh. Der Name ist Programm.<br />
GrünEnergie eG nennt sich eine neue Genossenschaft<br />
im Kreis Gütersloh. Interessant:<br />
Die GrünEnergie eG hat gleich zwei<br />
Gründungspaten – die Stadtwerke Gütersloh<br />
und die Volksbank Gütersloh. Den<br />
Vorstand bilden Axel Kirschberger (Volksbank)<br />
und Uwe Pöppelmann (Stadtwerke).<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Volksbank-Vorstandssprecher<br />
Thomas Sterthoff,<br />
sein Stellvertreter Stadtwerke-Chef Lorenz<br />
Siepe. Gemeinsam wollen beide Unternehmen<br />
die Energiewende in der Region<br />
voranbringen und dabei zusammen mittelfristig<br />
rund 15 Millionen Euro investieren.<br />
Weitere 26 Millionen Euro planen die<br />
Stadtwerke in eigener Regie und Verantwortung<br />
innerhalb der nächsten zehn Jahre<br />
zu investieren. Das ehrgeizige Ziel des<br />
kommunalen Versorgers lautet: Steigerung<br />
des Anteils erneuerbarer Energie von derzeit<br />
unter einem auf demnächst zehn Prozent.<br />
Auf dem Weg dorthin sollen über die<br />
GrünEnergie insgesamt fünf Millionen<br />
Euro Startkapital zusammengetragen werden.<br />
Mitglied der neuen Genossenschaft<br />
kann werden, wer mindestens einen Anteil<br />
in Höhe von 1.000 Euro zeichnet. Maximal<br />
IGA OPTIC investiert in die eigene Zukunft<br />
Datteln. Augenoptikermeister Jörg Schaller<br />
war sichtlich stolz, als er zusammen mit<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
ist die Zeichnung von 25 Anteilen möglich.<br />
Angestrebt wird eine jährliche Dividende<br />
von vier Prozent. Schon kurz nach ihrer<br />
Gründung ist die GrünEnergie in die Produktion<br />
von Ökostrom eingestiegen: Ge-<br />
IGA OPTIC-Geschäftsführer Carsten Schünemann (rechts) und Ausbilder Jörg Schaller gratulierten Jaqueline<br />
Krüger.<br />
Jaqueline Krüger auf dem IGA OPTIC-<br />
Herbstforum in Datteln vor versammelter<br />
Gewerbe<br />
Machen jetzt gemeinsam in Windenergie und Photovoltaik: (v. links) Gütersloher GrünEnergie-Vorstände<br />
Uwe Pöppelmann (Stadtwerke) und Axel Kirschberger (Volksbank) mit den Aufsichtsräten Wilfried Holtkamp<br />
und Lorenz Siepe (beide Stadtwerke), Thomas Sterthoff (Vorsitzender) und Werner Schönfeld (beide<br />
Volksbank).<br />
meinsam mit zwei weiteren Partnern hat<br />
die Genossenschaft in der Gütersloher<br />
Nachbarstadt Harsewinkel einen Windpark<br />
mit zwei Rädern und einer Leistung<br />
von 4,6 Megawatt übernommen.<br />
Mannschaft den Förderpreis <strong>2011</strong> für die<br />
beste Auszubildende innerhalb des Marketing-<br />
und Vertriebsverbundes entgegennahm.<br />
„Zu Recht“, findet IGA OPTIC-Geschäftsführer<br />
Carsten Schünemann, der<br />
beiden den mit 250 Euro dotierten Preis<br />
überreichte. „Qualifizierte und motivierte<br />
Auszubildende sind eine lohnende Investition<br />
in die eigene Zukunft“, so Carsten<br />
Schünemann bei der Preisübergabe.<br />
Dem kann Augenoptikermeister Jörg<br />
Schaller beipflichten. Jaqueline Krüger absolvierte<br />
ihre Ausbildung bei Brockschmidt<br />
Augenoptik und Hörakustik in Bad Salzuflen.<br />
„Ich kann einem jungen Menschen<br />
