03.12.2012 Aufrufe

Projektzeitung - Akademie Klausenhof

Projektzeitung - Akademie Klausenhof

Projektzeitung - Akademie Klausenhof

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zeitung der Kursgruppe �Methodik und Didaktik von deutsch als Fremdsprache�<br />

02.-16. Juli 2009<br />

Ein Deutschlandbild von Ausländern<br />

Deutschland ist eine multikulturelle Gesellschaft. Die<br />

deutsche Geschichte ist eine Geschichte von Migranten,<br />

Integration und oft auch von kultureller Verschmelzung.<br />

In Deutschland sind nicht nur Migranten, sonder auch viele<br />

Touristen, die nach Deutschland kommen, um Urlaub zu<br />

machen oder um Deutsch zu lernen.<br />

Was passiert wenn man ihnen begegnet? Man hört sofort den<br />

Satz: „Das ist typisch deutsch!“.<br />

Jetzt kommt die Frage: Was ist typisch deutsch?<br />

Was denken die Ausländer über Deutschaland? Welche<br />

Vorurteile haben die Ausländer über Deutschland? Welches<br />

Bild haben die Ausländer von Deutschland?<br />

Um diese Frage zu beantworten habe ich einige Deutschlehrer<br />

gefragt, was man in ihren Ländern über Deutschland denkt.<br />

Die Deutschlehrer, die ich interviewt habe, kommen aus<br />

verschieden Ländern: Italien, Litauen, Lettland, Schweden,<br />

Slowenien, aus der Slowakei, Polen, und aus der<br />

französischen Schweiz.<br />

Am Anfang dachte ich, dass ich verschiedene Bilder von<br />

Deutschland entdecke, aber sofort habe ich das Gefühl gehabt,<br />

dass man in ganz Europa die gleiche Vorstellung von<br />

Deutschland hat. Die deutsche Gesellschaft ist gut organisiert,<br />

die deutsche Bevölkerung ist voll von Philosophen, Literaten<br />

und guten Fußballspielern. Einige meinen, dass noch einige<br />

„Militärische Gespenster“ lebendig sind. Die deutschen Leute<br />

sind praktisch, pünktlich, ordentlich, streng und sie<br />

respektieren die Gesetze. Natürlich sagt man, dass die<br />

deutsche Bevölkerung Bier trinkt, Würste isst und gute Autos<br />

hat.<br />

Jemand fügte hinzu, dass die deutschen Leute manchmal<br />

arrogant, zurückhaltend sind, sehr laut sprechen und auch<br />

nicht in ganz Europa sehr beliebt sind.<br />

Was kann ich am Ende sagen?<br />

Man muss nach Dingden fahren und in der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> übernachten um zu entdecken, dass die deutschen<br />

Leute sehr nett, freundlich und hilfsbereit sein können.<br />

Mariangela<br />

Liebe<br />

Leser<br />

und<br />

Leserinnen,<br />

es<br />

findet<br />

wieder ein Deutschkurs für<br />

DAF (Deutsch als<br />

Fremdsprache) in der<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> im<br />

Laufe von 2 Wochen statt. Wir<br />

sind eine Gruppe aus 10<br />

Teilnehmenden aus 8<br />

verschiedenen Ländern, die in<br />

eigenem Heimatland Deutsch<br />

unterrichten. Alle<br />

Teilnehmenden freuen sich<br />

zusammen zu sein. Es macht<br />

uns Spaß, viel Neues über<br />

andere Nationalitäten und<br />

Kulturen zu erfahren. Das<br />

Beste – wir erleben wieder und<br />

wieder deutsche Kultur, die in<br />

unserem Alltag eine große<br />

Rolle spielt. Jeder von uns<br />

betrachtet Deutschland und<br />

deutsche Kultur aus eigenem<br />

Standpunkt. Unsere<br />

Arbeitsgruppe bietet Ihnen<br />

verschiedene Artikel zum<br />

Lesen an, damit Sie die<br />

Möglichkeit haben, unser<br />

„Deutschland“ erleben zu<br />

können.<br />

Daiga<br />

<strong>Projektzeitung</strong> der Fortbildung für Lehrende von „Deutsch als Fremdsprache“, Sommer 2009<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> - <strong>Klausenhof</strong>straße 100 - 46499 Hamminkeln<br />

