Richtlinie für den Betrieb der Gesundheitstelematik (Policy) - Gematik

Richtlinie für den Betrieb der Gesundheitstelematik (Policy) - Gematik Richtlinie für den Betrieb der Gesundheitstelematik (Policy) - Gematik

<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)3.2.2.1 Dezentrale ServicesUnter dezentralen Services <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens wer<strong>den</strong>die Bereitstellung und <strong>der</strong> <strong>Betrieb</strong> folgen<strong>der</strong> physischer Komponenten verstan<strong>den</strong>:• Konnektor,• Kartenterminal,• elektronische Gesundheitskarte – eGK,• Heilberufsausweis – HBA,• Secure Module Card – SMC.Die dezentralen Komponenten (mit Ausnahme <strong>der</strong> eGK) wer<strong>den</strong> durch die Anwen<strong>der</strong> <strong>der</strong>Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens (Leistungserbringer) beschafft und betrieben.Die eGK wird von <strong>den</strong> zuständigen Kostenträgern beschafft. Im Rahmen <strong>der</strong> Testphasewer<strong>den</strong> in Abstimmung mit <strong>den</strong> Testbeteiligten durch die gematik temporär zugelassenedezentrale Komponenten freigegeben.3.2.2.2 Zugangsdienst ServicesUnter Zugangsdienst Services <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens wer<strong>den</strong>die Bereitstellung und <strong>der</strong> <strong>Betrieb</strong> folgen<strong>der</strong> physischer Komponenten verstan<strong>den</strong>:• Zugangsnetze,• Infrastrukturdienste <strong>der</strong> Zugangsnetze mit folgen<strong>den</strong> Diensten:oooDomain Name Service – DNS,Net Time Protocol – NTP,Public Key Infrastructure – PKI.3.2.2.3 Zentrale ServicesUnter zentralen Services <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens wer<strong>den</strong> dieBereitstellung und <strong>der</strong> <strong>Betrieb</strong> folgen<strong>der</strong> physischer Komponenten verstan<strong>den</strong>:• MPLS-Backbone mit Frontend, Backend und ggf. weiteren Teilnetzen,• Zentrale Infrastrukturdienste mit folgen<strong>den</strong> Diensten:gematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 8 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006


<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)ooooDomain Name Service – DNS,Net Time Protocol – NTP,Public Key Infrastructure – PKI,Trusted Service List – TSL.• Zentrale Telematik-Applikationen mit folgen<strong>den</strong> Diensten:oBroker-Dienste mit <strong>den</strong> Komponenten:• Trusted Services,• Token Management Service – TMS,• Service-Directory-Service-Cache,• OIDD-Service,oooDatenzugriffsaudit-Dienst,ServiceDirectory-Dienst,Accounting-Dienst (soweit erfor<strong>der</strong>lich).3.2.2.4 Fachliche ServicesUnter fachlichen Services <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens wer<strong>den</strong> dieBereitstellung und <strong>der</strong> <strong>Betrieb</strong> folgen<strong>der</strong> physischer Komponenten verstan<strong>den</strong>:• Fachdienste, die entwe<strong>der</strong> eine Schnittstelle zum Telematiknetz exponieren, wiez.B. <strong>der</strong> Versichertenstammdatendienst, o<strong>der</strong> aber vollständiger Bestandteil desNetzes sind (Verordnungsdatendienst) und aus <strong>den</strong> gesetzlichen Rahmenbedingungendes Projekts „Einführung <strong>der</strong> elektronischen Gesundheitskarte“ ableitbarsind. Fachdienste sind u. a.:oooVersichertenstammdatendienst – VSDD,Card Management System – CAMS (inkl. AMS und CMS),Verordnungsdatendienst – VODD.gematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 9 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006