nur die Tür öffnen. Durchgehen muss er<br />
selbst“, sagt Ausbilder Jörg Schaller. Und<br />
das hat Jaqueline Krüger mit Bravour getan.<br />
Die frisch gebackene Augenoptikerin<br />
ist mit ihrem Ergebnis bei der Gesellenprüfung<br />
Landesinnungssiegerin geworden.<br />
Für Carsten Schünemann von IGA<br />
Optik steht fest: „Chef und Auszubildende<br />
haben alles richtig gemacht.“<br />
37
Foto: Marco Stepniak<br />
Gewerbe<br />
Rettungsboje im Notfall<br />
Paritätische Geldberatung eG: Hilfe wird immer stärker nachgefragt.<br />
Kann sich dank der Unterstützung durch die Genossenschaft eine eigene Zeltstadt leisten: der Circus Schnick-Schnack, dessen Vorstandsvorsitzender Rainer<br />
Deutsch (links) sich über den Besuch von Bärbel Wotschke und Stefan Sauerländer freut.<br />
Wuppertal. Es ist passiert, was nicht passieren sollte, mittlerweile<br />
aber immer öfter geschieht: Mittel der öffentlichen Hand oder<br />
anderer Zuschussgeber werden unvermittelt gestrichen, der<br />
Haushaltplan gerät ins Wanken. Einen „Plan B“ gibt es nicht, weshalb<br />
die Unternehmung in eine finanzielle Schieflage gerät. Was<br />
für manche soziale Einrichtung – ob Kindergarten oder Frauenhaus<br />
– das „Aus“ bedeuten würde, ist für die 3000 Mitgliedsorganisationen<br />
aus sämtlichen sozialen Bereichen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />
in Nordrhein-Westfalen noch längst kein Grund<br />
zur Aufgabe. Der hat für solche krisengeschüttelten Situationen<br />
einen effektiven Notfallplan erarbeitet, in dem die Paritätische<br />
Geldberatung – organisiert in der Rechtsform der Genossenschaft<br />
– als eines von 27 Tochterunternehmen des Verbandes bestens<br />
vernetzt eine Schlüsselstellung einnimmt. Sie ist an ihrem Sitz in<br />
Wuppertal oft die Rettungsboje, um finanzielle Probleme ihrer<br />
Mitglieder zu lösen.<br />
„Diese Tätigkeit nimmt leider einen immer größeren Teil unserer<br />
Arbeit ein“, verdeutlicht Bärbel Wotschke als hauptamtlicher Vorstand<br />
der Paritätischen Geldberatung die Entwicklung der letzten<br />
Jahre. Gemeinsam mit ihren fünf Kolleginnen und Kollegen wird sie<br />
zunehmend mit komplexen Aufgaben in allen Finanzfragen der<br />
Mitglieder konfrontiert. „Das können wir alleine gar nicht mehr bewältigen“,<br />
schildert die gelernte Bankerin und ist nicht nur als Vor-<br />
stand froh, auf die gute Vernetzung mit den anderen Tochterunternehmen<br />
des Verbandes zurückgreifen zu können. Da ist zum<br />
Beispiel das Beratungsunternehmen Paridienst GmbH, deren Geschäftsführer<br />
Stefan Sauerländer nur wenige Zimmer weiter auf<br />
demselben Flur sein Büro hat und bei der Geldberatung als ehrenamtlicher<br />
Vorstand wirkt. Sauerländer: „Durch diese Konstellation<br />
haben wir eine effiziente Klammer zwischen der Genossenschaft<br />
und den anderen Unternehmen gestaltet.“ Ebenso wie in der Person<br />
der Aufsichtsratsvorsitzenden Andrea Bungeler, die gleichzeitig<br />
stellvertretende Landesgeschäftsführerin des Gesamtverbandes ist.<br />
Das ermöglicht kurze Wege und schnelle Entscheidungen, wie<br />
kürzlich im Fall einer Beratungsstelle für Migration. Die war durch<br />