Tel.: (0049)2852/89-0 - www.akademie-klausenhof.de


Tipps für einen angenehmen<br />

Aufenthalt<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

bei der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> ist ein ziemlich<br />

großer, moderner Komplex mitten in einem<br />

ruhigen idyllischen Naturgebiet: Wiesen,<br />

Wälder, Heiden, Pferde, Schafen und Ziegen<br />

helfen dabei, den Alltag der lärmenden Städte<br />

zu vergessen. Man kann lange wandern und<br />

Natur genießen.<br />

Zehn Minuten zu Fuß von der Einrichtung ist<br />

die Dorfmitte Dingden mit Supermärkten,<br />

Apotheke, Arzt- und Zahnarztpraxis,<br />

Geschäften und Schwimmbad.<br />

Alles ist so einfach erreichbar.<br />

Was kann man in der Freizeit<br />

unternehmen?<br />

Erstens muss man eine freundliche gebildete<br />

Führung haben, wie Herr Zimmermann zum<br />

Beispiel. Passt aber auf, er macht fast nie<br />

Pausen, er braucht keinen Kaffee, kein Essen<br />

und keine Toilette! Besser vorher mit ihm<br />

Pausenzeiten bestimmen.<br />

Die Grenze zu Holland ist wirklich nicht weit.<br />

Man kann eine Autorundfahrt machen und<br />

nach 7-8 km kommt man schon dorthin. In<br />

einem Grenzdorf gibt es sogar eine Polizei-<br />

/Politiestelle, wo beide Länder für die<br />

Sicherheit zusammen arbeiten. Die<br />

naheliegende kleine Stadt Bocholt ist bestimmt<br />

zu besichtigen, wenn man ein Eis (so lecker<br />

wie in Italien) am schönen Rathausplatz<br />

genießen will. Dort kann man auch richtig<br />

shoppen.<br />

Köln lohnt eine Besichtigung: der Dom ist<br />

eindrucksvoll und, wenn man mit 533 Stufen<br />

auf den Turm hinauf steigt,<br />

Wir sind mit<br />

Flugzeugen hierhin<br />

gekommen.<br />

Deutschland vom<br />

Oben<br />

wird man durch eine<br />

wunderschöne Aussicht<br />

über die Stadt belohnt.<br />

Auch Düsseldorf ist eine<br />

faszinierende Stadt. Die<br />

Promenade an dem Ufer<br />

des Rheins ist effektvoll,<br />

so wie auch die Altstadt. Hier ist das<br />

Geburtshaus von Heinrich Heine. Für<br />

Deutschlehrer/Innen ist auch die Besichtigung<br />

des Max-Hueber-Verlags ganz richtig<br />

interessant!<br />

Und wie könnte<br />

man auf Bonn<br />

verzichten? Auch<br />

wenn es ein<br />

bisschen weiter<br />

liegt. Man darf<br />

dort das Museum<br />

„Das Haus der<br />

Geschichte“ nicht verpassen und das<br />

Geburtshaus von Beethoven auch nicht.<br />

Amsterdam liegt nicht länger als 2<br />

Stunden Autofahrt von<br />

der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> und die Stadt<br />

ist so<br />

interessant.<br />

Ohne große Mühe kann<br />

man das Ruhrgebiet und<br />

auch das Einkaufszentrum „Centro“ in<br />

Oberhausen besichtigen.<br />

Also, viel Spaß in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>!<br />

Ilaria<br />

<strong>Klausenhof</strong><br />

<strong>Akademie</strong><br />

Die tollste Kursgruppe -<br />

Methodik und Didaktik<br />

DaF<br />

<strong>Projektzeitung</strong> der Fortbildung für Lehrende von „Deutsch als Fremdsprache“, Sommer 2009<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> - <strong>Klausenhof</strong>straße 100 - 46499 Hamminkeln<br />

Tel.: (0049)2852/89-0 - www.akademie-klausenhof.de<br />

Jurate


Was denkst du über den CSD (Christopher Street Day)?<br />

Monika aus Polen Ivan aus der Schweiz Jurate aus Litauen Monta aus Lettland<br />