<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)• Mehrwertdienste, die alle fachlichen und technischen Dienste beinhalten, die darüberhinaus existieren o<strong>der</strong> existieren wer<strong>den</strong>. Die Regularien für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong>Mehrwertdienste und <strong>der</strong>en Integration in die Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesenswer<strong>den</strong> im Glie<strong>der</strong>ungspunkt <strong>der</strong> 3.3.2.2 dieser <strong>Policy</strong> beschrieben.3.2.2.5 Übergreifende ServicesUnter übergreifen<strong>den</strong> Services <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens wirddie Bereitstellung von Services zur Realisierung folgen<strong>der</strong> <strong>Betrieb</strong>sprozesse verstan<strong>den</strong>,die eine direkte Schnittstelle zwischen gematik und Betreibern bzw. Provi<strong>der</strong>n voraussetzt.Die gematik definiert diese und weitere übergreifende <strong>Betrieb</strong>sprozesse (vgl. Glie<strong>der</strong>ungspunkt3.3.2.1) und stimmt die Integration <strong>der</strong> Betreiber und <strong>der</strong> beauftragten Provi<strong>der</strong>mit <strong>den</strong> Beteiligten ab. Direkte Schnittstellen zu <strong>den</strong> Betreibern und Provi<strong>der</strong>n wer<strong>den</strong>für folgende Prozesse aufgebaut:• Inci<strong>den</strong>t Management (Support),• Change Management,• Service Level Management,• Financial Management mit Fokus auf Accounting und ggf. Billing.Die organisatorische Integration (Ausführungsverantwortlichkeiten) und die technischeIntegration (im Rahmen eines System- und Servicemonitoring) wer<strong>den</strong> im Rahmen <strong>der</strong>Abstimmung auf Basis <strong>der</strong> <strong>Betrieb</strong>sprozesse und <strong>der</strong> zu erbringen<strong>den</strong> Services individuelldefiniert.Weitere Services wer<strong>den</strong> auf Basis <strong>der</strong> zu erstellen<strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong>skonzepte gematik-internaufgebaut, um die <strong>Betrieb</strong>sstabilität <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesenssicherzustellen.3.3 Organisation des <strong>Betrieb</strong>es <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des GesundheitswesensDie nachfolgen<strong>den</strong> Ausführungen dienen dazu, die fachlich, technisch und organisatorischnotwendigen Mindestregelungen aufzuzeigen, die eine von allen Beteiligten akzeptable<strong>Betrieb</strong>sleistung <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens sicherstellen. Hierzugematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 10 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006


<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)wer<strong>den</strong> von <strong>der</strong> gematik Vorgaben im Rahmen <strong>der</strong> Erstellung von Konzepten und Spezifikationengemacht, die im Rahmen des <strong>Betrieb</strong>es umgesetzt wer<strong>den</strong>.3.3.1 Technische Anfor<strong>der</strong>ungen an <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong>3.3.1.1 Diskriminierungsfreier ZugangJedem berechtigten Nutzer <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens ist <strong>der</strong>Zugang zu allen von ihm benötigten Anwendungen nach § 291a SGB V zu gewähren.Eine Einschränkung durch technische o<strong>der</strong> organisatorische Maßnahmen findet nichtstatt.Zugangsdienstbetreiber können ihre Dienste zielgruppenorientiert (z.B. sektoral i.S.v.Leistungserbringern o<strong>der</strong> regional i.S.v. Bundeslän<strong>der</strong>n) anbieten. Eine Beschränkung aufeine bestimmte Zielgruppe ist zulässig, sofern die Realisierung von gematik-Konzeptenhierdurch nicht erschwert wird (bspw. Failover-Szenarien).Sektorübergreifende Versorgungsformen können eine Anbindung über einen von ihrenVertragspartnern angebotenen Zugangsnetzbetreiber o<strong>der</strong> über <strong>den</strong> von <strong>der</strong> gematik bereitgestelltenNetzzugang herstellen.3.3.1.2 Sicherstellung <strong>der</strong> Interoperabilität§ 291a SGB V weist <strong>der</strong> gematik die Aufgabe zu, Interoperabilität aller Telematikkomponentensicherzustellen. Diese Aufgabe wird insbeson<strong>der</strong>e durch die Spezifikationsverantwortung<strong>der</strong> gematik zu <strong>den</strong> in <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur einzusetzen<strong>den</strong> Komponentensowie das von <strong>der</strong> gematik durchzuführende Test- und Zulassungsverfahren sichergestellt.Komponenten <strong>der</strong> Telematik dürfen nur dann eingesetzt und betrieben wer<strong>den</strong>, wenn eineZulassung erteilt ist und diese – wenn erfor<strong>der</strong>lich – technisch nachgewiesen wurde. Stelltsich nach erfolgter Zulassung heraus, dass sich eine Komponente nicht (mehr) spezifikationskonformverhält, entzieht die gematik die Zulassung und entfernt die Einträge im Service-Directory-Dienst,so dass ab diesem Zeitpunkt eine Nutzung dieser Komponentenicht mehr möglich ist.Der Sicherstellungsauftrag hinsichtlich <strong>der</strong> Interoperabilität bezieht sich insbeson<strong>der</strong>eauch auf <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> und die <strong>Betrieb</strong>sprozesse sowie das einzuhaltende Sicherheitsniveau.Weiterhin übernimmt die gematik eine koordinierende Funktion zur Sicherstellunggematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 11 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006


