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Newsletter Sep 12 - FHöV NRW

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GrußwortLiebe Kommilitonen,InhaltGrußwort...............................................................................2Gemeinsamer Trip einiger Kurse des AVD nach Brüssel.......3Kein Nachruf..........................................................................7Reform des Bachelorstudiengangs PVD 20<strong>12</strong>.......................8Interview mit dem Dozenten Herrn Sebastian Hansen .....11Fahrt nach Wolgograd, Berichte der Studierenden............14auch in diesem Sommer habenwir als Studierendenvertretung(Studi V) den aktuellen Prüfungsjahrgangverabschiedet und denneuen Einstellungsjahrgang 20<strong>12</strong>begrüßt. Wir wünschen allenAbsolventen einen guten Berufsstart.Denjenigen des Abschlussjahrgangs,für die das Rennennoch nicht vorbei ist drücken wirganz fest die Daumen für dieWiederholungsprüfungen. DenNeuen wünschen wir einen gutenStart in Ihren Neubeginn währendder dreijährigen <strong>FHöV</strong> Zeit. Mitdem Beginn des Studiums sindeinige Umstellungen, Veränderungenund Erfahrungen verbunden.Als Studi V begleiten wirEuch während der gesamtenDauer Eures Studiums so gut esgeht und stehen Euch für Fragenoffen! Scheut Euch nicht unsanzusprechen. Per E-Mail erreichtihr uns unter:koeln.studiv@fhoev.nrw.deAls Studi V verstehen wir uns alsInteressenvertretung die sichnicht nur auf die Organisation vonPartys und Spaßveranstaltungenbeschränkt sondern sich beherztfür die Verbesserung der Studiumsqualitätengagiert. Durchunsere Vernetzung in mehrerenGremien der <strong>FHöV</strong> haben wirzudem auch die Möglichkeitunsere Meinungen, Erfahrungenund auch Probleme als Stimmeder Studierenden auszusprechenund notfalls auch dafür „in dieBütt zu gehen“. Durch den hohenStellenwert, den unser Präsidentder <strong>FHöV</strong> der studentischenBeteiligung einräumt werden wirauch nicht müde uns für dieVerbesserung der Qualität desStudiums, größtenteils in unserer2


Freizeit, einzusetzen. In derVergangenheit ist uns das malbesser mal weniger gelungen. Wirnehmen jedes Anliegen unsererMitstudierenden ernst undversuchen diese - soweit sie vonuns realisierbar sind - zu klären.Habt Ihr Lust in der Studi Vmitzumachen? Unterstützungkönnen wir jederzeit gebrauchen!Da wir verschiedene Themenfelderbearbeiten lässt sich bestimmtauch etwas finden wasEuren Neigungen entspricht. Denzeitlichen Umfang könnt ihrselber bestimmen. Egal, ob einpaar Stunden im Monat odermehrere Stunden in der Woche,wir haben Bedarf!So, genug der Worte. Wir freuenuns Euch die fünfte Ausgabe desStudi V <strong>Newsletter</strong>s zu präsentierenund wünschen Euch viel Spaßbeim lesen!Für das Team der Studi VServet Köksal & Paola RedeniusStudierendensprecher & Stv. StudierendensprecherinGemeinsamer Tripeiniger Kurse desAVD nach BrüsselEtwas unsanft wurden dieMeisten an diesem Montagmorgenaus ihrem Schlaf gerissen.Die Fahrt Richtung Brüsselstartete nämlich um 6 Uhr vomBreslauer Platz in Köln, daher wares gut, dass alle noch durch dieProjektphase an das früheAufstehen und das fleißigeArbeiten gewöhnt waren. Herr Dr.Pabst, Herr Aparicio-Rodriguezsowie Herr Weiler begleiteten die77 Studierenden auf ihrer Fahrt.Etwas müde platzierten sich alleim Bus und mit einer minimalen3Verspätung ging es dann losRichtung belgischer Hauptstadt.Brüssel, der Sitz der EU undHauptstadt des schönen LandesBelgien sollte uns Einblick in dieArbeitsweisen und Abläufe aufeuropäischer Verwaltungsebenegeben.Nach einer dreistündigen Fahrtwurden wir mitten im EU-Viertelabgesetzt und bekamen so einenersten Eindruck dieser schönen,aber hektischen Stadt.Erster Anlaufpunkt unsererBildungsreise war die EuropäischeKommission.Hier mussten wir erst eineSicherheitskontrolle passieren,dies stellte jedoch aufgrund dertollen Organisation sowie derGeduld der Teilnehmer keinProblem da.Ein Angestellter der EuropäischenKommission erzählte uns einigesüber die Entstehungsgeschichteder Europäischen Union, Informationenzur geplanten Osterweiterungund weiteren Themen.Nach diesem zweistündigenVortrag und einer regen Teilnahmean der anschließendenDiskussion wurden wir in dieverdiente Mittagspause entlassen.Herr Dr. Pabst und Herr Benkelvon der Jakob-Kaiser-Stiftungempfahlen uns eine nahegelegeneFriterie an der es „die bestenPommes in ganz Brüssel“ gebensollte. Los ging es im Entenmarschzur besagten Bude. Leider wardiese so berühmt, dass mancheiner 45 Minuten auf seine Friteswarten musste. Bei der Bestellungmachten erste Sprachbarriereneinigen zu schaffen diese wurdenjedoch durch unsere Erfahrungaus vielen Trainings sozialerKompetenzen und einer gutenFähigkeit im „Kommunizierendurch Handzeichen“ schnellüberwunden.Gestärkt ging es weiter zum EU-Parlament. Hier wurden wir inzwei Gruppen aufgeteilt und wirbekamen, vorgetragen vonMitarbeitern des Parlamenteseinen Einblick in die Arbeit dieserInstitution. Angesprochen wurdedie Problematik der unterschied-4