Ich finde es<br />

interessant, die<br />

Stimmung war<br />

fantastisch aber<br />

manche Grenzen<br />

waren schon<br />

überschritten.<br />

Ich denke, dass es<br />

eine sehr positive<br />

Veranstaltung ist,<br />

weil alle Personen,<br />

die homosexuell sind,<br />

das Recht haben, sich<br />

in totaler Freiheit<br />

innerhalb eines<br />

bestimmten Rahmens<br />

auszudrücken.<br />

Es war interessant zu<br />

beobachten, wie<br />

Menschen sich freuen.<br />

Jeder darf sein eigenes<br />

Leben leben.<br />

Mitarbeiterin im Heidekeller<br />

Interview mit Frau Cilli Telaar<br />

MS: Wo wohnen Sie?<br />

CT: Ich wohne in Bocholt, nur einige Kilometer von hier.<br />

MS: Seit wann arbeiten Sie hier?<br />

CT: Seit 4 Jahren und bin sehr mit der Arbeit zufrieden.<br />

MS: In welchen Sprachen sprechen Sie mit Gästen?<br />

CT: Am häufigsten Deutsch aber manchmal nur in Englisch.<br />

MS: Was für Leute kommen zum Keller?<br />

CT: Ganz interessante Leute aus der ganzen Welt, fast alle die hier lernen.<br />

MS: Was bestellen Sie hier?<br />

CT: Vor allem Bier, manchmal auch Deutschen Wein.<br />

Im Winter empfehlen wir auch Glühwein.<br />

MS: Kann man hier auch etwas essen?<br />

Lustig, aber auch<br />

aufdringlich. Mich hat<br />

das Ganze so ziemlich<br />

genervt.<br />

CT: Früher gab es mehr zum Essen aber es lohnte sich nicht, jetzt nur Kleinigkeiten, etwas<br />

Süßes oder Chips.<br />

MS: Wie sind die Leute?<br />

CT: Die meisten sind sehr höflich und nett. Ich finde die Arbeit interessant, weil die Gäste im<br />

verschiedenen Alter sind.<br />

MS: Wie kann man noch die Zeit im Heidekeller verbringen?<br />

CT: Man kann sich hier schön amüsieren. Man kann sprechen aber auch Bowling oder Billard<br />

spielen, man kann in der Disko tanzen oder einfach im Biergarten sitzen. Manche singen<br />

sogar. Ich lade alle herzlich ein.<br />

MS: Vielen Dank für das Interview.<br />

Monika<br />

<strong>Projektzeitung</strong> der Fortbildung für Lehrende von „Deutsch als Fremdsprache“, Sommer 2009<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> - <strong>Klausenhof</strong>straße 100 - 46499 Hamminkeln<br />

Tel.: (0049)2852/89-0 - www.akademie-klausenhof.de<br />

Monika Dachmann,<br />

Kollegin von Frau<br />

Telaar arbeitet auch<br />

im Heidekeller


Seelenretterin<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> ist ein Ort, der vor allem von den jungen Flüchtlingen fast aus der<br />

ganzen Welt ausgesucht wird. Die Gründe sind wirklich ganz unterschiedlich: Verfolgung<br />

wegen Religion, politische Gründe, Asylbewerbung… Hinter jeder Person steckt aber ein<br />

gemeinsamer Hintergrund und das ist das Begehren nach einer neuen, ruhigen und glücklichen<br />

Zukunft. Aber dafür braucht man auch eine ausreichende Ausbildung, später einen guten Job.<br />

Die Seelen der Jugendlichen muss man oft zuerst heilen, damit sie<br />

oftmals ihren entscheidenden Impuls für das weitere Leben erhalten<br />

können.<br />

Und die Rolle der Seelenretterin erfüllt in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> die<br />

junge , 32-jährige, auf den ersten Blick sehr sympathische Psychologin<br />

Anja Legermann. Sie studierte in Landau Psychologie und gleich nach<br />

dem Studium ergriff sie die Arbeitsstelle in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>,<br />

wo sie seit 6 Jahren tätig ist.<br />

Was hat sie dazu geführt, dass sie jetzt diese interessante aber zugleich<br />

auch verantwortungsvolle Arbeit macht? Sie hat sich für die Stelle<br />

interessiert, weil sie das Gefühl hatte, dass sie in dieser Position gleich verschiedene Aufgaben<br />

zusammengekoppelt erfüllen kann: Arbeit im pädagogischen Bereich und Beratung für viele<br />

verschiedene Menschen. Eine Psychologin wird immer mit einem Menschen konfrontiert, sie<br />

berät diejenigen, die in Schwierigkeiten geraten sind. Die Besonderheit ihrer Arbeit liegt<br />

darin, dass sie den jungen Menschen bei neuberuflicher Orientierung helfen soll. In einem<br />

