vorläufiges Skript zur Vorlesung ES1 - Elektrotechnik
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<strong>Skript</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>ES1</strong>, Fassung vom 9.Mai 2006, Prof.Dr.Arnold, FB1, FH-Ge 66<br />
5 Zeit- und frequenzabhängige Schaltungen<br />
In diesem Abschnitt werden einfache zeit- und frequenzabhängige Schaltungen untersucht. Als<br />
mathematisches Hilfsmittel wird durchgängig von der Laplace Transformation gebrauch gemacht.<br />
Einführende Literatur <strong>zur</strong> Laplace-Transformation …ndet man in den Büchern von Papula<br />
[Pap97, Kapitel VI] und [Föl00].<br />
5.1 Laplace Methode 16<br />
Die in der Grundlagenvorlesung eingeführte Berechnung von Schaltungen mit elektrischen und<br />
magnetischen Speichernelementen, wie Kapazitäten und Induktivitäten, wird in dieser <strong>Vorlesung</strong><br />
durch die allgemeinere Laplace-Methode ersetzt, die im Grenzfall des eingeschwungenen<br />
Zustands bei harmonischer Anregung exakt mit der komplexen Methode übereinstimmt. Die<br />
Voraussetzungen für die Anwendung beider Methoden sind in der folgenden Abbildung zusammengestellt.<br />
Der entscheidende Vorteil der Laplace-Methode ist, dass eine lineare Schaltung auch damm<br />
berechnet werden kann, wenn das anregende Signal nicht harmonisch ist. Zudem ist die Laplace-<br />
Methode nicht auf die Berechnung harmonischer Ausgangssignale beschränkt, so dass auch Einschwingvorgänge<br />
berechnet werden können.<br />
Die Laplace-Methode wird von Papula wie im folgenden Zitat beschrieben.<br />
„Bei der mathematischen Behandlung naturwissenschaftlich-technischer Probleme wie z.B.<br />
Ausgleichs- und Einschwingvorgängen stößt man immer wieder auf lineare Di¤erentialgleichungen<br />
1. und 2. Ordnung mit konstanten Koe¢ zienten. Die Standardlösungsverfahren für derartige<br />
Di¤erentialgleichungen wurden bereits in Kapitel V ausführlich behandelt. Ein weiteres Lösungsverfahren,<br />
das auf einer Anwendung der sog. Laplace-Transformation beruht, hat sich in der<br />
Praxis als sehr nützlich erwiesen und spielt daher (insbesondere in der Elektro- und Regelungstechnik)<br />
eine bedeutende Rolle. Wir versuchen nun anhand eines einfachen Anwendungsbeispiels<br />
einen ersten Einstieg in diese zunächst etwas kompliziert erscheinende Lösungsmethode.”<br />
[Pap97, Kapitel VI, Seite 626]<br />
16 Diese <strong>Vorlesung</strong> führt nicht in die Theorie der Laplacetransformation ein, sondern verwendet die Laplacetransformation<br />
als Hilfsmittel <strong>zur</strong> Berechnung linearer Schaltungen mit beliebigen Anregungen.