lichen Sprachen der einzelnenLänder, der zwei Städte in denenEU-Einrichtungen sind (Brüsselund Straßbourg), der Versuch derTransparenz, sowie die Probleme,die mit dem Erweitern derZuständigkeit und Aufgaben fürdie EU-Institutionen auftreten.Nach einer kurzen Führung in denRatssaal, hier wurden wir leiderdurch einen Tontest gestört, warunser Besuch des Parlamentesvorbei.Nach einer nervenaufreibendenBusfahrt durch die engsten undbefahrensten Straßen Brüsselserreichten wir unversehrt unserHotel. Dieses lag schön zentral,mitten in einem Einkaufsviertel inder „Oberstadt“.Nach einer Erholungsphase imHotel und einem sehr langenAbendessen versammelten sichverschiedene Gruppen am Abendum die umliegende Stadt selbstzu erkunden. Da wir zwar zentralwohnten, einige Sehenswürdigkeitenaber weiter entfernt lagen,war es eine gute Idee, sich eineder Mietfahrräder auszuleihenAbschließend ist zu sagen, dassdie Fahrt einfach klasse war.Interessante Einblicke in dieArbeit der EU, eine schöne Stadtund nette Leute rundeten diese 2Tage ab.Als Manko kann man nur dieOrganisation des Abendessensnennen, leider wurden wir nichtdarauf aufmerksam gemacht,dass man bei speziellen Ernährungswünschendies bitte rechtzeitigdem Hotel mitteilen sollte.Weiterhin schade war, dass wirnur 2 Tage vor Ort waren. Brüsselist sehr groß und es gibt viel zusehen, dass ein weiterer Tagbesser gewesen wäre.Isabella Endrikat, AVD, EJ 2010und so die Stadt in dieser leiderdoch etwas kurzen Zeit zuerkunden. Eine Gruppe ist vonunserem Hotel sogar bis zumAtomium geradelt.Das Frühstück am nächstenMorgen war lecker und abwechslungsreich,jedoch auch sehr gutbesucht. Ausgeschlafen und sattging es dann ans Auschecken undGepäck-Einladen, anschließendfolgte eine zweistündige Stadtführung.Aufgeteilt in 3 Gruppenwurden wir an einige politischwichtige Orte geführt. Unteranderem der Justizpalast, dieSynagoge, sowie der Königspalast.Mit kurzen Erklärungen undgeschichtlichen Hintergrundinformationenging die Zeit leidersehr schnell rum.Der abschließende zweistündigeAufenthalt in der Innenstadt rundum die Brüsseler Kathedrale botuns nochmals Zeit, Geschenke fürdie Liebsten daheim zu besorgen.Nach einem Gruppenfoto undeinem Dank an alle teilnehmendenDozenten ging es pünktlichlos Richtung Heimat.56


Kein NachrufEines muss man zugeben: UnsereDozenten sind schon ein bunterHaufen. Neben den ‚klassisch’ausgebildeten Lehrenden treibensich bei uns eine Unternehmensberaterinfür Ärzte, der jüngsteStadtdirektor Deutschlands, einKabarettist und ein ehemaligerLobbyist herum. Ein Krimi-Autor,ein Porschefahrer, ein Chef einerFondsgesellschaft – die letztendrei in Personalunion.Bei manchen dieser Lebensläufeliegt die Frage nah, weshalb sojemand als Dozent an die <strong>FHöV</strong>kommt. Es ist weder lukrativ nochbesonders prestigeträchtig undvon Professoren-Dynastien habenwir in Köln auch noch nicht vielgehört. Und ob es so angesagt ist,die nächste Generation vonVerwaltungsbeamten heranzuzüchten?Das sind Studenten, diesich mit dem Widerspruchsrechtüberdurchschnittlich gut auskennen…Vielleicht ist es eine Mischung ausdem hehren Ziel, der nächstenGeneration etwas mitzugebenund der Ambition, selbst malLehrender zu sein – sei es nun,um es besser zu machen als dieeigenen Professoren oder um inderen Fußstapfen zu treten.Vielleicht ist es auch nur konsequent,nicht direkt ein Lehrenderzu werden, sondern zunächst diepraktische Seite kennenzulernen,und erst mit dieser Erfahrung indie Lehre zu wechseln. DieseErfahrung geht gelegentlicheinher mit einem eher unkonventionellenAuftreten, und manchmalauch mit einer MengeSelbstbewusstsein. Das istgewöhnungsbedürftig, aber auchnicht unnatürlich bei Menschen,die auch mal ein paar Jahreaußerhalb von Schulgebäudenverbracht haben.Was es auch ist, es hat uns einigeziemliche Charaktere als Dozentenbeschert. Einer von ihnengeht jetzt zur FOM, denn trotzerstklassiger Evaluationen wurdeer nicht als Hauptamtler an der<strong>FHöV</strong> angenommen. Während wirihm dabei alles gute Wünschen,7ist es ihm hoffentlich Recht(haha), dass wir ihn nur in zweiterLinie für Paragraphen und dieactio libera in causa im Gedächtnisbehalten. In erster Linieerinnern wir uns an die Kurzweiligkeitseiner