03.12.2012 Aufrufe

Archikonvents der Templer

Archikonvents der Templer

Archikonvents der Templer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Verbannung gehen, was nur seine Rechtgläubigkeit bestätigt.<br />

Unter <strong>der</strong> Regierung des Kaisers Theodosius war es ihm endlich ab 380 vergönnt, unbehelligt sein<br />

Amt als Jerusalems Oberhirte auszuüben. Er nahm auch am zweiten ökumenischen Konzil von Konstantinopel<br />

(381), teil, dem wir das Glaubensbekenntnis <strong>der</strong> hl. Messe verdanken. Es anerkannte<br />

Cyrillus' zahlreiche Verfolgungen, die er seit 357 erlitten hatte, als Beweis seiner Rechtgläubigkeit.<br />

Unter den Häuptern <strong>der</strong> Orthodoxie sitzend, den Patriarchen von Alexandria und Antiochien, unterzeichnete<br />

er die Verurteilung <strong>der</strong> Semi-Arianer (Halbarianer). Im Jahre 382 richteten die Konzilsväter<br />

ein Schreiben an Papst Damasus, in welchem sie Cyrillus ein glänzendes Zeugnis ausstellten: nicht<br />

nur, daß er einst rechtmäßig zum Bischof einer Provinz geweiht worden sei, er habe auch an verschiedenen<br />

Orten zahlreiche Kämpfe gegen die Arianer geführt. Cyrillus starb im Jahre 386 o<strong>der</strong><br />

387. Von den etwa 35 Jahren seines Bischofsamtes verbrachte er sechzehn in <strong>der</strong> Verbannung.<br />

Abgesehen von einem Brief an Kaiser Konstantius, in welchem er berichtet, daß den Bewohnern<br />

Jerusalems bald nach seiner Bischofsweihe am Himmel ein helleuchtendes Kreuz erschienen sei, sowie<br />

einer Predigt über den Gichtbrüchigen hinterließ er als sein Hauptwerk dreiundzwanzig Katechesen,<br />

in welchen er den Taufbewerbern bzw. den Neugetauften außer Fragen <strong>der</strong> Moral in <strong>der</strong> Hauptsache<br />

das Glaubensbekenntnis <strong>der</strong> Kirche Jerusalems erläuterte. Den Abschluß bilden die sog. Mystagogischen<br />

Katechesen, welche <strong>der</strong> Taufe, <strong>der</strong> Firmung und <strong>der</strong> Eucharistie gewidmet sind.<br />

Mehr als tausend Jahre vor dem Tridentitum lehrte Cyrillus hinsichtlich <strong>der</strong> Rechtfertigung Erwachsener,<br />

daß die Menge <strong>der</strong> Gnaden von <strong>der</strong> Empfänglichkeit und <strong>der</strong> Mitwirkung des Tauf bewerbers<br />

abhänge. Er ermahnte daher die Katechumenen: "Reinige dein Gefäß, auf daß es reichlichere Gnade<br />

fasse. Denn die Sündenvergebung wird allen in gleicher Weise gegeben, die Mitteilung des Hl. Geistes<br />

aber wird nach dem Maße des Glaubens eines jeden gewährt. Mühest du dich nur wenig, so<br />

wirst du wenig empfangen; wenn du aber vieles leistest, so wird groß sein <strong>der</strong> Lohn." In seiner Katechese<br />

über die Firmung, <strong>der</strong> Vollendung <strong>der</strong> Tauf gnade, lehrt er: "In ähnlicher Weise (wie Christus<br />

im Jordan) wurde auch euch, als ihr aus dem Wasser des heiligen Bades gestiegen wart, die Salbung<br />

verliehen, das Abbild jener, mit <strong>der</strong> Christus gesalbt worden ist, das ist <strong>der</strong> Heilige Geist." Die Protestanten<br />

lehnen die Firmung ab. Cyrills Schrift - von Begeisterung für die Firmung erfüllt - veranlaßte<br />

daher einen <strong>der</strong> bedeutendsten lutherischen Dogmatiker in <strong>der</strong> Frühzeit <strong>der</strong> Reformation, Martin<br />