Etatkürzungen in eine finanzielle Sackgasse geraten. Ein Fachberater<br />
der Paridienst GmbH wurde im Rahmen seiner Betreuerfunktion<br />
auf die brisante Entwicklung aufmerksam, nahm das Signal auf<br />
und leitete es an die Geldberatung weiter. Bei einem gemeinsamen<br />
Termin aller am Geschehen beteiligter Vertreter des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes und des betroffenen Mitglieds wurden die<br />
vorhandenen Probleme auf allen Ebenen erfasst sowie durch die<br />
gebündelten Kompetenzen politisch, fachlich und betriebswirtschaftlich<br />
analysiert. Ergebnis: Der Geschäftsleitung wurde unter<br />
Federführung der Geldberatung eG ein Sanierungskonzept vorgeschlagen<br />
und so umgesetzt, dass die Einrichtung nicht wie befürch- ><br />
38 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
tet geschlossen werden musste. Stefan Sauerländer: „Selbst zwischenmenschliche<br />
Probleme innerhalb eines Vorstandes, der<br />
Mitarbeiterschaft oder zwischen Leitung und Mitarbeitern werden<br />
thematisiert und durch unser verbandsinternes Netzwerk einer Lösung<br />
zugeführt.“ Verhandlungen mit Banken, anderen Geldgebern<br />
und Gläubigern sind dann Aufgabe der Geldberatung, ebenso das<br />
Finanzierungs- oder Sanierungsmanagement. „Sparen mit Herz<br />
und Verstand“, die Vorprüfung von Anträgen auf Vergabe von Mitteln<br />
aus der Lotterie GlücksSpirale, der Abschluss von Rahmenabkommen<br />
oder die Vermittlung von Globalversicherungen für Kindereinrichtungen<br />
sind ebenso weitere Aufgabengebiete wie auch<br />
die Durchführung der Lotterie „Helfen und Gewinnen“.<br />
„Das können wir nur gemeinsam schaffen.“<br />
„Zur Zeit erleben wir wegen der anspruchsvoller werdenden Themen<br />
in allen Bereichen unserer Genossenschaft einen verstärkten<br />
Wechsel weg vom Ehrenamt hin zu mehr Professionalität“, erklärt<br />
Bärbel Wotschke. Getragen von den Fördervereinen vor Ort ist für<br />
NOWEDA in Luxemburg<br />
Essen/Luxemburg. Ende Oktober <strong>2011</strong> haben Direktion und Verwaltungsrat<br />
des luxemburgischen Großhändlers Comptoir Pharmaceutique<br />
Luxembourgeois S. A. (CPL) das Zusammengehen mit<br />
der NOWEDA beschlossen und zugleich den Aktionären den Verkauf<br />
der CPL-Aktien empfohlen. Anfang November hat die NOWEDA ein<br />
befristetes Aktienübernahmeangebot vorgelegt. Seit diesem Zeitpunkt<br />
sind der NOWEDA rund 67 Prozent der Aktien zum Kauf angeboten<br />
worden. Sobald die Aktienübernahmeprozedur abgeschlossen<br />
ist, wird NOWEDA die Zusammenarbeit beginnen und die Ausschöpfung<br />
von Synergieeffekten starten. CPL wird dabei unverändert<br />
als luxemburgisches Unternehmen geführt und soll damit seinen<br />
„Kattenvenne 1312 eG“ freut sich über 200 Mitglieder<br />
Kattenvenne. Die „Kattenvenne 1312 eG“<br />
boomt. Während viele Vereine einen<br />
schleichenden Mitgliederschwund beklagen,<br />
verzeichnet das vor zwei Jahren gegründete<br />
gemeinnützige Unternehmen<br />
stetig steigende Mitgliederzahlen. Auf über<br />
200 genossenschaftliche Anteilseigner ist<br />
die Vereinigung, die sich die wirtschaftliche,<br />