Lehrveranstaltungen,sein riesiges Engagementund sein loses Mundwerk. Daran,dass er uns ein gesundes Augenmaßvermitteln wollte und wozuEntschlossenheit befähigen kann.Aber vielleicht bleibt, nachdemdie GO, das KAG und das VwVfGdas nächste Mal geändertwurden, vom Studium genau dasübrig. Wäre doch gar nichtschlecht.Ben Merks, AVD, EJ 2010Reform des BachelorstudiengangsPVD20<strong>12</strong>Alles fing mit dem Bolognaprozess1997 an. Europa sollte aufHochschulebene näher zusammenrücken.Studiengänge bzw.Hochschulabschlüsse sollten überdie Landesgrenzen hinausvergleichbar werden, um so denStudenten die Möglichkeit zugeben auch im europäischenAusland bessere Berufschancenzu erhalten.Und so konnten und wollten sichauch die Fachhochschulen füröffentliche Verwaltung in Nordrhein-Westfalendieser Europäisierungnicht verschließen. Derbis dahin vorgesehene DiplomstudiengangPVD hatte damitausgedient, es folgte eine gänzlicheNeukonzeption: der Bachelorstudiengangim Bereich desPolizeivollzugsdienstes.Doch aller Anfang ist bekanntlichschwer. Völlig losgelöst vombisher installierten Diplomstudienganggalt es einen Bachelorstudiengang,orientiert an denauch in praktischer Hinsicht heutemaßgeblichen Kernpunkten, ausder Taufe zu heben. Dabeiwurden die gemachten Erfahrungenmit neuen Ideen verknüpftum zu einem bestmöglichenErgebnis für alle Beteiligten zugelangen. Die Absolventen solltenmit einem hohen Wissenstand in8


ihre Berufung entlassen werden.2008 war es endlich soweit. Dieersten Studenten wagten sich andas Abenteuer „Bachelor“.Neben zahlreichen Veränderungenund Umstrukturierungenhatten sie vor allem, ähnlich wieauch die Dozenten, mit Prüfungsvoraussetzungenund Ähnlichemzu kämpfen. Es fehlte allenschlicht an Erfahrung im Umgangmit dem neuen Studiengang.Zwar wurden zahlreiche Unwägbarkeiten,mit denen auch dienachfolgenden Jahrgänge konfrontiertwurden, mehr oderminder beseitigt, doch so richtigüberzeugt von der Konzeption desBachelorstudiengangs waren nurwenige.Und so ist es nun nicht verwunderlich,dass sich 2011 eineKommission eingefunden hat, diesich seitdem zur Aufgabe gemachthat den Studiengang imWege einer Reakkreditierung zureformieren, um alle bisheraufgetretenen Fehler im System„Bachelor“ so gut es geht auszuschalten.Wesentliche Ergebnisse desreformierten Studiengangs sindu.a.:- Der Studiengang wird organisatorischgestrafft. 17 Wechsel derStudierenden von und zu Ausbildungsträgernkonnten auf 11(jeweils ohne Orientierungswocheund Kolloquium) reduziertwerden. Bei über 4000 Studierendenim Wirkbetrieb ist das miterheblichen organisatorischenEntlastungen (und Zeitgewinn fürdas eigentliche Studium) verbunden.- Zusätzlich wurden durch dieBündelung der TSK an der <strong>FHöV</strong><strong>NRW</strong> zwei aufwändig zu organisierendeWechsel von jeweils1400 Studierenden aus demTraining und aus der Praxis in die<strong>FHöV</strong> und zurück überflüssig.- Die Trainingsblöcke konnten von5 auf 4 reduziert werden. Durch9die verlängerten Blöcke werdenauskömmliche Trainingsphasenfür einzelne Trainingsinhalteermöglicht.- Durch den Verzicht auf dieEinzelprüfungen im Trainingkönnen <strong>12</strong> Trainingstage gewonnenwerden.- Die Praxisblöcke konnten von 4auf 3 reduziert werden. Dieverlängerten Praxisblöckeermöglichen den Praxisbehörden,die hohe Anzahl von Studierendenin den Direktionen flexibeleinzusetzen. Dadurch kann einzielführendes Praxisstudiumumgesetzt werden. Die Kurzpraktikavon 5 Tagen sind gestrichen.- Ein durchgängig zu planenderLehrendeneinsatz an der <strong>FHöV</strong> istnunmehr gewährleistet.- Das Prüfungswesen ist durchVerzicht auf Einzelprüfungen(ersetzt durch dienstliche Bewertungen)in den Trainingsmodulen(ausgenommen BPT) und Reduzierungder Einzelprüfungen inder Praxis von bisher 8 auf 2entschlackt. Diese wurden indienstliche Bewertungen integriertund die Durchführung denAnforderungen der Praxis angeglichen.- Durch die Aufgabe der Leitthemenorientierungals Organisationsprinzipwird die aufgabenübergreifende,interdisziplinäreVermittlung von Inhalten optimiert.Eine strikte Aufteilung indie, auch aus der Praxis bekanntenDirektionen (GE, KK und VS),wird es thematisch so nicht mehrgeben. Damit werden auchRedundanzen im Studiengangabgebaut.Inwiefern die Reform die erhofftenVerbesserungen mit sichbringt, bleibt abzuwarten. Auchwerden zweifelsohne neueProbleme auftauchen. Einweiterer, notwendiger Schritt zurOptimierung des Bachelorstudiengangsim Bereich Polizeivoll-10