Chemeitz, das Chrisma spöttisch "chrisma cyrillianum" zu nennen.<br />

Neben Johannes Chrysostomus zählt Cyrillus zu den bedeutendsten griechischen Theologen, welche<br />

über die wirkliche Gegenwart Christi in <strong>der</strong> Eucharistie gelehrt haben. Nach dem Zitieren <strong>der</strong> Einsetzungsworte<br />

nach Paulus sagt er: "Da er (Christus) also selber vom Brote sagte: 'Dies ist mein Leib',<br />

wer wird danach noch wagen zu schwanken? Und da er selbst versicherte: 'Dies ist mein Blut', wer<br />

sollte jemals zweifeln, es sei nicht sein Blut? Zu Kana in Galiläa hat er einst Wasser in Wein verwandelt,<br />

<strong>der</strong> dem Blut verwandt ist. Und er sollte keinen Glauben verdienen, wenn er Wein in Blut verwandelte?<br />

(...). Deshalb lasset es uns mit voller Überzeugung als Christi Leib und Blut empfangen<br />

(...). So werden wir auch zu Christusträgern, da sein Leib und Blut in unsere Glie<strong>der</strong> aufgenommen<br />

wird". Von ihm wird auch bereits das Dogma, daß <strong>der</strong> ganze Christus selbst in den kleinsten Teilen<br />

enthalten ist, vertreten. Er mahnt daher: "Gib beim Genießen acht, daß dir nichts zu Boden fällt.<br />

Denn was du zugrunde gehen lassest, sollst du erachten, als ginge dir eines deiner Glie<strong>der</strong> verloren".<br />

In <strong>der</strong> fünften Mystagogischen Katechese erfolgt auch eine Erklärung des Meßritus, wobei er sich in<br />

<strong>der</strong> Hauptsache auf eine <strong>der</strong> ältesten Liturgien des Morgenlandes, auf die sog. Liturgie von Jerusalem,<br />

die auch Jakobus-Liturgie genannt wird, bezieht. Genau unterscheidet er hierbei zwischen dem<br />

eigentlichen Meßopfer und den es umgebenden Gebeten: "Nachdem das geistige Opfer, <strong>der</strong> unblutige<br />

Opferdienst vollzogen ist (d.h. nach <strong>der</strong> Wandlung), beten wir über jenem Sühnopfer zu Gott<br />

um den allgemeinen Frieden <strong>der</strong> Kirche (...) und für alle Hilfsbedürftigen beten wir alle und bringen<br />

dieses Opfer dar." - "Den für unsere Sünden geschlachteten Christus opfern wir, um für die bereits<br />

Verstorbenen und für uns, den milden Gott zu versöhnen".<br />

Leo Xm., dem die wahre Ökumene beson<strong>der</strong>s am Herzen lag, führte das Fest des Heiligen auch für<br />

das Abendland ein und setzte es auf den 18. März - zur Stärkung <strong>der</strong> katholischen Einheit in West<br />

und Ost. Außerdem verlieh er Cyrillus den Titel eines "Kirchenlehrers". Das Evangelium seines Festes<br />

(Mt. 10, 23-28) ist dasselbe wie am Tage des hl. Athanasius. Es beginnt mit den Worten:<br />

"Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine an<strong>der</strong>e", d.h. <strong>der</strong> Herr will nicht, daß<br />

sich die Glaubensboten mutwillig zum Martyrium herandrängen o<strong>der</strong> nutzlos dort arbeiten, wo sie<br />

nur auf Ablehnung stoßen und so ihr Leben nutzlos wegwerfen. Aber in Verfolgungszeiten entspricht<br />

eine Flucht zu denen, welchen die Frohbotschaft noch nicht verkündet worden ist, dem<br />

Gebote Christi.<br />

XXVIII - 180 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!