Krankenhaus würde sie den Schwerkranken helfen, aber in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> hat sie<br />

mit den Jugendlichen zu tun, die schon so weit gesund sind , dass sie sich mit den neuen<br />

Zukunftsplänen beschäftigen können und eine Entscheidung treffen können. Eine gute<br />

Psychologin zu sein, ist in diesem Fall keine Frage des Alters, sondern eine Frage der<br />

Ausbildung und der Fähigkeit den Menschen, die einen Ansprechpartner suchen, zuzuhören<br />

,sich gut genug zu kontrollieren, damit man nicht zu viel Persönliches erzählt. Anja hat kein<br />

konkretes Lebensmotto, sie will einfach ihre Arbeit so gut machen, wie es nur geht. " Ohne ein<br />

Team wäre ich nicht imstande, jemandem zu helfen." sagt sie. Jeder aus dem Team leistet<br />

seinen eigenen Beitrag dazu, dass die Probleme gelöst werden können. Man darf keinen<br />

persönlichen Bezug zu den Menschen aufbauen, ihre Botschaft bezieht sich auf ein<br />

aufmerksames Zuhören, eine gute Konzentration, sonst könnte sie den Menschen Schaden<br />

anrichten." Jedem Jugendlichen gehört mehr Eigenständigkeit, eigene Entscheidungen zu<br />

treffen, der Mensch soll das tun, was er für richtig hält und nicht das, was ich sage, ich kann<br />

ihm dabei nur helfen." erzählt Anja weiter.<br />

Zu ihren Stärken gehört sicherlich die Fähigkeit und Eigenschaft mit einem Menschen sehr<br />

schnell in Kontakt und ins Gespräch zu kommen und vor allem ein Vertrauen aufzubauen.<br />

Damit beweist sie ,dass sie eine gute Ansprechpartnerin ist.<br />

Eine würdige Person und Persönlichkeit - so würde ich Anja charakterisieren, eine<br />

Bereicherung für die <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong>, die man heutzutage nur selten findet.<br />

<strong>Projektzeitung</strong> der Fortbildung für Lehrende von „Deutsch als Fremdsprache“, Sommer 2009<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> - <strong>Klausenhof</strong>straße 100 - 46499 Hamminkeln<br />

Tel.: (0049)2852/89-0 - www.akademie-klausenhof.de<br />

Gabriela


Schokoladenmuseum in Köln<br />

Machen Sie eine Reise durch die 300-jährige Kulturgeschichte<br />

der Schokolade. Woher stammt die Schokolade? Wie wird sie<br />

hergestellt? Wie wird eine Kakaobohne zur Schokolade? Wenn<br />

Sie auf noch viele andere Fragen eine Antwort finden wollen,<br />

dann sind Sie willkommen in Schokoladenmuseum. Sie werden<br />

über die Kultur der Maya, Azteken, die Kakao als Währung<br />

benutzten, durch den tropischen Wald gehen, verschiedene<br />

Ausstellungsstücke sehen und auch mal die Gelegenheit haben,<br />

die Schokolade zu probieren. Sie wurde als Götterspeise<br />

geschätzt und hat auch heute besonders als dunkle Schokolade<br />

positive Auswirkungen für die Gesundheit der Menschen.<br />

Bestimmt werden Sie die erlebnisreiche Ausstellung und<br />

malerische Lage am Rhein genießen.<br />

Vielleicht sehen Sie Prominente wie Britney Spears, die sich hier treffen. Viel Spaß!<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

<strong>Projektzeitung</strong> der Fortbildung für Lehrende von „Deutsch als Fremdsprache“, Sommer 2009<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> - <strong>Klausenhof</strong>straße 100 - 46499 Hamminkeln<br />