zugsdienst scheint dennochgemacht zu sein.Thomas Odenthal, PVD, EJ 2010Interview mit demDozenten HerrnSebastian HansenZur Dozentenschaft der <strong>FHöV</strong><strong>NRW</strong> gehört seit dem 1. Märzdiesen Jahres auch Herr SebastianHansen. Der neue Dozentbegann seine Laufbahn inder öffentlichen Verwaltung beider Stadt Frechen als Stadtinspektoranwärterund absolvierte 2006sein Studium an unserer <strong>FHöV</strong><strong>NRW</strong>. Anschließend arbeiteteHerr Hansen zunächst als Personalsachbearbeiterund übernahmzudem die Leitung von Projekten.Nach einem berufsbegleitendenStudium des Verwaltungsmanagementsan der Universität Kasselerlangte er im Jahr 2010 denAbschluss als Master of PublicAdministration. Seit dem zweitenQuartal dieses Jahres unterrichtetder in Köln geborene und inPulheim aufgewachsene DozentVerwaltungsmanagement- undOrganisation, Personalmanagementund Einführung in dieöffentliche Betriebswirtschaftslehre.Die Studi V hat für die Studierendenschaftversucht, Herrn Hansenmit 14 Fragen etwas näherkennenzulernen.Herr Hansen, welcher Song läuftbei Ihnen gerade?Während der Arbeit höre ichgrundsätzlich selten Musik.Generell habe ich jedoch einensehr differenzierten Musikgeschmack,höre jedoch längst nichtalles. Es kann daher vorkommen,dass in meiner Playlist ein Stück11von Frank Sinatra auf HerbertGrönemeyer, Die Ärzte undRobbie Williams folgt. (Der sog.)Classic Rock und vieles Weitereaus den 1970er und 80er Jahrengehen, genauso wie guter Jazz,eigentlich immer!Ihr Lieblingsfilm:Film/Kino ist für mich eineunterschätzte Kunstform. Es gibtdaher auch so viele unglaublichgute Filme, dass ich mich kaumauf einen Lieblingsfilm festlegenkann.Ihre erste Investition nach einemMillionengewinn im Lotto?Ein freistehendes Haus imGrünen.Ihr Lieblingsfach während dereigenen Schulzeit?Als Dozent für ÖBWL muss ich dasnatürlich sagen, aber tatsächlichwar BWL schon während derSchulzeit mein liebstes Fach. Daich mein Abitur mit dem SchwerpunktWirtschaft und Verwaltungabgelegt habe, hatte ich das Fachauch seit der 11. Klasse und imAbitur dann als ersten LK.Welches Schulfach haben Sie„gehasst“?„Hass“ ist so ein schweres Wort,aber obwohl ich es als zweiten LKhatte und mir die Thematikimmer lag/liegt, war Mathe nichtgerade mein Lieblingsfach…Wer oder was hat Sie in IhrerJugend am stärksten geprägt?Mein Großvater. Er hat sich alsgelernter Landwirt bis ins Managementder Ford-Werke hochgearbeitetund war dort zuletzt alsManager in der Personalabteilungtätig - das hat mich schon sehrfrüh beeindruckt!Haben Sie vorher bereits ananderen Hochschulen als Dozentgearbeitet?Vor meiner Versetzung an die<strong>FHöV</strong> <strong>NRW</strong> habe ich bei derFernUniversität in Hagen gearbeitet.Ich war dort jedoch nicht inder Lehre, sondern in der Verwaltungtätig. Allerdings habe ich in<strong>12</strong>


dieser Zeit Seminare für Kollegenin der beruflichen Praxis gegeben.Die Schwerpunkte dieser Seminarelagen bei Themen des Arbeitsrechtsund im Personalmanagement.Wollten Sie schon immer Dozentan einer Hochschule werden?Schon in meiner Zeit als Studentan der <strong>FHöV</strong> empfand ich denLehrbetrieb an dieser doch sehrspeziellen Hochschule als sehrinteressant und angenehm! Ichhabe jedoch ehrlich gesagt langegar nicht über die Option nachgedacht,selber als Dozent zurückzukehren.Nachdem ich meineersten Seminare in der hochschulübergreifendenFortbildungin <strong>NRW</strong> gegeben habe, stellte ichjedoch fest, dass die Lehre mirsehr viel Freude bereitet! Derakademische Lehrbetrieb war mirdurch meine Tätigkeit als stellvertretenderPersonalabteilungsleiterbei der FernUniversität inHagen inzwischen gut bekanntund so habe ich mich dann durchdie Ausschreibung meinerjetzigen Stelle intensiv mit demThema auseinandergesetzt undmich letztlich dafür entschieden.Was sind Ihre besonderenFähigkeiten und Talente aus demMunde Ihrer Freunde?Auf Rückfrage habe ich geradevon vier besonderen Fähigkeitenund Talenten erfahren, die ichhier kurz aufzählen möchte:• Ich bin ein guter „praktischerTheoretiker“ (ein schöner Gegensatz),da ich „neben einer hohentheoretischen Fachlichkeit immerden Bezug zur Praxis herstelle undganz praktische Lösungen schaffe“.• Ich bin zuverlässig.• Ich habe einen Blick für dasWesentliche und gute Analysefähigkeiten.