<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)<strong>der</strong> Interoperabilität über alle PKI-Strukturen <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens.Im Rahmen des <strong>Betrieb</strong>es ist <strong>der</strong> gematik als verantwortliche Stelle ein Zugangs- undÜberprüfungsrecht im Rahmen von Audits und <strong>der</strong> permanenten technischen und organisatorischen<strong>Betrieb</strong>süberwachung entsprechend <strong>der</strong> zu treffen<strong>den</strong> Individualvereinbarungenmit <strong>den</strong> Betreibern einzuräumen.3.3.1.3 Service Level <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des GesundheitswesensDie von allen Betreibern von Telematikkomponenten einzuhalten<strong>den</strong> Service Level sindabhängig von <strong>der</strong> Teststufe bzw. <strong>den</strong> finalen Anfor<strong>der</strong>ungen an <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> Telematikinfrastrukturdes Gesundheitswesens nach dem Projekt.Für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> Testumgebungen wer<strong>den</strong> keine beson<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen an ServiceLevel formuliert.Für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> Produktionsumgebung wer<strong>den</strong> für die Teststufe 3 (10.000er-Feldtest)unter Verwendung von Testdaten keine beson<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen an Service Level formuliert.Für die Teststufe 3 mit Verwendung von Echtdaten wird eine Mindest-Verfügbarkeit im Rahmen des Projektes definiert. Für die Teststufe 4 (100.000er-Feldtest)wer<strong>den</strong> produktionsnahe Service Level vereinbart und durch die gematik und die beauftragtenBetreiber sichergestellt.Die gematik wird im Rahmen <strong>der</strong> Vertragsvereinbarungen mit <strong>den</strong> Betreibern bzw. Provi<strong>der</strong>ndie Anfor<strong>der</strong>ungen an die Produktionsumgebung <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesensauf die auszulagern<strong>den</strong> Services herunterbrechen und verbindlich vereinbaren.3.3.2 <strong>Betrieb</strong>sführungDie <strong>Betrieb</strong>sführung umfasst alle technischen und organisatorischen Aspekte, um die definiertenIT-Services <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens entsprechend <strong>der</strong>logischen <strong>Betrieb</strong>sumgebungen und physischen Architektur umzusetzen. Diese sind als<strong>Betrieb</strong>skonzepte definiert und wer<strong>den</strong> im Rahmen des Betreibermodells umgesetzt.gematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 12 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006


<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)3.3.2.1 <strong>Betrieb</strong>skonzeptFür Betreiber und Provi<strong>der</strong> <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens ist das von<strong>der</strong> gematik herausgegebene <strong>Betrieb</strong>skonzept in <strong>der</strong> jeweils gültigen Fassung verbindlich.Darin definierte Anfor<strong>der</strong>ungen sind auch in <strong>den</strong> Individualverträgen mit <strong>den</strong> Betreibernund Provi<strong>der</strong>n explizit festzuhalten und umfassen insbeson<strong>der</strong>e:• Beschreibung <strong>der</strong> zu betreiben<strong>den</strong> Infrastrukturen,• Prozessbeschreibungen für:oooooooooooInci<strong>den</strong>t Management mit klaren Eskalationsregelungen,Problem Management zur Ursachenanalyse von Fehlern und Fehler-Vorbeugung,Change Management,Release Management zur Umsetzung <strong>der</strong> Change Management-Vorgaben,Configuration Management inkl. <strong>Betrieb</strong> eines ganzheitlichen CMDB-Modells,Service Level Management zur Einhaltung <strong>der</strong> Service Level Agreements(SLA), insbes. zum Bereich Verfügbarkeit und Quality of Service (QoS),Security Management,Availability Management,Continuity Management inkl. Notfallplanung, Datensicherung und Archivierung,/ Rearchivierung,Capacity Management,Financial Management mit Fokus auf Accounting und Billing,• Betreibermodell (vgl. Glie<strong>der</strong>ungspunkt 3.3.2.2).Ergänzend zum <strong>Betrieb</strong>skonzept wer<strong>den</strong> Dokumente erstellt, die für die <strong>Betrieb</strong>sführungnotwendig sind:• Sicherheitskonzept inkl. Gebäude- und Gerätesicherheit, Datensicherheit, Zugangsund Zugriffssicherheit und –kontrolle,gematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 13 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006