Tel.: (0049)2852/89-0 - www.akademie-klausenhof.de<br />

Bozena<br />

Dieser Artikel sollte eigentlich ein Bericht werden. Doch trocken und<br />

sachlich geht es nicht, wenn es um Menschen geht. Hinter jedem steckt<br />

sein Schicksal, eine wahre Geschichte. Es gibt keine zwei ähnliche – egal,<br />

ob die Leute aus Afrika oder Asien kommen. Eins verbindet sie doch –<br />

Sehnsucht nach der Heimat, nach dem Zuhause. Doch nicht für jeden<br />

ergibt sich die Möglichkeit zurückzukehren. Die zerstörten Städte und<br />

Dörfer, Verlust der lieben Leute sind oft der Grund, warum eine<br />

Rückkehr nicht mehr möglich ist und dann muss man neu anfangen – in<br />

einem fremden Land, in einer fremden Sprache.<br />

Es gibt auch Menschen, die nach dem Glück suchen und nach dem<br />

Prinzip ubi bene ibi patria leben. Es war wirklich traurig zu hören, dass<br />

man fünf Jahre in historischer Heimat ist, aber die Notwendigkeit die<br />

Sprache zu lernen nicht so wichtig war.<br />

Nicht immer und überall sind diese Menschen willkommen geheißen.<br />

Vor zehn Jahren wurde eine Frau mit ihrem vierjährigen in<br />

Deutschland geborenen dunkelhäutigen Sohn einfach in den Flieger<br />

gesetzt und aus dem Land ausgewiesen. Das menschenliebende<br />

Deutschland hat nicht gefragt, was die Frau aus ihrem Leben weitermacht, das tolerante<br />

Deutschland hat den dunkelhäutigen deutschen Papa nicht gefragt, ob er vielleicht seinen<br />

Sohn selbst erziehen will. Die Mutter war zu schwach, um zu kämpfen, der Vater zu feige, um<br />

sich für seinen Sohn einzusetzen. Den kleinen Jungen fand man in einem fremden Land auf<br />

der Strasse…<br />

Die Entscheidung, die Heimat zu verlassen, darf nicht leicht fallen. Man muss damit rechnen,<br />

dass man dann andere Lebensregeln akzeptieren muss. Wenn man in einem anderen Land lebt,<br />

muss man dieses Land ebenso lieben wie die eigene Heimat.<br />

Monta


Europa irgendwo zwischen Rom und Deutschland<br />

Der römische Feldherr Varus stand 9 nach Christus im aktuellen Nordrhein-Westfalen mit der<br />

Absicht, diesen noch widerstehenden Teil Germaniens vollständig zu erobern. Das Lager soll in<br />

Porta Westfalca bei Minden errichtet sein worden. Im Spiel waren ein breiter Handelzugang<br />

zum Nordsee und der Sieg über die sogenannten „barbarischen Germanen“. Im Jahre 12 vor<br />

Christus hatte der Imperator Augustus befohlen, dass die römischen Truppen den Rhein<br />

überschreiten. Bis zum 9. Jahr nach Christus hatten sich die Römer immer noch nicht diesen<br />

Teil Deutschlands angeeignet. Dies sollte aber sich durch die militärische Macht dreier<br />

Legionen im späten Sommer dieses 9. Jahres nach Christus ereignen.<br />

Der Aufstand gegen Rom wurde von einer Person namens Arminius organisiert. Die Schlacht<br />

zwischen der von Arminius geführten Aufstandskoalition und den drei römischen Legionen von<br />

Varus wurde vom römischen Historiker und Schriftsteller Tacitus erzählt. Als Ergebnis für<br />

diese Konfrontation erlebte Rom seine grösste Niederlage jenseits des Rheins.<br />

Heute erinnert sich also Europa daran, dass genau vor 2000 Jahren die Schlacht zwischen zwei<br />

ihrer überwiegenden Mächte stattgefunden hat, was auch das endliche Zurücktreten des<br />

römischen Reichs aus Nordeuropa bedeutete. Wäre vielleicht sonst Deutschland „romanisiert<br />

worden“, die deutsche Sprache verschwunden, sowie die englische Sprache und somit die<br />