• Ich bin sehr empathisch, dennich verstehe die Denkweiseanderer Menschen und stellemich darauf ein.Dem habe ich nichts hinzuzufügen.;-).13Ihre schlimmste Angewohnheit?Ich bin Perfektionist – übrigensberuflich wie privat. Ich bemühemich aber, es damit nicht zuübertreiben. Das kann nämlichganz schön nervig sein.Ihr Lieblingsstaatsoberhaupt/-kanzler?Horst KöhlerHardcover oder SoftcoverBücher?Hardcover oder Softcover, das istmir egal – aber es müssen Büchersein. Ich habe mehrfach versucht,ein Buch auf einem Kindl odermeinem iPad zu lesen – das gehtfür mich einfach nicht! Ich magdie Haptik und den Duft einesBuches, das ich gerade lese.Welche Sprachen sprechen Sie?Ich habe leider kein ausgeprägtesFremdsprachentalent und kommenicht über die während desAbiturs erworbenen Grundkenntnissein Englisch und Spanischhinaus.Ihr Lieblingszitat?"Auch wenn man unterliegt, sollman es in Ehren tun." - NiccolòMachiavelli"Der Feige stirbt schon vielmal, eher stirbt, die Tapfern kosteneinmal nur den Tod." - WilliamShakespeare: ‚Julius Caesar‘, 2.Akt, 2. SzeneServet Köksal, AVD, EJ 2010Fahrt nach Wolgograd,Berichte der StudierendenVom 17. Juni bis zum 23. Juni20<strong>12</strong> ist eine achtköpfige Delegationaus Köln in Wolgograd inRussland gewesen. Anlass dieserReise war unter anderem die 25-jährige Städtepartnerschaft,welche die Stadt Köln seit demunterhält. In Vordergrund standhierbei der Zusammenhangzwischen Zivilgesellschaft undPolitik im Rahmen der e-Democracy und des e-Gouvernement. Es sollte einAustausch zwischen den russischenStudenten der Verwaltungsakademiefür staatlichen14


Dienst der Stadt Wolgograd unddeutschen Studenten aus demGroßraum Köln stattfinden.Teilgenommen an diesemAustausch haben seitens der<strong>FHöV</strong> <strong>NRW</strong> Antonia Hewig, SvenNeumann und David Ohlenhardt.Die Frage, welche sich hierbei alsaller erstes stellt, ist, wo istWolgograd eigentlich? Wolgogradist zunächst eine Oblast in derRussischen Föderation. EineOblast ist ähnlich wie unsererBundesländer, jedoch nur inBezug auf die räumliche Aufteilung.Eigene Kompetenzen, wieunsere Bundesländer sie besitzen,haben sie nicht. Gleichzeitig istWolgograd auch eine Stadt in derOblast Wolgograd. Die StadtWolgograd ist hierbei nur rund 10km breit, schlängelt sich jedochgut 60 km entlang dem FlussWolga. Einzelne Ausläufer derStadt sind bis zu 80 km lang. Diesentspricht also einer Fläche vongut 565 km². Mit rund 1,7 Mio.Einwohnern wohnen dort circa700.000 Einwohner mehr als inKöln. Die Bevölkerungsdichte liegthier bei 1.796 Einwohner je km²(Köln: 2.486 Einwohner je km²).Interessant ist hierbei, dass dieStadt Wolgograd sich ausschließlicham rechten Wolga-Uferbefindet. Auf der anderen Seitedes Flusses liegt bereits eineandere Stadt.Klimatisch gesehen ist die WolgograderRegion extremer Ausgeprägtals Köln. Es gibt nur zweiwesentliche Wetterextreme.Entweder es ist kalt oder es istwarm. Die Durchschnittstemperaturschwankt hier zwischen -10,7°C im Januar und 18,4 °C im Juli(durchschnittliche Untergrenze)und -4,5 °C im Januar und 29,3 °Cim Juli (durchschnittliche Obergrenze).Nicht selten klettern dieTemperaturen aber auch auf über30 bzw. 40 °C oder fallen auf rund-30 °C im Winter ab. Dies wird vorallem daran liegen, dass Wolgogradin der Steppe liegt, mitteilweise wüstenähnlichenGebieten.15Niederschlag gibt es im Juni nuran 6 Tagen. Zufälligerweise habenwir bei unserem Besuch schonzwei dieser Regentage abbekommen.Logischerweise heißt esan den Tagen, an denen esregnet, dann aber auch Landunter. Die spärlich gesäten Kanälekonnten diese Regenmassen nichtmehr fassen und die Straßenwaren dementsprechend überflutet.Zumal dort das Wasser vonden Dächern nicht in das Kanalsystem,sondern auf die Straßegeleitet wird.Alles in allem hatten wir aberGlück mit dem Wetter. Von demersten Regentag haben wir nichtsmitbekommen, weil wir erst umcirca 21.00 Uhr angekommen sindund der zweite Regen setzte erstam späten Nachmittag ein, hörtedann aber auch wieder auf.Danach war das Wetter wiederschön. Die Temperatur lag immerbei um die 30 °C, was aber aufGrund der trockenen Luft rechtangenehm war. Gebäude warenbis auf wenige Ausnahmenklimatisiert.Interessanterweise wird inRussland im Winter übrigenszentral geheizt. Zu einem gewissenDatum stellt eine Regierungsstelledie Heizungen an, egal wiewarm oder kalt es ist. Die Heizungenlaufen dann alle bei 30 °C, dieTemperatur regeln oder dieHeizung gar ausstellen kann mannicht. Das einzige, was dann nochübrig bleibt, ist, das Fensteraufzumachen. Ausgestellt wirddie Heizung dann auch wieder zueinem bestimmten Datum. Vorallem bei einem so großen Landkann das bedeuten, dass es ineinigen Gebieten noch viel zu kaltist, um die Heizung auszustellenoder aber auf Grund der Temperaturschon viel zu spät.David Ohlenhardt, AVD, EJ 201016