<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)• Migrationskonzept mit Fokus auf die Umsetzung <strong>der</strong> Projektanfor<strong>der</strong>ungen innerhalb<strong>der</strong> Testdurchführung,• <strong>Betrieb</strong>shandbücher für <strong>den</strong> operativen <strong>Betrieb</strong> von physischen Komponentendurch die gematik als eigener Provi<strong>der</strong> <strong>der</strong> Testumgebungen.Eine querschnittliche Aufgabe ist das Qualitätsmanagement und Berichtswesen mit <strong>der</strong>Abbildung von Kontrollmöglichkeiten durch permanentes Monitoring, Reporting und Auditszur Prüfung vorgegebener Prozesse und Sicherheitsmaßnahmen.3.3.2.2 BetreibermodellDas Betreibermodell <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens differenziertgrundsätzlich zwischen <strong>der</strong> Produktionsumgebung und <strong>den</strong> Testumgebungen <strong>der</strong> Telematikinfrastrukturdes Gesundheitswesens entsprechend <strong>den</strong> logischen <strong>Betrieb</strong>sumgebungen.Für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> Testumgebungen wird die gematik geeignete Modelle schaffen, <strong>den</strong>notwendigen <strong>Betrieb</strong> sicherzustellen.Für das Betreibermodell <strong>der</strong> Produktionsumgebung sind folgende Rahmenbedingungendefiniert:• Die <strong>Betrieb</strong>sverantwortung für die Zugangsnetze (als Anbindungsstelle für dieKonnektoren <strong>der</strong> Leistungserbringer) haben die Zugangsdienstbetreiber. Diesesind die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung,<strong>der</strong> Deutsche Apothekerverband e.V., die Deutsche Krankenhausgesellschaftund die gematik. Diese müssen Provi<strong>der</strong> für die technische Realisierungdes <strong>Betrieb</strong>es <strong>der</strong> Zugangsnetze nach Durchführung eines öffentlichen Vergabeverfahrensbeauftragen, so dass ein transparentes und diskriminierungsfreiesAuswahlverfahren <strong>der</strong> Provi<strong>der</strong> sichergestellt ist. Alternativ können Provi<strong>der</strong> gem.§ 9 Satz 3 <strong>der</strong> Verordnung über Testmaßnahmen zur Einführung <strong>der</strong> elektronischenGesundheitskarte [RVO2006] durch Vergabe einer Konzession zugelassenwer<strong>den</strong>, wenn das Zulassungsverfahren ebenfalls transparent und diskriminierungsfreidurchgeführt wird. Die Betreiber <strong>der</strong> Zugangsnetze sind auch für dieAusgabe <strong>der</strong> für die Konnektoren erfor<strong>der</strong>lichen SMC zuständig. Die Kooperation<strong>der</strong> Zugangsdienstbetreiber untereinan<strong>der</strong> ist ausdrücklich erwünscht.gematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 14 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006