kulturelle und soziale Förderung von<br />
Kattenvenne und die Vorbereitung der Feierlichkeiten<br />
zum 700-jährigen Bestehen<br />
von Kattenvenne in 2012 auf die Fahnen<br />
geschrieben hat, mittlerweile angestiegen.<br />
Gut besucht war die diesjährige Generalversammlung<br />
der Genossenschaft Kattenvenne 1312.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
Gewerbe<br />
sie die Rechtsform der Genossenschaft auch im 25. Jahr ihres Bestehens<br />
das beste Konstrukt, die ehrenamtlichen Helfer und Mitglieder<br />
über die Fördervereine mit in die Arbeit der Paritätischen Geldberatung<br />
eG einbinden zu können. Wotschke: „Andere Orga-<br />
nisationsformen würden das in dem gewünschten Maße nicht zulassen.“<br />
Und noch einen Vorteil gibt es: Die aus dem genossenschaftlichen<br />
Eigenkapital erwirtschaftete Rendite fließt in einen<br />
Fonds, aus dem Gelder für Projekte und Start-ups’s der Mitglieder<br />
zur Verfügung gestellt werden – ein echter Mehrwert, genauso wie<br />
die Verknüpfung vorhandener Kompetenzen im Verband, wie die<br />
beiden Vorstände unisono sagen.<br />
Für sie ist die Marschrichtung der nächsten Jahre klar: Sanierungsfälle<br />
werden sich häufen, Krisenmanagement wird gefragt sein.<br />
Und dennoch sind neue Geschäftsfelder zu erschließen oder zu intensivieren.<br />
Sauerländer: „Das können wir nur noch gemeinsam<br />
schaffen.“<br />
Karl E. Rinas,<br />
<strong>RWGV</strong>-Pressebüro Südwestfalen und östliches Rheinland<br />
Charakter als Partner der inhabergeführten Apotheken uneingeschränkt<br />
behalten. CPL sieht in der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft<br />
den idealen Partner zur Stärkung der inhabergeführten<br />
Apotheke in Luxemburg. Mit einem Marktanteil von 45 Prozent und<br />
einem Jahresumsatz von circa 100 Millionen Euro ist CPL das führende<br />
Großhandelsunternehmen in Luxemburg. CPL beliefert alle 93<br />
luxemburgischen Apotheken. Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender<br />
der NOWEDA: „Mit einem gesunden und starken Partner – in<br />
diesem Fall auch außerhalb Deutschlands – zusammenzugehen, ist<br />
der richtige Schritt, bündelt Kräfte zum Wohle der inhabergeführten<br />
Apotheke und sorgt für deren Zukunftssicherung.“<br />
39
Namen und Nachrichten<br />
Wahlen/Ernennungen/Wechsel<br />
Horst Brunen (50) hat den Vorstand der Volksbank Brüggen-Nettetal<br />
verlassen. Der Diplom-Bankbetriebswirt gehörte dem Institut<br />
seit fast 22 Jahren an. Vorstandsmitglied wurde er im Frühjahr<br />
1998.<br />
Martin Duesmann-Artmann (50), Geschäftsführer der Raiffeisen<br />
Hamaland, ist vom Aufsichtsrat einstimmig in den Vorstand berufen<br />
und zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied ernannt<br />
worden.<br />
Dr. Frank Engels übernimmt Mitte Januar 2012 die Leitung des<br />
Rentenfondsmanagements von Union Investment. Damit tritt er<br />
die Nachfolge von Christian Eckert an, der Union Investment zum<br />
Jahresende <strong>2011</strong> auf eigenen Wunsch verlassen hat.<br />
Dieter Hackstein (48) wird zum 1. Juli 2012 in den Vorstand der<br />