Mutter-Heimat-StatueDie Städtepartnerschaft zwischenKöln und Wolgograd, ehemalsStalingrad, besteht seit Ende der80er Jahre. Dadurch hatte diesenJuni zum ersten Mal eine Gruppevon Studenten die Möglichkeit,nach Wolgograd zu reisen.Bekannt wurde die Stadt durchdie Schlacht von Stalingrad, 1942-43. Wolgograd hat immer nocheinen Symbolcharakter für denKrieg. Noch heute ist diesesKapitel der russischen Geschichtein der Stadt omnipräsent. ZahlreicheMonumente und ehemaligeKriegsgeräte erinnern daran.Patriotismus und Nationalstolzstellen zentrale Werte dar. Es gibtdementsprechend Vereinigungenzur Stärkung der Heimatverbundenheit,welche vornehmlich umdie Jugendlichen bemüht sind undsich etwa die Denkmalpflege zurAufgabe gemacht haben.Im Gegensatz zu Deutschlandbesteht für junge Männer diePflicht, einen einjährigen Militärdienstzu leisten. Das Absolvierenvon Zivildienst ist dagegenunüblich und muss über einenlängeren Zeitraum als derGrundwehrdienst erfolgen.Gleich am ersten Tag in Wolgogradbestiegen wir den Mamajew-Hügel, eine Gedenkstätte an dermit überdimensionalen Skulpturenan den zweiten Weltkriegerinnert wird. Dort konnten wirdas imposante Wahrzeichen derStadt, die 103 m hohe Mutter-Heimat-Statue, von Nahemerleben. Außerdem befinden sich17auf dem Hügel der See dertausend Tränen und der Saal desSoldatenruhmes, in dem zumAndenken an die Kriegsgefallenenständig eine große Feuerfackelbrennt.Dazu standen mehrere Museenzur Besichtigung. Unter anderemdas Freilichtmuseum StarayaSarepta, eine etwa 1000-Seelen-Gemeinde. Sarepta wurde Endedes 18.Jahrhunderts unter derHerrschaft von Katharina II. vondeutschstämmigen Lutheranernzwecks Missionierung gegründet.Diese Mission verlief jedochweniger erfolgreich. Insgesamtkonnten nur knapp 20 Menschen„bekehrt“‘ werden. Dies könntean den relativ strengen Regelnder lutheranischen Gemeindeliegen-Brautpaare wurdenbeispielsweise ungeachtet desAlters und etwaiger Sympathienausgelost. Heutzutage wird dieSiedlung nach und nach durchFördermittel der russischenRegierung und aus Deutschlandrestauriert. Aufgrund der Förderungdurch sächsische Stiftungenverfügt die kleine Gemeindesogar über eine deutschsprachigeBibliothek. Im architektonischherausstechenden Panoramamuseumbesichtigten wir zahlreicheExponate aus dem zweitenWeltkrieg. In dem regionalenMuseum Wolgograds gewannenwir einen Überblick über dieheimische Flora und Fauna sowieüber die verschiedenen Völker,die im Gebiet Wolgograds lebten.Sehr wichtig war ferner derErfahrungsaustausch mit denWolgogradern. Gleich am erstenTag nach der Anreise fand einTreffen mit den Leitern derAkademie für Verwaltung undJura sowie einigen Studentenstatt. Auch in den folgendenTagen gab es Treffen - u.a. mitden Mitgliedern einer Organisation,die sich für das politischeEngagement von Frauen einsetzt,und im pädagogischen Institutvon Wolgograd. Zudem trafen wiruns mit einigen (ehemaligen)Studenten der Akademie, die im18


Zuge der Städtepartnerschaftbereits in Köln waren, aber auchmit Studenten, die Deutsch an derAkademie als erste- oder zweiteFremdsprache erlernen. Sienutzten die Chance ihre Sprachkenntnisseam „lebenden Objekt“zu testen. Nach Auskunft einigerStudenten werden in Russlandgenerell nur ein- bis zwei Fremdsprachenunterrichtet. Meist istEnglisch die erste Wahl, gefolgtvon Deutsch. Da aus unsererGruppe nur wenige der russischenSprache mächtig sind, wurden wirzur besseren Verständigung diemeiste Zeit von kompetentenDolmetschern begleitet.So lernten wir viel über dieMenschen und deren Projekte inWolgograd. Außerdem konntenwir anhand von Vorträgen überdie Demokratie in Deutschland,besonders auf kommunalerEbene, einige interessanteDiskussionen anstoßen. Danebenwar es möglich, Kontakte zuknüpfen und Kooperationen mithiesigen Projekten zu starten. Soetwa in o.g. pädagogischenInstitut mit einem Geschichtsvereinund einem Austauschprogrammfür junge Auszubildende,welches bereits zwischen Chemnitzund Wolgograd besteht.In der Woche gewannen wirdurch den Besuch verschiedenerDenkmäler und Sehenswürdigkeitenetliche und vielfältige Eindrückevom Gastgeberland. Sounternahmen wir in der WolgograderRegion einige Ausflüge;etwa zu einem abgelegenenKloster, in dessen Nähe sich zuZeiten der Sowjets Priester ineinem angrenzenden Höhlensystemversteckten. Des Weiterenbesuchten wir ein Kosakendorfaus dem 19. Jahrhundert, inwelchem wir interessanteEinblicke in das Leben und dieBrauchtümer des zarenunabhängigenReitervolkes erhielten.Eingeprägt haben sich neben dergroßen Gastfreundschaft dieHerzlichkeit und Offenheit,welche uns entgegengebracht19wurden. Insgesamt hat derAustausch seinen Zweck nichtverfehlt. Wir lernten einiges überdie Geschichte der Partnerstadtund das Leben dort. Vor allemhaben wir viele interessanteMenschen und eine andere Kulturkennengelernt.Antonia Hewig, AVD, EJ 2011ständig brennende Feuerfackel zumAndenken an die