<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)• Infrastrukturdienste <strong>der</strong> Zugangsnetze wie Proxies bzw. Caching-Dienste könnenvon <strong>den</strong> Zugangsnetzprovi<strong>der</strong>n nach <strong>den</strong> Vorgaben <strong>der</strong> gematik betriebenwer<strong>den</strong>.• Mehrwertdienste können von <strong>den</strong> Leistungserbringern, Kostenträgern, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>enOrganisationen angeboten wer<strong>den</strong>. Die Bereitstellung von Mehrwertdienstenerfolgt in Netzbereichen, die von <strong>den</strong> Anwendungen <strong>der</strong> Telematik <strong>der</strong> elektronischenGesundheitskarte informationstechnisch getrennt wer<strong>den</strong>. Sowohl Bereitstellungals auch Nutzung erfolgen innerhalb dieser Netzbereiche unbeschränkt,d.h. es wer<strong>den</strong> netzseitig we<strong>der</strong> Anbieter daran gehin<strong>der</strong>t, einen Mehrwertdienstanzubieten, noch Nutzer in <strong>der</strong> Dienstnutzung beschränkt, sofern <strong>der</strong> betreffendeDienst lediglich Transportfunktionen des Telematiknetzes nutzt. Mehrwertdienste,die Basisdienste <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur (bspw. PKI-Dienste) integrieren, bedürfeneiner Zulassung und einer vertraglichen Regelung mit <strong>der</strong> gematik.• Das MPLS-Backbone inkl. Frontend, Backend und ggf. weiterer Teilnetze ist voneinem (o<strong>der</strong> mehreren) durch die gematik zu beauftragen<strong>den</strong> Provi<strong>der</strong>(n) zubetreiben.• Die zentralen Infrastrukturdienste wer<strong>den</strong> ebenfalls von einem (o<strong>der</strong> mehreren)durch die gematik zu beauftragen<strong>den</strong> Provi<strong>der</strong>(n) betrieben.• Der <strong>Betrieb</strong> des TSL-Dienstes erfolgt durch einen von <strong>der</strong> gematik zu beauftragen<strong>den</strong>Provi<strong>der</strong>.• Der <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> Brokerinstanzen erfolgt gemäß <strong>den</strong> Festlegungen des <strong>Betrieb</strong>es<strong>der</strong> Zugangsnetze mit <strong>der</strong> Ergänzung, dass <strong>der</strong> von <strong>der</strong> gematik zu verantwortende<strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> Brokerinstanz als Ausfalllösung für die von <strong>den</strong> vier Zugangsdienstbetreibernbetriebenen Brokerinstanzen dient.• Der <strong>Betrieb</strong> des Datenzugriffsaudit-Dienstes, des Accounting-Dienstes, <strong>der</strong>unterstützen<strong>den</strong> Dienste des Brokers (z.B. Trusted Service) sowie des Service-Directory-Dienstes wird von <strong>der</strong> gematik verantwortet. Die gematik beauftragthierzu Provi<strong>der</strong> für die technische Realisierung des <strong>Betrieb</strong>es.• Den <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> Versichertenstammdatendienste und des CAMS verantwortendie Kostenträger. Die <strong>Betrieb</strong>sverantwortung für <strong>den</strong> Verordnungsdatendiensteshat die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Dem Verband <strong>der</strong> privaten Kranken-gematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 15 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006


<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)versicherungen kann durch die gematik die Option eingeräumt wer<strong>den</strong>, einen eigenenVerordnungsdatendienst für die eigene Klientel zu betreiben.• Die Netzwerkanbindung <strong>der</strong> Fachdienste wird durch die gematik sichergestellt,indem eine zertifizierte Standardschnittstelle bereitgestellt wird.3.3.3 HaftungDie gematik haftet für Fehler in <strong>den</strong> Spezifikationen sowie bei Fehlern, die sich aus einernicht ordnungsgemäßen Durchführung des Zulassungsverfahrens ergeben.Komponentenhersteller haften für Fehler durch fehlerhafte Umsetzungen <strong>der</strong> Spezifikationen.Betreiber von Komponenten <strong>der</strong> Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens haften fürFehler, die sich aus nicht ordnungsgemäßen <strong>Betrieb</strong>sführungen ergeben. Die Weitergabe<strong>der</strong> Haftung an beauftragte Dienstleister ist möglich.gematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 16 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006


<strong>Richtlinie</strong> für <strong>den</strong> <strong>Betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitstelematik</strong>(<strong>Policy</strong>)Anhang AA1 - AbkürzungenKürzelAMSCAMSCMDBCMSDNSeGKHBAITMPLSNTPOIDDPKIQoSSGBSLASMCTMSTSLVODDVSDDErläuterungApplication Management SystemCard Application Management SystemConfiguration Management DatabaseCard Management SystemDomain Name Serviceelektronische GesundheitskarteHeilberufsausweisInformationstechnikMulti Protocol Label SwitchingNetwork Time ProtocolObject I<strong>den</strong>tifier DienstPublic Key InfrastructureQuality of ServiceSozialgesetzbuchService Level AgreementSecure Module CardToken Management ServiceTrust-service Status ListVerordnungsdatendienstVersichertenstammdatendienstA2 - Referenzierte Dokumente[Quelle][RVO2006]Herausgeber (Erscheinungsdatum): TitelBundesgesetzblatt I (2006) vom 05.10.2006, Seite 2199 ff.: Neufassung<strong>der</strong> Verordnung über Testmaßnahmen für die Einführung <strong>der</strong> elektronischenGesundheitskartegematik_BETR_<strong>Betrieb</strong>_<strong>Policy</strong>_V1.0.0.doc Seite 17 von 17Version: 1.0.0 © gematik Stand: 30.11.2006

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