Volksbank Niederrhein eintreten. Der Sonsbecker ist derzeit Generalbevollmächtigter<br />
der Bank. Vorstandsmitglied Thomas Giessing<br />
wird auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2012 aus der Bank<br />
ausscheiden.<br />
Hans Weber, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Rhein-Ruhr,<br />
wurde von der Stadt Duisburg die Mercator-Ehrennadel verliehen.<br />
Es starben<br />
Max Enseling, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Spar- und<br />
Darlehnskasse Nottuln (heute: Volksbank Nottuln) im Alter von 85<br />
Jahren<br />
Schwester Maria-Irmbard Leeb, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied<br />
der Bank für Kirche und Caritas, im Alter von 82 Jahren<br />
Werner Nuyken (87), ehemaliger Vorstand der Volksbank Gahlen<br />
(heute: Volksbank Schermbeck).<br />
Friedrich Plenge, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Windheim-Heimsen<br />
(heute: Volksbank Mindener Land) im Alter von<br />
79 Jahren<br />
Franz Schulte-Thiemeyer, langjähriges ehrenamtliches Vorstands-<br />
und Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Lippstadt, im Alter von 98<br />
Jahren<br />
Wilhelm Tiedelmann, Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Windheim-Heimsen<br />
(heute: Volksbank Mindener Land) im Alter von 87<br />
Jahren<br />
Alfred Vorderwülbecke, ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der<br />
Volksbank Werl (heute: Volksbank Hellweg, Soest) im Alter von 89<br />
Jahren<br />
Ruhestand<br />
Albert Reher, Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank (Kreis<br />
Höxter)<br />
Joachim Westermann, Vorstandsmitglied der Volksbank Benninghausen<br />
Geburtstage<br />
75 Jahre<br />
August Hillmann, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />
Clarholz-Lette-Beelen<br />
70 Jahre<br />
Herbert Hissnauer, ehemaliges Vorstandsmitglied der Volksbank<br />
Düren<br />
60 Jahre<br />
Dr. Friedrich Caspers, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung<br />
AG und Aufsichtsratsvorsitzender der Erstversicherungsgesellschaften<br />
im R+V Konzern<br />
Goldnadel <strong>RWGV</strong><br />
Willi Braun (rechts) wurde von Hans Pfeifer ausgezeichnet.<br />
Willi Braun (60),<br />
Vorstandsmitglied<br />
der Aachener Bank,<br />
ist zum Abschied in<br />
den Ruhestand mit<br />
der Goldenen Ehrennadel<br />
des <strong>RWGV</strong>s<br />
ausgezeichnet worden.<br />
Ihn ehrte Hans<br />
Pfeifer, Vorstandsvorsitzender<br />
des Verbandes.<br />
Braun wurde<br />
zunächst zum Vorstandsmitglied<br />
der<br />
damaligen Volksbank<br />
Aachen Süd berufen und durch Fusion in 2001 zum Vorstand der<br />
Aachener Bank. Seit 1998 war er stellvertretender Sprecher der<br />
Bezirkstagung Aachen, Düren und Euskirchen. Überregional engagierte<br />
er sich im Fachausschuss Marketing des <strong>RWGV</strong>s und im<br />
Fachbeirat der DGHyp.<br />
Alwin Brüse bekam<br />
zum Abschied aus<br />
dem aktiven Dienst<br />
als Vorstandssprecher<br />
der DKM Darlehnskasse<br />
Münster<br />
die Goldene Ehrennadel<br />
des <strong>RWGV</strong>s.<br />
<strong>RWGV</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />
Hans<br />
Pfeifer würdigte Brüse<br />