KriegsgefallenenWodka - das ist eines der erstenDinge, an die man zuerst denkt,wenn man das Wort „Russland“hört.Doch Russland ist mehr als das!Russland ist Vielfalt, Wandel undvor allem Gastfreundlichkeit.Zunächst ist auf die Freizeitgestaltungin Wolgograd einzugehen.Dort ist es auf den ersten Blickschwer erkennbar, womit manseine Freizeit verbringt. Da wiruns überwiegend im Stadtzentrumvon Wolgograd bewegthaben, suchten wir vergebensnach Tennisplätzen, Fußballplätzenoder weiteren Sportanlagen.Ebenfalls fanden wir weder einKino, noch ein Schwimmbad vor.Die Studenten sagten uns jedoch,dass es dort ebenso wie hier auchSportanlagen geben würde,hiervon gibt es in Wolgogradjedoch nicht so viele wie inDeutschland und sie befinden sichauch nicht unmittelbar imStadtzentrum sondern eher inden Außenbezirken. Zudem istauffällig, dass es weder in derInnenstadt noch in den Außenbezirkenvon Wolgograd großeWiesen gibt, auf denen man Sportmachen kann.20


Anders als in Deutschland ist esjedoch so, dass ein Großteil derrussischen Bürger und vor allemStudenten diese breite Fläche anFreizeitmöglichkeiten nichtnutzen kann, da ihnen diefinanziellen Mittel hierzu nicht zurVerfügung stehen. Wie bereitserwähnt gibt es kaum Möglichkeiten,kostenlos Sport zu treiben.Ein kleines Rechenbeispiel:Während ein Professor in Russlandumgerechnet knapp 700-1000 € im Monat verdient, so sinddoch an der <strong>FHöV</strong> <strong>NRW</strong> Besoldungenvon über 2.000 € dieRegel (bei Hauptamtlern inVollzeit). Die „normalen Bürger“verdienen hierbei weit weniger,als ein Professor. Gleichzeitig sinddie Ausgaben in den meistenHinsichten (Miete, Lebensmittelkosten)ähnlich wie hier inDeutschland. Es ist also denkbarschwierig, ein solides Leben inRussland aufgrund der dortigenschwierigen finanziellen Verhältnissezu führen. An sportlicheAktivitäten ist dann eher wenigerzu denken.Daher gestaltet sich das Leben inRussland – trotz vorhandenerSportanlagen und Freizeitanlagen– anders als bei uns in Deutschland.Einerseits ist es so, dass manohnehin weniger Freizeit hat alsbei uns in Deutschland, da fastjeder gezwungen ist, neben demStudium oder der Arbeit einerweiteren beruflichen Tätigkeitnachzugehen, damit man seinenLebensunterhalt einigermaßenbestreiten kann. Daher ist eskeine Seltenheit, dass jungeStudenten in unserem Alter bis zu<strong>12</strong> Stunden pro Tag 7 Tage dieWoche arbeiten und studierenmüssen. Die dadurch nur nochsehr knapp vorhandene Freizeitwird dementsprechend meist indie Abende am Wochenendeinvestiert, an denen man örtlicheClubs und Pubs besucht und sichüber die Neuigkeiten austauscht.Der Besuch von Clubs ist jedochauch eher eine Seltenheit, dadiese Recht teuer sind und manes sich nicht leisten kann, dortregelmäßig hinzugehen. Daher21setzt man sich eher in gemütlichenRunden zusammen, trinktEtwas und redet miteinander.Letzteres haben wir mit unserenrussischen Partnern nahezu jedenAbend gemacht. Wir waren inBars, Cafes, schauten gemeinsamin einem tschechischen Restaurantdie Deutschlandspiele, voreinem Deutschlandspiel warenwir in einem Pub und schautenuns eine Beatles-Coverband anund am letzten Tag waren wir ineiner Diskothek.Das Highlight war jedoch derBesuch der „Banya“, einer 103° Cheiße Sauna, die uns inklusiveSwimmingpool und großzügigemWohnraum zu sehr günstigenKonditionen zur Verfügunggestellt worden ist. Verpflegungkonnten wir uns ausreichendmitnehmen, sodass dies zu einemunvergesslichen Abend gewordenwar.Wie auch an den anderen Abendenwaren wir natürlich nicht nurunter uns Deutschen unterwegs,sondern waren stets in Begleitungvon zahlreichen russischenStudenten und Studentinnen.Wir wurden von vornherein dortnicht als Touristen wahrgenommen,sondern waren wahrlicheiner „von ihnen“. Wir hatten unslediglich von unserer Sprachebzw. unserem Akzent unterschieden,andernfalls hatten wirjedoch überraschend ähnlicheInteressen.Die typischen TV-Serien wieScrubs, Two and a half men,Simpsons, Big Bang Theory oderHow i met your mother sind dortebenso weit verbreitet wie hier inDeutschland, sodass einem niedie Gesprächsthemen ausgegangensind.Der Musikgeschmack unterscheidetsich auch nicht wesentlich vonunserem, Pop und Rock sind amweitesten verbreitet, aber auchHip Hop und Electro stehen demnicht weit entfernt. Alleinig sindhier natürlich sprachliche Unterschiedezu erkennen, jedoch wirdmeist auch auf internationaleKünstler zurückgegriffen (vorallem in der Diskothek).22