Vereinigten Staaten. Die Welt hätte dann ohne Arminius, der dann im Lauf des 19. Jahrhunderts<br />

unter den Namen vom „Feldherrn Hermann“ berühmt worden ist, vielleicht ganz anders<br />

ausgesehen. Zur Nationalfigur Deutschlands wirkt „Hermann“<br />

irgendwie immer noch – siehe zum Beispiel das riesige<br />

Hermanndenkmal bei im Teutoburger Wald, oder den Namen vom<br />

Bielefelds Fussballklub: „Arminia“…<br />

Na so… ein paar Gedanken, als ich (fast) allein das römische Museum<br />

in Köln am Sonntagnachmittag der „Christopher Street Day“<br />

besichtigt habe… Laut wie die Militärzüge hörte ich von der Ferne<br />

schwere „Beatmusik“, verrückt wie die römischen dekadenten<br />

Patrizier schleppten sich halbnackte Menschen auf die Strasse hinaus<br />

und verlaufene metrosexuelle „Gotiker“ übersiedelten in den Kölner Dom. Ich aber bewunderte<br />

dieses fantastische „Dionysos-Mosaik“, um die das ganze römische Museum aufgebaut worden<br />

ist.<br />

Die Römer haben dann eigentlich vor 2000 Jahren in heutigem Deutschland nicht nur das<br />

Geschrei verbluteter Menschen hinterlassen, sondern auch die wesentlichsten Merkmale<br />

europäischer Kunst. Auch wenn sie durch die Gegenreaktion von solchen Mythos-Figuren wie<br />

„Hermann-Arminius“ auch etwas zur Identität der unterdrückten Länder beigebracht haben,<br />

wird aber heutzutage die Erbschaft der Römer oft stillgeschwiegen.<br />

Wenn die römischen „Farben“ irgendwie im europäischen kulturellen Hintergrund noch als<br />

teilweise bewusste, aber im Detail ignorierte Erbschaft verbleiben, gehört das Altertum zum<br />

Museum. Wie betrachten wir denn dieses Gefühl der vergangenen Geschichte in der heutigen<br />

Wirklichkeit? Also für heute genug: lassen wir die alten Skulpturen in der ewigen<br />

Schönheitsbetrachtung, die werden uns alle noch überleben, und beobachten wir ein Stück der<br />

moralischen heutigen Mehrdeutigkeit, als ein mit schwarzen Lederkleidern bekleideter<br />

sadomasochistischer männlicher Trio auf der Strasse brüllend herumläuft, darunter eine<br />

„Hanibal Lecter Maske“, einen Menschenhund an der Leine und… bitte einen römischen Helm.<br />

Ivan<br />

<strong>Projektzeitung</strong> der Fortbildung für Lehrende von „Deutsch als Fremdsprache“, Sommer 2009<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> - <strong>Klausenhof</strong>straße 100 - 46499 Hamminkeln<br />