als Bankleiter, der<br />
nie seinen Auftrag<br />
aus den Augen ver-<br />
Hans Pfeifer dankte Alwin Brüse (rechts).<br />
loren habe, kirchlich-karitative<br />
Unternehmen und Einrichtungen zu stärken. „Die<br />
Interessen seiner Kunden standen für Alwin Brüse stets im Vordergrund“,<br />
betonte Pfeifer.<br />
40 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
August Hölscher (76), Unternehmer aus<br />
Enger (Kreis Herford), hat zu seinem Ausscheiden<br />
aus dem Kuratorium der Stiftung<br />
der Volksbank Enger-Spenge vom Vorsitzenden<br />
Professor Dr. Ing. Ralf Hörstmeier<br />
die Goldene Ehrennadel des <strong>RWGV</strong>s erhalten.<br />
Der Ausgezeichnete gehörte vor zehn<br />
Jahren zu den Gründern und Initiatoren<br />
der Stiftung. Davor hatte sich August Hölscher<br />
viele Jahre als Volksbank-Aufsichtsratsmitglied<br />
ehrenamtlich in der genossenschaftlichen<br />
Mitverwaltung engagiert.<br />
Professor Dr. Ing. Ralf Hörstmeier (rechts) verlieh<br />
August Hölscher die Goldnadel.<br />
Alfons Zeimet (66), Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Moselland, hat zum Abschied<br />
in den Ruhestand für sein ehrenamtliches<br />
Engagement in der Winzergenossenschaft<br />
die Goldene Ehrennadel des <strong>RWGV</strong>s erhalten.<br />
Die Würdigung nahm <strong>RWGV</strong>-Betreuer<br />
Dr. Martin Spielhoff vor. In seiner Laudatio<br />
würdigte Spielhoff das Engagement von<br />
Zeimet, der seit 1990 im Aufsichtrat der<br />
Moselland tätig war. 1991 wurde er zum<br />
stellvertretenden Aufsichtsratsmitglied<br />
und 1995 zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums<br />
ernannt. In dieser Zeit hat er<br />
Alfons Zeimet (Mitte) wurde zum Abschied geehrt.<br />
Ihm gratulierten Werner Kirchhoff (rechts), Vorstandsvorsitzender<br />
der Moselland, und Martin<br />
Spielhoff vom <strong>RWGV</strong>.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong><br />
sich für die Übernahme der Nahe-Winzer<br />
und die Kooperation mit der Winzergenossenschaft<br />
Rietberg und der Winzergenossenschaft<br />
Nierstein eingesetzt und damit<br />
überregional das Genossenschaftswesen<br />
gefördert.<br />
Silberne Ehrennadel<br />
Kurt Schmittmann, Volksbank Düsseldorf<br />
Neuss<br />
Heinrich Schulze-Düllo, Volksbank Beckum<br />
Karl-Wilhelm Steinmann, Agri V Raiffeisen,<br />
Sonsbeck<br />
Theo Surmann, Raiffeisen Ascheberg<br />
Werner Terheggen, Volksbank an der Niers,<br />
Geldern<br />
Joachim Westermann, Volksbank Benninghausen<br />
Ehrenurkunde<br />
Ludwig Bölting, Volksbank Gescher<br />
Franz-Josef Aldenhoff von Haaren, Agri V<br />
Raiffeisen, Sonsbeck<br />
Paul Daniels, Raiffeisen Westmünsterland,<br />
Borken<br />
Josef Einck-Roßkamp, Raiffeisen Hamaland,<br />
Gescher<br />
Ewald Wennier, Raiffeisen Westmünsterland,<br />
Borken<br />
Ludger Wessendorf, Raiffeisen Hamaland,<br />
Gescher<br />
Herausgeber:<br />
Rheinisch-Westfälischer<br />
Genossenschaftsverband e. V. (<strong>RWGV</strong>)<br />
Mecklenbecker Str. 235–239<br />
48163 Münster<br />
Redaktion:<br />
Dr. Thorsten Weiland, Sabine Bömmer,<br />
Christian Fähndrich, Wolfgang Koschny (CvD),<br />