Kulinarisch sind wir bei manchenMahlzeiten sehr überraschtworden, im Großen und Ganzenhat uns das Essen und Trinkenjedoch über die Woche hinwegüberzeugt.Auffällig oft (eigentlich bei jederMahlzeit) wurde uns unser Essenin irgendeiner Form mit Käseserviert. Zum Frühstück gab esz.B. Omelett mit Käse, Erbsen undWürstchen, Crêpes mit Käse undSchinken, zum Mittagessen undAbendessen alle Variationen vonFleisch mit Käse überbacken undzum Salat gab es geraspelten Käseals Topping. Als Nachtisch gab esirgendein Gebäck, dass oftmalsauch im mit Käse gefüllt war. ZumMittagessen gab es zu Trinkenimmer sogenanntes „Kompott“,ein süßes Fruchtgetränk mitObststückchen. Dies war anfangsetwas ungewohnt, man hat sichjedoch mit der Zeit daran gewöhntund es zu lieben gelernt.Einmal waren wir jedoch in einemtraditionellen Kosakendorf. Nachder Führung sollten wir aucheinmal traditionelles Kosakenessenprobieren. Hier haben wireine traditionelle Suppe, einHonig-Kräuter-Getränk und eineArt Gebäck zum Nachtischserviert bekommen. Zur Suppe: Eswar eine kalte Suppe, die nachSahne schmeckte und sehr flüssigwar. Dort waren Kartoffeln,Zwiebeln Dill und Radischen drin.Das Getränk war ein gegorenesHonig-Kräuter Getränk, welchessehr gewöhnungsbedürftigschmeckte und nur von denwenigsten ausgetrunken wordenwar. Das Gebäck war sehr fettigund geschmacksneutral, lediglichdie ungenießbare saure Sahneverlieh dem Essen einen „Geschmack“.Probiert hat es jeder,doch komplett gegessen hat esniemand.Abgesehen von diesem einmaligen,eben traditionellen Essen,waren wir jedoch sehr zufrieden.Zudem muss das „Wodka-Vorurteil“ strikt abgelehntwerden. Der Konsum von Wodkafindet in Russland nur auf traditionellenFamilienfesten statt,ansonsten greift man eher auf23Getränke wie Tee, Wasser, Wein,Bier und Cola zurück. Eine unsererDolmetscherinnen teilte uns mit,dass Frauen in der Öffentlichkeitweniger Alkohol trinken alsMänner und es dadurch aucheinen erheblichen Anteil analkoholfreien Getränken undinsbesondere Cocktails gibt.Jugendliche trinken auch gerne,so wie hier, Cocktails. Wenn manals Deutscher dort Wodkagetrunken hat, wurde man vonden einheimischen dort eherschräg angeschaut, als dass manvon ihnen Anerkennung undZugehörigkeit erfahren hätte.Zuletzt ist noch auf die eherweniger guten Fremdsprachenkenntnisseder russischen Bevölkerunghinzuweisen, die sichdaraus ergibt, dass man nur sehrselten oder gar nicht die Möglichkeithat, aufgrund der finanziellenSituation und verwaltungstechnischenGründen das (englischsprachige)Ausland zu besuchen undes nur sehr wenige Austauschprogrammezwischen denrussischen Studenten undStudenten im Ausland gibt. Mitden Studenten, mit denen wirkommunizierten, war eineVerständigung auf Englisch odersogar teilweise auf Deutschunproblematisch, innerhalb derStadt traf man jedoch sehr vieleMenschen, denen andere Sprachenals Russisch nicht geläufigwaren. Beispielsweise beherrschtender VerwaltungsdirektorderVerwaltungsakademie und dieLeiterin der Juristischen Fakultätin Wolgograd keine Fremdsprachenkenntnissebzw. lediglichgeringe Fremdstpachenkenntnisse.Dies wäre in solch hohenPositionen in Deutschland nahezuundenkbar.Sven Neumann, AVD, EJ 2011Politische Verhältnisse undaktuelle Demonstrationen –offizielle AnsichtenZunächst muss anfangs angemerktwerden, dass die folgendenMeinungen von Seiten derrussischen Verwaltungsleitungund ausgewählten Studentenstammen. Hierbei ist von großer24


Fortschritte hinterfragt und mitdenen in Russland verglichen mitdem Ergebnis, dass dort nichtsoder nicht viel erreicht wordenwar und man auch deshalb davonausginge, dass es keine Fortschrittein Russland aufgrund derdortigen Demonstrationen gebenwürde.Ebenso wurde die Gesamtsituationunter Putin auch im Anbetrachtder nun andauerndenEntwicklung unter ihm stetsschöngeredet. Er habe zwarFehler gemacht, gleichwohl habeer aber auch sehr viele Fortschritteherbeigeführt und man wüssteja nicht, ob es jemand andersdenn überhaupt besser gemachthätte. Somit sei man (es geht hierausschließlich um die Ansichtender Verwaltungsvertreter) mit derArbeit Putins zufrieden und könnedie Demonstrationen in Moskaunicht tolerieren.Abschließend wurde nochfestgehalten, dass Länder wie dieUSA oder auch die EuropäischeUnion nicht das Recht hätten, zusagen, was richtig oder falsch ist,wie es in der Handhabung mitden Syrien-Aufständen der Fallwar, da es gemäß der Völkerrechteso sei, dass man bei „internenAngelegenheiten“ (diese wurdenhier also solche bezeichnet) sichnicht in die Bereiche des Landeseinmischen darf, da dies sonstnicht mit dem Völkerrechtvereinbar sei. Dementsprechendmüsse man auf Russland übertragenihnen auch das Recht überlassen,ihre Probleme in eigenerHand zu lösen.Sven Neumann, AVD, EJ 201<strong>12</strong>7

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