Tel.: (0049)2852/89-0 - www.akademie-klausenhof.de


ABC<br />

A – wie <strong>Akademie</strong>, alles an Ort und Stelle,<br />

sowohl Unterricht als auch Heide Keller.<br />

B – wie Bowling und Bier, alles findest Du<br />

hier.<br />

C – wie „ Christopher Street Days „ – soll<br />

das Leben Geschmack geben, einmal<br />

Junge , einmal Leben.<br />

D – wie Düsseldorf, eine Großstadt,<br />

Glashäuser und Hasen auf den Rasen.<br />

E – wie Europäische Identität an der<br />

Dingdener Universität.<br />

F – wie deutsche Filme, nicht alle<br />

verstehen aber gern ins Kino gehen.<br />

G – wie Geschichte Deutschland, 100<br />

prozentig, fantastisch und enthusiastisch<br />

(vorgestellt).<br />

H – wie Hospitationen, in einem Unterricht<br />

alle Nationen.<br />

I – wie Internet, einmal gibt es, einmal<br />

„niet“.<br />

J – wie Jugendliche, alles kann passieren,<br />

am besten wenn sie Älteren zuhören.<br />

K – wie <strong>Klausenhof</strong>er Küche, ihre<br />

Frikadellen kann man sogar in Köln<br />

riechen.<br />

L – wie Lehrer, klug und edel.<br />

M – wie Mais, wächst in Norddeutschland<br />

höher als in Holland sind die Mühlen.<br />

N – wie Nordrheinwestfalen, hat uns allen<br />

sehr gefallen.<br />

O – wie Ordnung, muss immer sein (<br />

sonst kommt Gabriela rein )<br />

P - wie Projekt, Arbeit wie Kunst, einfach<br />

für uns.<br />

R – wie Regeln, gibt es keine bei<br />

unserem Kegeln.<br />

S – wie Schule, viele Fächer in der<br />

Karte, Schüler / Lehrer auf die<br />

Kaffeepausen warten.<br />

T – wie Teilnehmende, lernen Deutsch<br />

ohne Ende.<br />

U – wie Unterricht, wenn ist er öde, sind<br />

die Schüler müde, wenn ist er „ heiß „,<br />

dann lernt man mit Fleiß.<br />

W – wie Wundertaschen, können alle<br />

überraschen.<br />

X – noch X – Stunden deutsche Sprache,<br />

werden Deutsche über uns nicht mehr<br />

lachen.<br />

Y – wie Yeti, niemand in Hamminkeln hat<br />

ihn gesehen, vielleicht nur Herr<br />

Zimmermann an einer Jagd im Wald, als<br />

es war besonders kalt.<br />

Z – wie Zitronen, nur in speziellen Zonen.<br />

Monika<br />

Harte Arbeit bei der Herstellung der Zeitung<br />

<strong>Projektzeitung</strong> der Fortbildung für Lehrende von „Deutsch als Fremdsprache“, Sommer 2009<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> - <strong>Klausenhof</strong>straße 100 - 46499 Hamminkeln<br />

Tel.: (0049)2852/89-0 - www.akademie-klausenhof.de


HOROSKOPE<br />

für die nächsten Tage ( für Teilnehmende am Deutschlehrerkurs )<br />

wenn Du aus Schweden kommst – Du hast eine große Chance, ein neues Auto zu<br />

bekommen, wahrscheinlich wird das kein neuer Volkswagen sein, sondern ein Ford Focus (<br />

die Deutschen bekommen in der Krisezeit einen Zuschuss zu neuen Autos vom Staat, wenn<br />

sie ihren alten Wagen zum Schrott bestimmen )<br />

wenn Du aus der Slowakei bist – in der nächsten Zukunft bekommst Du eine tolle Rechnung<br />

von einem Arzt, niemand weiß, in welcher Höhe ( vielleicht wird etwas von der Versicherung<br />

bezahlt sein aber ... der Besuch beim deutschen Zahnarzt muss doch schön teuer sein)<br />

wenn Du aus Slowenien bist – in zwei Wochen fährst Du in ein Paradies, wo es viele<br />

Zitronenbäume wachsen ( in der Küche <strong>Klausenhof</strong> kann man eine Zitrone nur auf Wunsch<br />

nach drei Tagen kriegen ) oder Du wirst keine Freizeit haben, Du hast so viele neue Bücher<br />

für DAF , jetzt musst Du alle lesen, bevor Du wieder in die Schule gehst ( alle DAF – Bücher<br />

kann man beim Hueber Verlag in Düsseldorf bekommen )<br />

wenn Du aus Litauen bist – Du fährst nach Hause und keine Seite im Internet wird für Dich<br />

gesperrt sein ( in der <strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> passiert das oft, niemand weiß warum )<br />

wenn Du aus Italien bist – Du wirst viel Zeit für Deinen Morgenkaffee haben ( sogar wenn<br />

Du einen Ausflug machen wirst, in Köln oder Düsseldorf geht es nicht, Du sollst nur laufen<br />

und alles bewundern )<br />

wenn Du aus Lettland bist – Du bekommst eine hohe Rechnung von Deinem Handyoperator<br />

( Roaming ist doch nicht so billig in der EU, obwohl die Telefonate seit einigen Tagen schon<br />

nicht so teuer sein sollen )<br />

wenn Du aus der Schweiz bist – Du wirst Meister in Bowling in Deinem Land, es ging Dir<br />

so gut beim Kegeln in Dingden, du hast immer den ersten Platz gewonnen ( in der <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Klausenhof</strong> kann man in der Freizeit auch das machen, Übung macht den Meister )<br />

Monika<br />

Herausgeber:<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong><br />

Redaktion: Daiga Skele, Lettland<br />

Layout: Jurate Pauliukiene, Litauen; Martin Renhorn, Schweden<br />

<strong>Projektzeitung</strong> der Fortbildung für Lehrende von „Deutsch als Fremdsprache“, Sommer 2009<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>Klausenhof</strong> - <strong>Klausenhof</strong>straße 100 - 46499 Hamminkeln<br />

Tel.: (0049)2852/89-0 - www.akademie-klausenhof.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!