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Titelbild:<br />
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Pressebüro Süd<br />
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keine Gewähr übernommen.<br />
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Redaktion.<br />
Namensartikel geben nicht unbedingt die<br />
Meinung des Herausgebers wieder.<br />
Beilagenhinweis:<br />
Raiffeisenmagazin<br />
Nächste Ausgabe:<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss<br />
für die nächste Ausgabe ist der<br />
26. Januar 2012.<br />
ISSN 1612-474X<br />
Impressum
Foto: Rainer Stephan<br />
Zu guter Letzt<br />
Mit der „Roba“ durch den Großstadtdschungel<br />
Wie die 24-jährige Ina Siebel die „Volksbank auf Rädern“ steuert und managt.<br />
Mit ihrer „Rollenden Bank“ immer vor Ort: Ina Siebel und Miguel Cuevas von der Kölner Bank.<br />
Köln. „Dong – dong“, schallt es von der nahen<br />
Friedenskirche herüber. Es ist 12.30 Uhr.<br />
Montagmittag im Kölner Ortsteil Grengel.<br />
Für Ina Siebel, die mit ihrer „Rollenden<br />
Bank“ vor der Katholischen Kindertagesstätte<br />
steht, das Signal zum Zusammenpacken.<br />
Die 23-jährige Bankfachwirtin von der Kölner<br />
Bank verstaut ihr Notebook in einer gepolsterten<br />
Schublade. Sie sichert Tische und<br />
Stühle mit Spanngurten gegen das Verrutschen,<br />
fährt auf Knopfdruck eine einstufige<br />
Einstiegshilfe und zwei hydraulisch betriebene<br />
Stützfüße ein und vergewissert sich,<br />
dass rund um das Fahrzeug alles in Ordnung<br />
ist. Keine fünf Minuten später sitzt sie am<br />
Steuer ihres 7,3 Tonnen schweren Speziallasters<br />
und startet den 156-PS-Dieselmotor. Ein<br />
kurzer Blick auf den Monitor der Rückfahrkamera,<br />
dann Gang einlegen, Kupplung<br />
kommen lassen, Gas geben – schon rollt die<br />
Bank auf Rädern auf die Grengeler Friedensstraße<br />
und langsam weiter in Richtung Autobahnauffahrt.<br />
Ina Siebel hat jetzt 60 Minuten<br />
Zeit, den Parkplatz eines Lebensmittelmarktes<br />
im 20 Kilometer entfernten Köln-Niehl zu<br />
erreichen. Drei Stunden lang wird sie danach<br />
den Kunden in allen Finanzangelegenheiten<br />
Rede und Antwort stehen.<br />
Mit ihrer „Rollenden Bank“, der „Roba“, hat<br />
die Kölner Volksbank im Oktober 2010 Neuland<br />
betreten – und 300.000 Euro investiert.<br />
Im Eingangsbereich befinden sich Geldautomat<br />
und Kontoauszugsdrucker. Der geräumige<br />
Hauptraum lässt keine Wünsche offen.<br />
Stehtheke mit PC-Anschluss, Drucker, TV-<br />
Flachbildschirm, Kaffeeautomat, Sitzecke,<br />
Klimaanlage, Bordtoilette – an alles haben<br />
die Planer gedacht. Für diskrete Beratungsgespräche<br />
steht darüber hinaus ein zweiter<br />
Raum hinter einer Sichtschutz-Glastür zur<br />
Verfügung.<br />
Bis unter das Dach mit Elektronik vollgestopft,<br />
leistet die „Rollende Bank“ alles,<br />
was Mitglieder und Kunden von ihrer Bankfiliale<br />
erwarten. Eine UMTS-Verbindung<br />
zur Rechenzentrale der Bank erlaubt einen<br />
jederzeitigen Blick aufs Konto. Insgesamt<br />
1,2 Kilometer Elektrokabel sind unter dem<br />
3,3 Meter hohen Dach der „Rollenden<br />
