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Archikonvents der Templer

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Dieser Prozeß setzte - sichtbar für die allgemeine Öffentlichkeit - auf dem H Vatikanum ein, das für<br />

die nachfolgenden sog. Reformen die Weichen stellte, indem sie diese im Sinne des "aggiornamentos"<br />

Johannes XXIII. als notwendige Anpassungen an die mo<strong>der</strong>ne Zeit anpries, welche in Wirklichkeit<br />

aber frühere Lehrentscheidungen tangierten. Welchen Wirbel machte man nicht um die Liturgiereform!<br />

Mit ihr sollte die unmittelbare Anteilnahme <strong>der</strong> Gläubigen geweckt werden... sagte man.<br />

In Wirklichkeit hat sie die Liturgie zu einem Happening degradiert und die Kirchen geleert. Erhellend<br />

ist in dieser Zusammenhang, was Kard. Ratzinger über diese Liturgiereform geschrieben hat. Nach<br />

ihm war das Resultat <strong>der</strong> Reform Pauls VI. "in seiner konkreten Verwirklichung keine Neubelebung,<br />

son<strong>der</strong>n eine Verwüstung" (Vorwort zu Gamber "Die Liturgiereform" Le Barroux 1992,<br />

S. 6). In seiner neuesten Publikation "La mia vita, ricordi 1927-1997" ("Mein Leben, Erinnerungen<br />

1927-1997") Rom 1997, äußert sich Ratzinger noch deutlicher: "Ich bin überzeugt, daß die kirchliche<br />

Krise, in <strong>der</strong> wir uns heute befinden, zum großen Teil vom Zusammenbruch <strong>der</strong> Liturgie<br />

herrührt. Ich war bestürzt über die Ächtung des alten Missale, zumal es eine solche Entwicklung<br />

noch nie in <strong>der</strong> Liturgiegeschichte gegeben hatte. (...). All dies hatte für uns einen äußerst schweren<br />

Schaden zur Folge." Es ist bezeichnend, daß diese mahnenden Zeilen mit großem Schweigen übergangen<br />

werden.<br />

Wir sind bei dieser allgemeinen negativen Charakterisierung nicht stehen geblieben. Die im N.O.M.<br />

enthaltenen Verfälschungen wurden schon früh entdeckt, gegen seine Einführung hat sich weltweit<br />

schon früh ein zwar kleiner, aber konsequenter Wi<strong>der</strong>stand gebildet. In unseren Zentren wird nach<br />

wie vor nur <strong>der</strong> von Pius V. kodifizierte Meßritus benutzt. Ich weise hier nur auf die "Kurze kritische<br />

Untersuchung" über den Novus Ordo Missae <strong>der</strong> beiden Kardinale Ottaviani und Bacci, die ihm<br />

massive theologische Irrtümer bescheinigen. Auch wir haben die Liturgiereform Pauls VI. einer eingehenden<br />

theologischen Analyse unterzogen. Dabei decken sich unsere Ergebnisse weitgehend mit<br />

denen <strong>der</strong> beiden Kardinale, gehen aber über diese noch hinaus. Das Resultat: wegen gravieren<strong>der</strong><br />

dogmatischer Irrtümer und textlicher Verfälschungen (u.a. Verfäschungen <strong>der</strong> Wandlungsworte,<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Meßintention - früher hieß es z.B. im Liedkopf <strong>der</strong> Meßgesänge: "nach <strong>der</strong> Wandlung",<br />

heute: "nach dem Einsetzungsbericht", d.h. eine Konsekration ist gar nicht mehr intendiert)<br />

kann mit dieser Liturgie kein gültiges Meßopfer gefeiert werden. Und da dieser Ordo, <strong>der</strong> von Paul<br />

VI. promulgiert und von seinen Nachfolgern übernommen wurde, als verbindlich für die Weltkirche<br />

vorgeschrieben wurde, muß man davon ausgehen, daß die Feier <strong>der</strong> hl. Messe fast erloschen ist.<br />

Man stelle sich die geistigen Folgen vor: die A<strong>der</strong>, durch die bisher Gottes Gnadenströme die<br />

Menschen heiligte, ihnen religiösen und geistigen Halt gab, ist durchgetrennt worden, die täglichen<br />

Opfer, mit denen bisher die Welt entsühnt wurde, finden nicht mehr statt. Und die Realiät <strong>der</strong><br />

Abwesenheit Gottes in unserer Welt wird täglich spürbarer.<br />

Häresien haben Konsequenzen für die Amtsinhabe. Es ist z.B. völlig undenkbar, daß ein Papst als<br />

Stellvertreter Christi auf Erden leugnen dürfte, daß dieser Gottes Sohn ist. Er würde dadurch vom<br />

Glauben abfallen und ipso facto auch sein Amt verlieren. Wie soll man aber die Aussagen Johannes<br />

Pauls II. verstehen, wenn er davon redet, Christen, Juden und Muslime beten den gleichen Gott an.<br />

Diese Gleichsetzung bedeutet implizit eine Leugnung <strong>der</strong> Trinität.<br />

Das von Johannes XXIII. angekündigte "Aggiornamento", <strong>der</strong> von Paul VI. und Johannes Paul II.<br />

gepredigte Ökumenismus, <strong>der</strong> inzwischen selbst von Teilen <strong>der</strong> Orthodoxie als Häresie verurteilt<br />

wird, haben zu einer Glaubensnivelierung bzw. in ihrem Gefolge auch Kulturnivelierung geführt,<br />

durch die bekenntnis-spezifische Glaubenspositionen bei vielen auf ein allgemeines religiöses Gefühl<br />

o<strong>der</strong> eine unbestimmte Gottesidee reduziert wurden.<br />

Dem Abweichen von <strong>der</strong> Rechtgläubigkeit entsprechen Fehlpositionen im gesellschaftspolitischen<br />

Bereich. Dies aufzuzeigen, war ein Verdienst Donoso Cortés. In seiner Denkschrift an Kard. Fornari<br />

schrieb er schon 1852: "Sein Stolz hat dem Menschan von heute zwei Sätze zugeflüstert und beide<br />

hat er geglaubt, nämlich, daß er keinen Makel habe und daß er Gott nicht benötige; daß er stark sei<br />

und daß er schön sei. Deswegen sehen wir ihn auf seine Macht so eingebildet und in seine Schönheit<br />

so verliebt." Diejenigen, die heute den Ökumenismus und jetzt den Synkretismus forcieren, favorisieren<br />

als Teil ihres politischen Programms auch die multikulturelle Gesellschaft um jeden Preis.<br />

Man kann einwenden, eine solche Position sei 'fundamentalistisch', rigoros, ja intolerant. Sie ist es!<br />

Die lebendige Wahrheit duldet keine Ambivalenz, sie ist eindeutig. Aber sie hat Geduld mit den Irrenden.<br />

Keiner würde als Rigorist verketzert, wenn er behauptet, daß drei und drei 6 ist und jede<br />

an<strong>der</strong>e Lösung ausscheidet. Nur im Bereich <strong>der</strong> göttlichen Offenbarung soll es an<strong>der</strong>s sein, soll bei<br />

den einzelnen Glaubenssätzen Wahlfreiheit bestehen: Die Inkarnation des Gottes Sohnes wird angenommen,<br />

aber seine Allmacht abgelehnt, sein Leidensweg akzeptiert, aber seine Auferstehung dem<br />

Bereich <strong>der</strong> Fabel zugeordnet. Es wird immer wie<strong>der</strong> betont, daß sich die Menschen nach religiösen<br />

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