Bank“ verlegt. Nach einem zehnstündigen<br />
Ladevorgang reicht der Energievorrat bei<br />
voller Leistung für bis zu zwölf Stunden Betriebszeit.<br />
„Mit der ‚Roba’ haben wir vor allem die mit<br />
Finanzdienstleistungen unterversorgten<br />
Kölner Stadtteile im Blick“, sagt Miguel Cuevas,<br />
Regionalleiter und Verantwortlicher für<br />
alternative Vertriebswege. Auf dem Routen-<br />
plan stehen vier weniger zentrale Stadtteile:<br />
Fühlingen, Grengel, Niehl und Roggendorf-Thenhoven<br />
sowie zwei Senioren-<br />
zentren (Diakonie Michaelshoven und Elisa-Stift,<br />
Porz). Für Harald Bolz, Teamleiter<br />
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Kölner Bank, ist die „Rollende Bank“<br />
nicht zuletzt ein wichtiger Marketingfaktor.<br />
Bolz: „Wir gehen mit der ‚Roba’ zu örtlichen<br />
Events. Wir besuchen Kindergärten,<br />
Schulen und Ausbildungsbörsen. Und auch<br />
beim Kölner Vorsorgetag gehören wir zum<br />
festen Programm.“<br />
Die Fülle der Aufgaben stellt an die Qualifikation<br />
der „Roba“-Mitarbeiter besondere<br />
Anforderungen. Aus einem internen Casting<br />
der Bank ist so ein zweiköpfiges<br />
„Roba“-Team hervorgegangen. Die Frau im<br />
Team ist Ina Siebel. Wertvolle Erfahrungen<br />
mit einem alternativen Filialkonzept und<br />
aktiver Akquise sammelte sie nach ihrer<br />
Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Kieler<br />
Volksbank. Von der Förde zum Rhein kam<br />
Ina Siebel der Liebe wegen. „Ich wollte gern<br />
weiter als Volksbankerin arbeiten, habe<br />
mich direkt bei der Kölner Bank beworben<br />
und dabei von der ‚Rollenden Bank’ erfahren.<br />
Danach stand für mich fest: Das ist es.“<br />
Nach der Zusage aus Köln machte die<br />
selbstbewusste Bankfrau noch in Kiel den<br />
Lkw-Führerschein. Damit dürfte sie sich<br />
jetzt sogar an das Steuer eines 40-Tonners<br />
setzen.<br />
Die Erfahrungen, die sie bislang mit der gut<br />
acht Meter langen „Rollenden Bank“ im<br />
Kölner „Straßendschungel“ gesammelt hat,<br />
reichen ihr allerdings vorerst. „Toi, toi, toi –<br />
et hät noch immer jot jejange“, sagt sie im<br />
besten Kölsch. „Ich habe noch kein Strafmandat<br />
erhalten, bin nirgendwo angeeckt<br />
und hab bislang noch immer einen Standplatz<br />
für die Bank gefunden.“ Ach ja, das<br />
Thema „Standplatz“: Was Ina Siebel immer<br />
wieder beim Rangieren mit dem LKW beobachtet,<br />
sind Männer mit Helfersyndrom.<br />
Siebel: „Die drängen sich förmlich auf, wollen<br />
mir unbedingt dabei helfen, in die Parklücke<br />
zu kommen. Dabei komme ich dank<br />
meiner Rückfahrkamera ebenso gut alleine<br />
zurecht.“<br />
Rainer Stephan<br />
42 GENOSSENSCHAFTSBLATT 6 | <strong>2011</strong>
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„Wir halten zusammen. Egal, wie, wo oder wann.“ Wir leben den genossenschaftlichen<br />
Gedanken und unterstützen uns gegenseitig. Wir sind<br />
immer füreinander da. Für unsere Kollegen, für unsere Partner und natürlich<br />
für Sie: unsere Kunden. Und daran halten wir fest. Heute und in Zukunft.<br />
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